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AgentProvocateur
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#918136) Verfasst am: 25.01.2008, 00:19    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Erstens habe ich genügend subjektive Erfahrung über mich selbst und andere, die mir gezeigt hat, dass man etwas, für das man ursprünglich geglaubt hat, nicht begabt zu sein, doch hervorragend erlernen kann. Ich halte es für höchst problematisch, Kindern schon früh einzureden, dass sie eine Begabung für Musik/Mathematik/Zeichnen/Französisch hätten und sie damit verfrüht festzulegen.

Zweitens haben aber gute Schüler nunmal üblicherweise in allen Fächern gute Noten. Das ist erwiesen. Somit widerspricht deine subjektive Erfahrung der Empirik.

Aha, meine subjektive Erfahrung ist also falsch und Deine ist richtig? Naja.

Und von Einredung mangelnder Begabung habe ich ja nun wohl gar nicht gesprochen. Schulterzucken

Eine Quelle für Deine Behauptung wäre nicht schlecht.

Wir könnten ja auch einfach mal eine Umfrage mit der Frage starten, ob die Foranten sich und ihre Bekannten in einigen mentalen Teilbereichen als begabter ansehen als in anderen oder ob sie ihre Begabungen für ziemlich gleichmäßig verteilt halten.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Der g Faktor widerspricht übrigens keiner mehrfaktoriellen Intelligenztheorie. Er ist aber erwiesenermaßen der dominierende Hauptfaktor. [...] In jedem Fall, sind Dammbruchargumente freilich abzulehnen und diejenige Theorie zu bevorzugen, die hinreichend geprüft und nicht falsifiziert wurde. Und das ist diejenige mit dem dominanten Faktor g.

Hm, ich bin zwar zugegebenermaßen wohl nicht so mit der Materie betraut wie Du, aber dass dieser Punkt unter Fachleuten ziemlich strittig ist, und keineswegs so unangefochtene Mainstream-Meinung wie Du hier zu behaupten scheinst, habe ich durchaus schon mitbekommen.

Das hast du dann falsch mitbekommen. Nenne mir einen Test, der nur mit mehreren, gleichwertige Faktoren der Intelligenz erklärbar ist.

Test?

Dass es ziemlich entgegengesetzte Auffassungen zu der Frage gibt, ob ein genereller Faktor g ein umfassender und hinreichender Bewertungsmaßstab der mentalen Fähigkeiten eines Menschen sein kann, wirst Du doch nicht ernsthaft bestreiten wollen. Oder?
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#918164) Verfasst am: 25.01.2008, 01:00    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Erstens habe ich genügend subjektive Erfahrung über mich selbst und andere, die mir gezeigt hat, dass man etwas, für das man ursprünglich geglaubt hat, nicht begabt zu sein, doch hervorragend erlernen kann. Ich halte es für höchst problematisch, Kindern schon früh einzureden, dass sie eine Begabung für Musik/Mathematik/Zeichnen/Französisch hätten und sie damit verfrüht festzulegen.

Zweitens haben aber gute Schüler nunmal üblicherweise in allen Fächern gute Noten. Das ist erwiesen. Somit widerspricht deine subjektive Erfahrung der Empirik.

Aha, meine subjektive Erfahrung ist also falsch und Deine ist richtig? Naja.

[...]

Eine Quelle für Deine Behauptung wäre nicht schlecht.

Nein, meine subjektive Erfahrung stelle ich deiner entgegen. Darüber hinaus gibt es die ganze Empirik, die g bestätigt und in allen möglichen Leistungen wiedergefunden hat. Du hattest doch vorhin Charles Spearman zitiert. Nun, suche einfach nach einem seiner älteren Aritkel. Seine Vermutung, dass so etwas wie g existiert, basierte auf nichts anderem als miteinander korrelierenden Schulnoten.

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Und von Einredung mangelnder Begabung habe ich ja nun wohl gar nicht gesprochen. Schulterzucken

Sobald du einem Kind eine besondere Begabung in einem Betätigungsfeld zusprichst, bedeutet das automatisch, dass es in anderen Gebieten weniger begabt und erfolgreich wäre.

