Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
|
(#1247800) Verfasst am: 20.03.2009, 21:51 Titel: |
|
|
fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Zitat: | boa - na isses denn wahr!!! So vernagelt KANN doch keiner sein.
Hier is das doch alles auch so gewesen - noch vor 50 Jahren |
Geh mal zu Fundis, zum Beispiel zu Evangelikalen - die gibts auch hier - dort IST es so. Es ist wohl auch kein Zufall, dass der Begriff "Pornosucht" als eine Spielart von Onlinesucht vor allem bei den Evangelikalen sehr präsent ist. |
Da ist das Problem aber nicht die Pornographie, sondern das fundamental-religiöse Umfeld.
Klar, wer Sex verteufelt und sich davon fern hält, der wird auch mit Pornos nicht umgehen können, aber das Problem ist die Einstellung zur Sexualität - und die war schon vor den Pornos hinüber. Die Pornos machen es dann nicht besser, aber das ist auch nicht deren Aufgabe.
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
|
|
Nach oben |
|
 |
vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
|
(#1247824) Verfasst am: 20.03.2009, 22:10 Titel: |
|
|
Rasmus hat folgendes geschrieben: | fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Zitat: | boa - na isses denn wahr!!! So vernagelt KANN doch keiner sein.
Hier is das doch alles auch so gewesen - noch vor 50 Jahren |
Geh mal zu Fundis, zum Beispiel zu Evangelikalen - die gibts auch hier - dort IST es so. Es ist wohl auch kein Zufall, dass der Begriff "Pornosucht" als eine Spielart von Onlinesucht vor allem bei den Evangelikalen sehr präsent ist. |
Da ist das Problem aber nicht die Pornographie, sondern das fundamental-religiöse Umfeld.
Klar, wer Sex verteufelt und sich davon fern hält, der wird auch mit Pornos nicht umgehen können, aber das Problem ist die Einstellung zur Sexualität - und die war schon vor den Pornos hinüber. Die Pornos machen es dann nicht besser, aber das ist auch nicht deren Aufgabe. |
Schön gesagt.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
|
|
Nach oben |
|
 |
fräulein rottenmeier registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.02.2009 Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis
|
(#1248188) Verfasst am: 21.03.2009, 10:27 Titel: |
|
|
Hucklebuck hat folgendes geschrieben: |
Gut, daß Du bestimmte Dinge als Frau auch mal offen ansprichst, daß öffnet vielleicht manchem hier auch mal die Augen, was von ihm als Mann eigentlich erwartet wird... |
nun, niemand hat je behauptet, das Leben als Mann sei leicht...
Zitat: |
Was ich immer wieder erstaunlich finde, ist die Diskrepanz zwischend der allgemeinen weiblichen Erwartung an Männer, welchen "neuen" Herausforderungen sie sich zu stellen haben, wie aufgeschlossen sie sich zeigen sollen, was sie alles für die Kinder, das Sexleben, die weiblichen Wünsche, den Alltag, den Urlaub usw.usf. leisten sollen (natürlich "neben" einer erfolgreichen Karriere mit 12 - 16 Stundentagen und Arbeit an Wochenenden) und welche männlichen, zutiefst konservativen Klischees sie trotzdem noch erfüllen müssen/sollen... |
Da müssen sich die Männer eben mal auf die Hinterbeine stellen und sagen, was sie wollen und nicht wollen. Die Frauen haben ihre Emanzipation auch allein geschafft, es wird Zeit, dass die Männer endlich nachziehen und sich auch weigern, nur gerade klassischen Rollenmustern zu entsprechen. Bis vor nicht allzulanger Zeit hatten die Männer allerdings nicht besonders Lust, diese klassischen Muster aufzugeben, weil sie total mehr Vorteile als Nachteile davon hatten. Was heute nicht mehr so ist.
Das Flirten wird aber nach wie vor weiterhin von biologischen Mustern wesentlich bestimmt sein. Beim ersten Rendez-vous tut der Mann gut daran, die Frau einzuladen (egal ob kochenderweise oder zahlenderweise), wenn er sie wiedersehen will. Im Rahmen einer festen Beziehung ist das anders, da muss ausgehandelt werden, wer was beiträgt.
Zitat: |
Tja, immer wenns ums Eingemachte geht, sprich: die Kohle, ist der Frau das Hemd (das Materielle) eben doch lieber als die Hose (das Ideelle)... |
welches Ideelle meinst du?
grüsse, das fräulein
[/quote]
|
|
Nach oben |
|
 |
fräulein rottenmeier registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.02.2009 Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis
|
(#1248196) Verfasst am: 21.03.2009, 10:39 Titel: |
|
|
[quote="Hucklebuck" postid=1247797] Hilfe!
Lady, das ist zur Kunstform erhobene Heuchelei, nix anderes![quote]
Warum ist es Heuchelei, wenn mir nicht gleich alles ungefiltert rausplatzt, sondern ich mir bewusst bin, was ich wie sage?
So ein bisschen Takt und Aufmerksamkeit hat noch niemandem geschadet, und geheuchelt ist das noch lange nicht.
Zitat: |
Darum gehts Dir, glaube ich: Den Vorteil...
Das hört sich für mich nach dem Grauen schlechthin an: Trainierte, der Situation angepasste (gewinnbringende) Pseudoemotion. |
Klar geht es um Vorteile, und das ist nichts Böses. Mir ist es nun mal wichtig, meine Freunde nicht mit Ausbrüchen schlechter Laune zu vergraulen - dann sind sie nämlich auch dann für mich da, wenn es mir mal wirklich dreckig gehen sollte. Mir ist es wichtig, fair zu sein. Und ich halte gar nichts davon, Leuten eine zu knallen, nur weil sie mich zufälligerweise schief angeguckt haben.
Ein Minimum an Selbstbeherrschung und angenehmen Manieren macht und mal das Leben für alle leichter und schöner. Auch Kritik kommt besser an, wenn sie sachlich vorgetragen wird, nicht in Form von wutschäumenden Vorwürfen oder Verbitterung.
Zitat: |
Hoffentlich geht es schneller mit dem Kapitalismus zu Ende. Mir graut einfach nur noch vor solch einer Zukunft. |
das hat doch nichts mit Kapitalismus zu tun...
grüsse, das Fräulein
|
|
Nach oben |
|
 |
fräulein rottenmeier registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.02.2009 Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis
|
(#1248197) Verfasst am: 21.03.2009, 10:40 Titel: |
|
|
Rasmus hat folgendes geschrieben: |
Da ist das Problem aber nicht die Pornographie, sondern das fundamental-religiöse Umfeld.
|
ganz genau.
|
|
Nach oben |
|
 |
Hucklebuck dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.11.2008 Beiträge: 996
|
(#1248235) Verfasst am: 21.03.2009, 11:52 Titel: |
|
|
fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Hucklebuck hat folgendes geschrieben: |
Gut, daß Du bestimmte Dinge als Frau auch mal offen ansprichst, daß öffnet vielleicht manchem hier auch mal die Augen, was von ihm als Mann eigentlich erwartet wird... |
nun, niemand hat je behauptet, das Leben als Mann sei leicht...
