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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#391488) Verfasst am: 28.12.2005, 18:59 Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus |
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Reschi hat folgendes geschrieben: | Es soll ja auch kein dummer Glaube sein, sonder ein "negativer" (im epistemologischen Sinne) |
Auch den kann ich nicht gewollt hervorbringen.
Reschi hat folgendes geschrieben: | Auf das Beste hoffen und sich auf das Schlimmste vorbereiten |
Wobei die Frage, was einem als das Beste erscheint, noch offen ist.
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Reschi registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.09.2004 Beiträge: 3073
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(#391490) Verfasst am: 28.12.2005, 19:00 Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus |
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Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Reschi hat folgendes geschrieben: | Es soll ja auch kein dummer Glaube sein, sonder ein "negativer" (im epistemologischen Sinne) |
Auch den kann ich nicht gewollt hervorbringen.
Reschi hat folgendes geschrieben: | Auf das Beste hoffen und sich auf das Schlimmste vorbereiten |
Wobei die Frage, was einem als das Beste erscheint, noch offen ist. |
Das Beste ist das was förderlich ist für: "Nach Glück streben und Leid vermeiden"
_________________ You're not fanatical about something that you are sure about
(MacYoung)
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Reschi registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.09.2004 Beiträge: 3073
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(#391492) Verfasst am: 28.12.2005, 19:02 Titel: |
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Tegularius hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Wir wissen ja: Wir streben nach Glück und vermeiden Leid --> Deshalb auch den Weg nehmen, der das am besten garantiert --> Gott, Leben nach dem Tod dafür notwendig |
Meinst du damit, dass diese Vorstellung für dich notwendig ist, oder dass sie grundsätzlich notwendig ist? |
ich vermute dass es für mich, und auch alle anderen notwendig ist Indiz dafür siehe --> V
_________________ You're not fanatical about something that you are sure about
(MacYoung)
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#391493) Verfasst am: 28.12.2005, 19:03 Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus |
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Reschi hat folgendes geschrieben: | Das Beste ist das was förderlich ist für: "Nach Glück streben und Leid vermeiden" |
Auch das ließe sich disputieren.
Allerdings ist mir noch nicht klar, wie Gott da deiner Ansicht nach rein passt.
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Reschi registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.09.2004 Beiträge: 3073
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(#391496) Verfasst am: 28.12.2005, 19:08 Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus |
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Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Reschi hat folgendes geschrieben: | Das Beste ist das was förderlich ist für: "Nach Glück streben und Leid vermeiden" |
Auch das ließe sich disputieren.
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dann mach mal, thread dazu ist hier
Zitat: |
Allerdings ist mir noch nicht klar, wie Gott da deiner Ansicht nach rein passt. |
dann lies meine posts
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(MacYoung)
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matthias Gefährder
Anmeldungsdatum: 10.05.2005 Beiträge: 1386
Wohnort: Rechts der Böhme
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(#391498) Verfasst am: 28.12.2005, 19:13 Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus |
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Reschi hat folgendes geschrieben: | matthias hat folgendes geschrieben: |
Die Welt kommt Dir allenfalls schön, wundervoll und harmonisch vor. Du hast keine Gewähr, daß sie es auch tatsächlich ist.
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Das sie mir so vorkommt, das sie für mich so sein kann, reicht völlig aus.
Sich über die Ontik gedanken zu machen ist btw. sowieso so gut wie immer sinnlos |
Warum tust Du es dann?
Reschi hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
Diese Schlußfolgerung ist wegen ihrer unbegründeten Zusatzannahme abzulehnen. (Zumindest schwebt sie im luftleeren Raum.)
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ja, darum habe ich das ja auch nicht schlussgefolgert ^^ |
Warum sprichst Du im Falle von Gottes Existenz dann von "verloren" und "gewonnen", aber im Falle seiner Nichtexistenz von "nicht gewonnen, nicht verloren"?
Reschi hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
Reschi hat folgendes geschrieben: | Mit dem Glauben an Gott ist hier immer ein Art Deismus o.Ä. gemeint, keine primitven naturreligiösen Ansichten. Man käme damit dann auch in Kollision mit Fall I, da man hier durch Zeitverschwendung und eventuell unnötigen Leides durch dumme Dogmen, sehr wohl etwas verlieren würde.
Also der Glaube an einen Gott und eventuell Jenseits, Himmel... doch keinerlei Einmischung von ihm betreffend die derzeitige Welt, da er dem Menschen die Vernunft gegeben hat das alleine auf die Reihe zu bekommen. D.h. auch Ethik und Co. ist auf säkulärer Basis zu begründen. |
LANGWEILIG! (In bezug auf Deinen Gott.)
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huh ? Was meinst du mit "langweilig" ? |
Deistische Götter sind langweilig. Allerdings frage ich mich, warum Du im Falle ihrer Existenz von "gewonnen" sprichst (falls Du an sie glaubst). Gibt es bei Deinem Vorschlag für ein Gottesbild so etwas wie Belohnung im Jenseits?
Reschi hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
Reschi hat folgendes geschrieben: | 3) Der Glaube daran, dass das noch nicht alles ist, alles seine Ordung hat, der Tod nicht das Ende ist,... beruhigt und hilft --> macht das Leben schöner (auch hier kann die Pascal'sche Wette angewandt werden, auch im Falle einer Nichtexistenz Gottes, kann man nur gewinnen, da man sich das Leben nur schöner gemacht hat) |
Ein psycholgisches bzw. soziologisches Pro-Gott-Argument ist eben kein metaphysisches. Wenn es tatsächlich Anhaltspunkte dafür gibt, daß eine Religion im irdischen Leben hilft, ist sie als Hilfsmittel grundsätzlich befürwortbar, allerdings in allen möglichen Grenzen, so daß andere Menschen durch die Anwendung dieser Religion keinen Schaden haben. Schon deshalb sollte eine Ethik übrigens vor der Religion stehen und nicht umgekehrt.
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ja, das habe ich ja auch immer gesagt.
Ethik, Weltanschauung und Co. müssen auf säkulärer Basis begründet werden. Der potentielle Gott hätte uns ja Verstand, Fähigkeiten,... nicht sinnlos gegeben. |
Da sind wir uns ja weitgehend einig. Allerdings halte ich Deinen Gott für viel zu nebulös, eigentlich auch nicht mehr als für ein obscurum per obscurius.
Matthias
_________________ 2008 – Jahr der Mathematik
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Tegularius surreal
Anmeldungsdatum: 28.07.2005 Beiträge: 2002
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(#391502) Verfasst am: 28.12.2005, 19:19 Titel: |
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Reschi hat folgendes geschrieben: | Tegularius hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Wir wissen ja: Wir streben nach Glück und vermeiden Leid --> Deshalb auch den Weg nehmen, der das am besten garantiert --> Gott, Leben nach dem Tod dafür notwendig |
Meinst du damit, dass diese Vorstellung für dich notwendig ist, oder dass sie grundsätzlich notwendig ist? |
ich vermute dass es für mich, und auch alle anderen notwendig ist Indiz dafür siehe --> V |
Ein unsichtbarer fünfter Fall?
