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Irak
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1938326) Verfasst am: 01.08.2014, 00:35    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Während die Welt auf Israel oder die Ukraine blickt wüten im Irak die Verrückten:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/irak-dschihadisten-von-islamischer-staat-zerstoeren-moscheen-a-983672.html


Also wenn ich sowas lese oder sehe, mag ich meine ablehnende Haltung zu militäreinsätzen ändern.

Könnten die Amrikaner oder die int. Gemeinschaft den Ländern dort beistehen mit, sagne wir mal ein paar Drohnenangriffen oder Luftschlägen?

skeptisch skeptisch



Meinst Du nicht, dass die Amerikaner schon genug Unheil dort angerichtet haben?


Genau. Jetzt dürfen mal die Russen und Chinesen Verantwortung übernehmen.


Darin liegt doch das Problem von Laendern wie Irak oder Afghanistan, dass immer fremde Maechte in ihrer Innenpolitik rumpfuschen.

Man sollte die vielleicht endlich mal in Ruhe in lassen, damit sie selbst die Verantwortung fuer ihr Land uebernehmen koennen.


Wenn ich da an die deutsche Geschichte denke, gut, dass die Sowjets und Amis reingepfuscht haben... zwinkern



Teils, teils....

Dass man die Nazidiktatur von aussen beendet hat war natuerlich aeusserst positiv. Die Deutschen haben das ja selbst nicht gepackt. Dass man hinterher das Land in zwei Teile schlug, die man sich jeweils in die eigene Interessenssphaere einverleibte und die man gegeneinander bis an die Zaehne bewaffnete hat Deutschland weniger gutgetan und haette u.U. sogar ein schlimmes Ende der deutschen Geschichte ueberhaupt bedeuten koennen. Die Deutschen haben da durchaus mehr Glueck gehabt als die Besatzungsmaechte Verstand.


Dass der Vergleich mit dem Irak sehr hinkt, kannst Du uebrigens sehr leicht sehen, wenn Du den Zustand des heutigen Iraks, 11 Jahre nach der Besetzung durch seine "Befreier" mit dem Deutschlands im Jahre 1956, also auch 11 Jahre nach seiner "Befreiung", vergleichst.


Der Irak ist auch kein homogenes Land, es gibt kein Irakisches Volk, vergleichbar mit dem deutschen...
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Friedensreich
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Anmeldungsdatum: 21.02.2008
Beiträge: 469

Beitrag(#1943621) Verfasst am: 20.08.2014, 11:43    Titel: Antworten mit Zitat

Das irakische Volk gibt es schon(Araber also Semiten), aber es ist durch Religion (Schiiten/Sunniten/Ahl i-Hagg/Yeziden, Alawiten etc.) und vor allem durch Stämme mit großem Einfluss aufgespalten. Jeder Stamm will in seinem angestammten Gebiet nichts vom Einfluss verlieren. In einem gemeinsamen Staat müssten sich vor allem die Stämme, zumindest einordnen. Solange aber jeder Stamm versucht sein Gebiet selbst zu kontrollieren, kann das nicht funktionieren. Ich war beruflich vor der "Befreiung" öfter im irak, dort gab es damals auf den Fernstrassen bei fast jedem Kaff eine Straßenkontrolle, aber nicht von Polizei oder Militär, sondern von den dort angesiedelten Stämmen. Genauso geht es auch in Pakistan oder jetzt auch im Jemen zu. Im Jemen hat vorige Woche ein Stamm im Hadramawt (Mukalla/Shibam) ebenfalls ein Kalifat ausgerufen. Die Regierungstruppen der Zentralregierung haben keine Chance einzugreifen, da sie im Norden mit dem Houthi-Problem konfrontiert sind. Der ehmals kommunistische Süden (Aden) hat auch angekündigt, wieder selbständig werden zu wollen.

Ich glaube wir müssen uns daran gewöhnen, dass Demokratie im islamischen Umfeld einfach nicht funktioniert. Der Westen wäre besser beraten gewesen, Saddam Hussein, Ghaddafi und Konsorten im Amt zu lassen und diese Leute dafür besser zu kontrollieren.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1943626) Verfasst am: 20.08.2014, 11:52    Titel: Antworten mit Zitat

Friedensreich hat folgendes geschrieben:

Ich glaube wir müssen uns daran gewöhnen, dass Demokratie im islamischen Umfeld einfach nicht funktioniert. Der Westen wäre besser beraten gewesen, Saddam Hussein, Ghaddafi und Konsorten im Amt zu lassen und diese Leute dafür besser zu kontrollieren.