| Tja, Humor zeigt sich wohl daran, daß man(n) trotzdem lacht...Könnte das bei eigener schlechter Laune aber auch als pampigen Zynismus auffassen. Zitat: |
Zitat: |
Was ich immer wieder erstaunlich finde, ist die Diskrepanz zwischend der allgemeinen weiblichen Erwartung an Männer, welchen "neuen" Herausforderungen sie sich zu stellen haben, wie aufgeschlossen sie sich zeigen sollen, was sie alles für die Kinder, das Sexleben, die weiblichen Wünsche, den Alltag, den Urlaub usw.usf. leisten sollen (natürlich "neben" einer erfolgreichen Karriere mit 12 - 16 Stundentagen und Arbeit an Wochenenden) und welche männlichen, zutiefst konservativen Klischees sie trotzdem noch erfüllen müssen/sollen... |
Da müssen sich die Männer eben mal auf die Hinterbeine stellen und sagen, was sie wollen und nicht wollen. Die Frauen haben ihre Emanzipation auch allein geschafft, es wird Zeit, dass die Männer endlich nachziehen und sich auch weigern, nur gerade klassischen Rollenmustern zu entsprechen.
| Da gebe ich Dir recht: Männer müssen endlich aufwachen und ihre Passivität aufgeben, wenn es darum geht, ein eigenes Identitätsmuster zu finden, daß sich sowohl von weiblichen Forderungen und Schuldzuschreibungen als auch von eigenen, konservativen Vorstellungen emanzipiert. Zitat: |
Bis vor nicht allzulanger Zeit hatten die Männer allerdings nicht besonders Lust, diese klassischen Muster aufzugeben, [u]weil sie total mehr Vorteile als Nachteile [/u]
| Das galt vielleicht für den bürgerlichen, gut situierten Mann, nicht für den Arbeiter, der die numerische Überzahl hatte, in dessen Interesse ich eher spreche. Da war es wohl ein "Nullsummenspiel", bei dem Mann und Frau in der Endabrechnung gleich gut bzw. beschissen dranne waren. Zitat: |
davon hatten. Was heute nicht mehr so ist.
| Was heute durchaus noch so sein kann und auch ist, insbesondere in bestimmten Millieus, die aufgrund ihrer materiellen und institutionellen Machtfülle ziemlichen Einfluss haben. Zitat: |
Das Flirten wird aber nach wie vor weiterhin von biologischen Mustern wesentlich bestimmt sein. Beim ersten Rendez-vous tut der Mann gut daran, die Frau einzuladen (egal ob kochenderweise oder zahlenderweise), wenn er sie wiedersehen will.
| Ich bin ostdeutscher Prolet, insofern sind mir diese bürgerlichen Anbahnungsmuster ziemlich fremd. Allerdings gab es sie natürlich in verwässerter Form auch im Arbeitermillieu. Mir war sowas immer zu steif und spießig. Da ich sowieso in einer Subkultur, die massiv antibürgerlich geprägt war ( eine Jugendkultur innerhalb und entgegengesetzt der reaktionär-spießigen, trivialen Proletarierkultur), sozialisiert wurde, kam ich mit Mädchen bzw. Frauen aus einem bürgerlichen Umfeld und den entsprechenden Vorstellungen nur aus dem Blickwinkel eines Zoobesuchers in Kontakt, was sich bis heute nicht geändert hat. Meine "Auftritte" waren immer antizyklisch und darauf ausgerichtet, weibliche Neugier zu entfachen, was sehr wirksam sein kann. Manchmal war das tatsächlich "Arbeit", mit Planung und Strategie. Da ich kein Schönling war und bin, sind mir die Damen auch nicht "zugefallen", wie das bei manchem Männern so ist. Aber sowas bringt einen dazu, sowohl eigenes männliches Rollenverhalten als auch das weibliche Gegenstück zu beobachten und Schlüsse zu ziehen...
Btw, ich gehe ziemlich konform mit den Thesen von Gerhard Amendt: http://www.das-parlament.de/2004/46/Thema/005.html Zitat: |
Im Rahmen einer festen Beziehung ist das anders, da muss ausgehandelt werden, wer was beiträgt.
| Da redest Du wohl vom Wünschenswerten, nicht vom Status Quo. Nach wie vor haben beide Geschlechter im Normalfall keinen Plan und keine an den Realitäten orientierte Idee, wie Partnerschaft organisiert weren sollte. Es gibt mehrheitlich Träume, Sehnsüchte, Wunschvorstellungen und meistens unrealistische Erwartungen, und das ist die Grundlage für all die Geschichten vom Scheitern.... Zitat: |
Zitat: |
Tja, immer wenns ums Eingemachte geht, sprich: die Kohle, ist der Frau das Hemd (das Materielle) eben doch lieber als die Hose (das Ideelle)... |
welches Ideelle meinst du?
grüsse, das fräulein
|
Weiß jetzt gerade nicht, ob Du mich mit der Frage nicht verarschen willst.
|
|
Nach oben |
|
 |
fräulein rottenmeier registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.02.2009 Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis
|
(#1248264) Verfasst am: 21.03.2009, 12:20 Titel: |
|
|
Zitat: | Da gebe ich Dir recht: Männer müssen endlich aufwachen und ihre Passivität aufgeben, wenn es darum geht, ein eigenes Identitätsmuster zu finden, daß sich sowohl von weiblichen Forderungen und Schuldzuschreibungen als auch von eigenen, konservativen Vorstellungen emanzipiert. |
jupp. Ebenso müssen die Männer selbst dafür kämpfen, dass bisherige rechtliche Ungleichheiten aufgehoben werden - zum Beispiel jene, dass bei einer Scheidung die Kinder fast automatisch bei der Mutter landen, und der Vater oft nicht mehr ist als ein Geldbeutel. Oder die Militärdienstpflicht, die für Männer gilt, aber nicht für Frauen (und die generell in eine Dienstpflicht umgewandelt werden könnte, die nicht notwendigerweise militärisch ist)
Zitat: | Das galt vielleicht für den bürgerlichen, gut situierten Mann, nicht für den Arbeiter, der die numerische Überzahl hatte, in dessen Interesse ich eher spreche. Da war es wohl ein "Nullsummenspiel", bei dem Mann und Frau in der Endabrechnung gleich gut bzw. beschissen dranne waren. |
Männer waren seit Jahrhunderten rechtlich besser gestellt, in allen Schichten. Männer hatten das Stimm- und Wahlrecht, Männer konnten über Besitz und Geld verfügen (sofern vorhanden), Männer konnten Frauen vorschreiben, was sie zu tun haben. Bei den ärmeren Leuten, wo es weniger Besitz gibt, wars vielleicht etwas egalitärer, aber nicht aus Prinzip, nur aus Not.
Zitat: | Allerdings gab es sie natürlich in verwässerter Form auch im Arbeitermillieu. Mir war sowas immer zu steif und spießig. |
Das hat doch nichts mit bürgerlich zu tun. Ich auf alle Fälle bewege mich auch nicht wirklich in bürgerlichen Kreisen. Und mit steif und spiessig hat das auch nichts zu tun.
