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My dear Krauts. Da leben, wo das Bier billig ist
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satsche
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Anmeldungsdatum: 30.07.2006
Beiträge: 2091
Wohnort: Südhessen

Beitrag(#612340) Verfasst am: 02.12.2006, 03:52    Titel: Antworten mit Zitat

Ermanameraz hat folgendes geschrieben:
deine Ad Hominems disqualifizieren dich perfekt. Ich bedanke mich, dass du mir diese Arbeit abnimmst. In wiefern soll sioch das bitte bestreiten lassen, hm? dein Nickname ist übrigens zum Kotzen doof und lahmarschig, stütz also deine These zumindest in gewisser Hinsicht Sehr glücklich


Das kotzt für sich...
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Ermanameraz
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Anmeldungsdatum: 07.05.2006
Beiträge: 3932

Beitrag(#612342) Verfasst am: 02.12.2006, 03:54    Titel: Antworten mit Zitat

satsche hat folgendes geschrieben:
Ermanameraz hat folgendes geschrieben:
deine Ad Hominems disqualifizieren dich perfekt. Ich bedanke mich, dass du mir diese Arbeit abnimmst. In wiefern soll sioch das bitte bestreiten lassen, hm? dein Nickname ist übrigens zum Kotzen doof und lahmarschig, stütz also deine These zumindest in gewisser Hinsicht Sehr glücklich


Das kotzt für sich...


ja, dan kotz mal schön drüber nach, hm?
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#612351) Verfasst am: 02.12.2006, 04:46    Titel: Antworten mit Zitat

Ermanameraz hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Hallo Kamelpeitsche,

kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:

Weshalb wird überhaupt versucht, mit rationalen Argumenten dem Gefühl des "Stolzes" gegenüberzutreten? Wie ich schon weiter oben schrieb, halte ich dies für abwegig. Ich würde auch nicht anfangen, darüber zu diskutieren, ob man Neid empfinden "darf" bzw., ob dieses Gefühl sinnvoll ist. Eine Emotion ist nichts sinnvoll oder sinnlos, sinnig oder widersinnig. Sie ist.
?


Na dann betrachten wir doch einmal rational, was dieser vermaledeite Stolz so anrichten kann, wenn diese Emotion ausser Kontrolle garaet.

Zunaechst einmal ein gaenzlich unpolitisches Beispiel, an dem sich wunderschoen illustrieren laesst, wo hier das Problem liegt.

blabla...lall


Schon mal die Kastration erwogen? Das sollte für die Annäherung an deine Ideale doch unverzichtbar sein, nicht?


Wieso das denn? Bin doch gar nicht stolz! Geschockt

Aber im Grunde genommen ein nachdenkenswerter Therapieansatz, da Dummstolzerei oft auch mit einer Ueberproduktion von Sexualhormonen zusammenzuhaengen scheint... Cool

Man muesste das einmal an einem geeigneten Probanden ausprobieren... zynisches Grinsen

Sag' mal....bist Du eigentlich stolz darauf ein Deutscher zu sein? Sehr glücklich

Gruss, Bernie
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Ermanameraz
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Anmeldungsdatum: 07.05.2006
Beiträge: 3932

Beitrag(#612356) Verfasst am: 02.12.2006, 04:51    Titel: Antworten mit Zitat

muede
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kamelpeitsche
Weapon of Mass Discussion



Anmeldungsdatum: 15.11.2003
Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor

Beitrag(#612443) Verfasst am: 02.12.2006, 13:32    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Hallo Kamelpeitsche,

kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:

Weshalb wird überhaupt versucht, mit rationalen Argumenten dem Gefühl des "Stolzes" gegenüberzutreten? Wie ich schon weiter oben schrieb, halte ich dies für abwegig. Ich würde auch nicht anfangen, darüber zu diskutieren, ob man Neid empfinden "darf" bzw., ob dieses Gefühl sinnvoll ist. Eine Emotion ist nichts sinnvoll oder sinnlos, sinnig oder widersinnig. Sie ist.
?


Na dann betrachten wir doch einmal rational, was dieser vermaledeite Stolz so anrichten kann, wenn diese Emotion ausser Kontrolle garaet.

Zunaechst einmal ein gaenzlich unpolitisches Beispiel, an dem sich wunderschoen illustrieren laesst, wo hier das Problem liegt.
[...]


Ersetze das Wort "Stolz" in deiner Schilderung durch das Wort "Liebe" und du verstehst meine Punkt vielleicht besser.

Kolja hat folgendes geschrieben:
Relevant werden Emotionen (oder ihr Fehlen) erst, wenn sie zu irgendwelchen Handlungen (oder Unterlassungen) führen.


Schulterzucken
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#612716) Verfasst am: 02.12.2006, 21:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Kamelpeitsche,

kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:

Ersetze das Wort "Stolz" in deiner Schilderung durch das Wort "Liebe" und du verstehst meine Punkt vielleicht besser.



Liebe.....Ist das nicht das Zeugs, dass bei manchen Leuten ganz unvermittelt in Hass umschlagen kann, wenn es nicht erwidert wird? Oder das, was viele Maenner und Frauen dazu bewegt Sachen zu machen, die sie nie und nimmer tun wuerden, wenn sie noch ganz bei Sinnen waeren? Sich Ohren abschneiden oder so'n Zeugs?
Es reicht wenn ich mich als Mann aus Liebe zur Frau zum Affen mache, ich muss das nicht auch noch aus Liebe zu Immobilien tun. Das wuerde mir auf Dauer zu stressig werden! (...und ausserdem hat mir meine Freundin neulich erklaert, dass ich nur sie lieben darf und sonst nix..)

Liebst Du eigentlich Deine Freundin oder bist Du stolz auf sie? Oder ist das fuer Dich das Gleiche?

Gruss, Bernie
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kamelpeitsche
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Anmeldungsdatum: 15.11.2003
Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor

Beitrag(#612871) Verfasst am: 03.12.2006, 02:35    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Hallo Kamelpeitsche,

kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:

Ersetze das Wort "Stolz" in deiner Schilderung durch das Wort "Liebe" und du verstehst meine Punkt vielleicht besser.



