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Fyodor Metalhead
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 328
Wohnort: Weinheim a.d.B.
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(#327371) Verfasst am: 14.08.2005, 21:49 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Was man sagen kann, das kann man klar sagen.
Und was man nicht sagen kann, davon soll man schweigen. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Wenn man etwas sagt, muss man darauf gefasst sein, dass man es dem Gegenüber klar machen kann.
Denn wenn man etwas nicht klar sagen kann, dann ist es einem eben auch nicht klar. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Die Frage ist nicht: Ist mir die Bedeutung des Satzes klar?
Die Frage ist: Ist sie dir klar?
Denn wenn sie dir klar ist, dann kannst du sie auch klar sagen.
Und wenn du sie nicht klar sagen kannst, dann ist sie dir eben auch nicht klar.  |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Dein Satz transportiert überhaupt keinen Gedanken.
(Du kannst nicht denken, was du mit dem Satz ausgesagt hast.)
Denn wenn er einen enthielte, so müsstest du ihn klar sagen können... |
Das sind doch ein paar Beispiele, allesamt in diesem Thread.
Der Sache mit der gedanklichen Geburtshilfe muß ich zustimmen, andererseits ist es nicht wirklich hilfreich, wenn man seine Sätze, die andere wohl verstanden haben, immer wieder neu formulieren soll.
_________________ I think I'm thinking, therefore I may possibly be.
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"Ich respektiere den Glauben, aber es ist der Zweifel, dem man seine Bildung verdankt"
[Wilson Mizner]
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#327372) Verfasst am: 14.08.2005, 21:50 Titel: |
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Fyodor hat folgendes geschrieben: | Der Sache mit der gedanklichen Geburtshilfe muß ich zustimmen, andererseits ist es nicht wirklich hilfreich, wenn man seine Sätze, die andere wohl verstanden haben, immer wieder neu formulieren soll. |
Tut mir furchtbar Leid. Ich weiss nur einfach nicht, was ein "freier Wille" sein soll, bzw. welche Eigenschaften ihn auszeichnen...
Oder anders gesagt: woran würde ich es denn merken, wenn ein Wille von mir "frei" wäre?
Was würde ihn von einem nicht-freien Willen unterscheiden?
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#327375) Verfasst am: 14.08.2005, 21:55 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Steht nach der Mehrweltentheorie der Urknall eigentlich am Anfang unseres Universums oder am Anfang des gesamten Multiversums? |
Wenn Du schon so fragst: Unseres und all seiner Paralluniversen, die dieselbe Geschichte haben. |
Danach gibt es, wenn ich die Terminologie Deines Aufsatzes verwende, Schnappschüsse auf denen keine Auswirkungen des Urknalls erkennbar wären? Oder doch nicht?
step hat folgendes geschrieben: | Die klassische Mehrweltentheorie ist allerdings überhaupt keine kosmologische Hypothese, sondern eine Interpretation der Quantenmechanik. Sie sagt also erstmal gar nichts über den Urknall aus, sondern versucht nur ein plausibleres Modell für die Reduktion der Wellenfunktion zu finden. | Ja. Das war mir einigermaßen klar.
step hat folgendes geschrieben: | Inzwischen gibt es aber natürlich Hypothesen, die VWI und Kosmologie verbinden. Wenn es Dich interessiert, kann ich Dir einen bebilderten Artikel dazu schicken, der die Ansätze einigermaßen verständlich (hofffe ich) darstellt. |
Ja, gerne.
Solange Du das Nachdenken über philosophische Aspekte nicht ausschliesst. ;)
Das wär interessant.
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George auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2004 Beiträge: 4485
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(#327380) Verfasst am: 14.08.2005, 22:04 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | George hat folgendes geschrieben: | ja natürlich , habe ich da eben was von im Keim ersticken gelesen ...  |
zu "verhindern", nicht zu "ersticken".
Naja, Wellenlängen vs. Mysterien. Immerhin hab ich mit Belegen dagegen argumentiert. |
Die viele Weltentheorie ist im Moment von keinem Mysterium zu toppen.
