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Atheistischer Zwangsvulgarismus
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#570765) Verfasst am: 23.09.2006, 02:34    Titel: Antworten mit Zitat

zoff hat folgendes geschrieben:
"Seid fruchtbar und mehret euch!"
Das kennst Du doch, oder?


Natürlich.

Nur hat das wenig mit Sexualkundeunterricht zu tun. Aber Jole kann selbstverständlich gerne zugeben, daß seine Maßstäbe hier göttlichen Ursprungs sind, so das denn zutreffen sollte. Nur gäbe es dann für mich auf der Ebene nichts mehr zum diskutieren, da ich keine Götter kenne, die mir irgendwelche Vorschriften machen. Den Punkt müsste man dann erst klären.

So oder so: Ich bin erstmal gespannt.
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Jole
Großer Obermufti



Anmeldungsdatum: 20.09.2006
Beiträge: 31
Wohnort: München

Beitrag(#570766) Verfasst am: 23.09.2006, 02:41    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Jole hat folgendes geschrieben:
Ähm? Ganz im Ernst, ohne Ironie: Das finde ich jetzt echt interessant. Ich dachte immer zu wissen, wie das mit dem Storch in Wirklichkeit funktioniert, und was Mann dafür mit Frau zu tun hat.


Dann denk nochmal drüber nach und erkläre, bitte ganz genau, wer was mit wem weshalb tun soll.

Was soll z.B. ganz speziell ich mit wem tun?

Was sollt Du tun? Mit wem? Warum?

Und wieder: sagt wer?

Ich kann in der Natur oder Biologie keinerlei Auftrag zur Heterosexualität erkennen.


Das ist mir vollkommen bewusst. Dennoch zeigt unsere Geschichte, dass die Menschen aus irgend einem unerklärlichen Grund doch immer wieder den Drang dazu verspüren, Kinder in die Welt zu setzen. Sind sie es letztlich nicht selbst, die sich sagen: "Ich will Kinder haben"? Dass ein natürlicher oder göttlicher Zwang besteht, habe ich nie behauptet.
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Brummsummsel
registrierter User



Anmeldungsdatum: 13.09.2006
Beiträge: 46

Beitrag(#570768) Verfasst am: 23.09.2006, 02:48    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Liebe Brummsummsel. Ich habe doch schon extra geschrieben
Zitat:
Und "nein", das ist kein Plädoyer für einen Einheitsbubikopf.
mit den Wunschvorstellungen hast du schon eher Recht; Der kategorische Imperativ ist ja schließlich in diesem Sinne auch eine...


sind "werte" für dich "objektiv" oder "subjektiv" ? .....ich denke werte kann man nicht übertragen, jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen anderen meine wertvorstellungen zu vermitteln.....warum auch?
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Jole
Großer Obermufti



Anmeldungsdatum: 20.09.2006
Beiträge: 31
Wohnort: München

Beitrag(#570770) Verfasst am: 23.09.2006, 03:05    Titel: Antworten mit Zitat

a)Ich denke, es gäbe da schon ein paar Menschen, denen ein paar Wertvorstellungen durchaus nicht schaden könnten. Und wenn es sich nicht lohnt, Werte zu vermitteln, wieso befassen sich dann so viele Philosophen damit, Werte zu entwickeln?

b)Im Bezug auf die Homosexualität ist mir gerade ein kleines Gedankenexperiment nach Darwin gekommen.
Wir alle wissen: survival of the fittest. Im Bezug auf die Fortpflanzung ist eine gute Anpassung wohl die Heterosexualität, eine weniger gute wohl die Homosexualität. Homosexuelle gibt es nur aufgrund von ständigen Mutationen der Libido (und ich will das Wort Mutationen keinesfalls als Diffamierung verwenden, sondern eben im Kontext von Darwins Lehre). Sie sind deshalb eigentlich mit jeder Beziehung die sie eingehen am Aussterben (Wenn wir mal die Adoption vernachlässigen).
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Brummsummsel
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Anmeldungsdatum: 13.09.2006
Beiträge: 46

Beitrag(#570771) Verfasst am: 23.09.2006, 03:23    Titel: Antworten mit Zitat

Jole hat folgendes geschrieben:
a)Ich denke, es gäbe da schon ein paar Menschen, denen ein paar Wertvorstellungen durchaus nicht schaden könnten. Und wenn es sich nicht lohnt, Werte zu vermitteln, wieso befassen sich dann so viele Philosophen damit, Werte zu entwickeln?

b)Im Bezug auf die Homosexualität ist mir gerade ein kleines Gedankenexperiment nach Darwin gekommen.
Wir alle wissen: survival of the fittest. Im Bezug auf die Fortpflanzung ist eine gute Anpassung wohl die Heterosexualität, eine weniger gute wohl die Homosexualität. Homosexuelle gibt es nur aufgrund von ständigen Mutationen der Libido (und ich will das Wort Mutationen keinesfalls als Diffamierung verwenden, sondern eben im Kontext von Darwins Lehre). Sie sind deshalb eigentlich mit jeder Beziehung die sie eingehen am Aussterben (Wenn wir mal die Adoption vernachlässigen).


zu a) ich denke werte kann man nicht entwickeln, sie entstehen durch das reagieren auf die umwelt und durch unsere inneren programme und gefühle, es kommt darauf an wieviel bedeutungen wir ihnen geben, und das führt zu unseren inneren wertvorstellungen, sehr vereinfacht gedacht jetzt....

zu b) homosexualität könnte auch eine rolle in richtung überbevölkerung spielen.....
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#570772) Verfasst am: 23.09.2006, 03:42    Titel: Antworten mit Zitat

Jole hat folgendes geschrieben:
b)Im Bezug auf die Homosexualität ist mir gerade ein kleines Gedankenexperiment nach Darwin gekommen.
Wir alle wissen: survival of the fittest. Im Bezug auf die Fortpflanzung ist eine gute Anpassung wohl die Heterosexualität, eine weniger gute wohl die Homosexualität. Homosexuelle gibt es nur aufgrund von ständigen Mutationen der Libido (und ich will das Wort Mutationen keinesfalls als Diffamierung verwenden, sondern eben im Kontext von Darwins Lehre). Sie sind deshalb eigentlich mit jeder Beziehung die sie eingehen am Aussterben (Wenn wir mal die Adoption vernachlässigen).


Falsch.

Erstens beschäftigt sich Darwin mit Spezies und nicht mit Individuen. Zweitens würde auch dann, wenn er es täte, immer noch kein "sollen" folgen.

