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Killerspiele
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Ragmaanir
Fieser Necessitator



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 833
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1446951) Verfasst am: 20.03.2010, 02:34    Titel: Antworten mit Zitat

Und weiter gehts mit Pfeiffer:
Zitat:

[...]
Ist "Rocker" zu sein, heute eigentlich noch attraktiv?

Es gibt in der Fußballszene Leute, die sind unter der Woche brav angepasste Bankbeamte, und am Wochenende lassen sie "die Sau raus", steigen in ihre Kampfkluft und werden zu Gewalttätern. Wir beobachten da eine merkwürdige Existenzspaltung. Einerseits die bürgerliche Existenz zum Geldverdienen, andererseits eine "Freiheitsexistenz" zum Ausleben von Lust an Gewalt. Einer der ernsthaften Ursachenfaktor dafür ist, das viele junge Leute sich durch Computerspiele in Kampf-Rollen bewegen. Irgendwann will man das dann auch einmal real tun und nicht nur virtuell.

Das kann dann zum Einstieg bei den Rocker-Gruppen führen?

Ja. Die Gewaltlust wird dann als Rocker demonstriert – durch entsprechende Kleidung, durch Bündnisse gegen andere Gruppen, durch Ausleben von Machokultur.

Fett von mir.
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Dieser Post enthält die unumstößliche, objektive Wahrheit.
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Critic
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16375
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#1446970) Verfasst am: 20.03.2010, 03:00    Titel: Antworten mit Zitat

Für so vieles werden Computerspiele mittlerweile verantwortlich gemacht, und dieser Feldzug ist zum Teil so verstiegen, daß sie gar nicht mehr merken, daß sie nicht nur den Fakten, sondern sie sich zum Teil sogar selbst widersprechen. Ich glaube fast, bald wird einer nicht mehr "bloß" schwulen Soldaten, sondern Computerspielen die Schuld am Massaker von Srebrenica zuschreiben...
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16375
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#1448053) Verfasst am: 21.03.2010, 23:23    Titel: Antworten mit Zitat

Ein beliebter Mythos unter Medienkritikern ist es, daß das Militär Computerspiele entwickelt und eingesetzt habe, um seinen Soldaten die "Tötungshemmung" abzuerziehen, sie für den Krieg zu konditionieren et cetera. Zum Teil (aus dem VPM- und "Kölner-Aufruf"-Umfeld) sogar so überspitzt, daß der "militärisch-industrielle Komplex" damit die Soldaten und Söldner für die nächsten Kriege heranziehe. Diesmal nicht nur von einem Militärausbilder mit zwölfjähriger Erfahrung, sondern gleich von einem General: "Durch Computerspiele ist die heutige Generation verweichlicht, weiß nicht mehr, wie man kämpft, und auch nicht mehr, was Disziplin ist"

(Im übrigen ist es mir lieber, für vermeintliche Disziplinlosigkeit - naja, zumindest reicht es nicht dazu, mal eine halbe Stunde Sport zu machen - kritisiert zu werden als daß behauptet wird, mir könne jemand unbesorgt befehlen, auf Frauen und Kinder zu schießen, ich würde das schon machen.)
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Dissonanz
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Anmeldungsdatum: 24.03.2008
Beiträge: 3541

Beitrag(#1450941) Verfasst am: 28.03.2010, 03:59    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.clashofrealities.de/startseite/

Ich spiel mit dem Gedanken, dort hin zu gehen.
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-Brother Broadsword of Warm Humanitarianism

"In other words, the cultures have been subjected to as careless handling as if in the hands of a somewhat below par student assistant, but they have survived."
-H. W. Chalkley in Science, Vol. LXXI, No. 1843

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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1451073) Verfasst am: 28.03.2010, 15:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ist zwar schon etwas älter, aber ich bin gradeben drüber gestoßen, und das ist derart lächerlich...
Mass Effect Sexskandal
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1451345) Verfasst am: 29.03.2010, 11:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Ist zwar schon etwas älter, aber ich bin gradeben drüber gestoßen, und das ist derart lächerlich...
Mass Effect Sexskandal
Genial finde ich daran ja nur, dass selbst Jack Thompson dass für albern hielt.

Zur Einordnung: Thompson ist nicht nur ein bekannter gegner von Gewalt in Spielen, er ist auch ein komplett durchgeknallter Anwalt, der es zum Beispiel für ein Beweismittel hält, dass der Richter Schwulenpornos besitzt. Die Chewbacca-verteidigung ist im Grunde eine Zusammenfassung von Thompsons juristischen Eskapaden:

Zitat:
Meine angeblichen Damen und Herren Geschworenen, ich bitte Sie, eine letzte Sache zu berücksichtigen“ (Er zeigt ein Bild von Chewbacca) „Dies ist Chewbacca. Chewbacca ist ein Wookiee vom Planeten Kashyyyk, aber Chewbacca lebt auf dem Planeten Endor. Denken Sie darüber nach. Es ergibt keinen Sinn! Warum sollte ein Wookiee – ein zwei Meter großer Wookiee – auf Endor leben wollen, zusammen mit einem Haufen winziger Ewoks? Es ergibt keinen Sinn! Aber was noch wichtiger ist: Sie müssen sich ernsthaft fragen: Was hat das mit diesem Fall zu tun? Gar nichts. Meine Damen und Herren, es hat nichts mit diesem Fall zu tun. Es ergibt keinen Sinn! [...] Nichts von alledem ergibt einen Sinn. [...] Wenn Chewbacca auf Endor lebt, müssen Sie ihn freisprechen! Das Plädoyer ist abgeschlossen.“

ehr zum humoristischen leidwesen der netzgemeinde wurde Thompson letztes Jahr die Anwaltlizenz entzogen.
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1501422) Verfasst am: 15.07.2010, 09:10    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
No evidence was provided that short-term exposure to violent video games either increased or decreased aggressive behavior in the laboratory. Similarly violent game exposure in real life was not related to laboratory aggression. Given the use of effect size confidence intervals we can conclude that our evidence contradicts both the social learning and catharsis hypotheses regarding violent video game effects on aggressive behavior.


