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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
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(#364137) Verfasst am: 26.10.2005, 20:34 Titel: |
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Stefan hat folgendes geschrieben: | Nicht mit einer Silbe habe ich jemals behauptet die absolute Wahrheit zu kennen. Was du in meine Aussagen hinein interpretierts, spricht wohl eher gegen deine Fähigkeit sachlich zu diskutieren. |
Stefan hat folgendes geschrieben: | Was wir dringend brauchen ist Aufklärung. Der breiten Mehrheit der Wähler muß klar werden, wie unser Geld- und Zinssystem wirklich funktioniert - wie verlogen das predigen nach mehr Wachstum ist. |
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44698
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(#364138) Verfasst am: 26.10.2005, 20:40 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Stefan hat folgendes geschrieben: | Was wir dringend brauchen ist Aufklärung. |
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"Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen."
(Immanuel Kant: "Was ist Aufklärung?")
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Stefan hat folgendes geschrieben: | Der breiten Mehrheit der Wähler muß klar werden, wie unser Geld- und Zinssystem wirklich funktioniert. |
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Was zur Hölle hat bitte die Frage danach, wie unser Geld- und Zinssystem funktioniert, mit 'absoluter Wahrheit' zu tun?
Nebenbei gefragt:
Weisst du, wie unser Geld- und Zinssystem funktioniert?
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#364145) Verfasst am: 26.10.2005, 20:50 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Stefan hat folgendes geschrieben: | Was wir dringend brauchen ist Aufklärung. |
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"Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen."
(Immanuel Kant: "Was ist Aufklärung?") |
Wenn ich also sage: "Was wir dringend brauchen ist Aufklärung", dann bedeutet das, dass ich mündig bin und die anderen eben nicht, oder?
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Stefan hat folgendes geschrieben: | Der breiten Mehrheit der Wähler muß klar werden, wie unser Geld- und Zinssystem wirklich funktioniert. |
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Was zur Hölle hat bitte die Frage danach, wie unser Geld- und Zinssystem funktioniert, mit 'absoluter Wahrheit' zu tun?  |
Wo siehst Du eine Frage bei Stefan? Ich sehe nur den unbändigen Drang, die tumbe Masse aus ihrer selbstverschuldeten Unmündigkeit zu befreien. Leider behindern das jedoch die bösen fremdgesteuerten Medien.
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Nebenbei gefragt:
Weisst du, wie unser Geld- und Zinssystem funktioniert? |
Weißt Du es? Glaubst Du, dass Stefan es weiß?
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44698
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(#364150) Verfasst am: 26.10.2005, 20:56 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Wenn ich also sage: "Was wir dringend brauchen ist Aufklärung", dann bedeutet das, dass ich mündig bin und die anderen eben nicht, oder? |
Nein. Wenn du sagst: "Wir brauchen dringend Aufklärung", dann stellst du damit einen Fakt dar.
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Wo siehst Du eine Frage bei Stefan? |
Wenn jemandem etwas "klar werden" muss, dann bedeutet das, dass ihm etwas "unklar ist", dass also eine "Frage" im weitesten Sinne besteht.
(Oder auch keine Frage besteht, wenn zu diesem Thema nicht nur kein Wissen, sondern auch kein Interesse besteht.)
Fragen sind für ein etabliertes Herrschaftssystem tausendmal gefährlicher als Antworten.
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Ich sehe nur den unbändigen Drang, die tumbe Masse aus ihrer selbstverschuldeten Unmündigkeit zu befreien. |
"Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen."
(Immanuel Kant)
*sing* "Uns von dem Elend zu erlösen, können nur wir selber tun..."
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Weißt Du es? |
Ich habe durchaus etwas Ahnung davon.
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Glaubst Du, dass Stefan es weiß? |
Keine Ahnung, dafür kenne ich Stefan zu wenig. Ich sehe aber bisher keinen Grund, anzunehmen, dass dem nicht so ist.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#364154) Verfasst am: 26.10.2005, 21:06 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Wenn ich also sage: "Was wir dringend brauchen ist Aufklärung", dann bedeutet das, dass ich mündig bin und die anderen eben nicht, oder? |
Nein. Wenn du sagst: "Wir brauchen dringend Aufklärung", dann stellst du damit einen Fakt dar. |
Na schön, wenn man den Zusammenhang hier total ausblendet, dann magst Du Recht haben.
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Wo siehst Du eine Frage bei Stefan? |
Wenn jemandem etwas "klar werden" muss, dann bedeutet das, dass ihm etwas "unklar ist", dass also eine "Frage" im weitesten Sinne besteht. |
Wenn ich meine, dass jemand anderem etwas klar werden muss, dann bedeutet das in meinem Verständnis, dass ich weiß was läuft und der andere eben nicht.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44698
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(#364157) Verfasst am: 26.10.2005, 21:10 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Na schön, wenn man den Zusammenhang hier total ausblendet, dann magst Du Recht haben. |
"Wir brauchen dringend Information" ist auch ein wahrer Satz.
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Wenn ich meine, dass jemand anderem etwas klar werden muss, dann bedeutet das in meinem Verständnis, dass ich weiß was läuft und der andere eben nicht. |
Kann sein. Wenn ich meine, dass jemandem etwas klar werden muss, dann bedeutet das in meinem Verständnis, dass ich vermute, dass es ihm unklar ist.
Ob das der Fall ist, ist eine andere Frage. Wenn es ihm klar ist, kann er es vermutlich auch klar darlegen.
Wenn ich seine Darlegung dann nicht verstehe, dann bin ich es vermutlich, dem hier 'was unklar ist.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#364160) Verfasst am: 26.10.2005, 21:15 Titel: |
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max hat folgendes geschrieben: | Natürlich muss man darüber diskutieren, warum Marxisten gescheitert sind. Aber ein reiner Gegenangriff nützt dir hier überhaupt nichts, da du keinerlei Antworten in Bezug auf das Scheitern der Reformisten hattest. |
Gegenangriff? Ich fand es nur sehr seltsam, dass Du genau das Argument verwendest, gegen das Du dich sonst immer wehrst.
max hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Diktatur ist Demokratie.
Krieg ist Frieden.