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Wir könnten ja auch einfach mal eine Umfrage mit der Frage starten, ob sich die Foranten in einigen mentalen Teilbereichen als begabter ansehen als in anderen oder ob sie ihre Begabungen für ziemlich gleichmäßig verteilt halten.

Die Umfrage würde wahrscheinlich zu meinen Ungunsten ausgehen, weil der Glaube an vielfältige, unveränderliche Begabungen so stark ausgeprägt ist. Immer wieder erzählen Leute, sie könnten nicht singen, oder zeichnen, was ich aber nicht glauben kann. In manchen Kulturen wird mehr gesungen als in anderen. Und für manche Studienrichtungen muss Zeichnen gelernt werden und siehe da, mit etwas Übung und Anstrengung geht es doch.

Die Schweden sprechen weiters häufig fließend Englisch, während die Italiener kein Wort rausbringen. Angeborene Begabungen für Fremdsprachen? Nö, da steckt wohl eher Weltoffenheit und Fernsehen in englischer Sprache dahinter.

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Der g Faktor widerspricht übrigens keiner mehrfaktoriellen Intelligenztheorie. Er ist aber erwiesenermaßen der dominierende Hauptfaktor. [...] In jedem Fall, sind Dammbruchargumente freilich abzulehnen und diejenige Theorie zu bevorzugen, die hinreichend geprüft und nicht falsifiziert wurde. Und das ist diejenige mit dem dominanten Faktor g.

Hm, ich bin zwar zugegebenermaßen wohl nicht so mit der Materie betraut wie Du, aber dass dieser Punkt unter Fachleuten ziemlich strittig ist, und keineswegs so unangefochtene Mainstream-Meinung wie Du hier zu behaupten scheinst, habe ich durchaus schon mitbekommen.

Das hast du dann falsch mitbekommen. Nenne mir einen Test, der nur mit mehreren, gleichwertige Faktoren der Intelligenz erklärbar ist.

Test?

Dass es ziemlich entgegengesetzte Auffassungen zu der Frage, ob ein genereller Faktor g ein umfassender und hinreichender Bewertungsmaßstab der mentalen Fähigkeiten eines Menschen sein kann, wirst Du doch nicht ernsthaft bestreiten wollen. Oder?

Dass es entgegengesetzte Auffassungen zwischen Darwinisten und Kreationisten über die Entstehung der Arten gibt, wirst du wohl nicht ernsthaft bestreiten wollen, oder?

In der Wissenschaft müssen Hypothesen aufgestellt überprüft werden. g zu wiederlegen und ihm ein g' und g'' an die Seite zu stellen, wäre ein leichtes. Da reicht es, einen Test zu formulieren. Bloß das ist bisher nicht geschehen. Zeige mir einen solchen Test und ich akzeptiere mehrere, ebenbürtige Faktoren der Intelligenz als beste Erklärung. Bis dahin, bleibe ich beim, sich seid hundert Jahren empirisch bewährenden g.
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AgentProvocateur
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#918193) Verfasst am: 25.01.2008, 01:31    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Aha, meine subjektive Erfahrung ist also falsch und Deine ist richtig? Naja.

Nein, meine subjektive Erfahrung stelle ich deiner entgegen.

*

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Und von Einredung mangelnder Begabung habe ich ja nun wohl gar nicht gesprochen. Schulterzucken

Sobald du einem Kind eine besondere Begabung in einem Betätigungsfeld zusprichst, bedeutet das automatisch, dass es in anderen Gebieten weniger begabt und erfolgreich wäre.

Es gibt meiner Erfahrung nach Kinder, die zum Beispiel eine auffallende musikalische Begabung haben. Es ist mE gut und richtig, eine solche Begabung besonders zu fördern. Dass man damit aber dem Kind einreden würde, es sei deswegen woanders unbegabt, kann ich nicht nachvollziehen.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Wir könnten ja auch einfach mal eine Umfrage mit der Frage starten, ob sich die Foranten in einigen mentalen Teilbereichen als begabter ansehen als in anderen oder ob sie ihre Begabungen für ziemlich gleichmäßig verteilt halten.

