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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44643
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(#2306120) Verfasst am: 01.07.2024, 20:48 Titel: |
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Critic hat folgendes geschrieben: | Nun könnte man denken, könnte man sich irgendwie zum Wohl des Landes zusammenraufen? |
Denken könnte man das vielleicht. Nur dummerweise gibt es da so ein kleines Detail namens Klasseninteressen.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16337
Wohnort: Arena of Air
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(#2306125) Verfasst am: 01.07.2024, 21:39 Titel: |
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Wikipedia hat folgendes geschrieben: | Im Deutschlandfunk hieß es dagegen, es sei nicht „die Aufgabe französischer Politikerinnen und Politiker, auf Biegen und Brechen eine Brandmauer gegen den Rassemblement National aufrechtzuerhalten, wenn der Wählerwille ein anderer ist.“ |
Das Problem dabei: Ist denn damit zu rechnen, daß sich die Rechten dann "entzaubern", wenn man sie erst einmal an die Macht läßt? Das ist aber ein riskantes Spiel: Es könnte ja ebensogut sein, daß sie das politische System ausnutzen und in ihrem Sinne umzumodeln versuchen, um längerfristig die Macht für sich sicherzustellen, also wie es etwa in Ungarn, Türkei oder Polen durchgezogen wurde. Und die Maßnahmen, die sie umsetzen wollen, könnten ja vielen Menschen auch "bis dahin" schaden.
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22250
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(#2306133) Verfasst am: 01.07.2024, 22:53 Titel: |
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VanHanegem hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Du kannst versuchen, vom Thema abzulenken, wie du willst, aber ich werde dir darin einfach nicht folgen. |
Die Betrachtung der Entwicklung judenfeindlicher Aktivitäten in D ist in einem thread über Faschismus keine Ablenkung, sondern vollkommen on-topic |
Ein Threadtitel wie "Faschismus?" ist hinreichend allgemein, dass da sehr vieles gepostet werden könnte, ohne off topic zu sein. Wenn sich die Diskussion irgendwie dorthin entwickelt hätte und du das Bedürfnis spüren würdest, über Judenvertreibungen zu schreiben, könntest du das gerne tun, ohne dass ich dagegen Einwände hätte.
Du brachtest aber das Thema "heutige Judenvertreibungen" zuerst ins Spiel mit der Behauptung, ich hätte diese bei meinem Thema "vergessen", dann hast du dich davon angeblich distanziert, dann hältst du mir aber doch wieder vor, es sei doch "straightforwrd", etwas dazu zu schreiben, und äußerst dich zu diesem Thema überhaupt nur in der Auseinandersetzung mit meinen Aussagen.
Es ging mir also oben - wie ein ehrlicher Diskutant leicht verstanden hätte, während sich der unehrliche wieder mal böswillig dumm stellt - beim Vorwurf der Ablenkung nicht um das allgemeine Thema des Threads, sondern um das Thema, zu dem ich schrieb. Du lügst also weiterhin über den Diskussionsverlauf.
VanHanegem hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Du solltest ein bisschen vorsichtiger mit deinen Lügen sein. Mit sowas kann man sich schon mal ne Anzeige wegen Verleumdung einfangen. Meiner Ansicht nach ist die Behauptung, Merkel habe eine "Judenverfolgung eingeleitet", nämlich keine Meinungsäußerung über die Flüchtlingspolitik mehr (auch wenn man sehr großzügig bezüglich Übertreibungen und Weglassung implizierter Kausalketten wäre), die dann übrigens selbst nahe an Volksverhetzung wäre, sondern schlicht eine wider besseres Wissen unwahre Tatsachenbehauptung.
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Drohungen juristischer Art sind bei argumentativ schwachen usern keine Ausnahme. Kenne ich bestens aus meiner Zeit der Diskussion mit selbsternannten sog. "Kritikern der Relativitätstheorie".
Pikant dabei, dass Du meinen Ausdruck "Judenvertreibung" erst zu "Judenverfolgung" umlügen musst um Deinen Vorwurf zu platzieren. |
Da ich dir bei der genannten Ablenkung nicht folgen will, also erklärtermaßen gar nicht vorhabe zu diesem Thema irgendetwas Inhaltliches zu schreiben, ist der Vorwurf der argumentativen Schwachheit Unfug.
Es war auch keine Drohung - ich habe nicht vor, dich irgendwo anzuzeigen. Es war tatsächlich ein sachlicher Hinweis darauf, was meiner Einschätzung nach nach solchen Verleumdungen passieren kann. Hier im FGH natürlich eher nicht, weil dieses kleine Forum keine für die Strafverfolgung solcher Dinge relevante Person auf dem Schirm hat - aber bei einer größeren Internet-Öffentlichkeit könnte das passieren.
Dass ich "Verfolgung" statt "Vertreibung" schrieb , ist übrigens erstens ein reiner Flüchtigkeitsfehler (kannst du jetzt glauben oder nicht, mir egal) und macht zweitens keinen relevanten Unterschied in der Aussage aus (eine Vertreibung einer bestimmten Gruppe ist natürlich eine Form der Verfolgung, aber auch über diese Korinthenkackerei werde ich gewiss nicht mit dir diskutieren), weswegen es drittens auch nichts am verleumderischen Charakter deiner Behauptung ändert.
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Dein ganzes Verhalten in dieser Diskussion besteht wieder mal ausschließlich darin, mir irgendwie ans Bein zu pissen, ob mit Lügen über den Threadverlauf, unsinnigen Anforderungen an meine Äußerungen, Ablenkungen oder solchen Korinthenkackereien. Geh doch einfach mal wen anders trollen.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Myron Pansomatist
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3625
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(#2306139) Verfasst am: 02.07.2024, 20:53 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Ein Threadtitel wie "Faschismus?" ist hinreichend allgemein, dass da sehr vieles gepostet werden könnte, ohne off topic zu sein. |
Dann schauen wir doch mal nach: https://en.wikipedia.org/wiki/Definitions_of_fascism
Sehr bekannt ist Roger Griffin's Definition:
Zitat: | "Fascism is a genus of political ideology whose mythic core in its various permutations is a palingenetic form of populist ultranationalism."
———
"Der Faschismus ist eine Gattung politischer Ideologie, deren mythischer Kern in seinen unterschiedlichen Abwandlungen eine Form von populistischem Ultranationalismus ist."
[© meine Übers.]
(Griffin, Roger. The Nature of Fascism. 1991. Reprint, Abingdon: Routledge, 1993. p. 26) |
(Er erläutert seine Definition in diesem und anderen Büchern ausführlich.)
"Palingenese" = "Wiedergeburt", "Wiederauferstehung": https://de.wikipedia.org/wiki/Palingenese_%28Sozialwissenschaften%29
Griffin's sehr empfehlenswertes Buch Fascism: An Introduction to Comparative Fascist Studies (Polity Press, 2018) ist in einer deutschen Übersetzung erhältlich.
Zitat: | "Die Definition lautet: "Faschismus ist eine Gattung der politischen Ideologie, deren mythischer Kern in seinen diversen Varianten eine palingenetische Form von populistischem Ultranationalismus ist" (Griffin 1991: 26). Einmal entpackt bietet diese Formulierung die nun folgende Lösung für das "Rätsel", welches der Faschismus als politisches Konzept für Neueinsteigende oder diejenigen Forschungskolleginnen und -kollegen darstellt, die nicht mit einer eigenen Theorie ausgerüstet sind:
a) Generischer Faschismus sollte gleichberechtigt mit anderen politischen Ideologien behandelt werden, die sich auf Vordenker, Bewegungen, Regime, Strategien oder Aktionen beziehen, die durch die Aussicht motiviert sind, eine bestimmte Vision der idealen Gesellschaft zu verwirklichen sowie auf eine Reihe von politischen und kulturellen Werten, auf denen sie beruht;
b) wie bei anderen generischen politischen Ideologien manifestiert sich der Faschismus in einer Vielzahl an Formen, einige davon extrem unterschiedlich, und man kann sie sich als weit ausgedehnte Familie von verwandten Varianten desselben Idealtyps vorstellen;
c) die innere Kohärenz des Faschismus als generisches Konzept entsteht, wenn diese verschiedenen Varianten in Bezug auf einen zentralen utopischen Mythos eines idealen Gesellschafts- und Zivilisationszustandes und die praktischen Folgen des Versuchs, diesen Mythos in einem bestimmten historischen Kontext in die Praxis umzusetzen, interpretiert werden;
d) der Kernmythos, idealtypisch konstruiert, ist, dass das organische "Volk", welches eine "Ultra-Nation" bildet, sich in einer Krise befindet und von seinem gegenwärtigen Zustand der Auflösung und Dekadenz errettet werden muss, und zwar in der ersten Phase durch eine Avantgarde, die sich aus denen zusammensetzt, die sich der gegenwärtigen Kräfte, die sie bedrohen, bewusst sind und bereit sind, diese Kräfte zu bekämpfen (obwohl dieser "Kampf" insbesondere in der Nachkriegszeit nicht unbedingt physisch oder gewalttätig sein muss);
e) das definierende Minimum des generischen Faschismus ist also, dass er eine Ideologie und seine damit verbundenen Politiken und Praktiken umfasst, basierend auf der Notwendigkeit, (von einer Avantgarde ausgelöste) populistische Energien der Erneuerung (Palingenese) zu mobilisieren, um die Wiedergeburt der Ultra-Nation herbeizuführen und dadurch eine neue, revolutionär nationale und zivilisatorische Ordnung einzuleiten."