Für den Beweis der Behauptung, daß Homosexualität auf Grund einer speziellen Mutation entsteht würdest Du vermutlich einen Nobelpreis bekommen; jedenfalls dürfte Deine Forschung für einiges Aufsehen sorgen.
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Louseign
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Anmeldungsdatum: 02.06.2006
Beiträge: 5585

Beitrag(#570804) Verfasst am: 23.09.2006, 10:08    Titel: Antworten mit Zitat

Jole hat folgendes geschrieben:
Und ich find's schön, dass man hier so richtig zum Denken ermuntert wird! Fehler werden einem mit einem verzeihenden Lächeln aufgezeigt, man wird an die Hand genommen, in neue Sichtweisen eingeführt und abschließend, wenn man doch einmal, blind wie man ist, ein Korn findet, wird einem zutraulich auf die Schulter geklopft.
Wenn ihr jedem Menschen, der nicht auf eurem Denkstand ist, so wie mir gegenüber tretet, dann sehe ich aber ein großes schwarzes Loch für die Weitervermittlung eurer Weisheiten!
Obwohl mein Denkniveau eurer Meinung nach einen Rattenschiss wert ist, setze ich mich, im Gegensatz zum Gros der Menscheit, immerhin aktiv mit derartigen Problemstellungen auseinander...

Könnte die Behandlung, die dir hier widerfährt, eventuell darauf zurückzuführen sein, wie du dich im Eingangspost vorgestellt hast? Da hast du erst einmal die Atheisten pauschal als zwanghafte Miesmacher abqualifiziert, die (laut Titel) zudem noch unzivilisiert (vulgär) sind. Im Gegenzug erwartest du von uns, dass wir dich alle ans Händchen nehmen und sagen: "Ach komm', nun sei doch mal nicht so! Wir sind doch hier alle ganz lieb."
Von mir persönlich kann ich schon einmal sagen, dass ich nicht zu den Masochisten gehöre, die sich permanent vor's Schienenbein treten lassen und das ganze mit einem nachsichtigen Lächeln quittieren; und ich vermute mal, den anderen Forenusern hier wird es nicht viel anders ergehen.

Jole hat folgendes geschrieben:
Ziemlich unbefriedigende Antwort und insgesamt wieder ein gutes Beispiel für die vollkommene Berechtigung meines Threadtitels. Auch wenn du es auf einem etwas gehobenerem Level machst als jemand, der "Ha! Du Arsch! Verpiss dich doch! Deine Meinung ist mir scheiss egal!" schreit, so ändert das doch nichts daran, dass du einer derjenigen bist, die, bloß, weil ich das Wort Kirche und Religion nicht ausschließlich negativ zu gebrauchen weiss, sofort seine Theistensirene auf volle Lautstärke stellt, meine Frage (und ich will gar nicht wissen, was bei einer klaren These passiert wäre) unbesehens in den Boden stampft und mich zum Teufel wünscht.

Im Moment habe ich wieder verstärkt den Eindruck, dass es dir nur vordergründig um die Diskussion der Frage, welche Institution für die Verbreitung einer allgemeinen Ethik am geeignetsten ist, geht. In Wirklichkeit jedoch willst du nur durch gezielte Provokation "beweisen", dass der Titel dieses Threads zuträfe. Was du aber tatsächlich beweist, ist, dass das Sprichwort "Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus" durchaus seine Berechtigung hat. Darin sehe ich aber nichts verwerfliches; schließlich braucht man sich nicht alles gefallen zu lassen.

Im übrigen hat er auch gar nichts im Sinne von "Ha! Du Arsch! Verpiss dich doch! Deine Meinung ist mir scheiss egal!" geschrieben, sondern lediglich darauf hingewiesen, dass in gewissen christlich orientierten Foren mit Andersdenkenden noch ganz anders umgesprungen wird, und dieses Forum von daher vergleichsweise harmlos ist.
Jole hat folgendes geschrieben:
Wer von sich selbst, auch wenn's ironisch gemeint war, behauptet, eine überlegene Weltanschauung zu haben, den anderen schlichtweg als Fundi bezeichnet und ihm nebenbei auch noch das Denken abzusprechen versucht, na, dem danke ich für den Beweis meiner Behauptung, dass in diesem Forum atheistischer Zwangsvulgarismus herrscht. Ich wage gar nicht, mir vor zu stellen, was ihr mit einem echten Christen erst so alles anstellen würdet...

Den Sinn von Ironie hast du aber schon verstanden, oder? Ich frage nur deswegen nach, weil mich dieser Teil deiner Äußerung beim allgemeinen Verständnis von Ironie ziemlich verwirrt.
Jole hat folgendes geschrieben:
Ich wage gar nicht, mir vor zu stellen, was ihr mit einem echten Christen erst so alles anstellen würdet...

Dann frag' doch einfach mal tillich oder zelig. Beide haben sich hier im Forum als Christen zu erkennen gegeben, und, ich würde mal behaupten, mit beiden geschieht hier nichts "aufregendes". Vielmehr werden sie, wie jeder andere User auch, in die Diskussion einbezogen.
Jole hat folgendes geschrieben:
Danke für die konstruktiven Beiträge!

So so, Beiträge, die dir nicht nach dem Munde reden, bezeichnest du als [ironie]konstruktiv[/ironie]. Aber vielleicht lasse ich mich auch bloß wieder von deinem besonderen Verständnis von Ironie verwirren...
Jole hat folgendes geschrieben:
@Ava&vT:
Nur weil die Kirchen Scheisse bauen, gilt das nicht im Rückschluss auch für das "einfache Volk".

Da ich eine gegenteilige Behauptung nirgendwo aufgestellt habe, kann ich dir da recht gelassen zustimmen. Es stützt eigentlich nur meine Aussage, dass die Moral des einfachen Volkes sich nur schwer beurteilen lässt, wenn es in der Freiheit drastisch eingeschränkt ist.
Jole hat folgendes geschrieben:
Es gibt, meiner Meinung nach, jede Menge gutgläubiger (Muhahaha, was ein Wortspiel!) Christen, Juden, Moslems und Buddhisten.

Was wiederum bestätigt, dass es die Wechselwirkung zwischenmenschlicher Beziehungen ist, welche die Verbreitung einer Ethik zu fördern in der Lage ist. Grundvoraussetzung ist eben nur eine echte Verständigung zwischen Christen, Juden, Moslems, Buddhisten und nicht zuletzt auch den Nichtgläubigen. Aber diese Verständigung muss gleichermaßen von allen Seiten ausgehen und kann nicht nur einseitig gefordert werden.
Jole hat folgendes geschrieben:
Auch wenn die Mutterreligionen allesamt ziemlich viele Leichen im Keller liegen haben.

Das ist ein Grund dafür, dass Kirche als Institution sich wenig zur Verbreitung von Moral eignet: an den Machtstrukturen hat sich nichts geändert. Würde die Machtfülle erneut ausgebaut, würde der ganze Zirkus (Inquisition und sonstiger Machtmissbrauch) von vorne losgehen.