Naja, ich denke jedenfalls, dass mir das Glauben an einen Gott, der vielleicht existieren mag und über dessen Beschaffenheit und mögliche Absichten ich im Unklaren bin (wenn es schon einen gibt und er "alles" bewusst geschaffen hat, könnte/müsste er doch auch irgendetwas bestimmtes im Schilde führen), nicht sonderlich hilfreich in Bezug auf mein Glück wäre. Da halte ich es lieber mit der (einstweiligen) Sinnlosigkeit: hier kann ich frei in meiner Vorstellung "herumstochern" und suchen, bin aber dennoch nicht enttäuscht, wenn ich nichts finde, denn ersthafte Hoffnungen mache ich mir in dieser Richtung ohnehin nicht. Mir ist Unwissenheit definitiv lieber als eine vorgeschobene Scheingewissheit (und da mir hier mein Unwissen im Grunde stets bewusst wäre, müsste ich mich de facto selbst darüber belügen). Desweiteren bin auch ich der Ansicht (auch aus besagtem Grunde), dass man sich das Glauben an etwas nicht aussuchen kann: wenn man in seiner Vorstellung Anhaltspunkte findet (zu finden meint), die auf einen Gott hinweisen mögen, dann glaubt es mitunter. Willentlich kann man hingegen nicht glauben. Außerdem ist es m.E. auch durchaus möglich, mit der simplen Vorstellung, dass es mit dem Tode aus und vorbei ist, glücklich zu werden: siehe z.B. Epikur
Zuletzt bearbeitet von Tegularius am 28.12.2005, 19:20, insgesamt einmal bearbeitet |
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#391503) Verfasst am: 28.12.2005, 19:20 Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus |
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Reschi hat folgendes geschrieben: | Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Reschi hat folgendes geschrieben: | Das Beste ist das was förderlich ist für: "Nach Glück streben und Leid vermeiden" |
Auch das ließe sich disputieren.
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dann mach mal, thread dazu ist hier
Zitat: |
Allerdings ist mir noch nicht klar, wie Gott da deiner Ansicht nach rein passt. |
dann lies meine posts |
Der Scheiß mit dem ewigen Leben vermutlich.
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kolja der Typ im Maschinenraum

Anmeldungsdatum: 02.12.2004 Beiträge: 16631
Wohnort: NRW
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(#391506) Verfasst am: 28.12.2005, 19:24 Titel: |
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Reschi hat folgendes geschrieben: | Gott geben Menschen (od. der "Seele") freien Willen und Fähigkeiten um sich in dieser Welt zu beweisen und Probleme zu lösen. IF schaffen --> Seele kommen in nächste Welt IF net schaffen --> Seele müssen wiederholen diese Welt. |
Zuviel Quake III gezockt?
Reschi hat folgendes geschrieben: | Außerdem haben sowieso alle Menschen einen Hang zu spirituellen Ansichten und Ideen. |
Nö.
_________________ Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#391606) Verfasst am: 28.12.2005, 22:24 Titel: |
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Reschi hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Wenn Gott alles geschaffen hat(Schöpfergott), dann würde entsprechend auch alles Leid und alles "Böse"(in Anführungszeichen) von ihm abstammen. Wobei ich jetzt mal einen personalen Gott voraussetze. Wenn alles Leid dann entsprechend von diesem Gott abstammen würde, dann wäre auch nur Gott alleine von Schuld befleckt. Wenn dann entsprechend alles Geschaffene aus diesem Gott hervorgegangen wäre, dann wäre es entsprechend auch nicht von Gott verschieden -
was im Grunde nichts anderes als Solipsismus wäre. Wenn nun von Gott alles geschaffen
wäre, dann trägt entsprechend auch nur Gott alleine die Verantwortung für seine
Schöpfung und es gibt keinen "Anlass" irgendetwas zu "tun oder zu lassen" - das
wäre dann also entsprechend Fatalismus. Verbrechen, Lüge, Mord, Heuchelei,
usw., wären dann schließlich vorherbestimmt und es wäre entsprechend alles
determiniert. Dann würden Menschen aufgrund von Gottes Schöpfung zu
Mördern, Dieben, Lügner, usw. werden. Die solche Ansicht vertreten fehlt es
also an Willenskraft und Tatkraft - weil es dann auch keine Notwendigkeit gibt,
etwas bei sich zu verändern oder zu verbessern. Mit solchen Leuten ist
nix auszurichten, weil sie in Untätigkeit enden. |
Nein. Das sind keine viablen Ansichten. |
- Es sind keine beliebigen Aussagen.
Zitat: | Ich würde folgende Ansicht nehmen:
Gott geben Menschen (od. der "Seele") freien Willen und Fähigkeiten um sich in dieser Welt zu beweisen und Probleme zu lösen. |
- Wozu ? Hat Gott denn Probleme ?
- Goto ungeschaffen.
Zitat: | Seele kommen in nächste Welt |
- Au wei. Der alte Reinkarntionsglaube, und dann auch noch gänzlich mißverstanden.
Die Welt ist ein Haufen Unrat.
Zitat: | IF net schaffen --> Seele müssen wiederholen diese Welt. |
- Dann Du müssen selbst-los werden --> dann nix mit Seele.
Zitat: | Ich habe ja auch gesagt, dass man sich in seinen Ansichten nicht auf Gott stützen kann oder darf. Denn dafür hat man ja keine Grundlage. Deshalb muss man seine Weltanschauung auch auf säkulärer Basis begründen. |
- Weltanschauungen sind bedingt entstanden und vergänglich.
Insofern würde nicht daran hängen oder mich unbedingt damit
identifizieren. Offene Weite.
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#391621) Verfasst am: 28.12.2005, 22:45 Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus |
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Reschi hat folgendes geschrieben: | Kramer hat folgendes geschrieben: |
Dein Irrtum ist, dass Du aus der Existenz eines deistischen Gottes Schlussfolgerungen ziehst, die eher für den Gott der Christen und Moslems gelten. Selbst wenn es einen deistischen Gott gibt, bedeutet das nicht, dass alles seine Ordnung hat und der Tod nicht das Ende ist. Dieser Gott könnte auch spielendes Götterkind sein, in dessen Reagenzglas wir von ihm unbeachtet herumschwimmen. |
Ich schlussfolgere das höhere Wesen aufgrund der Schönheit und Harmonie im Leben, ergo sehe ich ihn auch als zumindest verwandt mit diesem an. |
Wenn dieses Wesen mit dem Leben verwandt ist, dann wohl auch mit den Schattenseiten des Lebens und den weniger Schönen Seiten der Natur. Dieses Wesen hat nicht nur die Blumen und die Singvögel erschaffen, sondern auch die Beulenpest und die Krebszellen.