(Griffin, Roger. Faschismus: Eine Einführung in die vergleichende Faschismusforschung. Übers. v. Martin Kristoffer Hamre. Stuttgart: Ibidem, 2020. S. 82-3) |
Zitat: | "In meiner speziellen Version des dritten Ansatzes zur Definition des Faschismus wird "palingenetisch" nicht mit dem Begriff "Nationalismus", sondern mit "Ultranationalismus" gepaart (Griffin 1991: 26-55). Die vorgesehene Bedeutung des Präfixes "ultra" (Lateinisch für "jenseits") besteht hier darin, dass die imaginäre Gemeinschaft, die "Nation", die so zentral für die faschistische Denkweise ist, unwiderruflich das Spektrum der mit der liberalen Demokratie kompatiblen sozialen Ideale verlässt. In diesem Prozess wird der Nationalismus, auch wenn er eine Fassade demokratischer Legitimität bewahrt, jeglicher humanistischer oder egalitärer Konnotationen beraubt, die er sich in einem liberalen oder sozialistischen Kontext als Quelle gemeinschaftlicher, individueller, bürgerlicher und legaler Freiheiten und Rechte aneignen kann. Der faschistische "Ultranationalismus" lehnt daher den "liberalen Nationalismus" deutlich ab. Innerhalb der faschistischen Weltsicht wird die Nation oft reifiziert (also in eine lebendige Entität verwandelt) und derart verkörpert, dass sie "krank", "dekadent", "gedemütigt" oder "entweiht", aber auch "gesund", "stark", "wiedergeboren", "herrlich" oder "heilig" sein kann."
(Griffin, Roger. Faschismus: Eine Einführung in die vergleichende Faschismusforschung. Übers. v. Martin Kristoffer Hamre. Stuttgart: Ibidem, 2020. S. 77)
"Ultranationalismus: "Faschismus" ist eine besondere Form des extremen Nationalismus, der auf einem utopischen Konzept der Nation als gesunde, mächtige und heroische organische Entität basiert (die in diesem Buch als "Ultra-Nation" bezeichnet wird). Eine selbsternannte Avantgarde militanter Ultranationalisten versucht diese in die Realität zu verwandeln, zunächst mit oder ohne populistische Unterstützung, obwohl langfristig eine ganze "nationale (oder ethnisch homogene) Gemeinschaft" als Folge der faschistischen Revolution gewaltsam oder kulturell mobilisiert werden soll. Die Ultra-Nation ist eine besondere Form der imagined community, zu Deutsch der "eingebildeten Gemeinschaft" (Anderson 1983), die nicht unbedingt mit einer historischen Nation oder einen Nationalstaat übereinstimmen muss, wie etwa im Falle der "weißen Rasse", die der Glaube an die Überlegenheit der Arier, dem weißen Suprematismus und dem Universalnazismus zugrunde liegt. Der Nationalsozialismus der Zwischenkriegszeit entwickelte beispielsweise bereits die Vision einer nationalen Gemeinschaft, die Elemente des historischen deutschen Nationalstaates und der supranationalen nordischen und arischen Rasse vereinte. Außerdem umfasst die Ultra-Nation nicht zwangsläufig so bekannte Komponenten der Zwischenkriegszeit wie die negative Eugenik, den biologischen Rassismus, den Terrorstaat, den Korporatismus oder den Imperialismus. Selbst der für den Zwischenkriegsfaschismus so charakteristische Führerkult, der uniformierte Paramilitarismus und die aufwendige Darstellung als politische Religion werden vom empathischen Paradigma nicht als definitorische Merkmale des Faschismus behandelt und finden sich ohnehin in einer Vielzahl von Formen der illiberalen Politik.
Der auf dem Projekt einer wiedergeborenen Ultra-Nation basierende Ultranationalismus lehnt liberale Vorstellungen von Staatsbürgerschaft, Multikulturalismus, Individualismus und der Gleichheit der Menschenrechte als Grundlage der Gesellschaft ab, ebenso wie Formen des Nationalismus, die sich aus liberalen Vorstellungen von Staatsbürgerschaft, Residenzrechten und kultureller Angleichung ableiten (ius soli, zu Deutsch Geburtsortsprinzip). Stattdessen fördert er das Konzept einer affektiven Zugehörigkeit zu einer organischen nationalen Gemeinschaft, sei es innerhalb eines Nationalstaates, einer imaginären globalen Ethnie, einer Rasse, einer ethnisch begründeten Kultur oder einer mystischen Mitgliedschaft, die durch anthropologischen Bindungen wie etwa eine mythisierte Geschichte, Abstammung, Ort, Sprache, Kultur und Blut ermöglicht wird (ius sanguinis, zu Deutsch Abstammungsprinzip). Einige Formen des Faschismus sehen die Entfernung oder physische Reinigung von fremden und dekadenten Elementen aus der Gesellschaft als Voraussetzung für die Entstehung der Ultra-Nation, viele andere wiederum tun dies nicht. Alle sind jedoch einer Ideologie des revolutionären (palingenetischen) Ultranationalismus verpflichtet, die auf die Krisenbedingungen zugeschnitten ist, in denen sich die imaginierte "Ultra-Nation" befindet."
(Griffin, Roger. Faschismus: Eine Einführung in die vergleichende Faschismusforschung. Übers. v. Martin Kristoffer Hamre. Stuttgart: Ibidem, 2020. S. 195-6)
"Der Glaube an eine die Ultra-Nation bedrohende Krise: Es wird davon ausgegangen, dass die durch eine faschistische Revolution zu erreichende latente organische Ultra-Nation einer drängenden oder anhaltenden existentiellen Bedrohung ausgesetzt sei. Diese Bedrohung kann auf eine Vielzahl von Faktoren zurückgeführt werden, die von den vorherrschenden historischen Umständen bestimmt werden, drückt sich aber typischerweise in einem Gefühl von "Krise", "Dekadenz" und "Entartung" aus. Dazu gehören beispielsweise der Glaube an einen militärischen, industriellen, demographischen, moralischen und kulturellen Niedergang, die Herstellung von "entarteter" und sinnloser Kunst, anonyme Stadtlandschaften und Architektur, wirtschaftliche und militärische nationale Demütigung, der Verlust der nationalen Essenz und Potenz, Identitätsverlust, Erosion des gesellschaftlichen Zusammenhalts, eine die heroische Vergangenheit betreffende kollektive Amnesie und eine Vermischung mit rassischen, ideologischen, dysgenischen oder moralischen "Feinden". Hinzu kommt der Glaube einer Kontamination durch dekadente Ideologien (z.B. Pazifismus, Kommunismus, Kosmopolitismus, Globalisierung, Multikulturalismus, politische Korrektheit), durch fremde Kulturen (z.B. afroamerikanische, jüdische, slawische, islamische Kulturen oder experimentelle, abstrakte und unverständliche Kunst) und durch "ungesunde" soziale Praktiken und Bewegungen (z.B. Konsumismus, Homosexualität, Feminismus, Mischehen, Soziale Medien, Materialismus, Kommunismus). In der faschistischen Denkweise wirken einzigartige Kombinationen dieser Faktoren zusammen, um den Zusammenhalt der nationalen Gemeinschaft, die heroische Konzeption der Ultra-Nation und die Möglichkeit, Transzendenz durch nationale Zugehörigkeit zu erreichen, zu untergraben."
(Griffin, Roger. Faschismus: Eine Einführung in die vergleichende Faschismusforschung. Übers. v. Martin Kristoffer Hamre. Stuttgart: Ibidem, 2020. S. 196-7) |
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Myron Pansomatist
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3625
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(#2306142) Verfasst am: 02.07.2024, 23:03 Titel: |
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Der Faschismusbegriff wird von Linken oft dermaßen inflationär gebraucht, dass dadurch praktisch alle Rechten zu Faschisten werden. Objektiv betrachtet, ist das jedoch mitnichten der Fall; denn es besteht ein relevanter Unterschied zwischen der moderaten Rechten, der radikalen Rechten und der extremen Rechten. Die Trennung zwischen Rechtsradikalismus und Rechtsextremismus ist allerdings nicht scharf, weil es Überschneidungen gibt.