As with aggressive behavior, the evidence did not support that short-term randomized exposure to violent video games either increased or decreased hostile feelings or depression. By contrast long-term exposure to violent video games was associated with reduced hostile feelings and depression following a stressful task. Subjects who were exposed to violent video games were not less aggressive, but they were less hostile and depressed.


Ergebnisse einer neuen Studie, zitiert von:
http://gamepolitics.com/2010/07/12/study-playing-violent-games-helps-stress-and-depression
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Canis_Majoris
registrierter User



Anmeldungsdatum: 04.03.2010
Beiträge: 35
Wohnort: Kleines Dorf am großen Fluss

Beitrag(#1502116) Verfasst am: 16.07.2010, 19:13    Titel: Antworten mit Zitat

Ich spiele ebenfalls Killerspiele und muss zugeben: Ich habe Gewissensbisse wenn ich den halbtoten Mäusen, die meine Katzen täglich anschleppen, den Weg ins jenseits erleichtere. Auch sonst bereitet es mir größte Schwierigkeiten das Lebensende von Wirbeltieren vorzuverlegen. Meines erachtens verstärken Killerspiele nur die bereits vorhandene Aggressivität. Und wenn man sich die Biographie der Amokläufer anschaut: Außenseiter, Depressionen und Waffennarren. Killerspiele waren da wohl nicht ausschlaggebend.
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Auge um Auge - und die ganze Welt wird blind sein.
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Anmeldungsdatum: 24.03.2008
Beiträge: 3541

Beitrag(#1502154) Verfasst am: 16.07.2010, 21:01    Titel: Antworten mit Zitat

Canis_Majoris hat folgendes geschrieben:
Meines erachtens verstärken Killerspiele nur die bereits vorhandene Aggressivität.


Hast du dafür Belege?

Zitat:
Und wenn man sich die Biographie der Amokläufer anschaut: Außenseiter, Depressionen und Waffennarren. Killerspiele waren da wohl nicht ausschlaggebend.


Ausserdem haben sie im Vergleich zu normalen Jugendlichen eine eher negative Einstellung gegenüber 'Killerspielen'. Das Verhältnis positiv zu negativ kehrt sich mehr oder weniger um. Bei normalen Jugendlichen finden die meisten diese Videospiele klasse, während bei den Amokläufern(in den USA hat es ja einige, die gefasst statt erschossen wurden) die meisten eher finden, dass die Spiele doof sind.

Hm.. Muss mal schaun, ob mir der, der den Vortrag über die Studie gehalten hat mal die Studie zukommen lassen kann.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1524590) Verfasst am: 23.08.2010, 20:20    Titel: Antworten mit Zitat

Videospielskandal in den USA
Virtuell töten als Taliban

Zitat:
Kriegs-Shooter gehören zu den erfolgreichsten Titeln der Gamesbranche. Im Westen sorgt nun ein Spiel für Aufregung, weil das dem Spieler erlaubt, wahlweise auch die Rolle der Taliban im Kampf gegen das US-Militär einzunehmen - der Anlass für einen höchst scheinheiligen Konflikt.


Bei diesem 'Killer-Spiel' könnte ich mir vorstellen, dass sogar ICH es mir zulege und gerne mal rumprobiere. Ich habe damals schon immer sehr gerne "Medal of Honor I" gerne auf der Playstation gezockt. Vor allem, weil man sowohl die Nazis als auch die Aliierten spielen konnte. Ich wollte es mir aber nie selbst anschaffen, da es mir auf die Dauer zu langweilig war und es gab ja auch noch keinen Online-Multiplayer-Modus. Wollte ich gegen jemanden spielen habe ich es halt bei meinem Kumpel gezockt und alleine wäre es mir zu öde gewesen.

Was haltet ihr davon? Ist dieses Spiel ein (kalkulierter) Skandal?

Aber DIESES Ballerspiel hört sich ja wirklich mal interessant an.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1524600) Verfasst am: 23.08.2010, 20:29    Titel: Antworten mit Zitat

Canis_Majoris hat folgendes geschrieben:
Meines erachtens verstärken Killerspiele nur die bereits vorhandene Aggressivität.


Bei mir haben sie jedenfall keinerlei Aggressivität provoziert, sondern es war für mich (Medal of Honor) immer nur mehr ein Geschicklichkeitsspiel. So ähnlich wie "Räuber und Gendarm".

Wie verhät es sich denn dMn mit Kindern, die Räuber und Gendarm, Paintball oder Völkerball spielen? Ich meine, man könnte ja auch Spiele entwickeln, bei denen man sich gegenseitig mit Bällen abwerfen muss. Der spielerische Reiz wäre für mich derselbe, nur produziert bisher niemand solche Spiele, oder?