Was ist denn mit der Türkei, Indonesien, Malaysia?
Was ist mit Algerien, Marokko?
Funktioniert das nicht?
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Samson83
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Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#1943628) Verfasst am: 20.08.2014, 11:56    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Friedensreich hat folgendes geschrieben:

Ich glaube wir müssen uns daran gewöhnen, dass Demokratie im islamischen Umfeld einfach nicht funktioniert. Der Westen wäre besser beraten gewesen, Saddam Hussein, Ghaddafi und Konsorten im Amt zu lassen und diese Leute dafür besser zu kontrollieren.


Was ist denn mit der Türkei, Indonesien, Malaysia?
Was ist mit Algerien, Marokko?
Funktioniert das nicht?

Ich bin allerdings auch der Ansicht, dass ein vergleichsweise säkularer Diktator wie Saddam oder Gaddafi aus westlicher Perspektive das kleinere Übel ist als das gegenwärtige Chaos.
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An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1943629) Verfasst am: 20.08.2014, 12:01    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Friedensreich hat folgendes geschrieben:

Ich glaube wir müssen uns daran gewöhnen, dass Demokratie im islamischen Umfeld einfach nicht funktioniert. Der Westen wäre besser beraten gewesen, Saddam Hussein, Ghaddafi und Konsorten im Amt zu lassen und diese Leute dafür besser zu kontrollieren.


Was ist denn mit der Türkei, Indonesien, Malaysia?
Was ist mit Algerien, Marokko?
Funktioniert das nicht?

Ich bin allerdings auch der Ansicht, dass ein vergleichsweise säkularer Diktator wie Saddam oder Gaddafi aus westlicher Perspektive das kleinere Übel ist als das gegenwärtige Chaos.


Das war allerdings auch nicht meine Frage.

Deine Einschätzung betreffend...ich bin mir unschlüssig. skeptisch
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1943635) Verfasst am: 20.08.2014, 12:17    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Ich bin allerdings auch der Ansicht, dass ein vergleichsweise säkularer Diktator wie Saddam oder Gaddafi aus westlicher Perspektive das kleinere Übel ist als das gegenwärtige Chaos.

Wobei "Chaos" mit vielen kleinen Gruppen dem Westen wohl angenehmer ist wie wenige starke.
Destabilisierung gehört nicht umsonst zum 'Handwerkszeug' der Mächtigen.
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Friedensreich
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Anmeldungsdatum: 21.02.2008
Beiträge: 469

Beitrag(#1943698) Verfasst am: 20.08.2014, 15:54    Titel: Antworten mit Zitat

@Alchemist
Abwarten, unterhalten wir uns darüber in einem Jahr.
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Alchemist
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Beitrag(#1943703) Verfasst am: 20.08.2014, 16:07    Titel: Antworten mit Zitat

Friedensreich hat folgendes geschrieben:
@Alchemist
Abwarten, unterhalten wir uns darüber in einem Jahr.


Was? Wieso?
Was passiert in einem Jahr? Am Kopf kratzen Am Kopf kratzen
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Friedensreich
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Anmeldungsdatum: 21.02.2008
Beiträge: 469

Beitrag(#1943704) Verfasst am: 20.08.2014, 16:08    Titel: Antworten mit Zitat

Du wirst doch nicht glauben, dass die Lage in diesen ländern in einem jahr noch so überschaubar ist wie heute.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1943705) Verfasst am: 20.08.2014, 16:09    Titel: Antworten mit Zitat

Friedensreich hat folgendes geschrieben:
Du wirst doch nicht glauben, dass die Lage in diesen ländern in einem jahr noch so überschaubar ist wie heute.


Weshalb nicht? Was passiert in einem Jahr?
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Friedensreich
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Anmeldungsdatum: 21.02.2008
Beiträge: 469

Beitrag(#1943734) Verfasst am: 20.08.2014, 17:00    Titel: Antworten mit Zitat

Türkei: wird voraussichtlich in den Konflikt durch das Kurdenproblem hineingezogen.
Algerien: steht mMn knapp vo Problemen. Es ist nicht sicher wie lange sich da die Regierung noch halten kann.
Marokko dürfte noch am längsten stabil bleiben.
Tunesien: hat nach Pressemeldungen an der algerischen Grenze dutzende Moscheen geschlossen weil sich in diesen die Gläubigen der staatlichen Kontrolle entziehen.
Libyen: Parlament wurde nach Tobruk auf ein Hotelschiff verlegt.
Malaysia und Indonesien sind allerdings im Augenblick noch nicht einschlägig auffällig.
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Friedensreich
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Anmeldungsdatum: 21.02.2008
Beiträge: 469