Reschi hat folgendes geschrieben: | Ein Reagenz-Glas-dings-Gott ist ontisch gesehen genauso illegitim wie die die Naturgötter. |
Warum?
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Reschi registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.09.2004 Beiträge: 3073
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(#392755) Verfasst am: 31.12.2005, 15:22 Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus |
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matthias hat folgendes geschrieben: | Reschi hat folgendes geschrieben: | matthias hat folgendes geschrieben: |
Die Welt kommt Dir allenfalls schön, wundervoll und harmonisch vor. Du hast keine Gewähr, daß sie es auch tatsächlich ist.
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Das sie mir so vorkommt, das sie für mich so sein kann, reicht völlig aus.
Sich über die Ontik gedanken zu machen ist btw. sowieso so gut wie immer sinnlos |
Warum tust Du es dann?
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Ich versuche herauszufinden, wieviel man über die Ontik sagen kann.
Man kann sie ja nicht leugnen, wie das vll. viele Realtivisten gerne machen würden, jedoch kann man auch nur begrenzt Aussagen über sie machen.
Ich kann sagen was da ist, jedoch i.d.R. nicht warum es da ist.
Zitat: |
Reschi hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
Diese Schlußfolgerung ist wegen ihrer unbegründeten Zusatzannahme abzulehnen. (Zumindest schwebt sie im luftleeren Raum.)
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ja, darum habe ich das ja auch nicht schlussgefolgert ^^ |
Warum sprichst Du im Falle von Gottes Existenz dann von "verloren" und "gewonnen", aber im Falle seiner Nichtexistenz von "nicht gewonnen, nicht verloren"?
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Der Mensch hat imho einen ausgeprägten Hang zur Spiritualität, nach etwas Übernatürlichen. Das beweist z.B., dass jede Kultur, sei sie indianischer, europäischer, afrikanischer oder sonstiger Herkunft ihre Religion auf diesem Gebiet vorzuweisen hat, ohne Ausnahme (! und das bedeutet schon was).
Wie wir aus Erfahrung wissen, dürfen wir aber nicht jedem sofort blind Hang nachgehen. Da er oft eine Täuschung ist, und sich ein ganz anderer Hang dahinter verbirgt.
Man muss also überprüfen was an dem Hang dran ist, wie echt er ist, und welche Ursachen er hat.
Vor allem aus dem Grund, um sich vor Nachteilen, die durch das Nachgehen nach diesem, zu schützen.
Nun, habe ich gerade ausgeführt, dass man diesem Hang nach dem Spirituellen, so man ihn abgesichert hat, und seine Grenzen festgelegt hat, gefahrlos nachgehen kann und nur gewinnen kann.
Selbst wenn er eben eine Täuschung wäre, so könnte man sich dieser Illusion völlig ohne Bedenken und nur nutzziehend hingeben.
Zitat: |
Reschi hat folgendes geschrieben: |
huh ? Was meinst du mit "langweilig" ? |
Deistische Götter sind langweilig. Allerdings frage ich mich, warum Du im Falle ihrer Existenz von "gewonnen" sprichst (falls Du an sie glaubst). Gibt es bei Deinem Vorschlag für ein Gottesbild so etwas wie Belohnung im Jenseits?
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Wie ? Sowas wie 99 Jungfrauen und Flüsse voll Honig und Milch ?
Nichts, sowas wäre ja auch unsinnig, außer, dass ich der Wahrheit eben auf der richtigen Spur war.
Ich bin eben der Meinung, dass es besser ist einem eventuell falschen Hang nachzugehen (Natürlich nur in einem adäquaten Wahrscheinlichkeitsmaß, wenn er eindeutig falsch ist, dann wäre das nur dumm und unehrlich), als einen richtigen/wahren zu leugnen.
Außerdem, wie gesagt, finde ich es sowieso unverständlich und töricht, hohen Dingen wie der Musik, dem Tanz, Gedichten, und anderen hohen Künsten und Gefühlen ihre Besonderheit, ihren Anteil an etwas Höherem, Schönerem, ihre in gewissen Maße "Göttlichkeit" abzusprechen. (Gibt sicher Texte die das besser und treffender formulieren können, aber ich schreibe das ja auch in ein paar Minuten hier auf, deshalb möge man bitte über die Unbeholfenheit meiner Zeilen etwas nachsichtig sein Der interessierte Leser wird bei manch bekanntem Dichter und Schriftsteller mit Sicherheit solcher Glanzstücke fündig. ^^ )
Aber wie das eben so ist, kann man das nur schwer nachvollziehen, wenn man mit keinem dieser Dinge wirklich vertraut ist.
Deshalb unterstelle ich jedem Materialisten in gewisser Weise eigentlich einen Mangel, eine Unkenntnis auf diesem Gebiet
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(MacYoung)
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Reschi registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.09.2004 Beiträge: 3073
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(#392758) Verfasst am: 31.12.2005, 15:25 Titel: |
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Tegularius hat folgendes geschrieben: | Reschi hat folgendes geschrieben: | Tegularius hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Wir wissen ja: Wir streben nach Glück und vermeiden Leid --> Deshalb auch den Weg nehmen, der das am besten garantiert --> Gott, Leben nach dem Tod dafür notwendig |
Meinst du damit, dass diese Vorstellung für dich notwendig ist, oder dass sie grundsätzlich notwendig ist? |
ich vermute dass es für mich, und auch alle anderen notwendig ist Indiz dafür siehe --> V |
Ein unsichtbarer fünfter Fall?
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ne, 5 mein ich siehe edit vom ersten posting
Zitat: |
Naja, ich denke jedenfalls, dass mir das Glauben an einen Gott, der vielleicht existieren mag und über dessen Beschaffenheit und mögliche Absichten ich im Unklaren bin (wenn es schon einen gibt und er "alles" bewusst geschaffen hat, könnte/müsste er doch auch irgendetwas bestimmtes im Schilde führen), nicht sonderlich hilfreich in Bezug auf mein Glück wäre. Da halte ich es lieber mit der (einstweiligen) Sinnlosigkeit: hier kann ich frei in meiner Vorstellung "herumstochern" und suchen, bin aber dennoch nicht enttäuscht, wenn ich nichts finde, denn ersthafte Hoffnungen mache ich mir in dieser Richtung ohnehin nicht. Mir ist Unwissenheit definitiv lieber als eine vorgeschobene Scheingewissheit (und da mir hier mein Unwissen im Grunde stets bewusst wäre, müsste ich mich de facto selbst darüber belügen). Desweiteren bin auch ich der Ansicht (auch aus besagtem Grunde), dass man sich das Glauben an etwas nicht aussuchen kann: wenn man in seiner Vorstellung Anhaltspunkte findet (zu finden meint), die auf einen Gott hinweisen mögen, dann glaubt es mitunter. Willentlich kann man hingegen nicht glauben. Außerdem ist es m.E. auch durchaus möglich, mit der simplen Vorstellung, dass es mit dem Tode aus und vorbei ist, glücklich zu werden: siehe z.B. Epikur |
ja, wie dem auch sei
Ich folgere das eben aus der Existenz der hohen Künste, und Schönem, blablabla, eh scho wissen..