Ich meine: Mit Tennis ist das ja wohl nicht zu vergleichen. Bei einem Abfurf-Spiel kann man ja immernoch die Deckung ausnutzen usw...

Allerdings, wenn man sich die Entwicklung betrachtet und die Handlungsmöglichkeiten, die sich ergeben (Artikel s.o.), dann finde ich es schon ein wenig bedenklich. skeptisch

Was hier jetzt die Möglichkeit, einen Taliban zu spielen angeht: Ich fand die Underdogs immer wesentlich reizvoller, als die Kampfmaschinenarmeen. Wo ist den der Reiz, einen unbewaffneten Zivilisten aus dem Hubschrauber heraus abzuknallen gegenüber der Herausforderung, nur mit einer Maschinenpistole Bewaffnet aus der Deckung heraus den Hubschrauber vom Himmel zu holen.

Ich fand eben Robin Hood und seine Räuberbande immer spannender, als die hoch gerüsteten Ritter des Prince John. zwinkern
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1524606) Verfasst am: 23.08.2010, 20:35    Titel: Antworten mit Zitat

Baldur hat folgendes geschrieben:

Was haltet ihr davon? Ist dieses Spiel ein (kalkulierter) Skandal?

Aber DIESES Ballerspiel hört sich ja wirklich mal interessant an.


Mit Sicherheit ein kalkulierter Skandal, es gibt ja schließlich keine schlechte Publicity.

Ansonsten sieht es mir nach einem Abklatcher von Moderne Warfare 2 aus.
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Critic
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16375
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#1524900) Verfasst am: 24.08.2010, 01:00    Titel: Antworten mit Zitat

Baldur hat folgendes geschrieben:
Canis_Majoris hat folgendes geschrieben:
Meines erachtens verstärken Killerspiele nur die bereits vorhandene Aggressivität.


Bei mir haben sie jedenfall keinerlei Aggressivität provoziert, sondern es war für mich (Medal of Honor) immer nur mehr ein Geschicklichkeitsspiel. So ähnlich wie "Räuber und Gendarm".

Wie verhät es sich denn dMn mit Kindern, die Räuber und Gendarm, Paintball oder Völkerball spielen? Ich meine, man könnte ja auch Spiele entwickeln, bei denen man sich gegenseitig mit Bällen abwerfen muss. Der spielerische Reiz wäre für mich derselbe, nur produziert bisher niemand solche Spiele, oder?

Ich meine: Mit Tennis ist das ja wohl nicht zu vergleichen. Bei einem Abfurf-Spiel kann man ja immernoch die Deckung ausnutzen usw...

Allerdings, wenn man sich die Entwicklung betrachtet und die Handlungsmöglichkeiten, die sich ergeben (Artikel s.o.), dann finde ich es schon ein wenig bedenklich. skeptisch

Was hier jetzt die Möglichkeit, einen Taliban zu spielen angeht: Ich fand die Underdogs immer wesentlich reizvoller, als die Kampfmaschinenarmeen. Wo ist den der Reiz, einen unbewaffneten Zivilisten aus dem Hubschrauber heraus abzuknallen gegenüber der Herausforderung, nur mit einer Maschinenpistole Bewaffnet aus der Deckung heraus den Hubschrauber vom Himmel zu holen.

Ich fand eben Robin Hood und seine Räuberbande immer spannender, als die hoch gerüsteten Ritter des Prince John. zwinkern


Jemand hat schon einmal die Theorie geäußert, diese grünen Bilder, die Soldaten durch ihre Infrarotkameras sehen, werden ihnen mit Absicht präsentiert: Daß man den realen Krieg wie ein Computerspiel aussehen lasse, das individuelle Merkmale verschwinden lasse, mache man es leichter für sie, das Gegenüber als nicht mehr ganz menschlich anzusehen.

Andererseits scheint ja der Skandal nicht zu sein, daß man den "vertikalen Krieg" überhaupt erst führt oder auf der Seite der Amerikaner simulieren kann (wie gesagt, bin ich gegen ein Verbot von Ballerspielen, auch weil es letztlich unehrlich wäre), sondern daß man es auch auf der Seite der Taliban tun kann. Ohne dies hätte sich "Fox News" ja anscheinend nicht beschwert. Und das grenzt vielleicht auch das "Spiel" ab: Eines der Merkmale des Spiels sei der Seitenwechsel. Der ermöglicht nämlich auch dem Anderen, sich in die Position des Gegenübers hineinzuversetzen. Dazu gehört wohl auch ein Bewußtsein um eine Ausweglosigkeit: Solche Aktionen wie die auf den Filmaufnahmen dokumentierten mögen wohl auch den Eindruck der Einwohner der entsprechenden Länder prägen, daß man auch mit den Amerikanern mit einer enthemmten Soldateska zu tun habe und es mitnichten eine Lebensversicherung darstellt, seine Waffe niederzulegen.

Vielleicht möchte man das ja vermeiden, werden ja auch in der Propaganda (beispielsweise: ARD-"Kontraste") "die Taliban" ausnahmslos als Terroristen und Mörder dargestellt, die Mädchen, die zur Schule gehen und Menschen, die zur Wahl gehen, Nasen und Hände abhacken, "Ehebrecherinnen" erschießen usw., mit denen es entsprechend auch keine Verhandlungen geben dürfe, weil sie sofort überall wieder an der Macht wären und ihre Vorstellungen umsetzen würden, sondern man sie bis zur letzten Patrone niederkämpfen müsse. Man weiß zum Beispiel anhand solcher Bilder nicht, wie repräsentativ diejenigen unter den Taliban sind, ob es bei denjenigen, denen die Bundeswehr oder die US-Armee tatsächlich begegnet, Zwangsrekrutierungen gibt usw..
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Komodo
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Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 4588
Wohnort: 2Fort

Beitrag(#1524921) Verfasst am: 24.08.2010, 01:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:

Was haltet ihr davon? Ist dieses Spiel ein (kalkulierter) Skandal?