Sollte was dran sein , und hier möchte ich mal klar sagen das diese Interpretation von der du da redest klar davon ausgeht das diese Universen im täglichen Leben interferieren ( und zwar mindestens bis zur größe eines Fullerens , das sind nämlich die größten objekte die sich Momentan wie Welle und teilchen verhalten ). Die erkenntniß das diese Theorie stimmt , wäre der mit Abstand umwälzenste erkenntnißschritt seit der Erkenntnis das die Erde keine Scheibe ist , selbst das ist gegen die VWT garnichts. Und das hälst du für möglich ????!!! Auf der Basis einer Spekulativen Interpretation ich freu mich einen neuen Freund hier im Forum gefunden zu haben , wir werden uns sicher gut ergänzen
versuch mal zu ersticken, ich freu mich drauf !
Davon abgesehen solltest du vielleicht in einem Moment der Selbstreflextion überlegen ob für dich selber andere maßstäbe gelten als für andere.
Darüberhinaus empfehle ich dir Kant : Kritik der reinen Vernunft ( transzendentale Logik ) :" So aber , wenn der Empirismus in Ansehung der Idee ( wie es mehrerenteils geschieht ) selbst dogmatisch wird und dasjenige dreist verneint was über der Sphäre seiner anschauenden Erkenntnis ist , so fällt er selbst in den Fehler der Unbescheidenheit der hier umdesto tadelbarer ist , weil dadurch dem praktischen Interesse der Vernunft ein unersetzlicher Nachteil verursacht wird.................."
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#327385) Verfasst am: 14.08.2005, 22:12 Titel: |
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_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#327400) Verfasst am: 14.08.2005, 22:33 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Nur weil diese Annahme erst einmal hilfreich sein mag, darf man nicht davon ausgehen, dass alles deterministisch abläuft. |
Du kannst aber nicht keine Determination finden.
Und zwar deshalb, weil man nur gesetzmäßig denken kann. |
Bitte um nähere Erklärung.
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ("Determinismus", das ist kein Begriff für ein Verhalten der Welt, sondern ein Begriff für ein Verhalten des menschlichen Begreifens.) |
Determinismus ist die Philosophie vom automatischen und unabänderlichen Ablauf aller Vorgänge und Ereignisse. Mit dem menschlichen Begreifen hat das mE nichts zu tun.
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pyrrhon registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2004 Beiträge: 8770
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(#327424) Verfasst am: 14.08.2005, 23:01 Titel: |
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Hi step!
step hat folgendes geschrieben: |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Und wenn ich 'mal niemanden habe, dann fühle ich mich geistig oft eingeengt. Da findet dann auch nur noch in geringem Maße "Philosophie" statt. |
Auch wenn Du sowieso nichts drauf gibst: Es wäre nicht schlecht, die Quote von Nachdenken zu Schreiben wenigstens etwas zu erhöhen, auch wenn Du Dich dabei einsam fühlst. Sonst findet hier in gar zu hohem Maße "Philosophie" statt. |
Mach Dir nichts daraus. Tarvoc hat nur wieder seine Tage!
step hat folgendes geschrieben: |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Schade, ich hatte dich eigentlich bisher für einen recht vernünftigen User gehalten. |
Ich halte mich - bei aller gebotenen Bescheidenheit - nach wie vor für einen recht vernünftigen user. |
Ich Dich auch.
Grüße,
viator
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#327450) Verfasst am: 14.08.2005, 23:35 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Bitte um nähere Erklärung. |
Was immer der Mensch beobachtet, darin findet er auch Gesetzmäßigkeit.
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Determinismus ist die Philosophie vom automatischen und unabänderlichen Ablauf aller Vorgänge und Ereignisse. Mit dem menschlichen Begreifen hat das m.E. nichts zu tun. |
Naja, es stellt sich doch die Frage, ob Determination bzw. Kausalität in der "Natur", also in der Welt liegt, oder wie sie sonst zustande kommt.
viator hat folgendes geschrieben: | Mach Dir nichts daraus. Tarvoc hat nur wieder seine Tage! |
viator hat folgendes geschrieben: | Ich Dich auch. |
Ich ihn auch.
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#327519) Verfasst am: 15.08.2005, 00:41 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Bitte um nähere Erklärung. |
Was immer der Mensch beobachtet, darin findet er auch Gesetzmäßigkeit. |
Häh?
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Determinismus ist die Philosophie vom automatischen und unabänderlichen Ablauf aller Vorgänge und Ereignisse. Mit dem menschlichen Begreifen hat das m.E. nichts zu tun. |
Naja, es stellt sich doch die Frage, ob Determination bzw. Kausalität in der "Natur", also in der Welt liegt, oder wie sie sonst zustande kommt. |
Warum stellt sich diese Frage?
