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Was kann man nur gegen aggressive Kinder machen?
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Troubadour
registrierter User



Anmeldungsdatum: 31.05.2005
Beiträge: 5

Beitrag(#299362) Verfasst am: 31.05.2005, 21:15    Titel: Was kann man nur gegen aggressive Kinder machen? Antworten mit Zitat

Ob in Kindergärten oder Schulen, besonders mit hohen Anteilen ausländischer Kinder herrscht häufig ein extrem aggressiver Umgangston.
Prügeleien sind da fast an der Tagesordnung.
Auffällig ist, dass diese Aggressivität mit dem Alter steigt und Lehrer/innen vor diesem geballten Gewaltpotenzial oft regelrecht kapitulieren.
Die Spitzen derartiger Ignorierungen haben ja bereits des öfteren in den Medien traurige Niederschläge gefunden.
Die Frage ist nur, wie soll man selbst damit umgehen?
Schließlich kommen auch unsere Kinder damit in Berührung und haben unter den Folgen zu leiden, sofern sie sich diesem Gewaltdiktat nicht beugen.
Also wieder ignorieren?
Hinzu kommt, dass viele Eltern ihre Kinder dazu anhalten sich nichts gefallen zu lassen und möglichst mit gleicher Münze zurück zu zahlen.
Sind wir denn wirklich auf dem Weg zu einer immer gewalttätigeren und rücksichtsloseren Gesellschaft?
Können wir diese Tendenzen noch aufhalten?
Wie soll man gewalttätigen Kindern begegnen deren Umgangston offenbar von einem gewalttätigen Elternhaus geprägt wird?
Was meint ihr dazu?
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#299381) Verfasst am: 31.05.2005, 21:41    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hatte kürzlich die Gelegenheit, mir einen multikulturellen Kindergarten anzuschauen. Der Ausländeranteil lag dort bei über 70%, wobei Türken die größte Gruppe stellten. Eigentlich hätte man dort einen Ausländeranteil von höchstens 50% angestrebt, damit die Migrantenkinder genügend Spielkameraden haben, von denen sie Deutsch lernen. Aber anscheinend wollten die deutschen Familien der Gegend ihre Kinder nicht in den "Türkenkindergarten" geben.

Von einer höheren Aggressivität habe ich nichts bemerkt. Ganz im Gegenteil. Die Atmosphäre war ruhiger und freundlicher als in meiner ehemaligen Einrichtung, wo höchstens ein "Quotentürke" pro Gruppe aufgenommen wurde.

Ein schöner Kindergarten in dem ich durchaus gerne arbeiten würde.
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#299406) Verfasst am: 31.05.2005, 22:39    Titel: Antworten mit Zitat

Die Fragestellung ist falsch. Es sollte heißen: Was kann man gegen die Aggressivität von Kindern machen?
Unter anderem:
ihre Bedürfnisse erfüllen, ihnen mit Liebe und Achtung begegnen, Verständnis haben, friedliche Konfliktlösungen suchen, nicht selber gewalttätig sein, Freundschaften/Hobbies/Interessen der Kinder fördern, ihnen genug Möglichkeiten zum Sport und Spiel geben, sie zu Sport und Spiel anleiten, mit gutem Beispiel vorangehen, ihnen Zukunftsperspektiven geben
_________________
Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Kunigunde
Seltsam



Anmeldungsdatum: 10.08.2003
Beiträge: 655
Wohnort: zu Hause

Beitrag(#299408) Verfasst am: 31.05.2005, 22:44    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Die Fragestellung ist falsch. Es sollte heißen: Was kann man gegen die Aggressivität von Kindern machen?
Unter anderem:
ihre Bedürfnisse erfüllen, ihnen mit Liebe und Achtung begegnen, Verständnis haben, friedliche Konfliktlösungen suchen, nicht selber gewalttätig sein, Freundschaften/Hobbies/Interessen der Kinder fördern, ihnen genug Möglichkeiten zum Sport und Spiel geben, sie zu Sport und Spiel anleiten, mit gutem Beispiel vorangehen, ihnen Zukunftsperspektiven geben


kurzum, das Kind als solches achten und fördern
und auch Grenzen setzen
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alfons
Bär



Anmeldungsdatum: 24.04.2005
Beiträge: 1167

Beitrag(#299412) Verfasst am: 31.05.2005, 22:53    Titel: Re: Was kann man nur gegen aggressive Kinder machen? Antworten mit Zitat

Die Grundschulzeit von zweien meiner Kinder liegt noch nicht lange zurück. Ich kann die Schilderungen von Troubadour zumindest in dieser dramatisch klingenden Form nicht bestätigen. Richtig ist: Der Ton unter Schülern ist zuweilen rauh, aber schlimmer als vor 30, 40, 50 Jahren erscheint er mir nicht. Und man kann sehr wohl etwas dafür tun, dass die eigenen Kinder heil und selbstbewusst durch ihre Kindergarten- und Schulzeit kommen.