Ein weiterer Grund ist, dass die Mutterreligionen miteinander konkurrieren. Wenn dir wirklich so etwas wie "Weltethik" vorschwebt, dann kommt es nicht gerade gut, irgendeine Kirche zur "Leitinstitution" zu erheben.
Jole hat folgendes geschrieben:
(Nur nebenbei: diese Redewendung steht nicht zufällig mit "Arsen und Spitzenhäubchen" in Verbindung?)

Keine Ahnung, was du mir damit sagen willst... Schulterzucken
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Demokritos
deaktiviert



Anmeldungsdatum: 20.08.2006
Beiträge: 124

Beitrag(#570810) Verfasst am: 23.09.2006, 10:52    Titel: Antworten mit Zitat

Jole hat folgendes geschrieben:
Brauchen die Menschen keine Werte, die sie verbinden?

Akzeptiert. Können alle Anwesenden den Menschen- und Bürgerrechten als Wertemaßstab zustimmen?

Zur Wertvermittlung: Wir haben die Schulen, die Medien, Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften, und nicht zuletzt das Leben eines jeden Einzelnen.
Die genannten Institutionen erfüllen den Auftrag mal besser, mal schlechter. Insgesamt aber ist eine Wertvermittlung im offenen Diskurs derjenigen durch eine Instanz mit Absolutheitsanspruch vorzuziehen.

Deine Bewertung des Protestantismus finde ich zu positiv.
Für Luther und seine Zeitgenossen war das Höllenfeuer noch sehr real, und für fundamentalistische Protestanten gilt das noch heute. Die "Allversöhnungslehre" hat sich innerhalb des Protestantismus niemals durchgesetzt, sondern ist stets die Ansicht einer Minderheit geblieben.
Den Eigenwert von Vernunft und Gewissen hat Luther nie anerkannt, wenn dabei Ergebnisse herauskamen, die seiner eigenen Glaubensüberzeugung widersprachen.

Zitat:
Allerdings finde ich, dass unser Buch der Bücher doch einen gewissen Anspruch auf Grundbildungsstatus hat.

Ganz Deiner Meinung. Anspruch auf Kenntnis, ja. Anspruch auf unhinterfragbare Autorität, nein.


Zitat:
Nimm einen Christen und einen Atheisten und lass sie miteinander reden. Wenn sie vernünftig genug sind, sich nicht gegenseitig in Polemik zu zerfleischen, werden sie unter Umständen feststellen, dass sich manche, im besten Fall sogar viele ihrer Meinungen erstaunlich ähnlich sind.

Probieren wir es mal!

Zitat:
Nur weil die Kirchen Scheisse bauen, gilt das nicht im Rückschluss auch für das "einfache Volk". Es gibt, meiner Meinung nach, jede Menge gutgläubiger (Muhahaha, was ein Wortspiel!) Christen, Juden, Moslems und Buddhisten.

Leider gibt es auch genau das Gegenteil, nämlich intolerante und gewalttätige Fanatiker - was den Religionen bei der Wertvermittlung wiederum ein schlechtes Zeugnis ausstellt.

Noch einmal zum "atheistischen Zwangsvulgarismus": Manche Atheisten sind vulgär (manchmal jedenfalls). Manche Anhänger anderer Weltanschauungen auch. Manche Atheisten sind nicht vulgär (manchmal jedenfalls). Manche Anhänger anderer Weltanschauungen ebenfalls nicht. Deswegen finde ich die Aussage durch den von Dir gewählten Titel für diesen Thread überzogen.

Zitat:
Sprache ist einfach inkonsistent.

So ist es. Bestimmt habe ich jetzt auch wieder irgend etwas verkürzt oder mißverständlich formuliert. Aber darüber läßt sich dann ja diskutieren.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#570819) Verfasst am: 23.09.2006, 11:14    Titel: Antworten mit Zitat

Jole hat folgendes geschrieben:

@Sokrateer:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Du sprachst von positiven Aspekten des Glaubens, also hast du die transportierte Moral selbst als positiv bewertet. Als angeblich vernunftgebabter Mensch musst du das erst mal begründen.

Also welche Kirche, welche Religion, welche Moral?

Protestantismus finde ich gar nicht mal so dumm. Du bist von Gott angenommen, ohne eigentlich etwas dafür tun zu müssen. Dir droht kein Höllenfeuer, weil jeder in den Himmel kommt (wobei eine derartige Jenseitsvorstellung natürlich a bisserl altbacken ist). Also liegt es allein an dir und deiner Dankbarkeit dafür, zu glauben oder auch nicht. Luther läutet damit eigentlich schon den Atheismus ein, weil er die Autorität Gottes in die Hände der Menschen legt (wo sie ja auch herkommt). Ethisches Handeln entsteht auf dieser Grundlage rein aus einem selbst heraus, wenn man das so will.

Ich weiß nicht bei welchem evangelischen Kuschel-Theologen du das aufgeschnappt hast, aber repräsentativ für den Protestantismus weltweit, in der Vergangenheit und auch in .de und .at ist das sicher nicht. Was du hier schreibst ist kompletter Unfug.

Du findest Protestantismus also gut.
Welche klare Position hat der Protestantismus zu konkreten moralischen Fragen, wie:
Todesstrafe
Abtreibung
Sex außerhalb der Ehe
Homosexualität (dein Lieblingsthema)
Gehorsam der Frau in der Partnerschaft
Stellung der Frau in der Gemeinschaft

Jole hat folgendes geschrieben:

Mir ist die Implikation die dahinter steckt durchaus bewusst, schmälert die Sache an sich meiner Meinung nach jedoch nicht.
Aber halt: mir reicht schon ein "Glaube deshalb positiv, weil massenwirksam, da simpel und jedermann zugänglich"

Die katholische Kirche vertritt die Ansicht, dass Kondome falsch sind. Die überwiegende Mehrheit der österreichischen Katholiken hält das für hirnverbrannten Unsinn.
Was schließt du daraus über die Massenwirksamkeit der kirchlichen Botschaft?

Jole hat folgendes geschrieben:
Irgendwie muss ich daran arbeiten, mich klarer auszudrücken. Meine "These" war gar keine, sondern eine Frage. Nach einer Möglichkeit, Werte zu vermitteln (Und noch einmal: mir geht es hier nicht speziell um die Kirche). Aber in diesem Sinne: ja.

Warum?
Brauchen die Menschen keine Werte, die sie verbinden?

Ein Wert, der uns verbindet ist der der freien Liebe. Das ist Liebe ohne Beschränkungen durch Nationalität, Religionsbekenntnis, Stand, Rasse oder Ehe. Dieser Wert wird über Geschichten, Filme und über Musikstücke vermittelt. Und diese Form der Verbreitung guter Ideen, Werte und Ideale sticht die Predigten der Kirchen aus, in denen eben gegen die freie Liebe angepredigt wird.
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caballito
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#570848) Verfasst am: 23.09.2006, 11:59    Titel: Re: Atheistischer Zwangsvulgarismus Antworten mit Zitat

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Troll


Nein, ist diesmal kein Troll.

