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Eva Herman: die Zweite...
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I.R
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#842384) Verfasst am: 19.10.2007, 14:37    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Auch ein Gutschein wäre kein Zwang, die Kinder in eine Betreuung zu geben, wenn ich darauf mal hinweisen darf.
Einen Gutschein nutzt man oder eben nicht, man kann ihn halt nicht für etwas anderes nutzen.


Der Gutschein legt aber Zeugnis ab von einem generellen Mißtrauen den Bürgern gegenüber: Weil es assoziale Familien und Eltern gibt, darf man soetwas kritisches wie Erziehung nicht dem dummen Volk überlassen, sondern soll lieber der Staat das entweder ganz übernehmen, oder doch zumindest kontrollieren. So sagt sie es zwar nicht, aber das ist genau die Position, die von der Leyen vertritt.


Jawoll, Lasst und die Schulpflicht abschaffen!
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AgentProvocateur
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#842389) Verfasst am: 19.10.2007, 14:42    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Reza hat folgendes geschrieben:
Position 3 als allgemeiner Zwang für alle Eltern ist reine Fiktion, und ist nichts weiter als ein polemisches Scheinargument.

Ich habe nicht von einem "allgemeinen Zwang für alle Eltern" gesprochen. Entzug von Finanzkraft zur Schaffung von Betreuungsplätzen würde ich aber durchaus als einen Sachzwang zur Inanspruchnahme dieses Platzes sehen, wenn dadurch ein zweites Einkommen dringend benötigt wird.

Wer entzieht denn wem irgendeine Finanzkraft? Muss jemand, der sein Kind zu Hause erzieht, eine Sonderabgabe zahlen?

Kürzung von familienpolitischen Leistungen zur Errichtung von Betreuungsplätzen entzieht den Familien Finanzkraft. Oder etwa nicht? Oder möchtest Du nun behaupten, dass so etwas niemals im Gespräch war?

I.R hat folgendes geschrieben:
Es ist doch eher so, dass die Schaffung einer echten Wahlmöglichkeit durch ein verfügbares Angebot den Kinder-Küche-Kirche-Vertretern missfällt und diese deshalb auf die Idee verfallen sind, den lieber zu Hause erziehenden Eltern Geld für die Nichtnutzung der Wahlmöglichkeit KITA zahlen zu wollen.

Du lehnst das deswegen ab, weil es von der falschen Seite kommt? Natürlich würde eine Zahlung von Geld hier die Wahlmöglichkeit erhöhen (sofern überhaupt erst einmal Plätze vorhanden wären).

I.R hat folgendes geschrieben:
Wie wäre es, wenn man diesen Vorschlag auch auf andere öffentlich finanzierte Bereiche ausweitete?

Ein Lesegeld für Selbstbuchkäufer als Gleichstellung zu Bibliotheksnutzern?

Eine Poolbeihilfe für Nichtnutzer öffentlicher Schwimmbäder?

Das kommt darauf an, was mit der jeweiligen Leistung für ein Ziel verfolgt wird. Wenn man schwimmen und nichtschwimmen und lesen und nichtlesen als gleichwertig ansieht und eine Wahlfreiheit gewährleisten wollen würde, dann müsste man das wohl. Bzw. dann wäre es wohl besser, gleich den wahren Preis für die jeweilige Leistung zu verlangen.

Es kommt also a) auf das Ziel an, das man erreichen möchte und b) ob man die beiden Alternativen (schwimmen vs. nichtschwimmen, lesen vs. nichtlesen, KiTa-Betreuung vs. Zuhaus-Betreuung) als gleichwertig ansieht oder nicht.
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I.R
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#842473) Verfasst am: 19.10.2007, 17:05    Titel: Antworten mit Zitat

Dein Schluss am Ende ist falsch. Ich will das Lesegeld ja für Selbstbuchkäufer und nicht für Nichtleser, ebenso wie ich die Poolbeihilfe für Poolbesitzer möchte, nicht für Grillplatzbauer.

Aber letztendlich bringst Du es auf den Punkt: Es kommt auf das Ziel an, das man erreichen möchte. Möchte man Wahlfreiheit, dann muss man KITA-Plätze bereitstellen, möchte man Mütter trotz Wahlfreiheit am Herd behalten, muss man ihnen Geld dafür geben.
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Reza
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Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#842476) Verfasst am: 19.10.2007, 17:12    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Reza hat folgendes geschrieben:
Position 3 als allgemeiner Zwang für alle Eltern ist reine Fiktion, und ist nichts weiter als ein polemisches Scheinargument.

Ich habe nicht von einem "allgemeinen Zwang für alle Eltern" gesprochen. Entzug von Finanzkraft zur Schaffung von Betreuungsplätzen würde ich aber durchaus als einen Sachzwang zur Inanspruchnahme dieses Platzes sehen, wenn dadurch ein zweites Einkommen dringend benötigt wird.

Wer entzieht denn wem irgendeine Finanzkraft? Muss jemand, der sein Kind zu Hause erzieht, eine Sonderabgabe zahlen?

Kürzung von familienpolitischen Leistungen zur Errichtung von Betreuungsplätzen entzieht den Familien Finanzkraft. Oder etwa nicht? Oder möchtest Du nun behaupten, dass so etwas niemals im Gespräch war?


Das allerdings möchte ich behaupten!
Das sog. Betreuungsgeld, das im Zusammenhang mit dem Ausbau der KITA Plätze für die, die ihr Kind selber betreuen wollen, bzw. das ohnehin schon tun wurde als zusätzliche Leistung gefordert, für die die dann eben die Betreungsplätze nicht in Anspruch nehmen.