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#327524) Verfasst am: 15.08.2005, 00:47 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Häh? |
Was verstehst du denn nicht?
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Warum stellt sich diese Frage? |
Das ist natürlich auch die Frage. Aber danke für den Tipp...
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#327532) Verfasst am: 15.08.2005, 00:54 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Häh? |
Was verstehst du denn nicht? |
Wieso fragst Du das? Ich verstehe natürlich die Aussage nicht, auf die ich mich beziehe und deshalb zitiert habe (ist doch logisch, oder nicht?) und zwar diese:
"Was immer der Mensch beobachtet, darin findet er auch Gesetzmäßigkeit."
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Warum stellt sich diese Frage? |
Das ist natürlich auch die Frage. Aber danke für den Tipp... |
Du erklärst Dich nicht gerne. Ist ja auch Deine Sache, nur, unter uns gesagt, in einer Diskussion ist dieses Verhalten meist wenig hilfreich.
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Fyodor Metalhead
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 328
Wohnort: Weinheim a.d.B.
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(#327610) Verfasst am: 15.08.2005, 09:49 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Fyodor hat folgendes geschrieben: | Der Sache mit der gedanklichen Geburtshilfe muß ich zustimmen, andererseits ist es nicht wirklich hilfreich, wenn man seine Sätze, die andere wohl verstanden haben, immer wieder neu formulieren soll. |
Tut mir furchtbar Leid. Ich weiss nur einfach nicht, was ein "freier Wille" sein soll, bzw. welche Eigenschaften ihn auszeichnen...
Oder anders gesagt: woran würde ich es denn merken, wenn ein Wille von mir "frei" wäre?
Was würde ihn von einem nicht-freien Willen unterscheiden? |
Ein "freier Wille" zeichnet sich dadurch aus, daß die Entscheidung auch anders hätte fallen können, und zwar willentlich beeinflußt durch das Individuum, das diese Entscheidung trifft.
Dies ist nur dann möglich, wenn man den "Geist" eines Menschen als von physikalischen und chemischen Gesetzen losgelöst zuläßt.
Das ist bisher weder bewiesen noch widerlegt worden, und dürfte auch ziemlich schwer werden, zumal man keine Entscheidung zweimal zum ersten Mal treffen kann.
_________________ I think I'm thinking, therefore I may possibly be.
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"Ich respektiere den Glauben, aber es ist der Zweifel, dem man seine Bildung verdankt"
[Wilson Mizner]
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#327615) Verfasst am: 15.08.2005, 10:08 Titel: |
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Fyodor hat folgendes geschrieben: | Dies ist nur dann möglich, wenn man den "Geist" eines Menschen als von physikalischen und chemischen Gesetzen losgelöst zuläßt. |
Nur für's Logbuch: ich teile diese Meinung nicht.
Allerdings wurde das an anderer Stelle bereits ausführlichst diskutiert.
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George auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2004 Beiträge: 4485
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(#327617) Verfasst am: 15.08.2005, 10:10 Titel: |
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In der Hirnforschung hat man das Phänomen des mentalen Votums entsdeckt , was im Grunde einen ganz normalen Vorgang beschreibt. Ein Kind ist gerade im Begriff auf eine Herdplatte zu fassen der Befehl für die Bewegung wird bereits vom motorischen Cortex ausgesendet , da die bewegung aber realtiv langsam abläuft ist das Kind während der Bewegung imstande sich daran zu erinnern das es sich dort schon mal die Finger verbrannt hat , in dem
Moment stoppt es die Bewegung. !
Vor zwanzig Jahren hatte ja Benjamin Libet versuche zur bewegung gemacht die den Verdacht nährten das es keinen freien Willen gäbe , er selbst relativierte dies aber indem er zunächst mal sagte das seine Messergebnisse nur auf Spontanaktionen zuträfen . Davon abgesehen muß man heute in Fage stellen ob die Willensbekundungen zur Béwegung die er gemessen hat auch wirklich solche waren.
Vieles läuft unbewußt ab , viele Reflexe zB verlassen als Impuls erst garncht das Rückenmark.fast alle vegetativen Funktionen werden unbewußt innerviert,und aufeinander abgestimmt.
Aber in unserer Bewegung und Sprache , unserer Koordination mit der Außenwelt , sehe ich nciht das wir nicht auch freie Entscheidungen treffen können, sie entbehren selbst dann nciht einer gewissen freiheit wenn sie von außen und von innen beeinflußt werden.