Und das das ein Deismus ist, bin ich auch nicht traurig wenn ich nichts finde, da ich eh schon alles gefunden hab, was ich wollte
tja, und wenn ich tod bin, dann bin ich entweder froh, weil ich recht hatte, oder kann gar nichts mehr sein, weil ich nicht mehr bin
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Reschi registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.09.2004 Beiträge: 3073
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(#392759) Verfasst am: 31.12.2005, 15:25 Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus |
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Wygotsky hat folgendes geschrieben: |
Der Scheiß mit dem ewigen Leben vermutlich. |
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Reschi registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.09.2004 Beiträge: 3073
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(#392760) Verfasst am: 31.12.2005, 15:26 Titel: |
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kolja hat folgendes geschrieben: | Reschi hat folgendes geschrieben: | Gott geben Menschen (od. der "Seele") freien Willen und Fähigkeiten um sich in dieser Welt zu beweisen und Probleme zu lösen. IF schaffen --> Seele kommen in nächste Welt IF net schaffen --> Seele müssen wiederholen diese Welt. |
Zuviel Quake III gezockt?
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ne aber die Ansicht erklärt diese Welt ganz vernünftig, auf Basis eines Theismus/Spiritualismus
Zitat: |
Reschi hat folgendes geschrieben: | Außerdem haben sowieso alle Menschen einen Hang zu spirituellen Ansichten und Ideen. |
Nö. |
doch
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Reschi registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.09.2004 Beiträge: 3073
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(#392761) Verfasst am: 31.12.2005, 15:32 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Reschi hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Wenn Gott alles geschaffen hat(Schöpfergott), dann würde entsprechend auch alles Leid und alles "Böse"(in Anführungszeichen) von ihm abstammen. Wobei ich jetzt mal einen personalen Gott voraussetze. Wenn alles Leid dann entsprechend von diesem Gott abstammen würde, dann wäre auch nur Gott alleine von Schuld befleckt. Wenn dann entsprechend alles Geschaffene aus diesem Gott hervorgegangen wäre, dann wäre es entsprechend auch nicht von Gott verschieden -
was im Grunde nichts anderes als Solipsismus wäre. Wenn nun von Gott alles geschaffen
wäre, dann trägt entsprechend auch nur Gott alleine die Verantwortung für seine
Schöpfung und es gibt keinen "Anlass" irgendetwas zu "tun oder zu lassen" - das
wäre dann also entsprechend Fatalismus. Verbrechen, Lüge, Mord, Heuchelei,
usw., wären dann schließlich vorherbestimmt und es wäre entsprechend alles
determiniert. Dann würden Menschen aufgrund von Gottes Schöpfung zu
Mördern, Dieben, Lügner, usw. werden. Die solche Ansicht vertreten fehlt es
also an Willenskraft und Tatkraft - weil es dann auch keine Notwendigkeit gibt,
etwas bei sich zu verändern oder zu verbessern. Mit solchen Leuten ist
nix auszurichten, weil sie in Untätigkeit enden. |
Nein. Das sind keine viablen Ansichten. |
- Es sind keine beliebigen Aussagen.
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Die Ansichten passen einfach nicht zur Wirklichkeit. Und auch wenn manche das immer wieder und oft gerne vergessen, sind Weltanschauungen dazu da, die Welt richtig, bzw. so gut wir möglich zu schauen. Wir müssen uns also nach der Wirklichkeit richten, umgekehrt läuft das leider net
Zitat: |
Zitat: | Ich würde folgende Ansicht nehmen:
Gott geben Menschen (od. der "Seele") freien Willen und Fähigkeiten um sich in dieser Welt zu beweisen und Probleme zu lösen. |
- Wozu ? Hat Gott denn Probleme ?
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kA
der mensch schon
Zitat: |
- Goto ungeschaffen.
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nix schöpfen, sondern bestehen
Zitat: |
Zitat: | Seele kommen in nächste Welt |
- Au wei. Der alte Reinkarntionsglaube, und dann auch noch gänzlich mißverstanden.
Die Welt ist ein Haufen Unrat.
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nö, mir gefällt das
Zitat: |
Zitat: | IF net schaffen --> Seele müssen wiederholen diese Welt. |
- Dann Du müssen selbst-los werden --> dann nix mit Seele.
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nene, selbst =/= Seele
Zitat: |
Zitat: | Ich habe ja auch gesagt, dass man sich in seinen Ansichten nicht auf Gott stützen kann oder darf. Denn dafür hat man ja keine Grundlage. Deshalb muss man seine Weltanschauung auch auf säkulärer Basis begründen. |
- Weltanschauungen sind bedingt entstanden und vergänglich.
Insofern würde nicht daran hängen oder mich unbedingt damit
identifizieren. Offene Weite. |
ja, eh klar
man muss sich an der Wirklichkeit orientieren, man hat sowieso keine andere wahl
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Reschi registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.09.2004 Beiträge: 3073
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(#392765) Verfasst am: 31.12.2005, 15:36 Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | Reschi hat folgendes geschrieben: | Kramer hat folgendes geschrieben: |
Dein Irrtum ist, dass Du aus der Existenz eines deistischen Gottes Schlussfolgerungen ziehst, die eher für den Gott der Christen und Moslems gelten. Selbst wenn es einen deistischen Gott gibt, bedeutet das nicht, dass alles seine Ordnung hat und der Tod nicht das Ende ist. Dieser Gott könnte auch spielendes Götterkind sein, in dessen Reagenzglas wir von ihm unbeachtet herumschwimmen. |
Ich schlussfolgere das höhere Wesen aufgrund der Schönheit und Harmonie im Leben, ergo sehe ich ihn auch als zumindest verwandt mit diesem an. |
Wenn dieses Wesen mit dem Leben verwandt ist, dann wohl auch mit den Schattenseiten des Lebens und den weniger Schönen Seiten der Natur. Dieses Wesen hat nicht nur die Blumen und die Singvögel erschaffen, sondern auch die Beulenpest und die Krebszellen.
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ja, mein gott
kA wer was, wann geschaffen hat
Aufgrund der Evolutiontheorie muss man sowieso davon ausgehen, dass viel weniger der Mensch, als das Leben insgesamt, bzw. alles sozusagen sowas wie nen göttl. Atem hat
Außerdem hab ich sowieso keine Ahung davon inwiefern und wie, was und warum was geschaffen hat.