Da natürlich niemand der/die eine Arbeit hat wegen max. 150 Euro einen vernünftigen Job aufgibt, wäre dieses Betreuungsgeld eben nur für die, die arbeitslos sind, oder die, die es sich leisten können, dass nur einer arbeitet.

So oder so nur eine Augenwischerei.
Es war nicht im Gespräch, dass das Kindergeld gekürzt werden sollte, das Elterngeld, oder der Kinderfreibetrag.

Mehr gibt es ja sowieso nicht in Deutschland an "familienpolitischen Leistungen", oder hab ich was wesentliches vergessen?

I.R hat folgendes geschrieben:
Es ist doch eher so, dass die Schaffung einer echten Wahlmöglichkeit


Was wäre denn eine echte Wahlmöglichkeit?

Doch nur ein echtes Gehalt für Menschen, die Kinder erziehen, solange die in einem bestimmten Alter sind.

Also Position Frau Müller, die das aber nur für Frauen will offenbar, weil in Deutschalnd einfach doch nur die Mütter das so richtig können.

Übrigens eine Forderung der Radikallesben von Ende der 1970er Jahre "Lohn für Hausarbeit" , die damals dann grade die "besonderen weiblichen Qualitäten" entdeckten, oh Wunder auch die "Erziehungsqualitäten" von Frauen.

Die weiblichen Qualitäten müssen anerkannt und bezahlt werden.

In Reinschrift ist das nicht anderes als eine strikte geschlechtsspezifische natur- oder gottgegebene Rollenzuweisung.
Wenn man das unterschreiben und fördern will.............

Davon abgesehen, dass niemand, auch keine Partei nur in der Nähe von Regierungsverantwortung je die Absicht hätte, das zu bezahlen.

Übrigens schon interessant, wohin einen eine Ehe mit einem Herrn Lafontaine so bringen kann, Christa Müller hab ich ja mal für eine ganz vernünftige Frau gehalten.
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I.R
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#842488) Verfasst am: 19.10.2007, 17:35    Titel: Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
Es ist doch eher so, dass die Schaffung einer echten Wahlmöglichkeit


Was wäre denn eine echte Wahlmöglichkeit?

Doch nur ein echtes Gehalt für Menschen, die Kinder erziehen, solange die in einem bestimmten Alter sind.


Eine echte Wahlmöglichkeit zwischen Selbsterziehung oder Erwerbstätigkeit ist für mich dann gegeben, wenn es ausreichend verfügbare KITAS in entsprechender Qualität und nutzbringenden Öffnungszeiten gibt.
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Beitrag(#842502) Verfasst am: 19.10.2007, 17:55    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
Dein Schluss am Ende ist falsch. Ich will das Lesegeld ja für Selbstbuchkäufer und nicht für Nichtleser, ebenso wie ich die Poolbeihilfe für Poolbesitzer möchte, nicht für Grillplatzbauer.

Aber letztendlich bringst Du es auf den Punkt: Es kommt auf das Ziel an, das man erreichen möchte. Möchte man Wahlfreiheit, dann muss man KITA-Plätze bereitstellen, möchte man Mütter trotz Wahlfreiheit am Herd behalten, muss man ihnen Geld dafür geben.


es macht auch nen unterschied, ob man von vornherein ausreichend geld hat um sich und seine familie zu ernähren und zu betreuen/betreuen zu lassen oder ob dieses erst zweckgebunden bereitgestellt wird, wie ne lebensmittelkarte für nahrung.
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L.E.N.
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Beitrag(#842511) Verfasst am: 19.10.2007, 18:08    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
Reza hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
Es ist doch eher so, dass die Schaffung einer echten Wahlmöglichkeit


Was wäre denn eine echte Wahlmöglichkeit?

Doch nur ein echtes Gehalt für Menschen, die Kinder erziehen, solange die in einem bestimmten Alter sind.


Eine echte Wahlmöglichkeit zwischen Selbsterziehung oder Erwerbstätigkeit ist für mich dann gegeben, wenn es ausreichend verfügbare KITAS in entsprechender Qualität und nutzbringenden Öffnungszeiten gibt.


diese müssten vollständig kostenlos sein.
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AgentProvocateur
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Beitrag(#842512) Verfasst am: 19.10.2007, 18:09    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
Dein Schluss am Ende ist falsch. Ich will das Lesegeld ja für Selbstbuchkäufer und nicht für Nichtleser, ebenso wie ich die Poolbeihilfe für Poolbesitzer möchte, nicht für Grillplatzbauer.

Oh, Du hast Recht, das habe ich falsch verstanden. Nun gut. Die Gesellschaft sieht es als sinnvoll an, Lesen und Schwimmen zu fördern. Damit werden Bildung und Gesundheit gefördert. Nun hat jeder die Möglichkeit, diese subventionierten Angebote zu nutzen. Ob jemand zusätzlich noch private (teurere) Möglichkeiten dazu oder auch stattdessen nutzt, ist seine Sache. Ich sehe keinen Grund, das ebenfalls zu subventionieren.

I.R hat folgendes geschrieben:
Aber letztendlich bringst Du es auf den Punkt: Es kommt auf das Ziel an, das man erreichen möchte. Möchte man Wahlfreiheit, dann muss man KITA-Plätze bereitstellen,

Natürlich. Ohne KiTa-Platz keine Wahlmöglichkeit.

I.R hat folgendes geschrieben:
möchte man Mütter trotz Wahlfreiheit am Herd behalten, muss man ihnen Geld dafür geben.