Die Umfrage würde wahrscheinlich zu meinen Ungunsten ausgehen, weil der Glaube an vielfältige, unveränderliche Begabungen so stark ausgeprägt ist.

Nun gut, verzichten wir also darauf. Es ist nur irgendwie merkwürdig, wenn Du oben (*) von Deiner subjektiven Erfahrung sprichst, die dann wohl irgendwie wertvoller sein muss als die Meinungen der anderen FGH-User, die schlicht was Falsches glauben.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Dass es ziemlich entgegengesetzte Auffassungen zu der Frage, ob ein genereller Faktor g ein umfassender und hinreichender Bewertungsmaßstab der mentalen Fähigkeiten eines Menschen sein kann, wirst Du doch nicht ernsthaft bestreiten wollen. Oder?

Dass es entgegengesetzte Auffassungen zwischen Darwinisten und Kreationisten über die Entstehung der Arten gibt, wirst du wohl nicht ernsthaft bestreiten wollen, oder?

Nein, das will ich nicht bestreiten. Nur sind Kreationisten für mich keine Wissenschaftler, d.h. sie arbeiten nicht mit wissenschaftlichen Methoden. Um also diesen Vergleich passend zu machen, müsstest Du nun behaupten, dass diejenigen Forscher, die am Nutzen von g zweifeln, ebenso keine Wissenschaftler seien wie Kreationisten. Möchtest Du das?

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
In der Wissenschaft müssen Hypothesen aufgestellt überprüft werden. g zu wiederlegen und ihm ein g' und g'' an die Seite zu stellen, wäre ein leichtes. Da reicht es, einen Test zu formulieren. Bloß das ist bisher nicht geschehen. Zeige mir einen solchen Test und ich akzeptiere mehrere, ebenbürtige Faktoren der Intelligenz als beste Erklärung. Bis dahin, bleibe ich beim, sich seid hundert Jahren empirisch bewährenden g.

Dass es gewisse Korrelationen zwischen verschiedenen Faktoren dessen, was man heute unter Intelligenz versteht, gibt, heißt noch lange nicht, dass sie voneinander abhängen. Aber das weißt Du ja sicher selber.

Zum Beleg dieser unterschiedlichen Auffassungen in der Intelligenz-Forschung einfach mal ein kurzes Zitat:

Gerhard Roth - Gehirn, Intelligenz und Begabung hat folgendes geschrieben:
INTELLIGENZ-KONTROVERSE

- Intelligenz beruht auf einer allgemeinen Fähigkeit zum schnellen Erfassen einer Situation und Problemlösen (C. Spearman: „g“-Faktor).

- Intelligenz beruht auf unabhängig voneinander bestehenden Begabungen, z.B. verbales Verständnis, sprachliche Ausdrucksfähigkeit, rechnerisches Denken, räumliches Vorstellungsvermögen, logisches Denken, Merkfähigkeit (Gardner).
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Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11519

Beitrag(#918725) Verfasst am: 25.01.2008, 21:00    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Dass es ziemlich entgegengesetzte Auffassungen zu der Frage gibt, ob ein genereller Faktor g ein umfassender und hinreichender Bewertungsmaßstab der mentalen Fähigkeiten eines Menschen sein kann, wirst Du doch nicht ernsthaft bestreiten wollen. Oder?