Sklaverei ist Freiheit. |
Quatsch. Wenn ich Demokratie schreibe, meine ich damit Demokratie. |
Und wenn Du Diktatur schreibst, meinst Du auch Demokratie, stimmts?
max hat folgendes geschrieben: | Ich bin für die Ausweitung der Demokratie: eben die demokratische Kontrolle über die Wirtschaft, d.h. die Beendigung der diktatorischen Kontrolle über die Wirtschaft durch Kapitalisten. Du benutzt hier lediglich wieder einmal die Erinnerung an die Stalininisten, auf die deine Kritik - übrigens von einem Sozialisten - Orwell - in dieser Form formuliert auch voll zutrifft. Falls du etwas zu meinen Aussagen schreiben willst: gerne. Aber derartigen primitiven Quatsch kannst du dir schenken. |
Nö, ich will sonst nichts zu Deinen Aussagen schreiben, weil wir beide nicht dieselbe Sprache sprechen. Ich nehme an, dass Du Mitglied in irgend einer kommunistischen Partei/Gruppierung bist. Dadurch bedingt (denke ich mal) hast Du ein Vokabular, das mit meinem Vokabular nicht kompatibel ist, sprich, ich verstehe einfach nicht, von was Du überhaupt redest. Deine Wörter: Diktatur des Proletariats, Produktionsmittel, Stalinisten, Arbeiterklasse, Revolution, Kapitalismus, Reformismus, revolutionär, usw. usf. sagen mir gar nichts, es sind (für mich) hohle Phrasen, denen ich keinerlei Bedeutung zuordnen kann. Auch glaube ich nicht, dass wir dieselbe Vorstellung von Demokratie haben. Deswegen denke ich, dass eine Diskussion zwischen uns beiden nicht besonders viel Sinn macht.
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#364164) Verfasst am: 26.10.2005, 21:25 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Stefan hat folgendes geschrieben: | Nicht mit einer Silbe habe ich jemals behauptet die absolute Wahrheit zu kennen. Was du in meine Aussagen hinein interpretierts, spricht wohl eher gegen deine Fähigkeit sachlich zu diskutieren. |
Stefan hat folgendes geschrieben: | Was wir dringend brauchen ist Aufklärung. Der breiten Mehrheit der Wähler muß klar werden, wie unser Geld- und Zinssystem wirklich funktioniert - wie verlogen das predigen nach mehr Wachstum ist. |
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Wenn ich aussage wir brauchen dringend Aufklärung, heißt das nicht, daß ich die Allwissenheit gepachtet habe. Ich habe mich soweit mit unserem Geld- und Zinssystem auseinandergesetzt, um zu wissen, daß dieses langfristig nicht funktioniert. Mehr nicht, aber auch nicht weniger.
Mit anderen Worten: Ich habe gesagt, daß ich weiß was nicht geht. Und nicht das ich weiß wie es geht. Auch wenn ich da ein paar Vorstellungen habe, diese aber nie als die Wahrheit oder die Lösung anpreisen würde.
Mit den beiden Zitate oben, die du gegen mich verwenden wolltest, erweist du dir einen Bärendienst.
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#364180) Verfasst am: 26.10.2005, 21:49 Titel: |
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Stefan hat folgendes geschrieben: | Wenn ich aussage wir brauchen dringend Aufklärung, heißt das nicht, daß ich die Allwissenheit gepachtet habe. Ich habe mich soweit mit unserem Geld- und Zinssystem auseinandergesetzt, um zu wissen, daß dieses langfristig nicht funktioniert. Mehr nicht, aber auch nicht weniger.
Mit anderen Worten: Ich habe gesagt, daß ich weiß was nicht geht. Und nicht das ich weiß wie es geht. Auch wenn ich da ein paar Vorstellungen habe, diese aber nie als die Wahrheit oder die Lösung anpreisen würde.
Mit den beiden Zitate oben, die du gegen mich verwenden wolltest, erweist du dir einen Bärendienst. |
Von mir aus. Ich habe allerdings auch den in diesem Zusammenhang von Dir verlinkten Text gelesen, und dieser ist, ich will es mal ganz vorsichtig ausdrücken, nicht besonders hochwertig und auch nicht stimmig. Ich hoffe nicht, dass Du das unter "Aufklärung" verstehst.
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#364190) Verfasst am: 26.10.2005, 22:09 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | ...
Von mir aus. Ich habe allerdings auch den in diesem Zusammenhang von Dir verlinkten Text gelesen, und dieser ist, ich will es mal ganz vorsichtig ausdrücken, nicht besonders hochwertig und auch nicht stimmig. Ich hoffe nicht, dass Du das unter "Aufklärung" verstehst. |
Na ja, besonders hochwertig ist er in der Tat nicht, es gibt wesentlich bessere Arbeiten über dieses Thema. Das Gute an dem Artikel ist aber seine relative Einfachheit. Jetzt muß ich wieder mal ein wenig diskriminierend sein: Um den BILD lesenden und RTL guckenden Otto-Normal-Bürger zu erreichen, muß man ihn da abholen wo er ist. Mit hochinterlektuellen Texten ist das nicht zu erreichen. Das neoliberale Lager arbeitet mit der gleichen Methode. Plus "Brot und Spiele". Ein ungleicher Kampf.
Btw: Was hälst du an dem Artikel für "nicht stimmig"?
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#364206) Verfasst am: 26.10.2005, 22:38 Titel: |
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Stefan hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | ...
Von mir aus. Ich habe allerdings auch den in diesem Zusammenhang von Dir verlinkten Text gelesen, und dieser ist, ich will es mal ganz vorsichtig ausdrücken, nicht besonders hochwertig und auch nicht stimmig. Ich hoffe nicht, dass Du das unter "Aufklärung" verstehst. |
Na ja, besonders hochwertig ist er in der Tat nicht, es gibt wesentlich bessere Arbeiten über dieses Thema. Das Gute an dem Artikel ist aber seine relative Einfachheit. Jetzt muß ich wieder mal ein wenig diskriminierend sein: Um den BILD lesenden und RTL guckenden Otto-Normal-Bürger zu erreichen, muß man ihn da abholen wo er ist. Mit hochinterlektuellen Texten ist das nicht zu erreichen.
Das neoliberale Lager arbeitet mit der gleichen Methode. Plus "Brot und Spiele". Ein ungleicher Kampf. |
Siehst Du, genau diese Einstellung ist es, die mich stört; um das mal etwas polemisch überhöht darzustellen: "Man muss dem dummen Pöbel populistische Lügengeschichten erzählen, was anderes versteht er nicht, das andere politische Lager macht es ja schließlich genauso."
Stefan hat folgendes geschrieben: | Btw: Was hälst du an dem Artikel für "nicht stimmig"? |
Nehmen wir die Einleitung des Artikels:
Eigentum verpflichtet hat folgendes geschrieben: | Galoppierender Sozialabbau und unter der Zinslast zusammenbrechende Kommunen sind das Ergebnis einer Politik, die sich über Jahrzehnte das Geld bei den künftigen Generationen borgt. Diese müssen dann für die längst vergangenen Schandtaten der Politiker bezahlen, mit überfüllten Schulen, teuren Studienplätzen, privatisierten Grundversorgern, verschwindenden Schwimmbädern, Parks und Spielplätzen sowie am Ende mit ihrer jeweils jährlich sinkenden Rente. |
Stimmt: Die hohe Staatsverschuldung ist ein Problem und schuld daran ist die Politik der Vergangenheit. Nur die Folgerungen daraus (im weiteren Verlauf des Artikels) sind absolut unsinnig. Wenn man der Analyse zustimmt, dann wäre die logische Folgerung, die Staatsschulden abzubauen, da die Politiker der Vergangenheit ja leider nicht mehr für ihre Versäumnisse zur Verantwortung gezogen werden können. Staatsschulden abbauen kann man a) durch Sparen und b) durch Steuererhöhung.
