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HDG dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 22.05.2007 Beiträge: 702
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(#739066) Verfasst am: 05.06.2007, 11:56 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Ich habe jedenfalls noch nie gehört, daß ein Wissenschaftler noch für die abstruseste Theorie von einem Oberwissenschaftler mit einem Veröffentlichungsverbot belegt worden wäre. |
Doch, er hat ein Lehrstuhl. Wenn er untragbar wird, dann wird ihn zwar kein Oberwissenschaftler feuern, aber die Uni.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#739076) Verfasst am: 05.06.2007, 12:03 Titel: |
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HDG hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Ich habe jedenfalls noch nie gehört, daß ein Wissenschaftler noch für die abstruseste Theorie von einem Oberwissenschaftler mit einem Veröffentlichungsverbot belegt worden wäre. |
Doch, er hat ein Lehrstuhl. Wenn er untragbar wird, dann wird ihn zwar kein Oberwissenschaftler feuern, aber die Uni. |
Ich weiß ja nicht, welche Unis du kennst, aber eine Abweichung von dem, was die übrige Fachwelt als richtig anerkennt, reicht dafür m.E. nicht aus.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#739080) Verfasst am: 05.06.2007, 12:07 Titel: |
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HDG hat folgendes geschrieben: | Evilbert hat folgendes geschrieben: | Durch den Begriff 'Atheismus' ist lediglich beschrieben, was ich nicht tue. |
Das st das größte Märchen an das die aktiven Atheisten wohl glauben. Und da soll mir noch einer sagen die glauben nicht.
Als du dich entschlossen hast als Atheist auch Religionskritiker zu werden, da bist du in ein Club eingetreten. Einfach an etwas nicht glauben ist etwas anderes als nicht zu glauben und daraufhin zu arbeiten, daß andere auch deinen Glauben an den Nichtglauben teilen. Das ist eine Art Missionierung für den Atheismus. Nenne es Weltanschauung, Ideologie oder sonstwas, aber es ist nicht Nichts. |
Es ist nicht Nichts, aber es ist keine Weltanschauung. Meine Weltanschauung besteht darin, dass ich z.B. für Religionsfreiheit bin. Es gibt auch Atheisten, die die Religionen abschaffen möchten und ihre Anhänger verfolgen. Deren Weltanschauung stehe ich ganz genauso diametral gegenüber wie beispielsweise die der Islamisten.
Meine Weltanschauung ist nicht dadurch definiert, was ich alles nicht bin (Kein Christ, kein Jude, kein Nationalsozialist, kein Pastafari ...) sondern wird erst dadurch definiert, was genau ich denn nun bin. Durch Inhalte eben.
Und die Inhalte der Weltanschauungen von Atheisten gleichen sich genauso gut oder wenig wie die Inhalte der Weltanschauungen von Sportanglern oder Hobbiefotografen. Die Tatsache, dass ich evtl. mit dem Atheisten Walter Müller die Ansicht teile, dass der christliche Gott nonexistent sei und die chrisltiche Religion in D zuvile Privilegien genießt macht mich noch lange nicht zum Mitglied des selben Weltanschauungsverein wie Herr Müller.
Herr Müller kann z.B. ein ausgesprochener Sozialdarwinist sein. Muss ich unbedingt auch einer sein, nur weil ich eben die christliche Religion (und alle anderen auch) kritisch sehe und das auch laut und offen sage? Ich hoffe, Du glaubst sowas nicht wirklich.
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HDG dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 22.05.2007 Beiträge: 702
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(#739082) Verfasst am: 05.06.2007, 12:07 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Ich weiß ja nicht, welche Unis du kennst, aber eine Abweichung von dem, was die übrige Fachwelt als richtig anerkennt, reicht dafür m.E. nicht aus. |
Na gut, du hast mich überzeugt.
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HDG dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 22.05.2007 Beiträge: 702
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(#739083) Verfasst am: 05.06.2007, 12:09 Titel: |
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Evilbert hat folgendes geschrieben: | Es ist nicht Nichts, aber es ist keine Weltanschauung. |
Na gut, auch du hast mich überzeugt. Für heute.
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Einsiedler registrierter User
Anmeldungsdatum: 01.03.2007 Beiträge: 1435
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(#739084) Verfasst am: 05.06.2007, 12:10 Titel: |
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Evilbert hat folgendes geschrieben: | Einsiedler hat folgendes geschrieben: | Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | 2. Es gibt sehr wohl Atheisten, die Ge- und Verbote haben |
Ja, aber es gibt keine Gebote, die eine intersubjektive Verbindlichkeit haben. |
Das ist doch bei Gläubigen auch nicht anders. Jeder sucht sich den Glauben (und innerhalb dieses Glaubens dann
die passenden Vorschriften), die seinen Vorstellungen von gut und böse entsprechen. |
Ein Christ, der innrhalb seines Glaubens das erste Gebot ignoriert, ist kein Christ mehr. Da gibt es durchaus für alle Gläubigen verbindliche Gebote. |
Einverstanden, aber das erste Gebot hat doch keine praktische Relevanz. Nicht einmal bei "Du sollst nicht töten"
gibt es Einigkeit: Die einen legen es als völliges Tötungsverbot aus, andere berufen sich auf einen Übersetzungsfehler
und werten es als "Du sollst nicht morden." Wo ist denn da die intersubjektive Verbindlichkeit?
