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Othilic Gast
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(#270718) Verfasst am: 05.03.2005, 23:06 Titel: Ist "Glauben Sie an Gott" eine Fangfrage? |
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Da ich den Eindruck habe, daß der Thread "Glauben Sie an Gott" nicht mehr wirklich gelesen wird (nur 2 Aufrufe innerhalb der letzten Stunde), möchte ich eine Frage, die ich dort gestellt hatte, hier noch einmal in einem neuen Thread stellen.
Delirium hat folgendes geschrieben: |
"Glauben Sie an Gott?"
Diese Fragestellung ist, wenn sie von jemandem ausgesprochen wird, der genau weiss was er fragt, definitiv eine Fangfrage. Es ist eine Frage, ob jemand an etwas existierendes glaubt, weil die Frage die Existenz Gottes bereits als gegeben voraussetzt.
....
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Mit den Mechanismen, die hinter Scherzchen wie "Schlagen Sie immer noch Ihre Frau?" stecken, bin ich ja durchaus vertraut, aber warum "glauben Sie an Gott?" eine Fangfrage ist, verstehe ich nicht. Warum setzt diese Frage die Existenz Gottes voraus? Für mich ist das nicht der Fall.
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
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(#270726) Verfasst am: 05.03.2005, 23:28 Titel: |
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Ansich ist es keine Fangfrage.
Eine Fangfrage wäre: "Leugnen Sie Gott?".
_________________ Trish:(
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lupus registrierter User
Anmeldungsdatum: 07.02.2005 Beiträge: 586
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(#270729) Verfasst am: 05.03.2005, 23:31 Titel: |
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Wenn ich frage "Glauben Sie an den Weihnachtsmann?", setze ich dann die Existenz des Weihnachtsmannes voraus? Ich denke, nein.
Allerdings setzt die Frage sehr wohl voraus, dass es eine selbstverständliche Definition von "Weihnachtsmann" gibt.
So gesehen ist es schon eine Fangfrage. Wenn ich einfach "nein" antworte, dann akzeptiere ich, dass selbstverständlich ist, was mit "Gott" gemeint ist.
Deswegen ziehe ich die Gegenfrage "Wer soll das denn sein?" vor, zumal es ja um "Gott" und nicht um "einen Gott" oder "den Gott" ging, also um eine Person, denn grammatisch gesehen verwende ich "Gott" doch als Eigennamen, wenn ich frage "Glauben Sie an Gott?" (Man vergleiche mit "Glauben Sie an den Teufel?)
_________________ They all err — Moslems, Jews,
Christians, and Zoroastrians:
Humanity follows two world-wide sects:
One, man intelligent without religion,
The second, religious without intellect.
Abu 'L-ala Ahmad b. Abdallah al-Ma'arri (973-1057)
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Othilic Gast
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(#270730) Verfasst am: 05.03.2005, 23:33 Titel: |
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Äh, ich habe da wohl ein kleines Threadkuddelmuddel provoziert, sorry, im anderen Thread wurde jetzt doch schon darüber diskutiert. Der Vollständigkeit halber füge ich hier eine Antwort von Advocatus Diaboli und meine Rückfrage dazu ein.
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | Othilic hat folgendes geschrieben: | Delirium hat folgendes geschrieben: | "Glauben Sie an Gott?"
Diese Fragestellung ist, wenn sie von jemandem ausgesprochen wird, der genau weiss was er fragt, definitiv eine Fangfrage. Es ist eine Frage, ob jemand an etwas existierendes glaubt, weil die Frage die Existenz Gottes bereits als gegeben voraussetzt.
Entsprechend arglos würde der antwortende Atheist in die Falle tappen, wenn die vorschnelle Antwort "Ich glaube nicht an Gott!" lauten würde. Er würde damit also nur ausdrücken, dass er an etwas existierendes nicht glaubt, bzw. dessen Existenz leugnet.
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Mit den Mechanismen, die hinter Scherzchen wie "Schlagen Sie immer noch Ihre Frau?" stecken, bin ich ja durchaus vertraut, aber warum "glauben Sie an Gott?" eine Fangfrage ist, verstehe ich nicht. Warum setzt diese Frage die Existenz Gottes voraus? Für mich ist das nicht der Fall. |
Anscheinend soll hier mit Fangfrage gemeint sein, dass:
ein Gläubiger, der die Frage : "Glauben Sie an Gott?" stellt und überzeugt davon ist, dass es "Gott" gibt, bei einer negativen Antwort seitens eines Atheisten "Nein, ich glaube nicht an Gott." argumentieren kann, dass der Atheist durch die Verwendung des Begriffes/Gedankens "Gott" dessen Existenz akzeptiert, aber leugnet... (d.h. für den Fragesteller ist dann die Antwort eine Lüge) |
Die bloße Verwendung des Wortes/Gedanken/Begriffs Gott im Munde eines Atheisten ist also schon eine Lüge?