* Zur moderaten Rechten, die den liberaldemokratischen Verfassungsstaat voll anerkennt, zähle ich den konservativen Liberalismus und den liberalen Konservatismus, wie er von christdemokratischen Parteien (CDU/CSU) vertreten wird.
* Die radikale Rechte beginnt für mich mit dem illiberalen, autoritären (National-)Konservatismus, woran sich der Nationalpopulismus anschließt.
Der Soziologe Wilhelm Heitmeyer findet letztere Bezeichnung (im Gegensatz zu Politologen wie Roger Eatwell) verharmlosend als Name der populistischen radikalen Rechten—wie sie von Cas Mudde definiert wird (siehe unten!), nämlich als Mischung aus Nativismus (xenophobem Nationalismus), Autoritarismus und Populismus. Heitmeyer bevorzugt die Bezeichnung autoritärer Nationalradikalismus.
Der Politologe Richard Shorten (siehe unten!) hat dagegen die Bezeichnung Reaktionismus (Adj. reaktionär) ins Spiel gebracht, wobei er darunter nicht nur den Nationalpopulismus versteht. Man könnte auch den Ausdruck Nationalreaktionismus verwenden, wobei man über dessen Umfang innerhalb des rechten Spektrums diskutieren müsste, d.h. ob er sowohl den Rechtsradikalismus (einschließlich Nationalpopulismus) als auch den Rechtsextremismus ((Neo-)Faschismus & (Neo-)Nazismus) umfassen soll. Shorten zählt die amerikanische "alternative Rechte" zum Reaktionismus, die größtenteils rechtsextremistisch ist.
Das Wort "Reaktionismus" ("Nationalreaktionismus") bietet sich jedenfalls als interessante politsprachliche Alternative sowohl zu "Konservatismus" als auch zu "Faschismus"/"Nazismus" an. (Zeitgenössische Ultrakonservative oder "Paläokonservative" kann man allerdings als reaktionär bezeichnen.)
* Die extreme Rechte besteht für mich aus dem (vollblütigen) Faschismus und dem Nationalsozialismus als Formen eines absolut antidemokratischen, totalitären ethnokulturellen (& rassischen) Ultranationalismus.
Der Neonazismus zählt gewiss auch zum Rechtsextremismus, wohingegen der zeitgenössische Neofaschismus je nach Vordenker und Vertreter teils rechtsradikal, teils rechtsextrem ist. Zum Neofaschismus zähle ich die europäische Neue Rechte oder Nouvelle Droite (Alain de Benoist u.a.).
Zitat: | "Reactionism is a twenty-first-century mode of politics with long provenance. Lately, it tends to have four main articulations: national populism, the alt-right, neo-fascism, and antimodernism. Inhabiting a right-wing space beyond conservatism (but only uncomfortably distinguished from it), reactionism has been a puzzle, variously, for political analysis, historical explanation, and moral criticism."
Richard Shorten: https://link.springer.com/referenceworkentry/10.1007/978-981-16-9859-0_321-1 |
Zitat: | "The populist radical right shares a core ideology that combines (at least) three features: nativism, authoritarianism, and populism. Individual actors might have additional core ideological features, such as anti-Semitism or welfare chauvinism, but all members of the populist radical right (party) family share at least these three features. Obviously, different groups express their ideology differently, defining their ‘own people’ in various ways and targeting different ‘enemies’ on the basis of a broad variety of motivations and prejudices. But all populist radical right actors share at least these three features as (part of) their ideological core.
Nativism entails a combination of nationalism and xenophobia. It is an ideology that holds that states should be inhabited exclusively by members of the native group (‘the nation’) and that non-native (or ‘alien’) elements, whether persons or ideas, are fundamentally threatening to the homogeneous nation-state. Nativism is directed at enemies both within and outside and has a long history throughout the western world – dating back at least to the Native America Party, better known as American Party or Know Nothing movement, in the United States in the mid-nineteenth century.
In Europe the nativism of the populist radical right has mainly targeted ‘immigrants’ (including guest workers and refugees) in the West and ‘indigenous minorities’ (e.g. Hungarians or Roma) in the East. The basis of the nativist distinction can be multifold – including ethnic, racial, and religious prejudices, which are often combined in one form or another. For example, Islamophobia, the prime nativist sentiment of the contemporary populist radical right, combines ethnic, religious, and sometimes even racial stereotypes. At the same time, populist radical right parties will use both socio-economic and socio-cultural motivations to ‘justify’ their nativism.
Authoritarianism refers to the belief in a strictly ordered society, in which infringements of authority are to be punished severely. It is an ideological feature shared by most right-wing ideologies (e.g. conservatism) as well as by many religions (e.g. Roman Catholicism and Orthodox Christianity). In terms of concrete policies authoritarianism translates into strict law and order policies, with call for more police with greater competencies as well as less political involvement in the judiciary. It also means that social problems like drugs and prostitution are, first and foremost, seen as security issues and not, for example, health or economic issues. Hence, authoritarians call for higher sentences and fewer rights for criminals, but also for more discipline in families and schools.
The final feature of the ideological trilogy is populism, which is defined in many different, and often highly problematic, ways. It is here defined as an ideology that considers society to be ultimately separated into two homogeneous and antagonistic groups, ‘the pure people’ and ‘the corrupt elite,’ and which argues that politics should be an expression of the volonté générale (general will) of the people. Populist radical right politicians claim to be the vox populi (voice of the people), accusing established parties and politicians of being a ‘political class’ that feigns opposition to distract the people from the fact that they are essentially all the same and working together. The FN [Front National] expresses this latter sentiment by referring to the two major parties in France, the Union for a Popular Movement (UMP) and Socialist Party (PS), as ‘UMPS.’
The three different ideological features are often interconnected in the propaganda of the parties. All populist radical right parties devote disproportionate attention to crimes by ‘aliens,’ be it Roma in the East or immigrants in the West. The Dutch Party for Freedom (PVV) even campaigned with a slogan linking nativism and authoritarianism directly: ‘more safety, less immigration.’ Similarly, populism and nativism are often connected, as mainstream political parties are accused of ignoring ‘immigrant crime’ and suppressing any critique with ‘political correctness’ as well as of favoring ‘immigrants’ at the expense of the native people. This does not mean that populism and nativism are identical, as some scholars seem to believe. Whereas the nativist distinction is between (good) ‘natives’ and (evil) ‘aliens,’ the populist division between the (good) ‘people’ and the (evil) ‘elite’ is within the native group!
Importantly, it is the combination of all three features that makes an ideology (and party) populist radical right. Unlike the extreme right of the 1930s, the populist radical right is democratic, in that it accepts popular sovereignty and majority rule. It also tends to accept the rules of parliamentary democracy; in most cases it prefers a stronger executive and a few parties even support a toothless legislature. Tensions exist between the populist radical right and liberal democracy, in particular arising from the constitutional protection of minorities (ethnic, political, religious). The populist radical right is in essence monist, seeing the people as ethnically and morally homogeneous, and considering pluralism as undermining the (homogeneous) ‘will of the people’ and protecting ‘special interests’ (i.e. minority rights).
Finally, the populist radical right is not ‘right’ in the classic socio-economic understanding of the state versus the market. In theory, economics is at best a secondary issue for the populist radical right. In practice, most populist radical right parties support a hybrid socio-economic agenda, which combines calls for fewer rules and lower taxes with economic nationalism and welfare chauvinism, i.e. protection of the national economy and support for welfare provisions for ‘natives’ (only). It is, however, ‘right’ in its acceptance of inequality, as a ‘natural’ phenomenon, which should not be ‘legislated away’ by the state."
(Mudde, Cas. "Introduction to the Populist Radical Right." In The Populist Radical Right: A Reader, edited by Cas Mudde, 1-10. Abingdon: Routledge, 2017. pp. 4-5)
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Myron Pansomatist
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3625
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(#2306145) Verfasst am: 02.07.2024, 23:27 Titel: |
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Myron hat folgendes geschrieben: | …* Die radikale Rechte beginnt für mich mit dem illiberalen, autoritären (National-)Konservatismus, woran sich der Nationalpopulismus anschließt.… |
Ich vergaß zu erwähnen, dass es auch einen seltsamen rechtsradikalen Libertarismus ("Paläolibertarismus") gibt, wie er von Leuten wie Hans-Hermann Hoppe, Lew Rockwell und Murray Rothbard vertreten wird (sowie vom argentinischen Präsidenten Javier Milei).