Aber DIESES Ballerspiel hört sich ja wirklich mal interessant an.


Mit Sicherheit ein kalkulierter Skandal, es gibt ja schließlich keine schlechte Publicity.

Ansonsten sieht es mir nach einem Abklatcher von Moderne Warfare 2 aus.
Die Spiele haben wohl sonst nichts zu bieten. Eins nach dem anderen wird rausgehauen und ich frage mich: Gibt es überhaupt irgendwelche spielerischen Neuerungen?
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Dissonanz
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Anmeldungsdatum: 24.03.2008
Beiträge: 3541

Beitrag(#1524996) Verfasst am: 24.08.2010, 08:49    Titel: Antworten mit Zitat

Komodo hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:

Was haltet ihr davon? Ist dieses Spiel ein (kalkulierter) Skandal?

Aber DIESES Ballerspiel hört sich ja wirklich mal interessant an.


Mit Sicherheit ein kalkulierter Skandal, es gibt ja schließlich keine schlechte Publicity.

Ansonsten sieht es mir nach einem Abklatcher von Moderne Warfare 2 aus.
Die Spiele haben wohl sonst nichts zu bieten. Eins nach dem anderen wird rausgehauen und ich frage mich: Gibt es überhaupt irgendwelche spielerischen Neuerungen?


ICH MUSS MIR DAS NEUESTE MADDEN NFL KAUFEN!! Lachen
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1547704) Verfasst am: 30.09.2010, 00:21    Titel: Antworten mit Zitat

Seitdem ich erfahren habe, das es bei Red Dead Redemption einen Erfolg darstellt, eine bestimmte Frau von einem Zug überfahren zu lassen, habe ich gewusst, dass irgendwo auf der Welt Feministinnen mächtigen Bluthochdruck kriegen werden. Darum und um einge Lächerlichkeiten mehr ging es im FrauTV, wo die Moderatorin Lisa Ortgies mit Todernster Miene darüber berichtet, wie die Spieler in GTA oder Red Dead Redemption Frauen die Kehle aufschlitzen kann (kann man zwar auch bei Männern, aber das ist wohl nicht soooo schlimm...). Sehr gut wurde die Sendung von Fernsehkritik-TV analysiert.
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Alphatierchen
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Anmeldungsdatum: 24.09.2007
Beiträge: 4218

Beitrag(#1547721) Verfasst am: 30.09.2010, 00:48    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Seitdem ich erfahren habe, das es bei Red Dead Redemption einen Erfolg darstellt, eine bestimmte Frau von einem Zug überfahren zu lassen, habe ich gewusst, dass irgendwo auf der Welt Feministinnen mächtigen Bluthochdruck kriegen werden. Darum und um einge Lächerlichkeiten mehr ging es im FrauTV, wo die Moderatorin Lisa Ortgies mit Todernster Miene darüber berichtet, wie die Spieler in GTA oder Red Dead Redemption Frauen die Kehle aufschlitzen kann (kann man zwar auch bei Männern, aber das ist wohl nicht soooo schlimm...). Sehr gut wurde die Sendung von Fernsehkritik-TV analysiert.


Ein Freund von mir hat denen eine sehr ausführliche Beschwerdemail geschickt zwinkern
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Bundschuh
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Anmeldungsdatum: 26.09.2010
Beiträge: 127

Beitrag(#1547724) Verfasst am: 30.09.2010, 01:17    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Seitdem ich erfahren habe, das es bei Red Dead Redemption einen Erfolg darstellt, eine bestimmte Frau von einem Zug überfahren zu lassen, habe ich gewusst, dass irgendwo auf der Welt Feministinnen mächtigen Bluthochdruck kriegen werden. Darum und um einge Lächerlichkeiten mehr ging es im FrauTV, wo die Moderatorin Lisa Ortgies mit Todernster Miene darüber berichtet, wie die Spieler in GTA oder Red Dead Redemption Frauen die Kehle aufschlitzen kann (kann man zwar auch bei Männern, aber das ist wohl nicht soooo schlimm...). Sehr gut wurde die Sendung von Fernsehkritik-TV analysiert.


Ja, Frauen und Kinder sind mehr wert als Männer. Sieht man auch immer in den Nachrichten: "Explosion in Blablabla, unter den Opfern waren Frauen und Kinder."

Oha, wie schrecklich. Wärens jetzt nur Männer gewesen, dann wäres ja nicht so schlimm, aber Frauen? Oje...