Troubadour hat folgendes geschrieben:
Ob in Kindergärten oder Schulen, besonders mit hohen Anteilen ausländischer Kinder herrscht häufig ein extrem aggressiver Umgangston.


Ich kenne Grundschulen mit hohem und mit weniger hohem Anteil an Ausländerkindern. Unterschiede im sozialen Verhalten der Kinder habe ich nicht festgestellt. Die Grundschule mit dem höchsten Ausländeranteil in meiner Stadt gilt als Vorzeigeschule.

Zitat:
Prügeleien sind da fast an der Tagesordnung.


Ja, leider. Das waren sie zu meiner Jugendzeit aber auch (ich habe heute noch eine Narbe von damals).

Zitat:
Auffällig ist, dass diese Aggressivität mit dem Alter steigt und Lehrer/innen vor diesem geballten Gewaltpotenzial oft regelrecht kapitulieren.


Steigende Aggressivität ist mir nicht aufgefallen. Aber hilflose Lehrerinnen und Lehrer, die gibt es. Und man muss denen wirklich klar machen, dass es zu ihren Aufgaben gehört, verbale und körperliche Aggressionen bei Kindern zu unterbinden. Der Staat "entwendet" mir durch die Schulpflicht meine Kinder für einen großen Teil des Lebens, also hat der Staat die verdammte Pflicht, für die körperliche und geistige Unversehrtheit meiner Kinder in dieser Zeit zu bürgen. Dazu gehören ganz einfache Sachen wie zum Beispiel eine funktionierende Pausenaufsicht.

Das kann man Lehrern und Schulrektoren klar machen. Manchmal muss man es ihnen öfter klar machen. Habe ich auch müssen. Spätestens wenn die Schulaufsicht auf der Matte steht, klappt das aber. Besser ist es natürlich, die Lehrer als Verbündete zu gewissen, statt einen Konfrontationskurs zu fahren. Aber wenn es nicht anders geht, dann eben so...

Zitat:
(...)
Hinzu kommt, dass viele Eltern ihre Kinder dazu anhalten sich nichts gefallen zu lassen und möglichst mit gleicher Münze zurück zu zahlen.


Ja, diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Solchen Eltern muss in Elternversammlung eindeutig klar gemacht werden, dass sie ihre Kinder zu sozial schädlichem Verhalten erziehen. Auf solche Elternversammlungen muss man sich vorbereiten - zum Beispiel vorher mit anderen, gleich gesinnten Eltern Wortmeldungen absprechen, ebenso mit dem Klassenlehrer/der Klassenlehrerin die Taktik absprechen.

Zitat:
Sind wir denn wirklich auf dem Weg zu einer immer gewalttätigeren und rücksichtsloseren Gesellschaft?
Können wir diese Tendenzen noch aufhalten?


Das sind rhetorische Stimmungsmacher-Dummschwatz-Fragen.

Zitat:
Wie soll man gewalttätigen Kindern begegnen deren Umgangston offenbar von einem gewalttätigen Elternhaus geprägt wird?


Mit Freundlichkeit, Entschiedenheit und Festigkeit. Und so früh wie möglich, nicht erst warten, bis eine Eskalation da ist. Dazu muss man die Unterstützung der Schule haben. Übrigens: Auch gewalttätigen Eltern kann man gelegentlich klar machen, wie die Gesetzeslage aussieht.

Natürlich gehört noch etwas dazu: Die eigenen Kinder müssen sich auch sozial adäquat verhalten. Also nicht klauen, nicht beleidigen, nicht treten, nicht spucken, nicht schlagen und nicht zurück schlagen, bei Straftaten nicht wegschauen, Streit moderieren können - das ist ein hoher Anspruch, und man muss sich auch überlegen, ob man seine Kinder nicht überfordert, wenn man von ihnen erwartet, dass sie als Schulhof-Engel und leuchtende Vorbilder auftreten. Dazu gehören Liebe, Vertrauen, Verständnis, auch Nachsicht. Nobody is perfekt - Lehrer nicht, Eltern nicht, Kinder nicht. Aber bemühen - bemühen können sich alle.

Alfons
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Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#299414) Verfasst am: 31.05.2005, 23:02    Titel: Re: Was kann man nur gegen aggressive Kinder machen? Antworten mit Zitat

alfons hat folgendes geschrieben:

Zitat:
(...)
Hinzu kommt, dass viele Eltern ihre Kinder dazu anhalten sich nichts gefallen zu lassen und möglichst mit gleicher Münze zurück zu zahlen.


Ja, diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Solchen Eltern muss in Elternversammlung eindeutig klar gemacht werden, dass sie ihre Kinder zu sozial schädlichem Verhalten erziehen. Auf solche Elternversammlungen muss man sich vorbereiten - zum Beispiel vorher mit anderen, gleich gesinnten Eltern Wortmeldungen absprechen, ebenso mit dem Klassenlehrer/der Klassenlehrerin die Taktik absprechen.