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#270732) Verfasst am: 05.03.2005, 23:39 Titel: |
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Nein, die Idee ist (in den Köpfen und am Papier) ja auch existent und um darüber sprechen zu können, muss selbst der Atheist den Begriff verwenden.
_________________ Trish:(
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Othilic Gast
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(#270736) Verfasst am: 05.03.2005, 23:54 Titel: |
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Von AdvocatusDiaboli kam im anderen Thread noch folgende Antwort:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Othilic hat folgendes geschrieben: |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Othilic hat folgendes geschrieben: |
Delirium hat folgendes geschrieben: |
"Glauben Sie an Gott?"
Diese Fragestellung ist, wenn sie von jemandem ausgesprochen wird, der genau weiss was er fragt, definitiv eine Fangfrage. Es ist eine Frage, ob jemand an etwas existierendes glaubt, weil die Frage die Existenz Gottes bereits als gegeben voraussetzt.
Entsprechend arglos würde der antwortende Atheist in die Falle tappen, wenn die vorschnelle Antwort "Ich glaube nicht an Gott!" lauten würde. Er würde damit also nur ausdrücken, dass er an etwas existierendes nicht glaubt, bzw. dessen Existenz leugnet.
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Mit den Mechanismen, die hinter Scherzchen wie "Schlagen Sie immer noch Ihre Frau?" stecken, bin ich ja durchaus vertraut, aber warum "glauben Sie an Gott?" eine Fangfrage ist, verstehe ich nicht. Warum setzt diese Frage die Existenz Gottes voraus? Für mich ist das nicht der Fall.
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Anscheinend soll hier mit Fangfrage gemeint sein, dass:
ein Gläubiger, der die Frage : "Glauben Sie an Gott?" stellt und überzeugt davon ist, dass es "Gott" gibt, bei einer negativen Antwort seitens eines Atheisten "Nein, ich glaube nicht an Gott." argumentieren kann, dass der Atheist durch die Verwendung des Begriffes/Gedankens "Gott" dessen Existenz akzeptiert, aber leugnet... (d.h. für den Fragesteller ist dann die Antwort eine Lüge)
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Die bloße Verwendung des Wortes/Gedanken/Begriffs Gott im Munde eines Atheisten ist also schon eine Lüge?
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Ich versteh es auch nicht, aber so soll's sein.
Ich weiß nicht woher Delirium diese Idee hat, vermutlich ist sie in gläubigen Kreisen ein "Gottesbeweis" oder sowas Ähnliches...
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Ob das so ist, würde mich interessieren.
Edit: Zitate richtig zugeordnet .
Zuletzt bearbeitet von Othilic am 06.03.2005, 00:04, insgesamt einmal bearbeitet |
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Norbert registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.08.2003 Beiträge: 216
Wohnort: Lörrach
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(#270737) Verfasst am: 05.03.2005, 23:55 Titel: |
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weils irgend wie hier rein paßt:
Zitat: |
Als ich den Leuten in Nordirland erzählte, dass ich Atheist sei,
stand eine Frau im Publikum auf und fragte: "Nun gut, aber ist es der katholische oder der protestantische Gott, an den Sie nicht glauben?"
Quentin Crisp |
PS
betittle mich übrügins nicht als [....]eist
Zuletzt bearbeitet von Norbert am 05.03.2005, 23:56, insgesamt einmal bearbeitet |
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AdvocatusDiaboli Öffentlicher Mobber
Anmeldungsdatum: 12.08.2003 Beiträge: 26397
Wohnort: München
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(#270738) Verfasst am: 05.03.2005, 23:55 Titel: |
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modorok hat folgendes geschrieben: | Nein, die Idee ist (in den Köpfen und am Papier) ja auch existent und um darüber sprechen zu können, muss selbst der Atheist den Begriff verwenden. |
Sprache ist Konvention. Durch die Einigung auf einen Begriff wird die damit verbundene Sache aber nicht existent. EIn Gläubiger aber, der einen Schaden und keine Ahnung von Sprache hat und auf den wirren Gedanken kommt, dass das Wort schon die Sache erzeugt (eine recht mystische, urreligiöse Vorstellung: "Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort"), mag da irgendwas dem Atheisten in den Mund legen können...
