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Anarchismus
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Forke
Innenminister



Anmeldungsdatum: 19.05.2007
Beiträge: 1682
Wohnort: Am Unterlauf der Elbe

Beitrag(#800303) Verfasst am: 24.08.2007, 19:35    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
@Forke: Du gestehst also ein, dass Anarchisten niemals die Macht haben werden. Da will und kann ich Dir natürlich nicht widersprechen. Ich frage Dich dann aber, was hat die Menschheit vom A., wenn er niemals die Macht erringen wird? Er bleibt ja dann nur ein bloßer Traum.
Oder siehst Du das anders?

Ja. Mit den Augen rollen
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"Jede hat mich gern, aber keine liebt mich! - Wenn ich an den lieben Gott glaubte, - wie müßte ich ihn hassen!"
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#800374) Verfasst am: 24.08.2007, 20:51    Titel: Antworten mit Zitat

Forke hat folgendes geschrieben:
Peter H. hat folgendes geschrieben:
@Forke: Du gestehst also ein, dass Anarchisten niemals die Macht haben werden. Da will und kann ich Dir natürlich nicht widersprechen. Ich frage Dich dann aber, was hat die Menschheit vom A., wenn er niemals die Macht erringen wird? Er bleibt ja dann nur ein bloßer Traum.
Oder siehst Du das anders?

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oh mann...
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Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Autoterrorist
Die Gottespest



Anmeldungsdatum: 23.04.2006
Beiträge: 846
Wohnort: Duisburg

Beitrag(#800761) Verfasst am: 25.08.2007, 01:54    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
@Forke: Du gestehst also ein, dass Anarchisten niemals die Macht haben werden. Da will und kann ich Dir natürlich nicht widersprechen. Ich frage Dich dann aber, was hat die Menschheit vom A., wenn er niemals die Macht erringen wird? Er bleibt ja dann nur ein bloßer Traum.
Die Menschheit hat vom Anarchismus das, was er ihr verspricht: Freiheit. Meinst du eher, was die Menschheit von der anarchistischen Idee hat? Der Weg zum Anarchismus ist doch bereits ein Fortschritt. Wenn man in Berlin den Arbeitslosen hilft, wenn man in Marl ein Jugendzentrum baut oder wenn es die ersten Betriebe ohne Arbeitgeber geben wird, dann werden es vielleicht Anarchisten sein, die dies ermöglichten. Vielleicht verstehe ich deine Frage aber auch falsch.

Trotzdem noch ein Zitat von Stowasser: "Aus der Kritik an schlechten Zuständen erwachsen schöne Bilder, Ideale. Das gilt für jede soziale, politische oder religiöse Bewegung. Daß sich das reale Leben nicht ideal vollzieht, ist eine Binsenweisheit. Und: Ideale aufzustellen kostet nichts. Es trotzdem zu tun ist indes nicht nur legitim, es wäre unverzeihlich, es zu unterlassen. Ob die Realität jemals das Ideal erreicht, ist nicht die Frage, auf die es letztendlich ankommt, sondern welchem Ideal die Realität zustrebt. 'Diejenigen, die immer nur das Mögliche fordern, erreichen gar nichts', schrieb schon der um griffige Formeln nie verlegene Bakunin, 'diejenigen, die aber das Unmögliche fordern, erreichen wenigstens das Mögliche.'"
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#800781) Verfasst am: 25.08.2007, 03:53    Titel: Antworten mit Zitat

Ich will noch was zum Blutvergießen in der Revolution, das entweder gering ausfallen muß, oder sonst ein Scheitern erfolgt, etwas anmerken. Sozialistische Revolutionen sind davon geprägt, dass sie mit einem Minimum an Blutzoll auskommen. Es ist der oftmals danach einsetzende Bürgerkrieg, der ein Blutvergießen verursacht. Dies bitte auseinanderhalten.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#800782) Verfasst am: 25.08.2007, 03:54    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Ich will noch was zum Blutvergießen in der Revolution, das entweder gering ausfallen muß, oder sonst ein Scheitern erfolgt, etwas anmerken. Sozialistische Revolutionen sind davon geprägt, dass sie mit einem Minimum an Blutzoll auskommen. Es ist der oftmals danach einsetzende Bürgerkrieg, der ein Blutvergießen verursacht. Dies bitte auseinanderhalten.