Zitat: | "[A]ny realistic libertarian strategy for change must be a populist strategy. That is, libertarians must short-circuit the dominant intellectual elites and address the masses directly to arouse their indignation and contempt for the ruling elites."
(Hoppe, Hans-Hermann. Getting Libertarianism Right. Auburn, AL: Mises Institute, 2018. p. 89)
"Now, taking our cues from the Buchanan-, the Paul- and the Trump-movements, on to the specifics of a populist strategy for libertarian change, in no specific order except for the very first one, which has currently assumed the greatest urgency in the public mind.
One: Stop mass immigration.
…
Two: Stop attacking, killing, and bombing people in foreign countries.
…
Three: Defund the ruling elites and their intellectual bodyguards.
…
Four: End the FED and all central banks.
…
Five: Abolish all ‘affirmative action’ and ‘non-discrimination’ laws and regulations.
…
Six: Crush the “Anti-Fascist” mob.
…
Seven: Crush the street criminals and gangs.
…
Eight: Get rid of all welfare parasites and bums.
…
Nine: Get the State out of education.
…
Ten: Don’t put your trust in politics or political parties."
(Hoppe, Hans-Hermann. Getting Libertarianism Right. Auburn, AL: Mises Institute, 2018. pp. 90-7) |
Zitat: | "If we are to have any chance of victory, we must discard the defective cultural framework of libertarianism. I call my suggested replacement, with its ethically-based cultural principles, "paleolibertarianism": the old libertarianism.
I use the term as conservatives use paleoconservatism: not as a new creed, but as a harking back to their roots which also distinguishes them from the neocons. We have no parallel to the necons, but it is just as urgent for us to distinguish libertarianism from libertinism.
Briefly, paleolibertarianism, with its roots deep in the Old Right, sees:
I. The leviathan State as the institutional source of evil throughout history.
II. The unhampered free market as a moral and practical imperative.
III. Private property as an economic and moral necessity for a free society.
IV. The garrison State as a preeminent threat to liberty and social well being.
V. The welfare State as organized theft that victimizes producers and eventually even its "clients."
VI. Civil liberties based on property rights as essential to a just society.
VII. The egalitarian ethic as morally reprehensible and destructive of private property and social authority.
VIII. Social authority—as embodied in the family, church, community, and other intermediating institutions—as helping protect the individual from the State and as necessary for a free and virtuous society.
IX. Western culture as eminently worthy of preservation and defense.
X. Objective standards of morality, especially as found in the Judeo-Christian tradition, as essential to the free and civilized social order."
(Rockwell, Llewellyn H., Jr. "The Case for Paleo-Libertarianism." Liberty 3/3 (1990): 34–38. p. 35) |
Zitat: | "A right-wing populist program, then, must concentrate on dismantling the crucial existing areas of State and elite rule, and on liberating the average American from the most flagrant and oppressive features of that rule. In short:
1. Slash Taxes. All taxes, sales, business, property, etc., but especially the most oppressive politically and personally: the income tax. We must work toward repeal of the income tax and abolition of the IRS.
2. Slash Welfare. Get rid of underclass rule by abolishing the welfare system, or, short of abolition, severely cutting and restricting it.
3. Abolish Racial or Group Privileges. Abolish affirmative action, set aside racial quotas, etc., and point out that the root of such quotas is the entire “civil rights” structure, which tramples on the property rights of every American.
4. Take Back the Streets: Crush Criminals. And by this I mean, of course, not “white collar criminals” or “inside traders” but violent street criminals—robbers, muggers, rapists, murderers. Cops must be unleashed, and allowed to administer instant punishment, subject of course to liability when they are in error.
5. Take Back the Streets: Get Rid of the Bums. Again: unleash the cops to clear the streets of bums and vagrants. Where will they go? Who cares? Hopefully, they will disappear, that is, move from the ranks of the petted and cosseted bum class to the ranks of the productive members of society.
6. Abolish the Fed; Attack the Banksters. Money and banking are recondite issues. But the realities can be made vivid: the Fed is an organized cartel of banksters, who are creating inflation, ripping off the public, destroying the savings of the average American. The hundreds of billions of taxpayer handouts to S&L banksters will be chicken-feed compared to the coming collapse of the commercial banks.
7. America First. A key point, and not meant to be seventh in priority. The American economy is not only in recession; it is stagnating. The average family is worse off now than it was two decades ago. Come home America. Stop supporting bums abroad. Stop all foreign aid, which is aid to banksters and their bonds and their export industries. Stop gloabaloney, and let’s solve our problems at home.
8. Defend Family Values. Which means, get the State out of the family, and replace State control with parental control. In the long run, this means ending public schools, and replacing them with private schools. But we must realize that voucher and even tax credit schemes are not, despite Milton Friedman, transitional demands on the path to privatized education; instead, they will make matters worse by fastening government control more totally upon the private schools. Within the sound alternative is decentralization, and back to local, community neighborhood control of the schools.
Further: We must reject once and for all the left-libertarian view that all government-operated resources must be cesspools. We must try, short of ultimate privatization, to operate government facilities in a manner most conducive to a business, or to neighborhood control. But that means: that the public schools must allow prayer, and we must abandon the absurd left-atheist interpretation of the First Amendment that “establishment of religion” means not allowing prayer in public schools, or a creche in a schoolyard or a public square at Christmas. We must return to common sense, and original intent, in constitutional interpretation.
So far: every one of these right-wing populist programs is totally consistent with a hard-core libertarian position. But all real-world politics is coalition politics, and there are other areas where libertarians might well compromise with their paleo or traditionalist or other partners in a populist coalition. For example, on family values, take such vexed problems as pornography, prostitution, or abortion. Here, pro-legalization and pro-choice libertarians should be willing to compromise on a decentralist stance; that is, to end the tyranny of the federal courts, and to leave these problems up to states and better yet, localities and neighborhoods, that is, to “community standards.”"
(Rothbard, Murray. "Right-Wing Populism." 1992. Reprinted in The Irrepressible Rothbard: The Rothbard-Rockwell Report Essays of Murray N. Rothbard, edited by Llewellyn H. Rockwell Jr., 37-42. Burlingame, CA: Center for Libertarian Studies, 2000. pp. 40-2) |
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Myron Pansomatist
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3625
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(#2306147) Verfasst am: 02.07.2024, 23:38 Titel: |
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Myron hat folgendes geschrieben: | Ich vergaß zu erwähnen, dass es auch einen seltsamen rechtsradikalen Libertarismus ("Paläolibertarismus") gibt, wie er von Leuten wie Hans-Hermann Hoppe…vertreten wird….
Zitat: | "[A]ny realistic libertarian strategy for change must be a populist strategy. That is, libertarians must short-circuit the dominant intellectual elites and address the masses directly to arouse their indignation and contempt for the ruling elites."
(Hoppe, Hans-Hermann. Getting Libertarianism Right. Auburn, AL: Mises Institute, 2018. p. 89)
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In diesem Buch gibt es sogar ein Kapitel mit dem Titel "Libertarianism and the Alt-Right: In Search of a Libertarian Strategy for Social Change". Hoppe hat auch persönliche Kontake zu führenden Köpfen der Alt-Right.
Zitat: | "Who Is Hans-Hermann Hoppe?
Hans-Hermann Hoppe arguably influenced the Alt-Right more than any other libertarian. Hoppe was Murray Rothbard’s colleague. He has applied methods developed by the Austrian school of economics to questions about governance, arguing that democracy is possibly the worst of all possible forms of government because of the incentives that it provides leaders. According to Hoppe’s book, Democracy: The God That Failed, democracies necessarily lead to shortsighted thinking. Although he is an anarchist, he says that if one must have a government, it is better if that government operates as a hereditary monarchy.
Unlike many libertarians, Hoppe does not claim that his brand of libertarianism will lead to a more egalitarian future. He attacks large-scale immigration as a form of forced integration, used by elites to break down traditional forms of solidarity. In his vision of a stateless world, small-scale communities will be ruthless in driving out people who advance dangerous ideas—such as communism, democracy, and egalitarianism.
Hoppe has also been on friendly terms with many people associated with the Alt-Right. He hosts a regular conference in Turkey for his group, called the Property and Freedom Society. Both Richard Spencer and Jared Taylor have addressed this conference. In a 2017 speech, Hoppe gave some qualified praise for the Alt-Right, though he expressed disappointment with its statism and single-minded focus on whiteness.
Although Hoppe is a well-known figure in libertarianism and has been associated with prominent libertarian organizations such as the Ludwig von Mises Institute, he has faced increasing attacks from more mainstream libertarians, who wish to put greater distance between themselves and the Alt-Right."