Wie sollen sich die Kinder sonst gegen Schläger wehren? Ein Konsens ist zumindest mit fast allen unter 14jährigen Raufbolden kaum möglich.
_________________
Trish:(
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#299430) Verfasst am: 31.05.2005, 23:39    Titel: Re: Was kann man nur gegen aggressive Kinder machen? Antworten mit Zitat

modorok hat folgendes geschrieben:
Wie sollen sich die Kinder sonst gegen Schläger wehren?

Wie sollen sich die Kinder gegen Schläger wehren, die beim Zurückschlagen immer den kürzen ziehen würden?
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alfons
Bär



Anmeldungsdatum: 24.04.2005
Beiträge: 1167

Beitrag(#299440) Verfasst am: 01.06.2005, 00:24    Titel: Re: Was kann man nur gegen aggressive Kinder machen? Antworten mit Zitat

modorok hat folgendes geschrieben:

Wie sollen sich die Kinder sonst gegen Schläger wehren? Ein Konsens ist zumindest mit fast allen unter 14jährigen Raufbolden kaum möglich.


Aus der Erfahrung der vergangenen sechs Jahre: Jene Kinder, die von ihren Eltern gesagt bekommen: "Lass dir nichts gefallen! Wehr dich!" - das sind die Schläger.

Nicht Eskalation, sondern Deeskalation ist auf dem Schulhof auf Dauer das einzig praktikable Rezept.

Ach, und noch etwas. Wenn ein ansonsten wohlerzogenes und vernünftiges Kind sich doch provozieren lässt, vor Wut zurück schlägt, und genau in diesem Moment schaut ein Lehrer hin und statuiert an diesem Kind dann ein Exempel, zum johlenden Vergnügen der wirklichen Schläger - das ist eine Katastrophe.

Alfons
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George
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 4485

Beitrag(#299443) Verfasst am: 01.06.2005, 00:58    Titel: Antworten mit Zitat

Lassen wir den Weichspüler mal raus. Es gibt genügend hilfreiche und gute modelle kindliche Aggression zu kanalisieren oder sich die informationen die dahinterstecken zunutze zu machen.

Fakt ist , wir leben in einer aggressiven Welt und das wird sich auch so schnell nicht ändern.
Kinder die diese Umweltsituation vorfinden müßen einen Weg finden damit umzugehen .
Sie solten lernen brutalen Konfrontation möglichst geschickt aus dem Wege zu gehen, sie sollte aber auch lernen sich brutal und mit gegengewalt zuverteidigen wenn sie zu sehr bedroht werden.
Sie müßen Wege finden sich zu wehren , so oder so , daran führt kein Weg vorbei.
Es ist aber immer eine frage der Quantität , wenn ein Kind auf einer Schule wirklich ständig
bedrängt wird nützt das nicht viel , es wird so oder so schaden nehmen , da hilft nur eines , eine Schule finden wo das nicht so ist und sofort wechseln.
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George
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 4485

Beitrag(#299444) Verfasst am: 01.06.2005, 01:02    Titel: Antworten mit Zitat

Übrigens zu den Schlägern noch folgendes , es ist besser ein wehrhaftes Kind zu haben das mit einem gebróchenem Arm oder einer blutigen Nase nach hause kommt ( wie gesagt allers eine Frage der quantität ) als mit einem gebrochenen Selbstwertgefühl. Selbst Mädchen die sofort kratzen beißen schlagen und schreien haben eine gute Chance in Zukunft in Ruhe gelassen zu werden, auch dann wenn sie zunächst unterliegen. Die Kinder sollte keine Angst vor ein paar körperlichen Verletzungen haben, eine gebrochene Seele ist viel schlimmer.
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Troubadour
registrierter User