Für den Bürgerkrieg kann die vorherige Revolution natürlich gar nix Pillepalle
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
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Beitrag(#800812) Verfasst am: 25.08.2007, 09:08    Titel: Antworten mit Zitat

Forke hat folgendes geschrieben:
Übrigens werden Anarchisten niemals die Macht haben. Pfeifen

Naja. Anarchisten handeln herrschaftsfrei. Das heißt es gibt für sie keine Privilegierung einer Aristokratie, Bourgeoisie oder Avantgarde. Die Abschaffung der Macht kann der Anarchismus nicht erreichen, denn es gibt, um es mit Foucaults Worten zu sagen, kein Außerhalb der Macht. Macht ist das, was die Gesellschaft und ihren Diskurs zusammenhält. Was der Anarchismus leisten kann und was wir ihm vielleicht irgendwann zu verdanken haben können, ist die herrschaftsfreie Verteilung der Macht in der Gesellschaft. Das heißt, dass Macht auf möglichst viele, idealerweise alle Individuen verteilt ist und nicht nur einer kleinen Schicht Privilegierter zukommt. Also das, was Demokratie eigentlich sein sollte. Das ist das, wofür der Anarchismus kämpfen kann - wobei hier in der Tat bereits Teilerfolge merkliche Verbesserungen mit sich bringen können. Und die Vorstellung der Auflösung aller Macht ist zwar eine Fiktion, aber eine, die diesem Ziel bis zu einem gewissen Grad nützlich sein kann.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
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Beitrag(#800882) Verfasst am: 25.08.2007, 11:06    Titel: Antworten mit Zitat

Die Verteilung der Macht auf Alle, darauf kommt es allerdings an. Damit aber auch die Köchin an der Macht beteiligt werden kann, sind die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen.
Dazu gehört: 1. Schaffung eines sozialistischen Bewußtseins bei den Massen
2. Bildung für Alle. So erst werden die Voraussetzungen geschaffen, dass die allgemeine Partizipation funktionieren kann.
Bürgerliches Bewußtsein, sowie ungebildete Menschen (Tölpel) können unmöglich an den Schalthebeln der Macht sitzen. "Die Karre fährt dann in den Sumpf."
Also kein Hauruckverfahren, da so etwas utopisch ist. Dies der Unterschied zum Anarchismus.
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Tarvoc
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Beitrag(#800899) Verfasst am: 25.08.2007, 11:16    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Damit aber auch die Köchin an der Macht beteiligt werden kann, sind die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen.

Ja, und zwar durch die Köchin! zwinkern
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Beitrag(#800906) Verfasst am: 25.08.2007, 11:23    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Ja, und zwar durch die Köchin! zwinkern


Die für die Führung qualifiziert wird, d.h. soz. Bewußtsein plus sonstige Bildung. Geht nicht über Nacht.
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Tarvoc
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Beitrag(#800908) Verfasst am: 25.08.2007, 11:26    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Geht nicht über Nacht.

Behauptet ja auch keiner. Nicht mal die Anarchisten. Lachen Nur kann man niemanden auf die Macht vorbereiten, indem man ihn von ihr ausschließt...
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Peter H.
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Beitrag(#800963) Verfasst am: 25.08.2007, 12:48    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Behauptet ja auch keiner. Nicht mal die Anarchisten. Lachen Nur kann man niemanden auf die Macht vorbereiten, indem man ihn von ihr ausschließt...


Nicht ausschließen, sondern zunächst graduell unterschiedlich vornehmen.
Gemäß dem bekannten linken Spruch: "jeder nach seinen Fähigkeiten, jeder nach seinen Leistungen.",
der ersteinmal für den Sozialismus gilt.
Im Kommunismus heißt es dann: jeder nach seinen Fähigkeiten, jeder nach seinen Bedürfnissen".


Zuletzt bearbeitet von Peter H. am 25.08.2007, 14:12, insgesamt einmal bearbeitet
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Tarvoc
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Beitrag(#800972) Verfasst am: 25.08.2007, 12:58    Titel: Antworten mit Zitat

Ah... mal wieder der Verweis auf das jenseitige Himmelreich... langsam wird's hier wieder klerikal. Lachen
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#801069) Verfasst am: 25.08.2007, 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

deduktiv ist Dir nicht beizukommen, vielleicht aber induktiv.
Beispiele: Kurz nach der Oktoberrevolution wurde ein berühmter Pantomime von einem Matrosen erschossen, weil der Künstler es wagte die Revolution zu persiflieren.
Der Matrose, rechtschaffen, einfach strukturiert und voll des revolutionären Zornes, fühlt sich gekränkt, da "mußte" er halt loslegen.
In China zerstörten Revolutionäre Garden völlig sinnlos taoistische Klöster und schlugen allerlei Mönche zu Klump.
In Spanien nagelten Arnachos Priester an Kirchentore.
Hier gilt schon mal der Spruch von Schiller:
"gefährlich ist den Leu zu wecken
verderblich ist des Tigers Zahn
jedoch der Schrecklichste in allen Schrecken
das ist der Mensch in seinem Wahn!

