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Lieber Faschist als schwul!
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Tarvoc
Holy shit, 4 decades already.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44764

Beitrag(#431240) Verfasst am: 12.03.2006, 02:47    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
ich finde die Gemeinsamkeiten zwischen Nihilisten und faschisten interessanter als die Unterschiede .

Damit habe ich nicht wirklich ein Problem. zwinkern
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Johnnyboy
Stück Scheiße



Anmeldungsdatum: 26.06.2005
Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon

Beitrag(#431270) Verfasst am: 12.03.2006, 10:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Nihilist, lieber George, ist nichts weiter als ein Mensch, der alles ausklammert was gemeinhin so ad hoc postuliert wird. Das heißt nicht das dieser Mensch rücksichtslos, irgnorant, lieblos etc. sein muss.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#431277) Verfasst am: 12.03.2006, 11:03    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Der Roman huldigt dem schwulen Jugend- und Schönheitsideal, besonders der Sehnsucht, Jugend und Schönheit mögen sich ewig erhalten und der Lebenswandel möge nie äußere Spuren hinterlassen. Zudem finden sich in der Handlung versteckte Hinweise auf Beziehungen von Dorian Gray zu Männern, die ihm hörig sind, und der Maler des berühmten Bildes verkörpert den homosexuellen Künstlertyp schlechthin. Und nicht zuletzt: Generationen von Schwulen haben sich in Dorian verliebt.

So weit, so klar. Aber ich hätte gedacht, dass das nicht nicht ausreicht, um einen Roman als "schwul" zu kategorisieren. Es gibt sicher viele Werke, in denen Figuren vorkommen, die für viele Schwule sehr ansprechend sind. Im Film "23" meine ich auch ein gewisses Knistern zwischen den Jugendlichen Hackern zu spüren. (Ob das Wunschdenken ist?) Jedenfalls hätte ich ein Buch oder einen Film erst dann als "schwul" bezeichnet, wenn das Schwulsein explizit zum Thema gemacht wird. Zum Beispiel Filme wie "Beautiful Thing" oder "Another Country". Wenn man das wie du weiter fasst, dann gibt es natürlich unglaublich viel schwule Literatur und Filme. Mit der Pointe, dass manchen Schwulenhassern entgeht, was sie da eigentlich lesen.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#431280) Verfasst am: 12.03.2006, 11:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ich meine, Materialist zu sein. Ich halte mich aber nicht einen Nihilisten. Das merke ich zum Beispiel daran, dass ich es unanständig finde, Materialisten zu Nazis abzuwerten. Abgesehen davon meine ich, dass Nazis weder als Nihilisten noch als Materialisten gelten können. Die Verehrung für den Führer hatte religiöse Züge. Das Weltbild der Nazis konnte zu keinem Zeitpunkt als wissenschaftlich fundiert gelten.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44764

Beitrag(#431281) Verfasst am: 12.03.2006, 11:08    Titel: Antworten mit Zitat

Johnnyboy hat folgendes geschrieben:
Ein Nihilist, lieber George, ist nichts weiter als ein Mensch, der alles ausklammert was gemeinhin so ad hoc postuliert wird.

Damit bleibt dann ja nicht mehr viel übrig. zwinkern
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Johnnyboy
Stück Scheiße



Anmeldungsdatum: 26.06.2005
Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon

Beitrag(#431287) Verfasst am: 12.03.2006, 11:19    Titel: Antworten mit Zitat

Dito, aber ich sehe das so: Ein Mensch kann nur tun was er in seinen eigenen Augen für richtig hält (würde er das nicht tun wäre er im Prinzip ein Oppurtunist). Eine esoterische Untermauerung dessen ist nicht notwendig und hat im übrigen auch den Überzeugunswert eines Knäckebrotes.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#431294) Verfasst am: 12.03.2006, 12:50    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Der Roman huldigt dem schwulen Jugend- und Schönheitsideal, besonders der Sehnsucht, Jugend und Schönheit mögen sich ewig erhalten und der Lebenswandel möge nie äußere Spuren hinterlassen. Zudem finden sich in der Handlung versteckte Hinweise auf Beziehungen von Dorian Gray zu Männern, die ihm hörig sind, und der Maler des berühmten Bildes verkörpert den homosexuellen Künstlertyp schlechthin. Und nicht zuletzt: Generationen von Schwulen haben sich in Dorian verliebt.