Das der Geist auch völlig frei sein kann glauben zumindest die tibetanischen Buddhisten.
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Fyodor Metalhead
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 328
Wohnort: Weinheim a.d.B.
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(#327618) Verfasst am: 15.08.2005, 10:10 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Fyodor hat folgendes geschrieben: | Dies ist nur dann möglich, wenn man den "Geist" eines Menschen als von physikalischen und chemischen Gesetzen losgelöst zuläßt. |
Nur für's Logbuch: ich teile diese Meinung nicht.
Allerdings wurde das an anderer Stelle bereits ausführlichst diskutiert. |
Dann läßt Du zu, daß der freie Wille die physikalischen und chemischen Gesetze beeinflußt, die ihm zugrunde liegen?
Wenn Du das schon ausgeführt hast, mußt Du das nicht nochmal tun, sag mir einfach wo ich es nachlesen kann...
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#327622) Verfasst am: 15.08.2005, 10:23 Titel: |
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Fyodor hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Fyodor hat folgendes geschrieben: | Dies ist nur dann möglich, wenn man den "Geist" eines Menschen als von physikalischen und chemischen Gesetzen losgelöst zuläßt. |
Nur für's Logbuch: ich teile diese Meinung nicht.
Allerdings wurde das an anderer Stelle bereits ausführlichst diskutiert. |
Dann läßt Du zu, daß der freie Wille die physikalischen und chemischen Gesetze beeinflußt, die ihm zugrunde liegen? |
Nein, so denke ich nicht. Ich gehe von einer offenen Zukunft aus.
Fyodor hat folgendes geschrieben: | Wenn Du das schon ausgeführt hast, mußt Du das nicht nochmal tun, sag mir einfach wo ich es nachlesen kann... |
Ja. Sorry. Hier beispielsweise:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=181432#181432
Übrigens würde ich jetzt nicht mehr den Terminus freier Wille verwenden.
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Fyodor Metalhead
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 328
Wohnort: Weinheim a.d.B.
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(#327624) Verfasst am: 15.08.2005, 10:33 Titel: |
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Habe ich das soweit richtig verstanden:
Gedanken sind zwar nicht losgelöst von der Raumzeit und ihren Gesetzen, aber auch nicht völlig daran gebunden. Es besteht also eine Freiheit, die nicht mit Formeln erklärt werden kann, egal wie genau alle Zustände und Regelnmäßigkeiten bekannt sind.
Ist es das, was Du meinst?
Nun, dem stimme ich nicht zu, denn es würde bedeuten daß die Gedanken die Gesetze der Raumzeit brechen könnten. Auch wenn Du sagst, daß sie nichts veranlassen können, das gegen diese Gesetze verstößt, müssen sie es selbst doch ungestraft können.
Wenn Du diese Freiheiten aber zuläßt, warum willst Du dann nicht mehr vom "freien Willen" sprechen? Was stört Dich an diesem Begriff? Und was willst Du stattdessen benutzen?
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#327631) Verfasst am: 15.08.2005, 10:44 Titel: |
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Fyodor hat folgendes geschrieben: | Wenn Du diese Freiheiten aber zuläßt, warum willst Du dann nicht mehr vom "freien Willen" sprechen? Was stört Dich an diesem Begriff? Und was willst Du stattdessen benutzen? |
Ich würde jetzt eher von Willen sprechen. Möglicherweise von einem Willen, welcher dem Subjekt Handlungsalternativen ermöglicht. Diese Alternativen sind nicht illusionär. So ähnlich.
Freiheit verwende ich lieber in Diskussionen über gesellschaftliche Fragen. Oder metaphorisch.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#327641) Verfasst am: 15.08.2005, 11:05 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Wieso fragst Du das? Ich verstehe natürlich die Aussage nicht, auf die ich mich beziehe und deshalb zitiert habe (ist doch logisch, oder nicht?) und zwar diese:
"Was immer der Mensch beobachtet, darin findet er auch Gesetzmäßigkeit." |
Ja. Was der Mensch beobachtet, darin findet er auch Gesetzmäßigkeit, Struktur, ein System, Ordnung, Regelmäßigkeit, etc.
Das Problem ist natürlich, dass nicht alle Menschen in etwas Beobachtetem die selbe Ordnung sehen.
Das alltäglichste Beispiel sind wohl Kinder, die sich darüber streiten, was nun eine Wolke genau darstellt, z.B. der eine sieht ein Schaf, der andere z.B. einen Hund oder was weiss ich. Das ist dann wohl mehr eine Perspektivenfrage...