Vielleicht begreifst Du, dass eine zügelnde Hand, nämlich die Partei, sowie sonstige Organisationen (Gewerkschaft, Frauenverbände etc.) eingreifen muß, auf dass nicht der Willkür Tür und Tor geöffnet ist.
Noch was zusätzliches zur Macht: Ein Teil der Bevölkerung besteht aus Kleinbürgern. Diese "wanken und schwanken", wie Lenin sagte. Aber nicht nur er, auch Größen wie Balzac, Horvath, Brecht und Gorki bestätigten diese Einstellung.
Das Proletariat ist im allgemeinen nur zu einem tradeunionistischen Bewußtsein fähig. Man braucht sich ja nur das Wahl,-u. sonstioge Verhalten anschauen.
Es hat zeitlebens seine Weisheiten größtenteils nur aus der Bild Zeitung geschöpft, so dass man unmöglich denen gleich alle Entscheidungen übertragen kann.
Beispiel: Es wird befunden, welche Theaterstücke aufgeführt werden sollen. Wie würde eine Bildungsbanause wohl entscheiden? "Weg damit mit Goethe, Kleist, Moliere, Aristophanes, Euripides" etc.
Und in der Produktion wo entschieden werden soll Wo, Was ,Wann und in Welcher Menge produziert wird. Und wo befunden wird, welche Produktionsverfahren einzusetzen sind. All das soll der unbedarfte Mensch entscheiden? Da lachen ja nicht nur die Hühner!
Bei Gericht: Sexualstraftäter "Rübe ab" etc. Bei näherer Betrachtung wird ja wohl klar, dass im letzteren Fall ein sozialistisches Bewußtsein vonnöten ist, damit Angeklagten kein bloßes "gesundes Volksempfinden" bei Gerichtsurteilen trifft.
Beispiele ließen sich noch zuhauf bringen, doch ich lasse es vorerst einmal dabei bewenden. Idee
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Tarvoc
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Beiträge: 44731

Beitrag(#801104) Verfasst am: 25.08.2007, 15:12    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Vielleicht begreifst Du, dass eine zügelnde Hand, nämlich die Partei, sowie sonstige Organisationen (Gewerkschaft, Frauenverbände etc.) eingreifen muß, auf dass nicht der Willkür Tür und Tor geöffnet ist.

Ach komm. Dass es Organisationen benötigt, damit die Leute nicht austicken, zweifelt keiner an. Wie schon gesagt: nicht einmal Anarchisten. zwinkern Darüber, wieviele Leute die kommunistische Partei Russlands zum Beispiel unter Stalin auf dem Gewissen hat, diskutieren wir jetzt aber mal lieber nicht. Offenbar scheint sich dein Vorschlag also nicht wirklich dafür zu eignen, willkürliches Morden dauerhaft zu unterbinden. Vielleicht sollten wir zur Abwechslung mal etwas Anderes versuchen? Es gab und gibt durchaus reale Beispiele für Alternativen. Zum Beispiel in Chiapas. Und theoretische Alternativen gibt's auch genug. Man muss sich halt nur mal umsehen.

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Das Proletariat ist im allgemeinen nur zu einem tradeunionistischen Bewußtsein fähig.

Geil. Bitte noch mehr Realsatire... Lachen

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Es hat zeitlebens seine Weisheiten größtenteils nur aus der Bild Zeitung geschöpft [...]

Und bitte noch mehr Klischee. Lachen

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Beispiel: Es wird befunden, welche Theaterstücke aufgeführt werden sollen. Wie würde eine Bildungsbanause wohl entscheiden? "Weg damit mit Goethe, Kleist, Moliere, Aristophanes, Euripides" etc.

Mal ganz im Ernst: Das bezweifle ich. Ja. Ich bezweifle, dass der durchschnittliche Proletarier etwas dagegen hat, wenn Schauspieler Stücke von Goethe oder Aristophanes einüben und öffentlich aufführen wollen. Das heißt ja nicht, dass er sich das dann auch unbedingt ansieht. Überhaupt diese Ausdrucksweise: "Es wird befunden, welche Theaterstücke aufgeführt werden sollen." Lachen Zwanghaft autoritär wie sonstwas. Mit den Augen rollen Und so jemandem sollen wir dann die Herrschaft überlassen. Mit den Augen rollen

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Und in der Produktion wo entschieden werden soll Wo, Was ,Wann und in Welcher Menge produziert wird. Und wo befunden wird, welche Produktionsverfahren einzusetzen sind. All das soll der unbedarfte Mensch entscheiden?