Ich sag nur das da was höheres ist. Aussagen über dieses etwas zu machen, außer dass es ist, ist i.d.R. unsinnig
Weswegen ja auch die meisten Religionen per se unsinnig sind
Zitat: |
Reschi hat folgendes geschrieben: | Ein Reagenz-Glas-dings-Gott ist ontisch gesehen genauso illegitim wie die die Naturgötter. |
Warum? |
so halt
na^^ , s.o. mein ich
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kolja der Typ im Maschinenraum

Anmeldungsdatum: 02.12.2004 Beiträge: 16631
Wohnort: NRW
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(#392778) Verfasst am: 31.12.2005, 16:02 Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus |
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Reschi hat folgendes geschrieben: | Der Mensch hat imho einen ausgeprägten Hang zur Spiritualität, nach etwas Übernatürlichen. |
Du solltest langsam zur Kenntnis nehmen, das einige Menschen (z.B. ich, wie viele sonst noch weiß ich nicht) diesen Hang nicht haben.
Stellst du meine Selbstauskunft in Frage?
Reschi hat folgendes geschrieben: | Das beweist z.B., dass jede Kultur, sei sie indianischer, europäischer, afrikanischer oder sonstiger Herkunft ihre Religion auf diesem Gebiet vorzuweisen hat, ohne Ausnahme (! und das bedeutet schon was). |
Das lässt sich auch anders erklären, z.B. damit, dass dieser "Hang zur Spiritualität" per Tradition weitergegeben wird.
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Reschi registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.09.2004 Beiträge: 3073
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(#392783) Verfasst am: 31.12.2005, 16:15 Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus |
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kolja hat folgendes geschrieben: | Reschi hat folgendes geschrieben: | Der Mensch hat imho einen ausgeprägten Hang zur Spiritualität, nach etwas Übernatürlichen. |
Du solltest langsam zur Kenntnis nehmen, das einige Menschen (z.B. ich, wie viele sonst noch weiß ich nicht) diesen Hang nicht haben.
Stellst du meine Selbstauskunft in Frage?
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Ich bin mir durchaus bewusst, dass man Hänge (^^mir fällt einfach jetzt kein besseres wort ein) verneinen und leugnen kann, mit Erfolg sogar.
Was ja per se auch in Ordnung ist, wenn diese Hänge eindeutig falsch und unsinnig sind.
Zitat: |
Reschi hat folgendes geschrieben: | Das beweist z.B., dass jede Kultur, sei sie indianischer, europäischer, afrikanischer oder sonstiger Herkunft ihre Religion auf diesem Gebiet vorzuweisen hat, ohne Ausnahme (! und das bedeutet schon was). |
Das lässt sich auch anders erklären, z.B. damit, dass dieser "Hang zur Spiritualität" per Tradition weitergegeben wird. |
Ja, klar. Aber Tradtion wirkt nur innerhalb einer Kultur. Und nicht einmal das, viel eher Gesellschaftsschicht und Familie, und auch nicht einmal hier (zwingend).
Wir haben aber den Hang zur Spritualität bei allen Menschen, also auch interkontinental, wo sich die Kulturen teilweise so arg voneinander unterscheiden, dass es gar nicht mehr unterschiedlich geht, und trotzdem haben alle eine Religion.
Und Materialisten, die wirklich an überhaupt nichts übernatürliches glauben (und nicht nur zum Schein, wie z.B. die Nazis mit ihrem "Heil", "Übermenschen" und Co.), sind imho nur ne handvoll
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(MacYoung)
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matthias Gefährder
Anmeldungsdatum: 10.05.2005 Beiträge: 1386
Wohnort: Rechts der Böhme
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(#392788) Verfasst am: 31.12.2005, 16:36 Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus |
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Reschi hat folgendes geschrieben: | Ich versuche herauszufinden, wieviel man über die Ontik sagen kann.
Man kann sie ja nicht leugnen, wie das vll. viele Realtivisten gerne machen würden, jedoch kann man auch nur begrenzt Aussagen über sie machen.
Ich kann sagen was da ist, jedoch i.d.R. nicht warum es da ist. |
Ok, da gehe ich mit.
Reschi hat folgendes geschrieben: | Der Mensch hat imho einen ausgeprägten Hang zur Spiritualität, nach etwas Übernatürlichen. Das beweist z.B., dass jede Kultur, sei sie indianischer, europäischer, afrikanischer oder sonstiger Herkunft ihre Religion auf diesem Gebiet vorzuweisen hat, ohne Ausnahme (! und das bedeutet schon was).
Wie wir aus Erfahrung wissen, dürfen wir aber nicht jedem sofort blind Hang nachgehen. Da er oft eine Täuschung ist, und sich ein ganz anderer Hang dahinter verbirgt.
Man muss also überprüfen was an dem Hang dran ist, wie echt er ist, und welche Ursachen er hat.
Vor allem aus dem Grund, um sich vor Nachteilen, die durch das Nachgehen nach diesem, zu schützen.
Nun, habe ich gerade ausgeführt, dass man diesem Hang nach dem Spirituellen, so man ihn abgesichert hat, und seine Grenzen festgelegt hat, gefahrlos nachgehen kann und nur gewinnen kann.
Selbst wenn er eben eine Täuschung wäre, so könnte man sich dieser Illusion völlig ohne Bedenken und nur nutzziehend hingeben. |
Ich frage mich, ob Religionen allein auf etwas wie einem Hang nach etwas Spirituellem (wie weit man diesen Begriff auch auffassen mag) beruhen. In meinen Augen spielen da auch handfeste Interessen mit, welche darauf ausgerichtet sind, sich gegenüber anderen Menschen einen Vorteil zu verschaffen (ist natürlich auch wieder ein Hang). Dafür spricht, daß sich in den meisten Kulturen hierarchische Strukturen durchgesetzt haben, deren eine, wenn auch nicht immer fundamentale Begründung eine religiöse war und unter denen sich der von Dir beschworene allgemeine Nutzen nicht gezeigt hat. Leider war eben nicht immer den Menschen vergönnt, einfach nur spirituell zu sein.
Reschi hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Gibt es bei Deinem Vorschlag für ein Gottesbild so etwas wie Belohnung im Jenseits?
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Wie ? Sowas wie 99 Jungfrauen und Flüsse voll Honig und Milch ?  |
Ich denke dabei eher an olympische Ambrosia und freie Liebe mit Aphrodite, Eos und den Musen.
Reschi hat folgendes geschrieben: | Nichts, sowas wäre ja auch unsinnig, außer, dass ich der Wahrheit eben auf der richtigen Spur war.
Ich bin eben der Meinung, dass es besser ist einem eventuell falschen Hang nachzugehen (Natürlich nur in einem adäquaten Wahrscheinlichkeitsmaß, wenn er eindeutig falsch ist, dann wäre das nur dumm und unehrlich), als einen richtigen/wahren zu leugnen. [Hervorhebung von mir, Matthias] |
Du triffst da einen empfindlichen Punkt bei mir. Wir können gern einmal darüber philosophieren, was denn, wenn es um das Göttliche geht, ein adäquates Wahrscheinlichkeitsmaß ist bzw. was der Begriff der mathematischen W'keit überhaupt zu leisten imstande ist (wenn Du den überhaupt meinst).