Und im übrigen geht es ja nicht um Christen vs. Atheisten, sondern um Theisten vs. Atheisten. Intersubjektive
Verbindlichkeit gibt es also bestenfalls innerhalb einer Religionsgemeinschaft. So etwas kommt bei Atheisten auch vor,
nur eben ohne Berufung auf Gott.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#739088) Verfasst am: 05.06.2007, 12:14 Titel: |
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HDG hat folgendes geschrieben: |
Na gut, auch du hast mich überzeugt. Für heute. |
Schon klar. Ich will jetzt auch mittagessen.
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Der_Guido dafür dagegen zu sein
Anmeldungsdatum: 17.05.2006 Beiträge: 2518
Wohnort: Östlich von Holland
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(#739110) Verfasst am: 05.06.2007, 12:35 Titel: |
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Vorab ein kleiner Tip, du hast mich zitiert, und nicht den armen Ralf Rudolfy
ballancer hat folgendes geschrieben: | Der_Guido hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: |
Was wäre, wenn ein Biologie-Professor auf einmal ID-Forschung betriebe und deren Ergebnisse positiv darstellte? Wäre die Reaktion wirklich fundemantal anders als im Mittelalter, als man Gallilei zum Abschwören der heliozentrischen Thesen zwang? |
Seltsame Ansichten von Naturwissenschaft hast du
Was verstehst du denn unter "positiv" darstellen ? Entweder hat der Bio-Prof eine Theorie, die uns die Welt besser erklärt, oder er hat sie nicht. |
Ist es nun Naivität oder Ignoranz, die bisherige Diskussion völlig auszublenden? |
Darf ich an deinen von dir selbst gepriesenen Intellekt appelieren, daß diese Frage nicht korrekt beantwortet werden kann ? Es fehlen andere mögliche Antworten
ballancer hat folgendes geschrieben: |
Die Fragestellung, ob man einen Nachweis eines intentionellen Handelns in der Existenz biologischer Strukturen nachweisen könnte ist eine wissenschaftliche Fragestellung, die auf die Validität der Grundthesen der ET abziehlt. Es gibt auch durchaus eine wissenschaftliche Diskussion, die die Validität der vorgetragenen Argumente wissenschaftlich behandelt.
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Was wollen sie nachweisen ? Einen Schöpfer, Designer, Aliens, .... ? Das ein Elefant im Kühlschrank war erkennt man vielleicht am Fußabdruck in der Butter, wie erkennt man einen Designer ? Und was ist intelligentes Design überhaupt ? Das ich Süßwasser statt Salzwasser trinken muß ? Das meine Augen schlechter sind als die von Falken ? Das ich nicht unter Wasser atmen kann ? Ich bitte um entsprechende Aufklärung.
Eine Kritik an offenen Fragen der ET begründet alleine wohl kaum eine neue Forschungsrichtung, dazu möglicherweise auch noch mit Thesen, die nicht falsifizierbar sind. Welches Mehrwissen will ID mit welchen wissenschaftlichen Methoden erbringen ?
ballancer hat folgendes geschrieben: |
Allerdings ist diese Diskussion überschattet von dem Vorwurf, es handele sich bei ID um einen ideologiegetriebenen Ansatz, der aus diesem Grunde eben nicht wissenschaftlich sei. Damit wurde die Ideologie-Diskussion in diesesn Diskurs eingetragen, der alle ernsthafte Forschung dieses Ansatzes stigmatisiert.
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Na klar ist die Diskussion überschattet, es reicht ja ein Blick in die USA, um die reliösen Motive zu erkennen. Auch in Deutschland wird ID hauptsächlich religiös motiviert propagiert, es dürfte m.E. kaum wegzuleugnen sein, daß sich Schöpfungsgläubige gerne einen wissenschaftlichen Anstrich verpassen würden. Den Nachweis der Wissenschaftlichkeit dürfen sie oder du ja gerne erbringen, nur bekannt ist mir dieser noch nicht.
ballancer hat folgendes geschrieben: |
Wer es fortan wagt, diesen Ansatz ernst zu nehmen, fällt somit unter den Bannfluch der neuen Meinungsmacher: Es besteht ein de facto Forschungsverbot. HDG hat recht!