Diese Logik erschließt sich mir aber nun nicht. Es gibt Wahlfreiheit in beide Richtungen. Wenn ein Elternteil zu Hause bei den Kindern bleiben möchte, dann geht das nur, wenn das Einkommen reicht. Wenn das Einkommen gekürzt wird, dann wird die Wahlfreiheit logischerweise eingeschränkt, bzw. wird sie erhöht, wenn zusätzliche Mittel fließen.

Man müsste an der Stelle halt ehrlicherweise sagen: es geht nicht um Wahlfreiheit, sondern das Ziel ist es, mehr Frauen in das Berufsleben zu bringen. Egal, ob die das wollen oder nicht.
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I.R
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Beitrag(#842539) Verfasst am: 19.10.2007, 19:15    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
möchte man Mütter trotz Wahlfreiheit am Herd behalten, muss man ihnen Geld dafür geben.

Diese Logik erschließt sich mir aber nun nicht. Es gibt Wahlfreiheit in beide Richtungen. Wenn ein Elternteil zu Hause bei den Kindern bleiben möchte, dann geht das nur, wenn das Einkommen reicht. Wenn das Einkommen gekürzt wird, dann wird die Wahlfreiheit logischerweise eingeschränkt, bzw. wird sie erhöht, wenn zusätzliche Mittel fließen.

Man müsste an der Stelle halt ehrlicherweise sagen: es geht nicht um Wahlfreiheit, sondern das Ziel ist es, mehr Frauen in das Berufsleben zu bringen. Egal, ob die das wollen oder nicht.


Es geht um die Wahlfreiheit, dass die Frauen, die das gerne möchten, ihre Kinder in eine KITA geben können, wenn sie dies wollen. Wer das nicht will, der muss nicht. Wahlfreiheit bedeutet doch, zwischen Alternativen wählen zu können und nicht, dass diese Alternativen in ihren finanziellen Auswirkungen völlig gleichwertig sein müssen. Ich fühle mich in meinem Steakhouse jedenfalls nicht meiner Wahlfreiheit beraubt, nur weil die Lende teurer ist als die Hüfte.

Es geht nicht darum, Mütter in das Berufsleben zu bringen, egal ob die wollen oder nicht sondern darum, denen die das wollen, die Möglichkeit daziu zu geben ohne die, die das nicht wollen, für das nicht wollen belohnen zu müssen.
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I.R
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Beitrag(#842543) Verfasst am: 19.10.2007, 19:20    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
Reza hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
Es ist doch eher so, dass die Schaffung einer echten Wahlmöglichkeit


Was wäre denn eine echte Wahlmöglichkeit?

Doch nur ein echtes Gehalt für Menschen, die Kinder erziehen, solange die in einem bestimmten Alter sind.


Eine echte Wahlmöglichkeit zwischen Selbsterziehung oder Erwerbstätigkeit ist für mich dann gegeben, wenn es ausreichend verfügbare KITAS in entsprechender Qualität und nutzbringenden Öffnungszeiten gibt.


diese müssten vollständig kostenlos sein.


Für vollständig wäre ich nun nicht, eine angemessene Kostenbeteiligung wäre in meinen Augen durchaus akzeptabel. (Wir haben, glaube ich, 150,-€/Monat bezahlt, während der erste leise Gedanke an Studiengebühren damals lautstarken Protest hervorrief.)
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Beiträge: 27745
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Beitrag(#842548) Verfasst am: 19.10.2007, 19:27    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
Reza hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
Es ist doch eher so, dass die Schaffung einer echten Wahlmöglichkeit


Was wäre denn eine echte Wahlmöglichkeit?

Doch nur ein echtes Gehalt für Menschen, die Kinder erziehen, solange die in einem bestimmten Alter sind.


Eine echte Wahlmöglichkeit zwischen Selbsterziehung oder Erwerbstätigkeit ist für mich dann gegeben, wenn es ausreichend verfügbare KITAS in entsprechender Qualität und nutzbringenden Öffnungszeiten gibt.


diese müssten vollständig kostenlos sein.


Für vollständig wäre ich nun nicht, eine angemessene Kostenbeteiligung wäre in meinen Augen durchaus akzeptabel. (Wir haben, glaube ich, 150,-€/Monat bezahlt, während der erste leise Gedanke an Studiengebühren damals lautstarken Protest hervorrief.)


kostenbeitrag für kita? nur bei BGE pro nase.
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
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Beitrag(#842556) Verfasst am: 19.10.2007, 19:46    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
Es geht um die Wahlfreiheit, dass die Frauen, die das gerne möchten, ihre Kinder in eine KITA geben können, wenn sie dies wollen. Wer das nicht will, der muss nicht. Wahlfreiheit bedeutet doch, zwischen Alternativen wählen zu können und nicht, dass diese Alternativen in ihren finanziellen Auswirkungen völlig gleichwertig sein müssen. Ich fühle mich in meinem Steakhouse jedenfalls nicht meiner Wahlfreiheit beraubt, nur weil die Lende teurer ist als die Hüfte.

Oh, okay, Du verstehst unter Wahlfreiheit etwas anderes als ich. Das von Dir beschriebene würde ich eher "theoretische Wahlmöglichkeit" nennen.

Ich glaube übrigens nicht, dass es möglich oder auch wünschenswert wäre die Alternativen in ihren Auswirkungen "finanziell völlig gleichwertig" zu machen. Derartiges habe ich wohl auch kaum gefordert, ziemlich billiger Strohmann also.