Jedoch: Wie sind die Folgerungen des Artikels? Es ist die Rede vom "Zinsterror", von den "Super-Reichen" und dann wird auf die Freiwirtschaft abgehoben. Sehr seltsame Beispiele werden angeführt (jemand, der einen Kredit über 18 Jahre abbezahlt, zahlt in der Summe mehr, als derjenige, der den Kredit sofort zurückzahlt).
Man kann ja über Freiwirtschaft diskutieren, aber bitte nicht auf diese populistische Art und Weise.
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#364209) Verfasst am: 26.10.2005, 22:56 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Nö, ich will sonst nichts zu Deinen Aussagen schreiben, weil wir beide nicht dieselbe Sprache sprechen. Ich nehme an, dass Du Mitglied in irgend einer kommunistischen Partei/Gruppierung bist. Dadurch bedingt (denke ich mal) hast Du ein Vokabular, das mit meinem Vokabular nicht kompatibel ist, sprich, ich verstehe einfach nicht, von was Du überhaupt redest. Deine Wörter: Diktatur des Proletariats, Produktionsmittel, Stalinisten, Arbeiterklasse, Revolution, Kapitalismus, Reformismus, revolutionär, usw. usf. sagen mir gar nichts, es sind (für mich) hohle Phrasen, denen ich keinerlei Bedeutung zuordnen kann. Auch glaube ich nicht, dass wir dieselbe Vorstellung von Demokratie haben. Deswegen denke ich, dass eine Diskussion zwischen uns beiden nicht besonders viel Sinn macht. |
Stefan hat folgendes geschrieben: | Na ja, besonders hochwertig ist er in der Tat nicht, es gibt wesentlich bessere Arbeiten über dieses Thema. Das Gute an dem Artikel ist aber seine relative Einfachheit. Jetzt muß ich wieder mal ein wenig diskriminierend sein: Um den BILD lesenden und RTL guckenden Otto-Normal-Bürger zu erreichen, muß man ihn da abholen wo er ist. Mit hochinterlektuellen Texten ist das nicht zu erreichen. Das neoliberale Lager arbeitet mit der gleichen Methode. Plus "Brot und Spiele". Ein ungleicher Kampf. |
Das zeigt, dass sich Reformer und Revolutionäre einer anderen Sprache bedienen sollten. Einer die das Volk auch versteht. Leider muss man dabei immer auch sachlich und wissenschaftlich erscheinen und muss noch dazu durch die politischen Gegner undwiederlegbar sein.
Das stelle ich mir schwierig vor. Aber nicht unmöglich.
Schwieriger wird es nur dadurch, dass die Massenmedien in Kapitalisten-Hand sind und diese daher auch die Meinungsführerschaft innehaben. (Thema: Springer kauft Pro-Sieben-Sat1).
Was haben die Linken dem entgegenzusetzen?
Einzige Möglichkeit wäre diesbezüglich, die Massenmedien zu entlarven.
Aber wer so von der "Brot und Spiele"-Gehirnwäsche beeinflusst ist, den wird das wohl kaum interessieren. ->Hauptsache es ist genug Bier im Kühlschrank, wenn der Verein spielt...
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Siehst Du, genau diese Einstellung ist es, die mich stört; um das mal etwas polemisch überhöht darzustellen: "Man muss dem dummen Pöbel populistische Lügengeschichten erzählen, was anderes versteht er nicht, das andere politische Lager macht es ja schließlich genauso." |
Stimmt genau.
Und wie sonst soll man sich Zugang zu den Wohnzimmern und Stammtischen verschaffen, an denen die Wahlentscheidung getroffen wird?!
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#364212) Verfasst am: 26.10.2005, 23:07 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | [...]
Siehst Du, genau diese Einstellung ist es, die mich stört; um das mal etwas polemisch überhöht darzustellen: "Man muss dem dummen Pöbel populistische Lügengeschichten erzählen, was anderes versteht er nicht, das andere politische Lager macht es ja schließlich genauso." |
Keine Lügengeschichten, das meinte ich nicht. Aber die Sichtweise der Linken populistisch aufzubereiten, statt sie hochinterlektuell darzustellen, ist notwendig. Die "Neoliberalen" machen es auf die gleiche Art und Weise, siehe "Du bist Deutschland" oder "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft".
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Stefan hat folgendes geschrieben: | Btw: Was hälst du an dem Artikel für "nicht stimmig"? |
Nehmen wir die Einleitung des Artikels:
[...]
Stimmt: Die hohe Staatsverschuldung ist ein Problem und schuld daran ist die Politik der Vergangenheit. Nur die Folgerungen daraus (im weiteren Verlauf des Artikels) sind absolut unsinnig. Wenn man der Analyse zustimmt, dann wäre die logische Folgerung, die Staatsschulden abzubauen, da die Politiker der Vergangenheit ja leider nicht mehr für ihre Versäumnisse zur Verantwortung gezogen werden können. Staatsschulden abbauen kann man a) durch Sparen und b) durch Steuererhöhung. |
oder c) durch Änderung des Systems. Und wer meint, das System kann nicht so einfach geändert werden (was ich nicht bestreite), muß aber auch zur Kenntnis nehmen, das 1.) beides, a + b, ausschließlich zu Lasten der Bürger geht und 2.) den Zusammenbruch des Systems nur verzögert.
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Jedoch: Wie sind die Folgerungen des Artikels? Es ist die Rede vom "Zinsterror", von den "Super-Reichen" und dann wird auf die Freiwirtschaft abgehoben. Sehr seltsame Beispiele werden angeführt (jemand, der einen Kredit über 18 Jahre abbezahlt, zahlt in der Summe mehr, als derjenige, der den Kredit sofort zurückzahlt). |
Die Schlußfolgerung ist (nicht nur) die Meinung des Autors. Sie folgt der Zustandsbeschreibung. Hier knüpft der Diskussionsbedarf an. Ist doch völlig in Ordnung.
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Man kann ja über Freiwirtschaft diskutieren, aber bitte nicht auf diese populistische Art und Weise. |
Ja, ok. Aber in dem Artikel wird doch gar nicht über Freiwirtschaft diskutiert...