Geschockt

Jaja, Gleichberechtigung... ich glaub, bei einem Bootsunglück werden auch die extremsten Feministinnen auf "Frauen und Kinder zuerst in die Rettungsboote" bestehen...
Sehr glücklich
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1547730) Verfasst am: 30.09.2010, 02:21    Titel: Antworten mit Zitat

Bundschuh hat folgendes geschrieben:


Jaja, Gleichberechtigung... ich glaub, bei einem Bootsunglück werden auch die extremsten Feministinnen auf "Frauen und Kinder zuerst in die Rettungsboote" bestehen...
Sehr glücklich


Würde ich auch; allerdings mit der Einschränkung "Frauen mit Kindern zuerst".
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Mo.
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Anmeldungsdatum: 30.11.2007
Beiträge: 12690

Beitrag(#1547732) Verfasst am: 30.09.2010, 02:56    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Bundschuh hat folgendes geschrieben:


Jaja, Gleichberechtigung... ich glaub, bei einem Bootsunglück werden auch die extremsten Feministinnen auf "Frauen und Kinder zuerst in die Rettungsboote" bestehen...
Sehr glücklich


Würde ich auch; allerdings mit der Einschränkung "Frauen mit Kindern zuerst".

Und Männer mit Kindern?
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able_archer
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Anmeldungsdatum: 09.01.2010
Beiträge: 592

Beitrag(#1547733) Verfasst am: 30.09.2010, 02:59    Titel: Antworten mit Zitat

irgendwo im telekolleg psychologie freakteach oder so hörte ich mal von einer studie, die mehr oder weniger nachwies, dass der konsum von exzessiven gewaltdarstellungen dahingehend abstumpft, dass die probanten im anschluss weniger mitleid, hilfsbereitschaft zeigten, z.b. mit einem gestürtzten krückenträger. der versuch fand unmittelbar nach dem konsum eines gewalttätigen films statt, ich weiß nicht ob man das auf computerspiele 1:1 übertragen kann, aber ich wüsste jetzt auch keine gründe, die dagegen sprechen sollten. wie lange diese wirkung jedoch anhielt wurde nicht geklärt.
ich spiele selber hin und wieder mal "ballerspiele", auch welche, bei denen es nur um hirnloses gemetzel geht, ich sehe darin keinerlei bezug zur realen welt. schon wenn ich als kind an einen shooter kam war mir klar, dass das eine fiktive welt ist und in wirklichkeit eben niemand darunter zu leiden hat, egal was man im spiel anstellt.
eine art "tötungshemmung" habe ich dann zum erstenmal beim bund kennengelernt, als wir mit scharfen waffen auf die pappkameraden schießen mussten. ich habe mir vorgestellt, dass sei ein echter, lebender mensch und ich müsste im v-fall jetzt auf den schießen. ich meine im ersten moment so etwas wie eine hemmung gespürt zu haben und ich sah absolut keinerlei zusammenhang zu irgendwelchen spielen und das, obwohl wir sogar auf der stube shooter spielten.

erschrocken bin ich bei dem thema erst vor ein paar tagen: ich hatte mir damals das wikileaks-video von dem "crazy-horse"-einsatz angeschaut, das ganze video, nicht aus sensationsgier, sondern weil ich es möglichst gut verstehen und analysieren wollte, jedenfalls vor ein paar tagen dann sehe ich CoD modern warfare (ich muss zu meiner schande gestehen, ich habe es noch gar nicht gespielt Verlegen ), und im siebten level dann der hubschraubereinsatz. da hats mich richtig gerissen: das langsame kreisen des helikopters, die funksprüche, dieses "engage". man stelle sich das einmal vor: kommt so ein soldat vom einsatz nach hause und zu hause spielen die kinder so etwas.

ob ich das verbieten würde? weiß nicht, eher nicht, ich bin für unzensiert ab 18 oder meinetwegen 21.
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Critic
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16375
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#1547734) Verfasst am: 30.09.2010, 03:33    Titel: Antworten mit Zitat

able_archer hat folgendes geschrieben:
irgendwo im telekolleg psychologie freakteach oder so hörte ich mal von einer studie, die mehr oder weniger nachwies, dass der konsum von exzessiven gewaltdarstellungen dahingehend abstumpft, dass die probanten im anschluss weniger mitleid, hilfsbereitschaft zeigten, z.b. mit einem gestürtzten krückenträger. der versuch fand unmittelbar nach dem konsum eines gewalttätigen films statt, ich weiß nicht ob man das auf computerspiele 1:1 übertragen kann, aber ich wüsste jetzt auch keine gründe, die dagegen sprechen sollten. wie lange diese wirkung jedoch anhielt wurde nicht geklärt.
ich spiele selber hin und wieder mal "ballerspiele", auch welche, bei denen es nur um hirnloses gemetzel geht, ich sehe darin keinerlei bezug zur realen welt. schon wenn ich als kind an einen shooter kam war mir klar, dass das eine fiktive welt ist und "in wirklichkeit" eben niemand darunter zu leiden hat, egal was man im spiel anstellt.
eine art "tötungshemmung" habe ich dann zum erstenmal beim bund kennengelernt, als wir mit scharfen waffen auf die pappkameraden schießen mussten. ich habe mir vorgestellt, dass sei ein echter, lebender mensch und ich müsste im v-fall jetzt auf den schießen. ich meine im ersten moment so etwas wie eine hemmung gespürt zu haben und ich sah absolut keinerlei zusammenhang zu irgendwelchen spielen und das, obwohl wir sogar auf der stube shooter spielten.

erschrocken bin ich bei dem thema erst vor ein paar tagen: ich hatte mir damals das wikileaks-video von dem "crazy-horse"-einsatz angeschaut, das ganze video, nicht aus sensationsgier, sondern weil ich es möglichst gut verstehen und analysieren wollte, jedenfalls vor ein paar tagen dann sehe ich CoD modern warfare (ich muss zu meiner schande gestehen, ich habe es noch gar nicht gespielt Verlegen ), und im siebten level dann der hubschraubereinsatz. da hats mich richtig gerissen: das langsame kreisen des helikopters, die funksprüche, dieses "engage". man stelle sich das einmal vor: kommt so ein soldat vom einsatz nach hause und zu hause spielen die kinder so etwas.

ob ich das verbieten würde? weiß nicht, eher nicht, ich bin für unzensiert ab 18 oder meinetwegen 21.