So weit, so klar. Aber ich hätte gedacht, dass das nicht nicht ausreicht, um einen Roman als "schwul" zu kategorisieren. Es gibt sicher viele Werke, in denen Figuren vorkommen, die für viele Schwule sehr ansprechend sind. Im Film "23" meine ich auch ein gewisses Knistern zwischen den Jugendlichen Hackern zu spüren. (Ob das Wunschdenken ist?) Jedenfalls hätte ich ein Buch oder einen Film erst dann als "schwul" bezeichnet, wenn das Schwulsein explizit zum Thema gemacht wird. Zum Beispiel Filme wie "Beautiful Thing" oder "Another Country". Wenn man das wie du weiter fasst, dann gibt es natürlich unglaublich viel schwule Literatur und Filme. Mit der Pointe, dass manchen Schwulenhassern entgeht, was sie da eigentlich lesen.



Der Haken an "schwuler" Literatur ist, dass sie in der Regel erst als solche erkannt wird, wenn die sexuelle Ausrichtung der Protagonisten als Problem dargestellt wird. Kein Mensch käme ja auf die Idee, einen x-beliebigen Roman als heterosexuelle Literatur zu qualifizieren. Und doch - "Anna Karenina" oder "Madame Bovary" z.B. sind ohne Zweifel heterosexuelle Romane, so dämlich es klingt. Die Hauptfiguren gehen eine heterosexuelle Beziehung ein und scheitern daran. Als Problem erscheint hier der Verstoß der außerehelichen Kontakte gegen die gesellschaftliche Konvention. In einem "schwulen" Roman wäre das Problem nicht einmal sie sexuelle Handlung, sondern schon die Sexualität an sich.

Selbst ein so gutes Theaterstück wie "Einesteils und andrerseits und außerdem" oder ein so gutes Musical wie "La cage aux folles" gehen mir ein wenig auf die Nerven, weil sich die Handlung um die vermeintlich hochproblematische sexuelle Ausrichtung der Protagonisten abspielt statt -wie in jedem "heterosexuellen" Drama- einfach um die zwischenmenschliche Beziehung. Das ist übrigens ein Grund, weshalb die beiden Bücher von Tennessee Williams, die ich genannt habe, mir so gut gefallen. Ihnen fehlt weitestgehend die Problemkrämerei ums Schwulsein. Andererseits wälzen sich nicht ständig irgendwelche Männer zusammen durch irgendwelche Betten. Für ein gutes "schwules" Buch braucht es meiner Meinung nach nicht unausgesetzte Erotik. Gerade das scheinen aber für viele Leser beiderlei Orientierung die Hauptkriterien zu sein: karnickeliger Geschlechtsverkehr und/oder Problemkrämerei.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#431304) Verfasst am: 12.03.2006, 13:35    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Der Haken an "schwuler" Literatur ist, dass sie in der Regel erst als solche erkannt wird, wenn die sexuelle Ausrichtung der Protagonisten als Problem dargestellt wird.

Ja, oft wird schwule Literatur als besondere Variante des Verbote Liebe Plots aufgefasst. Das ist wohl ein wenig einseitig gedacht.

Raphael hat folgendes geschrieben:
Kein Mensch käme ja auf die Idee, einen x-beliebigen Roman als heterosexuelle Literatur zu qualifizieren. Und doch - "Anna Karenina" oder "Madame Bovary" z.B. sind ohne Zweifel heterosexuelle Romane, so dämlich es klingt. Die Hauptfiguren gehen eine heterosexuelle Beziehung ein und scheitern daran. Als Problem erscheint hier der Verstoß der außerehelichen Kontakte gegen die gesellschaftliche Konvention. In einem "schwulen" Roman wäre das Problem nicht einmal sie sexuelle Handlung, sondern schon die Sexualität an sich.

Vielleicht ist die Kategorisierung tatsächlich dämlich. Ich interessiere mich sehr für Geschichten, die von Beziehungen handeln, die gegen Konventionen verstoßen. Insofern würde ich Filme wie "Beautiful Thing" und "Harold und Maude" in dieselbe Schublade packen. Ob schwul oder hete finde ich dabei nachrangig.