Anmeldungsdatum: 31.05.2005
Beiträge: 5

Beitrag(#299445) Verfasst am: 01.06.2005, 01:05    Titel: Antworten mit Zitat

Ich freue mich natürlich für jene Kinder, denen es vergönnt ist, noch mit halbwegs vernünftigen Kindern die gemeinsame Kindergarten- und Schulzeit zu absolvieren.
Auch wird das Agressionspotenzial sicher auch davon geprägt, ob Kinder in einer ländlichen, oder Großstadtatmophäre aufwachsen.
Ich beziehe meine Anfrage nun aber nicht auf jene Fälle, in denen der Umgang unter den Kindern noch einigermaßen erträglich ist, so etwas soll es ja auch noch geben. Aber wer weiss, welcher Umgangston und welche Gewalt besonders an Hauptschulen vorherrscht, der wird wissen, dass gegen völlig unmotivierte und gewaltbereite Kinder, die andere regelrecht terrorisieren einfach kein Kraut gewachsen ist.
Selbstverständlich beziehe ich da alle Kinder mit ein. Dennoch bleibt die Dominanz gewaltbereiter Ausländerkinder nun mal augenscheinlich. Da können Leher so gut wie gar nichts dran ändern, weil ihnen kaum noch effektive Sanktionmittel zur Verfügung stehen. Denn sollten sie auch mal, was eh selten genug vorkommt mal ein Kind vom Unterricht ausschließen, wird sich dieses in der gesellschaftlichen Ausgrenzung sogar noch bestätigt fühlen.
Die Verständigungsschwierigkeiten, stellen für sich allein gestellt schon eine extreme Hürde dar, um Grundschüler/innen zu einer echten Gemeinschaft zusammenwachsen zu lassen.
Denn es steht nun mal außer Frage, dass Kinder, die dem Unterricht wegen Verständigungsdefizite nicht folgen können/wollen den Unterricht schon allein deshalb stören, um die Lernfortschritt der anderen Kinder aufzuhalten und auf diese Weise "am Ball" bleiben
Dabei sind die hausgemachten sozialen Defizite in diesem Beispiel noch nicht mal eingerechnet.
Denn da kommen auch die Kinder nicht zu kurz, denen es zwar nicht an Verständigungsschwierigkeiten mangelt, in deren Familien der Fernseher die wichtigste Fürsorgeinstanz darstellt und Kinder entweder beruflich gestressten, oder arbeitslos frustrierten Eltern nicht selten als emotionaler Prellbock dienen.
Klar wünschen wir uns alle, die eigenen Kinder möglichst zu gewaltfreien und tolleranten Mitmenschen zu erziehen. Problem ist nur, dass die meisten Erwachsenen da selbst noch erhebliche Defizite aufweisen, keine Geduld haben und deshalb irgendwann alles resignierend schleifen lassen und nicht zuletzt schlicht und ergreifend aufgrund fehlender Vorbilder völlig überfordert sind, wie sie diese Eigenschaften ihren Kindern vermitteln sollen.
Schließlich gibt es bis dato noch immer keine Lehre bezüglich Vorbereitung auf die eigene Elternrolle und Selbstverantwortung.

Aber selbst wenn wir uns vorbildlich um unsere eigenen Kinder bemühten, was andere gewalttätige Kinder anbetrifft, da habe wir überhaupt keine Rechte. Diese kommen erst dann nachhaltig ins Spiel, wenn das "Kind" längst in den Brunnen gefallen ist, weil es strafmündig geworden ist und zunehmend mit Gesetzen in Konflikte gerät. Bis dahin genießen Kinder geradezu Narrenfreiheit.
Da werden schon im Grundschulalter von Mitschüler/innen Gelder, Klamotten und Handys abgepresst, oder mutwilligst zerstört. Verbale Schlachten geschlagen in denen Begriffe wie Hurensöhne und schlimmere Entgleisungen fast schon normal sind.

Dies ist einfach Fakt. Wenn es anderswo noch nicht so extrem ist, dann ist diese zu begrüßen, aber wenn nicht?
Daher noch einmal meine Frage, wie gehen wir, sofern wir überhaupt dazu in der Lage sind, mit derlei problematischen Kindern um und wie können wir unsere eigenen Kinder davor schützen in den Strudel der Gewalt eingesogen zu werden?
Wie schon angedeutet wäre es sicher wünschenswert die eigenen Kinder zu gewaltfreien Menschen zu erziehen. Nur wenn sie sich dieser nahezu täglich gegenübergestellt sehen, werden sie nicht nur gewaltfrei reagieren könnnen.
Die Problematik ist auf jeden Fall vorhanden, die Frage ist nur, ob und wie ihr begegnet werden kann.
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Troubadour
registrierter User



Anmeldungsdatum: 31.05.2005
Beiträge: 5

Beitrag(#299446) Verfasst am: 01.06.2005, 01:12    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Die Kinder sollte keine Angst vor ein paar körperlichen Verletzungen haben, eine gebrochene Seele ist viel schlimmer.


George, dies sehe ich leider auch so. Nur fürchte ich, das die Ermunterung zur Gegengewalt zwangsläufig die Spirale der gesellschaftlichen Gewalt immer weiter vertiefen wird.
Ich weiss zwar nicht wie dem wirkungsvoll begegnet werden kann, weil hinter einem gewaltbereiten Kind entsprechende elterliche Vorbilder stehen dürften.
Oder wolltest Du die Eltern für die Verfehlungen ihrer Kinder persönlich zur Rechenschaft ziehen?
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Reschi
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.09.2004
Beiträge: 3073

Beitrag(#299501) Verfasst am: 01.06.2005, 12:11    Titel: Re: Was kann man nur gegen aggressive Kinder machen? Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
modorok hat folgendes geschrieben:
Wie sollen sich die Kinder sonst gegen Schläger wehren?

Wie sollen sich die Kinder gegen Schläger wehren, die beim Zurückschlagen immer den kürzen ziehen würden?


Indem sie mehr sind
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George
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 4485

Beitrag(#299508) Verfasst am: 01.06.2005, 12:32    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="Troubadour"]
George hat folgendes geschrieben:
Die Kinder sollte keine Angst vor ein paar körperlichen Verletzungen haben, eine gebrochene Seele ist viel schlimmer.