Mal Delirium fragen, woher er das hat und ob das einen Gottesbeweis darstellt, der in gläubigen Kreisen kursiert...
_________________ Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#270739) Verfasst am: 05.03.2005, 23:56 Titel: |
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | modorok hat folgendes geschrieben: | Nein, die Idee ist (in den Köpfen und am Papier) ja auch existent und um darüber sprechen zu können, muss selbst der Atheist den Begriff verwenden. |
Sprache ist Konvention. Durch die Einigung auf einen Begriff wird die damit verbundene Sache aber nicht existent. EIn Gläubiger aber, der einen Schaden und keine Ahnung von Sprache hat und auf den wirren Gedanken kommt, dass das Wort schon die Sache erzeugt (eine recht mystische, urreligiöse Vorstellung: "Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort"), mag da irgendwas dem Atheisten in den Mund legen können...
Mal Delirium fragen, woher er das hat und ob das einen Gottesbeweis darstellt, der in gläubigen Kreisen kursiert...  | Alles was gesprochen wird existiert zumindest als Idee.
_________________ Trish:(
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lupus registrierter User
Anmeldungsdatum: 07.02.2005 Beiträge: 586
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(#270741) Verfasst am: 06.03.2005, 00:06 Titel: |
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modorok hat folgendes geschrieben: | Alles was gesprochen wird existiert zumindest als Idee. |
Das halte ich für etwas sehr optimistisch. Bei manchen Menschen ist das gar nicht so sicher...
_________________ They all err — Moslems, Jews,
Christians, and Zoroastrians:
Humanity follows two world-wide sects:
One, man intelligent without religion,
The second, religious without intellect.
Abu 'L-ala Ahmad b. Abdallah al-Ma'arri (973-1057)
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AdvocatusDiaboli Öffentlicher Mobber
Anmeldungsdatum: 12.08.2003 Beiträge: 26397
Wohnort: München
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(#270742) Verfasst am: 06.03.2005, 00:14 Titel: |
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modorok hat folgendes geschrieben: | Alles was gesprochen wird existiert zumindest als Idee. |
Wenn das nicht so wäre, gäbe es keine belletristische Literatur. Nur wird niemand behaupten, dass all die Figuren und Ereignisse, die in dieser Literatur beschrieben wurden, wirklich existieren.
_________________ Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#270745) Verfasst am: 06.03.2005, 00:18 Titel: |
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | Nur wird niemand behaupten, dass all die Figuren und Ereignisse, die in dieser Literatur beschrieben wurden, wirklich existieren. |
... oder daß zumindestens die Autoren an die Existenz ihrer eigenen Figuren glauben...
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magnusfe MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :
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(#270760) Verfasst am: 06.03.2005, 00:51 Titel: Gefahr ... |
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Zitat: | Mt 10,33 Wer aber mich vor den Menschen verleugnen wird, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist.
Lk 12,9...wer mich aber vor den Menschen verleugnet haben wird, der wird vor den Engeln Gottes verleugnet werden.
2Tim 2,12...wenn wir ausharren, werden wir auch mitherrschen; wenn wir verleugnen, wird auch er uns verleugnen; |
-> Wer behauptet es gibt keinen Leadergott und Leadergottsohn Jesus zu dem wird Leadergottsohn sagen : Ich kenne dich nicht, ab mit dir in den heissen Feuerofen
Also achtet auf eure Worte ...
_________________ http://www.magnusfe.npage.de
Wer meine Worte klaut wird schlau
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AdvocatusDiaboli Öffentlicher Mobber
Anmeldungsdatum: 12.08.2003 Beiträge: 26397
Wohnort: München
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(#270762) Verfasst am: 06.03.2005, 00:54 Titel: Re: Gefahr ... |
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magnusfe hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Mt 10,33 Wer aber mich vor den Menschen verleugnen wird, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist.
Lk 12,9...wer mich aber vor den Menschen verleugnet haben wird, der wird vor den Engeln Gottes verleugnet werden.