Da hast Du natürlich völlig Recht. Nicht einmal Spearman hatte behauptet, dass g ein umfassender und hinreichender Bewertungsmaßstab sei zur Erfassung intelligenter Leistungen sei. Nicht umsonst heißt seine Intelligenztheorie auch 2-Faktorentheorie und nicht 1-Faktorentheorie. Neben einem starken g nahm er für die Erklärung mentaler Leistungen eine nämlich Reihe spezifischer Begabungsfaktoren an. Und noch heute werden Intelligenztests wie der IST-2000 oder das BIS-4 u.a. mit der expliziten Meßintention entwickelt, einzelne Intelligenzfacetten zu erfassen, teils in Anlehnung an die Intelligenztheorie von Thurstone, der eine Reihe unabhängiger Primärfaktoren postulierte. Mit der Erfassung von g wird sich also in der Praxis keinesfalls begnügt, was eben sehr dafür spricht, dass g von zumindest einigen Intelligenzforschern eben nicht als ein Konstrukt betrachtet wird, welches alleine hinreichend zur Erfassung von Intelligenz geeignet ist.

Im übrigen haben aufwändige Analysen vieler unterschiedlicher Datensätze der vergangenen Jahrzehnte gezeigt, dass eine hierarchische Struktur die empirisch gefundenen Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Intelligenzaufgaben am besten abbilden kann. An der Spitze dieser Hierarchie steht der g-Faktor, ganz unten die einzelnen Intelligenzaufgaben. Dazwischen liegen mehrere Ebenen mit mal mehr, mal weniger untereinander korrelierender Facetten bzw. Intelligenzfaktoren. Diese Struktur wird in Richtung g immer schlanker und verknüpft damit mehrfaktorielle Modelle mit dem Konstrukt der allgemeinen Intelligenz, und zwar gleichberechtigt. Der Unterschied zwischen g-Faktor-Modell und den mehrfaktoriellen Modellen liegt hier also zunächst nicht in der größeren Bedeutung des g-Faktor-Modells, sondern lediglich in seiner höheren Generalitätsebene.

Welche Generalitätsebene bzw welches Modell die größere Bedeutung hat, das hängt mehr von der Effizienz ab, mit der das Modell bestimmte Probleme lösen oder Fragestellunge beantworten kann. So gibt es Studien, die gezeigt haben, dass sich mehrfaktorielle Modelle besser als der g-Faktor eignen, um Schulnoten und die Leistung beim komplexen Problemlösen aufzuerklären bzw. dass dort mehrfaktorielle Modelle eine teilweise sogar sehr deutlich präzisere Vorhersage erlauben. Das liegt vermutlich daran, dass die Intelligenzfacetten den Schulnoten und der Fähigkeit zum komplexen Problemlösen bzgl. der Generalitätsebene ähnlicher sind als der g-Faktor.
_________________
posted by Babyface
.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#918758) Verfasst am: 25.01.2008, 21:41    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Aha, meine subjektive Erfahrung ist also falsch und Deine ist richtig? Naja.

Nein, meine subjektive Erfahrung stelle ich deiner entgegen.

*
[...]
Nun gut, verzichten wir also darauf. Es ist nur irgendwie merkwürdig, wenn Du oben (*) von Deiner subjektiven Erfahrung sprichst, die dann wohl irgendwie wertvoller sein muss als die Meinungen der anderen FGH-User, die schlicht was Falsches glauben.

Unterschlagen hast du im Zitat den folgenden Satz: "Darüber hinaus gibt es die ganze Empirik, die g bestätigt und in allen möglichen Leistungen wiedergefunden hat."

Zuerst versuchtest du mit subjektiven Eindrücken g als dominanten Faktor zu widerlegen. Nun gut, ich habe hier im FGH schon öfter erlebt, dass subjektive Erfahrungen im persönlichen bei einigen mehr zählen, als Studien. Also kontere ich mal ausnahmsweise mit meiner Beobachtung, nach der es fixe, fachspezifische Begabungen nicht gibt. Es gibt genug Leute, die mit 20, 30 das erste Mal ein Musikinstrument, eine Fremdsprache richtig erlernen oder bildhauerisch brillieren.

Und nun tust du so, als würde ich Überheblicherweise meine subjektiven Erfahrungen über deine stellen, in dem du verschweigst, dass ich mich sehr wohl auch auf den wissenschaftlichen Mainstream und hundertjährige Empirik berufe.