Raphael hat folgendes geschrieben:
Selbst ein so gutes Theaterstück wie "Einesteils und andrerseits und außerdem" oder ein so gutes Musical wie "La cage aux folles" gehen mir ein wenig auf die Nerven, weil sich die Handlung um die vermeintlich hochproblematische sexuelle Ausrichtung der Protagonisten abspielt statt -wie in jedem "heterosexuellen" Drama- einfach um die zwischenmenschliche Beziehung.

Wobei es natürlich ein sehr interessantes Thema ist, wenn eine Figur einen Lebensstil leben möchte, den die Mehrheitsgesellschaft ihr nicht zugestehen will. In diesem Zusammenhang fällt mir zum Beispiel der Film "I will dance" ein. Viele Bekannte sehen den als schwulen Film, dabei wird nirgendwo deutlich ob Billy Eliot schwul ist. Schwul ist lediglich sein Freund, und das fand ich eigentlich überflüssig. Besonders nervig fand ich, dass der Freund in der letzten Szene als Tunte im Publikum saß. Da wurden mal wieder alle Klischees bedient. Aber wie gesagt, eigentlich geht es da ja nicht ums Schwulsein sondern um das Recht, so zu leben, wie man will.

Raphael hat folgendes geschrieben:
Für ein gutes "schwules" Buch braucht es meiner Meinung nach nicht unausgesetzte Erotik. Gerade das scheinen aber für viele Leser beiderlei Orientierung die Hauptkriterien zu sein: karnickeliger Geschlechtsverkehr und/oder Problemkrämerei.

Als Jugendlicher habe ich gerne SciFi-Romane von A.C. Clarke gelesen. In manchen kamen Charaktere vor, die bisexuell waren. Das war aber weder problematisch noch komisch noch zentral für die Handlung. So wie in vielen Romanen der männliche Protagonist eine weibliche Partnerin hat, so hatten dort manche männliche Figuren männliche Partner. Ich würde sagen, dass das meine Vorstellungen vom Schwulsein beeinflusst hat.

Wobei ich es für durchaus nötig halte, dass Schwulsein in Filmen als problematisch dargestellt wird. Wenn ich einen Film mache, der in der Nazi-Zeit spielt, kann ich ja auch nicht so tun, als sei eine jüdische Abstammung etwas unproblematisches. Solange es Diskrimierung gibt, wird es auch Filme geben müssen, die von ihr handeln.
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Rudolf
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Anmeldungsdatum: 19.01.2004
Beiträge: 1460

Beitrag(#431305) Verfasst am: 12.03.2006, 13:39    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Rudolf hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Was hat Materialismus eigentlich mit Faschismus und Homophobie zu tun?


Na, wer Materialist ist, der glaubt an nichts immaterielles, genau wie die homophoben Nazis, die auch an nichts geglaubt haben: "Wir sind Nihilisten, Lebowski. Wirr glauben an garr nichts, und morgen kommen wir wieder, und schneiden dirr deinen Johannes ab!" "Genau! Deinen, kleinen, mickrigen Johannes, Lebowski!"

Gröhl...
Klasse Film
Um George mal nicht zu verwirren, es handelte sich dabei um deutsche Nihilisten nicht um Nationalsozialisten.


ich glaube nicht da es da einen wirkich nenneswerten unterschied gibt . Nihilisten sind letztlich anmaßende Idioten die alles realtivieren bis auf eine naive basis materialistischen Denkens von der aus sie agieren.


Du musst dir den Film echt ansehen, da wird sogar diese Frage behandelt: "Man kann über den Nationalsozialismus sagen was man will, aber an Grundsätzen hat es nicht gemangelt."
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#431329) Verfasst am: 12.03.2006, 14:56    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:

Raphael hat folgendes geschrieben:
Für ein gutes "schwules" Buch braucht es meiner Meinung nach nicht unausgesetzte Erotik. Gerade das scheinen aber für viele Leser beiderlei Orientierung die Hauptkriterien zu sein: karnickeliger Geschlechtsverkehr und/oder Problemkrämerei.

Als Jugendlicher habe ich gerne SciFi-Romane von A.C. Clarke gelesen. In manchen kamen Charaktere vor, die bisexuell waren. Das war aber weder problematisch noch komisch noch zentral für die Handlung. So wie in vielen Romanen der männliche Protagonist eine weibliche Partnerin hat, so hatten dort manche männliche Figuren männliche Partner. Ich würde sagen, dass das meine Vorstellungen vom Schwulsein beeinflusst hat.