Reschi hat folgendes geschrieben: | Außerdem, wie gesagt, finde ich es sowieso unverständlich und töricht, hohen Dingen wie der Musik, dem Tanz, Gedichten, und anderen hohen Künsten und Gefühlen ihre Besonderheit, ihren Anteil an etwas Höherem, Schönerem, ihre in gewissen Maße "Göttlichkeit" abzusprechen. (Gibt sicher Texte die das besser und treffender formulieren können, aber ich schreibe das ja auch in ein paar Minuten hier auf, deshalb möge man bitte über die Unbeholfenheit meiner Zeilen etwas nachsichtig sein Der interessierte Leser wird bei manch bekanntem Dichter und Schriftsteller mit Sicherheit solcher Glanzstücke fündig. ^^ ) |
Wir gehen ja nicht zwingend der Dinge und ihrer Eigenschaften bzw. unserer Empfindungen von ihnen verlustig, nur weil wir unser Modell über sie ändern.
Reschi hat folgendes geschrieben: | Aber wie das eben so ist, kann man das nur schwer nachvollziehen, wenn man mit keinem dieser Dinge wirklich vertraut ist.
Deshalb unterstelle ich jedem Materialisten in gewisser Weise eigentlich einen Mangel, eine Unkenntnis auf diesem Gebiet |
Welches Gebiet?
Matthias
_________________ 2008 – Jahr der Mathematik
Zuletzt bearbeitet von matthias am 09.01.2006, 20:38, insgesamt einmal bearbeitet |
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Tegularius surreal
Anmeldungsdatum: 28.07.2005 Beiträge: 2002
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(#392798) Verfasst am: 31.12.2005, 16:49 Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus |
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Reschi hat folgendes geschrieben: | Wir haben aber den Hang zur Spritualität bei allen Menschen, also auch interkontinental, wo sich die Kulturen teilweise so arg voneinander unterscheiden, dass es gar nicht mehr unterschiedlich geht, und trotzdem haben alle eine Religion.
Und Materialisten, die wirklich an überhaupt nichts übernatürliches glauben (und nicht nur zum Schein, wie z.B. die Nazis mit ihrem "Heil", "Übermenschen" und Co.), sind imho nur ne handvoll |
Womit du deine erste Behauptung schon wieder selbst relativierst. Wenn du nämlich eingestehst, dass es Materialisten gibt, die an nichts "übernatürliches" glauben (selbst wenn es nur eine "handvoll" oder gar nur ein einziger ist), dann ist die Aussage, dass alle Menschen einen Hang zur "Spiritualität" haben, falsch. Ich glaube jedenfalls nicht an "Übernatürliches", da ich nicht weiß, was das sein soll: "alles" ist m.E. "natürlich" - auch Dinge, die ich womöglich nicht wahrnehmen kann.
Und überhaupt frage ich mich, was in diesem Fall ein "Materialist" sein soll. Einer der sich nur auf die Beobachtung der Materie konzentriert und keine Spekulationen über "Dinge an sich" oder ähnliches anstellt, oder einer, welcher der Ansicht ist, "alles" ließe sich aus der Materie erklären?
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Reschi registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.09.2004 Beiträge: 3073
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(#392801) Verfasst am: 31.12.2005, 16:52 Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus |
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matthias hat folgendes geschrieben: | Reschi hat folgendes geschrieben: | Ich versuche herauszufinden, wieviel man über die Ontik sagen kann.
Man kann sie ja nicht leugnen, wie das vll. viele Realtivisten gerne machen würden, jedoch kann man auch nur begrenzt Aussagen über sie machen.
Ich kann sagen was da ist, jedoch i.d.R. nicht warum es da ist. |
Ok, da gehe ich mit.
Reschi hat folgendes geschrieben: | Der Mensch hat imho einen ausgeprägten Hang zur Spiritualität, nach etwas Übernatürlichen. Das beweist z.B., dass jede Kultur, sei sie indianischer, europäischer, afrikanischer oder sonstiger Herkunft ihre Religion auf diesem Gebiet vorzuweisen hat, ohne Ausnahme (! und das bedeutet schon was).
Wie wir aus Erfahrung wissen, dürfen wir aber nicht jedem sofort blind Hang nachgehen. Da er oft eine Täuschung ist, und sich ein ganz anderer Hang dahinter verbirgt.
Man muss also überprüfen was an dem Hang dran ist, wie echt er ist, und welche Ursachen er hat.
Vor allem aus dem Grund, um sich vor Nachteilen, die durch das Nachgehen nach diesem, zu schützen.
Nun, habe ich gerade ausgeführt, dass man diesem Hang nach dem Spirituellen, so man ihn abgesichert hat, und seine Grenzen festgelegt hat, gefahrlos nachgehen kann und nur gewinnen kann.
Selbst wenn er eben eine Täuschung wäre, so könnte man sich dieser Illusion völlig ohne Bedenken und nur nutzziehend hingeben. |
Ich frage mich, ob Religionen allein auf etwas wie einem Hang nach etwas Spirituellem (wie weit man diesen Begriff auch auffassen mag) beruhen. In meinen Augen spielen da auch handfeste Interessen mit, welche darauf ausgerichtet sind, sich gegenüber anderen Menschen einen Vorteil zu verschaffen (ist natürlich auch wieder ein Hang). Dafür spricht, daß sich in den meisten Kulturen hierarchische Strukturen durchgesetzt haben, deren eine, wenn auch nicht immer fundamentale Begründung eine religiöse war und unter denen sich der von Dir beschworene allgemeine Nutzen nicht gezeigt hat. Leider war eben nicht immer den Menschen vergönnt, einfach nur spirituell zu sein.
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Ich rede aber nicht von Religion, an sich das ist was ganz was anderes, ich lehen Religion an sich, also mit Dogmen und Co. sowieso grundsätzlich ab.
Ja, aber es gibt doch bitte noch viel mehr Möglichkeiten Menschen unter Kontrolle und Co. zu bringen. Man denke nur z.B. an Nationalismus. Das ist z.B.b viel einfacher, und sicher im kleinen auch im Stamm umsetzbar.
Das der Hang zum Spirituellen ausgenützt werden kann durch Religion und so, ist eh klar.
Aber nur aus dieser Möglichkeit heraus, denke ich nicht, dass allen Kulturen zufällig das gleiche eingefallen sein sollte, bzw. den dortigen Herrschern.
Zitat: |
Reschi hat folgendes geschrieben: | Nichts, sowas wäre ja auch unsinnig, außer, dass ich der Wahrheit eben auf der richtigen Spur war.