I.R hat folgendes geschrieben:
Es geht nicht darum, Mütter in das Berufsleben zu bringen, egal ob die wollen oder nicht sondern darum, denen die das wollen, die Möglichkeit daziu zu geben ohne die, die das nicht wollen, für das nicht wollen belohnen zu müssen.

Belohnen? Es ist halt einfach die Frage, was denn nun gefördert werden soll: Kindererziehung oder Berufstätigkeit von Frauen. Wenn man nur zweiteres will, okay, dann ist Erziehung halt einfach Privatsache. Das ist die von mir oben beschriebene Position 3. Und dann kommt man eben locker mal auf die Idee, die nächste Kindergelderhöhung einfach auszusetzen, um die Familien selber die KiTa-Plätze finanzieren zu lassen. Aber egal, ich will das gar nicht bewerten. Ich tendiere einfach eher zu Position 2: die Wahlfreiheit zu erhöhen.
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Beitrag(#842575) Verfasst am: 19.10.2007, 20:28    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:

kostenbeitrag für kita? nur bei BGE pro nase.


1. Was nix kostet ist nix wert. Deshalb pro Kostenbeitrag.

2. Essen Kinder zu Hause nix? Deshalb pro Kostenbeitrag.
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Beitrag(#842580) Verfasst am: 19.10.2007, 20:37    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
Es geht um die Wahlfreiheit, dass die Frauen, die das gerne möchten, ihre Kinder in eine KITA geben können, wenn sie dies wollen. Wer das nicht will, der muss nicht. Wahlfreiheit bedeutet doch, zwischen Alternativen wählen zu können und nicht, dass diese Alternativen in ihren finanziellen Auswirkungen völlig gleichwertig sein müssen. Ich fühle mich in meinem Steakhouse jedenfalls nicht meiner Wahlfreiheit beraubt, nur weil die Lende teurer ist als die Hüfte.

Oh, okay, Du verstehst unter Wahlfreiheit etwas anderes als ich. Das von Dir beschriebene würde ich eher "theoretische Wahlmöglichkeit" nennen.

Ich glaube übrigens nicht, dass es möglich oder auch wünschenswert wäre die Alternativen in ihren Auswirkungen "finanziell völlig gleichwertig" zu machen. Derartiges habe ich wohl auch kaum gefordert, ziemlich billiger Strohmann also.

I.R hat folgendes geschrieben:
Es geht nicht darum, Mütter in das Berufsleben zu bringen, egal ob die wollen oder nicht sondern darum, denen die das wollen, die Möglichkeit daziu zu geben ohne die, die das nicht wollen, für das nicht wollen belohnen zu müssen.

Belohnen? Es ist halt einfach die Frage, was denn nun gefördert werden soll: Kindererziehung oder Berufstätigkeit von Frauen. Wenn man nur zweiteres will, okay, dann ist Erziehung halt einfach Privatsache. Das ist die von mir oben beschriebene Position 3. Und dann kommt man eben locker mal auf die Idee, die nächste Kindergelderhöhung einfach auszusetzen, um die Familien selber die KiTa-Plätze finanzieren zu lassen. Aber egal, ich will das gar nicht bewerten. Ich tendiere einfach eher zu Position 2: die Wahlfreiheit zu erhöhen.


Status quo ist/war, dass es keine Alternative gibt/gab, da mangels Angebot an KITA-Plätzen. Das ist KEINE Wahlfreiheit. Es gibt also keine Förderung für Selbsterzieher aber Behinderung für Berufstätige. Geplant/in Umsetzung ist, dass es KITA-Plätze geben wird, somit die Behinderung für Berufstätige wegfällt. Dies könnte man mit einiger Berechtigung als Förderung der Mütter mit Berufswunsch deuten. Eine Benachteiligung der Heimerziehung erkenne ich darin jedoch nicht, da sich für diese Mütter nichts ändert.
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
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Beitrag(#842581) Verfasst am: 19.10.2007, 20:39    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:

kostenbeitrag für kita? nur bei BGE pro nase.


1. Was nix kostet ist nix wert. Deshalb pro Kostenbeitrag.

2. Essen Kinder zu Hause nix? Deshalb pro Kostenbeitrag.


1) stimme ich nicht zu, 2) also auch nicht
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I.R
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#842585) Verfasst am: 19.10.2007, 20:45    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:

kostenbeitrag für kita? nur bei BGE pro nase.


1. Was nix kostet ist nix wert. Deshalb pro Kostenbeitrag.

2. Essen Kinder zu Hause nix? Deshalb pro Kostenbeitrag.


1) stimme ich nicht zu, 2) also auch nicht


Über 1. mag man ja diskutieren können, ich oute mich ja auch als Nichtkritiker der Praxisgebühr und Medikamentenzuzahlung, aber 2. dürfte ja unstrittig sein. Einen einkommensabhängigen Betrag zwischen 1-5 €/Tag finde ich deshalb durchaus für vertretbar.
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wasistreal
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Anmeldungsdatum: 23.10.2006
Beiträge: 719

Beitrag(#842970) Verfasst am: 20.10.2007, 14:23    Titel: Antworten mit Zitat

mal kurz zum Grundsätzlichen zurück:

Werte müssen universell gelten, sonst nennt man sie Privilegien

Wenn man meint, dass die Eltern grundsätzlich am Besten wüssten, was für ihre Kinder am Besten ist, muss man die Eltern in die Lage versetzen, das, was sie für das Beste halten, auch verwirklichen zu können. Bei der Verwirklichung ist die Finanzierung durch den Staat zu beachten und die Kostenbelastungen sind entsprechend auf die Gebietskörperschaften (EU, Bund, Land, Kommune) oder die Eltern zu verteilen.