Liebe.....Ist das nicht das Zeugs, dass bei manchen Leuten ganz unvermittelt in Hass umschlagen kann, wenn es nicht erwidert wird? Oder das, was viele Maenner und Frauen dazu bewegt Sachen zu machen, die sie nie und nimmer tun wuerden, wenn sie noch ganz bei Sinnen waeren? Sich Ohren abschneiden oder so'n Zeugs?
Es reicht wenn ich mich als Mann aus Liebe zur Frau zum Affen mache, ich muss das nicht auch noch aus Liebe zu Immobilien tun. Das wuerde mir auf Dauer zu stressig werden! (...und ausserdem hat mir meine Freundin neulich erklaert, dass ich nur sie lieben darf und sonst nix..)

Liebst Du eigentlich Deine Freundin oder bist Du stolz auf sie? Oder ist das fuer Dich das Gleiche?

Gruss, Bernie


Ich versteh' nicht, worauf du hinaus willst.
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Shevek
ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten



Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#613652) Verfasst am: 04.12.2006, 11:57    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht sollte mal erst geklärt werden, was genau unter stolz verstanden wird, denn das kann sich sehr unterscheiden.

Ich unterscheide z.B. stolz schon von Liebe. Ich empfinde Liebe unterschiedlich zu stolz. Ich liebe meine Kinder natürlich, und entsprechend fühle ich mit ihnen wenn ihnen etwas zustößt, freue mich, wenn sie etwas schaffen oder sich freuen und neige vermutlich auch dazu ihre Fehler herunterzuspielen. Aber deswegen würde ich mich doch nicht mit einer Mutter prügeln, mit deren Kind sich mein Kind prügelt, bzw. von dem es gefoukt wurde oder das es foulte.

Als Stolz bezeichne ich das Gefühl etwas geschafft zu haben. Da dazu auch Erziehungsleistung gehört, kann ich auch auf meine Kinder stolz sein, aber ansonsten eben nicht auf andere.

Wenn es aber um Stolz auf das eigene Land (oder auch den Fußballclub) geht, und da kommt dann wohl auch beachbernies Beitrag ins Spiel, dann bleibt es eben selten beim Gefühl (ob man das nun Stolz oder Liebe nennt ist egal, jedenfalls erschließt sich mir der Unterschied nicht). Diesen Gefühlen folgen eben häufig sehr unschöne Taten, und dann ist es nicht mehr egal, dann wird es gefährlich.

Und dass auf den Hinweiß darauf mit: "blabla...lall" geantwortet wird macht doch deutlich, dass dieser Aspekt ausgeblendet wird, denn sonst wäre eine Erwiderung möglich, die darauf eingeht, und entweder deutlich macht, dass der jeweilige Stolze sich des Problems bewußt ist und entsprechend damit umgeht, oder Argumente bringt, warum beachbernies irrt und in welchen Punkte er falsch liegt.
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Endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden,.......

.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
für sie herrschen sorglose Zeiten,
da kein bisschen Sprengstoff sie daran hindert, ihre Geschafte zu betreiben...

....endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden.

(Jan Delay)
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kamelpeitsche
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Anmeldungsdatum: 15.11.2003
Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor

Beitrag(#614152) Verfasst am: 05.12.2006, 00:02    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
Vielleicht sollte mal erst geklärt werden, was genau unter stolz verstanden wird, denn das kann sich sehr unterscheiden.


Ich glaube gar nicht, dass das irgendeine Rolle spielt. Man fühlt Stolz oder eben nicht (die völlige Abwesenheit dieses Gefühls halte ich allerdings für eher selten zwinkern ). Man fühlt Neid oder eben nicht. Man fühlt Hass oder eben nicht. Man fühlt Liebe oder eben nicht.

Ich sehe keinen Grund, darüber zu reden. Emotionen sind da und fertig. Wenn man möchte, kann man auch gegenandiskutieren und darlegen, weshalb ein Gefühl irrational sein sollte - das ist allerdings ziemlich absurd.

Zitat:
Ich unterscheide z.B. stolz schon von Liebe. Ich empfinde Liebe unterschiedlich zu stolz.


Ja klar, ich auch. Schätze, meine Bemerkung ist missverstanden worden. Das spielt aber eigentlich keine Rolle.

P.S: Eine sehr gute Freundin, eher schwach in der Schule, hat heute in Geschichte 10 Punkte (entspricht einer 2- ) wiederbekommen. Die Freude, die ich für sie empfand, war auch eine Form von Stolz - dabei habe ich rein gar nichts zu ihrem Erfolg beigetragen. Muss ich mich jetzt schlecht fühlen?

(Man verzeihe mir die polemische Frage, aber ich weiß wirklich nicht, was das jetzt, eurer Argumentation folgend, bedeutet.)
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Shevek
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Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#615018) Verfasst am: 06.12.2006, 12:47    Titel: Antworten mit Zitat

kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Vielleicht sollte mal erst geklärt werden, was genau unter stolz verstanden wird, denn das kann sich sehr unterscheiden.


Ich glaube gar nicht, dass das irgendeine Rolle spielt. Man fühlt Stolz oder eben nicht (die völlige Abwesenheit dieses Gefühls halte ich allerdings für eher selten zwinkern ). Man fühlt Neid oder eben nicht. Man fühlt Hass oder eben nicht. Man fühlt Liebe oder eben nicht.

Ich sehe keinen Grund, darüber zu reden. Emotionen sind da und fertig. Wenn man möchte, kann man auch gegenandiskutieren und darlegen, weshalb ein Gefühl irrational sein sollte - das ist allerdings ziemlich absurd.

Trotzdem unterscheiden sich Emotionen und wenn ich sage ich liebe jemanden drückt das etwas anderes aus, und wird auch anders verstanden, als wenn ich sage, dass ich jemanden hasse. Ich kann sowohl liebe als auch hass definieren. Ebenso kann ich stolz definieren. Man muss natürlich nicht darüber diskutieren, aber hier geht es nun mal um das Thema, und da ist es gemeinhin nützlich, wenn man klar hat, worüber man schreibt.

Bearchbeenie hat Beispiele dafür genannt, dass Stolz zu Gewaltausbrüchen führt und da beginnt auch das Problem: Wenn Gefühle zu Handlungen führen, die schlecht sind, und dann macht es auch Sinn darüber zu reden und zu reflektieren.

Ansonsten begann dieser Thread ja mit dem Gejammer über diese ganzen bösen Intellektuellen, die Deutschland nicht anständig lieb haben. Auch das nicht lieb haben ist eine Emotion, und darüber zu reden genauso müssig für über Stolz zu reden, trotzdem wird sich darüber beschwert.

