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Inwiefern ist die Theologie eine Wissenschaft?
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pyrrhon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#447500) Verfasst am: 08.04.2006, 13:22    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Das ist nicht Theologie, sondern Religionswissenschaft, aber das hat ja schon jemand angemerkt. Theologie schwafelt Glaubensinhalte zusammen. Religionswissenschaft erforscht Entstehung und Wirkung dieses Geschwafels.


Du hast eine falsche Vorstellung von Theologie.
Theologie besteht nicht nur aus Dogmatik und dem,
was Hans Küng daherschwafelt, sondern auch aus anderen Gebieten.
Sagt Dir der Begriff "Historisch-kritische Theologie" etwas?
Teile dessen, was Du unter Religionswissenschaft verstehst,
sind auch Teilbereiche der Theologie. Warum glaubst Du,
fallen einige Leute von ihrem Glauben ab, indem sie Theologie studieren?
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Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#447504) Verfasst am: 08.04.2006, 13:38    Titel: Antworten mit Zitat

viator hat folgendes geschrieben:

Sagt Dir der Begriff "Historisch-kritische Theologie" etwas?
Teile dessen, was Du unter Religionswissenschaft verstehst,
sind auch Teilbereiche der Theologie. Warum glaubst Du,
fallen einige Leute von ihrem Glauben ab, indem sie Theologie studieren?


Ja, aber wenn die Forschung etwas herausfindet, was der Kirche nicht in den Kram passt, darf es nicht verbreitet werden und dem Professor wird die Lehrerlaubnis entzogen.

Das kann keine Wissenschaft sein. Nicht, solange sie in Kirchenauftrag und nicht ergebnisoffen forscht.
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#447506) Verfasst am: 08.04.2006, 13:40    Titel: Antworten mit Zitat

Halligstorch hat folgendes geschrieben:
Alternativ könnte man auch aus Religions- und Evolutionslehre eine neue Disziplin namens "Ursprungslehren" zusammenzimmern.

das hat man doch bei Theologens schon längst getan, zumindest versucht ('theistische Evolution').

Halligstorch hat folgendes geschrieben:
Kutschera residierte dann Zimmer an Zimmer mit Lönnig

Das wäre Kappes. Das wäre dann so, als würde man einen Theologen neben einen Astrophysiker setzen.

Halligstorch hat folgendes geschrieben:
und würde ihm nicht nur auf dem Gang, sondern vielleicht sogar auf der Toilette begegnen...

A: Guten Tag! Endlich kann ich mir Ihnen gegenüber auch mal etwas herausnehmen!

B: (nach kurzem Blick): Ich fürchte, Sie würden auch hier den Kürzeren ziehen.
_________________
Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)

Der Christengott ist immens schwach!
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Neurone
Aktiv



Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 41
Wohnort: NRW

Beitrag(#447513) Verfasst am: 08.04.2006, 13:55    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Philosophie, die "Liebe zur Weisheit", kann allgemein als Versuch der kritisch-rationalen Selbstpüberprüfung des Denkens bezeichnet werden.


Warum eigentlich nur die rationelle Selbstüberprüfung? Verbietet die Philosophie Emotionen?

IMO kann eine wirklich kritische Selbstüberprüfung nicht alleine mit Rationalität statt finden.

Die Emotionen sind das Meer und die Rationalität mein Boot. Nur weil ich in einem Boot sitze, kann ich das Meer doch nicht ignorieren.
_________________
"Quite an experience to live in fear, isn't it? That's what it is to be a slave!" - Roy Batty/Blade Runner
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gwarpy
Psychonaut



Anmeldungsdatum: 19.09.2004
Beiträge: 2012
Wohnort: KinA

Beitrag(#447514) Verfasst am: 08.04.2006, 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:

Ja, aber wenn die Forschung etwas herausfindet, was der Kirche nicht in den Kram passt, darf es nicht verbreitet werden und dem Professor wird die Lehrerlaubnis entzogen.

Das kann keine Wissenschaft sein. Nicht, solange sie in Kirchenauftrag und nicht ergebnisoffen forscht.