Zitat: | Da ich kein Schönling war und bin, sind mir die Damen auch nicht "zugefallen", |
keinem Mann fallen die Damen einfach zu. Und Schönheit ist den meisten Frauen gar nicht so wichtig. Auf alle Fälle bei mir kommen zuerst Humor, ein bisschen Frechheit, Intelligenz und warme Hände. Wenn dann noch Schönheit dabei ist, ist das ein netter Bonus, den ich gern nehme - doch ich hab schon viele hübsche Männer gesehen und mir kam das kalte Grausen, als die zu sprechen anfingen...
ein guter Artikel
Zitat: | Da redest Du wohl vom Wünschenswerten, nicht vom Status Quo. Nach wie vor haben beide Geschlechter im Normalfall keinen Plan und keine an den Realitäten orientierte Idee, wie Partnerschaft organisiert weren sollte. Es gibt mehrheitlich Träume, Sehnsüchte, Wunschvorstellungen und meistens unrealistische Erwartungen, und das ist die Grundlage für all die Geschichten vom Scheitern.... |
Irgendwie muss ja dann doch organisiert werden, spätestens dann, wenn ein Paar zusammenlebt. Also ausgehandelt werden, wer welche Rechungen zahlt, ob es ein gemeinsames Konto gibt oder nicht, wer was im Haushalt tut...
und der Rest hängt davon ab, ob es Leute schaffen, miteinander zu reden. Das geschieht tatsächlich oft nicht, mit den bekannten unschönen Folgen. Es gibt aber auch viele Paare, die es hinkriegen.
Zitat: | Weiß jetzt gerade nicht, ob Du mich mit der Frage nicht verarschen willst. |
nein, keineswegs. Ich hab etwas nachgedacht und komme nicht darauf, was du mit dem Ideellen meinen könntest.
grüsse, das fräulein
|
|
Nach oben |
|
 |
AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
|
(#1248661) Verfasst am: 21.03.2009, 18:52 Titel: |
|
|
fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Zitat: | boa - na isses denn wahr!!! So vernagelt KANN doch keiner sein.
Hier is das doch alles auch so gewesen - noch vor 50 Jahren |
Geh mal zu Fundis, zum Beispiel zu Evangelikalen - die gibts auch hier - dort IST es so. Es ist wohl auch kein Zufall, dass der Begriff "Pornosucht" als eine Spielart von Onlinesucht vor allem bei den Evangelikalen sehr präsent ist. |
Das mag ja alles sein - aber was gehn mich diese Randgruppen an?
und heißt das thema hier doch -> Pornographieschäden - nach meinem Verständnis also
Pornographie als Ursache für was auch immer und nicht als Symptom von was auch immer.
Zitat: |
Zitat: | Du wirst es nicht glauben aber man kann sie tatsächlich auch in ner festen, emotionalen BEZIEHUNG
- sogar in ner EHE realiseren |
ja klar kann man - was eine liberale Weltanschauung voraussetzt. |
So ziemlich alles was Spass macht setzt eine liberale Weltanschauung voraus - ja und?
Du driftest doch inzwischen völlig vom Thema ab. Kann ja sein das alle Konservativen,
Fundis, und was weiß ich noch erhöhten Pornokonsum haben um ihre gesellschaftlichen
sexuellen Zwänge zu kompensieren.
Da kann doch aber die Pornografie nix für und ist schon gar nicht Ursache für vernagelte
Weltanschauung - sondern im Gegenteil eventuell geeignet - hier und da mitzuhelfen
sie n bissi aufzuweichen.
Zitat: |
im konservativen Umfeld wird die Ehefrau allerdings als mehr oder weniger geschlechtsloses Wesen betrachtet, auf alle Fälle ist sie keineswegs eine Person, mit der so ein bisschen kreativerer Sex möglich ist oder gar Spass machen kann. |
och menno! - WER denkt denn noch ernsthaft so??? Du glaubst doch nicht das zu Hause in den
Betten auch wirklich das statt findet was in Kirche und Moschee gepredigt wird.
und selbst wenn ->>> was geht das MICH oder die Pornografie denn an?
Das sind doch DEREN Probleme und sie werden sie auch irgendwan irgendwie lösen - genauso
wie das in unserer Gesellschaft auch der Fall war/ist.
Is doch aber wie gesagt ALLES - komplett - an DIESEM Thema vorbei.
Zitat: |
kreativ Sex, das machen die "bösen Frauen", die "Huren". Aber doch nicht die brave Ehefrau, die "Heilige*. Die brave Ehefrau amüsiert sich nicht, sie erfüllt ihre eheliche Pflicht... grauslich, nicht?  |
ja natürlich - nur alles nix womit ich mich befassen müßte - ich hab mit solchen kreisen nix zu tun
und ganz sicher wird kein Außenstehender irgendwas daran ändern.
Zitat: |
Zitat: | Hast Du ne Ahnung wie sowas gehn soll? |
Bildung, Bildung, Bildung. |
Du hast den Kontext der Frage nicht verstanden - man keine eine Gesellschaft nicht mittels
IHRER EIGENEN Bildung verändern. Würde sie was anderes lehren als "SICH" - wäre sie ja bereits anders.
So gesehn ist Pornografie in sexuell verklemmten Gesellschaft ja sogar ein liberaler Impuls von "außen",
welcher der internen Gesellschaft zuwieder läuft.
Zitat: |
Zitat: | Emotionalität und Kompetenz schließt sich m.E. komplett aus.
Feilen kann man vielleicht an seinem Verstand - nicht aber an seinen Gefühlen.
Man kann sie zeigen, unterdrücken oder komplett ausblenden - das wars. |
Emotion ist Ausdruck - Gefühl ist, was man fühlt, also Input.
Und am Ausdruck kann sehr wohl und sehr differenziert gearbeitet werden. |
nur im Sinne von - differenziert -> unterdrücken
Wenn ich eine Emotion vorher mit dem Verstand "bearbeite" - dann ist sie keine mehr.
Zitat: |
Emotionale Kompetenz ist allerdings noch weiter gefasst, es beinhaltet zB auch das Wahrnehmen anderer Personen und die Fähigkeit, angemessen darauf reagieren zu können. Zum Beispiel, was ist sinnvoll zu tun, wenn neben dir jemand in Tränen ausbricht? Kriegst du es mit, wenn da jemand vor dir herumdruckst und eigentlich etwas sagen will, sich aber nicht so recht getraut? Kannst du beurteilen, welcher Stimmung der Mensch war, mit dem du soeben gesprochen hast, und weisst du, wie du am besten mit ihm kommunizierst? |
ja natürlich - nur mache ich das mit meinem VERSTAND - und nicht emotional.
Indem ich das tue nehme ich lediglich Emotionen ANDERER wahr.
und je unverfälschter = vom deren Verstand unbearbeitet sie diese rüber bringen
umso exakter kann ich analysieren WIE es um sie steht.
Bearbeite Emotionen verfälschen dieses Bild.
Zitat: |
Das Gebiet der emotionalen Kompetenz ist riesig, und diese Ausdrucksweisen bewusst zu beherrschen ist ein grosser Vorteil. |
nein - ein Nachteil der zu nem katastrophalen Wust von Mißverständnissen führt.
Wenn ich z.B. eine negative Emotion dahingehend bearbeite und trotzdem ein Lächeln AUFSETZE,
hat meine Umgebung nicht die geringste Peilung wie es grad emotional um mich WIRKLICH steht.
und "Komptenz" in der Wahrnehmung braucht es nur um solche Schauspielereien zu durchschauen.
Das Ganze ist völlig wiedersinnig - die Gesellschaft konditioniert dahingehend - Emotionen zu
unterdrücken und zu verfälschen und dann muß man wiederrum mühseelig trainieren sie trotzdem
RICHTIG wahrzunehmen und einzuordnen.