Ich dachte, genau darum ginge es beim Sozialismus. Dass die Menschen entscheiden. Mit den Augen rollen

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Bei näherer Betrachtung wird ja wohl klar, dass im letzteren Fall ein sozialistisches Bewußtsein vonnöten ist, damit Angeklagten kein bloßes "gesundes Volksempfinden" bei Gerichtsurteilen trifft.

Das ist derart undialektisch gedacht, dass es mich fast gruselt... Cool
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Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 25.08.2007, 15:31, insgesamt einmal bearbeitet
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Peter H.
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Beitrag(#801121) Verfasst am: 25.08.2007, 15:30    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Das ist derart undialektisch gedacht, dass es mich gruselt... Mit den Augen rollen Cool


Eben schießt Du ein Eigentor. Die Dialektik ist die Lehre der Bewegung, also zeigt sie uns, wie sich etwas (erst) entwickelt.

Chiapas: viele Bauern, sagte ich bereits zum Thema Anhänger. Zum andern sind nicht an der Macht.


mal was aus dem Nähkästchen: Zu Beginn der Montagskundgebungen waren auch die Anarchos im Vorbereitungskomitee. Dort schneiten sie mal rein, nach einem kurzen Gastspiel verschwanden sie wieder. Montagsdemos: A. kamen und gingen wie`s grade ihr "Bock" ergab. Viel Ausdauer zeigten sie auch hier nicht. Denen geht halt schnell die Puste aus.
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Tarvoc
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Beitrag(#801123) Verfasst am: 25.08.2007, 15:32    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Die Dialektik ist die Lehre der Bewegung, also zeigt sie uns, wie sich etwas (erst) entwickelt.

Ich weiss was Dialektik ist. Ich weiss auch, warum ich das geschrieben habe. Und spätestens jetzt weiss ich auch definitiv, dass pyrrhon recht hat: Du bist merkbefreit. Lachen
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Peter H.
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Beitrag(#801127) Verfasst am: 25.08.2007, 15:36    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Ich weiss was Dialektik ist. Ich weiss auch, warum ich das geschrieben habe. Und spätestens jetzt weiss ich auch definitiv, dass pyrrhon recht hat: Du bist merkbefreit. Lachen



Mehr fällt Dir also nicht ein, das ist arm. Sehr glücklich
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Tarvoc
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Beitrag(#801133) Verfasst am: 25.08.2007, 15:47    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hab' nicht das Verlangen, mich vor dir irgendwie zu beweisen. Aber mach' ruhig weiter so, wenn's dir Spaß macht. zwinkern
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Beitrag(#801255) Verfasst am: 25.08.2007, 19:35    Titel: Antworten mit Zitat

Die Dialektik darf man sich keineswegs so vorstellen, dass deren Bewegung in Gesellschaft oder Natur gradlinig verläuft. Man muß vielmehr von einem Art Zick-Zack-Kurs ausgehen. Jede Weiterbewegung erfolgt auch nicht gleichmäig, quasi fließend, sondern eher ruckhaft. (Quantität schlägt plötzlich um in eine neue Qualität)
Die weiteren Gesetzmäßigkeiten der Dialektik reiche ich gerne bei Bedarf nach.
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Tarvoc
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Beiträge: 44731

Beitrag(#801278) Verfasst am: 25.08.2007, 20:17    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Die Dialektik darf man sich keineswegs so vorstellen, dass deren Bewegung in Gesellschaft oder Natur gradlinig verläuft. Man muß vielmehr von einem Art Zick-Zack-Kurs ausgehen. Jede Weiterbewegung erfolgt auch nicht gleichmäig, quasi fließend, sondern eher ruckhaft.

Ich weiss, was Dialektik ist.

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Die weiteren Gesetzmäßigkeiten der Dialektik reiche ich gerne bei Bedarf nach.

Ich kann darauf verzichten.
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pyrrhon
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Beiträge: 8770

Beitrag(#801292) Verfasst am: 25.08.2007, 20:26    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ich weiss, was Dialektik ist.

Ich weiß.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Peter H. hat folgendes geschrieben:
Die weiteren Gesetzmäßigkeiten der Dialektik reiche ich gerne bei Bedarf nach.

Ich kann darauf verzichten.