Aber klar, niemand ist gezwungen über irgendetwas zu diskutieren, schon gar nicht im Internet. Wenn du es nicht willst, dann lass es eben. Aber wenn wir über Stolz diskutieren, dann sollten wir klären, was wir damit meinen.

kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ich unterscheide z.B. stolz schon von Liebe. Ich empfinde Liebe unterschiedlich zu stolz.


Ja klar, ich auch. Schätze, meine Bemerkung ist missverstanden worden. Das spielt aber eigentlich keine Rolle.

P.S: Eine sehr gute Freundin, eher schwach in der Schule, hat heute in Geschichte 10 Punkte (entspricht einer 2- ) wiederbekommen. Die Freude, die ich für sie empfand, war auch eine Form von Stolz - dabei habe ich rein gar nichts zu ihrem Erfolg beigetragen. Muss ich mich jetzt schlecht fühlen?

(Man verzeihe mir die polemische Frage, aber ich weiß wirklich nicht, was das jetzt, eurer Argumentation folgend, bedeutet.)

Irgendwie beschleicht mich gerade das Gefühl, dass du meine Postings nicht gelesen, oder nicht verstanden hast.

Besonders das, in dem ich schrieb, dass man erstmal klären sollte, was man nun unter "Stolz" versteht. Ich würde das was du da beschreibst vermutlich Mitfreuen nennen, und nicht Stolz.

Siehst du, welchen Sinn es macht, Begriffe zu definieren?
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kamelpeitsche
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Anmeldungsdatum: 15.11.2003
Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor

Beitrag(#615471) Verfasst am: 06.12.2006, 23:41    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ich unterscheide z.B. stolz schon von Liebe. Ich empfinde Liebe unterschiedlich zu stolz.


Ja klar, ich auch. Schätze, meine Bemerkung ist missverstanden worden. Das spielt aber eigentlich keine Rolle.

P.S: Eine sehr gute Freundin, eher schwach in der Schule, hat heute in Geschichte 10 Punkte (entspricht einer 2- ) wiederbekommen. Die Freude, die ich für sie empfand, war auch eine Form von Stolz - dabei habe ich rein gar nichts zu ihrem Erfolg beigetragen. Muss ich mich jetzt schlecht fühlen?

(Man verzeihe mir die polemische Frage, aber ich weiß wirklich nicht, was das jetzt, eurer Argumentation folgend, bedeutet.)

Irgendwie beschleicht mich gerade das Gefühl, dass du meine Postings nicht gelesen, oder nicht verstanden hast.

Besonders das, in dem ich schrieb, dass man erstmal klären sollte, was man nun unter "Stolz" versteht. Ich würde das was du da beschreibst vermutlich Mitfreuen nennen, und nicht Stolz.


Das ist aber eben das, was ich aussagen wollte, als ich schrieb
Zitat:
Die Freude, die ich für sie empfand, war auch eine Form von Stolz


Diese Freude war nämlich kein einfaches "Mitfreuen" (z.B. die Freude, dieich fühle, wenn ich bspw. kleine Kinder lachen sehe), wie du behauptest, sondern beinhaltete ganz eindeutig die Komponente des Stolzes. Das hat in diesem Fall auch etwas mit dem "großer Bruder/kleine Schwester" - Verhältnis zwischen mir und ihr zu tun.
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kamelpeitsche
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Anmeldungsdatum: 15.11.2003
Beiträge: 4555
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Beitrag(#615484) Verfasst am: 06.12.2006, 23:58    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Vielleicht sollte mal erst geklärt werden, was genau unter stolz verstanden wird, denn das kann sich sehr unterscheiden.


Ich glaube gar nicht, dass das irgendeine Rolle spielt. Man fühlt Stolz oder eben nicht (die völlige Abwesenheit dieses Gefühls halte ich allerdings für eher selten zwinkern ). Man fühlt Neid oder eben nicht. Man fühlt Hass oder eben nicht. Man fühlt Liebe oder eben nicht.

Ich sehe keinen Grund, darüber zu reden. Emotionen sind da und fertig. Wenn man möchte, kann man auch gegenandiskutieren und darlegen, weshalb ein Gefühl irrational sein sollte - das ist allerdings ziemlich absurd.


Trotzdem unterscheiden sich Emotionen und wenn ich sage ich liebe jemanden drückt das etwas anderes aus, und wird auch anders verstanden, als wenn ich sage, dass ich jemanden hasse. Ich kann sowohl liebe als auch hass definieren. Ebenso kann ich stolz definieren. Man muss natürlich nicht darüber diskutieren, aber hier geht es nun mal um das Thema, und da ist es gemeinhin nützlich, wenn man klar hat, worüber man schreibt.


Es ist an dieser Stelle vielleicht wichtig, klarzustellen, weshalb wir welche Aussagen tätigen, da wir sonst komplett aneinander vorbeireden. Der Knackpunkt, weshalb wir nicht zusammen kommen, liegt für mich hier:

beachbernie hat folgendes geschrieben:
kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:

Weshalb wird überhaupt versucht, mit rationalen Argumenten dem Gefühl des "Stolzes" gegenüberzutreten? Wie ich schon weiter oben schrieb, halte ich dies für abwegig. Ich würde auch nicht anfangen, darüber zu diskutieren, ob man Neid empfinden "darf" bzw., ob dieses Gefühl sinnvoll ist. Eine Emotion ist nichts sinnvoll oder sinnlos, sinnig oder widersinnig. Sie ist.?


Na dann betrachten wir doch einmal rational, was dieser vermaledeite Stolz so anrichten kann, wenn diese Emotion ausser Kontrolle garaet.

[...]


Wobei die lange darauf folgende Schilderung von beachbernie für mich relativ unwichtig war, da mir durchaus bewusst ist, dass Stolz (wie jede andere Emotion) nicht nur positive Effekte hat. Ich stelle mich mit meinen Postings nur denjenigen entgegen, die meinen, mit Bemerkungen wie, "Man kann nur auf etwas stolz sein, was man selber erreicht hat." ein Gefühleinfach dämonisieren zu können, weil es ja sinnlos sei - was uns allerdings wieder zur Definitionsfrage führt. Weshalb sollte man nur auf etwas stolz sein dürfen, an dem man selber Anteil hat? Und weshalb sollte dieses Empfinden von Stolz besser oder sinniger sein als das meine?
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Shevek
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Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#615543) Verfasst am: 07.12.2006, 01:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Kamelpeitsche,

und genau hier fängt es an wichtig zu werden: 1. zu definieren und 2. genau zu lesen.