Komplett irre das.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
|
|
Nach oben |
|
 |
AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
|
(#1248666) Verfasst am: 21.03.2009, 18:56 Titel: |
|
|
fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Rasmus hat folgendes geschrieben: |
Da ist das Problem aber nicht die Pornographie, sondern das fundamental-religiöse Umfeld.
|
ganz genau. |
öhm - über die Probleme welche ein fundamental-religöses Umfeld mit sich bringen wird
hier aber vielfältigst diskutiert.
In DIESEM Thread allerdings gings um die Frage welche Probleme Pornografie unter Umständen mit sich bringt
und ungefähr in diese Richtung hast Du zunächst auch diskutiert - inzwischen allerdings steht Deine
Argumentation beinahe Kopf.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
|
|
Nach oben |
|
 |
fräulein rottenmeier registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.02.2009 Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis
|
(#1248683) Verfasst am: 21.03.2009, 19:15 Titel: |
|
|
AXO hat folgendes geschrieben: |
Das mag ja alles sein - aber was gehn mich diese Randgruppen an?
und heißt das thema hier doch -> Pornographieschäden - nach meinem Verständnis also
Pornographie als Ursache für was auch immer und nicht als Symptom von was auch immer. |
Das, was die Evangelikalen im Extrem machen, ist auch bei den Normalos durchaus noch vorhanden. Einfach etwas diskreter.
Das Symptom "Porno" ist natürlich seinerseits wieder Ursache von diversen Dingen, auch vielen unschönen. Menschen werden mehr oder weniger gezwungen zum Sex - nur aus Spass an der Freud machen die allerwenigsten Pornos. (ich rede hier von den Darstellern, nicht von den Konsumenten). Kinder, die in einem pornolastigen Umfeld aufwachsen, kriegen eine entsprechende Prägung mit, die anders sein könnte, nämlich eine, die Sex als Teil einer Beziehung begreift, die noch deutlich mehr umfasst als Rammeln.
Zitat: |
ja natürlich - nur mache ich das mit meinem VERSTAND - und nicht emotional.
Indem ich das tue nehme ich lediglich Emotionen ANDERER wahr. |
Wahrnehmung geschieht nicht mit dem Verstand, sondern mit den Sinnen. Der Verstand kommt erst später, nämlich wenn die Wahrnehmungen interpretiert werden.
Zitat: |
Wenn ich z.B. eine negative Emotion dahingehend bearbeite und trotzdem ein Lächeln AUFSETZE,
hat meine Umgebung nicht die geringste Peilung wie es grad emotional um mich WIRKLICH steht. |
Wenn du eine negative Emotion dahingehend bearbeitest, dass du den Verstand eingeschaltet lässt und sachlich formulierst, was dir warum nicht passt und was du wie anders haben willst, so hat deine Umgebung deutlich mehr Ahnung von dem, was dich beschäftigt, als wenn du einfach dem nächstbesten eine haust, alle anschreist "ihr seid Arschlöcher!" und türenknallend abhaust, ohne zu erklären, warum du so schlecht drauf bist.
Darum gehts. Und nicht darum, so zu tun, als ginge es dir gut, wenn es dir nicht gut geht.
grüsse, das fräulein
|
|
Nach oben |
|
 |
AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
|
(#1248764) Verfasst am: 21.03.2009, 20:40 Titel: |
|
|
fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: |
D Kinder, die in einem pornolastigen Umfeld aufwachsen, kriegen eine entsprechende Prägung mit, die anders sein könnte, nämlich eine, die Sex als Teil einer Beziehung begreift, die noch deutlich mehr umfasst als Rammeln. |
da waren wir schon - Du drehst Dich im Kreis.
Du kannst Pornografie nicht für die Verantwortungslosigkeit der Eltern "haftbar" machen
und kein Mensch - auch kein Kind - wird NUR durch Pornos geprägt.
Ob und zu was man ne Beziehung braucht - kriegen sie früher oder später schon auch mit
und Pornos sind recht sicher keine Ursache für Beziehungsunfähigkeit. Da spielen ganz andere
Faktoren ne Rolle und nen aufgeschlossenes Verhältnis zu Sexualität ist sehr sicher kein Schaden
für ne Beziehung.
Was den "Zwang" der Darsteller angeht ->>> wird der ja wohl eher NICHT mitübermittelt.
Ebensowenig wie man den SCHAUSPIELERN von Grays Anatomie ansieht das sie das was
sie machen ausschließlich wegen dem GELD machen welches sie dafür kriegen.
Pornos sind mehr oder minder gut oder schlecht geschauspielerte Sexualität - ebenso wie
jede andere Unterhaltung -> Schauspiel ist.
Davon abgesehn fällt mir in jüngster Zeit (entsprechend der Möglichkeiten des "Web 2.0")
ne zunehmende Verbreitung von selbstgefilmten Privatpornos auf - völlig ohne kommerziellen
Background. Wo ist da denn der ZWANG?
Zitat: |
Zitat: |
ja natürlich - nur mache ich das mit meinem VERSTAND - und nicht emotional.
Indem ich das tue nehme ich lediglich Emotionen ANDERER wahr. |
Wahrnehmung geschieht nicht mit dem Verstand, sondern mit den Sinnen. Der Verstand kommt erst später, nämlich wenn die Wahrnehmungen interpretiert werden. |
ne Runde klugscheißen?
-was machste denn mit Deiner Wahnrnehmung wenn sie der Verstand NICHT verarbeitet?
Zitat: |
Zitat: |
Wenn ich z.B. eine negative Emotion dahingehend bearbeite und trotzdem ein Lächeln AUFSETZE,
hat meine Umgebung nicht die geringste Peilung wie es grad emotional um mich WIRKLICH steht. |
Wenn du eine negative Emotion dahingehend bearbeitest, dass du den Verstand eingeschaltet lässt und sachlich formulierst, was dir warum nicht passt und was du wie anders haben willst, so hat deine Umgebung deutlich mehr Ahnung von dem, was dich beschäftigt, als wenn du einfach dem nächstbesten eine haust, alle anschreist "ihr seid Arschlöcher!" und türenknallend abhaust, ohne zu erklären, warum du so schlecht drauf bist. |
Emotionalität ist zwar nen Relikt aus tierischen Zeiten in denen der Mensch der Sprache nicht mächtig wahr,
dient aber der UNTERMALUNG selbiger.
Ich bin - im Gegensatz zu sehr vielen anderne Menschen - sicher nicht schlecht darin, meine
jeweiligen Befindlichkeiten in nüchtern, klaren, deutlichen Worten möglichst genau zu beschreiben,
aber ->>> eben darum nehme ich auch wahr, das meine Umgebung sehr an der Ernsthaftigkeit
meiner Ausführungen zweifelt, wenn ich sie ohne emotionale Untermalung "serviere".
Wenn ich gelassen ne Situation beschreibe in der jeder andere verzweifeln oder komplett durchticken
würde,
dann nimmt keiner die Ernsthaftigleit der Situation zur Kenntnis.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
|
|
Nach oben |
|
 |
fräulein rottenmeier registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.02.2009 Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis
|
(#1248775) Verfasst am: 21.03.2009, 20:48 Titel: |
|
|
Hi Axo
du wirst nicht behaupten wollen, dass das, was ein Kind am Fernsehen sieht, es nicht prägt. Und ein Kind, das oft Pornos sieht, wird eine andere Beziehung zur Sexualität entwickeln, als ein Kind, das selten oder nie Pornos sieht. Es stellt sich auch die Frage, was das denn für ein Umfeld ist, wo ein Kind regelmässig Pornos sieht.