(Hawley, George. The Alt-Right: What Everyone Needs to Know. New York: Oxford University Press, 2019. p. 98 )
"What Are the Connections Between Libertarianism and the Alt-Right?
Most high-profile libertarians have no interest in the Alt-Right and reject white nationalism and similar ideas. A connection between libertarianism and white nationalism may not seem immediately obvious. However, historically, libertarians have supported several policies that white nationalists also support. Libertarian principles, for example, preclude the use of government to force the racial integration of private businesses—racial discrimination committed by private businesses may be immoral and bad economics, but forcing business owners to act against their beliefs is a violation of the nonaggression principle.
In 2017, several writers published articles noting that many people in the Alt-Right previously identified as libertarians, and so they argued that there is at least a degree of latent bigotry within libertarianism. This is probably an exaggeration. Most libertarians are sincerely opposed to racism and are not using antistatism as a mask for racism or other forms of prejudice. Nonetheless, it would be disingenuous to claim that there is no overlap between libertarianism and white nationalism.
As an individualist movement, libertarianism is inherently hostile to identity politics. That is, it rejects the idea that the government can make just distinctions between people based on their demographic characteristics. This means that libertarians oppose government-sanctioned discrimination, such as seen in the Jim Crow South, but they also oppose affirmative action, at least when practiced by the government. The libertarian insistence on the sanctity of property rights also leads to their rejection of the Civil Rights Act and other state-led efforts to end private discrimination on the part of businesses. Libertarianism can thus be useful for people who wish to push back against government efforts to promote racial equality but do not wish to be branded as racist. I should again reiterate that I am not claiming that these attitudes are typical among contemporary libertarians. However, it is indisputable that some libertarians have sought to harness white anxieties and use them to further their own cause."
(Hawley, George. The Alt-Right: What Everyone Needs to Know. New York: Oxford University Press, 2019. pp. 95-6) |
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Myron Pansomatist
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3625
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(#2306148) Verfasst am: 03.07.2024, 00:11 Titel: |
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Myron hat folgendes geschrieben: |
Ich vergaß zu erwähnen, dass es auch einen seltsamen rechtsradikalen Libertarismus ("Paläolibertarismus") gibt, wie er von Leuten wie Hans-Hermann Hoppe, Lew Rockwell und Murray Rothbard vertreten wird (sowie vom argentinischen Präsidenten Javier Milei). |
"Alles für den Staat, nichts außerhalb des Staates und niemand gegen den Staat!" – Mussolini
Faschisten sind staatsverehrende "Hyperarchisten", wohingegen Libertäre à la Hoppe/Rockwell/Rothbard staatsverachtende Anarchisten sind. Ihr individualistischer Anarchokapitalismus ist mit dem kollektivistischen Faschismus völlig unvereinbar.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44643
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(#2306157) Verfasst am: 03.07.2024, 12:36 Titel: |
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Myron hat folgendes geschrieben: | Zitat: | 4. Take Back the Streets: Crush Criminals. And by this I mean, of course, not “white collar criminals” or “inside traders” but violent street criminals—robbers, muggers, rapists, murderers. Cops must be unleashed, and allowed to administer instant punishment, subject of course to liability when they are in error. |
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Myron hat folgendes geschrieben: | Faschisten sind staatsverehrende "Hyperarchisten", wohingegen Libertäre à la Hoppe/Rockwell/Rothbard staatsverachtende Anarchisten sind. |
Staatsverachtende Anarchisten, die der Polizei das Recht übertragen wollen, vor Ort und unter Umgehung der Gerichte Urteile zu fällen und zu vollstrecken.
...Ja, das ist natürlich überhaupt kein faschistischer Staats- und Staatsgewalts-Kult Mussolinischer Prägung, sondern eine anarchistische Staatsverachtung!! Was denn sonst?!
Judge Dredd, der anarchistische Held. Die Selbstbezeichnung dieser Leute als Anarchisten oder Libertarians ist ungefähr so ehrlich wie die Selbstbenennung der Nazis als "Nationalsozialisten".
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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wolle Anti-Theist und Welt-Verbesserer
Anmeldungsdatum: 23.03.2015 Beiträge: 4269
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44643
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(#2306162) Verfasst am: 03.07.2024, 14:21 Titel: |
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T-Online hat folgendes geschrieben: | "Die Juden stehen in der Mitte, weil sie nicht wissen, wer sie mehr hasst." |
Die Geschichte Europas sollte sie eigentlich gelehrt haben, dass die Antwort immer lautet: Die Rechten hassen sie mehr. Offensichtlich gibt es auch in der Linken Antisemitismus. Aber es gibt keinen Holocaust von links, noch nicht mal als Idee.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Myron Pansomatist
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3625
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(#2306167) Verfasst am: 03.07.2024, 16:52 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Myron hat folgendes geschrieben: | Zitat: | 4. Take Back the Streets: Crush Criminals. And by this I mean, of course, not “white collar criminals” or “inside traders” but violent street criminals—robbers, muggers, rapists, murderers. Cops must be unleashed, and allowed to administer instant punishment, subject of course to liability when they are in error. |
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Myron hat folgendes geschrieben: | Faschisten sind staatsverehrende "Hyperarchisten", wohingegen Libertäre à la Hoppe/Rockwell/Rothbard staatsverachtende Anarchisten sind. |
Staatsverachtende Anarchisten, die der Polizei das Recht übertragen wollen, vor Ort und unter Umgehung der Gerichte Urteile zu fällen und zu vollstrecken.
...Ja, das ist natürlich überhaupt kein faschistischer Staats- und Staatsgewalts-Kult Mussolinischer Prägung, sondern eine anarchistische Staatsverachtung!! Was denn sonst?!
Judge Dredd, der anarchistische Held. Die Selbstbezeichnung dieser Leute als Anarchisten oder Libertarians ist ungefähr so ehrlich wie die Selbstbenennung der Nazis als "Nationalsozialisten". |
Ein konsequenter Anarchokapitalist will die Polizei privatisieren. Siehe Zitat!
Erschreckend ist, wie offen Hoppe rohe Gewalt gegen linke Antifaschisten und "social justice warriors" befürwortet. Wenn die Polizei nicht zuschlägt und diese Leute niederprügelt, dann ist ihm Lynchjustiz durch rechte Nichtpolizisten anscheinend auch recht.
Zitat: | "Six: Crush the “Anti-Fascist” mob. The trans-valuation of all values throughout the West: the invention of ever more “victim groups,” the spread of “affirmative action” programs, and the relentless promotion of “political correctness,” has led to the rise of an “anti-fascist” mob. Tacitly supported and indirectly funded by the ruling elites, this self-described mob of “social justice warriors” has taken upon itself the task of escalating the fight against “white privilege” through deliberate acts of terror directed against anyone and anything deemed “racist,” “rightwing,” “fascist,” “reactionary,” “incorrigible,” or “unreconstructed.” Such “enemies of progress” are physically assaulted by the “anti-fascist” mob, their cars are burnt down, their properties vandalized, and their employers threatened to dismiss them and ruin their careers—all the while the police are ordered by the powers that be to “stand down” and not to investigate the crimes committed or prosecute and punish the criminals. In view of this outrage, public anger must be aroused and there must be clamoring, far and wide, for the police to be unleashed and this mob be beaten into submission.
(Query for liberallala-libertarians, who are sure to object to this demand on the ground that the police asked to crush the “anti-fascist” mob are State-police: Do you also object, on the same grounds, that the police arrest murderers or rapists? Aren’t these legitimate tasks performed also in any libertarian order by private police? And if the police are not to do anything about this mob, isn’t it o.k. then that the target of its attacks, the “racist Right,” should take the task upon itself of giving the “social justice warriors” a bloody nose?)"
(Hoppe, Hans-Hermann. Getting Libertarianism Right. Auburn, AL: Mises Institute, 2018. pp. 93-4) |
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22250
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(#2306170) Verfasst am: 03.07.2024, 17:14 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Aber es gibt keinen Holocaust von links, noch nicht mal als Idee. |
Über den Umweg des palästinensischen Terrorismus aber bei velen Linken schon sehr großes Verständnis für oder großzügiges Hinwegsehen über eine solche Idee.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Myron Pansomatist
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3625
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(#2306172) Verfasst am: 03.07.2024, 20:11 Titel: |
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Hoppe—dessen Doktorvater übrigens kein Geringerer als Jürgen Habermas ist!—vertritt einen "illiberalen Libertarismus", der wirtschaftlich libertär (anarchokapitalistisch) und gesellschaftlich reaktionär ist. Für ihn zählen absolute kapitalistische Eigentumsrechte und deren Schutz, und sonst nichts. Andere Menschen-, Bürger- oder Minderheitenrechte lehnt er grundsätzlich ab. Der Sozialstaat ist für ihn (wie der Staat überhaupt) Teufelszeug. Seine Einstellung kann man sozialdarwinistisch nennen.