Überlege Dir das bitte noch einmal. Die Nachreichung könnte Dich amüsieren. zwinkern
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44731

Beitrag(#801295) Verfasst am: 25.08.2007, 20:29    Titel: Antworten mit Zitat

pyrrhon hat folgendes geschrieben:
Überlege Dir das bitte noch einmal. Die Nachreichung könnte Dich amüsieren. zwinkern

Stimmt natürlich auch wieder. Mr. Green
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#801297) Verfasst am: 25.08.2007, 20:30    Titel: Antworten mit Zitat

Vorsicht mit der Vorfreude, sie könnte arg getrübt werden. Wermutstropfen stehen bereit, um diese in den Becher der Behaglichkeit und Freude hineinzuträufeln. zwinkern
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Autoterrorist
Die Gottespest



Anmeldungsdatum: 23.04.2006
Beiträge: 846
Wohnort: Duisburg

Beitrag(#801664) Verfasst am: 26.08.2007, 01:25    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
All das soll der unbedarfte Mensch entscheiden?
Ja. Allerdings nicht der deutsche Pöbel, sondern der vernünftige Anarchist. Ist das so unvorstellbar? ich denke nicht.
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44731

Beitrag(#801668) Verfasst am: 26.08.2007, 01:45    Titel: Antworten mit Zitat

Autoterrorist hat folgendes geschrieben:
Allerdings nicht der deutsche Pöbel, sondern der vernünftige Anarchist.

Die Frage, um die es hier geht, ist ja: Wie kommt der zustande - dieser vernünftige Anarchist?
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#801719) Verfasst am: 26.08.2007, 05:39    Titel: Antworten mit Zitat

Als Marktwirschaftlicher Sozialdemokrat,

behaupte ich hier, dass sowohl der Marxistische Kommunismus, der Anarchismus und der Neoliberalismus einen Menschen verlangen den es nicht gibt:

"Den utilaristisch-rationalen Nutzenmaximierer."

Alle drei Theorien verbindet der irrationale Glaube an die Möglichkeit dass alle Mennschen zu
"Reinen Rationalisten" mutieren könnten.

"Der Mensch ist ein krummer Ast, wer ihn grade biegen will, ist ein Verbrecher"

(Ist nicht von mir, aber fände es geil, wenn der Spruch von mir wäre.)
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#801795) Verfasst am: 26.08.2007, 10:34    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Als Marktwirschaftlicher Sozialdemokrat,



"Der Mensch ist ein krummer Ast, wer ihn grade biegen will, ist ein Verbrecher"



Der Mensch, aufgewachsen und lebend in einer Klassengesellschaft, ist allerdings ein krummer Ast. Niemand erblühte im Treibhaus und ward dort groß. Daher dürfen wir auch keine Wunder von der Spezies Mensch erwarten.
Der Prozess des Gradbiegens ist schwierig bzw. kompliziert und ist am besten dann erfolgreich, wenn ein materieller Überfluss vorherrscht. ("per aspera ad astra")

Wieder einmal Zitat repariert.

Letzte Warnung! Wenn du dir nicht angewöhnst, die Zitatfunktion richtig zu verwenden, werde ich beantragen, daß du eine Zeitlang im Schlichtungsbereich üben kannst. RRy.
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44731

Beitrag(#801859) Verfasst am: 26.08.2007, 11:25    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Als Marktwirschaftlicher Sozialdemokrat behaupte ich hier, dass sowohl der Marxistische Kommunismus, der Anarchismus und der Neoliberalismus einen Menschen verlangen den es nicht gibt.

Weder der Anarchismus noch Marx verlangen irgendeinen bestimmten Menschentyp. Mit den Augen rollen Aber wenn du meinst, es dir leisten zu können, als "marktwirtschaftlicher Sozialdemokrat" mit so einem Argument marxistische und anarchistische Gesellschaftsanalysen ignorieren zu können... naja, deine Sache. Mit den Augen rollen
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44731

Beitrag(#801864) Verfasst am: 26.08.2007, 11:26    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Der Mensch, aufgewachsen und lebend in einer Klassengesellschaft, ist allerdings ein krummer Ast.

Ach, wäre er doch nur einer! Geh' mal in einen natürlichen Wald und sieh' dir die Äste an. Die sind alle krumm. Nur wo Gewalt und Zwang herrschen, wachsen sie gerade...
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#801877) Verfasst am: 26.08.2007, 11:33    Titel: Antworten mit Zitat

Es war so gemeint, dass er auf bürgerliche Weise verkrümmt ist.
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