Zitat:
Oder wolltest Du die Eltern für die Verfehlungen ihrer Kinder persönlich zur Rechenschaft ziehen


Im Falle einer eskalation die meinem Kind wirklich schaden würde auf jeden Fall, zunächst persönlich und danach rechtlich.
Aber wie gesagt es ist alles eine Frage der Quantität und Qualität von Gewalt.
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Poldi
Bin Daheim



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 4559
Wohnort: Bavarian Congo

Beitrag(#299509) Verfasst am: 01.06.2005, 12:32    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Was kann man nur gegen aggressive Kinder machen?

Wir könnten uns natürlich auch an der Bibel orientieren ...

Aufsässige Kinder werden einfach gesteinigt und gut is ... Lachen



Aber im ernst, ein gutes (Anti-)Aggressionstraining hat sich, meiner Erfahrung nach, gut bewährt.
Kinder einen Judo/Karate/WingTsun/Ikido ect. Kurs machen zu lassen ist da eine gute Methode, denn dort lernen sie nicht nur, sich im Falle eines Falles zu wehren ("Opferseite"), sondern sie können sich dort auch austoben und bekommen auch spielerisch eine gehörige Portion Disziplin und Selbstbeherrschung mit auf den Weg("Täterseite") , einfach, weil sie irgendwann im Training 2 Dinge lernen :

1. wenn man sich nicht selbst beherrschen kann (sowohl körperlich als auch geistig, aka Aggressionen) tuts irgendwann mal weh (entweder, weil man eine auf die Nase bekommt, oder weil man ausgegrenzt wird)
2. die Tatsache, daß es immer jemanden gibt, der größer, stärker oder besser ist, als man selbst, mit den ensprechenden Folgen.
_________________
gG,
Poldi
Doch leider kanns gefählich sein, den Satan in dir zu verstehen.
Jeder Mensch ein Sünderschwein, Oh christliches Vergehen.
Die Trennung zwischen Gut und Bös die wirst du niemals finden
nur leider kanns gefährlich sein das den Pfaffen auf die Nasen zu binden.
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alfons
Bär



Anmeldungsdatum: 24.04.2005
Beiträge: 1167

Beitrag(#299623) Verfasst am: 01.06.2005, 18:57    Titel: Antworten mit Zitat

Troubadour hat folgendes geschrieben:

Daher noch einmal meine Frage, wie gehen wir, sofern wir überhaupt dazu in der Lage sind, mit derlei problematischen Kindern um und wie können wir unsere eigenen Kinder davor schützen in den Strudel der Gewalt eingesogen zu werden?


Hi, Minnesänger,
deine Postings riechen nach Stammtisch. Wenn du wirklich Interesse hast, "unsere eigenen Kinder" (hast du welche?) zu schützen - ich habe weiter oben Lösungsmöglichkeiten genannt. Auch Poldi hat in diesem Sinne gepostet. Die Lösung heißt im Kern: Macht deine Kinder stark (stark! nicht aggressiv!) und mach ihnen klar, dass du stets auf ihrer Seite bist. Wenn dir unsere Vorschläge nicht reichen, kann ich dir leider nicht helfen.

Zitat:
Wie schon angedeutet wäre es sicher wünschenswert die eigenen Kinder zu gewaltfreien Menschen zu erziehen. Nur wenn sie sich dieser nahezu täglich gegenübergestellt sehen, werden sie nicht nur gewaltfrei reagieren könnnen.


Doch, es geht. Meine Kinder haben es gelernt und machen es täglich in der Schule vor. Und sie sind nicht allein.

Die meisten Konflikte lassen sich ohne Gewalt lösen - auch wenn die tägliche Fernsehwelt etwas anderes verkündet. Aber man muss sich Mühe geben. Auch als Eltern. Zurückschlagen ist einfacher, mag sein. Vielleicht waren ja Steinzeitmenschen glücklichere Menschen. Aber wenn man heute ihre Knochen ausgräbt, haben verdächtig viele von ihnen eingeschlagene Hirnschalen.

Möge der Friede mit dir sein. Alfons
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Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#299631) Verfasst am: 01.06.2005, 19:14    Titel: Re: Was kann man nur gegen aggressive Kinder machen? Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
modorok hat folgendes geschrieben:
Wie sollen sich die Kinder sonst gegen Schläger wehren?

Wie sollen sich die Kinder gegen Schläger wehren, die beim Zurückschlagen immer den kürzen ziehen würden?

Die Welt ist grausam.
_________________
Trish:(
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#299636) Verfasst am: 01.06.2005, 19:29    Titel: Re: Was kann man nur gegen aggressive Kinder machen? Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:
Wygotsky hat folgendes geschrieben:
modorok hat folgendes geschrieben:
Wie sollen sich die Kinder sonst gegen Schläger wehren?

Wie sollen sich die Kinder gegen Schläger wehren, die beim Zurückschlagen immer den kürzen ziehen würden?


Indem sie mehr sind.


Nach meiner Erfahrung sind es die Täter, die gemeinsam vorgehen. Außerdem suchen sie sich gezielt Schüler aus, die wenig beliebt sind, also auch mit wenig Unterstützung durch Mitschüler rechnen können. Bleibt die große Mehrheit der Zu- und Wegschauer. Programme gegen Mobbing unter Schülern laufen oft darauf hinaus, diese schweigende Mehrheit zum Eingreifen zu bewegen.