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Astrologen oder Wünschelrutengänger regen sich wohl in ähnlicher Form auf
_________________ lieber einen schlechten Plan, als gar kein Plan haben
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Einsiedler registrierter User
Anmeldungsdatum: 01.03.2007 Beiträge: 1435
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(#739119) Verfasst am: 05.06.2007, 12:54 Titel: |
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Evilbert hat folgendes geschrieben: | Ein Christ, der innrhalb seines Glaubens das erste Gebot ignoriert, ist kein Christ mehr. |
Noch ein Nachtrag: Ein "Gebot" in diesem Sinne (nämlich: nicht an Gott zu glauben) haben auch Atheisten; nur ist es
eben keine Vorschrift, sondern eher Voraussetzung, Wesensbestandteil. Wenn jemand sagt "Ich glaube an Gott"
(welchen auch immer), dann ist er eben kein Atheist. Genauso wie jemand, der sagt "Ich glaube an Zeus", kein Christ ist.
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Po8 Nichts ist wahr, alles ist erlaubt.
Anmeldungsdatum: 20.07.2006 Beiträge: 803
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(#739130) Verfasst am: 05.06.2007, 13:18 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: |
Allerdings ist diese Diskussion überschattet von dem Vorwurf, es handele sich bei ID um einen ideologiegetriebenen Ansatz, der aus diesem Grunde eben nicht wissenschaftlich sei. Damit wurde die Ideologie-Diskussion in diesesn Diskurs eingetragen, der alle ernsthafte Forschung dieses Ansatzes stigmatisiert. |
Wenn denn endlich mal Forschung betrieben worden wäre, dann könntest Du mit Deiner Aussage recht haben. Die "ernsthafte Forschung" bzw. deren Ergebnis ist gleich null, somit konnte bis jetzt noch nichts stigmatisiert werden.
ballancer hat folgendes geschrieben: |
Wer es fortan wagt, diesen Ansatz ernst zu nehmen, fällt somit unter den Bannfluch der neuen Meinungsmacher: Es besteht ein de facto Forschungsverbot. HDG hat recht! |
Wie gesagt, wenn denn mal geforscht würde und diese Forschung dann verboten worden wäre, dann könnte man von einem Forschungsverbot sprechen. So werden die Thesen der ID-Vertreter lediglich für unglaubwürdig gehalten, da bis jetzt keine Fakten vorliegen, die diese Thesen stützen.
Oder bist Du der Meinung wir sollten "ID-Forscher" bevorzugt behandeln, weil sie es ja so schwer haben sich gegen die ET durchzusetzen?
Po8
_________________ 8 ist mein Name sicher nicht,
nicht mein IQ, nicht mein Gewicht.
Denn das was hier geschrieben steht,
das heißt auf englisch: der Poet
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#739132) Verfasst am: 05.06.2007, 13:32 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: |
Ich weiß ja nicht, welche Unis du kennst |
Das wäre mal interessant zu erfahren.
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#739157) Verfasst am: 05.06.2007, 14:08 Titel: |
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HDG hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Ich rede nur über das Hier und Jetzt. |
Du machst dir das sehr einfach. Wenn es dir in den Kram paßt, dann nimmst du die 2000 Jahre, wenn es dir nicht nützt, dann sprichtst du nur von Hier und Jetzt. |
Nö. Wo zum Beispiel sollte ich das getan haben?
HDG hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Es gibt eine Meinungsbildung, die nicht von höherer Stelle diktiert wird und dann blind befolgt werden muss, so wie das bei Religionen der Fall ist. |
[...] Blind Befehle befolgen, also ich weiß nicht wie du dir dein Weltbild zusammengebastelt hast. Hast du paar Reportagen über Extremisten gesehen und das alles auf alle ausgeweitet? Hätte der Pfarrer mit Befehlen versucht, er hätte sein blaues Wunder erlebt. |
*schulterzuck*
Du verdrehst schon wieder meine Aussage. Man könnte fast meinen, da stecke ein System hinter. Ich habe nicht von Befehlen gesprochen, sondern von der von oben diktierten Festlegung dessen, was gut und böse ist.
Ansonsten habe ich nicht viel Lust, mich zu wiederholen. Unser Menschenbild ist ziemlich unterschiedlich. Du glaubst, dass (die meisten) Menschen geführt und bevormundet werden müssen und sich sogar im tiefsten Inneren danach sehnen und daher die Religionen, die eben dies tun, unverzichtbar sind. Die Religionen tun das Deiner Ansicht nach gar nicht gerne, aber sie müssen sich leider, leider an diesen Unterwerfungswillen der Menschen anpassen. Und Furcht vor auf jeden Fall erfolgender Bestrafung ist Deiner Ansicht nach eine wesentliche Grundvorausetzung zur Gewährleistung moralischen Handelns. Würde man darauf verzichten, würden instantan Mord und Totschlag regieren und die Gesellschaft im Chaos versinken.