Wobei ich es für durchaus nötig halte, dass Schwulsein in Filmen als problematisch dargestellt wird. Wenn ich einen Film mache, der in der Nazi-Zeit spielt, kann ich ja auch nicht so tun, als sei eine jüdische Abstammung etwas unproblematisches. Solange es Diskrimierung gibt, wird es auch Filme geben müssen, die von ihr handeln.



Das ist natürlich richtig. Aber nicht nur. Ich meine, die Zeiten, in denen verständnisheischende Bücher, Diskussionen über "Ursachen" usw. notwendig waren, sind lange vorbei. Ein Roman, in dem ein junger Mann ein Doppelleben führt, damit seine Familie nichts erfährt, ist heute geschrieben ein ebensolcher Anachronismus wie ein Roman über eine Frau, die ein nichteheliches Kind erwartet und diese Tatsache zu verbergen sucht. Die Literatur sollte da mit der gesellschaftlichen Entwicklung Schritt halten, sonst wirkt sie als gesellschaftspolitischer Hemmschuh. Wie Du schon sagst: Literatur, in der einfach zwei Männer oder zwei Frauen zusammen sind statt Mann und Frau.

Gestern hab ich auf der Rückfahrt vom Theater zufällig im Radio eine Sendung mitbekommen, in der junge Schwule und Lesben von ihrem Coming Out berichteten. Oh Heiland, dachte ich mir dabei, hat sich denn seit 1982 (meinem Coming Out) gar nichts getan? § 175 abgeschafft. Lebenspartnerschaft eingeführt. Aber in den Familien immer noch die selbe Ratlosigkeit und die selben Ängste. Jammernde Mütter, schweigende Väter, verzagte Kinder. Das kann's doch nicht sein. Und das will ich nicht nach einem Vierteljahrhundert immer noch in neuen Romanen lesen. In die Toilette mit der Familientragödienliteratur! Wie oft werde ich auf meine Frau angesprochen und antworte: "Ich hab keine Frau, ich hab einen Mann." Am Arbeitsplatz weiß alle Welt, was Sache ist. Da will ich keine Romanfiguren mehr haben, die Doppelleben führen und sich unter dunkler Kapuze verstecken.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#431383) Verfasst am: 12.03.2006, 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht kennst du den Film "Raus aus Amal". Den finde ich überhaupt nicht antiquiert, auch wenn es um zwei Mädchen geht, die ihre lesbische Veranlagung zu verbergen versuchen. Coming-out-Probleme sind immer noch aktuell, und wenn es noch so ärgerlich ist.
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Lissie
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Anmeldungsdatum: 20.02.2004
Beiträge: 457

Beitrag(#431658) Verfasst am: 12.03.2006, 23:20    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Coming-out-Probleme sind immer noch aktuell, und wenn es noch so ärgerlich ist.



Ja, mag sein. Sie sind aber keineswegs zwingend - ganz im Gegensatz zu früher. Und auch das sollte sich gelegentlich in Filmen und Literatur spiegeln, sonst ist es ja kein Wunder, daß manche Eltern immer noch in Tränen ausbrechen, wenn ihre Kinder ihnen "beichten", daß sie homosexuell sind.
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Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn ihr nicht aufsteht?

(Georg Christoph Lichtenberg)
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George
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 4485

Beitrag(#431700) Verfasst am: 13.03.2006, 00:18    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Ich meine, Materialist zu sein. Ich halte mich aber nicht einen Nihilisten. Das merke ich zum Beispiel daran, dass ich es unanständig finde, Materialisten zu Nazis abzuwerten. Abgesehen davon meine ich, dass Nazis weder als Nihilisten noch als Materialisten gelten können. Die Verehrung für den Führer hatte religiöse Züge. Das Weltbild der Nazis konnte zu keinem Zeitpunkt als wissenschaftlich fundiert gelten.