Zitat: | "[A]ll human rights are property rights, and all human rights violations are property rights violations. The upshot of this libertarian theory of justice is well-known in these circles: the state, according to the most influential strand of libertarian theory, the Rothbardian one, is an outlaw organization, and the only social order that is just is a system of private property anarchy.
(Hoppe, Hans-Hermann. Democracy: The God That Failed. New Brunswick, NJ: Transaction Publishers, 2001. p. 200)
"And by implication, then, and again without much further ado: Someone, anyone, is not a libertarian or merely a fake libertarian who affirms and advocates one or more of the following: the necessity of a State, any State, of ‘public’ (State) property and of taxes in order to live in peace; or the existence and justifiability of any so-called “human rights” or “civil rights” other than private property rights, such as “women rights,” “gay rights,” “minority rights,” the “right” not to be discriminated against, the “right” to free and unrestricted immigration, the “right” to a guaranteed minimum income or to free health care, or the “right” to be free of unpleasant speech and thought. The proponents of any of this may call themselves whatever they want, and as libertarians we may well cooperate with them, insofar as such a cooperation offers the promise of bringing us closer to our ultimate goal, but they are not libertarians or only fake libertarians."
(Hoppe, Hans-Hermann. Getting Libertarianism Right. Auburn, AL: Mises Institute, 2018. pp. 75-7) |
Er macht auch keinen Hehl daraus, dass seine ideale staatslose Gesellschaft "zutiefst inegalitär, intolerant und diskriminierend" wäre. "Es gäbe darin wenig oder keine 'Toleranz'," und auch keine Offenheit oder Freizügigkeit. Bettler, Faulenzer, Obdachlose, Schwule, Drogensüchtige, oder auch "Juden, Moslems, Deutsche und Zulus" würden aus Dörfern und Städten gewaltsam vertrieben werden, oder es würde ihnen der Zugang verwehrt werden.
Zitat: | "[A] society in which the right to exclusion is fully restored to owners of private property would be profoundly unegalitarian, intolerant, and discriminatory. There would be little or no "tolerance" and "open-mindedness" so dear to left-libertarians. Instead, one would be on the right path toward restoring the freedom of association and exclusion implied in the institution of private property, if only towns and villages could and would do what they did as a matter of course until well into the nineteenth century in Europe and the United States. There would be signs regarding entrance requirements to the town, and, once in town, requirements for entering specific pieces of property (for example, no beggars, bums, or homeless, but also no homosexuals, drug users, Jews, Moslems, Germans, or Zulus), and those who did not meet these entrance requirements would be kicked out as trespassers. Almost instantly, cultural and moral normalcy would reassert itself."
(Hoppe, Hans-Hermann. Democracy: The God That Failed. New Brunswick, NJ: Transaction Publishers, 2001. p. 211) |
Der (selbst libertäre) Ökonom Steven Horwitz hat das von Lew Rockwell gegründete Mises Institute als "eine faschistische Faust in einem libertären Handschuh" bezeichnet ("a fascist fist in a libertarian glove"). Das kann man auch über Hoppe sagen, der zum ideologischen Kreis des Mises Institute gehört.
Fußnote: Soweit ich weiß, hat der Namensgeber, Ludwig von Mises, selbst niemals dermaßen extreme Ansichten vertreten wie Hoppe, Rockwell, und Rothbard. Mises war Kapitalist, aber kein Anarchokapitalist.
Zitat: | "Der Anarchismus verkennt die wahre Natur des Menschen; er wäre nur durchführbar in einer Welt von Engeln und Heiligen.
Liberalismus ist nicht Anarchismus; Liberalismus hat mit Anarchismus nicht das geringste zu tun. Der Liberalismus ist sich darüber ganz klar, daß ohne Zwanganwendung der Bestand der Gesellschaft gefährdet wäre, und daß hinter den Regeln, deren Befolgung notwendig ist, um die friedliche menschliche Kooperation zu sichern, die Androhung der Gewalt stehen muß, soll nicht jeder einzelne imstande sein, den ganzen Gesellschaftsbau zu zerstören. Man muß in der Lage sein, den, der das Leben, die Gesundheit oder persönliche Freiheit anderer Menschen oder das Sondereigentum nicht achten will, mit Gewalt dazu zu bringen, sich in die Regeln des gesellschaftlichen Zusammenlebens zu fügen. Das sind die Aufgaben, die die liberale Lehre dem Staat zuweist: Schutz des Eigentums, der Freiheit und des Friedens."
(Mises, Ludwig. Liberalismus. Jena: G. Fischer, 1927. S. 33) |
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44643
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(#2306176) Verfasst am: 03.07.2024, 21:44 Titel: |
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Myron hat folgendes geschrieben: | Ein konsequenter Anarchokapitalist will die Polizei privatisieren. Siehe Zitat! |
Nur dummerweise ist eine "privatisierte Polizei" eine contradictio in adjectio. Streng vereinfacht gesagt: Wenn du das Monopol legitimer Gewaltausübung in die Hand einer Privatperson legst, hört sie damit auf, Privatperson zu sein, und wird einfach der neue Souverän eines monarchischen Staates, und wenn du dieses Recht in die Hand mehrerer Privatpersonen legst, werden sie die Gewalt so lange zur Absteckung von Territorium gegeneinander wenden, bis es an jedem Ort nur noch eine dieser Privatpersonen gibt. Ich vermute mal, Anarchokapitalisten wollen Letzteres. Aber die ganze Wahl ist einfach nur die zwischen faschistischer Diktatur einerseits und Bürgerkrieg und dann faschistischer Diktatur andererseits. Alles andere ist Augenwischerei und hat mit der Realität politischer Macht nichts zu tun.
Myron hat folgendes geschrieben: | Erschreckend ist, wie offen Hoppe rohe Gewalt gegen linke Antifaschisten und "social justice warriors" befürwortet. Wenn die Polizei nicht zuschlägt und diese Leute niederprügelt, dann ist ihm Lynchjustiz durch rechte Nichtpolizisten anscheinend auch recht. |
Wenn jeder Privatmann eine Polizei gründen kann, lässt sich ohnehin keine bedeutungsvolle Unterscheidung zwischen Polizisten und Nichtpolizisten mehr ziehen.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Myron Pansomatist
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3625
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(#2306178) Verfasst am: 04.07.2024, 01:32 Titel: |
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Oft klingt es aufseiten der Linken so, als ob der Faschismus unmittelbar rechts von der SPD begänne. Ich kann den Unmut moderater Rechter (Konservativer) verstehen, wenn Demos unter dem Motto "gegen Rechts!" stattfinden, die sich eigentlich gegen die radikale/extreme Rechte richten.
(Namen wie "die Neue Linke" und "die Neue Rechte", die auch von Politikwissenschaftlern verwendet werden, stehen genau genommen für die Neue Radikale Linke bzw. die Neue Radikale Rechte.)
Zuletzt bearbeitet von Myron am 04.07.2024, 01:56, insgesamt einmal bearbeitet |
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Myron Pansomatist
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3625
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(#2306179) Verfasst am: 04.07.2024, 01:55 Titel: |
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Zitat: | "Klingbeil sagte auf die Frage, ob er bei der Bundestagswahl 2025 mit einem ähnlichen Ergebnis wie bei der Europawahl rechne, beides könne nicht miteinander verglichen werden. »Ich glaube auch, dass das Ergebnis der Europawahl viele Menschen noch mal wachrüttelt, dass die Nazis bei dieser Wahl stärker geworden sind, und ich glaube, da wachen viele auf und kämpfen für die Demokratie«, fügte der SPD-Vorsitzende hinzu.
»Wen meinen Sie denn damit?«, fragte Weidel daraufhin scharf. »Das wissen Sie, dass ich die AfD und Sie meine«, entgegnete Klingbeil. Und auf Weidels Rückfrage: »Sie haben mich und die Partei gerade als Nazis bezeichnet?«, legte der SPD-Chef noch einmal mit einem klaren »Ja« nach. Weidel verwendete daraufhin mehrfach den Begriff »Unverschämtheit«."
Quelle: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/europawahl-lars-klingbeil-nennt-afd-nazis-alice-weidel-gibt-sich-empoert-a-856b5131-27f7-463f-927e-8b86f0897187
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Wie dämlich von Klingbeil! Ich kenne nicht einen Politologen, der Weidel wohlbegründet als Nazibraut und die AfD allgemein als Nazipartei einstuft.