Beitrag(#1943736) Verfasst am: 20.08.2014, 17:02    Titel: Antworten mit Zitat

Übrigens: Im Jemen gibt es seit einigen Tagen ein weiteres Kalifat im Hadramawt (Mukalla/Shibam)
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1943742) Verfasst am: 20.08.2014, 17:14    Titel: Antworten mit Zitat

Friedensreich hat folgendes geschrieben:
Türkei: wird voraussichtlich in den Konflikt durch das Kurdenproblem hineingezogen.
Algerien: steht mMn knapp vo Problemen. Es ist nicht sicher wie lange sich da die Regierung noch halten kann.
Marokko dürfte noch am längsten stabil bleiben.
Tunesien: hat nach Pressemeldungen an der algerischen Grenze dutzende Moscheen geschlossen weil sich in diesen die Gläubigen der staatlichen Kontrolle entziehen.
Libyen: Parlament wurde nach Tobruk auf ein Hotelschiff verlegt.
Malaysia und Indonesien sind allerdings im Augenblick noch nicht einschlägig auffällig.


Deine Aussage war, dass Demokratie im islamischen Umfeld einfach nicht funktioniere.

Aufgrund dessen habe ich ein paar Ländern genannt, von denen
die Türkei "voraussichtlich in einen Kurdenkonflikt hineingezogen werde"
Algerien "knapp vor Problemen stehe"
Marokko "am längsten stabil bleiben werde"
Malaysia und Indonesien "nicht einschlägig auffällig seien"

Nichts davon hat irgendwie etwas mit deiner ursprünglichen AUssage zu tun, und zusätzlich erwähnst du noch Länder, die ich gar nicht aufgezählt habe....aber auch sehe ich deine ursprüngliche Aussage nicht bestätigt. Schulterzucken
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1943889) Verfasst am: 21.08.2014, 00:06    Titel: Antworten mit Zitat

Friedensreich hat folgendes geschrieben:


....Ich glaube wir müssen uns daran gewöhnen, dass Demokratie im islamischen Umfeld einfach nicht funktioniert. Der Westen wäre besser beraten gewesen, Saddam Hussein, Ghaddafi und Konsorten im Amt zu lassen und diese Leute dafür besser zu kontrollieren.



Ich denke das hat weniger mit Religion zu tun als mit den durch die Kolonialmaechte willkuerlich gezogenen Grenzen, die Bevoelkerungen von heute auf morgen vom Stammeszeitalter in Staaten hineinkataputierte, die keinerlei Ruecksicht auf traditionelle Stammesgrenzen und historische "Unvertraeglichkeiten" nahmen. Der Schritt war einfach zu gigantisch und schuf inhaerent instabile Staaten, die nur solange halbwegs funktionieren wie sie von brutalen Autokraten mit eiserner Faust zusammengehalten werden und die immer dann auseinanderfallen, wenn ein solcher Despot gestuerzt wird und ein Machtvakuum hinterlaesst. Wir kennen das Muster nicht nur aus den ueberwiegend islamischen Staaten in Nordafrika oder dem Nahen Osten, sondern auch aus vielen nichtislamischen afrikanischen Laendern.

Deshalb ist regadezu ruehrend naiv, wenn manche Leute im Westen glauben sie koennten in den betreffenden Regionen lokale Diktatoren zum Teufel jagen und hinterher demokratische Systeme in den betreffenden Laendern installieren.

Eine Demokratisierung dieser postkolonialen Staaten waere wohl erst moeglich, wenn man vorher die Grenzen neu zieht und Staaten schafft, deren Bevoelkerung homogen genug ist um selbst demokratische Traditionen zu entwickeln. So ganz von aussen geht das schon mal gleich gar nicht.
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AdvocatusDiaboli
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Anmeldungsdatum: 12.08.2003
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Wohnort: München

Beitrag(#1943924) Verfasst am: 21.08.2014, 02:09    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Friedensreich hat folgendes geschrieben:


....Ich glaube wir müssen uns daran gewöhnen, dass Demokratie im islamischen Umfeld einfach nicht funktioniert. Der Westen wäre besser beraten gewesen, Saddam Hussein, Ghaddafi und Konsorten im Amt zu lassen und diese Leute dafür besser zu kontrollieren.