Man wird sich ja mal irren dürfen ... Schulterzucken
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Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#570849) Verfasst am: 23.09.2006, 12:01    Titel: Antworten mit Zitat

Jole hat folgendes geschrieben:
Nach einer Möglichkeit, Werte zu vermitteln


Werte kann man nicht vermitteln. Man kann die Menschen höchstens auf den Geschmack bringen.
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Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44699

Beitrag(#570857) Verfasst am: 23.09.2006, 12:29    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Werte kann man nicht vermitteln. Man kann die Menschen höchstens auf den Geschmack bringen.

Daumen hoch!
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Lamarck
Radikaler Konstruktivist



Anmeldungsdatum: 28.03.2004
Beiträge: 2148
Wohnort: Frankfurt am Main

Beitrag(#570925) Verfasst am: 23.09.2006, 14:33    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Jole,

vielen Dank für Deinen überaus bemerkenswerten Beitrag. Dieser sprudelt ja geradezu über vor Geist und Witz! Und der Titel erst. Atheistischer Zwangsvulgarismus! Genial! Da wird Dir natürlich gern verziehen, dass Du die diversen Threads in diesem Forum nur marginal rezeptierst und auch der Suchfunktion bestenfalls nur ein mitleidiges Lächeln schenken kannst.

Natürlich ist davon auszugehen, dass der Zusammenhang zwischen Religion und Ethik im höchsten Maße originell, gottgegeben und Deiner Urheberschaft zuzurechnen ist. Oh großer Obermufti, das musste endlich einmal gesagt werden! Noch nie hat sich die Menschheit mit solchen geradezu elementaren Fragen auseinandergesetzt, und in diesem Forum schon gar nicht. Sei gepriesen und störe Dich auch nicht an den zweifellos auftauchenden Gedanken von manch überkritischen Zeitgenossen hier, die eben gerade über Sprüche sinnieren könnten, die die Passgenauigkeit von "dumm und dreist" zum Inhalt haben mögen.

Jedoch und gleichwohl, hier einige Anmerkungen und (rhetorische) Fragen:

Was ist den das für eine Moral, die Kirche und Religion unter das Volk bringen? Und was ihre Legitimation? Wie kommt es zu diesem Monopolanspruch? Schließlich: Hast Du Deine Vorhaut noch?


1. Samuel 18,25-28 [Elberfelder Übersetzung] hat folgendes geschrieben:
18,25 Da sagte Saul: So sollt ihr zu David sagen: Der König fordert keine andere Heiratsgabe als hundert Vorhäute der Philister, um an den Feinden des Königs Vergeltung zu üben. Saul aber gedachte, David durch die Hand der Philister zu Fall zu bringen.
18,26 Und seine Knechte berichteten David diese Worte, und es war in den Augen Davids recht, des Königs Schwiegersohn zu werden. Und noch waren die Tage nicht vollendet,
18,27 da machte sich David auf und zog hin, er und seine Männer, und erschlug zweihundert Mann unter den Philistern. Und David brachte ihre Vorhäute, und man lieferte sie dem König vollzählig ab, damit er des Königs Schwiegersohn werde. Da gab Saul ihm seine Tochter Michal zur Frau.
18,28 Und Saul sah und erkannte, daß der HERR mit David war, daß Michal, die Tochter Sauls, ihn liebte.



Jeremia 4,4 [Elberfelder Übersetzung] hat folgendes geschrieben:
4,4 Beschneidet euch für den HERRN und entfernt die Vorhäute eurer Herzen, ihr Männer von Juda und ihr Bewohner von Jerusalem, damit mein Zorn nicht ausbricht wie ein Feuer und unauslöschlich brennt wegen der Bosheit eurer Taten!




Genesis 17,14 [Elberfelder Übersetzung] hat folgendes geschrieben:
17,14 Ein unbeschnittener Männlicher aber, der am Fleisch seiner Vorhaut nicht beschnitten ist, diese Seele soll ausgerottet werden aus ihrem Volk; meinen Bund hat er ungültig gemacht!





Cheers,

Lamarck
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„Nothing in Biology makes sense, except in the light of evolution.” (Theodosius Dobzhansky)

„If you can’t stand algebra, keep out of evolutionary biology.” (John Maynard Smith)

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Jole
Großer Obermufti



Anmeldungsdatum: 20.09.2006
Beiträge: 31
Wohnort: München

Beitrag(#571849) Verfasst am: 24.09.2006, 23:56    Titel: Antworten mit Zitat

Falsch.

Erstens beschäftigt sich Darwin mit Spezies und nicht mit Individuen. Zweitens würde auch dann, wenn er es täte, immer noch kein "sollen" folgen.

Für den Beweis der Behauptung, daß Homosexualität auf Grund einer speziellen Mutation entsteht würdest Du vermutlich einen Nobelpreis bekommen; jedenfalls dürfte Deine Forschung für einiges Aufsehen sorgen.[/quote]

War doch nur ein Joke, Alter! Aber ich vertrete immer noch die Meinung, dass ein Mann mit einer Frau schlafen muss, wenn ein Kind dabei heraus kommen soll...
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Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#571852) Verfasst am: 25.09.2006, 00:01    Titel: Antworten mit Zitat

Jole hat folgendes geschrieben:
War doch nur ein Joke, Alter! Aber ich vertrete immer noch die Meinung, dass ein Mann mit einer Frau schlafen muss, wenn ein Kind dabei heraus kommen soll...


Auch das ist falsch, wichtiger ist aber, das es nie Thema war...
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#571857) Verfasst am: 25.09.2006, 00:05    Titel: Antworten mit Zitat

Jole hat folgendes geschrieben:
Aber ich vertrete immer noch die Meinung, dass ein Mann mit einer Frau schlafen muss, wenn ein Kind dabei heraus kommen soll...