Und menschenrechtwidrig ist es obendrein, denn der Angeklagte (Noch-)Theologe steht einem Ankläger gegenüber, der auch gleichzeitig Verteidiger und Richter ist, womit ein faires und unvoreingenommenes Verfahren unmöglich ist.


gwarpy
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Halligstorch
Skeptischer Schwärmer



Anmeldungsdatum: 02.02.2006
Beiträge: 1210

Beitrag(#447516) Verfasst am: 08.04.2006, 14:02    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Halligstorch hat folgendes geschrieben:
Alternativ könnte man auch aus Religions- und Evolutionslehre eine neue Disziplin namens "Ursprungslehren" zusammenzimmern.

das hat man doch bei Theologens schon längst getan, zumindest versucht ('theistische Evolution').

Halligstorch hat folgendes geschrieben:
Kutschera residierte dann Zimmer an Zimmer mit Lönnig

Das wäre Kappes. Das wäre dann so, als würde man einen Theologen neben einen Astrophysiker setzen.

Halligstorch hat folgendes geschrieben:
und würde ihm nicht nur auf dem Gang, sondern vielleicht sogar auf der Toilette begegnen...

A: Guten Tag! Endlich kann ich mir Ihnen gegenüber auch mal etwas herausnehmen!

B: (nach kurzem Blick): Ich fürchte, Sie würden auch hier den Kürzeren ziehen.


Hallo El Schwalmo,

nur kurz, da ich an einer Antwort zu Bynaus' Chiemgau-Blockierung (zweite Etappe) arbeite:

Also wirklich nett zu Ende gedacht und formuliert.

Mich irritiert und überraqscht allerdings jedes mal, wie abwertend Du über die "Wissenschaftlichkeit" von Lönnig redest, der doch motiviert durch seinen tiefen Glauben, wirklich ein außergewöhnlich guter und fleißiger Autodidakt ist und dem es doch wirklich gelingt, der ganzen Riege der AG Evo-Biologie regelmäßig Kopfschmerzen zu bereiten.

Gruß

Halligstorch
_________________
»Monotheisten, Fundamentalisten, Kreationisten sind nur dann gefährlich, wenn sie sich von der Intoleranz heutiger Atheisten anstecken lassen und wie diese Atheisten auf eine einzige Wahrheit für alle bestehen.«
Richard Rorty, amerikanischer Philosoph

http://www.kritische-naturgeschichte.de
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#447528) Verfasst am: 08.04.2006, 14:24    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank für eure Beiträge, die mich weiter gebracht haben.

Jolesch hat folgendes geschrieben:
kleine Frage: Inwieweit kann man innerhalb der Philosophie mit einer überprüfbaren, wissenschaftlichen Methodik arbeiten?

Man kann philosophische Texte untersuchen, sie zueinander in Bezug setzen, welcher Autor von welchem beeinflusst wurde, wann bestimmte Begriffe geprägt wurden, wie sie sich verändert haben, inwiefern der historische oder soziale Kontext Einfluss auf ein bestimmtes philosophisches Werk hatte, welche Auswirkungen ein Werk auf das Denken seiner Zeit hatte, wie es rezipiert wurde und so weiter. D.h. man kann philosophische Texte als Artefakte untersuchen, so wie man Romane, antike Vasen, altindische Tempel, Stummfilme der 20er und alle möglichen anderen Dinge systematisch untersuchen kann. Das ist vielleicht etwas anderes als das, was ein Physiker tut, aber ich halte es gleichwohl für eine seriöse Unternehmung aus der man nützliche Einsichten gewinnen kann.

(In diesem Sinne kann man natürlich auch religiöse Texte, Praktiken oder Artefakte untersuchen, was ich ebenfalls nicht unseriös finde.)

Zu den philosophischen Disziplinen gehört auch die Logik. Die ist zwar keine empirische Wissenschaft aber das ist die Mathematik auch nicht. Jedenfalls würde ich die Logik grundsätzlich anders bewerten als die Theologie, auch wenn sie keine empirische Wissenschaft ist.

Die Ethik kann meiner Meinung nach nicht wissenschaftlich sein. Was ist, lässt sich intersubjektiv erfahren und prüfen. Was gefälligst sein sollte, kann auf diese Weise nicht untersucht werden. Gleichwohl ist die Frage, was sein sollte von praktischer Bedeutung. Man kommt nicht umhin, sie zu beantworten. Allerdings sehe ich einen wesentlichen Unterschied zwischen Vorgehensweisen, die z.B. auf einen Interessensausgleich zwischen Individuen abzielen, und solchen, die sich auf eine Offenbarung gründen.