Ich denke das hat weniger mit Religion zu tun als mit den durch die Kolonialmaechte willkuerlich gezogenen Grenzen, die Bevoelkerungen von heute auf morgen vom Stammeszeitalter in Staaten hineinkataputierte, die keinerlei Ruecksicht auf traditionelle Stammesgrenzen und historische "Unvertraeglichkeiten" nahmen. Der Schritt war einfach zu gigantisch und schuf inhaerent instabile Staaten, die nur solange halbwegs funktionieren wie sie von brutalen Autokraten mit eiserner Faust zusammengehalten werden und die immer dann auseinanderfallen, wenn ein solcher Despot gestuerzt wird und ein Machtvakuum hinterlaesst. Wir kennen das Muster nicht nur aus den ueberwiegend islamischen Staaten in Nordafrika oder dem Nahen Osten, sondern auch aus vielen nichtislamischen afrikanischen Laendern.

Deshalb ist regadezu ruehrend naiv, wenn manche Leute im Westen glauben sie koennten in den betreffenden Regionen lokale Diktatoren zum Teufel jagen und hinterher demokratische Systeme in den betreffenden Laendern installieren.

Eine Demokratisierung dieser postkolonialen Staaten waere wohl erst moeglich, wenn man vorher die Grenzen neu zieht und Staaten schafft, deren Bevoelkerung homogen genug ist um selbst demokratische Traditionen zu entwickeln. So ganz von aussen geht das schon mal gleich gar nicht.


Homogene Staaten? Sind das nicht genau die Staaten, die du so vehement bekämpfst? Nämlich Nationalstaaten? Das erkläre mir nun mal bitte widerspruchsfrei.
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Beitrag(#1943931) Verfasst am: 21.08.2014, 06:29    Titel: Antworten mit Zitat

Mit den Augen rollen
Ja, ist schon iwie doof, aus mehreren verschiedenen Übeln eins auszusuchen, um dann darauf festgenagelt zu werden, dass man das aber doch auch Scheiße findet.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1943934) Verfasst am: 21.08.2014, 07:20    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Friedensreich hat folgendes geschrieben:


....Ich glaube wir müssen uns daran gewöhnen, dass Demokratie im islamischen Umfeld einfach nicht funktioniert. Der Westen wäre besser beraten gewesen, Saddam Hussein, Ghaddafi und Konsorten im Amt zu lassen und diese Leute dafür besser zu kontrollieren.



Ich denke das hat weniger mit Religion zu tun als mit den durch die Kolonialmaechte willkuerlich gezogenen Grenzen, die Bevoelkerungen von heute auf morgen vom Stammeszeitalter in Staaten hineinkataputierte, die keinerlei Ruecksicht auf traditionelle Stammesgrenzen und historische "Unvertraeglichkeiten" nahmen. Der Schritt war einfach zu gigantisch und schuf inhaerent instabile Staaten, die nur solange halbwegs funktionieren wie sie von brutalen Autokraten mit eiserner Faust zusammengehalten werden und die immer dann auseinanderfallen, wenn ein solcher Despot gestuerzt wird und ein Machtvakuum hinterlaesst. Wir kennen das Muster nicht nur aus den ueberwiegend islamischen Staaten in Nordafrika oder dem Nahen Osten, sondern auch aus vielen nichtislamischen afrikanischen Laendern.

Deshalb ist regadezu ruehrend naiv, wenn manche Leute im Westen glauben sie koennten in den betreffenden Regionen lokale Diktatoren zum Teufel jagen und hinterher demokratische Systeme in den betreffenden Laendern installieren.

Eine Demokratisierung dieser postkolonialen Staaten waere wohl erst moeglich, wenn man vorher die Grenzen neu zieht und Staaten schafft, deren Bevoelkerung homogen genug ist um selbst demokratische Traditionen zu entwickeln. So ganz von aussen geht das schon mal gleich gar nicht.


Homogene Staaten? Sind das nicht genau die Staaten, die du so vehement bekämpfst? Nämlich Nationalstaaten? Das erkläre mir nun mal bitte widerspruchsfrei.



Nationalstaaten zeichnen sich daduch aus, dass sie ein Herrenvolk definieren, dem sich alle anderen Volksgruppen entweder unterzuordnen haben oder veschwinden sollen. Saddams Irak war sowas. Die Maidanukraine ist auch sowas. Dem Nationalstaat sind Inhomogenitaeten egal. Der haelt einfach den Daumen drauf und unterdrueckt, was sich nicht einfuegen will.