Ich kann dir einige Texte über Experimente geben, die Watzlawick zu diesem Thema durchgeführt hat, geben, wenn du willst. Z.B. das berühmte Zufallszahlenexperiment.
Sag' mir dann doch einfach per PN bescheid, wenn du den Text haben willst.
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Du erklärst Dich nicht gerne. |
Na ja, wenn der Mensch nicht ungesetzmäßig denken kann, dann hat sich die Frage, ob es in der Natur Gesetzmäßigkeiten geben muss, eigentlich erübrigt. Denn ob es sie gibt oder nicht, wir nehmen sie dann eben unwillkürlich wahr (das heißt: wir können nicht anders).
Das Problem, das dann noch bleibt, ist, wer nun "die richtigen" Gesetzmäßigkeiten entdeckt hat und wie man das feststellen kann.
Ich persönlich bevorzuge für diese Entscheidung das Prinzip der Viabilität. Es geht mir also nicht darum, ob eine gesetzmäßige Beschreibung eines Phänomens "wahr ist", sondern ob sie passt, das heißt, ob sie das Phänomen sinnvoll und nützlich beschreibt. Eine andere Beschreibung kann das z.B. unter Umständen ebenso tun.
Deshalb eben mein Korzybski-Zitat: "Die Landkarte ist nicht das Territorium, die Beschreibung ist nicht das Ding".
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#327643) Verfasst am: 15.08.2005, 11:09 Titel: |
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Fyodor hat folgendes geschrieben: | Ein "freier Wille" zeichnet sich dadurch aus, daß die Entscheidung auch anders hätte fallen können, und zwar willentlich beeinflußt durch das Individuum, das diese Entscheidung trifft. |
Nochmal meine Frage:
Woran merke ich das?
Fyodor hat folgendes geschrieben: | Das ist bisher weder bewiesen noch widerlegt worden, und dürfte auch ziemlich schwer werden, zumal man keine Entscheidung zweimal zum ersten Mal treffen kann. |
Damit verschwindet ja auch das Problem ganz einfach. Ein freier Wille muss nicht "widerlegt" oder "bewiesen" werden, weil er - so meine These - sich von einem unfreien Willen phänomenal überhaupt nicht unterscheidet.
Damit wird es natürlich auch unsinnig, diese Unterscheidung überhaupt zu machen.
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Fyodor Metalhead
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 328
Wohnort: Weinheim a.d.B.
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(#327652) Verfasst am: 15.08.2005, 11:32 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Fyodor hat folgendes geschrieben: | Ein "freier Wille" zeichnet sich dadurch aus, daß die Entscheidung auch anders hätte fallen können, und zwar willentlich beeinflußt durch das Individuum, das diese Entscheidung trifft. |
Nochmal meine Frage:
Woran merke ich das?
Fyodor hat folgendes geschrieben: | Das ist bisher weder bewiesen noch widerlegt worden, und dürfte auch ziemlich schwer werden, zumal man keine Entscheidung zweimal zum ersten Mal treffen kann. |
Damit verschwindet ja auch das Problem ganz einfach. Ein freier Wille muss nicht "widerlegt" oder "bewiesen" werden, weil er - so meine These - sich von einem unfreien Willen phänomenal überhaupt nicht unterscheidet.
Damit wird es natürlich auch unsinnig, diese Unterscheidung überhaupt zu machen. |
Die beiden Möglichkeiten "freier" und "unfreier Wille" sind nicht zu unterscheiden, weil wir nicht über die exakte Kenntnis aller Parameter und "Verdrahtungen" verfügen.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#327659) Verfasst am: 15.08.2005, 11:45 Titel: |
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Fyodor hat folgendes geschrieben: | Die beiden Möglichkeiten "freier" und "unfreier Wille" sind nicht zu unterscheiden, weil wir nicht über die exakte Kenntnis aller Parameter und "Verdrahtungen" verfügen. |
"Die exakte Kenntnis aller Parameter" ist schon deshalb unmöglich, weil wir prinzipiell nicht wissen können, ob wir tatsächlich alle kennen. (Empfehle hierzu Popper.)
Tatsächlich müssten wir, um alle Parameter, die irgendwie Einfluss haben könnten, tatsächlich alle Parameter kennen. Und damit meine ich wirklich ALLE. Wir müssten quasi alles Wissbare wissen - und das ist nicht nur praktisch, sondern auch logisch unmöglich.