2Tim 2,12...wenn wir ausharren, werden wir auch mitherrschen; wenn wir verleugnen, wird auch er uns verleugnen; |
-> Wer behauptet es gibt keinen Leadergott und Leadergottsohn Jesus zu dem wird Leadergottsohn sagen : Ich kenne dich nicht, ab mit dir in den heissen Feuerofen
Also achtet auf eure Worte ... |
Ich achte erst auf meine Worte wenn Herr Jesus mir das persönlich sagt. Solange nur selbsternannte Vermittler von Gottes Worten mich darauf hinweisen, werde ich nix zurücknehmen...
_________________ Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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magnusfe MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :
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(#270787) Verfasst am: 06.03.2005, 02:30 Titel: Egal ... |
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Es ist jedenfalls auch eine Fangfrage bezüglich des Einlassens ins biblische Paradies
Atheisten werden so geschickt von satanischen Fragestellern abgefangen von ihrem Weg ins Paradies indem ein satanischer Fragesteller so eine Frage stellt und ihr dann antwortet : NÖ, natürlich net ...
Laut Bibel hat Leugnung Existenz Gottes/Gottsohnes zur Folge dass auch Gottsohn später den betreffenden verleugnen und nicht ins biblische Paradies lassen wird
_________________ http://www.magnusfe.npage.de
Wer meine Worte klaut wird schlau
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AlphaOmega registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.03.2005 Beiträge: 145
Wohnort: Berlin
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(#270793) Verfasst am: 06.03.2005, 02:41 Titel: |
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HEy, Advocatus...
Wer Ohren hat, soll gut zuhören und er steht vor der Tür und klopft an.
Wer ihn einläßt, mit dem wird er Mahl halten.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#270798) Verfasst am: 06.03.2005, 02:53 Titel: |
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AlphaOmega hat folgendes geschrieben: | HEy, Advocatus...
Wer Ohren hat, soll gut zuhören und er steht vor der Tür und klopft an.
Wer ihn einläßt, mit dem wird er Mahl halten. |
Und was gibt`s zu essen?
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göttertod Atheist und Zweifelsäer
Anmeldungsdatum: 20.08.2004 Beiträge: 1565
Wohnort: Freiburg
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(#270801) Verfasst am: 06.03.2005, 03:28 Titel: |
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Die religiösen Fundis sind wirklich immer einen Schmunzler wert...
und der herrlich gut getroffene Humor mancher User auch.....
_________________ auf dass die Bücher von "Iain Banks" Wirklichkeit werden
The Jimmy Dore Show
jede Tradition ist es wert sich an sie zu erinnern, aber nicht jede Tradition ist es wert gelebt zu werden
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shiningthrough deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.11.2003 Beiträge: 1099
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(#270869) Verfasst am: 06.03.2005, 12:49 Titel: |
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Code: | Laut Bibel hat Leugnung Existenz Gottes/Gottsohnes zur Folge dass auch Gottsohn später den betreffenden verleugnen und nicht ins biblische Paradies lassen wird
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Das entspräche dem Prinzip des Vegeltens von Gleichem mit Gleichem. Ich dachte, damit wäre man im Christentum fertig?
Die Frage "Glauben Sie an Gott?" ist suggestiv, wenn man sie am Anfang eines Dialoges stellt. Man sollte mit "Existiert Gott?" beginnen oder - besser noch - "Existieren uns beeinflussende Mächte ausserhalb unseres naturwissenschaftlichen Erkenntnishorizonts?" Denn "Gott" ist ja schon eine Festlegung (es könnten ja auch mehrere Götter sein oder ein Superultrahypermatrixcomputer, usw.).
Zuletzt bearbeitet von shiningthrough am 06.03.2005, 12:52, insgesamt einmal bearbeitet |
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#270870) Verfasst am: 06.03.2005, 12:52 Titel: |
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shiningthrough hat folgendes geschrieben: | "Existieren uns beeinflussende Mächte ausserhalb unseres naturwissenschaftlichen Erkenntnishorizonts?" |
Angesichts der Vorläufigkeit und ständiger Weiterentwicklung unseres momentanen naturwissenschaftlichen Erkenntnishorizonts ist allerdings auch diese Frage suggestiv. Jeder vernünftige Wissenschaftler müsste sie mit "ja" beantworten (da er sonst das Falsifikationsprinzip über den Haufen werfen würde), und dann kann der Christ bequem daran anknüpfen...
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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shiningthrough deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.11.2003 Beiträge: 1099
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(#270872) Verfasst am: 06.03.2005, 12:57 Titel: |
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Zitat: | und dann kann der Christ bequem daran anknüpfen...