Um eigene demokratische Traditionen zu entwickeln muss ein gewisser Grundkonsens vorhanden sein, den es unter verfeindeten Staemmen einfach nicht gibt. Pfercht man solche kuenstlich in einen Staat zusammen, dann setzt sich entweder ein Stamm durch und schafft auf Kosten der anderen seinen Nationalstaat oder es herrscht Buergerkieg und Chaos.
Laesst man den einzelnen Gesellschaften Zeit fuer ihre demokratische Entwicklung, dann koennen sie es irgendwann (am Besten ohne Umweg ueber Nationalismus) schaffen sich soweit zu modernisieren, dass sie sich mit ihren Nachbarn auf gleicher Augenhoehe zusammenschliessen koennen. Aber direkt von der feudalen Stammesgesellschaft zur modernen multikulturellen Gesellschaft geht einfach nicht. Der Sprung ist ganz einfach zu gross.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1944236) Verfasst am: 22.08.2014, 11:23    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Friedensreich hat folgendes geschrieben:


....Ich glaube wir müssen uns daran gewöhnen, dass Demokratie im islamischen Umfeld einfach nicht funktioniert. Der Westen wäre besser beraten gewesen, Saddam Hussein, Ghaddafi und Konsorten im Amt zu lassen und diese Leute dafür besser zu kontrollieren.



Ich denke das hat weniger mit Religion zu tun als mit den durch die Kolonialmaechte willkuerlich gezogenen Grenzen, die Bevoelkerungen von heute auf morgen vom Stammeszeitalter in Staaten hineinkataputierte, die keinerlei Ruecksicht auf traditionelle Stammesgrenzen und historische "Unvertraeglichkeiten" nahmen. Der Schritt war einfach zu gigantisch und schuf inhaerent instabile Staaten, die nur solange halbwegs funktionieren wie sie von brutalen Autokraten mit eiserner Faust zusammengehalten werden und die immer dann auseinanderfallen, wenn ein solcher Despot gestuerzt wird und ein Machtvakuum hinterlaesst. Wir kennen das Muster nicht nur aus den ueberwiegend islamischen Staaten in Nordafrika oder dem Nahen Osten, sondern auch aus vielen nichtislamischen afrikanischen Laendern.

Deshalb ist regadezu ruehrend naiv, wenn manche Leute im Westen glauben sie koennten in den betreffenden Regionen lokale Diktatoren zum Teufel jagen und hinterher demokratische Systeme in den betreffenden Laendern installieren.

Eine Demokratisierung dieser postkolonialen Staaten waere wohl erst moeglich, wenn man vorher die Grenzen neu zieht und Staaten schafft, deren Bevoelkerung homogen genug ist um selbst demokratische Traditionen zu entwickeln. So ganz von aussen geht das schon mal gleich gar nicht.


Homogene Staaten? Sind das nicht genau die Staaten, die du so vehement bekämpfst? Nämlich Nationalstaaten? Das erkläre mir nun mal bitte widerspruchsfrei.



Nationalstaaten zeichnen sich daduch aus, dass sie ein Herrenvolk definieren, dem sich alle anderen Volksgruppen entweder unterzuordnen haben oder veschwinden sollen. Saddams Irak war sowas. Die Maidanukraine ist auch sowas. Dem Nationalstaat sind Inhomogenitaeten egal. Der haelt einfach den Daumen drauf und unterdrueckt, was sich nicht einfuegen will


Äh, nö. Sehe ich nicht so. Es gibt auch Nationalstaaten mit unterschiedlichen "Volksgruppen".

Genau dafür wurden doch Nationalstaaten ursprünglich erfunden: Um verschiedenste Volksgruppen im Machtbereich einen zu können (verienfacht ausgedrückt)


Zuletzt bearbeitet von Alchemist am 22.08.2014, 11:28, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1944237) Verfasst am: 22.08.2014, 11:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe heuet gelernt, dass in sozialen Medien viele Behauptungen kursieren, dass ISIS eine Söldnerarmee von USA, UK und deren Arabischen Partnern Saudi-Arabien und Katar ist.

Zudem wird spekuliert, dass Video der Ermordung von James Foley wäre ein studioproduziertes Fake Video.

noc
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schtonk
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Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#1944252) Verfasst am: 22.08.2014, 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Ich habe heuet gelernt, dass in sozialen Medien viele Behauptungen kursieren, dass ISIS eine Söldnerarmee von USA, UK und deren Arabischen Partnern Saudi-Arabien und Katar ist.