Diese Sichtweise und Ansichten sind schlicht nicht zu den meinigen kompatibel. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
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Blanka Xenophrasologiepreisträgerin 2007
Anmeldungsdatum: 22.09.2006 Beiträge: 1243
Wohnort: München
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(#739224) Verfasst am: 05.06.2007, 15:48 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Und Furcht vor auf jeden Fall erfolgender Bestrafung ist Deiner Ansicht nach eine wesentliche Grundvorausetzung zur Gewährleistung moralischen Handelns. Würde man darauf verzichten, würden instantan Mord und Totschlag regieren und die Gesellschaft im Chaos versinken.
Diese Sichtweise und Ansichten sind schlicht nicht zu den meinigen kompatibel. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. |
hey, AP, weisst DU vielleicht was shizoid-paranoide störungen sind ?? ich meine ... man muss sich ja nicht ALLES erklären können, aber... zufälligerweise weiss ich daß nach theologischer ansicht angst genau das gegenteil von glaube ist. ist das nicht WITZIG ??
_________________ Am zweifelfreisten frei von Zweifeln sind stets die Verzweifelten !
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Katatonia ...the quiet cold of late november
Anmeldungsdatum: 05.04.2005 Beiträge: 826
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(#739523) Verfasst am: 05.06.2007, 21:33 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: | Katatonia hat folgendes geschrieben: | Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | HDG hat folgendes geschrieben: | Ein Atheist glaubt an nichts, hat also auch keine Gebote und Verbote, er ist also an nichts gebunden. |
Nichts davon stimmt und damit ist dann der Rest deines Geschreibsels auch hinfällig. |
Doch, da hat HDG recht. Die Tatsache dass es kein objektives gut und böse gibt, ist eine der Folgen des Atheismus. |
Das sehe ich anders. Die klassischen (gottlosen) Ethiken beanspruchen eigentlich alle Objektivität.
Außerdem hat auch eine Ethik mit Gott den gleichen Ausgangspunkt, wenn sie das "Gute" nicht abhängig macht von dessen Willen (=Willkür) - womit das objektiv Gute, sofern es das geben sollte, unabhängig von Gott gilt. |
Derartige Ethiken sind mir nicht bekannt, denn Werte kann man durch immanante Objektivität m.E. nicht gewinnen. Irgend welche beliebigen Regeln mögen gut sein - aber nicht wegen einer Objektivität, sondern wegen der Kompatibilität zu den eigenen Grundwerten. |
Und woher werden Letztere gewonnen?
ballancer hat folgendes geschrieben: | Katatonia hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Aus diesem Grund ging z.B. Kant von der abstrakten notwendigkeit eines Gottes aus. |
Kants Ethik beansprucht Objektivität ohne Rückgriff auf Gott. In diesem sah Kant jedoch eine regulative Idee, die auf ausgleichende Gerechtigkeit im Jenseits hoffen lassen soll, indem der hier Tugendhafte dort Glückseligkeit erfährt (in unserer Welt fällt das bekanntlich nicht zwangsläufig zusammen). |
Kant wusste, dass die praktische Vernunft seine Grenze in der Letztbegründung der Ethik hat. Hier kam er ohne Gott nur mit der Objektivität nicht weiter. |
In Kants Ethik spielt Gott für die Begründung keine Rolle.
_________________ Faulheit: der Hang zur Ruhe ohne vorhergehende Arbeit. (Kant)
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Larifari Frisch gestrichen!
Anmeldungsdatum: 19.04.2007 Beiträge: 924
Wohnort: NDS + NRW
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(#739581) Verfasst am: 05.06.2007, 22:19 Titel: |
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Ich kann mir nicht vorstellen, wieso es ein Fortschritt sein soll, sich an einen Glauben zu binden. In umgekehrtem Fall, wieso es ein Rückschritt sein soll, frei zu denken.
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#739582) Verfasst am: 05.06.2007, 22:20 Titel: |
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Larifari hat folgendes geschrieben: | Ich kann mir nicht vorstellen, wieso es ein Fortschritt sein soll, sich an einen Glauben zu binden. In umgekehrtem Fall, wieso es ein Rückschritt sein soll, frei zu denken. |
dreh das mal um
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Larifari Frisch gestrichen!
Anmeldungsdatum: 19.04.2007 Beiträge: 924
Wohnort: NDS + NRW
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(#739588) Verfasst am: 05.06.2007, 22:22 Titel: |
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Das wäre aber unlogisch
Was woran gebunden ist, kann nie frei sein, oder?
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#739598) Verfasst am: 05.06.2007, 22:28 Titel: |
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Larifari hat folgendes geschrieben: | Das wäre aber unlogisch
Was woran gebunden ist, kann nie frei sein, oder? |
Dann gib mir doch mal Dein Sparbuch, ich will Dich nur von der Bindung ans Geld befreien.