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#364235) Verfasst am: 27.10.2005, 00:10 Titel: |
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venicius hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Nö, ich will sonst nichts zu Deinen Aussagen schreiben, weil wir beide nicht dieselbe Sprache sprechen. [...] Deine Wörter: Diktatur des Proletariats, Produktionsmittel, Stalinisten, Arbeiterklasse, Revolution, Kapitalismus, Reformismus, revolutionär, usw. usf. sagen mir gar nichts, es sind (für mich) hohle Phrasen, denen ich keinerlei Bedeutung zuordnen kann. [...] |
Stefan hat folgendes geschrieben: | [...] Um den BILD lesenden und RTL guckenden Otto-Normal-Bürger zu erreichen, muß man ihn da abholen wo er ist. Mit hochinterlektuellen Texten ist das nicht zu erreichen. Das neoliberale Lager arbeitet mit der gleichen Methode. Plus "Brot und Spiele". Ein ungleicher Kampf. |
Das zeigt, dass sich Reformer und Revolutionäre einer anderen Sprache bedienen sollten. |
Naja, das würde ich schon unterscheiden wollen. Revolutionäre und Reformer sind wohl etwas grundsätzlich verschiedenes. Revolutionäre brauchen vielleicht ihr Kommunisten-Speak, keine Ahnung; weiß sowieso nicht, was sie konkret unter Revolution verstehen (nichts Gutes befürchte ich).
venicius hat folgendes geschrieben: | Einer die das Volk auch versteht. |
Das Volk. Hört sich wieder an wie: "Das blöde Volk".
venicius hat folgendes geschrieben: | Leider muss man dabei immer auch sachlich und wissenschaftlich erscheinen und muss noch dazu durch die politischen Gegner undwiederlegbar sein. |
Leider? Wieso leider?
venicius hat folgendes geschrieben: | Schwieriger wird es nur dadurch, dass die Massenmedien in Kapitalisten-Hand sind und diese daher auch die Meinungsführerschaft innehaben. (Thema: Springer kauft Pro-Sieben-Sat1).
Was haben die Linken dem entgegenzusetzen?
Einzige Möglichkeit wäre diesbezüglich, die Massenmedien zu entlarven. |
Nun, Deine Einschätzung der übergreifenden Manipulation der Massenmedien teile ich nicht. Man kann vernünftige Konzepte erarbeiten, die die Menschen überzeugen. Diese würden sehr wohl auch in den Medien dargestellt werden.
venicius hat folgendes geschrieben: | Aber wer so von der "Brot und Spiele"-Gehirnwäsche beeinflusst ist, den wird das wohl kaum interessieren. ->Hauptsache es ist genug Bier im Kühlschrank, wenn der Verein spielt... |
Auch diese Einschätzung des unmündigen Bürgers teile ich nicht.
venicius hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Siehst Du, genau diese Einstellung ist es, die mich stört; um das mal etwas polemisch überhöht darzustellen: "Man muss dem dummen Pöbel populistische Lügengeschichten erzählen, was anderes versteht er nicht, das andere politische Lager macht es ja schließlich genauso." |
Stimmt genau.
Und wie sonst soll man sich Zugang zu den Wohnzimmern und Stammtischen verschaffen, an denen die Wahlentscheidung getroffen wird?! |
Durch schlüssige Argumente und Konzepte. Einen anderen Weg sehe ich nicht.
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#364244) Verfasst am: 27.10.2005, 00:31 Titel: |
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Stefan hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | [...]
Siehst Du, genau diese Einstellung ist es, die mich stört; um das mal etwas polemisch überhöht darzustellen: "Man muss dem dummen Pöbel populistische Lügengeschichten erzählen, was anderes versteht er nicht, das andere politische Lager macht es ja schließlich genauso." |
Keine Lügengeschichten, das meinte ich nicht. Aber die Sichtweise der Linken populistisch aufzubereiten, statt sie hochinterlektuell darzustellen, ist notwendig. |
Nun, dann müssen wir uns wohl erst mal darüber unterhalten, was genau "Populismus" ist. Ich verstehe darunter Sachverhalte, die absichtlich sinnentstellend verkürzt und verstümmelt dargestellt werden, die sich anbiedern an bestimmte simplifizierende Meinungen, von denen angenommen wird, dass sie im "Volk" vorhanden sind. Kürzer ausgedrückt: Lügen.
Den Gegensatz populistisch <-> intellektuell sehe ich so nicht, jedoch macht es natürlich immer Sinn, Sachverhalte allgemeinverständlich darzustellen. Vielleicht verstehst Du das unter "populistisch".
Stefan hat folgendes geschrieben: | Die "Neoliberalen" machen es auf die gleiche Art und Weise, siehe "Du bist Deutschland" oder "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft". |
Na, um so besser kommt es an, wenn man Lösungsmöglichkeiten erarbeitet und diese sachlich präsentiert.
Stefan hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Stefan hat folgendes geschrieben: | Btw: Was hälst du an dem Artikel für "nicht stimmig"? |
Nehmen wir die Einleitung des Artikels:
[...]
Stimmt: Die hohe Staatsverschuldung ist ein Problem und schuld daran ist die Politik der Vergangenheit. Nur die Folgerungen daraus (im weiteren Verlauf des Artikels) sind absolut unsinnig. Wenn man der Analyse zustimmt, dann wäre die logische Folgerung, die Staatsschulden abzubauen, da die Politiker der Vergangenheit ja leider nicht mehr für ihre Versäumnisse zur Verantwortung gezogen werden können. Staatsschulden abbauen kann man a) durch Sparen und b) durch Steuererhöhung. |
oder c) durch Änderung des Systems. Und wer meint, das System kann nicht so einfach geändert werden (was ich nicht bestreite), muß aber auch zur Kenntnis nehmen, das 1.) beides, a + b, ausschließlich zu Lasten der Bürger geht und 2.) den Zusammenbruch des Systems nur verzögert. |
Den Zins aufzuheben geht jedoch auch zu Lasten des Bürgers. Im Artikel wird zwar behauptet, das ginge nur zu Lasten der "Super-Reichen", aber das ist leider gelogen.
Natürlich gehen a) + b) zu Lasten des Bürgers, das ist aber mE gerechter, als nur diejenigen Bürger zu belasten, die einen Bundesschatzbrief gekauft haben (ich habe übrigens keinen, um dieser Spekulation gleich zuvorzukommen).
Stefan hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Jedoch: Wie sind die Folgerungen des Artikels? Es ist die Rede vom "Zinsterror", von den "Super-Reichen" und dann wird auf die Freiwirtschaft abgehoben. Sehr seltsame Beispiele werden angeführt (jemand, der einen Kredit über 18 Jahre abbezahlt, zahlt in der Summe mehr, als derjenige, der den Kredit sofort zurückzahlt). |
Die Schlußfolgerung ist (nicht nur) die Meinung des Autors. Sie folgt der Zustandsbeschreibung. Hier knüpft der Diskussionsbedarf an. Ist doch völlig in Ordnung.  |
Ich finde eben, dass die Schlussfolgerungen dümmliche Stimmungsmache sind.