Es ist also nicht sehr sinnvoll, davon überhaupt zu sprechen...
(Im Übrigen können wir, selbst wenn wir alle momentanen Tatsachen kennen, damit dennoch nicht die Zukunft mit Gewissheit bestimmen. Hierzu empfehle ich Wittgenstein. Ich kann dir aber auch gerne eine eigene ausformulierte Begründung schreiben.)
Darüberhinaus ist es nicht sinnvoll, eine Unterscheidung durchzuführen, wenn wir gleich einen Satz später eingestehen müssen, dass wir aufgrund unseres beschränkten Wissens diese Unterscheidung eben nicht durchführen können...
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Fyodor Metalhead
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 328
Wohnort: Weinheim a.d.B.
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(#327674) Verfasst am: 15.08.2005, 12:39 Titel: |
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Wir können nicht alle Parameter kenne, das ist richtig und widerspricht meiner Aussage nicht. Aber all diese Parameter existieren trotzdem! Und ich sage, daß wenn sie alle bekannt wären, dann wäre jede Entscheidung eines Menschen vorhersehbar.
Du wirst jetzt einwenden, daß das unerheblich ist, weil wir es nicht überprüfen können. Stimmt. Ist trotzdem meine Meinung.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#327680) Verfasst am: 15.08.2005, 12:48 Titel: |
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Fyodor hat folgendes geschrieben: | Wir können nicht alle Parameter kenne, das ist richtig und widerspricht meiner Aussage nicht. |
Es ist nur nicht sinnvoll, von Parametern zu sprechen, die wir nicht kennen.
Fyodor hat folgendes geschrieben: | Aber all diese Parameter existieren trotzdem! |
Keine Ahnung. Vermutlich...
Fyodor hat folgendes geschrieben: | Und ich sage, daß wenn sie alle bekannt wären, dann wäre jede Entscheidung eines Menschen vorhersehbar. |
Mitnichten.
Wir reden hier über Vorhersagen, also über Hypo-Thesen.
Eine Hypothese wäre zum Beispiel, dass morgen früh die Sonne aufgeht. Und selbst, wenn wir alle momentanen Tatsachen kennen, bleibt es eine Hypothese. Das heißt: wir wissen nicht, dass sie aufgehen wird.
Das liegt daran, dass wir, selbst wenn wir alle Tatsachen kennen, noch lange nicht wissen (und auch nicht wissen können), wie sich diese Tatsachen in der Zukunft auswirken.
Wir können nur versuchen, derartige wirkmäßige Gesetzmäßigkeiten durch Beobachtung zu finden (und wie ich schon sagte, werden wir auf jeden Fall welche finden, da wir nicht ungesetzmäßig denken können). Und diese Gesetzmäßigkeiten erlauben uns dann Vorraussagen, eben Hypo-Thesen.
Und diese können auch falsch sein. Und wenn sie falsch waren, wissen wir, dass auch die angewendete Gesetzmäßigkeit falsch bzw. nicht viabel war.
Wenn sie jedoch eintreten, wissen wir mitnichten, dass sie das genau aufgrund dieser Gesetzmäßigkeit taten!
Ein Eintreten eines vorhergesagten Ereignisses sagt nichts über die Gesetzmäßigkeit aus, mit der es vorhergesagt wurde (außer, dass sie dieses eine Mal funktionierte), jedoch sehr wohl sein Nicht-Eintreten.
Darum ja auch das Falsifikationsprinzip, das in der Wissenschaft heutzutage gottseidank von so großer Bedeutung ist...
Fyodor hat folgendes geschrieben: | Du wirst jetzt einwenden, daß das unerheblich ist, weil wir es nicht überprüfen können. |
Vor Allem ist es nicht sinnvoll, aufgrund von nicht bekannten Fakten ontische Aussagen über das Funktionieren der Welt machen zu wollen. Ich versuche im Allgemeinen, davon abzusehen.
Fyodor hat folgendes geschrieben: | Stimmt. Ist trotzdem meine Meinung. |
Solange es niemanden unglücklich macht, ist das dein gutes Recht.
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Fyodor Metalhead
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 328
Wohnort: Weinheim a.d.B.