1. Wobei es ganz unterschiedliche Operationalisierungen von "Aggressivität" oder "Abstumpfung" gibt. Wenn es nach der Menge Salz geht, die jemand in einen Pott Kaffee geworfen hat, dann wäre ich schon ganz schön aggressiv, wenn ich bestimmte Namen von Berichterstattern und "Experten" schon höre. Was "Abstumpfung" angeht, so hatte ich schon fast den Eindruck, man war schon mit dem Ergebnis "Computerspiele stumpfen ab" angetreten. War bei den Spielern der Puls geringer, waren sie abgestumpft. War der Puls höher, waren sie abgestumpft. Oder man bezog sich auf eine Komponente des EEG. Die aber auch bei heftigen Emotionen oder kognitivem Aufwand verändert ist. Punktum.

2. Persönlich sehe ich bei Pappkameraden noch keinen Bedarf für eine "Tötungshemmung". Wenn es die allerdings gebe, so zeigte dies, daß diese "Hemmung" mit ganz konventionellen Methoden "abtrainiert" werden kann. Leider beruft man sich auch da auf Zahlen von Dave Grossmann, der einer der "Obergurus" der Medienkritiker ist. Demnach hat schon während des Koreakriegs, spätestens aber mit Vietnam, kaum noch einer der Soldaten absichtsvoll danebengeschossen, als es ins Gefecht ging. Das Training hat sich seit den "Vor-Computerzeiten" auch nicht wesentlich verändert, "virtuelle Schießbahnen" werden ja offenbar nicht dafür verwendet, "Rekruten die Tötungshemmung abzutrainieren", sondern zur Schulung von Haltungen etc..

3. Ja, auch das US-Militär nutzt die bösen Spiele. Allerdings nicht so, wie die Medienkritiker behaupten. Sondern etwa zur Therapie von PTSD. Denn damit lassen sich gefahrlos Situationen nachstellen, die der Patient als belastend empfindet/empfunden hat. -- Und ich weiß auch nicht, wie die Position von Kriegsveteranen zu Kriegsfilmen ist. Sehen sie sich diese an, lehnen sie sie ab, jeweils aus welchen Gründen...?
_________________
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Zuletzt bearbeitet von Critic am 30.09.2010, 03:49, insgesamt einmal bearbeitet
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Norm
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Beitrag(#1547736) Verfasst am: 30.09.2010, 03:39    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Seitdem ich erfahren habe, das es bei Red Dead Redemption einen Erfolg darstellt, eine bestimmte Frau von einem Zug überfahren zu lassen, habe ich gewusst, dass irgendwo auf der Welt Feministinnen mächtigen Bluthochdruck kriegen werden. Darum und um einge Lächerlichkeiten mehr ging es im FrauTV, wo die Moderatorin Lisa Ortgies mit Todernster Miene darüber berichtet, wie die Spieler in GTA oder Red Dead Redemption Frauen die Kehle aufschlitzen kann (kann man zwar auch bei Männern, aber das ist wohl nicht soooo schlimm...). Sehr gut wurde die Sendung von Fernsehkritik-TV analysiert.

Oh, mal zur Abwechslung nicht Alice Scharzer. Aber schön, dass sich mal wieder und vermutlich zu so ziemlich allem wenigstens eine Feministin findet, die das sagt, was du posten möchtest. frech

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Norm hat folgendes geschrieben:

Du scheinst ja ein echter Fan von Frau Schwarzer zu sein, da du wohl der User bist, der am häufigsten ihre Artikel liest und zitierst. Mr. Green


Oh ja, betreibt sie doch, wenn auch ungewollt, Lobbyarbeit für Männerrechtler.
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able_archer
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Beitrag(#1547739) Verfasst am: 30.09.2010, 03:57    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:

1. Wobei es ganz unterschiedliche Operationalisierungen von "Aggressivität" oder "Abstumpfung" gibt. Wenn es nach der Menge Salz geht, die jemand in einen Pott Kaffee geworfen hat, dann wäre ich schon ganz schön aggressiv, wenn ich bestimmte Namen von Berichterstattern und "Experten" schon höre. Was "Abstumpfung" angeht, so hatte ich schon fast den Eindruck, man war schon mit dem Ergebnis "Computerspiele stumpfen ab" angetreten. War bei den Spielern der Puls geringer, waren sie abgestumpft. War der Puls höher, waren sie abgestumpft. Oder man bezog sich auf eine Komponente des EEG. Die aber auch bei heftigen Emotionen oder kognitivem Aufwand verändert ist. Punktum.

ich stehe den meisten "studien" auf diesem gebiet sehr skeptisch gegenüber. diese machte auf mich einen seriösen eindruck und deshalb habe ich sie erwähnt. das lief so: draussen vor dem kino fiel ein armer, kranker mann um und man zählte wieviele dem wieder aufhalfen. es war bei liebesfilm/gewaltfilm nur ein verschwindend kleiner, aber doch bemerkbarer teil, der stetig unterschiedlich war, die gewaltkonsumenten halfen im schnitt etwas weniger. ich denke das ist die richtige richtung: dieser kleine, unbedeutende prozentsatz, was sind das für menschen?