Nicht wissenschaftlich heißt für mich auf jeden Fall nicht Humbug oder nutzlos. Zum Beispiel finde ich, dass man aus Romanen, Gedichten, Biographien oder einfach persönlichen Erlebnisberichten und Meinungen seiner Mitmenschen nützliche Einsichten gewinnen kann, auch wenn die nicht wissenschaftlich sind (aber für die man vielleicht Methoden der wissenschaftlichen Überprüfung ersinnen kann). Entscheident ist für mich, dass solche Systeme ergebnisoffen bleiben. Ich kann ein christliches Gedicht schreiben. Ich kann ein atheistisches Gedicht schreiben. Beide Gedichte sind Lyrik. Eine atheistische Theologie wäre keine Theologie mehr. Ähnlich ist es mit der Philosophie. Eine christliche Philosophie mag nicht wissenschaftlich sein, aber ich kann eine atheistische Philosophie daneben stellen, und beides sind Philosophien. Man kann also diskutieren, Fragen stellen, Einwände erheben, Gegenpositionen entwickeln, Präferenzentscheidungen treffen, ohne das jemand daherkommt und "verboten" schreit. Das ist zwar noch nicht wissenschaftlich, aber es erscheint mir als wünschenswert, vor allem bei Fragen, die meine persönliche Lebensführung betreffen.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#447541) Verfasst am: 08.04.2006, 14:40    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
viator hat folgendes geschrieben:

Sagt Dir der Begriff "Historisch-kritische Theologie" etwas?
Teile dessen, was Du unter Religionswissenschaft verstehst,
sind auch Teilbereiche der Theologie. Warum glaubst Du,
fallen einige Leute von ihrem Glauben ab, indem sie Theologie studieren?


Ja, aber wenn die Forschung etwas herausfindet, was der Kirche nicht in den Kram passt, darf es nicht verbreitet werden und dem Professor wird die Lehrerlaubnis entzogen.

Das kann keine Wissenschaft sein. Nicht, solange sie in Kirchenauftrag und nicht ergebnisoffen forscht.



Sehr richtig. Wissenschaft ist bekanntlich frei. Die Theologie hingegen steht unter Botmäßigkeit der jeweiligen Kirche.
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#447555) Verfasst am: 08.04.2006, 14:59    Titel: Antworten mit Zitat

Neurone hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Philosophie, die "Liebe zur Weisheit", kann allgemein als Versuch der kritisch-rationalen Selbstpüberprüfung des Denkens bezeichnet werden.


Warum eigentlich nur die rationelle Selbstüberprüfung? Verbietet die Philosophie Emotionen?


Nein. Aber wenn Du Dich irrational selbst überprüfst, dann ist per Definition Sinnlos. Du sollst Deine Emotionen nicht ignorieren - aber emotionsbasierendes Handeln ist nicht Basis der Philosophie. (Wobei ein Philosoph durchaus zu dme Schluß kommen könnte, daß man emotional handeln sollte.)

Zitat:
IMO kann eine wirklich kritische Selbstüberprüfung nicht alleine mit Rationalität statt finden.


Sie sollte Emotionen berücksichtigen, aber nicht emotional sein.

Das heisst natürlich nicht, daß man nicht emotional sein sollte. Nur hat das halt wenig mit einer kritischen Selbstprüfung zu tun, und ich würde durchaus sagen, es wäre dann keine Philosophie mehr. Aber Philosophie ist nicht alles im Leben, ebensowenig wie Mathematik oder Physik.

Zitat:
Die Emotionen sind das Meer und die Rationalität mein Boot. Nur weil ich in einem Boot sitze, kann ich das Meer doch nicht ignorieren.