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Wir könnten ja auch einfach mal eine Umfrage mit der Frage starten, ob sich die Foranten in einigen mentalen Teilbereichen als begabter ansehen als in anderen oder ob sie ihre Begabungen für ziemlich gleichmäßig verteilt halten.

Die Umfrage würde wahrscheinlich zu meinen Ungunsten ausgehen, weil der Glaube an vielfältige, unveränderliche Begabungen so stark ausgeprägt ist.

Nun gut, verzichten wir also darauf. Es ist nur irgendwie merkwürdig, wenn Du oben (*) von Deiner subjektiven Erfahrung sprichst, die dann wohl irgendwie wertvoller sein muss als die Meinungen der anderen FGH-User, die schlicht was Falsches glauben.

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Dass es ziemlich entgegengesetzte Auffassungen zu der Frage, ob ein genereller Faktor g ein umfassender und hinreichender Bewertungsmaßstab der mentalen Fähigkeiten eines Menschen sein kann, wirst Du doch nicht ernsthaft bestreiten wollen. Oder?

Dass es entgegengesetzte Auffassungen zwischen Darwinisten und Kreationisten über die Entstehung der Arten gibt, wirst du wohl nicht ernsthaft bestreiten wollen, oder?

Nein, das will ich nicht bestreiten. Nur sind Kreationisten für mich keine Wissenschaftler, d.h. sie arbeiten nicht mit wissenschaftlichen Methoden. Um also diesen Vergleich passend zu machen, müsstest Du nun behaupten, dass diejenigen Forscher, die am Nutzen von g zweifeln, ebenso keine Wissenschaftler seien wie Kreationisten. Möchtest Du das?

Ich habe doch geschrieben, was nötig ist, um mit wissenschaftlichen Methoden gleichwertige Faktoren der Intelligenz belegen will:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
In der Wissenschaft müssen Hypothesen aufgestellt überprüft werden. g zu wiederlegen und ihm ein g' und g'' an die Seite zu stellen, wäre ein leichtes. Da reicht es, einen Test zu formulieren. Bloß das ist bisher nicht geschehen. Zeige mir einen solchen Test und ich akzeptiere mehrere, ebenbürtige Faktoren der Intelligenz als beste Erklärung. Bis dahin, bleibe ich beim, sich seid hundert Jahren empirisch bewährenden g.

Und wer das nicht macht und auch nur annähernd den Eindruck vermitteln will, dass seine neue, unbelegte Hypothese in irgendeiner Form eine Alternative zum herkömmlichen Modell ist, der ist intellektuell und wissenschaftlich nicht redlicher als ein Kreationist.

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:

Dass es gewisse Korrelationen zwischen verschiedenen Faktoren dessen, was man heute unter Intelligenz versteht, gibt, heißt noch lange nicht, dass sie voneinander abhängen. Aber das weißt Du ja sicher selber.

Wenn diese verschiedenen Faktoren immer und immer wieder stark korrelieren, dann muss es einen Zusammenhang geben. Die andere Option wäre extremer Zufall.
Wenn A und B immer und immer wieder stark korrelieren, dann muss irgendwo ein Zusammenhang stecken, der diesen Effekt erzeugt. Darüber hinaus reicht es dann auch A zu messen, um B abschätzen zu können und umgekehrt.
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Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#919009) Verfasst am: 26.01.2008, 15:08    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Aha, meine subjektive Erfahrung ist also falsch und Deine ist richtig? Naja.

Nein, meine subjektive Erfahrung stelle ich deiner entgegen.

*

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Und von Einredung mangelnder Begabung habe ich ja nun wohl gar nicht gesprochen. Schulterzucken

Sobald du einem Kind eine besondere Begabung in einem Betätigungsfeld zusprichst, bedeutet das automatisch, dass es in anderen Gebieten weniger begabt und erfolgreich wäre.