Zitat: | -was machste denn mit Deiner Wahnrnehmung wenn sie der Verstand NICHT verarbeitet?
|
einfach geniessen.
Zitat: | Emotionalität ist zwar nen Relikt aus tierischen Zeiten in denen der Mensch der Sprache nicht mächtig wahr,
dient aber der UNTERMALUNG selbiger. |
dir ist schon bekannt, das so geschätzte 70-80% von Kommunikation nonverbal ablaufen - also die Haltung, Mimik, Gestik, Klang der Stimme... dieses sogenannte "Relikt aus tierischen Zeiten" ist ein wesentlicher Modus von Kommunikation.
Zitat: | eben darum nehme ich auch wahr, das meine Umgebung sehr an der Ernsthaftigkeit
meiner Ausführungen zweifelt, wenn ich sie ohne emotionale Untermalung "serviere". |
na also. Du machst es ja auch. Und das ist ja nichts Schlechtes, es dient lediglich dazu, verstanden zu werden .
grüsse, das fräulein
|
|
Nach oben |
|
 |
AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
|
(#1248781) Verfasst am: 21.03.2009, 21:05 Titel: |
|
|
fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Hi Axo
du wirst nicht behaupten wollen, dass das, was ein Kind am Fernsehen sieht, es nicht prägt. |
natürlich nicht - auch Erwachsene werden durch Medien geprägt.
Ich sage lediglich das es diesbezüglich erheblich schlimmeres gibt als Pornografie
und das Pornografie nicht für Kinder gemacht wird.
Zitat: | Und ein Kind, das oft Pornos sieht, wird eine andere Beziehung zur Sexualität entwickeln, als ein Kind, das selten oder nie Pornos sieht. |
möglicherweise - nur ist fraglich ob diese Beziehung SCHLECHTER ist
für das "drumrum" gibts ja Krankenhaus-lebens-studien-serien, welche
die Kinder außer Pornografie AUCH konsumieren können,
aber so manche Frau ist nicht nur 12 sondern 82 geworden ohne JE Analsex
gehabt zu haben - einfach weil sie glaubte das -> drauf - rein, raus - runter
"völlig normale" Sexualität ist.
Zu mir hat mal ne über 40 jährige Frau nach dem Sex gesagt -> das tat ja gar nicht weh.
Das sind so Dinge die ICH erschreckend finde und wo breit gefächerte Expermentierfreudigkeit
durchaus herauskristallisieren kann was nicht nur - nicht weh tut - sondern sogar sosehr Spass macht,
das man kaum genug davon kriegen kann.
Zitat: | Es stellt sich auch die Frage, was das denn für ein Umfeld ist, wo ein Kind regelmässig Pornos sieht. |
Das ist wohl eher KAUM eine Frage und mit Sicherheit liegt da erheblich mehr im Argen als nur
Pornokonsum.
Zitat: |
Zitat: | -was machste denn mit Deiner Wahnrnehmung wenn sie der Verstand NICHT verarbeitet?
|
einfach geniessen.  |
*lol* an manchen Punkten braucht man mit Fraun einfach nicht weiterdiskutieren
Zitat: |
Zitat: | Emotionalität ist zwar nen Relikt aus tierischen Zeiten in denen der Mensch der Sprache nicht mächtig wahr,
dient aber der UNTERMALUNG selbiger. |
dir ist schon bekannt, das so geschätzte 70-80% von Kommunikation nonverbal ablaufen - also die Haltung, Mimik, Gestik, Klang der Stimme... dieses sogenannte "Relikt aus tierischen Zeiten" ist ein wesentlicher Modus von Kommunikation. |
Du hast schon mitbekommen das ich - eben das damit ausdrücken wollte indem ich
die BESCHNEIDUNG der Emotionalität und damit der unmißverständlichen Kommunikation
kritisierte?
Zitat: |
Zitat: | eben darum nehme ich auch wahr, das meine Umgebung sehr an der Ernsthaftigkeit
meiner Ausführungen zweifelt, wenn ich sie ohne emotionale Untermalung "serviere". |
na also. Du machst es ja auch. Und das ist ja nichts Schlechtes, es dient lediglich dazu, verstanden zu werden .
|
das hab ICH gesagt *smile*
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
|
|
Nach oben |
|
 |
naturalist registrierter User
Anmeldungsdatum: 28.07.2008 Beiträge: 15
Wohnort: Ganz im Südwesten
|
(#1250672) Verfasst am: 23.03.2009, 16:36 Titel: |
|
|
(Fast) passend zum Thema 2 Meldungen:
Aus Aol- News: http://nachrichten.aol.de/nachrichten-panorama/konservative-sind-die-groessten-pornogucker/artikel/20090323030558435852141
Zitat: | Konservative in den USA sind die fleißigsten Nutzer von Online-Pornoseiten. Dies fand ein Forscher der Harvard Business School heraus. Er hatte Kreditkartenabrechnungen und die Postleitzahlen der Inhaber ausgewertet. Laut einer Psychologin ist das Verleugnen der Sexualität im realen Leben typisch für Konservative.
|
Zitat: | Laut einer Psychologin sei das typisch für Konservative: Sie spielten heilige Familie und müssten sich ihre Wünsche dann heimlich erfüllen.
|
Dies macht deutlich, wie sehr bei diesem Thema geheuchelt wird. Niemand, schon gar nicht Konservative, würden bei einer Strassenumfrage zugeben, dass sie Pornos konsumieren.
Vor allem die Kirchen haben uns zu einem Volk von Heuchlern gemacht, da sie die Naturtriebe des Menschen kriminalisieren.
Aus der Süddeutschen: http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/468714
Zitat: | johannes-boie stellt fest, dass es viermal mehr Pornokonsumenten als Raucher in Deutschland gibt ….. |
Wenn die Aussage auch nur annähernd stimmt, sind das weit über 50% der Bevölkerung!
Bevor man (völlig unbewiesene) Schäden durch Pornographie vermutet, sollte man auf die (sicher Vorhandenen) positiven Seiten hinweisen: Lebensfreude für Millionen von Menschen. Ist das nichts wert?
_________________ Mit oder ohne Religion können sich gute Menschen anständig verhalten und schlechte Menschen Böses tun; doch damit gute Menschen Böses tun, dafür braucht es Religion. (Steven Weinberg, Nobelpreisträger, Kosmologe)
Trennung von Staat und Kirche im Südwesten: http://www.humanisten-freiburg.de
|
|
Nach oben |
|
 |
placebo Forumsleichenbestatter
Anmeldungsdatum: 04.01.2009 Beiträge: 729
Wohnort: umdieecke
|
(#1250682) Verfasst am: 23.03.2009, 16:49 Titel: |
|
|
Das einzig schöne und wahre an Pornos ist das sie völlig geruchlos sind.
_________________ Mit den Meinungen ist es wie mit den Arschlöchern.
Jeder hat sein eigenes!
Den Sozialismus in seinem Lauf,
hält weder Ochs noch Esel auf!