Ich schreibe nicht, dass irgendetwas verboten werden sollte, oder ich es verbieten will, habe ich auch nicht geschrieben, kommt aber häufig bei denen die so stolz auf Vaterland sind vor, dass sie den kleinen Unterschied nicht bemerken. Wenn ich schreibe, dass ich es widersinnig finde und damit nichts anfangen kann, schreibe ich nicht, dass ich es verbieten will oder würde oder so.
Wenn ich (oder beachbernie), darauf hinweiße, dass ein Gefühl wie Stolz oft schlimme Handlungen nach sich zieht, dann sage ich damit auch nicht, dass ich es verbieten will. Allerdings beunruhigt es mich schon, wenn die Antworten so absolut kein Bewußtsein für diese Problem erkennen lassen (oder habe ich nur die wichtige Stelle übersehen? Dann würde ich doch darum bitten, dass du mich darauf hinweißt).

Und: Es gibt Menschen die ihr Stolz dazu verleitet, anderen Menschen schlimmes anzutun. Mir ist das noch nie so gegangen. Ich bin auch stolz auf meine Kinder und liebe sie, aber ich käme nicht auf die Idee mich deswegen mit anderen Müttern zu prügeln. Da muss es doch einen Unterschied geben. Das Gefühl von stolz auf etwas hat bei mir (und den meisten Menschen die ich kenne) noch nie dazu geführt, dass es zu Gewaltausbrüchen kam. Aber es gibt Menschen, bei denen es dazu führt.
Meinst du nicht, dass es da dann doch Unterschiede gibt, in dem was wir Stolz nennen?
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kamelpeitsche
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Anmeldungsdatum: 15.11.2003
Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor

Beitrag(#615558) Verfasst am: 07.12.2006, 01:56    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
Hi Kamelpeitsche,

und genau hier fängt es an wichtig zu werden: 1. zu definieren und 2. genau zu lesen.

Ich schreibe nicht, dass irgendetwas verboten werden sollte, oder ich es verbieten will, habe ich auch nicht geschrieben, kommt aber häufig bei denen die so stolz auf Vaterland sind vor, dass sie den kleinen Unterschied nicht bemerken. Wenn ich schreibe, dass ich es widersinnig finde und damit nichts anfangen kann, schreibe ich nicht, dass ich es verbieten will oder würde oder so.
Wenn ich (oder beachbernie), darauf hinweiße, dass ein Gefühl wie Stolz oft schlimme Handlungen nach sich zieht, dann sage ich damit auch nicht, dass ich es verbieten will. Allerdings beunruhigt es mich schon, wenn die Antworten so absolut kein Bewußtsein für diese Problem erkennen lassen (oder habe ich nur die wichtige Stelle übersehen? Dann würde ich doch darum bitten, dass du mich darauf hinweißt).


Wo habe ich von Verboten geschrieben?

Zitat:

Und: Es gibt Menschen die ihr Stolz dazu verleitet, anderen Menschen schlimmes anzutun. Mir ist das noch nie so gegangen. Ich bin auch stolz auf meine Kinder und liebe sie, aber ich käme nicht auf die Idee mich deswegen mit anderen Müttern zu prügeln. Da muss es doch einen Unterschied geben. Das Gefühl von stolz auf etwas hat bei mir (und den meisten Menschen die ich kenne) noch nie dazu geführt, dass es zu Gewaltausbrüchen kam. Aber es gibt Menschen, bei denen es dazu führt.
Meinst du nicht, dass es da dann doch Unterschiede gibt, in dem was wir Stolz nennen?


Wieso sollte es da jetzt einen Unterschied geben? Ich käme auch nicht auf die Idee, mich für meine Kinder zu prügeln. Und ja: Stolz und Liebe sind unterschiedliche Gefühle, ich setze sie auch nicht gleich. Ich habe mich weiter oben nur unglücklich ausgedrückt.
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Beiträge: 4289

Beitrag(#615561) Verfasst am: 07.12.2006, 02:04    Titel: Antworten mit Zitat

kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Hi Kamelpeitsche,

und genau hier fängt es an wichtig zu werden: 1. zu definieren und 2. genau zu lesen.

Ich schreibe nicht, dass irgendetwas verboten werden sollte, oder ich es verbieten will, habe ich auch nicht geschrieben, kommt aber häufig bei denen die so stolz auf Vaterland sind vor, dass sie den kleinen Unterschied nicht bemerken. Wenn ich schreibe, dass ich es widersinnig finde und damit nichts anfangen kann, schreibe ich nicht, dass ich es verbieten will oder würde oder so.
Wenn ich (oder beachbernie), darauf hinweiße, dass ein Gefühl wie Stolz oft schlimme Handlungen nach sich zieht, dann sage ich damit auch nicht, dass ich es verbieten will. Allerdings beunruhigt es mich schon, wenn die Antworten so absolut kein Bewußtsein für diese Problem erkennen lassen (oder habe ich nur die wichtige Stelle übersehen? Dann würde ich doch darum bitten, dass du mich darauf hinweißt).


Wo habe ich von Verboten geschrieben?

Du schriebst: "Weshalb sollte man nur auf etwas stolz sein dürfen, an dem man selber Anteil hat?" Wenn man etwas nicht darf, ist es verboten.


kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Zitat:

Und: Es gibt Menschen die ihr Stolz dazu verleitet, anderen Menschen schlimmes anzutun. Mir ist das noch nie so gegangen. Ich bin auch stolz auf meine Kinder und liebe sie, aber ich käme nicht auf die Idee mich deswegen mit anderen Müttern zu prügeln. Da muss es doch einen Unterschied geben. Das Gefühl von stolz auf etwas hat bei mir (und den meisten Menschen die ich kenne) noch nie dazu geführt, dass es zu Gewaltausbrüchen kam. Aber es gibt Menschen, bei denen es dazu führt.
Meinst du nicht, dass es da dann doch Unterschiede gibt, in dem was wir Stolz nennen?