ich hab mir die studie, besser: versuch, eigentlich nur darum gemerkt, weil es die erste nachgewiesene reaktion auf gewaltEDIT:-darstellung war, die mir persönlich plausibel erschien.
Zitat:

2. Persönlich sehe ich bei Pappkameraden noch keinen Bedarf für eine "Tötungshemmung". Wenn es die allerdings gebe, so zeigte dies, daß diese "Hemmung" mit ganz konventionellen Methoden "abtrainiert" werden kann. Leider beruft man sich auch da auf Zahlen von Dave Grossmann, der einer der "Obergurus" der Medienkritiker ist. Demnach hat schon während des Koreakriegs, spätestens aber mit Vietnam, kaum noch einer der Soldaten absichtsvoll danebengeschossen, als es ins Gefecht ging. Das Training hat sich seit den "Vor-Computerzeiten" auch nicht wesentlich verändert, "virtuelle Schießbahnen" werden ja offenbar nicht dafür verwendet, "Rekruten die Tötungshemmung abzutrainieren", sondern zur Schulung von Haltungen etc..

zustimmung. ich wollte verdeutlichen, dass es schon ein bedeutend anderes gefühl ist, wenn man zum ersten mal eine scharfe waffe in der hand hat und andere menschen dabei sind. dieses gefühl ist mE nur durch training an der waffe, niemals durch bloße simulation am computer zu ersetzen.
Zitat:

3. Ja, auch das US-Militär nutzt die bösen Spiele. Allerdings nicht so, wie die Medienkritiker behaupten. Sondern unter zur Therapie von PTSD. Denn damit lassen sich gefahrlos Situationen nachstellen, die der Patient als belastend empfindet/empfunden hat. -- Und ich weiß auch nicht, wie die Position von Kriegsveteranen zu Kriegsfilmen ist. Sehen sie sich diese an, lehnen sie sie ab, jeweils aus welchen Gründen...?

sofern das teil einer therapie ist, ist bei ärztlicher begleitung nichts dagegen einzuwenden, solange es hilft. ich würde sagen dass die einstellung von veteranen zu dem thema individuell verschieden ist, als james ryan anlief ging die legende, es gäbe fälle von herzinfarkten bei zeitzeugen.
nein, aber diese inhalte...verbieten ist sicher falsch, aber das zeigt mal wieder schön deutlich, in was für einer schmutzigen kleinen welt wir leben.
bei einer korrelation wie der vorliegenden muss man sich eigentlich die frage stellen, in wiefern es möglich ist durch realitätsnahes spieledesign menschen zu beeinflussen. was war das Cod MW2? in russland darfst du geiseln niedermähen, in der deutschen version müssen sie überleben?
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Critic
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Beitrag(#1547743) Verfasst am: 30.09.2010, 04:17    Titel: Antworten mit Zitat

able_archer hat folgendes geschrieben:
bei einer korrelation wie der vorliegenden muss man sich eigentlich die frage stellen, in wiefern es möglich ist durch realitätsnahes spieledesign menschen zu beeinflussen. was war das Cod MW2? in russland darfst du geiseln niedermähen, in der deutschen version müssen sie überleben?


(In der russischen Version ist die Mission erst gar nicht enthalten, Link.)

Man könnte da fragen, ob man das, was man als "zulässig" betrachtet, mit einer bestimmten Philosophie untermauern kann. Ich meine, daß in Schillers Theatertheorie ("Das Theater als moralische Anstalt") auch die unmoralische Handlung als moralisch bedeutsam angesehen wurde, und daß andererseits für den Akteur keine echte Freiheit herrsche, wenn er nicht auch die Möglichkeit hätte, sich in einer Situation unmoralisch zu entscheiden. Es ist wohl aber auch ein Problem, dem Spieler in einer solchen Situation bewußt etwas Bestimmtes abzufordern. (Wobei ich eben nicht sicher bin, wie ein Film beurteilt würde, in dem etwas Ähnliches gezeigt würde: Zulässig oder nicht zulässig? Es könnte ja einfach ein Stilmittel sein, eine verstörende Situation zu vermitteln. In einem Buch wäre das wohl möglich, auch in einem Film (ich denke dabei etwa an Szenen aus "Der Pianist", in denen eine Massenhinrichtung gezeigt (natürlich: nachgespielt) wird, oder aus "Schindlers Liste", in denen Göth sein Gewehr nimmt und einfach auf irgendjemanden schießt). Wie soll ein Computerspiel eine derartige Geschichte erzählen? Als Film? Dann würde sich das Medium davon auch nicht lösen Am Kopf kratzen.)
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Alphatierchen
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Beitrag(#1547747) Verfasst am: 30.09.2010, 05:02    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:


3. Ja, auch das US-Militär nutzt die bösen Spiele. Allerdings nicht so, wie die Medienkritiker behaupten. Sondern etwa zur Therapie von PTSD. Denn damit lassen sich gefahrlos Situationen nachstellen, die der Patient als belastend empfindet/empfunden hat. -- Und ich weiß auch nicht, wie die Position von Kriegsveteranen zu Kriegsfilmen ist. Sehen sie sich diese an, lehnen sie sie ab, jeweils aus welchen Gründen...?