Stefan hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Man kann ja über Freiwirtschaft diskutieren, aber bitte nicht auf diese populistische Art und Weise. |
Ja, ok. Aber in dem Artikel wird doch gar nicht über Freiwirtschaft diskutiert... |
Es geht darum, die Zinsen abzuschaffen. Ich dachte bisher, man würde das Freiwirtschaft nennen, kenne mich aber zugegebenermaßen da nicht so aus. Oder meinst Du: eine einzelner Artikel ist noch keine Diskussion? Mag sein, jedoch ist er zur Diskussion gedacht, oder?
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#364245) Verfasst am: 27.10.2005, 00:35 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | ...
Nun, Deine Einschätzung der übergreifenden Manipulation der Massenmedien teile ich nicht. Man kann vernünftige Konzepte erarbeiten, die die Menschen überzeugen. Diese würden sehr wohl auch in den Medien dargestellt werden. |
Warum sie nicht (oder selten) in den Medien diskutiert werden.
Tip: Google doch mal nach "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ".
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#364247) Verfasst am: 27.10.2005, 00:43 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | ...
Nun, dann müssen wir uns wohl erst mal darüber unterhalten, was genau "Populismus" ist. Ich verstehe darunter Sachverhalte, die absichtlich sinnentstellend verkürzt und verstümmelt dargestellt werden, die sich anbiedern an bestimmte simplifizierende Meinungen, von denen angenommen wird, dass sie im "Volk" vorhanden sind. Kürzer ausgedrückt: Lügen. |
Populismus (v. lat.: populus = Volk) ist eine Bezeichnung für eine opportunistische Politik, die sich vor Allem nach dem Willen der Masse richtet. Der Begriff unterstellt die Ersetzung konkreter Lösungsvorschläge durch Schlagworte, die Emotionen in der Bevölkerung aufgreifen.
Quelle: wikipedia.
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#364248) Verfasst am: 27.10.2005, 00:52 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Stefan hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Man kann ja über Freiwirtschaft diskutieren, aber bitte nicht auf diese populistische Art und Weise. |
Ja, ok. Aber in dem Artikel wird doch gar nicht über Freiwirtschaft diskutiert... |
Es geht darum, die Zinsen abzuschaffen. Ich dachte bisher, man würde das Freiwirtschaft nennen, kenne mich aber zugegebenermaßen da nicht so aus. Oder meinst Du: eine einzelner Artikel ist noch keine Diskussion? Mag sein, jedoch ist er zur Diskussion gedacht, oder? |
In dem Artikel wird nicht diskutiert, natürlich kann und sollte man über ihn diskutieren.
Freiwirtschaft ist eine Alternative zur neoliberalen Marktwirtschaft. Ich denke, man sollte die verschiedenen Alternativen nicht immer so isoliert von einander betrachten. Ich kann mir auch Kombinationen vorstellen.
Die Freiwirtschaft steht für eine Geldentwertung für Kapital, daß nicht in Umlauf gebracht wird. Auch hier sind Google und Co. wahre Fundgruben.
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#364252) Verfasst am: 27.10.2005, 01:01 Titel: |
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Stefan hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | ...
Nun, Deine Einschätzung der übergreifenden Manipulation der Massenmedien teile ich nicht. Man kann vernünftige Konzepte erarbeiten, die die Menschen überzeugen. Diese würden sehr wohl auch in den Medien dargestellt werden. |
Warum sie nicht (oder selten) in den Medien diskutiert werden.
Tip: Google doch mal nach "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ". |
Ja, das ist ein interessanter Artikel. Aber: er erklärt, warum neoliberale Thesen in den Medien oft dargestellt werden, das hat nichts mit dem fehlenden Gegengewicht linker Thesen zu tun. Meine Schlussfolgerung aus dem Artikel: es wäre sehr wichtig nach dem gleichen Muster eine Art linken Think-Tank zu gründen, um in der öffentlichen Meinung eine Gegenposition zum Neoliberalismus zu begründen. Jedoch sollte auf jede Art von Populismus (so wie z.B. in dem von Dir verlinkten Artikel) verzichtet werden, denn das ist mE absolut kontraproduktiv.
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#364255) Verfasst am: 27.10.2005, 01:14 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Ja, das ist ein interessanter Artikel. Aber: er erklärt, warum neoliberale Thesen in den Medien oft dargestellt werden, das hat nichts mit dem fehlenden Gegengewicht linker Thesen zu tun. Meine Schlussfolgerung aus dem Artikel: es wäre sehr wichtig nach dem gleichen Muster eine Art linken Think-Tank zu gründen, um in der öffentlichen Meinung eine Gegenposition zum Neoliberalismus zu begründen. Jedoch sollte auf jede Art von Populismus (so wie z.B. in dem von Dir verlinkten Artikel) verzichtet werden, denn das ist mE absolut kontraproduktiv. |
Den linken Strömungen fehlt logischerweise das Geld, um etwas ähnliche aufzuziehen. Außerdem fände ich es nicht unbedingt ethisch vertretbar, obwohl du mir hier, nicht ganz zu Unrecht, Populismus vorwirfst.
Das die Medien auf die INSM "hereinfallen" liegt daran, daß auch sie einem wahnsinnigen Wettbewerbsdruck ausgesetzt sind. Ich bin sicher, daß es noch viele objektive und kritische Journalisten gibt. Aber ihr Job wird immer schwieriger.
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kolja der Typ im Maschinenraum

Anmeldungsdatum: 02.12.2004 Beiträge: 16631
Wohnort: NRW
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(#364304) Verfasst am: 27.10.2005, 09:19 Titel: |
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@AgentProvocateur:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | [...] Staatsschulden abbauen kann man a) durch Sparen und b) durch Steuererhöhung. |
Stefan hat folgendes geschrieben: | oder c) durch Änderung des Systems. Und wer meint, das System kann nicht so einfach geändert werden (was ich nicht bestreite), muß aber auch zur Kenntnis nehmen, das 1.) beides, a + b, ausschließlich zu Lasten der Bürger geht und 2.) den Zusammenbruch des Systems nur verzögert. |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Den Zins aufzuheben geht jedoch auch zu Lasten des Bürgers. Im Artikel wird zwar behauptet, das ginge nur zu Lasten der "Super-Reichen", aber das ist leider gelogen.
Natürlich gehen a) + b) zu Lasten des Bürgers, das ist aber mE gerechter, als nur diejenigen Bürger zu belasten, die einen Bundesschatzbrief gekauft haben (ich habe übrigens keinen, um dieser Spekulation gleich zuvorzukommen). |
Warum ist das gelogen?