Wieso sollte es da jetzt einen Unterschied geben? Ich käme auch nicht auf die Idee, mich für meine Kinder zu prügeln. Und ja: Stolz und Liebe sind unterschiedliche Gefühle, ich setze sie auch nicht gleich. Ich habe mich weiter oben nur unglücklich ausgedrückt.

Ich meinte, dass es wohl verschiedene Arten Stolz gibt, die eine die vielleicht nur ein gutes Gefühl gibt, meinetwegen auch zu den Leistungen einer anderen Person, für die man sich verantwortlich fühlt, und die andere die dazu verleitet gewaltätig zu sein.

Und all das ändert auch nichts daran, dass ich eben von der Seite der auf Deutschland Stolzen noch nie etwas gehört oder gelesen habe, was dem humboldtschen Ideal der Selbstvervollkommnung nahe käme.
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Beitrag(#615566) Verfasst am: 07.12.2006, 02:21    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Hi Kamelpeitsche,

und genau hier fängt es an wichtig zu werden: 1. zu definieren und 2. genau zu lesen.

Ich schreibe nicht, dass irgendetwas verboten werden sollte, oder ich es verbieten will, habe ich auch nicht geschrieben, kommt aber häufig bei denen die so stolz auf Vaterland sind vor, dass sie den kleinen Unterschied nicht bemerken. Wenn ich schreibe, dass ich es widersinnig finde und damit nichts anfangen kann, schreibe ich nicht, dass ich es verbieten will oder würde oder so.
Wenn ich (oder beachbernie), darauf hinweiße, dass ein Gefühl wie Stolz oft schlimme Handlungen nach sich zieht, dann sage ich damit auch nicht, dass ich es verbieten will. Allerdings beunruhigt es mich schon, wenn die Antworten so absolut kein Bewußtsein für diese Problem erkennen lassen (oder habe ich nur die wichtige Stelle übersehen? Dann würde ich doch darum bitten, dass du mich darauf hinweißt).


Wo habe ich von Verboten geschrieben?

Du schriebst: "Weshalb sollte man nur auf etwas stolz sein dürfen, an dem man selber Anteil hat?" Wenn man etwas nicht darf, ist es verboten.


Also bitte! Dir ist doch wohl selber klar, dass ich mit "dürfen" "akzeptiert werden" meinte und nicht "per Gesetz legitimiert"


Zitat:

Ich meinte, dass es wohl verschiedene Arten Stolz gibt, die eine die vielleicht nur ein gutes Gefühl gibt, meinetwegen auch zu den Leistungen einer anderen Person, für die man sich verantwortlich fühlt, und die andere die dazu verleitet gewaltätig zu sein.

Und all das ändert auch nichts daran, dass ich eben von der Seite der auf Deutschland Stolzen noch nie etwas gehört oder gelesen habe, was dem humboldtschen Ideal der Selbstvervollkommnung nahe käme.


Eigentlich hätte ich nie gedacht, auf meine Nation "stolz" zu sein. In meiner Zeit in Brasilien habe ich allerdings gemerkt, dass ich mich oft gekränkt fühlte, wenn jemand Deutschland runtermachte (was eher selten der Fall war) und vor allem auch stolz wurde, wenn jemand von seiner Begeisterung für Deutschland sprach. Sehr viel ausgerägter war dieses Gefühl allerdings, wenn es um Europa ging.

Insofern würde ich sagen: Ich bin in erster Linie stolz, Europäer, in zweiter Linie, Deutscher zu sein.

Und ich halte mich für einen Individualisten.
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Beitrag(#615593) Verfasst am: 07.12.2006, 03:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo kamelpeitsche,

kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Eigentlich hätte ich nie gedacht, auf meine Nation "stolz" zu sein. In meiner Zeit in Brasilien habe ich allerdings gemerkt, dass ich mich oft gekränkt fühlte, wenn jemand Deutschland runtermachte (was eher selten der Fall war) und vor allem auch stolz wurde, wenn jemand von seiner Begeisterung für Deutschland sprach. Sehr viel ausgerägter war dieses Gefühl allerdings, wenn es um Europa ging.

Insofern würde ich sagen: Ich bin in erster Linie stolz, Europäer, in zweiter Linie, Deutscher zu sein.

Und ich halte mich für einen Individualisten.


Ich bin stolz auf meine Diplomarbeit und meine gute Noten in meinem Uniabschluss. Stolz bin ich auch darauf, dass ich es trotz aller Hindernisse geschafft habe mir selbststaendig meinen Lebensunterhalt zu verdienen und mich nicht verhartzen lassen musste. Da habe ich naemlich selber was fuer leisten muessen und auf sowas soll man schon auch stolz sein duerfen (wenn man sich auch in einem solchen Fall davor hueten sollte, dass einem dieser Stolz zu Kopf steigt und man auf andere, die vielleicht bloss weniger Glueck gehabt haben, herabsieht).

Recht witzig finde ich eigentlich, dass ich fuer mich selber, nach meinen eigenen Masstaeben, schon stolz darauf sein koennte, Kanadier zu sein, weil ich da was fuer tun musste um einer zu werden, die nehmen naemlich nicht jeden, waehrend mir meine deutsche Staatsbuergerschaft in die Wiege gelegt wurde und ich mich dafuer nicht anstrengen musste.

Ich habe eigentlich recht oft den Eindruck, dass Nationalstolz vor allem was fuer Nieten ist, die selber nix zustandebringen, worauf sie stolz sein koennten, die sind dann halt stolz auf verwaltungstechnische Formalien, damit sie auch mal ein bisschen stolz sein koennen. Ich habe sowas aber eigentlich nicht noetig und setze den Wert einer bestimmten Staatsbuergerschaft fuer mich eher niedrig an, weil Uebertreibungen auf dem Gebiet oft Menschen voneinander trennen und abgrenzen und ich viel lieber auf jeden offen zugehe. Am wichtigsten bei meiner kanadischen Statsbuergerschaft ist mir mein gesicherter Aufenthaltsstatus hier, dass ich hier arbeiten und leben kann, ohne mich andauernd mit Amtsschimmeln herumaergern zu muessen. Meinen deutschen Pass, den ich auch viel lieber als meinen europaeischen bezeichne, behalte ich vor allem deswegen, weil er mir ungehinderten Zugang nach Deutschland garantiert, wenn ich "family and friends" besuchen will.