Als ich ca. in der 8. Klasse war, bekamen wir einen neuen Mitschüler, der aus verschiedenen Gründen zum Außenseiter wurde. Den haben wir derart terrorisiert, dass er aus lauter Angst vor uns die Schule schwänzte. Als er wegen schlechter Leistungen nicht versetzt wurde, hatte er bereits an der ganzen Schule den Ruf eines Underdogs. Die Klassen unter uns setzten den Terror fort. Obwohl er sehr intelligent war, verließ er die Schule ohne Abi. Glücklicherweise scheint er doch noch eine Schule gefunden zu haben, an der man ihn in Ruhe hat lernen lassen, denn heute studiert er Informatik.
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Hel
registrierter User



Anmeldungsdatum: 13.11.2003
Beiträge: 375

Beitrag(#299672) Verfasst am: 01.06.2005, 20:39    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Übrigens zu den Schlägern noch folgendes , es ist besser ein wehrhaftes Kind zu haben das mit einem gebróchenem Arm oder einer blutigen Nase nach hause kommt ( wie gesagt allers eine Frage der quantität ) als mit einem gebrochenen Selbstwertgefühl. Selbst Mädchen die sofort kratzen beißen schlagen und schreien haben eine gute Chance in Zukunft in Ruhe gelassen zu werden, auch dann wenn sie zunächst unterliegen. Die Kinder sollte keine Angst vor ein paar körperlichen Verletzungen haben, eine gebrochene Seele ist viel schlimmer.


Richtig! Auch ein Kind hat das Recht sich zu verteidigen wenn es angegriffen wird. Mir ist absolut unverständlich wie man von einem Kind verlangen kann nicht zurück zu schlagen. Erwachsene dürfen sich in Notwehr verteidigen, Kinder nicht??? Geschockt Ich möchte mir lieber nicht ausmalen was passiert wenn die " Schläger "merken daß sie ein Opfer gefunden haben auf dem sie nach Lust und Laune herumprügeln können. Böse
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Hel
registrierter User



Anmeldungsdatum: 13.11.2003
Beiträge: 375

Beitrag(#299675) Verfasst am: 01.06.2005, 20:42    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="Poldi"]
Zitat:




Aber im ernst, ein gutes (Anti-)Aggressionstraining hat sich, meiner Erfahrung nach, gut bewährt.
Kinder einen Judo/Karate/WingTsun/Ikido ect. Kurs machen zu lassen ist da eine gute Methode, denn dort lernen sie nicht nur, sich im Falle eines Falles zu wehren ("Opferseite"), sondern sie können sich dort auch austoben und bekommen auch spielerisch eine gehörige Portion Disziplin und Selbstbeherrschung mit auf den Weg("Täterseite") , einfach, weil sie irgendwann im Training 2 Dinge lernen :

1. wenn man sich nicht selbst beherrschen kann (sowohl körperlich als auch geistig, aka Aggressionen) tuts irgendwann mal weh (entweder, weil man eine auf die Nase bekommt, oder weil man ausgegrenzt wird)
2. die Tatsache, daß es immer jemanden gibt, der größer, stärker oder besser ist, als man selbst, mit den ensprechenden Folgen.


Genau so stell ich mir das vor! Sehr glücklich
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44684

Beitrag(#299679) Verfasst am: 01.06.2005, 20:50    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Übrigens zu den Schlägern noch folgendes , es ist besser ein wehrhaftes Kind zu haben das mit einem gebróchenem Arm oder einer blutigen Nase nach hause kommt als mit einem gebrochenen Selbstwertgefühl.


Naja, mit Einschränkungen!
Ich wurde ja früher auch recht stark gemobbt, und nach einem Kampf war ich psychisch meist fertiger als ohne Kampf.
Es gibt übrigends sehr effektive Techniken für Opfer, Mobbing kampflos zu beenden... leider habe ich sie erst recht spät gelernt...

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Als ich ca. in der 8. Klasse war, bekamen wir einen neuen Mitschüler, der aus verschiedenen Gründen zum Außenseiter wurde. Den haben wir derart terrorisiert, dass er aus lauter Angst vor uns die Schule schwänzte. Als er wegen schlechter Leistungen nicht versetzt wurde, hatte er bereits an der ganzen Schule den Ruf eines Underdogs. Die Klassen unter uns setzten den Terror fort. Obwohl er sehr intelligent war, verließ er die Schule ohne Abi. Glücklicherweise scheint er doch noch eine Schule gefunden zu haben, an der man ihn in Ruhe hat lernen lassen, denn heute studiert er Informatik.