Das erklärt seinen idiotisch-inflationären Gebrauch des Wortes "Nazi"!
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44643
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(#2306180) Verfasst am: 04.07.2024, 02:21 Titel: |
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Myron hat folgendes geschrieben: | Ich kenne nicht einen Politologen, der Weidel wohlbegründet als Nazibraut und die AfD allgemein als Nazipartei einstuft. |
Zumindest besteht bei Weidel die Bereitschaft, in einer gemeinsamen Partei Seit and Seit mit Nazis in den Reichstag zu marschieren.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Myron Pansomatist
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3625
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(#2306183) Verfasst am: 04.07.2024, 06:03 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Zumindest besteht bei Weidel die Bereitschaft, in einer gemeinsamen Partei Seit and Seit mit Nazis in den Reichstag zu marschieren. |
Es fragt sich, ob echte Nazis mit einer fremdrassig verpartnerten Lesbe in den Reichstag marschieren wollen.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22250
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(#2306184) Verfasst am: 04.07.2024, 10:16 Titel: |
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Myron hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Zumindest besteht bei Weidel die Bereitschaft, in einer gemeinsamen Partei Seit and Seit mit Nazis in den Reichstag zu marschieren. |
Es fragt sich, ob echte Nazis mit einer fremdrassig verpartnerten Lesbe in den Reichstag marschieren wollen.
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Die Frage ist durch die Realität beantwortet: Ja.
Die Frage ist nur, ob das so bleibt.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16337
Wohnort: Arena of Air
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(#2306192) Verfasst am: 04.07.2024, 23:10 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Myron hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Zumindest besteht bei Weidel die Bereitschaft, in einer gemeinsamen Partei Seit and Seit mit Nazis in den Reichstag zu marschieren. |
Es fragt sich, ob echte Nazis mit einer fremdrassig verpartnerten Lesbe in den Reichstag marschieren wollen.
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Die Frage ist durch die Realität beantwortet: Ja.
Die Frage ist nur, ob das so bleibt. |
-- Ist natürlich die Frage, inwieweit wir uns jetzt im Raum der Fantasien bewegen. Mag aber sein, daß auch im Rahmen der faschistischen Ideologie Dinge möglich sind, die wir nicht auf den ersten Blick für möglich halten. --
Es gab ja bekanntermaßen auch aus der Sicht der historischen Nazis - auch "gute Fremde": Z.B. hat man ja arabische und indische Nationalisten unterstützt, weil man sich davon versprach, dadurch nicht zuletzt die Briten zu schwächen. Die Japaner wurden sozusagen als "Ehrenarier" betrachtet, zumal man ja gewisse gemeinsame Interessenlagen hatte. (Ob das Ganze gehalten hätte, hätte die Achse den 2.Weltkrieg gewonnen, ist natürlich dann offen für Spekulationen.)
Historisch gab es auch jüdische Faschisten, auch durchaus als "Funktionäre" oder "Vordenker". Das liegt natürlich daran, daß z.B. in Italien die Faschisten zuerst nicht dezidiert antisemitisch waren. (Das hat sich dann allerdings auch unter dem Einfluß des deutschen NS geändert.)
Andererseits gab und gibt es auch Nazis, die durchaus keinen Widerspruch zwischen ihrer Ideologie und ihr Homosexualität sehen oder sogar versuchten, ihre Sexualität im Rahmen ihrer Ideologie zu rechtfertigen. (Auch im NS-System gab es durchaus "Schieflagen" von dem "traditionellen Bild": Wurden ja demnach z.B. "rassische Aktivisten" (SS-Leute etc.) durchaus ermutigt, Kinder zu zeugen, ggf. auch unehelich. Und es gab demnach dann auch eine gewisse ideologisch gerechtfertigte Unterstützung für diese Frauen. Und es ließe sich ja vielleicht auch rechtfertigen, daß Frauen, wenn sie nicht-leibliche Kinder aufnehmen, "ihre Rolle für das Volk dennoch erfüllen"?)
Vielleicht nicht ganz so weitgehend, ist mir noch erinnerlich, daß etwa in der Frauenorganisation der spanischen Falange das Verhalten von Frauen nicht unbedingt dem entsprach, was als erwünschte Lebensweise propagiert wurde: Gerade die "Funktionärinnen" waren ja eben gerade berufstätig - nämlich in dieser Organisation - und viele hatten "offiziell gar keine Beziehung". Das heißt ja nicht, daß sie zölibatär gelebt haben oder homosexuell gewesen sein müssen - etwaige Beziehungen wurden dennoch penibel geheimgehalten.
Man mag sich ja fragen, warum in Entwicklungsländern das Berufsbild "Nonne" noch so beliebt ist: Das mag ja daran liegen, daß das Gesellschaften sind, in denen die weibliche Rolle eher restriktiv betrachtet wird, und das Kloster zwar einerseits gewisse Regeln und Einschränkungen mit sich bringt, andererseits aber auch gewisse andere Einschränkungen nicht greifen - und gewisse Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung entstehen, die sie sonst nicht hätten. Einerseits mag das auch bei den SF-Frauen dann irgendwo so eine Herausgehobenheit, daß sie gewissermaßen "Priesterinnen der Bewegung", gewissermaßen etwas privilegiert sind oder etwas mehr Entfaltungsmöglichkeit haben; andererseits kann es aber auch möglich sein, daß das für Manche auch eine Erleichterung war, weil sie nicht ständig nach "Mann und Kindern" gefragt wurden...
Andererseits habe ich aber auch schonmal gedacht, ob man die Ideologie der heutigen Rechten denn so wirklich 1:1 mit der NS-Ideologie in Einklang bringen könnte? Es kommt ja z.B. heutzutage überhaupt nicht gut an, antisemitisch zu sein, da bedient man viel eher anti-musilimische Sentimente. (Und einige der "Kameraden" in heutiger Zeit wären vielleicht auch von den damaligen Nazis verfolgt worden?)
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Myron Pansomatist
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3625
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(#2306197) Verfasst am: 05.07.2024, 01:09 Titel: |
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Critic hat folgendes geschrieben: | Andererseits gab und gibt es auch Nazis, die durchaus keinen Widerspruch zwischen ihrer Ideologie und ihr Homosexualität sehen oder sogar versuchten, ihre Sexualität im Rahmen ihrer Ideologie zu rechtfertigen. |
Queere Nazis: https://www.siegessaeule.de/magazin/queere-nazis/
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wolle Anti-Theist und Welt-Verbesserer
Anmeldungsdatum: 23.03.2015 Beiträge: 4269
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(#2306198) Verfasst am: 05.07.2024, 08:51 Titel: |
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https://www.bpb.de/themen/rechtsextremismus/dossier-rechtsextremismus/260333/graue-woelfe-die-groesste-rechtsextreme-organisation-in-deutschland/ schrieb:
Zitat: | Seit mehr als fünf Jahrzehnten existiert in der Türkei eine ultranationalistische, rassistische und gewalttätige Bewegung, deren Traditionen weit in die Geschichte zurückreichen. |
https://de.wikipedia.org/wiki/Graue_W%C3%B6lfe schrieb:
Zitat: | In Deutschland wird die Partei durch drei Dachorganisationen vertreten, denen bundesweit rund 303 Vereine, mit mehr als 18.500 Mitgliedern, angehören. Sie ist damit die größte rechtsextreme Organisation in Deutschland.[5][6][7][8] |
Merkmale der Grauen Wölfe sind Nationalismus, Rassismus, Führerprinzip, Gewaltanwendung, Hetze gegen Minderheiten, Aufbau von Feindbildern (Juden, Christen, Armenier, Griechen, Kommunisten, Freimaurer, Israel, EU, Vatikan, USA), verfassungsfeindliche Auffassungen von Menschenwürde und Gegnerschaft der Demokratie.
In Frankreich sind die Grauen Wölfe bereits verboten.
Ich fordere eine Überwachung durch den Verfassungsschutz, ggf. ein Verbot der Grauen Wölfe in Deutschland.
_________________ 72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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VanHanegem Weltmeister
Anmeldungsdatum: 24.04.2006 Beiträge: 3180
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(#2306199) Verfasst am: 05.07.2024, 10:19 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Du brachtest aber das Thema "heutige Judenvertreibungen" zuerst ins Spiel mit der Behauptung, ich hätte diese bei meinem Thema "vergessen", dann hast du dich davon angeblich distanziert, dann hältst du mir aber doch wieder vor, es sei doch "straightforwrd", etwas dazu zu schreiben, und äußerst dich zu diesem Thema überhaupt nur in der Auseinandersetzung mit meinen Aussagen.