Zudem wird spekuliert, dass Video der Ermordung von James Foley wäre ein studioproduziertes Fake Video.

noc

Auweia... Die erste Behauptung passt in die VT-Philisophie, oder?
Die zweite eher nicht. In wessen Konzept passt das?
Edith: Mir fällt eben ein, dass es sehr makaber ist, im Falle Foley von Behauptung zu reden...
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1944303) Verfasst am: 22.08.2014, 20:03    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Ich habe heuet gelernt, dass in sozialen Medien viele Behauptungen kursieren, dass ISIS eine Söldnerarmee von USA, UK und deren Arabischen Partnern Saudi-Arabien und Katar ist.

Zudem wird spekuliert, dass Video der Ermordung von James Foley wäre ein studioproduziertes Fake Video.

noc



Unterstuetzt wurden die mindestens indirekt durch USA und Gefolge.

Soweit zu behaupten, dass das eine Soeldnerarmee des Westens waere, wuerde ich allerdings nicht gehen.


Letztere Behauptung halte ich solange fuer baren Unsinn bis mir jemand belastbare Beweise dafuer vorlegen kann.
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16339
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#1945124) Verfasst am: 26.08.2014, 04:42    Titel: Antworten mit Zitat

(1) ad Beitrag:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Ich habe heuet gelernt, dass in sozialen Medien viele Behauptungen kursieren, dass ISIS eine Söldnerarmee von USA, UK und deren Arabischen Partnern Saudi-Arabien und Katar ist.

Zudem wird spekuliert, dass Video der Ermordung von James Foley wäre ein studioproduziertes Fake Video.

noc



Unterstuetzt wurden die mindestens indirekt durch USA und Gefolge.

Soweit zu behaupten, dass das eine Soeldnerarmee des Westens waere, wuerde ich allerdings nicht gehen.


Letztere Behauptung halte ich solange fuer baren Unsinn bis mir jemand belastbare Beweise dafuer vorlegen kann.


(Zumindest wird ja auch immer wieder thematisiert, daß Saudi-Arabien und Katar zu den wichtigsten Finanziers dieser Räuberbande gehören. Und dort hat man ja "gute Beziehungen" zum Westen als auch (zumindest in SA ist das ja soweit ersichtlich) extreme Fundmentalismen.)


(2) Aber noch eine ganz andere Frage, oder ein Gedankensplitter, den ich hatte:

Es wird in Deutschland seit Wochen darum gestritten, ob es sinnvoll sei, den Kurden deutsche Waffen zu liefern, in der Hoffnung, daß sie damit leichter gegen die ISIS-Leute vorgehen könnten.

Vielleicht kommt mir das ein bißchen zu kurz, oder es werden halt andere Formulierungen verwendet: Es wird ja nun zur Kritik - neben Anderem durchaus Relevantem, etwa: die Kurden selbst bräuchten eigentlich weniger Gewehre als vielmehr humanitäre Hilfe, oder es letztlich möglich sei, daß ISIS-Milizen irgendwann die Zivilbevölkerung auch mit erbeuteten oder an sie weiterverkauften deutschen Waffen ermorden - auch genannt, ob nicht die Kurden, sollte ISIS irgendwann ausgeschaltet sein, mit ihnen als Nächstes mögliche Vorstellungen von einem eigenständigen Staat Kurdistan realisieren würden.

Warum sollte es aber nicht möglich sein, deutsche Waffen in einem ganzen "strategischen Paket" anzubieten?


(a) ISIS ist wohl auch keine homogene Gruppe, neben einem "harten Kern", d.h. einer extrem fundamentalistischen Kerntruppe sollen ja auch ehemalige Baathisten und andere sunnitische Gruppen diese Bewegung unterstützen, die sich im heutigen Irak nicht adäquat repräsentiert sehen und ISIS aktuell als beste Chance ansehen, eigene Interessen durchzusetzen. Könnte man also dann ähnlich verfahren wie etwa bei den Taliban, daß man Teilgruppierungen, soweit sie irgendwie integrierbar erscheinen - ein wenigstens einigermaßen tolerierbares Gesellschaftsbild haben und nicht in diese massiven Verbrechen verstrickt sind -, wieder herauszulösen versucht? Bloß Geld zu geben dürfte natürlich zu wenig (und auch problematisch) sein, weil diese u.U. noch mehr Waffen beschaffen würden, um den Krieg weiter auszuufern, es müßte wohl auch eine politische Lösung geben, bei der sich auch im Irak substantielle politische Veränderungen ergeben, bei denen sich auch diese Gruppierungen wiederfinden. (Oder ist auch das ein Irrglaube?)