Wenn jemand unbedingt meint eines meiner beiden Vaterlaender entweder heruntermachen oder ueber den gruenen Klee loben zu muessen, dann empfinde ich das gleichermassen als albern, wobei beides, trotz der scheinbaren Gegensaetzlichkeit, meist die gleiche Ursache hat, naemlich dass man Nationalitaet emotional ueberfrachtet und Stuss dabei herauskommt. So habe ich schon haeufig beobachten koennen, dass gerade die allerstolzesten Deutschen immer in der ersten Reihe stehen, wenn es darum geht andere Nationalitaeten runterzumachen, in der "Tuerkei-Debatte" wird das immer wieder deutlich. In meiner neuen Heimat geniesse ich es sehr, dass man jedem seine Nationalitaet goennt und nicht nach seinem Pass beurteilt, auch mich nicht, der ich doch aus einem Land komme, gegen das man in 2 Weltkriegen gekaempft hat. Ich sass auch schon mit Weltkriegsvetranen in der "Legion" zusammen und von Ressentiments mir gegenueber keine Spur...

Letztendlich bin ich auch Individualist und kein Herdentier, was mich nicht gerade zum Nationalstolzen praedestiniert und schon von daher besser in einem Land aufgehoben, wo man Nationalitaeten keine so grosse Bedeutung beimisst wie neuerdings wieder in Deutschland. Man koennte auch sagen, "ich bin nicht so deutsch ein Stolzer zu sein".... Sehr glücklich

Gruss, Bernie
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Brahms
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Beitrag(#615608) Verfasst am: 07.12.2006, 06:21    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Meinen deutschen Pass, den ich auch viel lieber als meinen europaeischen bezeichne, behalte ich vor allem deswegen, weil er mir ungehinderten Zugang nach Deutschland garantiert, wenn ich "family and friends" besuchen will.


Die werden dir wohl keinen neuen deutschen europäischen Pass mehr ausstellen wenn der abgelaufen ist. Deutschland hat das nicht so mit der Doppelstaatsbürgerschaft.
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Queen of Las Vegas
Lebenserotiker



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Beitrag(#615669) Verfasst am: 07.12.2006, 12:05    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
was mich nicht gerade zum Nationalstolzen praedestiniert und schon von daher besser in einem Land aufgehoben, wo man Nationalitaeten keine so grosse Bedeutung beimisst wie neuerdings wieder in Deutschland...

Gruss, Bernie


kann ich aus eigener Erfahrung mit Kanada nicht nachvollziehen. In jedem zweiten Vorgarten hängt in Ontario eine Nationalflagge. In Gesprächen mit meinen Kanadischen Freunden erteilen diese mir in Sachen Patriotismus immer eine Lektion, was durch den Zusammenhalt in einem klassischen Einwanderungsland ja auch nachvollziehbar ist. Von soviel Patriotismus ist man in D meilenweit entfernt, insofern wundern mich immer wieder deine Wahrnehmungen...
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beachbernie
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Beitrag(#615682) Verfasst am: 07.12.2006, 12:21    Titel: Antworten mit Zitat

Brahms hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Meinen deutschen Pass, den ich auch viel lieber als meinen europaeischen bezeichne, behalte ich vor allem deswegen, weil er mir ungehinderten Zugang nach Deutschland garantiert, wenn ich "family and friends" besuchen will.


Die werden dir wohl keinen neuen deutschen europäischen Pass mehr ausstellen wenn der abgelaufen ist. Deutschland hat das nicht so mit der Doppelstaatsbürgerschaft.


Wieso das denn? Bin doch noch in Deutschland gemeldet und was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss..... Sehr glücklich

Gruss, Bernie
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beachbernie
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Beitrag(#615685) Verfasst am: 07.12.2006, 12:29    Titel: Antworten mit Zitat

Queen of Las Vegas hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
was mich nicht gerade zum Nationalstolzen praedestiniert und schon von daher besser in einem Land aufgehoben, wo man Nationalitaeten keine so grosse Bedeutung beimisst wie neuerdings wieder in Deutschland...

Gruss, Bernie


kann ich aus eigener Erfahrung mit Kanada nicht nachvollziehen. In jedem zweiten Vorgarten hängt in Ontario eine Nationalflagge. In Gesprächen mit meinen Kanadischen Freunden erteilen diese mir in Sachen Patriotismus immer eine Lektion, was durch den Zusammenhalt in einem klassischen Einwanderungsland ja auch nachvollziehbar ist. Von soviel Patriotismus ist man in D meilenweit entfernt, insofern wundern mich immer wieder deine Wahrnehmungen...


Hey, musst mir Deine kanadischen Freunde mal vorstellen, Du stimmst mir doch hoffentlich zu, dass ich solche Lektionen noetiger habe als Du und bei uns in B.C. ist ziemlicher Patriotismuslehrermangel...

Bei mir inner Nachbarschaft hat bloss einer die Ahornflagge vorm Haus, gleich neben der roten Fahne der "Haida Nation", schon aus Gruenden der Ausgewogenheit...
Ich finde, dass koenntet Ihr Euch in Deutschland ruhig mal abschauen, einfach mal multikulturell beflaggen, die deutsche neben der tuerkischen oder die griechische neben der italienischen. Glaub' mir, das Leben wird eindeutig bunter dadurch. Vielleicht koennen Dir Deine kanadischen Freunde auch mal eine solche Lektion erteilen.... zwinkern

Gruss, Bernie
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Brahms
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Beitrag(#615686) Verfasst am: 07.12.2006, 12:30    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Brahms hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Meinen deutschen Pass, den ich auch viel lieber als meinen europaeischen bezeichne, behalte ich vor allem deswegen, weil er mir ungehinderten Zugang nach Deutschland garantiert, wenn ich "family and friends" besuchen will.


Die werden dir wohl keinen neuen deutschen europäischen Pass mehr ausstellen wenn der abgelaufen ist. Deutschland hat das nicht so mit der Doppelstaatsbürgerschaft.


Wieso das denn? Bin doch noch in Deutschland gemeldet und was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss..... Sehr glücklich

Gruss, Bernie


In deinem deutschen europäischen Pass ist eine kanadische Daueraufenthaltsgenehmigung eingeklebt. Wenn du also in spätestens sechseinhalb Jahren deinen neuen Pass verlangst wirst du eine Bescheinigung von CIC oder einem kanadischen Konsulat vorlegen müssen, dass du weder die kanadische Staatsbürgerschaft beantragt noch erhalten hast.