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(#327688) Verfasst am: 15.08.2005, 13:06 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Fyodor hat folgendes geschrieben: | Wir können nicht alle Parameter kenne, das ist richtig und widerspricht meiner Aussage nicht. |
Es ist nur nicht sinnvoll, von Parametern zu sprechen, die wir nicht kennen.  | Da ich diese Parameter für existent halte, ohne sie zu kennen, darf ich auch darüber sprechen. Ich will sie ja nicht benennen, sondern sage nur, daß sie existieren Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Fyodor hat folgendes geschrieben: | Aber all diese Parameter existieren trotzdem! |
Keine Ahnung. Vermutlich... | Meine Aussage war inhaltlich leer:
Übersetzung: Alle Parameter, die exisitieren, existieren.
Das ist zumindest nicht widerlegbar . Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Fyodor hat folgendes geschrieben: | Und ich sage, daß wenn sie alle bekannt wären, dann wäre jede Entscheidung eines Menschen vorhersehbar. |
Mitnichten.
Wir reden hier über Vorhersagen, also über Hypo-Thesen.
Eine Hypothese wäre zum Beispiel, dass morgen früh die Sonne aufgeht. Und selbst, wenn wir alle momentanen Tatsachen kennen, bleibt es eine Hypothese. Das heißt: wir wissen nicht, dass sie aufgehen wird.
Das liegt daran, dass wir, selbst wenn wir alle Tatsachen kennen, noch lange nicht wissen (und auch nicht wissen können), wie sich diese Tatsachen in der Zukunft auswirken.
Wir können nur versuchen, derartige wirkmäßige Gesetzmäßigkeiten durch Beobachtung zu finden (und wie ich schon sagte, werden wir auf jeden Fall welche finden, da wir nicht ungesetzmäßig denken können). Und diese Gesetzmäßigkeiten erlauben uns dann Vorraussagen, eben Hypo-Thesen.
Und diese können auch falsch sein. Und wenn sie falsch waren, wissen wir, dass auch die angewendete Gesetzmäßigkeit falsch bzw. nicht viabel war.
Wenn sie jedoch eintreten, wissen wir mitnichten, dass sie das genau aufgrund dieser Gesetzmäßigkeit taten!
Ein Eintreten eines vorhergesagten Ereignisses sagt nichts über die Gesetzmäßigkeit aus, mit der es vorhergesagt wurde (außer, dass sie dieses eine Mal funktionierte), jedoch sehr wohl sein Nicht-Eintreten.
Darum ja auch das Falsifikationsprinzip, das in der Wissenschaft heutzutage gottseidank von so großer Bedeutung ist... | Auch ich achte das Falsifikationsprinzip. Deshalb habe ich meine Aussage auch eingeschränkt. Sie gilt nur, wenn alle Parameter und Gesetzmäßigkeiten bekannt sind. Das sind sie natürlich nicht, und werden sie auch nie. Es geht mir aber auch nicht um eine reale Situation, sondern um eine Art Gedankenexperiment. Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Fyodor hat folgendes geschrieben: | Du wirst jetzt einwenden, daß das unerheblich ist, weil wir es nicht überprüfen können. |
Vor Allem ist es nicht sinnvoll, aufgrund von nicht bekannten Fakten ontische Aussagen über das Funktionieren der Welt machen zu wollen. Ich versuche im Allgemeinen, davon abzusehen.
Fyodor hat folgendes geschrieben: | Stimmt. Ist trotzdem meine Meinung. |
Solange es niemanden unglücklich macht, ist das dein gutes Recht.  |
Dann sind wir uns ja einig.
_________________ I think I'm thinking, therefore I may possibly be.
------
"Ich respektiere den Glauben, aber es ist der Zweifel, dem man seine Bildung verdankt"
[Wilson Mizner]
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#327691) Verfasst am: 15.08.2005, 13:13 Titel: |
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Fyodor hat folgendes geschrieben: | Da ich diese Parameter für existent halte, ohne sie zu kennen, darf ich auch darüber sprechen. |
Klar, aber ontische Aussagen aufgrund der hypothetischen Annahme unbekannter Faktoren zu treffen ist, wie ich schon sagte, stark problematisch.
Man kommt dann manchmal recht leicht in geistige Situationen, in denen die Gedankengänge schon fast "religiös" werden. (Ohne dir das unterstellen zu wollen. Aber ich kenne da so einige andere Leute...)
Sprich: wir haben real keine Möglichkeit, zwischen einem freien und einem unfreien Willen zu unterscheiden.
Und damit wird für meinen Teil die Unterscheidung selbst unsinnig. Man könnte vielleicht von einem "Scheinproblem" sprechen...