Naja, Americas Army verfolgt aber schon andere Ziele als die Therapie von PTBS.
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Beitrag(#1547748) Verfasst am: 30.09.2010, 05:24    Titel: Antworten mit Zitat

Alphatierchen hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:


3. Ja, auch das US-Militär nutzt die bösen Spiele. Allerdings nicht so, wie die Medienkritiker behaupten. Sondern etwa zur Therapie von PTSD. Denn damit lassen sich gefahrlos Situationen nachstellen, die der Patient als belastend empfindet/empfunden hat. -- Und ich weiß auch nicht, wie die Position von Kriegsveteranen zu Kriegsfilmen ist. Sehen sie sich diese an, lehnen sie sie ab, jeweils aus welchen Gründen...?


Naja, Americas Army verfolgt aber schon andere Ziele als die Therapie von PTBS.


Ein Werbespiel ist auch wieder etwas Anderes. Und ob es einen großen Effekt hatte, den Personalnachschub zu gewährleisten? (Der ja nach dem 11.09.2001 ohnehin vorhanden war.) Es spricht angeblich von seinem Zuschnitt ohnehin schon eher "militäraffine" Personen an.
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able_archer
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Beitrag(#1547754) Verfasst am: 30.09.2010, 07:02    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
able_archer hat folgendes geschrieben:
bei einer korrelation wie der vorliegenden muss man sich eigentlich die frage stellen, in wiefern es möglich ist durch realitätsnahes spieledesign menschen zu beeinflussen. was war das Cod MW2? in russland darfst du geiseln niedermähen, in der deutschen version müssen sie überleben?


(In der russischen Version ist die Mission erst gar nicht enthalten, Link.)

thx, zum glück, so weit sind wir also dann doch nicht.
Zitat:

Man könnte da fragen, ob man das, was man als "zulässig" betrachtet, mit einer bestimmten Philosophie untermauern kann. Ich meine, daß in Schillers Theatertheorie ("Das Theater als moralische Anstalt") auch die unmoralische Handlung als moralisch bedeutsam angesehen wurde, und daß andererseits für den Akteur keine echte Freiheit herrsche, wenn er nicht auch die Möglichkeit hätte, sich in einer Situation unmoralisch zu entscheiden. Es ist wohl aber auch ein Problem, dem Spieler in einer solchen Situation bewußt etwas Bestimmtes abzufordern. (Wobei ich eben nicht sicher bin, wie ein Film beurteilt würde, in dem etwas Ähnliches gezeigt würde: Zulässig oder nicht zulässig? Es könnte ja einfach ein Stilmittel sein, eine verstörende Situation zu vermitteln. In einem Buch wäre das wohl möglich, auch in einem Film (ich denke dabei etwa an Szenen aus "Der Pianist", in denen eine Massenhinrichtung gezeigt (natürlich: nachgespielt) wird, oder aus "Schindlers Liste", in denen Göth sein Gewehr nimmt und einfach auf irgendjemanden schießt). Wie soll ein Computerspiel eine derartige Geschichte erzählen? Als Film? Dann würde sich das Medium davon auch nicht lösen Am Kopf kratzen.)

weiß nicht, ob ich das richtig verstehe. mir wäre jetzt resident evil 5 eingefallen, zombies in afrika abknallen. erst dachte ich: das muss doch nicht sein. aber so wie du argumentierst könnte man es auch so sehen: es ist eine möglichkeit strukturelle gewalt darzustellen. das geht im film nur sehr schwer, aber dadurch, dass man einen survival-horror in afrikanische slums verlegt, schafft man es vielleicht über das beklemmende gefühl, das im spiel herrscht ("existenzangst"), das was man unter dem begriff strukturelle gewalt subsumiert, darzustellen und es auch in den fokus des spielers zu rücken. wo du aber schon mal schiller angesprochen hast bereitet es mir nun aber auch etwas bauchschmerzen, denn beim theater erwähnt er, glaube ich, auch das gemeinschaftliche erlebnis am rande, ich meine es schwingt so mit. wenn ich aber jetzt einen computerspieler mit gewalt konfrontiere, dann bleibt das ein einzelnes, in den meisten fällen doch einsames, erlebnis für ihn. ich weiß nicht, es gehört eine menge dazu aus solchen erfahrungen die richtigen schlüsse zu ziehen, es ist nicht unbedingt einfach sich seinen ängsten zu stellen.
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Ilmor
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Beitrag(#1547779) Verfasst am: 30.09.2010, 09:33    Titel: Antworten mit Zitat

Norm hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Seitdem ich erfahren habe, das es bei Red Dead Redemption einen Erfolg darstellt, eine bestimmte Frau von einem Zug überfahren zu lassen, habe ich gewusst, dass irgendwo auf der Welt Feministinnen mächtigen Bluthochdruck kriegen werden. Darum und um einge Lächerlichkeiten mehr ging es im FrauTV, wo die Moderatorin Lisa Ortgies mit Todernster Miene darüber berichtet, wie die Spieler in GTA oder Red Dead Redemption Frauen die Kehle aufschlitzen kann (kann man zwar auch bei Männern, aber das ist wohl nicht soooo schlimm...). Sehr gut wurde die Sendung von Fernsehkritik-TV analysiert.

Oh, mal zur Abwechslung nicht Alice Scharzer. Aber schön, dass sich mal wieder und vermutlich zu so ziemlich allem wenigstens eine Feministin findet, die das sagt, was du posten möchtest. frech


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