Also, die richtigen Schlüsse ziehen zwinkern

Cheers, Brahms.
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Shevek
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Beitrag(#615688) Verfasst am: 07.12.2006, 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Hi Kamelpeitsche,

und genau hier fängt es an wichtig zu werden: 1. zu definieren und 2. genau zu lesen.

Ich schreibe nicht, dass irgendetwas verboten werden sollte, oder ich es verbieten will, habe ich auch nicht geschrieben, kommt aber häufig bei denen die so stolz auf Vaterland sind vor, dass sie den kleinen Unterschied nicht bemerken. Wenn ich schreibe, dass ich es widersinnig finde und damit nichts anfangen kann, schreibe ich nicht, dass ich es verbieten will oder würde oder so.
Wenn ich (oder beachbernie), darauf hinweiße, dass ein Gefühl wie Stolz oft schlimme Handlungen nach sich zieht, dann sage ich damit auch nicht, dass ich es verbieten will. Allerdings beunruhigt es mich schon, wenn die Antworten so absolut kein Bewußtsein für diese Problem erkennen lassen (oder habe ich nur die wichtige Stelle übersehen? Dann würde ich doch darum bitten, dass du mich darauf hinweißt).


Wo habe ich von Verboten geschrieben?

Du schriebst: "Weshalb sollte man nur auf etwas stolz sein dürfen, an dem man selber Anteil hat?" Wenn man etwas nicht darf, ist es verboten.


Also bitte! Dir ist doch wohl selber klar, dass ich mit "dürfen" "akzeptiert werden" meinte und nicht "per Gesetz legitimiert"

Und ab wann "akzeptiere" ich es denn ausreichend, dass du nicht mehr von "nicht dürfen" schreibst?

Ich finds albern und lächerlich, deswegen habe ich aber nicht den Wunsch es zu verbieten, oder würde schreiben: "Man darf es nicht". Wenn dir das nicht ausreicht, kann ich es nicht ändern, so geht es mir nun mal - und alles was ich von den Leuten lese und höre, welche stolz auf Deutschland sind, bestätigt mich nun mal.



kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Zitat:

Ich meinte, dass es wohl verschiedene Arten Stolz gibt, die eine die vielleicht nur ein gutes Gefühl gibt, meinetwegen auch zu den Leistungen einer anderen Person, für die man sich verantwortlich fühlt, und die andere die dazu verleitet gewaltätig zu sein.

Und all das ändert auch nichts daran, dass ich eben von der Seite der auf Deutschland Stolzen noch nie etwas gehört oder gelesen habe, was dem humboldtschen Ideal der Selbstvervollkommnung nahe käme.


Eigentlich hätte ich nie gedacht, auf meine Nation "stolz" zu sein. In meiner Zeit in Brasilien habe ich allerdings gemerkt, dass ich mich oft gekränkt fühlte, wenn jemand Deutschland runtermachte (was eher selten der Fall war) und vor allem auch stolz wurde, wenn jemand von seiner Begeisterung für Deutschland sprach. Sehr viel ausgerägter war dieses Gefühl allerdings, wenn es um Europa ging.

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Ich bin auch nicht stolz darauf Europäerin zu sein. Auch dafür habe ich nichts getan, und außerdem habe ich Ethnologie studiert, und da vergeht einem der "Stolz" auf diesen Kontinent so richtig schnell. (Oder wie sagten die Toten Hosen: "Es gibt 1.000 gute Gründe auf dieses Land stolz zu sein, nur fällt mir im Moment kein einziger mehr ein." Sehr glücklich
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.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
für sie herrschen sorglose Zeiten,
da kein bisschen Sprengstoff sie daran hindert, ihre Geschafte zu betreiben...

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(Jan Delay)
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Shevek
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Beitrag(#615690) Verfasst am: 07.12.2006, 12:37    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Queen of Las Vegas hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
was mich nicht gerade zum Nationalstolzen praedestiniert und schon von daher besser in einem Land aufgehoben, wo man Nationalitaeten keine so grosse Bedeutung beimisst wie neuerdings wieder in Deutschland...

Gruss, Bernie


kann ich aus eigener Erfahrung mit Kanada nicht nachvollziehen. In jedem zweiten Vorgarten hängt in Ontario eine Nationalflagge. In Gesprächen mit meinen Kanadischen Freunden erteilen diese mir in Sachen Patriotismus immer eine Lektion, was durch den Zusammenhalt in einem klassischen Einwanderungsland ja auch nachvollziehbar ist. Von soviel Patriotismus ist man in D meilenweit entfernt, insofern wundern mich immer wieder deine Wahrnehmungen...


Hey, musst mir Deine kanadischen Freunde mal vorstellen, Du stimmst mir doch hoffentlich zu, dass ich solche Lektionen noetiger habe als Du und bei uns in B.C. ist ziemlicher Patriotismuslehrermangel...

Ist doch klar, Bernie, du kennst die falschen Leute. Ist auch logisch, dass ein Vaterlandsloser Gesell wie du nur so seltsame, völlig unpatridiotischen Leute kennenlernt, und keine guten, anständigen Vaterlandsflagge hissende Kanadastolzen, wie Queen of Las Vegas Lachen
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Beitrag(#615701) Verfasst am: 07.12.2006, 12:58    Titel: Antworten mit Zitat

Brahms hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Brahms hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Meinen deutschen Pass, den ich auch viel lieber als meinen europaeischen bezeichne, behalte ich vor allem deswegen, weil er mir ungehinderten Zugang nach Deutschland garantiert, wenn ich "family and friends" besuchen will.


Die werden dir wohl keinen neuen deutschen europäischen Pass mehr ausstellen wenn der abgelaufen ist. Deutschland hat das nicht so mit der Doppelstaatsbürgerschaft.


Wieso das denn? Bin doch noch in Deutschland gemeldet und was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss..... Sehr glücklich

Gruss, Bernie


In deinem deutschen europäischen Pass ist eine kanadische Daueraufenthaltsgenehmigung eingeklebt. Wenn du also in spätestens sechseinhalb Jahren deinen neuen Pass verlangst wirst du eine Bescheinigung von CIC oder einem kanadischen Konsulat vorlegen müssen, dass du weder die kanadische Staatsbürgerschaft beantragt noch erhalten hast.