Erich Honecker
Post coitum omne animal triste est, sive gallus et mulier.
|
|
Nach oben |
|
 |
Hucklebuck dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.11.2008 Beiträge: 996
|
(#1250778) Verfasst am: 23.03.2009, 18:29 Titel: |
|
|
naturalist hat folgendes geschrieben: | (Fast) passend zum Thema 2 Meldungen:
Aus Aol- News: http://nachrichten.aol.de/nachrichten-panorama/konservative-sind-die-groessten-pornogucker/artikel/20090323030558435852141
Zitat: | Konservative in den USA sind die fleißigsten Nutzer von Online-Pornoseiten. Dies fand ein Forscher der Harvard Business School heraus. Er hatte Kreditkartenabrechnungen und die Postleitzahlen der Inhaber ausgewertet. Laut einer Psychologin ist das Verleugnen der Sexualität im realen Leben typisch für Konservative.
|
Zitat: | Laut einer Psychologin sei das typisch für Konservative: Sie spielten heilige Familie und müssten sich ihre Wünsche dann heimlich erfüllen.
|
| Wenns mal bloß die Konservativen wäre... Zitat: |
Dies macht deutlich, wie sehr bei diesem Thema geheuchelt wird. Niemand, schon gar nicht Konservative, würden bei einer Strassenumfrage zugeben, dass sie Pornos konsumieren.
Vor allem die Kirchen haben uns zu einem Volk von Heuchlern gemacht, da sie die Naturtriebe des Menschen kriminalisieren.
Aus der Süddeutschen: http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/468714
Zitat: | johannes-boie stellt fest, dass es viermal mehr Pornokonsumenten als Raucher in Deutschland gibt ….. |
Wenn die Aussage auch nur annähernd stimmt, sind das weit über 50% der Bevölkerung!
| Ich hab nix anderes erwartet. Zitat: |
Bevor man (völlig unbewiesene) Schäden durch Pornographie vermutet, sollte man auf die (sicher Vorhandenen) positiven Seiten hinweisen: Lebensfreude für Millionen von Menschen. Ist das nichts wert? |
Mir persönlich wäre es lieber, Pornos wären nicht notwendig, um bestimmte Funktionen zu erfüllen, denn ein Anzeiger für eine psychisch "gesunde" Gesellschaft sind sie nicht gerade. Das kann man allerdings wahrscheinlich nur dann wissen, wenn man ohne Pornos bzw. eine pornographisierte Gesellschaft sozialisiert wurde (DDR).
Sexualität, die weitestgehend keiner Prostitution ausgesetzt wurde, ist einfach ursprünglicher, humaner, prickelnder und damit letztlich befriedigender - und das war doch, wenn ich nicht ganz falsch liege, der eigentliche Sinn von Sex...
Selbst wenn man Pornos trotzdem erstmal als gesellschaftliche Unvermeidlichkeit akzeptiert, von mir aus auch als Bereicherung, kommt man nicht umhin, festzustellen, daß die geradezu idiotische Primitivität und Handlungstrivialität symptomatisch für die weitreichende gesellschaftliche Vollverblödung ist: Selbst wenn die eigentliche Handlung nunmal die Vögelei ist, sollte man eigentlich erwarten, daß 50 oder mehr Jahre Pornogeschichte das "Genre" irgendwie weitergebracht hätten.
Aber das Gegenteil ist der Fall:In den 70ern gedrehte Pornos, die man damals vielleicht von der "Qualität" der Produktion und der Handlung für "ausbaufähig" halten konnte, sind heutzutage geradezu als "künstlerisch wertvoll" zu betrachten.
Irgendwelche Moden und temporären Vorlieben werden in Pornos geradezu faschistoid ausgeschlachtet: 99 % Prozent aller Pornos enden mit Arschficken und Cumshot, die Teilnehmer sind grundsätzlich ganzkörperrasiert (außer Kopf) und jeder 3. an irgendeiner Stelle gepierct. Nachdem irgendwann Handlungen davor völlig weggefallen sind, verzichtet man mittlerweile meistens auch noch auf ne Art simuliertes "Vorspiel". Fast immer kommt die Einspielung, und die Teilnehmer sind schon "mittendrin". Jeglicher "überflüssige" Kostenfaktor ist damit radikal weggefallen, man sieht nur noch auswechselbare Genitalien, die quasi im Dauerbetrieb "karnickeln".
Wenn ich davon ausgehe, daß damit die sexuelle Phantasie des mitteleuropäischen Durchschnittsbürgers bedient wird, dann gute Nacht allerseits.
Wenn die Art des Medienkonsums sich so weiterentwickelt, gibt es in naher Zukunft Sender, in denen die diveren Soap-Operas, "Deutschland sucht den Superstar", "Germanys next Topmodell" und der "moderne" Pornofilm nahtlos ineinander übergehen. Die "Schauspieler" oder "Interpreten" unterscheiden sich äußerlich (vollrasiert, aufgespritzt, sonstwo operiert, gepierct usw.) und in der Qualität ihrer darstellerischen Fähigkeiten sowieso nicht voneinander.
|
|
Nach oben |
|
 |
Ahriman Tattergreis
Anmeldungsdatum: 31.03.2006 Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden
|
(#1250875) Verfasst am: 23.03.2009, 20:01 Titel: |
|
|
Placebo hat folgendes geschrieben: | Das einzig schöne und wahre an Pornos ist das sie völlig geruchlos sind. |
Aber meist nur beim ersten Gebrauch.
|
|
Nach oben |
|
 |
placebo Forumsleichenbestatter
Anmeldungsdatum: 04.01.2009 Beiträge: 729
Wohnort: umdieecke
|
(#1251234) Verfasst am: 24.03.2009, 01:53 Titel: |
|
|
Hucklebuck hat folgendes geschrieben: | .......................Sexualität, die weitestgehend keiner Prostitution ausgesetzt wurde, ist einfach ursprünglicher, humaner, prickelnder und damit letztlich befriedigender - und das war doch, wenn ich nicht ganz falsch liege, der eigentliche Sinn von Sex... |
Gratuliere,guter Text und ungewöhnlich anspruchsvoller Beitrag für ein Kleingeisterforum.
_________________ Mit den Meinungen ist es wie mit den Arschlöchern.
Jeder hat sein eigenes!
Den Sozialismus in seinem Lauf,
hält weder Ochs noch Esel auf!
Erich Honecker
Post coitum omne animal triste est, sive gallus et mulier.
|
|
Nach oben |
|
 |
Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16362
Wohnort: Arena of Air
|
(#1251244) Verfasst am: 24.03.2009, 02:34 Titel: |
|
|
placebo hat folgendes geschrieben: | Hucklebuck hat folgendes geschrieben: | .......................Sexualität, die weitestgehend keiner Prostitution ausgesetzt wurde, ist einfach ursprünglicher, humaner, prickelnder und damit letztlich befriedigender - und das war doch, wenn ich nicht ganz falsch liege, der eigentliche Sinn von Sex... |
Gratuliere,guter Text und ungewöhnlich anspruchsvoller Beitrag für ein Kleingeisterforum. |
Urteile sind sowieso immer schnell gefällt. Gerade bloß einmal gegoogelt, daß in der DDR die Jugendlichen im Schnitt ein Jahr eher ihren ersten Sex hatten und auch deutlich bereiter für "sexuelle Abenteuer" waren als die Westdeutschen ("Ja, der Osten liebte anders"). Dabei wird doch immer davon gesprochen, daß die Verfügbarkeit von Pornographie zu einer "übersexualisierten Gesellschaft" führe, das "Einstiegsalter" gesenkt habe et cetera.