Fyodor hat folgendes geschrieben: | Meine Aussage war inhaltlich leer:
Übersetzung: Alle Parameter, die exisitieren, existieren. |
Im Grunde lautete deine Aussage: es existieren Parameter, die wir nicht kennen.
Und dazu sagte ich: Keine Ahnung. Vermutlich...
Fyodor hat folgendes geschrieben: | Auch ich achte das Falsifikationsprinzip. Deshalb habe ich meine Aussage auch eingeschränkt. Sie gilt nur, wenn alle Parameter und Gesetzmäßigkeiten bekannt sind. Das sind sie natürlich nicht, und werden sie auch nie. Es geht mir aber auch nicht um eine reale Situation, sondern um eine Art Gedankenexperiment. |
Wenn ich im Gedankenexperiment eine deterministische mit einer indeterministischen Welt vergleiche, merke ich keinen Unterschied.
Um nämlich einen Unterschied bemerken zu können, müsste ich die Welt quasi von außen betrachten können...
Fyodor hat folgendes geschrieben: | Dann sind wir uns ja einig. |
Wunderbar.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Fyodor Metalhead
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 328
Wohnort: Weinheim a.d.B.
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(#327692) Verfasst am: 15.08.2005, 13:21 Titel: |
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Ich kann Deine Ansicht nachvollziehen und verstehen (denke ich). Aber ich kann mit ihr nicht vollkommen übereinstimmen. Für mich hat es manchmal Sinn, über unbekannte Parameter oder ähnliches zu sprechen. Im Ergebnis sind unsere beiden Anschauungen gar nicht so verschieden. Wir beide sind der Meinung, daß sich der "freie" vom "unfreien" Willen nicht unterscheiden läßt. Der Unterschied besteht darin, daß Du nun sagst, daß es aufgrund dessen keinen Sinn hat, darüber mehr zu sagen. Ich dagegen stelle eine Vermutung an, die tiefer greift, aber nicht bewiesen werden kann.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#327695) Verfasst am: 15.08.2005, 13:30 Titel: |
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Fyodor hat folgendes geschrieben: | Für mich hat es manchmal Sinn, über unbekannte Parameter oder ähnliches zu sprechen. |
Als Gedankenspiel vielleicht. Allerdings kommen da bei mir, wie schon gesagt, keine anderen Ergebnisse zustande.
Ich lerne dadurch in diesem Fall nichts Neues dazu.
Fyodor hat folgendes geschrieben: | Im Ergebnis sind unsere beiden Anschauungen gar nicht so verschieden. |
Vermutlich. Im Endeffekt könnte man vielleicht sagen, dass es Willen gibt, und dass alles Geschehende in irgendeiner Weise bedingt geschieht.
Aber das dürfte ja beides schon ziemlich jedem hier klar sein...
Fyodor hat folgendes geschrieben: | Wir beide sind der Meinung, daß sich der "freie" vom "unfreien" Willen nicht unterscheiden läßt. Der Unterschied besteht darin, daß Du nun sagst, daß es aufgrund dessen keinen Sinn hat, darüber mehr zu sagen. |
Naja, wo kein Unterschied besteht, da kann man eben nicht unterscheiden. Man kann also auch nicht von zwei unterschiedlichen Phänomenen sprechen, wenn die Konsequenzen in beiden Fällen völlig identisch sind.
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Fyodor Metalhead
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 328
Wohnort: Weinheim a.d.B.
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(#327699) Verfasst am: 15.08.2005, 13:38 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | [...]
Naja, wo kein Unterschied besteht, da kann man eben nicht unterscheiden. Man kann also auch nicht von zwei unterschiedlichen Phänomenen sprechen, wenn die Konsequenzen in beiden Fällen völlig identisch sind. |
Das denke ich schon, denn der Weg zu dieser Konsequenz ist verschieden. Und ob die Konsequenz wirklich gleich ist, bleibt ein ungelöstes Problem.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#327704) Verfasst am: 15.08.2005, 13:41 Titel: |
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Fyodor hat folgendes geschrieben: | Das denke ich schon, denn der Weg zu dieser Konsequenz ist verschieden. Und ob die Konsequenz wirklich gleich ist, bleibt ein ungelöstes Problem. |
Nun ja, über einen Unterschied, den ich in keinster Weise erkenne, kann ich auch nichts sagen.
Denn wenn ich einen Unterschied benennen - also etwas über ihn sagen - könnte, dann hätte ich ihn ja erkannt.
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