Nein, aber als Schiffsbauer baust Du das schiff, und das muß mit dem Meer umgehen können. Du darfst dich gerne mit dem Meer beschäftigen, sollst es sogar tun, aber ob Du ein gutes Schiff baust hängt nicht von der Brandung ab. (Und, um im Bild zu bleiben, Du solltest auch in der LAge zu sein,Schiffe für Seen und Flüsse oder andere Meere zu bauen...)
_________________
Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
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Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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King-of-fools
Demon of the Fall



Anmeldungsdatum: 09.04.2006
Beiträge: 792

Beitrag(#448338) Verfasst am: 09.04.2006, 15:40    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:

Das kann keine Wissenschaft sein. Nicht, solange sie in Kirchenauftrag und nicht ergebnisoffen forscht.


wenn ich da kurz was einwerfen dürfte:
so sehr ich die arbeit von karlheinz deschner schätze und ihm für das akribische zusammentragen von information dankbar bin, auch er forscht, zumindest von seiner grundintention her, nicht "ergebnisoffen":
Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Deschner beschrieb seine Motivation zum Schreiben einmal mit dem Satz «Ich schreibe aus Feindschaft. Denn die Geschichte derer, die ich beschreibe, hat mich zu ihrem Feind gemacht» (http://de.wikipedia.org/wiki/Deschner

wie gesagt: ich bin alles andere als ein deschner-gegner, im gegenteil ich befürworte das, wofür er forscht. aber seine arbeit kann ebenfalls nicht "wissenschaft" genannt werden, wenn man die theologie als "unwissenschaftlich" kritisiert, weil sie nicht "ergebnisoffen forscht"...

(das nur als kurze anmerkung dazu, ich denke die fairness ist auch gegenüber der dogma-gebundenen theologie gegenüber erlaubt)
_________________
Ich hab nen Tinnitus im Auge.
Ich seh nur Pfeifen.
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#449954) Verfasst am: 11.04.2006, 20:05    Titel: Antworten mit Zitat

Philosophie ist, wenn einer in einem dunklen Raum eine schwarze Katze sucht.
Metaphysik ist, wenn einer in einem dunklen Raum mit verbundenen Augen eine schwarze Katze sucht.
Esoterik ist, wenn einer in einem dunklen Raum mit verbundenen Augen eine schwarze Katze sucht, die gar nicht da ist.
Religion ist, wenn einer in einem dunklen Raum mit verbundenen Augen eine schwarze Katze sucht, die gar nicht da ist, und plötzlich ruft: Ich hab' sie!
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22301

Beitrag(#450671) Verfasst am: 12.04.2006, 18:56    Titel: Antworten mit Zitat

Hmmm ... also ein Problem, das die meisten hier mit der Theologie zu haben scheinen, dürfte sein, dass sie annehmen, die Theoogie nehme alles, was in bestimmten, als heilig kanonisierten Schriften steht, als in einem unreflektierten Sinne "wahr" an. Das ist natürlich Unsinn. Ich kenne zB keinen ernsthaften, hiesigen Theologieprofessor, der Kreationist ist. Die polemische Kennzeichnung als "Märchenkunde" usw. ist auch gar nicht so beleidigend, wie wohl gemeint: Religiöse Texte reden symbolisch - weil man anders nicht religiös, dh vom Unbedingten, reden kann - und diese Texte untersucht die Thelogie halt (vgl. Tillichs Symboltheorie). Unter anderem kann sie dabei mit genau derselben Methodik in der Tat auch Märchen untersuchen (vgl. die Bücher Dewermanns), wenn sie damit sinnvolle Aussagn zum Gottesverhältnis machen kann. Das ist also wohl nur ein Scheinproblem.

Problematischer sind zwei andere Dinge:
a) Alle Gegenstände der Theologie - "heilige Schriften", (Kirchen-)Geschichte, aber auch alles andere Material, was sie heranzieht (Literatur, Kunst, Philosophie, die ganze jeweilige Zeitsituation - sie kann praktisch alles gebrauchen), können natürlich prinzipiell auch von anderen wissenschaftlichen Disziplinen bearbeitet werden. Es stellt sich also die Frage, ob man überhaupt Theologie als gesonderte Disziplin braucht. Aus dem Gegenstand kann sie nicht bejaht werden; sie müsste also eine besondere Zugangsweise haben.
b) Man kann der Theologie vorwerfen, von etwas außerhalb der Wissenschaft liegendem - dem Glauben - bestimmt zu sein und nur dadurch zugänglich zu sein. (Das ist, denke ich, der Kern der verschiedenen Kritikpunkte des von Sermon verlinkten Textes, der allerdings auch von einigen Missverständnissen ausgeht.)