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Larifari Frisch gestrichen!
Anmeldungsdatum: 19.04.2007 Beiträge: 924
Wohnort: NDS + NRW
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(#739606) Verfasst am: 05.06.2007, 22:30 Titel: |
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es geht um geistige Bindung, die dann auch vieles einschränkt im Handeln.
Insofern kannst Du Dir mein Sparbuch vorstellen
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#739616) Verfasst am: 05.06.2007, 22:36 Titel: |
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Larifari hat folgendes geschrieben: | es geht um geistige Bindung, die dann auch vieles einschränkt im Handeln.
Insofern kannst Du Dir mein Sparbuch vorstellen |
Dann ersetze Sparbuch mit einer sozialen Bindung Deiner Wahl. Mir ging es nur um den Aspekt, dass Bindungen ja frei gewählt sein können und deshalb eben nicht Unfreiheit (keine Freiheit von etwas) nach sich ziehen; im Gegenteil, ohne diese Bindungen hätte man nicht die Freiheit zu etwas.
Und für den Religiösen ist die Bindung an seinen - mE eingebildeten - Gott ja eben so eine.
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Larifari Frisch gestrichen!
Anmeldungsdatum: 19.04.2007 Beiträge: 924
Wohnort: NDS + NRW
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(#739628) Verfasst am: 05.06.2007, 22:43 Titel: |
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Ja, Bindungen werden frei gewählt, sicher. Soziale Bindungen werden oft erzwungen im Sinne von (ich geh jetzt mal von Deutschland aus): man muß Steuern zahlen, wenn man hier leben will, man muß Arbeitslosenversicherung zahlen, wenn man hier leben will... usw., weißt schon.
Religiöse Bindung ist zwar frei freiwillig, dann aber freiwillig unfrei.
Ich mein, ich versteh nicht, daß ein Mensch ohne ein Muß sich freiwillig begrenzte Sichtweisen zulegen mag bzw. wieso die Frage entsteht, ob es fortschrittlich oder rückschrittlich sein soll. Was kann fortschrittlich daran sein, seine Denke an einen Glauben zu fixieren?
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#739641) Verfasst am: 05.06.2007, 22:52 Titel: |
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Larifari hat folgendes geschrieben: | Soziale Bindungen werden oft erzwungen im Sinne von (ich geh jetzt mal von Deutschland aus): man muß Steuern zahlen, wenn man hier leben will, man muß Arbeitslosenversicherung zahlen, wenn man hier leben will... usw., weißt schon. |
Ich dachte eher an Partner, Freund etc.
Das ist "fortschrittlich", weil die Vorteile einer solchen Beziehung die Nachteileder Bindung überwiegen (wenn es gut läuft).
Eine solche Bindung ist wie gesagt aus Sicht der Religiösen die Bindung an Gott eben auch.
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Roter Ballon Lifted
Anmeldungsdatum: 22.12.2006 Beiträge: 2631
Wohnort: München
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(#739647) Verfasst am: 05.06.2007, 22:58 Titel: |
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@Ballancer
warum glaubst du eigentlich ich würde danach trachten das Christentum zu entwerten, nur weil ich einige aus der Hüfte gesammelten Zitate zusammenstellte?
Ganz im Gegenteil, dadurch das ich mit null Anstrengung zu all deinen positiven Aussagen zum Wirken des Christentums weitaus ältere ähnlich lautende Aussagen finde, stelle ich das heraus was im Kern richtig ist ... ohne zu so einer anachronistischen Setzung ausweichen zu müssen wie Gottvater, Gottes Sohn oder heiliger Geist.
Das wahre und richtige kommt ganz allein ohne dies Hirngespinst aus, und dadurch das ich es überall in allen Kulturen finde erlangt es die Universalität die sich der Papst so gerne mit seiner selbst einschätzenden Unfehlbarkeit in den Bart schmiert.
Okay das ist jetzt bissi respektlos, aber das steht mir wohl zu, weil die alten Herren Kardinale meinen Atheismus zur größten Bedrohung der westlichen Wertegesellschaft verleumdet haben.
Was doch recht erstaunlich ist, weil unser GG ja auf den Idealen der Aufklärung aufbaut.
und
das Spektrum meiner Werte - die für dich seltsamerweise genau die exklusiv christlich abendländischen zu sein haben, finde ich überall auf der Welt.
Oder mein Ethos umfaßt alle Menschen ... ganz ohne Gott ... während du ca. 5 Milliarden Heiden kennst.
Einerseits soll nun also das Christentum diese, bei näheren Betrachtung so banal trivialen Werte, wie z.B. Liebe, Familie, Anstand und Würde eine gewisse Europa-Exklusivität haben, andererseits sollen alle Euro-Exzesse was sein ...
also ohne den Glauben an die eigene Überheblichkeit gegenüber den sogenannten Heiden ausgebrochen sein.