Übrigens habe ich nur nach gemeinsamkeiten zwischen Nazis und Nihilisten gesucht , wenn ich auch zugebe das es mich nicht wirklich interessiert , denn ich halte beide Positionen für krank .
In der tat hatte die Nazis viele esotherisch anmutende Riten und positionen , aber sie hatte ZB auch einen Mengele , die rassenlehre und eine vulgärdarwinistische auslegung derselben.
Es ist aber auch nciht wirklich wichtig , es ging im Thema ja auch mehr darum wie Faschisten schwule diskriminieren . Ist schon seltsam , sie hatten doch so viele schwule in den eigenen Reihen , wenn ich mich recht erinnere war doch das gesamte Umfeld von Röhm schon fast offen schwul.
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#431720) Verfasst am: 13.03.2006, 00:56    Titel: Antworten mit Zitat

Lissie hat folgendes geschrieben:
Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Coming-out-Probleme sind immer noch aktuell, und wenn es noch so ärgerlich ist.



Ja, mag sein. Sie sind aber keineswegs zwingend - ganz im Gegensatz zu früher.


Das kann sich leider der einzelne Schwule nicht aussuchen.

Zitat:
Und auch das sollte sich gelegentlich in Filmen und Literatur spiegeln, sonst ist es ja kein Wunder, daß manche Eltern immer noch in Tränen ausbrechen, wenn ihre Kinder ihnen "beichten", daß sie homosexuell sind.


Versteh' ich nicht ...

Meinst Du, eltenr ließen sich dermaßen von irgendwlechen Filmen beeinflussen, daß sie die Homosexualität der Kinder dann doch akzeptieren könnten?

Rasmus.
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#431837) Verfasst am: 13.03.2006, 12:05    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Lissie hat folgendes geschrieben:
Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Coming-out-Probleme sind immer noch aktuell, und wenn es noch so ärgerlich ist.



Ja, mag sein. Sie sind aber keineswegs zwingend - ganz im Gegensatz zu früher.


Das kann sich leider der einzelne Schwule nicht aussuchen.

Zitat:
Und auch das sollte sich gelegentlich in Filmen und Literatur spiegeln, sonst ist es ja kein Wunder, daß manche Eltern immer noch in Tränen ausbrechen, wenn ihre Kinder ihnen "beichten", daß sie homosexuell sind.


Versteh' ich nicht ...

Meinst Du, eltenr ließen sich dermaßen von irgendwlechen Filmen beeinflussen, daß sie die Homosexualität der Kinder dann doch akzeptieren könnten?

Rasmus.


Scheibchenweise kommt diese Akzeptanz.

Du mußt einer Gesellschaft, wenn Du sie verbessern willst, Zeit geben und immer schön, Schritt für Schritt, Änderungen ausrollen.

In 2 Generationen ist es schon egal, ob und wie schwul / lesbisch einer ist.
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Lissie
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Anmeldungsdatum: 20.02.2004
Beiträge: 457

Beitrag(#431881) Verfasst am: 13.03.2006, 13:50    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Lissie hat folgendes geschrieben:
Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Coming-out-Probleme sind immer noch aktuell, und wenn es noch so ärgerlich ist.



Ja, mag sein. Sie sind aber keineswegs zwingend - ganz im Gegensatz zu früher.


Das kann sich leider der einzelne Schwule nicht aussuchen.

Zitat:
Und auch das sollte sich gelegentlich in Filmen und Literatur spiegeln, sonst ist es ja kein Wunder, daß manche Eltern immer noch in Tränen ausbrechen, wenn ihre Kinder ihnen "beichten", daß sie homosexuell sind.


Versteh' ich nicht ...

Meinst Du, eltenr ließen sich dermaßen von irgendwlechen Filmen beeinflussen, daß sie die Homosexualität der Kinder dann doch akzeptieren könnten?

Rasmus.


nein, der einzelne kann es sich nicht aussuchen und jeder einzelne, der dabei Probleme hat, ist natürlich einer zuviel. Aber ich denke, wenn HS ausschließlich oder überwiegend in "Problemfilmen" (oder doofen Komödien als Lachnummer, was bis in die 70er, 80er noch der Fall war) gezeigt wird, verankert sich natürlich auch die Vorstellung in den Köpfen der Leute, es müsse auf jeden Fall problematisch ablaufen.