Tillich akzeptiert beide Kritikpunkte (bzw. geht von ihnen aus): Für ihn ist es unumgänglich, als Theologe in einem "theologischen Zirkel" zu stehen (vgl. die Einleitung seiner Systematischen Theologie), d.h.: Jeder Theologe steht in einem existenziellen Bezug zu seiner Theologie, irgendwo steht ein Glaubenserlebnis, eine existenzille Entscheidung o.Ä. im Hintergrund. Um genau zu sein, ist das sogar das Unterscheidungskriterum von der Philosophie: Philsosophie beschäftigt sich nach ihm mit dem Sein als Sein (auch den Philosophien, die die Ontologie ausklammern, liege eine solche implizit zugrunde); Theologie beschäftigt sich mit dem Sein, insofern es einen Bezug hat zu dem, was uns unbedingt angeht. (Beide Disziplinen greifen dabei auch Erkenntnisse aller anderen Wissenschaften auf.) Davon ausgehend, ist es Aufgabe der Theologie, Glaubensaussagen systematisch und für die jeweilige Situation verständlich darzustellen. Die konfessionelle Gebundenheit der Theologie ist dabei unumgänglich, da Glaube den ganzen Menschen, also auch seine sozialen Beziehungen, umgreift, und somit Gemeinschaft braucht; Theologie kann also nur innerhalb einer solchen Gemeinschaft existieren. (Problematisch wird es freilich, wenn bestimmte, zeitgebundene symbolische Ausdrucksformen absolut gesetzt werden, wie es leider in der RKK derzeit der Fall ist. Darunter leidet die Theologie, die innerhalb ihrer Glaubensgemeinschaft natürlich frei sein muss.)
Wenn man diesen theologischen Zirkel als Kriterium der Unwissenschaftlichkeit ansieht, wäre Theologie natürlich keine Wissenschaft. Allerdings behauptet Tillich, dass auch jede Philosophie von einem existenziellen Element, etwas, was den Philsosophen "unbedingt angeht" (seinem "Gott"), geprägt ist. Die Philosophie mag grundsätzlich eine distanziertere Haltung zu seinem Gegenstand anzunehmen versuchen; von seiner eigenen existenziellen Situation her befindet sich jeder Philosoph prinzipiell in einem ähnlichen Zirkel (womit Theologie und Philosophie trotz obeiger Unterscheidung auch eine konvergenete Tendenz haben). Dass andere Wissenschaften diesen Zirkel auszuschalten suchen, ist eine methodische Beschränkung, die die Untersuchungsmöglichkeiten in einem bestimmten Bereich objektiviert, bestimmte, nicht obejektivierbare Teile der Welt von vorneherein ausschließt. Es ist somit eine petitio principii und nicht ein Erweis höherer Wissenschaftlichkeit dieser Bereiche.
Diesen Zirkel selbst zu untersuchen, ist die nicht durch andre Disziplinen ersetzbare Aufgabe der wissenschaftlichen Theologie.

Prinzipiell müsste es damit natürlich auch eine "säkular-humanistische Theologie" geben (wobei "Theologie" hier natürlich ein schwieriges Wort ist; vielleicht wäre "Glaubenslehre" besser). Dass es diese institutionell nicht gibt, liegt natürlich daran, dass es ein humanistisch-säkularer Glauben u.a. darin besteht, dass er an nichts die menschliche Erkenntisfähigkeit prinzipiell Übersteigendes glaubt und es somit Inhalt dieses Glaubens ist, dass die anderen Disziplinen ausreichen. Faktisch ist aber das, was viele atheistische Philosophen, Soziologen Pädagogen etc. machen, nichts anderes als eine solche säkulare Glaubenslehre (und als solche völlig legitim).