D.h., alle Eltern müssen ökonomisch in der Lage sein, ihre Kinder zuhause betreuen zu können, wenn sie das wollen. Gleichzeitig müssen alle Eltern auch in der Lage sein, ihre Kinder in einer Kita betreuen lassen zu können, wenn sie das wollen.

Eltern mit geringen Einkommen, die ihre Kinder Zuhaus erziehen wollen, brauchen eine entsprechende finanzielle Unterstützung, während Eltern mit ausreichendem Einkommen diese Unterstützung nicht brauchen (bekommen sie diese dennoch, kann man mit Fug und Recht von einer Herdprämie sprechen).

Eltern, die ihre Kinder in Kitas o.ä. erziehen wollen, müssen ein entsprechendes Angebot an Plätzen vorfinden. Eltern mit geringen Einkommen, dürfen dann nur geringe bis gar keine Kostenbeiträge übernehmen müssen, während Eltern mit ausreichendem Einkommen dementsprechend mehr zahlen müssen.
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Skeptiker
"I can't breathe!"



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Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#843026) Verfasst am: 20.10.2007, 16:34    Titel: Herman zum lezten Antworten mit Zitat

wasistreal hat folgendes geschrieben:
mal kurz zum Grundsätzlichen zurück:

Werte müssen universell gelten, sonst nennt man sie Privilegien

Wenn man meint, dass die Eltern grundsätzlich am Besten wüssten, was für ihre Kinder am Besten ist, muss man die Eltern in die Lage versetzen, das, was sie für das Beste halten, auch verwirklichen zu können. Bei der Verwirklichung ist die Finanzierung durch den Staat zu beachten und die Kostenbelastungen sind entsprechend auf die Gebietskörperschaften (EU, Bund, Land, Kommune) oder die Eltern zu verteilen.

D.h., alle Eltern müssen ökonomisch in der Lage sein, ihre Kinder zuhause betreuen zu können, wenn sie das wollen. Gleichzeitig müssen alle Eltern auch in der Lage sein, ihre Kinder in einer Kita betreuen lassen zu können, wenn sie das wollen.

Eltern mit geringen Einkommen, die ihre Kinder Zuhaus erziehen wollen, brauchen eine entsprechende finanzielle Unterstützung, während Eltern mit ausreichendem Einkommen diese Unterstützung nicht brauchen (bekommen sie diese dennoch, kann man mit Fug und Recht von einer Herdprämie sprechen).

Eltern, die ihre Kinder in Kitas o.ä. erziehen wollen, müssen ein entsprechendes Angebot an Plätzen vorfinden. Eltern mit geringen Einkommen, dürfen dann nur geringe bis gar keine Kostenbeiträge übernehmen müssen, während Eltern mit ausreichendem Einkommen dementsprechend mehr zahlen müssen.


Um mal zurück zu Hermans Thesen zu kommen, man müsse nur zu jahrtausende alten Familientraditionen zurück kehren, um die Menschheit (?) vor dem Aussterben zu bewahren:

An diese alten, will sagen vorauufklärerischen und vorbürgerlichen Traditionen knüpfte allerdings dann doch wieder jedes faschistische Regime an, wie ich an anderer Stelle zeigte.

Insofern machen die Klarstellungen Hermans es nicht viel besser, da es sich jeweils um die gleichen Wurzeln handelt.

Es ist doch absurd, über familiäre oder Kita-Erziehung zu reden, wenn es diesen dumpfen konservativen Kräften ums "Aussterben" der "Kulturvölker" geht. Das ist doch Hirnriss.

Mutter soll wieder ein angesehener Beruf werden?

Was, E. Hermann gerade noch so mitkriegt, ist die Tatsache, dass die Mütter zwischen 33 - 45 in der Rüstungsindustrie arbeiten gehen mussten, was vollkommen unweiblich ist, da Krieg männlich sei. Und dann stellt sie fest, dass Mütter auch heute arbeiten gehen müssen, weil sonst keine Kohle da ist.

Dass aber dies jeweils in der Kontext der allgemeinen Kapitalpolitik eingebettet ist, das sehen solche Konservativen nicht. Sie wollen eine Idylle im Kleinen, während das Große undurchschaubar und angstmachend ist.

Gegen die Zerrissenheit und Gespaltenheit der "modernen Welt" setzen solche die Kleingarten- und Großfamilienidylle.

Wenn dies nicht so armselig und andererseits auch politisch gefährlich wäre, dann könnte man fast über solche christlichen Heile-Welt-Apologeten schmunzeln.

Es geht doch aber darum, die realen Widersprüche und Antagonismen der Gesellschaft als solche anzuerkennen, anstatt sie mit Ständeharmonie, Familienidylle, Betriebsgemeinschaft oder gar Volksgemeinschaft zuzukleistern ...-!