Ich bin eben der Meinung, dass es besser ist einem eventuell falschen Hang nachzugehen (Natürlich nur in einem adäquaten Wahrscheinlichkeitsmaß, wenn er eindeutig falsch ist, dann wäre das nur dumm und unehrlich), als einen richtigen/wahren zu leugnen. [Hervorhebung von mir, Matthias] |
Du triffst da einen empfindlichen Punkt bei mir. Wir können gern einmal darüber philosophieren, was denn, wenn es um das Göttliche geht, ein adäquates Wahrscheinlichkeitsmaß ist bzw. was der Begriff der mathematischen W'keit überhaupt zu leisten imstande ist (wenn Du den überhaupt meinst).
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Ich meine damit einfach, dass die Vermutung, der Hang eine einigermaßen sinnvolle Grundlage hat. Dass man nicht an etwas völlig, absurdes und unsinniges glaubt.
Obwohl das streng genommen, eigentlich auch egal wäre. Solange es nicht in Kollision mit der Wirklichkeit kommt und viabel bleibt, ja, es wäre im Grunde genommen auch egal
Zitat: |
Reschi hat folgendes geschrieben: | Außerdem, wie gesagt, finde ich es sowieso unverständlich und töricht, hohen Dingen wie der Musik, dem Tanz, Gedichten, und anderen hohen Künsten und Gefühlen ihre Besonderheit, ihren Anteil an etwas Höherem, Schönerem, ihre in gewissen Maße "Göttlichkeit" abzusprechen. (Gibt sicher Texte die das besser und treffender formulieren können, aber ich schreibe das ja auch in ein paar Minuten hier auf, deshalb möge man bitte über die Unbeholfenheit meiner Zeilen etwas nachsichtig sein Der interessierte Leser wird bei manch bekanntem Dichter und Schriftsteller mit Sicherheit solcher Glanzstücke fündig. ^^ ) |
Wir gehen ja nicht zwingend der Dinge und ihrer Eigenschaften bzw. unserer Empfindungen von ihnen verlustig, nur weil wir unser Modell über sie ändern.
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Ja, das kommt drauf an.
Das ist ja auch hier wieder per se nichts negatives. Von falschen Empfindungen soll man sich ja auch trennen.
Zitat: |
Reschi hat folgendes geschrieben: | Aber wie das eben so ist, kann man das nur schwer nachvollziehen, wenn man mit keinem dieser Dinge wirklich vertraut ist.
Deshalb unterstelle ich jedem Materialisten in gewisser Weise eigentlich einen Mangel, eine Unkenntnis auf diesem Gebiet |
Welches Gebiet?  |
Musizieren z.B.
Wenn man vollständig in seiner Tätigkeit aufgeht und sich selbst vergisst.
_________________ You're not fanatical about something that you are sure about
(MacYoung)
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Reschi registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.09.2004 Beiträge: 3073
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(#392804) Verfasst am: 31.12.2005, 16:55 Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus |
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Tegularius hat folgendes geschrieben: | Reschi hat folgendes geschrieben: | Wir haben aber den Hang zur Spritualität bei allen Menschen, also auch interkontinental, wo sich die Kulturen teilweise so arg voneinander unterscheiden, dass es gar nicht mehr unterschiedlich geht, und trotzdem haben alle eine Religion.
Und Materialisten, die wirklich an überhaupt nichts übernatürliches glauben (und nicht nur zum Schein, wie z.B. die Nazis mit ihrem "Heil", "Übermenschen" und Co.), sind imho nur ne handvoll |
Womit du deine erste Behauptung schon wieder selbst relativierst. Wenn du nämlich eingestehst, dass es Materialisten gibt, die an nichts "übernatürliches" glauben (selbst wenn es nur eine "handvoll" oder gar nur ein einziger ist), dann ist die Aussage, dass alle Menschen einen Hang zur "Spiritualität" haben, falsch.
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Ich habe ja geschrieben, dass man das mit Erfolg unterdrücken kann.
Der Wille ist nunmal (zumindest potentiell) stärker als jeder Trieb, jedes Bedürfnis und Co.
Darum kann der Mensch ja auch in Zölibat leben, bis zum Tod hungerstreiken, etc.
Zitat: |
Ich glaube jedenfalls nicht an "Übernatürliches", da ich nicht weiß, was das sein soll: "alles" ist m.E. "natürlich" - auch Dinge, die ich womöglich nicht wahrnehmen kann.
Und überhaupt frage ich mich, was in diesem Fall ein "Materialist" sein soll. Einer der sich nur auf die Beobachtung der Materie konzentriert und keine Spekulationen über "Dinge an sich" oder ähnliches anstellt, oder einer, welcher der Ansicht ist, "alles" ließe sich aus der Materie erklären? |
Ich meine damit, dass man einzig und allein die Materie als wirklich ansieht.
_________________ You're not fanatical about something that you are sure about
(MacYoung)
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kolja der Typ im Maschinenraum

Anmeldungsdatum: 02.12.2004 Beiträge: 16631
Wohnort: NRW
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(#392807) Verfasst am: 31.12.2005, 17:00 Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus |
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Reschi hat folgendes geschrieben: | Ich bin mir durchaus bewusst, dass man Hänge (^^mir fällt einfach jetzt kein besseres wort ein) verneinen und leugnen kann, mit Erfolg sogar. |
So bleibt deine Behauptung immer richtig. Egal was ich antworte, kannst du mir unbewusste Unterdrückung/Verleugnung meines "Hangs zur Spritualität" unterstellen. Leider taugt diese immunisierte Behauptung nicht mehr als Argument.
Reschi hat folgendes geschrieben: | Ja, klar. Aber Tradtion wirkt nur innerhalb einer Kultur. Und nicht einmal das, viel eher Gesellschaftsschicht und Familie, und auch nicht einmal hier (zwingend).
Wir haben aber den Hang zur Spritualität bei allen Menschen, also auch interkontinental, wo sich die Kulturen teilweise so arg voneinander unterscheiden, dass es gar nicht mehr unterschiedlich geht, und trotzdem haben alle eine Religion.
Und Materialisten, die wirklich an überhaupt nichts übernatürliches glauben (und nicht nur zum Schein, wie z.B. die Nazis mit ihrem "Heil", "Übermenschen" und Co.), sind imho nur ne handvoll |
Mir fallen schon ein paar mögliche Erklärungen ein, die wurden aber schon von anderen in diesem Thread angesprochen. Letzlich ist es für die Betrachtung meines persönlichen Empfindens auch irrelevant.
_________________ Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
Zuletzt bearbeitet von kolja am 31.12.2005, 17:12, insgesamt einmal bearbeitet |
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Tegularius surreal
Anmeldungsdatum: 28.07.2005 Beiträge: 2002
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(#392813) Verfasst am: 31.12.2005, 17:05 Titel: |
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Reschi hat folgendes geschrieben: | Ich habe ja geschrieben, dass man das mit Erfolg unterdrücken kann.
Der Wille ist nunmal (zumindest potentiell) stärker als jeder Trieb, jedes Bedürfnis und Co.
Darum kann der Mensch ja auch in Zölibat leben, bis zum Tod hungerstreiken, etc. |
Deine absolute Sicherheit in dieser Sache kommt mir schon ein wenig seltsam vor.