(b) Selbst die ISIS-Leute versuchen ihr Handeln mit der kolonialen Politik zu rechtfertigen, einfach Grenzen nach Gutdünken und ohne Rücksicht auf vorhandene Ethnien zu ziehen oder jeweils immer Führungseliten "heranzuziehen", die große Teile der Bevölkerung unterdrücken. Es wird ja immer auch erzählt, die Kurden seien das größte Volk, das keinen eigenständigen Staat habe. Und an einigen Stellen liegt der Gedanke ja auch nahe, Staaten zu "balkanisieren", damit Gruppen sich tendentiell die Regierung geben könnten, die sie selbst wünschen, und es so "möglicherweise" wenigstens ein "friedliches Nebeneinander" geben könnte. Andererseits wird aber auch gefürchtet, daß dies "auf Kosten der Anderen" gehen könnte, denen man sich verpflichtet fühlt. (Vielleicht ist das aber auch ein Problem für sich, weil es eine "koloniale Mentalität" fortführt??)


(c) Andererseits, könnte es aber nicht auch eine Alternative geben: Wie es aussieht, könnten die Kurden durchaus das Gefühl haben, daß sie die Knochen hinhalten, während man sich in Bagdad um sich selbst dreht und lediglich mit der Verteilung der Pläze an den Fleischtöpfen beschäftigt ist. Könnte dann nicht auch darauf hingearbeitet werden, daß alle Gruppen (einerseits ein hohes Maß an Selbstbestimmung genießen, andererseits) sich auch als wichtigen Teil des Gesamtstaates begreifen? (Also um so mehr der Irak als "Schweiz des Orients" denn als "Jugoslawien --"?)
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1945174) Verfasst am: 26.08.2014, 11:13    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Wie es aussieht, könnten die Kurden durchaus das Gefühl haben, daß sie die Knochen hinhalten, während ..

Das ist das blöde an Stellvertreterkriegen.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1945298) Verfasst am: 26.08.2014, 20:20    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
Wie es aussieht, könnten die Kurden durchaus das Gefühl haben, daß sie die Knochen hinhalten, während ..

Das ist das blöde an Stellvertreterkriegen.



Vor allem sind gerade die irakischen Kurden gebrannte Kinder, was "Unterstuetzung" durch die USA angeht. Es ist noch gar nicht so lange her da wurden sie durch Praesident Bush sen. zum Aufstand gegen Saddam Hussein aufgehetzt, nur um nach dem 1. amerikanischen Angriff auf den Irak fallengelassen und der Rache des irakischen Diktators ueberlassen zu werden. Ich denke, dass sich viele kurdisch-irakische Politiker noch sehr gut an dieses zynische Spiel erinnern koennen und entsprechend misstrauisch gegenueber "Buendnisangeboten" seitens der USA sind.

Derweil erscheint es moeglich, dass die nichtislamistische Opposotion in Syrien aehnliche Erfahrungen machen muss wie Anfang der 90ger Jahre die irakischen Kurden. Um den derzeitigen "Staatsfeind Nr.1", die Dschihadis von ISIS, wirksam bekaempfen zu koennen, waere eine Kooperation der USA mit Syriens Assad nicht nur nuetzlich, sondern dies ist inzwischen auch denkbar. Ein Kuhhandel auf Kosten der urspruenglich zum Aufstand gegen Assad ermunterten und unterstuetzen "Free Syrian Army" ist dabei nicht auszuschliessen und wuerde auch recht gut zum taktischen Verhalten der USA in anderen Konflikten der vergangenen Jahrzehnte passen. Ich hoffe ich irre mich hier.
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Misterfritz
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Beitrag(#1945299) Verfasst am: 26.08.2014, 20:26    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
Wie es aussieht, könnten die Kurden durchaus das Gefühl haben, daß sie die Knochen hinhalten, während ..

Das ist das blöde an Stellvertreterkriegen.



Vor allem sind gerade die irakischen Kurden gebrannte Kinder, was "Unterstuetzung" durch die USA angeht. Es ist noch gar nicht so lange her da wurden sie durch Praesident Bush sen. zum Aufstand gegen Saddam Hussein aufgehetzt, nur um nach dem 1. amerikanischen Angriff auf den Irak fallengelassen und der Rache des irakischen Diktators ueberlassen zu werden. Ich denke, dass sich viele kurdisch-irakische Politiker noch sehr gut an dieses zynische Spiel erinnern koennen und entsprechend misstrauisch gegenueber "Buendnisangeboten" seitens der USA sind.