Meiner bescheidenen Logik nach müsste die Aufhebung des Zinses zunächst mal diejenigen entlasten, die mehr Zinsen zahlen als kassieren, und diejenigen belasten, die mehr Zinsen kassieren als zahlen. Logisch, dass die Besitzer großer Vermögen eher zur letzteren Gruppe gehören.
Du scheinst aber der Meinung zu sein, dass der "normale Bürger", der den einen oder anderen Bundesschatzbrief besitzt, auch zur letzteren Gruppe gehört.
Was das Zahlen von Zinsen angeht, übersiehst du vielleicht die Argumentation des Artikels, dass jeder von uns in den Preisen von Waren und Dienstleistungen "versteckte Zinsen" mitbezahlt. Demzufolge würden auch diejenigen "normalen Bürger" zur ersten Gruppe gehören, deren Zinsgewinn nicht ausreicht, um diese "versteckten Zinsen" aufzuwiegen. Dazu müsste man sicher mehr als den einen oder anderen Bundesschatzbrief besitzen.
Wenn du das Argument der "versteckten Zinsen" ablehnst, solltest du das schon irgendwie begründen. Einfach nur "Lüge" zu behaupten, reicht m.E. nicht aus.
_________________ Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#364320) Verfasst am: 27.10.2005, 10:51 Titel: |
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vinicius hat folgendes geschrieben: | Das zeigt, dass sich Reformer und Revolutionäre einer anderen Sprache bedienen sollten. Einer die das Volk auch versteht. Leider muss man dabei immer auch sachlich und wissenschaftlich erscheinen und muss noch dazu durch die politischen Gegner undwiederlegbar sein. |
Das Problem sind hier weniger die Begriffe. Welchen Begriff soll man z.B. sonst für Stalinisten verwenden? Was soll an diesem Begriff nicht eindeutig sind? Oder z.B. Arbeiterklasse? Da gibt es eine eindeutige Definition, die jeder Einteilung der Gesellschaft nicht Einkommen, Berufsbezeichnungen, Bildung etc. analytisch haushochüberlegen ist, da der Begriff eine viel homogenere Gruppe meint und keine willkürliche Grenze wie z.B. bei Einkommen ist. Das Wort Produktionsmittel kommt z.B. sogar im Grundgesetz vor. Was soll also daran unverständlich sein?
Das Problem sind Leute, die meinen, dass es reicht, wenn sie lediglich Begriffe angreifen und unfähig sind auf Inhalte einzugehen. Das Problem sind Leute, die wegen der Reduktion der öffentlichen Debatte z.B. auf im Endeffekt eine wirtschaftspolitische Richtung, unfähig sind gegenüber Vertretern anderer wirtschaftspolitischer Richtungen ihre Meinung zu vertreten und deshalb nur noch mit Ablenkungen und Beleidigungen kommen.
Es stimmt sicher, dass man sich in einer Art und Weise ausdrücken kann, die den meisten Menschen unverständlich ist. Aber AgentProvocateur macht hier lieber seinem Namen alle Ehre statt auf Inhalte einzugehen.
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Quatsch. Wenn ich Demokratie schreibe, meine ich damit Demokratie. |
Und wenn Du Diktatur schreibst, meinst Du auch Demokratie, stimmts?[/quote]
Etwas anders als totaler Quatsch fällt dir nicht ein oder? Du meinst, dass es hier verschiedene Sprachen gibt? Nein, du erzählst einfach nur Unsinn.
Wenn dir Begriffe wie "Produktionsmittel, Stalinisten, Arbeiterklasse, Revolution, Kapitalismus, Reformismus, revolutionär" nicht sagen, dann kann man mir dir echt nicht diskutieren, weil dir offensichtlich grundlegende Begriffe der deutschen Sprachen nicht bekannt sind.
Aber es ist sowieso nur eine billiges, primitives Ausweichen deinerseits, weil dir offensichtlich inhaltlich nichts mehr eingefallen ist. Wenn es dir um Inhalte gehen würde, hättest du schliesslich einfach nachfragen können, was z.B. ich mit gewissen Begriffen meine. Aber du unterstellst mir lieber gleich, dass ich mit jedem Begriff à la Stalin das Gegenteil meine. Sorry, dass ist nur noch primitiv und beleidigend.
_________________ Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollen Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlicher Mindestlohn!
The only general I like is called strike
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#364325) Verfasst am: 27.10.2005, 10:55 Titel: |
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Kurz etwa zu Zinsen:
Zinsen sind nichts anderes als Anspruch auf Profit. Wenn man Zinsen verbietet - was es z.B. in islamisch geprägten Staaten gibt - dann ändert dies überhaupt nichts, weil der Anspruch über andere Wege durchgesetzt wird. Die Macht der Kapitalisten wird dadurch auch nicht eingeschränkt, weil sie nicht von Zinsen leben, sondern von Ausbeutung. Diese Massnahme geht davon aus, dass alleine das Finanzkapital ein Problem wäre. Tatsächlich kann man heute Finanz- und Industriekapital überhaupt nicht mehr unterscheiden. Die usprüngliche Begriff "Finanzkapital" sollte übrigens genau ausdrücken, dass Banken und Industrie immer mehr verschmelzen.
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kolja der Typ im Maschinenraum

Anmeldungsdatum: 02.12.2004 Beiträge: 16631
Wohnort: NRW
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(#364331) Verfasst am: 27.10.2005, 11:02 Titel: |
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max hat folgendes geschrieben: | Zinsen sind nichts anderes als Anspruch auf Profit. Wenn man Zinsen verbietet - was es z.B. in islamisch geprägten Staaten gibt - dann ändert dies überhaupt nichts, weil der Anspruch über andere Wege durchgesetzt wird. |
Wie denn zum Beispiel?
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#364347) Verfasst am: 27.10.2005, 12:24 Titel: |
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kolja hat folgendes geschrieben: | Meiner bescheidenen Logik nach müsste die Aufhebung des Zinses zunächst mal diejenigen entlasten, die mehr Zinsen zahlen als kassieren, und diejenigen belasten, die mehr Zinsen kassieren als zahlen. Logisch, dass die Besitzer großer Vermögen eher zur letzteren Gruppe gehören. |
Sofortige Aufhebung der Zinsen (rückwirkend, d.h. gültige Verträge werden ungültig) bedeutet Enteignung, d.h. ein ganz massiver Eingriff in die Grundrechte. Bin ich absolut dagegen. Eine Aufhebung der Zinsen nur für die Zukunft bedeutet Verschiebung der Zinsen auf den Schwarzmarkt. Scheint mir nicht hilfreich zu sein.
kolja hat folgendes geschrieben: | Wenn du das Argument der "versteckten Zinsen" ablehnst, solltest du das schon irgendwie begründen. Einfach nur "Lüge" zu behaupten, reicht m.E. nicht aus. |
Siehe oben.