_________________ ____________________
ertrage die Clowns!
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Penolph registrierter User
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 360
Wohnort: München
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(#739716) Verfasst am: 06.06.2007, 00:34 Titel: Atheist |
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Was redet ihr hier alle. Ich glaube nicht an gott. Trotzdem bin ich gegen die Todesstrafe oder gerade deswegen. Trotzdem bin ich ehrenamtlich tätig und helfe Menschen in Not. Trotzdem weiß ich dass Tiere leiden und räume ihnen Rechte ein. Ich habe noch keinen ermordet und werde es auch nicht tun. Es gibt für mich kein "danach" es gibt für keinen gott der aufrechnet. Es gibt für mich keine Belohnung im Himmel wg meiner guten Taten. Ich schiele nicht nach einem Eintrag in ein goldenes Buch im Himmel um dort eine Stufe höher zu kommen - wie die christen -. Ich bekomme für mein soziales Engagemant einfach gar nichts und lebe damit zufrieden. Ich bin absoluter Pazifist. Ich bin kein Unhold und sehr tolerant. Habe nichts gegen Homosexuelle betrachte sie als vollkommen gleich mit mir und habe auch nichts gegen friedfertige Gläubige egal welcher Religion. Ihr seht, ich bin durch und durch ein guter Mensch. Und krümme keiner Fliege auch nur ein Haar. Ich glaube nicht an gott. Was will ich damit sagen: Es gibt für mich keine 10 gebote! Keine Richtlinien aus irgendeiner Religion. Gesetze, wie sie unser Staat geschrieben hat sind für mich (fast alle) bindend. Ihr seht also es gibt wenigstens einen Menschen der absolut nicht an gott glaubt und trotzdem gut ist.
_________________ Götter und Teufel sind Fantasiegebilde.
Sie existieren nur in den Köpfen von Menschen.
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Penolph registrierter User
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 360
Wohnort: München
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(#739721) Verfasst am: 06.06.2007, 00:49 Titel: gottlos |
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Der Mensch ist wissenschaftlich betrachtet nichts weiter als eine chemisch-biologisch-physikalische Einheit, die einer anderer handelnd gegenübertritt. Was vor dem Urknall war wissen wir nicht und was "danach" kommt wissen wir nicht. Alles andere ist einfach Glaubenssache. Wenn ein christ gott dahinsetzt ist das seine Sache. Aber mit Wissenschaft hat das absolut nichts zu tun. Und da ich meinen Verstand nicht noch einmal vergewaltigen lasse bleibe ich bei eben wissenschaftlichen Erkenntissen. Das die Erkenntisse sich erweitern und sich verändern ist für mich nur angenehm.
_________________ Götter und Teufel sind Fantasiegebilde.
Sie existieren nur in den Köpfen von Menschen.
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der kleine Fritz registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.06.2005 Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde
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(#739860) Verfasst am: 06.06.2007, 09:24 Titel: |
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Penolph aus München hat folgendes geschrieben:
Zitat: | Und da ich meinen Verstand nicht noch einmal vergewaltigen lasse bleibe ich bei eben wissenschaftlichen Erkenntissen. Das die Erkenntisse sich erweitern und sich verändern ist für mich nur angenehm. |
Alle Achtung Penolph, mitten aus dem katholischen Sumpf kollektiver Menschenverdummung heraus ein so klares Wort zu hören ist schon ungewöhnlich!
Wie bist du denn herausgekommen aus diesem Sumpf ins klare Wasser der wissenschaftlichen Erkenntnis?
_________________ und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#739875) Verfasst am: 06.06.2007, 10:08 Titel: |
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Katatonia hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Katatonia hat folgendes geschrieben: | Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | HDG hat folgendes geschrieben: | Ein Atheist glaubt an nichts, hat also auch keine Gebote und Verbote, er ist also an nichts gebunden. |
Nichts davon stimmt und damit ist dann der Rest deines Geschreibsels auch hinfällig. |
Doch, da hat HDG recht. Die Tatsache dass es kein objektives gut und böse gibt, ist eine der Folgen des Atheismus. |
Das sehe ich anders. Die klassischen (gottlosen) Ethiken beanspruchen eigentlich alle Objektivität.
Außerdem hat auch eine Ethik mit Gott den gleichen Ausgangspunkt, wenn sie das "Gute" nicht abhängig macht von dessen Willen (=Willkür) - womit das objektiv Gute, sofern es das geben sollte, unabhängig von Gott gilt. |
Derartige Ethiken sind mir nicht bekannt, denn Werte kann man durch immanante Objektivität m.E. nicht gewinnen. Irgend welche beliebigen Regeln mögen gut sein - aber nicht wegen einer Objektivität, sondern wegen der Kompatibilität zu den eigenen Grundwerten. |
Und woher werden Letztere gewonnen? |
Grundwerte entstehen aus einem iterativ-dialektischen Prozess. Die Einflussgrößen sind dabei:
- Dem Menschen zueigene moralische Grundwissen - m.E. aus der Gottesebenbildlichkeit und Paradisgeschichte zu erklären
- Sozialisation und Kulturbindung - Gesellschaftlich und persönlich
- Darin: Präsentation von externen ethischen Normen
- Persönliche Entscheidung und Präferenz.