Derweil erscheint es moeglich, dass die nichtislamistische Opposotion in Syrien aehnliche Erfahrungen machen muss wie Anfang der 90ger Jahre die irakischen Kurden. Um den derzeitigen "Staatsfeind Nr.1", die Dschihadis von ISIS, wirksam bekaempfen zu koennen, waere eine Kooperation der USA mit Syriens Assad nicht nur nuetzlich, sondern dies ist inzwischen auch denkbar. Ein Kuhhandel auf Kosten der urspruenglich zum Aufstand gegen Assad ermunterten und unterstuetzen "Free Syrian Army" ist dabei nicht auszuschliessen und wuerde auch recht gut zum taktischen Verhalten der USA in anderen Konflikten der vergangenen Jahrzehnte passen. Ich hoffe ich irre mich hier.
apropos stellvertreterkriege und wer nun mit wem kooperieren sollte, man sollte vielleicht die die ganzen scheichs nicht vergessen:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/libyen-vereinigte-emirate-bombardieren-islamisten-in-tripoli-a-988068.html
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sehr gut
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Beitrag(#1945303) Verfasst am: 26.08.2014, 20:35    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Um den derzeitigen "Staatsfeind Nr.1", die Dschihadis von ISIS, wirksam bekaempfen zu koennen, waere eine Kooperation der USA mit Syriens Assad nicht nur nuetzlich, sondern dies ist inzwischen auch denkbar. Ein Kuhhandel auf Kosten der urspruenglich zum Aufstand gegen Assad ermunterten und unterstuetzen "Free Syrian Army" ist dabei nicht auszuschliessen und wuerde auch recht gut zum taktischen Verhalten der USA in anderen Konflikten der vergangenen Jahrzehnte passen.

Wenn es nur um eine Schwächung Syriens ging, so das die im globalen Machtspiel nicht mehr mitspielen können und den Amis nicht mehr ins Bein beissen können(als Freund der Russen), dann haben die ihr Ziel erreicht. Ebenso in Libyen, Irak, Ägypten.
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Alchemist
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Beitrag(#1945875) Verfasst am: 29.08.2014, 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Friedensreich hat folgendes geschrieben:
Türkei: wird voraussichtlich in den Konflikt durch das Kurdenproblem hineingezogen.
Algerien: steht mMn knapp vo Problemen. Es ist nicht sicher wie lange sich da die Regierung noch halten kann.
Marokko dürfte noch am längsten stabil bleiben.
Tunesien: hat nach Pressemeldungen an der algerischen Grenze dutzende Moscheen geschlossen weil sich in diesen die Gläubigen der staatlichen Kontrolle entziehen.
Libyen: Parlament wurde nach Tobruk auf ein Hotelschiff verlegt.
Malaysia und Indonesien sind allerdings im Augenblick noch nicht einschlägig auffällig.


Deine Aussage war, dass Demokratie im islamischen Umfeld einfach nicht funktioniere.

Aufgrund dessen habe ich ein paar Ländern genannt, von denen
die Türkei "voraussichtlich in einen Kurdenkonflikt hineingezogen werde"
Algerien "knapp vor Problemen stehe"
Marokko "am längsten stabil bleiben werde"
Malaysia und Indonesien "nicht einschlägig auffällig seien"

Nichts davon hat irgendwie etwas mit deiner ursprünglichen AUssage zu tun, und zusätzlich erwähnst du noch Länder, die ich gar nicht aufgezählt habe....aber auch sehe ich deine ursprüngliche Aussage nicht bestätigt. Schulterzucken


Gibt's dazu auch nochmal ne Antwort?
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Tarvoc
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Beitrag(#1946795) Verfasst am: 02.09.2014, 06:05    Titel: Antworten mit Zitat

Iraqi Communist Party wins battle against ISIS
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Religionskritik-Wiesbaden
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Beitrag(#1949764) Verfasst am: 13.09.2014, 18:36    Titel: the big bang strategy von Obama Antworten mit Zitat

Jon Stewart erklärt die Anti - Isis Startegie von Obama und Co,

The Big Bang Strategy || The Daily Show with Jon Stewart (Septembre 11, 2014)

https://www.youtube.com/watch?v=Mp_xcJWChtA
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Beitrag(#1950696) Verfasst am: 16.09.2014, 22:21    Titel: Zweifel an Existenz der Roten Armee des Iraks Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Iraqi Communist Party wins battle against ISIS


mmh,
ich habe bis auf diesen Link und seinen Verweislink nichts weiter zur Roten Armee des Iraks gefunden.

Ich glaube fast, dass es mehr eine PR Nummer der Partei war, oder ein Hoax von irgendwem anders.
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