Es gibt meiner Erfahrung nach Kinder, die zum Beispiel eine auffallende musikalische Begabung haben. Es ist mE gut und richtig, eine solche Begabung besonders zu fördern. Dass man damit aber dem Kind einreden würde, es sei deswegen woanders unbegabt, kann ich nicht nachvollziehen.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Wir könnten ja auch einfach mal eine Umfrage mit der Frage starten, ob sich die Foranten in einigen mentalen Teilbereichen als begabter ansehen als in anderen oder ob sie ihre Begabungen für ziemlich gleichmäßig verteilt halten.

Die Umfrage würde wahrscheinlich zu meinen Ungunsten ausgehen, weil der Glaube an vielfältige, unveränderliche Begabungen so stark ausgeprägt ist.

Nun gut, verzichten wir also darauf. Es ist nur irgendwie merkwürdig, wenn Du oben (*) von Deiner subjektiven Erfahrung sprichst, die dann wohl irgendwie wertvoller sein muss als die Meinungen der anderen FGH-User, die schlicht was Falsches glauben.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Dass es ziemlich entgegengesetzte Auffassungen zu der Frage, ob ein genereller Faktor g ein umfassender und hinreichender Bewertungsmaßstab der mentalen Fähigkeiten eines Menschen sein kann, wirst Du doch nicht ernsthaft bestreiten wollen. Oder?

Dass es entgegengesetzte Auffassungen zwischen Darwinisten und Kreationisten über die Entstehung der Arten gibt, wirst du wohl nicht ernsthaft bestreiten wollen, oder?

Nein, das will ich nicht bestreiten. Nur sind Kreationisten für mich keine Wissenschaftler, d.h. sie arbeiten nicht mit wissenschaftlichen Methoden. Um also diesen Vergleich passend zu machen, müsstest Du nun behaupten, dass diejenigen Forscher, die am Nutzen von g zweifeln, ebenso keine Wissenschaftler seien wie Kreationisten. Möchtest Du das?

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
In der Wissenschaft müssen Hypothesen aufgestellt überprüft werden. g zu wiederlegen und ihm ein g' und g'' an die Seite zu stellen, wäre ein leichtes. Da reicht es, einen Test zu formulieren. Bloß das ist bisher nicht geschehen. Zeige mir einen solchen Test und ich akzeptiere mehrere, ebenbürtige Faktoren der Intelligenz als beste Erklärung. Bis dahin, bleibe ich beim, sich seid hundert Jahren empirisch bewährenden g.

Dass es gewisse Korrelationen zwischen verschiedenen Faktoren dessen, was man heute unter Intelligenz versteht, gibt, heißt noch lange nicht, dass sie voneinander abhängen. Aber das weißt Du ja sicher selber.

Zum Beleg dieser unterschiedlichen Auffassungen in der Intelligenz-Forschung einfach mal ein kurzes Zitat:

Gerhard Roth - Gehirn, Intelligenz und Begabung hat folgendes geschrieben:
INTELLIGENZ-KONTROVERSE

- Intelligenz beruht auf einer allgemeinen Fähigkeit zum schnellen Erfassen einer Situation und Problemlösen (C. Spearman: „g“-Faktor).

- Intelligenz beruht auf unabhängig voneinander bestehenden Begabungen, z.B. verbales Verständnis, sprachliche Ausdrucksfähigkeit, rechnerisches Denken, räumliches Vorstellungsvermögen, logisches Denken, Merkfähigkeit (Gardner).


Das ist kein so großer Gegensatz.

Gardeners Liste ist sehr kurz.
Es gibt Intelligenzfaktorenlisten, die Um die 25 Faktoren haben, von denen einige nicht identifiziert sind (g- Faktor?)

Spearmans Ansatz, das Problemlösekompetenzvermögen in den Vordergrund der Betrachtung zu stellen, ist nicht verkehrt. (Dabei werden Intelligenzfaktoren ja nicht geleugnet, sie machen nur einzeln betrachtet keinen Sinn, weil sie nur Hilfsmittel sein können und "einzeln" keine komplexen Probleme lösen.)

mfg Kosh

Die Logik einer Ampel ist bestechend, aber nicht intelligent.
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