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Konrad
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Beiträge: 1528

Beitrag(#1006515) Verfasst am: 23.05.2008, 22:34    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe heute Abend kurz in eine Unterhaltungssendung des Schweizer Fernsehens gezappt. Zu diesem Zeitpunkt unterhielt sich die Moderatorin mit Eva Herman, die soweit ich das verstanden habe ein neues Buch geschrieben hat. Darin geht es um die "von Gott oder der Schöpfung vorgegebenen traditionellen Rollen von Mann und Frau" (O-Ton Herman).
Auf die Frage der Moderatorin was denn an berufstätigen Müttern so schlecht sei sagte die Herman, man solle doch die Kinder fragen ob sie damit einverstanden seien. Ausserdem würden sich in Umfragen bis zu 80% der Befragten dafür aussprechen, dass die Mütter in den ersten Lebensjahren der Kinder ausschliesslich ins Haus gehören.
Ich habe dann weitergezappt, um mich nicht zu sehr ärgern zu müssen.
So wie es aussieht reitet die Herman, allerdings im Vergleich zu früher etwas aufgedunsen, weiter auf ihrem Lieblingsthema herum.
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1788418) Verfasst am: 16.10.2012, 00:01    Titel: Antworten mit Zitat

Eva Herman erlebt ihr persönliches Stalingrad beim Kampf um <s>Lebens</s> Wohnraum im Osten Sehr glücklich

Zitat:
Ex-"Tagesschau"-Sprecherin Eva Herman (53) hat beim Amtsgericht Hamburg private Insolvenz angemeldet. "Meine Immobilien im Osten haben mir finanziell das Genick gebrochen", sagte Herman der "Bild"-Zeitung. "1995 habe ich für 500.000 Euro drei Objekte in Leipzig gekauft. Es handelte sich dabei um diese typischen Bauherren-Modelle, die viel Steuerersparnis versprachen, aber völlig überhöhte Mietvoraussagen hatten", berichtete sie. "Ich konnte den hohen Zahlungen jahrelang problemlos nachkommen, weil ich viel gearbeitet und viel Geld verdient habe."

_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1788422) Verfasst am: 16.10.2012, 01:07    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Eva Herman erlebt ihr persönliches Stalingrad beim Kampf um <s>Lebens</s> Wohnraum im Osten Sehr glücklich

Zitat:
Ex-"Tagesschau"-Sprecherin Eva Herman (53) hat beim Amtsgericht Hamburg private Insolvenz angemeldet. "Meine Immobilien im Osten haben mir finanziell das Genick gebrochen", sagte Herman der "Bild"-Zeitung. "1995 habe ich für 500.000 Euro drei Objekte in Leipzig gekauft. Es handelte sich dabei um diese typischen Bauherren-Modelle, die viel Steuerersparnis versprachen, aber völlig überhöhte Mietvoraussagen hatten", berichtete sie. "Ich konnte den hohen Zahlungen jahrelang problemlos nachkommen, weil ich viel gearbeitet und viel Geld verdient habe."


Hat wohl den Hals nicht voll genug gekriegt, die dusselige Kuh.


Mit ihrem komischen Buch sollte die doch eigentlich genuegend verdient haben um sich einen sorglosen Lebensabend goennen zu koennen. Schliesslich gab es genuegend Dumme, die sich die Schwarte gekauft haben, weil dieses selbstmitleidtriefende Geschreibsel gerade Konjunktur hatte. Dies haette natuerlich vorausgesetzt, dass die Frau die Kohle nicht, von ueberhoehten Renditeversprechungen unserioeser Geschaeftemacher geblendet, in windige Finanzierungsmodelle gesteckt und keinen Lebensstil der Extraluxusklasse gepflegt haette.

So ist sie wohl selber schuld, dass sie jetzt pleite ist und es zeigt sich mal wieder, dass allzugrosse Gier auf den Finanzmaerkten eigentlich stets grausam und gnadenlos bestraft wird, das gefaellt mir auch an diesen Maerkten. Smilie


Naja.....vielleicht schreibt sie ja jetzt ein neues Buch. Titelvorschlag: "Unschuldig verfolgt - wie mich die Gutmenschen pleite gemacht haben, weil ich die Wahrheit sagte". Ich bin mir sicher, dass ihre Fans sich wieder fast kloppen und jeden Preis freudig bezahlen wuerden um ein Exemplar zu ergattern. Lachen
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I.R
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Beitrag(#1788432) Verfasst am: 16.10.2012, 07:16    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Mit ihrem komischen Buch sollte die doch eigentlich genuegend verdient haben um sich einen sorglosen Lebensabend goennen zu koennen. Schliesslich gab es genuegend Dumme, die sich die Schwarte gekauft haben, weil dieses selbstmitleidtriefende Geschreibsel gerade Konjunktur hatte. Dies haette natuerlich vorausgesetzt, dass die Frau die Kohle nicht, von ueberhoehten Renditeversprechungen unserioeser Geschaeftemacher geblendet, in windige Finanzierungsmodelle gesteckt und keinen Lebensstil der Extraluxusklasse gepflegt haette.

So ist sie wohl selber schuld, dass sie jetzt pleite ist und es zeigt sich mal wieder, dass allzugrosse Gier auf den Finanzmaerkten eigentlich stets grausam und gnadenlos bestraft wird, das gefaellt mir auch an diesen Maerkten. Smilie


Naja.....vielleicht schreibt sie ja jetzt ein neues Buch. Titelvorschlag: "Unschuldig verfolgt - wie mich die Gutmenschen pleite gemacht haben, weil ich die Wahrheit sagte". Ich bin mir sicher, dass ihre Fans sich wieder fast kloppen und jeden Preis freudig bezahlen wuerden um ein Exemplar zu ergattern. Lachen
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#1788461) Verfasst am: 16.10.2012, 13:40    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, um mit einem schlechten Investment nicht nur viel Geld zu verlieren, sondern sogar noch Pleite zu gehen, muss man das Investment doch eigentlich mindestens zum Teil nicht aus eigenem Vermögen, sondern aus Krediten getätigt haben. (Oder hab ich da was nicht verstanden?) Außerdem stand da wohl auch der Wunsch nach Steuersparen Pate.