Also, die richtigen Schlüsse ziehen zwinkern

Cheers, Brahms.


Hallo Brahms,

In meinem alten Pass war mein "landed immigrant"-Visum eingeheftet, das habe ich vor 3 Jahren, als ich zu Besuch zuhause war herausgenommen und in meinen neuen hineingelegt, den ich mir damals machen liess. Irgendwelche Bescheinigungen von 'ner kanadischen Botschaft brauchte ich dabei nicht, noch nicht mal meinen alten Pass. Wozu auch? Schliesslich war ich in meiner Gemeinde noch gemeldet und wer wo mit Erstwohnsitz gemeldet ist, der kriegt auch problemlos dort neue Ausweispapiere. Mittlerweile gibt es die eingehefteten "landed immigrant"-Visa auch gar nicht mehr, sondern die wurden durch eine "permanent resident card" ersetzt, die man bloss noch lose mit sich fuehrt. Auch diese bin ich schon wieder los, da ich die bei meiner letztendlichen Einbuergerung abgeben musste. Ich verfuege also ueber einen nagelneuen deutschen Pass, dem man meine zweite Staatsbuergerschaft nicht ansieht, bin auch weiterhin mit Erstwohnsitz in Deutschland gemeldet und wenn 2013 mein deutscher Pass ablaeuft, besuche ich einfach meine Familie und hole mir auf dem Einwohnermeldeamt einen neuen. Wo ist da das Problem? Cool

Von offizieller Seite hat mir bisher auch noch niemand gesagt, dass das nicht gehen soll mit zwei Paessen. Bei meiner Einbuergerung hat mir mein Einbuergerungsrichter ungefragt erzaehlt, dass es ganz alleine meine Angelegenheit waere, was ich mit meiner alten deutschen Staatsbuergerschaft mache und er sich da raus haelt. Von deutscher Seite hat sich bisher mir gegenueber noch kein Staatsdiener offiziell zum Thema geaeussert. Ich bin da also voellig ahnungslos. Wie gesagt, was ich nicht weiss, das macht mich nicht heiss.... Sehr glücklich

Gruss, Bernie
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beachbernie
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Beitrag(#615705) Verfasst am: 07.12.2006, 13:08    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Queen of Las Vegas hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
was mich nicht gerade zum Nationalstolzen praedestiniert und schon von daher besser in einem Land aufgehoben, wo man Nationalitaeten keine so grosse Bedeutung beimisst wie neuerdings wieder in Deutschland...

Gruss, Bernie


kann ich aus eigener Erfahrung mit Kanada nicht nachvollziehen. In jedem zweiten Vorgarten hängt in Ontario eine Nationalflagge. In Gesprächen mit meinen Kanadischen Freunden erteilen diese mir in Sachen Patriotismus immer eine Lektion, was durch den Zusammenhalt in einem klassischen Einwanderungsland ja auch nachvollziehbar ist. Von soviel Patriotismus ist man in D meilenweit entfernt, insofern wundern mich immer wieder deine Wahrnehmungen...


Hey, musst mir Deine kanadischen Freunde mal vorstellen, Du stimmst mir doch hoffentlich zu, dass ich solche Lektionen noetiger habe als Du und bei uns in B.C. ist ziemlicher Patriotismuslehrermangel...

Ist doch klar, Bernie, du kennst die falschen Leute. Ist auch logisch, dass ein Vaterlandsloser Gesell wie du nur so seltsame, völlig unpatridiotischen Leute kennenlernt, und keine guten, anständigen Vaterlandsflagge hissende Kanadastolzen, wie Queen of Las Vegas Lachen


Ich weiss ja nicht, shevek....

irgendwie habe ich so das komische Gefuehl, dass die Kumpels von unserem Gitarrenpinguin gar nicht die kanadische Flagge im Vorgarten hissen, sondern vielleicht so was Aehnliches betreiben wie mein Nachbar Yussuf frueher in Mannheim. Der hatte naemlich so 'ne rote Fahne mit 'nem Halbmond inner Ecke auf'm Balkon haengen. Das fanden viele Deutschstolze, die das sahen, aber ueberhaupt nicht cool. Vielleicht sollten die auch mal nach Ontario fahren und sich Lektionen in Patriotismus erteilen lassen..... Sehr glücklich

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Beitrag(#615711) Verfasst am: 07.12.2006, 13:19    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
@beachbernie, Du betrügst den deutschen Staat, wenn Du an einem Ort, der nicht Deinen Lebensmittelpunkt darstellt, Deinen Hauptwohnsitz anmeldest.


Ach nee...

Rechne mir bitte vor um wieviel Euro ich den deutschen Staat betruege, dann bin ich gerne bereit die doppelte Summe an Unicef zu spenden....

....ausserdem habe ich meinen Hauptwohnsitz gar nicht selber angemeldet, sondern das haben damals meine Eltern fuer mich gemacht, weil ich zu der Zeit weder lesen noch schreiben konnte.... Sehr glücklich

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Beitrag(#615712) Verfasst am: 07.12.2006, 13:19    Titel: Antworten mit Zitat

@beachbernie, Du verstößt gegen das Gesetz, wenn Du an einem Ort, der nicht Deinen Lebensmittelpunkt darstellt, Deinen Hauptwohnsitz anmeldest.

Melderechtsrahmengesetz, § 11, Allgemeine Meldepflicht hat folgendes geschrieben:
(2) Wer aus einer Wohnung auszieht und keine neue Wohnung im Inland bezieht, hat sich bei der Meldebehörde abzumelden.
[...]
(5) Wohnung im Sinne dieses Gesetzes ist jeder umschlossene Raum, der zum Wohnen oder Schlafen benutzt wird.

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Beitrag(#615714) Verfasst am: 07.12.2006, 13:21    Titel: Antworten mit Zitat

Argh, sorry, hatte meinen Beitrag nochmal gelöscht und ersetzt.

Jetzt weißt Du auch, gegen welches Gesetz Du verstößt, kannst also keine Ahnungslosigkeit mehr vortäuschen. Cool
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Beitrag(#615719) Verfasst am: 07.12.2006, 13:25    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Rechne mir bitte vor um wieviel Euro ich den deutschen Staat betruege [...]

Der Schaden ist natürlich nicht materiell, aber Du erschleichst Dir auf diese Weise widerrechtlich doppelte Staatsbürgerschaft und das Wahlrecht.
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