Es ging mir also oben - wie ein ehrlicher Diskutant leicht verstanden hätte, während sich der unehrliche wieder mal böswillig dumm stellt - beim Vorwurf der Ablenkung nicht um das allgemeine Thema des Threads, sondern um das Thema, zu dem ich schrieb. Du lügst also weiterhin über den Diskussionsverlauf. |
Eine Metadiskussion über den Diskussionsverlauf des Thread "Faschismus" ist hier m.E. off-topic und gehört in einen extra Thread. Denn magst Du gerne aufmachen, ich kann Dir aber nicht versprechen, dass ich das mit diskutiere.
Allgemein meine ich: Wer Hitler (und nicht Mussolini, Franco & Co) als Prototyp des Faschismus sieht, müsste schon so konsequent sein dann auch die Judenfeindlichkeit als zentrales Element des Faschismus anzusehen.
_________________ Hup Holland Hup, Oranje winnt de cup (2022)
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VanHanegem Weltmeister
Anmeldungsdatum: 24.04.2006 Beiträge: 3180
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(#2306200) Verfasst am: 05.07.2024, 10:26 Titel: |
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Critic hat folgendes geschrieben: | ... (Und einige der "Kameraden" in heutiger Zeit wären vielleicht auch von den damaligen Nazis verfolgt worden?) |
Das einschränkende "vielleicht" kannst Du getrost streichen. Es sind sogar Kameraden der damaligen Zeit von den damaligen Nazis verfolgt worden.
_________________ Hup Holland Hup, Oranje winnt de cup (2022)
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Myron Pansomatist
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3625
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wolle Anti-Theist und Welt-Verbesserer
Anmeldungsdatum: 23.03.2015 Beiträge: 4269
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(#2307151) Verfasst am: 23.08.2024, 00:02 Titel: |
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Im aktuellen "Der Spiegel" vom 17.8.2024 gibt es eine 10 Seiten-Abhandlung über die Frage, wie Faschismus beginnt.
Ich musste mir die Ausgabe für 6,70 € gönnen.
Geschickt werden in dem Artikel die üblichen Verdächtigen beleuchtet und zehn Merkmale für Faschismus herausgearbeitet.
Außerdem mit einer Empfehlung für das Kartenspiel "Secret Hitler".
In dem Spiel geht es darum, einen getarnten Hitler rechtzeitig auffliegen zu lassen, bevor er die Demokratie kippt.
_________________ 72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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Myron Pansomatist
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3625
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(#2307155) Verfasst am: 23.08.2024, 01:09 Titel: |
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wolle hat folgendes geschrieben: | Im aktuellen "Der Spiegel" vom 17.8.2024 gibt es eine 10 Seiten-Abhandlung über die Frage, wie Faschismus beginnt.
Ich musste mir die Ausgabe für 6,70 € gönnen.
Geschickt werden in dem Artikel die üblichen Verdächtigen beleuchtet und zehn Merkmale für Faschismus herausgearbeitet. |
"Ein rechter Populismus fordert die Demokratie heraus…" – Der Spiegel
Zitat: | "Direkte Demokratie ausbauen
Direkte Demokratie ist das beste Mittel, um das Vertrauen in die Politik zurückzugewinnen und auch Maßnahmen durchzusetzen, die von den selbsternannten Eliten blockiert werden. In einer demokratischen Gesellschaft müssen die Bürger gemeinsam zu wichtigen Themen Entscheidungen treffen. Dazu müssen endlich die Instrumente der direkten Demokratie ausgebaut werden. Österreich braucht Bürgerentscheidungen auf allen Ebenen – Bund, Land und Gemeinde. Mehr direkte Demokratie bedeutet auch eine intensivere Auseinandersetzung mit Sachthemen im Rahmen der politischen Diskussionskultur. Die Parteien und deren Repräsentanten werden dadurch angehalten, die Bürger von ihren inhaltlichen Positionen zu überzeugen."
Quelle: Wahlprogramm der FPÖ für die Nationalratswahl 2024 |
Tja, sind die Nationalpopulisten echte demokratische Schafe oder antidemokratische Wölfe im demokratischen Schafspelz?
Zitat: | "Populismus…kann häufig als demokratisch, gar radikaldemokratisch erscheinen. Er kann bisweilen auch positive Effekte für die Demokratie zeitigen. Entscheidend ist jedoch, dass Populismus an sich nicht demokratisch, ja der Tendenz nach zweifelsohne antidemokratisch ist."
(S. 14)
"Ein möglicher Einwand könnte an dieser Stelle lauten, dass gerade Populisten immer wieder nach Volksabstimmungen rufen. Doch wenn Populisten ein Referendum fordern, dann nicht, weil sie einen offenen Diskussionsprozess unter den Wählern auslösen wollen, sondern weil die Bürger bitte schön bestätigen sollen, was die Populisten immer bereits als den wahren Volkswillen erkannt haben (welcher halt von den illegitimen, im Zweifelsfall am Eigennutz orientierten Eliten perfiderweise nicht umgesetzt wird)."
(S. 45)
(Müller, Jan-Werner. Was ist Populismus? Berlin: Suhrkamp, 2016.) |
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Myron Pansomatist
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3625
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(#2307156) Verfasst am: 23.08.2024, 02:53 Titel: |
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Viele begehen den Fehler, Demokratie mit liberaler Demokratie gleichzusetzen.
"Demokratie definiert man am besten als die Verbindung von Volkssouveränität und Mehrheitsprinzip; nicht mehr, nicht weniger. Demokratie kann daher direkt oder indirekt, liberal oder illiberal sein." (Mudde/Kaltwasser—siehe unteres Zitat!)
Der Politologe Takis Pappas definiert Populismus gar als demokratischen Illiberalismus. (Populism and Liberal Democracy, Oxford UP, 2019. S. 33)
Zitat: | "Populism and (liberal) democracy
Just like populism, democracy is a highly contested concept in the academic realm and public space. The debates not only concern the correct definition of democracy, but also the various types of democracy. Although this is not the place to delve too deeply into this debate, we need to clarify our own understanding of democracy, before we can discuss its complex relationship with populism.
Democracy (sans adjectives) is best defined as the combination of popular sovereignty and majority rule; nothing more, nothing less. Hence, democracy can be direct or indirect, liberal or illiberal. In fact, the very etymology of the term democracy alludes to the idea of self-government of the people, i.e., a political system in which people rule. Not by chance, most “minimal” definitions consider democracy first and foremost as a method by which rulers are selected in competitive elections. Free and fair elections thus correspond to the defining property of democracy. Instead of changing rulers by violent conflict, the people agree that those who govern them should be elected by majority rule.
However, in most day-to-day usages the term democracy actually refers to liberal democracy rather than to democracy per se. The main difference between democracy (without adjectives) and liberal democracy is that the latter refers to a political regime, which not only respects popular sovereignty and majority rule, but also establishes independent institutions specialized in the protection of fundamental rights, such as freedom of expression and the protection of minorities. When it comes to protecting fundamental rights, there is no one-size-fits-all approach, and, in consequence, liberal democratic regimes have adopted very different institutional designs. For instance, some of them have a strong written constitution and Supreme Court (e.g., United States), while others have neither (e.g., United Kingdom). Despite these differences, all liberal democracies are characterized by institutions that aim to protect fundamental rights with the intention of avoiding the emergence of a “tyranny of the majority.”
This interpretation is very close to the one proposed by the late U.S. political scientist Robert Dahl, who maintained that liberal democratic regimes are structured around two separate and independent dimensions: public contestation and political participation. While the former refers to the possibility to freely formulate preferences and oppose the government, the latter alludes to the right to participate in the political system. Moreover, to ensure the optimization of both dimensions, he believed a demanding set of so-called institutional guarantees is required, including freedom of expression, right to vote, eligibility for public office, alternative sources of information, among others.
Now that we have clear definitions of democracy and liberal democracy, it is time to reflect on how they are affected by populism. In short, populism is essentially democratic, but at odds with liberal democracy, the dominant model in the contemporary world. Populism holds that nothing should constrain “the will of the (pure) people” and fundamentally rejects the notions of pluralism and, therefore, minority rights as well as the “institutional guarantees” that should protect them.
In practice, populists often invoke the principle of popular sovereignty to criticize those independent institutions seeking to protect fundamental rights that are inherent to the liberal democratic model. Among the most targeted institutions are the judiciary and the media."
(Mudde, Cas, & Cristobal Rovira Kaltwasser. Populism: A Very Short Introduction. Oxford: Oxford University Press, 2017.pp. 80-1) |
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Myron Pansomatist
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3625
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(#2307157) Verfasst am: 23.08.2024, 02:57 Titel: |
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Ein weiterer Fehler ist es, den Nationalpopulismus mit dem Faschismus gleichzusetzen.
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