Das ist eine Möglichkeit, aber nicht die einzige. Es gibt Paare, da ist das etwas komplizierter - dieses Thema wurde auch schon in Filmen und Fernsehserien angesprochen und sollte eigentlich allgemein bekannt sein. Ausserdem schlafen Menschen nicht nur aus dem Grund miteinander, um Kinder zu zeugen. Manche tun alles, um eine Zeugung zu verhindern - das nennt man "Verhütung". Vielleicht hast Du schon mal davon gehört, auch wenn Du natürlich schon immer zu klug warst, um die Bravo zu lesen.
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Jole
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Anmeldungsdatum: 20.09.2006
Beiträge: 31
Wohnort: München

Beitrag(#571884) Verfasst am: 25.09.2006, 00:41    Titel: Antworten mit Zitat

@Ava&vt
a)Nicht ironisch gemeint: Okay, ich gebe dir Recht. Insgesamt bin wohl eher ich derjenige, der zwanghaft vulgär veranlagt ist.
b)Ironie, weil ich ihm nicht unterstellen will, dass er wirklich von sich selbst denkt, eine überlegene Weltanschauung zu haben
c)Ich hatte eher das Gefühl, dass ich in ein anderes Forum abgeschoben werden soll
d)Das mit dem konstruktiv war 100%ig ernst gemeint
e)Nach wie vor will ich, wie bereits gesagt, weder Zombies zum Leben erwecken, noch ein Monster à la Frankenstein zusammenflicken. Klartext: Zombie=Kirche, Frankensteins Monster=Neuartige kirchenähnliche Institution...
f)"Arsen und Spitzenhäubchen" ist ein herrlicher Film, in dem zwei liebenswürdige alte Omas mehrere Leute auf eine Tasse Tee zu sich einladen, sie dabei mit Arsen vergiften und anschließend die Leichen in ihrem Keller begraben. Musst du unbedingt sehen, du kringelst dich vor Lachen!

@Sokrateer
a)So weit ich weiß, habe ich nicht "gut", sondern "gar nicht mal so dumm" geschrieben.
b)eigentlich habe ich nur eine kleine Eigeninterpretation (und du brauchst es gar nicht zu sagen: sie ist wahrscheinlich dumm) von einer allgemeinen Lehre Luthers geliefert, keine kirchlichen Positionen vertreten, des weiteren siehe Punkt a)
c)Ich find's gut, dass die österreichischen Katholiken diese Ansicht für hirnverbrannten Unsinn halten. Nicht nur, weil es hirnverbannter Unsinn ist, sondern weil das auch zeigt, dass der hirnverbrannte Unsinn die österreichischen Katholiken zumindest erreicht... Schön massenwirksam. Habe nicht behauptet "massenwirksam" soll heißen, möglichst vielen Leuten das Hirn zu waschen, sondern einzig, möglichst viele Leute zu erreichen...
d)
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Ein Wert, der uns verbindet ist der der freien Liebe. Das ist Liebe ohne Beschränkungen durch Nationalität, Religionsbekenntnis, Stand, Rasse oder Ehe. Dieser Wert wird über Geschichten, Filme und über Musikstücke vermittelt. Und diese Form der Verbreitung guter Ideen, Werte und Ideale sticht die Predigten der Kirchen aus, in denen eben gegen die freie Liebe angepredigt wird.

Das finde ich tatsächlich eine gute Antwort auf meine Eingangsfrage!

@Lamarck
Wenigstens kann ich über deinen Hohn noch lachen... Aber trotzdem kann ich mir nicht nehmen, noch einmal zu sagen: ich wollte gar nicht über Kirche + Ethik diskutieren, sondern über eure Meinung, wie Ehtik vermittelt werden sollte. War zu scharf formuliert, und okay! Ich wollte Aufmerksamkeit, schließlich habe ich die von meinen Eltern nie gekriegt und muss das jetzt irgendwie kompensieren, möglichst mit der Weltherrschaft zwinkern
Übrigens: nein, ich bin kein Jude
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 1229

Beitrag(#571971) Verfasst am: 25.09.2006, 10:02    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Was ich fragen will: was wäre, wenn man den Leuten gemeinsame Werte gibt?


Es gibt keine dummen Fragen. Aber, was wäre, wenn die Erde doch eine Scheibe wäre? Was wäre, wenn alle „Leute“ eine Partei wählen würden? Haben sich dann alle lieb? Was wäre, wenn der Mensch kein Mensch wäre? Da kann ich auch gleich vorschlagen, dass alle Menschen MEINE Werte übernehmen… Und da dieser Zustand dann erhalten bleiben soll, weil alles andere Streit bedeuten würde, müssten diese Werte dann auch unabänderlich und unfehlbar sein und dürften niemals wieder geändert werden…

Gegenfrage: Was denkt, wer solche Fragen stellt?

Gruß
HFR
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 1229

Beitrag(#571977) Verfasst am: 25.09.2006, 10:19    Titel: Antworten mit Zitat

Jole schrieb:
Zitat:
Protestantismus finde ich gar nicht mal so dumm. Du bist von Gott angenommen, ohne eigentlich etwas dafür tun zu müssen. Dir droht kein Höllenfeuer, weil jeder in den Himmel kommt (wobei eine derartige Jenseitsvorstellung natürlich a bisserl altbacken ist). Also liegt es allein an dir und deiner Dankbarkeit dafür, zu glauben oder auch nicht. Luther läutet damit eigentlich schon den Atheismus ein, weil er die Autorität Gottes in die Hände der Menschen legt (wo sie ja auch herkommt).


Protestantismus finde ich gar nicht mal so intelligent (wie Atheismus): Ich glaube irgendetwas, halte es also willkürlich und unwissenschaftlich für absolut wahr, weil es (manchen) eine angenehme Phantasie ist. Es ist dann vielleicht auch gar nicht mal so dumm, Drogen zu nehmen, die nette Halluzinationen hervorrufen.

Die katholische Kirche leutet den Atheismus ein, in dem sie gewisse Umstände als tatsächlich wahr und nicht übertragbar auslegt: Jeder weiß, dass sich eine Oblate nicht in Fleisch und Wein nicht in Blut verwandelt und jeder Katholik sieht das auch im Abendmal: Er weiß damit auch, wie wahr der Rest des Glaubens ist, nämlich ebenso wahr. Die katholische Kirche könnte ebensogut auch in Latein predigen lassen. Erst mit der Reformation haben die Menschen überhaupt angefangen, das als mehr als einen Kultus aufzufassen, was sie da machen.

Verstehen und Verstand führt insofern zum Atheismus, insofern stimme ich Dir zu.

Gruß
HFR

P.S:
Jole schrieb:
Zitat:

Und im übrigen: ich will hier keine Zombies wieder zum Leben erwecken, oder Frankensteins Monster schaffen, wenn, dann nach einem kleinen Säugling suchen, der eines Tages einmal ein guter Mensch werden kann.


Macht doch die evengelische Kirche auch: Auferstehung des toten (!) Jesus als wandelnder Wiedergänger auf Erden: Per Definition ein Zombie, ein Wiedergänger
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Beitrag(#572011) Verfasst am: 25.09.2006, 12:13    Titel: Re: Atheistischer Zwangsvulgarismus Antworten mit Zitat

Ohne den restlichen Thread gelesen zu haben, ruft so ein Satz bei mir Mißtrauen hervor:

Jole hat folgendes geschrieben:

Es gibt keinerlei Motivation mehr für sittliches Handeln. Wieso auch? Ist ja nicht so, dass ich etwas davon hätte!