- Interessen und Bedürfnislagen
Erst aus allem zusammen ergibt sich die Moralität des Einzelnen zusammen. Wenn einzelne Elemente unterdrückt oder grundsätzlich negiert werden - hier: exterme ethische Normen - so ist die Gesamtstabilität gefärdet: Der Mensch verliert die Orientierung und kommt ins trudeln und die Gesellschaft zerfällt.
Katatonia hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Katatonia hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Aus diesem Grund ging z.B. Kant von der abstrakten notwendigkeit eines Gottes aus. |
Kants Ethik beansprucht Objektivität ohne Rückgriff auf Gott. In diesem sah Kant jedoch eine regulative Idee, die auf ausgleichende Gerechtigkeit im Jenseits hoffen lassen soll, indem der hier Tugendhafte dort Glückseligkeit erfährt (in unserer Welt fällt das bekanntlich nicht zwangsläufig zusammen). |
Kant wusste, dass die praktische Vernunft seine Grenze in der Letztbegründung der Ethik hat. Hier kam er ohne Gott nur mit der Objektivität nicht weiter. |
In Kants Ethik spielt Gott für die Begründung keine Rolle. |
Dann müsste ich Kant völlig falsch verstanden haben. Immerhin lehnte er alle Gottesbeweise ab, bis auf den der Letztbegründung der Ethik.
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Penolph registrierter User
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 360
Wohnort: München
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(#739896) Verfasst am: 06.06.2007, 10:54 Titel: wie ich daherausgekommen bin |
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der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: | Penolph aus München hat folgendes geschrieben:
Zitat: | Und da ich meinen Verstand nicht noch einmal vergewaltigen lasse bleibe ich bei eben wissenschaftlichen Erkenntissen. Das die Erkenntisse sich erweitern und sich verändern ist für mich nur angenehm. |
Alle Achtung Penolph, mitten aus dem katholischen Sumpf kollektiver Menschenverdummung heraus ein so klares Wort zu hören ist schon ungewöhnlich!
Wie bist du denn herausgekommen aus diesem Sumpf ins klare Wasser der wissenschaftlichen Erkenntnis? |
War nicht ganz einfach der kleine Fritz. Noch heute rufen mich die sog christen aus dieser verrottenen gemeinschaft an und schicken mir e-mails um mich zu überzeugen ohne gott ginge nichts. Gerade bekam ich eine e-mail von dem prediger der mich fragt: Willst du für immer verloren gehen? So eine Scheiße, sie raffen es nicht die Herrschaften, das ich ihre subjektive Wahrheit nicht mehr anerkennen kann. Da ist sie wieder die Drohung mit dem Grill. Sie haben die Wahrheit durch gott und ihren Glauben erhalten und die ist nun mal bindend für alle. Und das ist schlichtweg intolerant und herzlos den anderen Menschen gegenüber. Sie sind jetzt noch eine Stufe tiefer für mich gesunken. Verlieren können sie auch nicht.
_________________ Götter und Teufel sind Fantasiegebilde.
Sie existieren nur in den Köpfen von Menschen.
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#739898) Verfasst am: 06.06.2007, 10:58 Titel: |
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Robbe Piere hat folgendes geschrieben: |
@Ballancer
warum glaubst du eigentlich ich würde danach trachten das Christentum zu entwerten, nur weil ich einige aus der Hüfte gesammelten Zitate zusammenstellte?
Ganz im Gegenteil, dadurch das ich mit null Anstrengung zu all deinen positiven Aussagen zum Wirken des Christentums weitaus ältere ähnlich lautende Aussagen finde, stelle ich das heraus was im Kern richtig ist ... ohne zu so einer anachronistischen Setzung ausweichen zu müssen wie Gottvater, Gottes Sohn oder heiliger Geist. |
Lustig - ich würde dir unterstellen, dass du das Christentum durch die Zitate entwerten wolltest.
Ich unterstütze alle die, die für das Gute und wahre eintreten und habe kein interesse, irgend eine Exklusivität zu beanspruchen. Hast du das irgendwie anders verstanden?
Robbe Piere hat folgendes geschrieben: | Das wahre und richtige kommt ganz allein ohne dies Hirngespinst aus, und dadurch das ich es überall in allen Kulturen finde erlangt es die Universalität die sich der Papst so gerne mit seiner selbst einschätzenden Unfehlbarkeit in den Bart schmiert.