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Und jeder andere auch. Richtig! Daher kein Falsifikationskriterium . Sind eben Realitätstunnel und die Frage ist, ob es Realitätstunnel gibt, die vor anderen Realitätstunneln ausgezeichnet sind. Natürlich sagt jeder "Tunnelhocker" genau das von seinem Tunnel - ist klar.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#270873) Verfasst am: 06.03.2005, 13:01 Titel: |
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Das Falsifikationskriterium ist auf jeden Fall durchaus recht effektiv, wenn man aus Beobachtbarem Schlussfolgerungen ziehen will. Aber vielleicht hast du ja eine bessere Methodik...
Ich bin ja auch Konstruktivist, aber ich bin nicht so sehr Konstruktivist, dass ich das Viabilitätsprinzip, das ja auch aus dem Konstruktivismus stammt, vollkommen ignoriere bzw. negiere.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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AlphaOmega registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.03.2005 Beiträge: 145
Wohnort: Berlin
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(#270910) Verfasst am: 06.03.2005, 15:43 Titel: |
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über nichts zerbrechen sich die Menschen lieber den Kopf als über Gott. Sie reden einfach gerne drüber, auch wenn sie nicht gläubig sind.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#270925) Verfasst am: 06.03.2005, 16:38 Titel: |
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AlphaOmega hat folgendes geschrieben: | Sie reden einfach gerne drüber, auch wenn sie nicht gläubig sind.  |
Ich kenne niemanden, der nicht gläubig ist.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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annox Grim Reaper
Anmeldungsdatum: 30.05.2004 Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin
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(#270950) Verfasst am: 06.03.2005, 17:42 Titel: |
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AlphaOmega hat folgendes geschrieben: | über nichts zerbrechen sich die Menschen lieber den Kopf als über Gott. Sie reden einfach gerne drüber, auch wenn sie nicht gläubig sind.  |
Noe, ich nicht.
_________________ Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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Hugo de la Smile Zweifler
Anmeldungsdatum: 25.07.2003 Beiträge: 855
Wohnort: Berlin
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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AdvocatusDiaboli Öffentlicher Mobber
Anmeldungsdatum: 12.08.2003 Beiträge: 26397
Wohnort: München
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(#270967) Verfasst am: 06.03.2005, 18:42 Titel: |
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AlphaOmega hat folgendes geschrieben: | HEy, Advocatus...
Wer Ohren hat, soll gut zuhören und er steht vor der Tür und klopft an.
Wer ihn einläßt, mit dem wird er Mahl halten. |
In meinem Kühlschrank ist nix.
_________________ Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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AlphaOmega registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.03.2005 Beiträge: 145
Wohnort: Berlin
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Othilic Gast
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(#270983) Verfasst am: 06.03.2005, 19:38 Titel: |
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AlphaOmega hat folgendes geschrieben: | über nichts zerbrechen sich die Menschen lieber den Kopf als über Gott. Sie reden einfach gerne drüber, auch wenn sie nicht gläubig sind.  |
Ich verstehe es, daß Dir als Gläubigem (aufgrund Deiner bisherigen Beiträge halte ich Dich für einen Gläubigen) das seltsam und vielleicht sogar widersprüchlich vorkommt. Deshalb möchte ich Dir erklären, weshalb ich persönlich mich immer noch mit Glauben und Religion beschäftige, obwohl ich schon länger "ungläubig" bin.
Eine Zeitlang zerbrach ich mir den Kopf über die Existenz oder (falls existent) die Eigenschaften von höheren Wesen. Irgendwann entschied ich mich für eine Agnostiker-artige-Einstellung entschieden. Seit diesem Zeitpunkt ist die Frage für mich selbst erledigt gewesen.
Ab diesem Zeitpunkt begann ich aber etwas festzustellen, was mir vorher überhaupt nicht aufgefallen war. Nämlich, daß einige Gläubige in meiner Umgebung Nicht-Gläubige aufgrund des fehlenden Glaubens für schlechte Menschen halten. Das hat mich sehr verletzt, und war der Anlaß dafür, daß ich mir heute den Kopf zerbreche über die Gottesbilder und Weltanschauungen von religiösen Menschen und vor allem über den Zusammenhang zwischen "Glauben an Gott" und "guter Mensch sein".
Und eigentlich kann man nicht sagen, daß ich mir gerne darüber den Kopf zerbreche (also etwa weil mich Gottesbilder oder Religionen interessierten).
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