Also, das war bei mir nie so. Bei mir war es eher umgekehrt.
Meine guten Noten waren sozusagen immer mein psychisches "Schutzschild" für mein Selbstwertgefühl. Dementsprechend habe ich dann auch 'rangeklotzt...
Naja, jeder ist eben anders...
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Troubadour
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Anmeldungsdatum: 31.05.2005
Beiträge: 5

Beitrag(#299699) Verfasst am: 01.06.2005, 21:35    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Es gibt übrigends sehr effektive Techniken für Opfer, Mobbing kampflos zu beenden... leider habe ich sie erst recht spät gelernt...


Vielen Dank für die bisherigen Antworten.
Das eigene Kind Verteidigunstechniken erlernen zu lassen, ist sicher ein guter Ansatz.
Problematisch könnten allerdings lange Anfahrtswege werden.

@Tarvoc, kannst Du mal ein paar Beispiele nennen, was Dir geholfen hat, verbale und/oder physische Angriffe effektiv anzu wehren?
Ich denke auch gruppendynamische Entwicklungen stellen eine ernste Bedrohung für Einzelne, wie auch defensiv eingestellte Kinder dar.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44684

Beitrag(#299701) Verfasst am: 01.06.2005, 21:39    Titel: Antworten mit Zitat

Troubadour hat folgendes geschrieben:
Kannst Du mal ein paar Beispiele nennen, was Dir geholfen hat, verbale und/oder physische Angriffe effektiv abzuwehren?


Bewusstes Sprechen und Handeln hilft da sehr.
Unter Anderem dadurch begann ich, mich überhaupt für Bewusstseinsveränderung und dergleichen zu interessieren...

Konkrete Beispiele? Das Problem ist, dass Kommunikation nicht rein personal, sondern sozusagen transpersonal ist. Die Funktionsweise dieser Techniken ist also theoretisch nicht nur schwer, sondern im Grunde gar nicht zu erklären, sondern man muss sie praktisch lernen.
Bewusstheit ist wie gesagt wichtig...

Ach ja, ich habe übrigens eine Zeitlang Judo gemacht. Geholfen hat mir das aber auch nicht, weil ich im Kampf keine Beruhigung fand - und hauptsächlich die Unruhe ist es, die u.A. Andere zum Mobbing reizt.

(Wobei die "Coolness" selbst, wie sie bei den Aggressoren so oft zu beobachten ist, natürlich nur eine "falsche" Ruhe ist. Im Grunde sind die Aggressoren "verletzbarer" als die Opfer - denn sonst würden sie gar nicht mobben. Das muss man immer im Kopf behalten...)
_________________
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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teufelchen
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Anmeldungsdatum: 17.02.2005
Beiträge: 11
Wohnort: zu Hause

Beitrag(#299707) Verfasst am: 01.06.2005, 21:59    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Was kann man nur gegen aggresive Kinder machen?


die Supernanny um Hilfe bitten ... zynisches Grinsen Cool
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Wolf
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Beitrag(#299708) Verfasst am: 01.06.2005, 22:14    Titel: Re: Was kann man nur gegen aggressive Kinder machen? Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:
Wygotsky hat folgendes geschrieben:
modorok hat folgendes geschrieben:
Wie sollen sich die Kinder sonst gegen Schläger wehren?

Wie sollen sich die Kinder gegen Schläger wehren, die beim Zurückschlagen immer den kürzen ziehen würden?


Indem sie mehr sind.


Nach meiner Erfahrung sind es die Täter, die gemeinsam vorgehen. Außerdem suchen sie sich gezielt Schüler aus, die wenig beliebt sind, also auch mit wenig Unterstützung durch Mitschüler rechnen können. Bleibt die große Mehrheit der Zu- und Wegschauer. Programme gegen Mobbing unter Schülern laufen oft darauf hinaus, diese schweigende Mehrheit zum Eingreifen zu bewegen.
Ja die Erfahrung teile ich. Wobei manche Terrorisierte meinen sie könnten zu den Leuten frech sein die mal nett zu ihnen sind/ sie normal behandeln. (Geht aber nach hinten los)
Allerdings habe ich auch die Erfahrung dass wenn jmd sich einmal (richtig) wehrt nicht mehr belästigt wird.
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Trish:(
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impius
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Beitrag(#299712) Verfasst am: 01.06.2005, 22:20    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Troubadour hat folgendes geschrieben:
Kannst Du mal ein paar Beispiele nennen, was Dir geholfen hat, verbale und/oder physische Angriffe effektiv abzuwehren?


Bewusstes Sprechen und Handeln hilft da sehr.
Unter Anderem dadurch begann ich, mich überhaupt für Bewusstseinsveränderung und dergleichen zu interessieren...

Konkrete Beispiele? Das Problem ist, dass Kommunikation nicht rein personal, sondern sozusagen transpersonal ist. Die Funktionsweise dieser Techniken ist also theoretisch nicht nur schwer, sondern im Grunde gar nicht zu erklären, sondern man muss sie praktisch lernen.
Bewusstheit ist wie gesagt wichtig...

Ach ja, ich habe übrigens eine Zeitlang Judo gemacht. Geholfen hat mir das aber auch nicht, weil ich im Kampf keine Beruhigung fand - und hauptsächlich die Unruhe ist es, die u.A. Andere zum Mobbing reizt.