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#364356) Verfasst am: 27.10.2005, 12:39 Titel: |
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max hat folgendes geschrieben: | Aber es ist sowieso nur eine billiges, primitives Ausweichen deinerseits, weil dir offensichtlich inhaltlich nichts mehr eingefallen ist. Wenn es dir um Inhalte gehen würde, hättest du schliesslich einfach nachfragen können, was z.B. ich mit gewissen Begriffen meine. Aber du unterstellst mir lieber gleich, dass ich mit jedem Begriff à la Stalin das Gegenteil meine. Sorry, dass ist nur noch primitiv und beleidigend. |
Ich habe keine Lust, mit Marxisten zu diskutieren. Ich habe nun mal die Erfahrung gemacht, dass das nichts bringt. Kannst Du gerne als primitiv und beleidigend abhaken, ist mir egal.
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#364360) Verfasst am: 27.10.2005, 13:22 Titel: |
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Mein Beitrag zu dieser Diskussion, um das noch einmal ein wenig zusammenzufassen:
a) Ich finde es sehr wichtig, die Argumente für eine sozialere Politik nicht in besserwisserischer Manier zu präsentieren, wie das mE leider häufig vorkommt. (Motto: Ich weiß Bescheid und muss jetzt das dumme Volk überzeugen.) Das zeugt von Arroganz und mangelndem Respekt und kommt nicht gut an.
b) Populismus, Übertreibungen und einseitige Darstellungen sind absolut kontraproduktiv.
Nur die Akzeptanz der anderen als mündige Bürger und dementsprechend eine sachliche und konstruktive Darstellung der Konzepte kann mE eine Wirkung erzielen.
Diese Anmerkungen von mir sind vielleicht billig und primitiv, mag sein, aber ich finde sie trotzdem hilfreicher, als über die Diktatur des Proletariats zu diskutieren.
Meine Anmerkungen sind zugegebenermaßen nicht inhaltlicher Natur, sondern betreffen eher die Meta-Ebene (haben aber trotzdem mit dem Thema zu tun).
Inhaltlich fand ich den Beitrag von fred durchaus weiter diskutierenswert.
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fred findet Gloria echt dufte
Anmeldungsdatum: 19.10.2005 Beiträge: 261
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(#364362) Verfasst am: 27.10.2005, 13:27 Titel: |
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war gestern leider nicht da... daher erst jetzt eine Antwort.
max wird mir (da Marxist) sicher unbedingt zustimmen, dass eine wissenschaftliche Vorgehensweise unbedingt angebracht ist - Agitation, Dogmen oder pur emotionale Entscheidungen sind sicher ausserhalb seines Denkens.
Also lasst uns mal ein bisschen systematisch herangehen;
ich (und nicht nur ich) bin der Meinung, dass man wenn man ein Problem hat, folgendermassen (wissenschaftlich) vorgeht:
* Analyse - was ist falsch, wie müsste die Situation am Ende aussehen
* geeignete Massnahmen - man sucht sich eine möglischst breite Palette mehr oder weniger geeigneter Massnahmen (objektiv bitte)
* man diskutiert über Sinn/Unsinn jeder Massnahme und wählt die am erfolgversprechendste aus.
insbesondere betrachte man immer auch Nebenwirkungen. Oft muss man abwägen und das kleinere Übel wählen..
* (wichtig !) Kennzahlen und Indikatoren zur Verifizierbarkeit/Falsifikation der Erkebnisse
* (wichtig !) Konsequenz - man behält (wenn eine Verbesserung eingetreten) oder gibt wieder auf (wenn keine Verbesserung oder Verschlechterung).
Seit ihr bis hierher noch meiner Meinung ?
Es gibt gewisse Grundannahmen/Bedingungen, die eine oder mehrere Massnahmen von vorneherein ausschliessen. Hier scheiden sich möglicherweise schon die ersten Geister.
Das ist aber OK, da man dann gar nicht weiter diskutieren braucht. Jeder kann hier für sich seine Kreuzchen machen.
Hier meine persönlichen Axiome:
P1] "keine Gewalt" - Humanismus (hier sind wohl noch alle bei mir).
P2] "alle werden mit gleichen Rechten und Möglichkeiten geboren" (auch hier noch alle da ?)
Dies hat gewisse Implikationen auf Erbrecht, Ökologie, Nachhaltigkeit, Ausbeutung von Resourcen etc. (immer noch da, wenn Du das Vermögen deiner Oma nicht mehr komplett kriegst ?)
P3] "ich glaube daran, dass die Menschen nicht gleich sind" (hier wirds schon schwieriger).
Soll heissen (so blöd das klingt, und ich drücks bewusst platt und nicht-p.c. aus): es gibt eben schlauere und dümmere; es gibt stärkere und schwächere Individuen etc.
Eine Gesellschaft muss dem Rechnung tragen, indem sie einerseits die Schlauen und Starken nicht allzu sehr in ihrem Elan bremst, andererseits die Dummen und Schwachen vor einer Versklavung durch die anderen schützt, und einen sozialen Mindeststandard sichert.
Implikationen: u.A. es kann nun mal nicht jeder jeden Job ausführen.
P4] "ich glaube an die Gier der Menschen, an Neid und Missgunst"
ja wirklich, ich glaube dass das mit die grösste Antriebskraft der Menschen ist (neben diversen anderen Trieben etc.). Mag zwar unmoralisch sein, ist aber so. Man kann der Katze das Mausen nicht austreiben, und dem Menschen die Gier nicht und den Neid ebensowenig. Wir müssen's dann aber so kanalisieren, dass möglichst wenig Schaden entsteht, und die Gesellschaft dennoch was davon hat. (z.B. Produktivität, wie ja schon angesprochen).
Wenn ihr das obige liest, schaltet mal kurz die Emotionen ab, und fragt euch bitte ob obiges wahr oder falsch ist. Wichtig: dies *muss* unabhängig von moralischen Wertungen geschehen.
Dann kann man über mögliche Massnahmen diskutieren, und prüfen, ob diese gegen eine oder mehrere Prämissen von oben widersprechen.
So, und jetzt kommt dazu noch meine persönliche Interpretation der Geschichte, Kenntnis der Menschen (mehr oder weniger), der Welt und darauf basierende Argumentation:
1) Kommunismus und Sozialismus (zumindest wie bisher versucht) widersprachen in ihrer romantischen Ausprägung zumindest P4. Tatsächlich haben "real existierende" Versuche es nicht mal geschafft, die alten Strukturen aufzulösen, sondern es bildeten sich innerhalb kürzester Zeit wegen P3 wieder neue Oberschichten. De jure zwar ohne Vermögen, de facto aber doch.
In Konkurrenz zum Kapitalismus hatten sie dem nichts entgegenzusetzen, da sie P4 ignorierten und daher in höchstem Masse unproduktiv waren.