Okay das ist jetzt bissi respektlos, aber das steht mir wohl zu, weil die alten Herren Kardinale meinen Atheismus zur größten Bedrohung der westlichen Wertegesellschaft verleumdet haben.
Was doch recht erstaunlich ist, weil unser GG ja auf den Idealen der Aufklärung aufbaut. |
Du kennst ja auch die Präambel des GG. Und auch die Aufklärung sehe ich in historischem Kontext des Christentums - sozusagen als eine Variante der Reformation. Von selber aber kommen ethische Leistungen nun nicht.
Wenn andere Kulturen eine ethische Leistung erbracht haben, finde ich es diffamierend, diese klein zu reden durch 'das kommt ganz allein'. Irrtum: Die kulturellen und ethischen Leistungen haben parallelen, aber auch signifikante Unterschiede. Daraus kann man Rückschlüsse ziehen!
Irgend welche besonderen aufgesetzten Ansprüche der RKK spielen darin eine marginale Rolle.
Robbe Piere hat folgendes geschrieben: | und
das Spektrum meiner Werte - die für dich seltsamerweise genau die exklusiv christlich abendländischen zu sein haben, finde ich überall auf der Welt.
Oder mein Ethos umfaßt alle Menschen ... ganz ohne Gott ... während du ca. 5 Milliarden Heiden kennst. |
Was unterstellst du mir? Spielen wir jetzt Schattenboxen?
Natürlich hast du die Hoheit über die Werte, die du für dich als gültig erachtest. Allerdings kommt es mir schon recht ignorant vor, wenn du die Funktion der Geistesgeschichte und Kultur auf einmal negierst. Es ist das eine, den metaphysischen Überbau zu kritisieren, das andere die tradierten Werte völlig umzudeuten.
Robbe Piere hat folgendes geschrieben: | Einerseits soll nun also das Christentum diese, bei näheren Betrachtung so banal trivialen Werte, wie z.B. Liebe, Familie, Anstand und Würde eine gewisse Europa-Exklusivität haben, andererseits sollen alle Euro-Exzesse was sein ...
also ohne den Glauben an die eigene Überheblichkeit gegenüber den sogenannten Heiden ausgebrochen sein.
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Ich wäre äußerst vorsichtig, Werte banal oder trivial zu nennen. Wie groß deren Bedeutung ist merkt man erst bei deren Verlust.
Und zum Thema Wertebildung haben wir sehr unterschiedliche Faktoren. Die in der BRD diskutierte aktuelle Wertebasis ist keineswegs weltweit in gleichermaßen hohem Ansehen: Soziale Gerechtigkeit, Emanzipation, Menschenrechte, Meinungsfreiheit und Toleranz, Umweltschutz und Friedenserhalt.
Von einer Gleichwertigkeit aller Kulturen und derer Werte auszugehen - z.B. mit denen in Afghanistan - hört sich zwar sehr modern an, ist aber bei näherer Betrachtung völlig inkonsistent und selbstwiedersprüchlich.
Denn jeder Wert bekommt bei seiner Bildung einen Appel-Charakter, der eben eine Negation der Gleichgültigkeit oder des Gegenteiles ist. Denn wie kann ich denn z.B. die erkannten Werte der Emanzipation gegenüber einer Kultur vertreten, die eine krasse Unterdrückung der Frauen betreibt, wenn ich sie grundsätzlich gleichwertig einschätze.
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Larifari Frisch gestrichen!
Anmeldungsdatum: 19.04.2007 Beiträge: 924
Wohnort: NDS + NRW
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(#739909) Verfasst am: 06.06.2007, 11:18 Titel: |
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Evilbert hat folgendes geschrieben: | Larifari hat folgendes geschrieben: | Soziale Bindungen werden oft erzwungen im Sinne von (ich geh jetzt mal von Deutschland aus): man muß Steuern zahlen, wenn man hier leben will, man muß Arbeitslosenversicherung zahlen, wenn man hier leben will... usw., weißt schon. |
Ich dachte eher an Partner, Freund etc.
Das ist "fortschrittlich", weil die Vorteile einer solchen Beziehung die Nachteileder Bindung überwiegen (wenn es gut läuft).
Eine solche Bindung ist wie gesagt aus Sicht der Religiösen die Bindung an Gott eben auch. |
Ach so. Hm, als unfortschrittlicher Single und auch noch ohne Glauben an Götter bin ich dann wohl ziemlich zurück...
Nee, weiß schon. Klar bringt freundschaftliche Bindung Vorteile und man schafft zu zweit vllt. mal schneller was, als alleine. Aber es sieht doch wohl mal so aus, daß es auch in diesem Beispiel nicht die Götter sind, die einem den Kaffee ans Bett bringen, sondern die Göttergattten *g
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