Ich denke jedenfalls, dass dieser Hang zu "phantastischen" Deutungen der Welt durchaus einer methodischen Untersuchung derselben weichen kann, womit ein Eingestehen der eigenen Unzulänglichkeit, die Welt als ganze zu erklären, durchaus einhergehen kann, ohne dass ein unangenehmes Gefühl zurückbleibt. Nur weil etwas lange Zeit und an vielen Orten stattfand, muss es sich nicht bis in "alle Ewigkeit" und "überall" dergestalt abspielen.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#392815) Verfasst am: 31.12.2005, 17:10 Titel: |
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@Reschi: Was ist jetzt eigentlich Deine Behauptung? Nachdem gezeigt wurde, daß weder die tranzendentale Version (Belohnung/Bestrafung im Himmel) noch die monotheistische Version (konkretes Gottesbild) der Pascal-Wette logisch haltbar sind, bliebe - wenn ich das richtig verstehe - doch nur die These übrig, daß ein abstrakter Deismus (philosophischer Gott) einen Nutzen für das tägliche Leben abwerfe.
Das halte ich aber für sehr fraglich, eignet sich ein solches Prinzip doch in keiner Weise mehr zur Beantwortung von Letztfragen, persönlichem Trost, Theodizeefragen und dgl.
Also?
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Tegularius surreal
Anmeldungsdatum: 28.07.2005 Beiträge: 2002
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(#392817) Verfasst am: 31.12.2005, 17:10 Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus |
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Reschi hat folgendes geschrieben: | Ich bin mir durchaus bewusst, dass man Hänge (^^mir fällt einfach jetzt kein besseres wort ein) verneinen und leugnen kann, mit Erfolg sogar. |
Das kann man aber auch problemlos umdrehen und behaupten, dass das Erfinden eines geschlossenen Weltkonzeptes das Leugnen des eigenen Unwissens ist und das Postulieren eines "natürlichen" Hanges zu eben diesem Erfinden dem Drange entspringt, sein eigenes Handeln, dessen "Falschheit" einem im Grunde bewusst ist, zu rechtfertigen.
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Reschi registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.09.2004 Beiträge: 3073
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(#392847) Verfasst am: 31.12.2005, 17:48 Titel: |
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Tegularius hat folgendes geschrieben: | Reschi hat folgendes geschrieben: | Ich habe ja geschrieben, dass man das mit Erfolg unterdrücken kann.
Der Wille ist nunmal (zumindest potentiell) stärker als jeder Trieb, jedes Bedürfnis und Co.
Darum kann der Mensch ja auch in Zölibat leben, bis zum Tod hungerstreiken, etc. |
Deine absolute Sicherheit in dieser Sache kommt mir schon ein wenig seltsam vor.
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Das täuscht. Um eine Theorie zu prüfen muss man sie konsequent vertreten.
Außerdem ist es mir zu anstrengend und unsinnig, vor und hinter jeden Satz ein "Ich vermute", "Ich glaube" oder sonstwas zu stellen (nur damit du mich nicht für verrückt hältst )
Zitat: |
Ich denke jedenfalls, dass dieser Hang zu "phantastischen" Deutungen der Welt durchaus einer methodischen Untersuchung derselben weichen kann, womit ein Eingestehen der eigenen Unzulänglichkeit, die Welt als ganze zu erklären, durchaus einhergehen kann, ohne dass ein unangenehmes Gefühl zurückbleibt. Nur weil etwas lange Zeit und an vielen Orten stattfand, muss es sich nicht bis in "alle Ewigkeit" und "überall" dergestalt abspielen. |
ja, schaun ma mal
_________________ You're not fanatical about something that you are sure about
(MacYoung)
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der kleine Fritz registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.06.2005 Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde
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(#392861) Verfasst am: 31.12.2005, 18:06 Titel: |
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Reschi hat geschrieben:
Code: | Und Materialisten, die wirklich an überhaupt nichts übernatürliches glauben (und nicht nur zum Schein, wie z.B. die Nazis mit ihrem "Heil", "Übermenschen" und Co.), sind imho nur ne handvoll |
Da ist wohl dein persönlicher Wunsch der Vater des Gedanken, Reschi. Es gibt nichts "übernatürliches", was sollte das sein, wenn alles was existiert Natur ist!
Was wäre denn deiner Meinung nach "keine oder außerhalb der Natur" oder sollte "dort" existieren ?
Und ich fühle mich der "der handvoll" Materialisten zugehörig, weil ich nicht weiß, wie und warum ich "an" etwas - insbesondere "übernatürliches" - glauben, mir also einbilden soll. Ich könnte an die Existenz oder Eigenschaften "von" etwas glauben, wenn ich nichts genaues weiß, aber "an" etwas glauben, da komme ich mit der Semantik nicht ganz klar.
Reschi hat folgendes geschrieben:
Zitat: | Aber wie das eben so ist, kann man das nur schwer nachvollziehen, wenn man mit keinem dieser Dinge wirklich vertraut ist.
Deshalb unterstelle ich jedem Materialisten in gewisser Weise eigentlich einen Mangel, eine Unkenntnis auf diesem Gebiet |
Kann ich davon ausgehen, daß du aber mit "allen diesen Dingen" vertraut bist und im Gegensatz zu den Materialisten fundierte wissenschaftlich nachvollziehbare Kenntnis davon hast?
_________________ und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#392862) Verfasst am: 31.12.2005, 18:07 Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus |
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Reschi hat folgendes geschrieben: | Ich habe ja geschrieben, dass man das mit Erfolg unterdrücken kann.
Der Wille ist nunmal (zumindest potentiell) stärker als jeder Trieb, jedes Bedürfnis und Co.
Darum kann der Mensch ja auch in Zölibat leben, bis zum Tod hungerstreiken, etc. |
Nichts von alledem rechtfertigt Deine Behauptung, (je)der Mensch habe grundsätzlich einen Hang zur Spiritualität - oder zu sonst irgendwas.
Bloß weil viele oder gar die meisten Menschen einen bestimmtne Trieb haben, und weil einige ihn mehr oder weniger gut verbergen oder unterdrücken können kannst Du nicht annehmen, daß jeder der den Trieb nicht offensichtlich auslebt ihn unterdrückt.
Es gibt auch asexuelle Menschen, es gibt Menschen die keine eigenen Kinder haben wollen. Ich weiß nicht ob Leute mit Eßstörungen irgendwann kein Hungergefühl mehr haben, aber auch hier sehe ich möglichkeiten, daß ein üblicher Trieb nicht vorhanden ist ohne daß er absichtlich und zielgerichtet unterdrückt werden müsse.
Und für's Protokoll: Ich habe selbst keinerlei Hang zur Spiritualität. Wenn Du mir erklären kannst, warum ich den doch habe, und was genau ich mache um ihn zu unterdrücken kannst Du aber gerne weiterhin das Gegenteil behaupten.
Rasmus.
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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