Du meinst tatsächlich, man brauche eine göttliche drohende Instanz, damit man sich moralisch verhält?
Dazu fällt mir das ein:

Nietzsche hat folgendes geschrieben:
Es würde uns Zweifel gegen einen Menschen machen, zu hören, daß er Gründe nöthig hat, um anständig zu bleiben: gewiß ist, daß wir seinen Umgang meiden. Das Wörtchen "denn" compromittirt in gewissen Fällen; man widerlegt sich mitunter sogar durch ein einziges "denn".


(Nietzsche - Umwertungsheft Frühjahr 1888 - 112)


Ich glaube nicht an einen strafenden/belohnenden Gott, und stell Dir vor: Ich ziehe nicht mordend durch die Nachbarschaft, ich schlachte keine Pferde, Intrigen spinnen ist mir fremd und ich haue keine Leute in die Pfanne, um mir einen Vorteil zu verschaffen.

Wenn ich Leuten helfe, tu ich das, weil ich einfach helfen will, weil ich das instinktiv mache - wenn ich hierfür eine "Motivation" bräuchte, wäre das armselig.

Und wenn man sehen will, was die "christliche Moral" für eine Blutspur nach sich gezogen hat und auch heute noch so anrichtet, wird mein Mißtrauen bei Aussagen der obigen Art noch stärker.

Da neige ich dann zu Plato:
"Ist es nicht beschämend, sich auf eine fremde Gerechtigkeit berufen zu müssen, nur weil man selbst nicht gerecht ist?"
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Chinasky
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Beitrag(#572027) Verfasst am: 25.09.2006, 12:46    Titel: Antworten mit Zitat

Jole hat folgendes geschrieben:


Im Bezug auf die Homosexualität ist mir gerade ein kleines Gedankenexperiment nach Darwin gekommen.
Wir alle wissen: survival of the fittest. Im Bezug auf die Fortpflanzung ist eine gute Anpassung wohl die Heterosexualität, eine weniger gute wohl die Homosexualität. Homosexuelle gibt es nur aufgrund von ständigen Mutationen der Libido (und ich will das Wort Mutationen keinesfalls als Diffamierung verwenden, sondern eben im Kontext von Darwins Lehre). Sie sind deshalb eigentlich mit jeder Beziehung die sie eingehen am Aussterben (Wenn wir mal die Adoption vernachlässigen).


Um mal Dein Verständnis der Evolutionstheorie zu überprüfen: Was meinst Du, wie das bei Ameisen ist? Oder Bienen oder anderen Schwarmvölkern mit einer Königin? Man könnte doch eigentlich denken, daß individueller "Verzicht auf Fotpflanzung" keine besonders kluge Strategie der Anpassung wäre, oder? Dennoch ist ein Ameisenstaat sehr funktionstüchtig, in dem nur ein verschwindend geringer Bevölkerungsanteil sich fortpflanzt. Die Sexualität der Arbeiterinnen in so einem Ameisenstaat wird sozusagen per Schalter auf Null runtergeregelt. Und das ist nicht etwa verheerend, sondern kommt der erfolgreichen Weitergabe des genetischen Codes des Volkes zugute.
Näheres dazu kannst Du in Dawkins "Das egoistische Gen" nachlesen.

Wie auch immer - es gibt viele Tierarten, in denen viele Individuen nie die Gelegenheit haben, sich zu reproduzieren. Da diese Tiere in Gruppen leben, ist es möglicherweise wichtig, daß es sich-nicht-reproduzierende Individuen gibt.

Wenn Homosexuelle sich nicht fortpflanzen, können sie dennoch alle möglichen denkbaren Vorteile für die Art haben. Ein frei herbeifantasiertes Beispiel: Die meisten Homosexuellen haben durch eigenes Erleben ein besonders feines Gespür für "Differenz". Sie sind anders, was dazu führt, daß sie sich mehr Gedanken über Andersartigkeit - und damit auch über Normen und Regeln machen. Möglicherweise erkennen sie so Hierarchien besser. Oder gewisse Ordnungsstrukturen in der Umwelt. Mit diesem höher sensibilisierten Gespür können sie ihrer "Horde" sehr nützlich sein. Die Horde, in welcher also ein bestimmter Anteil an Homosexuellen lebt, hat so einen Überlebensvorteil der Horde gegenüber, in welcher keine Homosexuellen leben. Mithin wird der Genpool, in welchem sich die Homosexuellen-Gene finden, bevorteilt im Konkurrenzkampf um die begrenzten Ressourcen. Gesellschaften* mit einem gewissen Homosexuellenanteil sind einfach erfolgreicher als reine Hetero-Gesellschaften.
So, wie ein Ameisenstaat, in dem die Arbeiterinnen auf ihre Sexualität brav verzichten, einem anderen Ameisenstaat, wo dieser genetische Mechanismus nicht so perfekt arbeitet, überlegen ist.







*Als Beispiel könnte man ja vielleicht die alten Griechen nehmen, welche besonders gewaltige Kulturleistungen hervorbrachten, und bei denen die "Knabenliebe" als Form von Homosexualität schon fast zum guten Ton gehörte.
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Katatonia
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Beitrag(#572039) Verfasst am: 25.09.2006, 13:31    Titel: Antworten mit Zitat

Chinasky hat folgendes geschrieben:
Jole hat folgendes geschrieben:


Im Bezug auf die Homosexualität ist mir gerade ein kleines Gedankenexperiment nach Darwin gekommen.
Wir alle wissen: survival of the fittest. Im Bezug auf die Fortpflanzung ist eine gute Anpassung wohl die Heterosexualität, eine weniger gute wohl die Homosexualität. Homosexuelle gibt es nur aufgrund von ständigen Mutationen der Libido (und ich will das Wort Mutationen keinesfalls als Diffamierung verwenden, sondern eben im Kontext von Darwins Lehre). Sie sind deshalb eigentlich mit jeder Beziehung die sie eingehen am Aussterben (Wenn wir mal die Adoption vernachlässigen).


Um mal Dein Verständnis der Evolutionstheorie zu überprüfen: Was meinst Du, wie das bei Ameisen ist? Oder Bienen oder anderen Schwarmvölkern mit einer Königin? Man könnte doch eigentlich denken, daß individueller "Verzicht auf Fotpflanzung" keine besonders kluge Strategie der Anpassung wäre, oder? Dennoch ist ein Ameisenstaat sehr funktionstüchtig, in dem nur ein verschwindend geringer Bevölkerungsanteil sich fortpflanzt. Die Sexualität der Arbeiterinnen in so einem Ameisenstaat wird sozusagen per Schalter auf Null runtergeregelt. Und das ist nicht etwa verheerend, sondern kommt der erfolgreichen Weitergabe des genetischen Codes des Volkes zugute.
Näheres dazu kannst Du in Dawkins "Das egoistische Gen" nachlesen.