(Wobei die "Coolness" selbst, wie sie bei den Aggressoren so oft zu beobachten ist, natürlich nur eine "falsche" Ruhe ist. Im Grunde sind die Aggressoren "verletzbarer" als die Opfer - denn sonst würden sie gar nicht mobben. Das muss man immer im Kopf behalten...)


Das ist aber sicher nicht grundsätzlich so, Langeweile zählt ja auch zu einen der Hauptgründe und schlagfertige Kinder werden selten bis gar nicht gemobbt, wenn das Opfer tatsächlich einen Mobber tief trifft, werden die anderen in eher verteidigen, sie halten im Rudel zusammen, um nicht unterzugehen. Ein Mensch ist seelisch leichter verletzbar, als mehrere Menschen, die zusammenhalten, außerdem kommt man nicht ohne Grund in die Opferrolle, meist sind das Menschen, die nicht schlagfertig und leicht aggressiv werden oder eben anders sind, und durch das "Anders sein" sind sie meist auch schon geschwächt (zum "Anders sein" zähle ich auch mal still sein etc.)

Ich denke, dass das nicht so ist, ich habe auch schon Erfahrung damit gemacht, ich kenne beide Rollen bestens (naja, eigtl traurig Weinen )

@teufelchen
O.o
Die Pfuscherin an Kinder zu lassen, lieber ein wenig mit Pädagogik auseinander setzen als sich eine solche xxx ins Haus zu holen...
Na gut, war zwar nicht ernst gemeint, aber trotzdem... ich mag die Frau einfach nicht zornig
eine Gefahr für die Kinder, dxort wird alles ausradiert, was der Zuschauer nicht sehen will *kotz*


Zuletzt bearbeitet von impius am 01.06.2005, 22:22, insgesamt einmal bearbeitet
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Tarvoc
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Beitrag(#299713) Verfasst am: 01.06.2005, 22:20    Titel: Re: Was kann man nur gegen aggressive Kinder machen? Antworten mit Zitat

modorok hat folgendes geschrieben:
Allerdings habe ich auch die Erfahrung dass wenn jmd sich einmal (richtig) wehrt nicht mehr belästigt wird.


Ich habe die gegenteilige Erfahrung gemacht.
Nach einer Niederlage wurde man noch mehr gemobbt, weil man offensichtlich ein Schwächling war, und nach einem Sieg wurde man noch mehr gemobbt, weil man offensichtlich ein Prügler war.

(Ich habe zwar fast nie physisch gesiegt, aber ein Anderer bei uns, der auch gemobbt wurde, schon - was immer die Sache für ihn nur schlimmer machte. Und der ist am Ende so ausgerastet, dass er Effekte erzeugte, die seinen Schulverweis nach sich zogen. Nähere Details gebe ich hier nicht.)
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Beitrag(#299714) Verfasst am: 01.06.2005, 22:25    Titel: Antworten mit Zitat

impius hat folgendes geschrieben:
Das ist aber sicher nicht grundsätzlich so, Langeweile zählt ja auch zu einem der Hauptgründe.


Langeweile ist eine Form der Unruhe. Zwar eine etwas andere Form als die Unsicherheit, aber meistens geht beides durchaus einher.

impius hat folgendes geschrieben:
Schlagfertige Kinder werden selten bis gar nicht gemobbt.


Meinst du jetzt schlagfertig im verbalen Sinne?

impius hat folgendes geschrieben:
Außerdem kommt man nicht ohne Grund in die Opferrolle.


Ich weiß, ich war schon 'mal 'drin. zwinkern
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teufelchen
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Beitrag(#299724) Verfasst am: 01.06.2005, 22:54    Titel: Antworten mit Zitat

impius hat folgendes geschrieben:
@teufelchen
O.o
Die Pfuscherin an Kinder zu lassen, lieber ein wenig mit Pädagogik auseinander setzen als sich eine solche xxx ins Haus zu holen...
Na gut, war zwar nicht ernst gemeint, aber trotzdem... ich mag die Frau einfach nicht zornig
eine Gefahr für die Kinder, dxort wird alles ausradiert, was der Zuschauer nicht sehen will *kotz*


@ impius, genau so hab ich es gemeint - nicht ernst. Ich mag sie auch nicht!
Ich habe mir den Mist mal angesehen und war erschrocken, was man doch alles tut um Kinder "erziehen" zu wollen.
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44684

Beitrag(#299726) Verfasst am: 01.06.2005, 22:57    Titel: Antworten mit Zitat

teufelchen hat folgendes geschrieben:
Ich mag sie auch nicht!


Richtig so! Die Tipps, die sie den Eltern gibt, sind meiner Ansicht nach eigentlich das, was man nicht machen sollte.
Meistens laufen ihre Tipps einfach nur auf ein "Mehr desselben" heraus. Und warum genau das nicht funktioniert, stellt zum Beispiel Watzlawick sehr eindrücklich in seinen Büchern dar...
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