Wenn aber jemand mit geliehenem Geld zum Steuersparen Investitionen tätigt, von denen er keine Ahnung hat, ist das für mich schon nur durch eine Mischung aus Gier und Dummheit erklärbar.

Allerdings hat das ganze ja wohl seinen Ausgang nicht nach, sondern vor dem Buch und dem damit verbundenen Karriereende genommen.
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fwo
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Beitrag(#1788463) Verfasst am: 16.10.2012, 14:31    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Naja, um mit einem schlechten Investment nicht nur viel Geld zu verlieren, sondern sogar noch Pleite zu gehen, muss man das Investment doch eigentlich mindestens zum Teil nicht aus eigenem Vermögen, sondern aus Krediten getätigt haben. (Oder hab ich da was nicht verstanden?) Außerdem stand da wohl auch der Wunsch nach Steuersparen Pate.....

Das hast Du richtig verstanden. Das sogenannte Bauherrenmodell hatte als wesentliche Methode der Gewinnentwicklung eine Absetzbarkeit von Investitionen als Ziel - das Bauherrenmodell war ein Steuersparmodell. Das stand übrigens auch in dem Zitat von AD schon drin, das bb treu mitzitiert hat. Es wurde im Prinzip als Umsetzung der guten alten FDP-Forderung, als Besserverdienender doch diesem sozialistischen Allgemeinwesen BRD nicht zu viel Steuern in den Rachen zu werfen, verkauft.

Das hatte zur Folge, dass die Verluste (sehr nett mit Verlustzuweisungen umschrieben), die am Anfang ja gewollt waren, erst mit der Zeit als echte Verluste erkannt wurden, meist erst, wenn es viel zu spät war. Sehr beliebt (und steuerlich wohl effizienter) waren übrigens auch Schiffsbeteiligungen.

fwo
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Zuletzt bearbeitet von fwo am 16.10.2012, 18:06, insgesamt einmal bearbeitet
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Zoff
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Beitrag(#1788474) Verfasst am: 16.10.2012, 16:10    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Mit ihrem komischen Buch sollte die doch eigentlich genuegend verdient haben um sich einen sorglosen Lebensabend goennen zu koennen. Schliesslich gab es genuegend Dumme, die sich die Schwarte gekauft haben, weil dieses selbstmitleidtriefende Geschreibsel gerade Konjunktur hatte. Dies haette natuerlich vorausgesetzt, dass die Frau die Kohle nicht, von ueberhoehten Renditeversprechungen unserioeser Geschaeftemacher geblendet, in windige Finanzierungsmodelle gesteckt und keinen Lebensstil der Extraluxusklasse gepflegt haette.

So ist sie wohl selber schuld, dass sie jetzt pleite ist und es zeigt sich mal wieder, dass allzugrosse Gier auf den Finanzmaerkten eigentlich stets grausam und gnadenlos bestraft wird, das gefaellt mir auch an diesen Maerkten. Smilie


Naja.....vielleicht schreibt sie ja jetzt ein neues Buch. Titelvorschlag: "Unschuldig verfolgt - wie mich die Gutmenschen pleite gemacht haben, weil ich die Wahrheit sagte". Ich bin mir sicher, dass ihre Fans sich wieder fast kloppen und jeden Preis freudig bezahlen wuerden um ein Exemplar zu ergattern. Lachen
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Aber hübsch phantasievoll zusammen fabuliert.
Leider ein wenig kurz, speziell über den "Lebensstil der Extraluxusklasse" hätte man doch noch gern mehr erfahren..
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nocquae
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Beitrag(#1788506) Verfasst am: 16.10.2012, 18:43    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Eva Herman erlebt ihr persönliches Stalingrad beim Kampf um <s>Lebens</s> Wohnraum im Osten Sehr glücklich

Zitat:
Ex-"Tagesschau"-Sprecherin Eva Herman (53) hat beim Amtsgericht Hamburg private Insolvenz angemeldet. "Meine Immobilien im Osten haben mir finanziell das Genick gebrochen", sagte Herman der "Bild"-Zeitung. "1995 habe ich für 500.000 Euro drei Objekte in Leipzig gekauft. Es handelte sich dabei um diese typischen Bauherren-Modelle, die viel Steuerersparnis versprachen, aber völlig überhöhte Mietvoraussagen hatten", berichtete sie. "Ich konnte den hohen Zahlungen jahrelang problemlos nachkommen, weil ich viel gearbeitet und viel Geld verdient habe."

Ich kann mich nur schlecht vorstellen, dass sie ihren Lebensabend damit verbringen wird, Leergut aus Mülltonnen zu bergen<sup>1</sup> ... Mein Mitleid hält sich in äußerst engen Grenzen.

--
<sup>1</sup> Übrigens sollte die FDP mal so konsequent sein, das auch offiziell zu ihrem Rentenplan zu erklären.
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beachbernie
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Beitrag(#1788526) Verfasst am: 16.10.2012, 19:54    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Mit ihrem komischen Buch sollte die doch eigentlich genuegend verdient haben um sich einen sorglosen Lebensabend goennen zu koennen. Schliesslich gab es genuegend Dumme, die sich die Schwarte gekauft haben, weil dieses selbstmitleidtriefende Geschreibsel gerade Konjunktur hatte. Dies haette natuerlich vorausgesetzt, dass die Frau die Kohle nicht, von ueberhoehten Renditeversprechungen unserioeser Geschaeftemacher geblendet, in windige Finanzierungsmodelle gesteckt und keinen Lebensstil der Extraluxusklasse gepflegt haette.