Dawkins Argumentation läuft aber entgegen deinen Ausführungen gerade darauf hinaus, dass es eben nicht um Vorteile für die Art, sondern stets um den Erfolg der Gene des einzelnen Individuums geht.
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kolja
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Beitrag(#572060) Verfasst am: 25.09.2006, 14:13    Titel: Antworten mit Zitat

Katatonia hat folgendes geschrieben:
Dawkins Argumentation läuft aber entgegen deinen Ausführungen gerade darauf hinaus, dass es eben nicht um Vorteile für die Art, sondern stets um den Erfolg der Gene des einzelnen Individuums geht.

Äh, nein, Erfolg für das Gen ist nicht identisch mit Erfolg für das Individuum, weil Kopien des Gens in vielen verwandten Individuen stecken. Das ist ja gerade der Witz bei Dawkins, dass er die Betrachtung der Vorteile für Gene von der Betrachtung der Vorteile für Individuen zu trennen vermochte.
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Katatonia
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Beitrag(#572068) Verfasst am: 25.09.2006, 14:28    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Katatonia hat folgendes geschrieben:
Dawkins Argumentation läuft aber entgegen deinen Ausführungen gerade darauf hinaus, dass es eben nicht um Vorteile für die Art, sondern stets um den Erfolg der Gene des einzelnen Individuums geht.

Äh, nein, Erfolg für das Gen ist nicht identisch mit Erfolg für das Individuum, weil Kopien des Gens in vielen verwandten Individuen stecken. Das ist ja gerade der Witz bei Dawkins, dass er die Betrachtung der Vorteile für Gene von der Betrachtung der Vorteile für Individuen zu trennen vermochte.

So meinte ich das ja eigentlich auch. Individuen verhalten sich so, dass ihre eigenen Gene (die eben auch in anderen Individuen stecken können) davon profitieren; aber sie verhalten sich nicht im Sinne eines Wohls der Art.
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Chinasky
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Beitrag(#572100) Verfasst am: 25.09.2006, 15:35    Titel: Antworten mit Zitat

Katatonia: Ja, daher auch mein Beispiel mit den Ameisen. Ich schrieb, daß das Verhalten z.B. der Arbeiterinnen den Genen des Volkes zugute kommt. Des Volkes, nicht der Art!
Die Arbeiterinnen sind ja alle sehr eng miteinander verwandt, so, wie es auch Angehörige einer steinzeitlichen Horde/Sippe wären. Ich ging bei meinem Beispiel von den Genen aus: In der einen Horde gibt es das Homosexuellen-Gen, in der anderen Horde nicht. Die Horde, in welcher sich das Homo-Gen findet, setzt sich gegen diejenige ohne durch.

Man könnte sich - anderes Beispiel - so vorstellen, daß in der einen Horde durch Mutation ein Gen entstand, welches zwar Sterilität, aber gleichzeitig auch einen IQ von über 200 mit sich brachte. Es wird ja nicht immer weitergegeben, sondern nur in meinetwegen 10 Prozent aller Fälle.

Das Individuum will sich nicht fortpflanzen. Es verhält sich entsprechend den "Anweisungen" seiner Gene. Die Arbeiterameise will sich ja ebenfalls nicht fortpflanzen. Dennoch sorgt sie mit ihrem Verhalten dafür, daß sich ihre Gene, bzw. ihr sehr nah verwandte Gene, reproduzieren. Das war meine Analogie zu den Homosexuellen.

Naja, nicht umsonst habe ich Dawkins Buch erwähnt, wir werden hier mit unseren beschränkten Kenntnissen und Formulierungskünsten halt nicht das in drei Sätzen vermitteln können, wofür er mehrere Buchkapitel brauchte. zwinkern Mir ging es nur darum, daß Joles "Gedankenexperiment" schief laufen mußte, weil er das Prinzip der ET nicht wirklich verstanden hatte.
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Katatonia
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Beitrag(#572134) Verfasst am: 25.09.2006, 16:59    Titel: Antworten mit Zitat

Chinasky hat folgendes geschrieben:
Katatonia: Ja, daher auch mein Beispiel mit den Ameisen. Ich schrieb, daß das Verhalten z.B. der Arbeiterinnen den Genen des Volkes zugute kommt. Des Volkes, nicht der Art!
Die Arbeiterinnen sind ja alle sehr eng miteinander verwandt, so, wie es auch Angehörige einer steinzeitlichen Horde/Sippe wären. Ich ging bei meinem Beispiel von den Genen aus: In der einen Horde gibt es das Homosexuellen-Gen, in der anderen Horde nicht. Die Horde, in welcher sich das Homo-Gen findet, setzt sich gegen diejenige ohne durch.

Das würde allerdings auf die Theorie der Gruppenselektion hinauslaufen (nicht zuletzt sind in einem Volk / einer Horde auch nicht alle miteinander verwandt); soweit ich weiß, wird aber auch diese Theorie von Dawkins verworfen.
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Algol
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Beitrag(#572170) Verfasst am: 25.09.2006, 17:41    Titel: Antworten mit Zitat

Jole hat folgendes geschrieben:
a)Ich denke, es gäbe da schon ein paar Menschen, denen ein paar Wertvorstellungen durchaus nicht schaden könnten. Und wenn es sich nicht lohnt, Werte zu vermitteln, wieso befassen sich dann so viele Philosophen damit, Werte zu entwickeln?


Goethe in Faust I hat folgendes geschrieben:
Habe nun, ach! Philosophie,
Juristerei und Medizin,
Und leider auch Theologie!
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.

Da steh ich nun, ich armer Tor!
Und bin so klug als wie zuvor;

Heiße Magister, heiße Doktor gar,
Und ziehe schon an die zehen Jahr
Herauf, herab und quer und krumm
Meine Schüler an der Nase herum -

Und sehe, daß wir nichts wissen können!
Das will mir schier das Herz verbrennen.

Zwar bin ich gescheiter als alle die Laffen,
Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen;
Mich plagen keine Skrupel noch Zweifel,
Fürchte mich weder vor Hölle noch Teufel -

Dafür ist mir auch alle Freud entrissen,
Bilde mir nicht ein, was Rechts zu wissen,
Bilde mir nicht ein, ich könnte was lehren,
Die Menschen zu bessern und zu bekehren.

Auch hab ich weder Gut noch Geld,
Noch Ehr und Herrlichkeit der Welt;
Es möchte kein Hund so länger leben!
Drum hab ich mich der Magie ergeben,

Ob mir durch Geistes Kraft und Mund
Nicht manch Geheimnis würde kund;
Daß ich nicht mehr, mit sauerm Schweiß,
Zu sagen brauche, was ich nicht weiß;

Daß ich erkenne, was die Welt
Im Innersten zusammenhält, ...