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
|
|
Nach oben |
|
 |
Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
|
(#1251268) Verfasst am: 24.03.2009, 09:52 Titel: |
|
|
Hucklebuck hat folgendes geschrieben: | Wenn ich davon ausgehe, daß damit die sexuelle Phantasie des mitteleuropäischen Durchschnittsbürgers bedient wird, dann gute Nacht allerseits. |
Wieso aber solltest Du das tun?
Wo kommt der Anspruch her, Pornos als Kunstform verstehen zu wollen? Wieso muss jeder Porno in akkurates Abbild der Sexualität in der Gesellschaft bieten?
Pornos sind Mittel zum Zweck; Werkzeuge wie ein Schraubenzieher oder Küchenmixer.
Wenn ich mir die Entwicklung des Schraubenziehers ansehe kann ich daraus keine großartigen Schlüsse über die Entwicklung des Handwerkes in Europa ziehen.
Sex ist Millionen Jahre älter als die Menschheit, und Menschen haben immer schon Sex gehabt. Was soll sich da in den letzten 30 oder 40 Jahren großartig entwickelt haben?
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
|
|
Nach oben |
|
 |
Hucklebuck dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.11.2008 Beiträge: 996
|
(#1252007) Verfasst am: 24.03.2009, 21:23 Titel: |
|
|
Rasmus hat folgendes geschrieben: | Hucklebuck hat folgendes geschrieben: | Wenn ich davon ausgehe, daß damit die sexuelle Phantasie des mitteleuropäischen Durchschnittsbürgers bedient wird, dann gute Nacht allerseits. |
Wieso aber solltest Du das tun?
Wo kommt der Anspruch her, Pornos als Kunstform verstehen zu wollen? Wieso muss jeder Porno in akkurates Abbild der Sexualität in der Gesellschaft bieten?
|
Nö.
Man muss ja nicht zwangsläufig von einem Extrem ins Andere fallen.
Von Kunstform habe ich eindeutig nicht geredet. Allerdings muss man sich dann noch lange nicht mit einem Level unterhalb der Sickergrube zufrieden geben.
Nicht jeder Porno, aber die Masse der Pornos sind SELBSTVERSTÄNDLICH ein Abbild der gesellschaftlichen Realität (auch der Vorstellungen über Sexualität), was auch sonst.
Pornos sind Teil der Alltagskultur, ergo sind sie symptomatisch. Es gibt einen gesellschaftlichen Kanon des Kulturmainstreams, der sich In Fastfood, Spracharmut, operative Körperperfektionierung, keimfreie, fehlerfreie, glatte Körperlichkeit (ganzkörperenthaart, durchgestylt, frei von natürlichen Körpergerüchen, Künstlichkeit vor Natürlichkeit usw.), Werbeflut, Schein vor Sein, und vielen anderen Dingen manifestiert.
Dieser "Kanon" bildet sich stellvertretend im Porno ab, da Pornos durch ihre (versuchte) visuelle Darstellung von Emotionalität und Sexualität eine komplexe, multipolare Spiegelung eines sozialen Vorgangs (Sex) von bekanntermaßen enormer Wichtigkeit sind, deshalb sind Pornos signifikant für den Zustand der Gesellschaft....
Zitat: |
Pornos sind Mittel zum Zweck; Werkzeuge wie ein Schraubenzieher oder Küchenmixer.
|
Ja und nein.
Pornos erheben sich durch die Beschäftigung mit Sexualität aus dem Kontext des reinen Werkzeugs, da Sexualität die für den Menschen komplexeste Wahrnehmungs-Inanspruchnahme darstellt, weil absolut alle Sinne eingebunden sind. Ein Werkzeug dagegen hat im Normalfall einen singulären Zweck.
Wenn Du Pornos als reines Werkzeug ansiehst, degradierst Du Deine eigene Sexualität in den Rang Deiner Darmfunktion.
Das mag Dir persönlich ausreichen. Ich denke allerdings, daß Sexualität einen Höhepunkt humanen Sozialverhaltens darstellt bzw. darstellen sollte.
Zitat: |
Wenn ich mir die Entwicklung des Schraubenziehers ansehe kann ich daraus keine großartigen Schlüsse über die Entwicklung des Handwerkes in Europa ziehen.
|
Aber sicher, Du musst halt genauer hinsehen und differenzieren, Stichworte sind: Schlitzschraugenzieher, Kreuzschlitzschraubenzieher, Multischrauber, Schraubenziehermaterialien, Spezialschraubenzieher usw..
Wahrscheinlich gibt es irgendwo sogar ein Schraubenziehermuseum, daß die Entwicklung derselben darstellt...
Zitat: |
Sex ist Millionen Jahre älter als die Menschheit, und Menschen haben immer schon Sex gehabt. Was soll sich da in den letzten 30 oder 40 Jahren großartig entwickelt haben? |
Tja, vielleicht ist ja die Frage eher, was sich da zurückentwickelt hat.
Vielleicht hast Du ja mal Lust, die Herausforderung anzunehmen, die 12-bändige "Geschichte meines Lebens" von Giacomo Casanova zu lesen.
Da bekommt man eine Ahnung davon, was Sexualität alles sein oder auch nicht sein kann.
Die Pornos von heute zeigen m.E. jedenfalls kein Sexualitätsverständnis, daß einem entwickelten Kulturverständnis auch nur nahekommt.
Das klingt jetzt vielleicht ein wenig abgehoben, aber bei dem Dreck, der einem da angeboten wird, kommt man gar nicht umhin, sich abzuheben.
Ich suche seit Jahren nach irgendwas, das auch nur annähernd "sexualsinnstiftend" wirkt, aber da folgt eine Pleite auf die andere...
|
|
Nach oben |
|
 |
placebo Forumsleichenbestatter
Anmeldungsdatum: 04.01.2009 Beiträge: 729
Wohnort: umdieecke
|
(#1253906) Verfasst am: 26.03.2009, 17:25 Titel: |
|
|
Hucklebuck hat folgendes geschrieben: | .................................................Vielleicht hast Du ja mal Lust, die Herausforderung anzunehmen, die 12-bändige "Geschichte meines Lebens" von Giacomo Casanova zu lesen. |
Muss das sein???
Das ist illusorisch.Zwölf Bände egal von wem,liest heutzutage keiner mehr.Höchstens um anzugeben und dann hat er in Wirklichkeit 11 Bände durchgeblättert
Ansonsten einverstanden
_________________ Mit den Meinungen ist es wie mit den Arschlöchern.
Jeder hat sein eigenes!
Den Sozialismus in seinem Lauf,
hält weder Ochs noch Esel auf!
Erich Honecker
Post coitum omne animal triste est, sive gallus et mulier.
|
|
Nach oben |
|
 |
Hucklebuck dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.11.2008 Beiträge: 996
|
(#1254360) Verfasst am: 26.03.2009, 23:42 Titel: |
|
|
placebo hat folgendes geschrieben: | Hucklebuck hat folgendes geschrieben: | .................................................Vielleicht hast Du ja mal Lust, die Herausforderung anzunehmen, die 12-bändige "Geschichte meines Lebens" von Giacomo Casanova zu lesen. |
Muss das sein???