So ist sie wohl selber schuld, dass sie jetzt pleite ist und es zeigt sich mal wieder, dass allzugrosse Gier auf den Finanzmaerkten eigentlich stets grausam und gnadenlos bestraft wird, das gefaellt mir auch an diesen Maerkten. Smilie


Naja.....vielleicht schreibt sie ja jetzt ein neues Buch. Titelvorschlag: "Unschuldig verfolgt - wie mich die Gutmenschen pleite gemacht haben, weil ich die Wahrheit sagte". Ich bin mir sicher, dass ihre Fans sich wieder fast kloppen und jeden Preis freudig bezahlen wuerden um ein Exemplar zu ergattern. Lachen
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Unterirdisch war offensichtlich die Investmentanalyse der Pleite-Eva, ansonsten waere sie jetzt nicht bankrott. Sehr glücklich
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beachbernie
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Beitrag(#1788529) Verfasst am: 16.10.2012, 20:04    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Naja, um mit einem schlechten Investment nicht nur viel Geld zu verlieren, sondern sogar noch Pleite zu gehen, muss man das Investment doch eigentlich mindestens zum Teil nicht aus eigenem Vermögen, sondern aus Krediten getätigt haben. (Oder hab ich da was nicht verstanden?) Außerdem stand da wohl auch der Wunsch nach Steuersparen Pate.....

Das hast Du richtig verstanden. Das sogenannte Bauherrenmodell hatte als wesentliche Methode der Gewinnentwicklung eine Absetzbarkeit von Investitionen als Ziel - das Bauherrenmodell war ein Steuersparmodell. Das stand übrigens auch in dem Zitat von AD schon drin, das bb treu mitzitiert hat. Es wurde im Prinzip als Umsetzung der guten alten FDP-Forderung, als Besserverdienender doch diesem sozialistischen Allgemeinwesen BRD nicht zu viel Steuern in den Rachen zu werfen, verkauft.

Das hatte zur Folge, dass die Verluste (sehr nett mit Verlustzuweisungen umschrieben), die am Anfang ja gewollt waren, erst mit der Zeit als echte Verluste erkannt wurden, meist erst, wenn es viel zu spät war. Sehr beliebt (und steuerlich wohl effizienter) waren übrigens auch Schiffsbeteiligungen.

fwo
EDIT: Formulierung



Ja und? Wer sich aus lauter Steuergeiz solch windige Bauherrenmodelle oder Schiffsbeteiligungen andrehen laesst, ohne sich vorher ueber die nicht unbetraechtlichen Risiken zu informieren, der ist selber schuld, wenn er auf die Schnauze fliegt und wer nicht nur sein gesamtes Vermoegen, sondern darueber hinaus offensichtlich noch geliehenes Geld in eine einzige solche Vermoegensanlage steckt, der ist einfach nur dumm. Bei manchen Leuten setzt halt offenbar der Verstand komplett aus, wenn sie was von Steuern sparen hoeren.

Anlagetip Nr.1: Never put all Your eggs in only one basket!


Warum hat sich die Frau Hermann eigentlich nicht selber um ihre Geldanlage gekuemmert anstatt einem Anlagevermittler auf den Leim zu kriechen?

Zeit genug muesste sie ja eigentlich gehabt haben, nachdem sie ihren Job los war, um sich ein bisschen zu informieren, was fuer Anlagemoeglichkeiten es so gibt und welcher Mix fuer sie am meisten Sinn macht. Und fuer so bloed halte ich die auch nicht, dass sie das nicht auf die Reihe kriegen koennte.
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Beitrag(#1788535) Verfasst am: 16.10.2012, 20:54    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
....

Ich werde mich jetzt nicht dahin versteigen, Eva Herman zu bedauern oder zu verteidigen. Alles worauf ich hinauswollte, war, dass dies eben im Gegensatz zu Anderem kein besonderes Zeichen ihrer Dummheit war. Diese Modelle wurden damals sehr geschickt auch von Steuerberatern verkauft und da sind auch erheblich schlauere als Frau Herman drauf reingefallen, auch wenn sie nicht so besonders gierig waren. Derartige Modelle gehörten damals zum "normalen Handwerkszeug" der Steuerberater - wenn Du willst, haben wir es hier also mehr mit einem Nach-hinten-losgehen deutscher Klientelpolitik in der Steuergesetzgebung zu tun und nicht mit einem Eva-Herman-Thema.

fwo
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Beitrag(#1788542) Verfasst am: 16.10.2012, 22:00    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Zeit genug muesste sie ja eigentlich gehabt haben, nachdem sie ihren Job los war, um sich ein bisschen zu informieren, was fuer Anlagemoeglichkeiten es so gibt und welcher Mix fuer sie am meisten Sinn macht.

Sie hat das ja allerdings offensichtlich gemacht, bevor sie ihren Job los war. Deswegen kann sie ja sagen: "Als im Jahr 2007 mein berufliches Fundament zusammenbrach, war es mir nicht mehr möglich, die Forderungen der Banken zu bedienen". Also ein bisschen Tränendrüse ist in der Hinsicht dabei.
Dass es auf gierige Dummheit schließen lässt, wenn man sich auf so etwas einlässt - zumal mit geliehenem Geld im Vertrauen darauf, dass ein gutes Einkommen sicher weitersprudelt -, ist wohl wahr, aber, wie fwo auch richtig bemerkt, keineswegs für sie spezifisch.
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