Weil sie davon leben, weil sie Unterkunft, Nahrung, Geld dafür bekommen?

Richter richten
Dichter dichten
und regulators regulate

"Werteentwickler" wollen in meinen Augen das Rad noch einmal erfinden und zwar in eckiger Version, denn seit mehreren Jahrtausenden besitzen wir eine plausible Ethik, nämlich die Goldene Regel:

1. Jahrtausend v. Chr.: "Was alles dir zuwider ist, das tue auch nicht anderen an." (Shayast-na-Shayast 13, 29), Zoroastrismus
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Rudolf
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Beiträge: 1460

Beitrag(#572239) Verfasst am: 25.09.2006, 19:18    Titel: Antworten mit Zitat

Algol hat folgendes geschrieben:
Jole hat folgendes geschrieben:
a)Ich denke, es gäbe da schon ein paar Menschen, denen ein paar Wertvorstellungen durchaus nicht schaden könnten. Und wenn es sich nicht lohnt, Werte zu vermitteln, wieso befassen sich dann so viele Philosophen damit, Werte zu entwickeln?


Goethe in Faust I hat folgendes geschrieben:
Habe nun, ach! Philosophie,
Juristerei und Medizin,
Und leider auch Theologie!
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.

Da steh ich nun, ich armer Tor!
Und bin so klug als wie zuvor;

Heiße Magister, heiße Doktor gar,
Und ziehe schon an die zehen Jahr
Herauf, herab und quer und krumm
Meine Schüler an der Nase herum -

Und sehe, daß wir nichts wissen können!
Das will mir schier das Herz verbrennen.

Zwar bin ich gescheiter als alle die Laffen,
Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen;
Mich plagen keine Skrupel noch Zweifel,
Fürchte mich weder vor Hölle noch Teufel -

Dafür ist mir auch alle Freud entrissen,
Bilde mir nicht ein, was Rechts zu wissen,
Bilde mir nicht ein, ich könnte was lehren,
Die Menschen zu bessern und zu bekehren.

Auch hab ich weder Gut noch Geld,
Noch Ehr und Herrlichkeit der Welt;
Es möchte kein Hund so länger leben!
Drum hab ich mich der Magie ergeben,

Ob mir durch Geistes Kraft und Mund
Nicht manch Geheimnis würde kund;
Daß ich nicht mehr, mit sauerm Schweiß,
Zu sagen brauche, was ich nicht weiß;

Daß ich erkenne, was die Welt
Im Innersten zusammenhält, ...


Weil sie davon leben, weil sie Unterkunft, Nahrung, Geld dafür bekommen?

Richter richten
Dichter dichten
und regulators regulate

"Werteentwickler" wollen in meinen Augen das Rad noch einmal erfinden und zwar in eckiger Version, denn seit mehreren Jahrtausenden besitzen wir eine plausible Ethik, nämlich die Goldene Regel:

1. Jahrtausend v. Chr.: "Was alles dir zuwider ist, das tue auch nicht anderen an." (Shayast-na-Shayast 13, 29), Zoroastrismus


Weil dem anderen stets das gleiche zuwider ist wie einem selbst?
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Louseign
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Beitrag(#572259) Verfasst am: 25.09.2006, 19:39    Titel: Antworten mit Zitat

Jole hat folgendes geschrieben:
@Ava&vt
a)Nicht ironisch gemeint: Okay, ich gebe dir Recht. Insgesamt bin wohl eher ich derjenige, der zwanghaft vulgär veranlagt ist.

So rigoros würde ich das nun auch wieder nicht sehen. Es hängt auch immer davon ab, wo bei wem die "roten Knöpfe" sitzen. Wenn jemand anders versteht, diese "roten Knöpfe" zu drücken, dann geht betreffende Person hoch, wie 'ne Rakete.
Jole hat folgendes geschrieben:
b)Ironie, weil ich ihm nicht unterstellen will, dass er wirklich von sich selbst denkt, eine überlegene Weltanschauung zu haben

Scheint so, als müsse ich bei der Ironie der Ironie der Ironie mitunter passen...
Jole hat folgendes geschrieben:
c)Ich hatte eher das Gefühl, dass ich in ein anderes Forum abgeschoben werden soll

Wie ich diesen Beitrag interpretiert habe, habe ich ja nun schon geschildert. Mal abwarten, ob sich spaghettus auch noch dazu äußert.
Jole hat folgendes geschrieben:
d)Das mit dem konstruktiv war 100%ig ernst gemeint

Geschockt Huch! So kann man sich täuschen...
Jole hat folgendes geschrieben:
e)Nach wie vor will ich, wie bereits gesagt, weder Zombies zum Leben erwecken, noch ein Monster à la Frankenstein zusammenflicken. Klartext: Zombie=Kirche, Frankensteins Monster=Neuartige kirchenähnliche Institution...

Sorry, aber könntest du, speziell für mich, nochmals wiederholen, was dir statt dessen vorschwebt?
Jole hat folgendes geschrieben:
f)"Arsen und Spitzenhäubchen" ist ein herrlicher Film, in dem zwei liebenswürdige alte Omas mehrere Leute auf eine Tasse Tee zu sich einladen, sie dabei mit Arsen vergiften und anschließend die Leichen in ihrem Keller begraben. Musst du unbedingt sehen, du kringelst dich vor Lachen!

Dann war das also nur eine Anspielung auf die "Leichen im Keller"? Da habe ich wohl nur wieder um zu viele Ecken gedacht, denn ich vermutete die Pointe irgendwo beim Thema dieses Threads...
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Chinasky
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Beitrag(#572280) Verfasst am: 25.09.2006, 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

Katatonia hat folgendes geschrieben:

Das würde allerdings auf die Theorie der Gruppenselektion hinauslaufen (nicht zuletzt sind in einem Volk / einer Horde auch nicht alle miteinander verwandt); soweit ich weiß, wird aber auch diese Theorie von Dawkins verworfen.


Wirklich? Dabei meine ich, daß er sich gerade bezüglich der Ameisen und ihrer Verwandtschaft zu der Königin recht ausführliche Gedanken machte. Inwiefern verwirft Dawkins die Theorie der "Gruppenselektion"? In "Das egoistische Gen" versucht er doch gerade nachzuweisen, warum sich altruistische Regungen genetisch begründen lassen - was ja nur dann einen Sinn macht, wenn Altruismus innerhalb von Gruppen einen evolutionären Vorteil hat. Hhmm.
Kannst Du mir vielleicht noch etwas genauer erläutern, warum er die Gruppenselektion verwirft, oder wo (in welchem Buch, an welcher Stelle), damit ich mir das selbst nochmal durchlesen kann? Am Ende hab ich das Prinzip der Evolution selbst noch nicht ganz gerafft... Verlegen
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