Und, da sie alle unwissenschaftlich vorgingen (keine Konsequenz aus Falsifikation), mussten sie ihre Bevölkerung unterdrücken und konnten am Ende nicht mal mehr P1 garantieren.
2) Kapitalismus in seiner aktuellen Ausprägung widerspricht P2 (reiche Dynastien) und manchmal P1 (man nimmt sich was man braucht).
Die Gier befriedigt er zu gut, und auch der ungleichen Möglichkeiten trägt er Rechnung - allerdings eben auf Kosten der Schwachen.
3) die soziale Marktwirtschaftr war keine schlechte Idee - nur sehen wir uns jetzt in Konkurrenz zu Gesellschaften, wo der ungebremste Kapitalismus mittels Ausbeutung der ganz Schwachen uns unsere soziale Hängematte löchrig macht. (Dummerweise macht es die Oma, die ihr erspartes für den Enkel zur Bank bringt die Sache nur noch schlimmer, indem das Geld dann zur Finanzierung einer neuen Fabrik in einem Billiglohnland genommen wird. Ihr Enkel verliert damit seinen Job)
4) Man muss seinen inneren Schweinehund überwinden, und einfach mal einsehen, dass es Leute gibt, die gewisse Dinge besser können, und ihnen daher auch Reichtum erlauben. Geschissen darauf, wenn die SAP Gründer reich werden, sollen doch Bill Gates oder Schuhmacher (570mio EUR) richtig reich sein. Fressen können sie ihr Geld nicht, und wenn wir ihn daran hindern, dass aus dem Geld eine über Generationen währende Dynastie ensteht (Erbrecht), ist nach ein paar jahren wieder Schluss, und das Vermögen kommt wieder der Gesellschaft zugute.
Lasst doch die Leute reich werden !
[unsachlichen Satz gestrichen - Stefan hat Recht - sorry]
Also, nehmts "den Reichen" weg halte ich in dieser Vereinfachung für absoluten Blödsinn.
5) Wir brauchen ein selbstregulierendes System, welches es mit zunehmendem Reichtum immer schwieriger macht, noch reicher zu werden, und am Ende des Lebens diesen Reichtum wieder irgendwie in die Gesellschaft zurückbringt. Gleichzeitig aber Reichtum und Erfolg als solchen nicht per se verteufelt, sondern ihn durchaus (in Grenzen) positiv sieht.
Da man Reichtum primär nicht aus seiner Hände Arbeit, sondern nur dadurch gewinnt, dass man einer immer grösser werdenden Gruppe von Leuten das Geld aus der Tasche zieht, muss man es eben immer schwerer machen, Geld aus der Ferne zu sich zu ziehen.
Daher die entfernungsabh. Steuer (was übrigens Importzölle und steigende Energiepreise auch tun, aber eben nur linear einerseits, andererseits nur für Waren, und nicht für Geld oder Dienstleistungen).
Das ist zwar prinizipiell immernoch Kapitalismus, widerspricht aber keineswegs demokratischen Grundsätzen; im Gegenteil, das abgeschöpfte Geld muss NATÜRLICH durch demokratische Entscheidungen wieder reinvestiert werden (vornehmlich sogar auf Gemeinde und Kreisebene - also sehr Bürgernah).
Insofern sagt mir der Spruch "wir müssen den Kapitalismus durch Demokratie ersetzen" nicht das Geringste und ist schlichtweg hohl.
Übrigens noch was: ich habe darüber schon mit einigen Unternehmern (="Kapitalistenärschen"?) gesprochen, die das System gar nicht schlecht fanden...diese Pauschalverteufelung derjenigen, die tatsächlich was tun (und das sind vornehmlich Handwerker und Mittelstand, die die Jobs schaffen) ist absolut kontroproduktiv.
Das reicht erst mal.
Ich kriege übrigens mehr und mehr Verständnis für Leute wie Joschka Fischer.
Die habens auch irgend wann mal geschnallt, dass labern, schimpfen und schmollen allein nichts bringt und wenigstens mal angefangen "irgendwas" zu tun. Die werden aber von denen jetzt als "Establishment" bezeichnet.
Wenn auf diesem Niveau diskutiert wird, braucht ihr euch auch nicht zu wundern, wenn viele Leute kein Verständnis mehr dafür aufbringen, und sich dem "Geldscheffeln" hinwenden. Man hat ja nur ein Leben, und das will man ja doch nicht mit endlosen, fruchtlosen Diskussionen vergeuden.
Einen lieben Gruss.
[übrigens: hat denn mal einer was Argumentatives gegen einen meiner Punkte anzubringen ?
ich meine, man kann sich in Gedanken ja mal ausmalen, wie es sich in einer Welt mit so einer Steuer lebte, und wie das Kapital versuchen würde, sich zu retten.
Dann muss man entweder nachbessern, oder feststellen, dass ein Nachbessern nicht funtioniert und den Plan nochmal von vorne durchdenken. Erst wenn auf so einer Ebene wieder diskutiert wird, bin ich bereit, mit Leuten wie max wieder zu diskutieren.]
Zuletzt bearbeitet von fred am 27.10.2005, 14:20, insgesamt einmal bearbeitet |
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fred findet Gloria echt dufte
Anmeldungsdatum: 19.10.2005 Beiträge: 261
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(#364363) Verfasst am: 27.10.2005, 13:28 Titel: |
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@agent
danke - eben um dieses Diskutieren gehts mir.
Ich will ja gar nicht behaupten, dass ich Recht habe, aber dann will ich wenigstens konkrete Argumente lesen, damit ich auch einen Erkenntnisgewinn daraus ziehen kann.
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#364367) Verfasst am: 27.10.2005, 13:39 Titel: |
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fred hat folgendes geschrieben: | @agent
danke - eben um dieses Diskutieren gehts mir.
Ich will ja gar nicht behaupten, dass ich Recht habe, aber dann will ich wenigstens konkrete Argumente lesen, damit ich auch einen Erkenntnisgewinn daraus ziehen kann. |
Dann laß doch solche Sätze einfach weg:
[Es sind m.E. i.A: die Oberlooser (das ist kein persönlicher Angriff an ein Mitglied dieses Forums) die am lautesten nach solcherart Gerechtigkeit schreien.
Und, die die am lautesten schreien sagen später auch nicht nein, wenn sie dann doch noch die Kurve kriegen - aus meiner persönlichen Erfahrung heraus, sind die dann tatsächlich oft die grössten Ärsche]
Das Hinzufügen von "das ist kein persönlicher Angriff an ein Mitglied dieses Forums" verhindert nicht, daß solche Aussagen der Versachlichung entgegenwirken und wieder Emotionen aufbrausen lassen.
Bis zu dem Satz, fand ich dein Beitrag nämlich sehr gut - schade.
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