Und daher bin ich bei allem Verständnis für sozialkritische und problembewußte Filme und Literatur dafür, daß sich auch die Tatsache in der Medienlandschaft spiegelt, daß es eben nicht grundsätzlich ein Problem sein muß. Es gibt z.B. auch Eltern, die sich nicht aus religiöser Borniertheit oder tumber Spießigkeit wünschen, daß ihre Kinder hetero sind, sondern einfach nur, weil sie sich Sorgen um deren Wohlergehen machen und noch in der Vorstellung verhaftet sind, daß Homosexuelle soziale Outlaws sind. Und für betroffene Jugendliche gilt mitunter dasselbe.
Mir wäre es heutzutage ziemlich egal, ob mein Sohn Männer oder Frauen liebt, in den 50er Jahren wäre ich mit Sicherheit nicht begeistert gewesen, einen schwulen Sohn oder eine lesbische Tochter zu haben. Das wünscht man seinem Kind einfach nicht.
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(Georg Christoph Lichtenberg)
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Hatuey
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Anmeldungsdatum: 26.02.2004
Beiträge: 2821

Beitrag(#431945) Verfasst am: 13.03.2006, 15:51    Titel: Re: Lieber Faschist als schwul! Antworten mit Zitat

yehuda hat folgendes geschrieben:
Schlimmer gehts immer ...

http://www.dbna.de/aktuell/news/2006/03/9975.php

Politikerin Alessandra Mussolini entgleist im italienischen Fernsehen
... "Es ist besser Faschist zu sein als Schwuchtel".
. ... [/i]

Dem würden auch viele Christen zustimmen.
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#431950) Verfasst am: 13.03.2006, 16:04    Titel: Re: Lieber Faschist als schwul! Antworten mit Zitat

milhous hat folgendes geschrieben:
yehuda hat folgendes geschrieben:
Schlimmer gehts immer ...

http://www.dbna.de/aktuell/news/2006/03/9975.php

Politikerin Alessandra Mussolini entgleist im italienischen Fernsehen
... "Es ist besser Faschist zu sein als Schwuchtel".
. ... [/i]

Dem würden auch viele Christen zustimmen.


Wenn man sich die ständigen Ausfälle auf den beiden "wichtigen" deutschsprachigen Fundikatholenwebsites ansieht, dann könnte man sogar meinen, daß das zumindest bei der RKK offizielle Linie wäre.
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Spiritus
Sternenstaub auf verfaulendem Laub



Anmeldungsdatum: 03.04.2004
Beiträge: 605
Wohnort: Münsterland

Beitrag(#432739) Verfasst am: 14.03.2006, 18:07    Titel: Antworten mit Zitat

Poldi hat folgendes geschrieben:
Spiritus hat folgendes geschrieben:
Moin moin,

.....
Spiritus


Heute Schwachsinn gefrühstückt ?
Mit historischen Fakten hat das jedenfalls nichts zu tun ... die Kirche hat schon Jahrhunderte (ok, Jahrtausende) VOR den Nazis gegen Juden und Schwule gehetzt.
Und sie hat die Faschisten unterstützt, weil es, zumindest zu Beginn, gegen gemeinsame Feinde ging (eben Juden, Schwule, Humanisten und Sozialisten) ... die Kirchen versprachen sich von Hitler und seinen Schergen, daß sie wieder "Zucht und Ordnung" in die "verkommene Gesellschaft" bringen.
Nicht umsonst hat die RKK nach 45 dafür gesorgt, daß viele Nazigrößen über die Rattenline via Vatikan nach Südamerika flüchten konnten ...



Keineswegs Poldi,

mir sind diese historischen Tatsachen bestens bekannt. Ich habe sie nur nicht angeführt, da ich davon ausging, dass es vielen wenn nicht allen bekannt ist, dass es die Ratline-Connection gab.
Dazu gab es mal eine Dokumentation auf ARTE. Im Internet findet sich bedauerlicherweise sehr wenig dazu. Warum wohl?
Die RKK vertritt nach wie vor ein Weltbild, in dem Anderssein keinen Platz hat. Das Gleiche tun Faschisten auch.


Narziss hat folgendes geschrieben:

Wobei ich von Spiritus gerne wüsste wer denn heute die Kirche zu ihrer Homophobie "zwingt".
Signora Mussolini kann ja schlecht der italienischen Armee befehlen in den Vatikan einzumarschieren, sobald von dort homophile Töne erklingen.
...


Hallo Narziss,

ist die Homophobie nicht Teil der rk-Leere? Da muss niemand mehr gezwungen werden.

Stimmt, die Tochter Mussolinis wird nicht gegen die Vatikan intervenieren. Sie schlägt sich fein auf die Seite und bläst in das gleiche Horn.

Beste Grüße

Spiritus
_________________
Semper fidelis!
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