Das ist illusorisch.Zwölf Bände egal von wem,liest heutzutage keiner mehr.Höchstens um anzugeben und dann hat er in Wirklichkeit 11 Bände durchgeblättert
Ansonsten einverstanden |
Weiß jetzt nicht, warum sowas prinzipiell heutzutage illusorisch sein muss. Ich habe damals auch nicht alle gelesen, weil es für mich einfach unmöglich war(in der DDR), alle zu bekommen, aber 7 oder 8 sind es auch geworden.
Jedenfalls hats was gebracht
|
|
Nach oben |
|
 |
Ahriman Tattergreis
Anmeldungsdatum: 31.03.2006 Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden
|
(#1254738) Verfasst am: 27.03.2009, 11:06 Titel: |
|
|
Ich hatte mal eine Dünndruckausgabe des Casanova, die hatte 6 Bände. Und ich habe sie gelesen. Heutige Pornographie ist deutlicher, geht mehr ins Detail.
Was bei dem Herrn Jakob Neuhaus interessant ist, ist sein übriges Leben. Der hat eine Menge mehr gemacht als nur Weiber zu verführen. Fabrikbesitzer, Diplomat, Magier, Wahrsager, Lotterieeinnehmer - er war so ziemlich alles, was man zu seiner Zeit sein konnte. Und die Geschichte seiner Flucht aus den Bleikammern in Venedig ist eine spannende Sache für sich.
|
|
Nach oben |
|
 |
AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
|
|
Nach oben |
|
 |
Telliamed registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.03.2007 Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten
|
(#1254832) Verfasst am: 27.03.2009, 12:39 Titel: |
|
|
Die Erinnerungen von Casanova (die ich gelesen habe) sind ein in vieler Hinsicht aufschlußreiches kulturgeschichtliches Dokument, aber keine Gebrauchsanleitung für Sexualität. Der Cavalier deutet nur an, genießt und schweigt über das meiste, die Kontaktanbahnung und Verführungskünste, die Erinnerungen an einstige und wiederholte Begegnungen mit Frauen sind ihm viel wichtiger als der "Vollzug",
während sein Zeitgenosse Marquis de Sade durch eine exzessive Ausmalung der verschiedensten Varianten eher ermüdend wird. Wie so etliche Pornos.
OT
Aus Casanovas Erinnerungen mal eine Szene aus dem Jahre 1765, die begreifen lässt, wie weit der kosmopolitische Hof der aus dem Geschlecht Anhalt-Zerbst stammenden Kaiserin Katharina II.,
deren in der Öffentlichkeit maßlos überschätztes Sexualleben von Casanova gar nicht thematisiert wird - er diskutiert mit ihr im Petersburger Sommergarten stattdessen über die Kalenderreform -
von der tiefen Gläubigkeit der einfachen Russen entfernt war.
Casanova beobachtet in St. Petersburg eine Gruppentaufe neugeborener Kinder im eiskalten Winter. Da wurde ein Eisloch in die Neva gehackt, man zog die Neugeborenen nackt aus, und der bärtige Pope tauchte sie einzeln in das Wasser der Neva. Da er höchstwahrscheinlich besoffen war, entglitt ihm eines und verschwand unter dem Eis. Der Pope murmelte nur: "Drugoj!" (Ein anderes her!). Statt sich auf den Popen zu stürzen, der gerade ihr Kind gemordet hatte, dankten die Eltern nur mit Blick zum Himmel dafür, dass das Neugeborene schon so früh ins Paradies gelangt sei!
Nun, zurück zu den Pornos, wobei ich zu diesem Thema nur wenig beitragen kann.
|
|
Nach oben |
|
 |
vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
|
(#1254856) Verfasst am: 27.03.2009, 13:08 Titel: |
|
|
placebo hat folgendes geschrieben: | Hucklebuck hat folgendes geschrieben: | .................................................Vielleicht hast Du ja mal Lust, die Herausforderung anzunehmen, die 12-bändige "Geschichte meines Lebens" von Giacomo Casanova zu lesen. |
Muss das sein???
Das ist illusorisch.Zwölf Bände egal von wem,liest heutzutage keiner mehr.Höchstens um anzugeben und dann hat er in Wirklichkeit 11 Bände durchgeblättert
Ansonsten einverstanden |
Diesen Beitrag zeigt höchstens wie Du Bücher liest.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
|
|
Nach oben |
|
 |
AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
|
(#1254900) Verfasst am: 27.03.2009, 14:27 Titel: |
|
|
Telliamed hat folgendes geschrieben: |
Nun, zurück zu den Pornos, wobei ich zu diesem Thema nur wenig beitragen kann. |
mir fällt auch nix mehr ein - ich hab mich diesbezüglich bereits mit dem Fräulein Rottenmeier verausgabt
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
|
|
Nach oben |
|
 |
placebo Forumsleichenbestatter
Anmeldungsdatum: 04.01.2009 Beiträge: 729
Wohnort: umdieecke
|
(#1255061) Verfasst am: 27.03.2009, 18:43 Titel: |
|
|
vrolijke hat folgendes geschrieben: | .................
Diesen Beitrag zeigt höchstens wie Du Bücher liest. |
Für dich wirds wieder höchste Zeit ins Bett zu gehen.
_________________ Mit den Meinungen ist es wie mit den Arschlöchern.
Jeder hat sein eigenes!
Den Sozialismus in seinem Lauf,
hält weder Ochs noch Esel auf!
Erich Honecker
Post coitum omne animal triste est, sive gallus et mulier.
|
|
Nach oben |
|
 |
Hucklebuck dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.11.2008 Beiträge: 996
|
(#1255350) Verfasst am: 27.03.2009, 22:30 Titel: |
|
|
Telliamed hat folgendes geschrieben: | Die Erinnerungen von Casanova (die ich gelesen habe) sind ein in vieler Hinsicht aufschlußreiches kulturgeschichtliches Dokument, aber keine Gebrauchsanleitung für Sexualität. Der Cavalier deutet nur an, genießt und schweigt über das meiste, die Kontaktanbahnung und Verführungskünste, die Erinnerungen an einstige und wiederholte Begegnungen mit Frauen sind ihm viel wichtiger als der "Vollzug",
während sein Zeitgenosse Marquis de Sade durch eine exzessive Ausmalung der verschiedensten Varianten eher ermüdend wird. Wie so etliche Pornos.
/quote]
| Am Anfang war es auch nicht einfach zu lesen, da man eine Fülle von einem erst mal relativ fremden Sittten und Gebräuchen einordnen muss.
Danach (es kommt ein bißchen auf die Zeitspanne seines Lebens an, die der jeweilige Band gerade umfasst) ist es aber eine kulturgeschichtlich höchst interessante Lektüre.
Selbst ein geschlechtliches Neutrum dürfte eine permanent aufschlussreiche Reise durch die vorgestellte Zeit machen.
Für denjenigen, der Sexualität aber als etwas begreift, daß außer rein-raus eventuell noch mehr zu bieten hat, ist erstmal überraschend, wie freizügig die Menschen vor Hunderten von Jahren schon mal waren, und zweitens, welche Lebenskunst, Lebensqualität und emphatische Leidenschaft in der Sexualität liegen kann bzw. einmal gelegen hat, ohne den moralischen Zeigefinger in jeden heutzutage "zweifelhaften" heißen (sexuellen) Brei stecken zu müssen...[quote]
|
|
Nach oben |
|
 |
|