Konflikte zwischen einer Theologie und anderen Wissenschaften kann es nach Tillichs Vorstellungen theoretisch eigentlich nicht geben. Praktisch gibt es natürlich immer wieder Übergriffigkeiten von einer auf die andere Seite; das ist dann aber immer schlechte Wissenschaft. So ist es natürlich schlechte Theologie, symbolische Texte über das Geschaffensein der Welt zum Ausgangspunkt biologischer Theoriebildung machen zu wollen ("Kreationismus"); ebenso ist es schlechte Naturwissenschaft zu denken, man könne naturwissenschaftliche Erkenntnisse wie die Evolution benutzen, um theologische Aussagen (zB die Ungeschaffenheit der Welt) zu machen.

Amüsante (?) Schlussbemerkung: Nach Tillich ist die Existenz der Religion als Sondersphäre neben anderen nur ein Phänomen der existentiellen Entfremdetheit des Menschen; in der zeitlich symbolischen Darstellung der Gottesunmittelbarkeit am "Anfang" und "Ende" der Welt gibt es keine Religion (weder im Paradies Gen2, noch im himmlischen Jerusalem Offb 21/22 - hab die Stelle nicht im Kopf). Somit wäre die Theologie der höchste Ausdruck der Ursünde.
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#450680) Verfasst am: 12.04.2006, 19:01    Titel: Antworten mit Zitat

Komplett von der Rolle
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#450698) Verfasst am: 12.04.2006, 19:17    Titel: Antworten mit Zitat

Das Problem das ich mit Theologie und Philosophie habe ist, dass es keine Möglichkeit der Falsifikation gibt.(Es sei denn, innerhalb seiner eigenen Gedankenwelt hat man eklatante Widersprüche) Wenn 2 Theologen oder 2 Philosophen über die Seele sinnieren, dann gibt es a) keine naturwissenschaftliche Methode zu entscheiden welcher der beiden Recht hat, aber auch innerhalb der einzelnen Disziplin nicht. In der Philosophie wird man ernstgenommen oder nicht, in der Theologie wird einfach festgelegt wer recht hat.
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alae
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Anmeldungsdatum: 23.03.2006
Beiträge: 7039

Beitrag(#450772) Verfasst am: 12.04.2006, 20:27    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
also ein Problem, das die meisten hier mit der Theologie zu haben scheinen, dürfte sein, dass sie annehmen, die Theoogie nehme alles, was in bestimmten, als heilig kanonisierten Schriften steht, als in einem unreflektierten Sinne "wahr" an. Das ist natürlich Unsinn. Ich kenne zB keinen ernsthaften, hiesigen Theologieprofessor, der Kreationist ist.

Mir ist schon klar, dass die Theologie die Bibel nicht wörtlich auslegt. Aber es ist doch eine Tatsache, dass gewisse Dinge einfach geglaubt werden müssen, oder etwa nicht?

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Religiöse Texte reden symbolisch

Unabhängig von der Frage, ob die Texte wahr oder falsch sind, stellt sich die Frage, wie Texte vom Verfasser gemeint waren. Dass man beispielsweise die Schöpfungsgeschichte heutzutage nicht mehr wörtlich auslegen kann ist klar, also legt man sie symbolisch aus. Aber weiß man denn, wie der Verfasser den Text gemeint hat?

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Unter anderem kann sie dabei mit genau derselben Methodik in der Tat auch Märchen untersuchen (vgl. die Bücher Dewermanns), wenn sie damit sinnvolle Aussagn zum Gottesverhältnis machen kann.

Das kommt mir spanisch vor. Kann man durch die Untersuchung beliebiger Märchen christliche Theologie betreiben? Und was ist mit Gottesverhältnis gemeint.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Man kann der Theologie vorwerfen, von etwas außerhalb der Wissenschaft liegendem - dem Glauben - bestimmt zu sein und nur dadurch zugänglich zu sein.

Und das ist auch mein Hauptkritikpunkt an der Theologie. Alle Wissenschaften, nicht nur Naturwissenschaften, bemühen sich, Behauptungen zu überprüfen. Sogar manche Pseudowissenschaften, wie die Ufologie, bemühen sich Beweise vorzulegen, so dass man sich darüber unterhalten kann, ob die Beweise überzeugend sind. Die Theologie dagegen zieht sich auf nicht hinterfragbare Glaubenssätze zurück.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Die konfessionelle Gebundenheit der Theologie ist dabei unumgänglich

Und genau das ist das Problem. Solange Theologieprofessoren nicht offen die Dogmen der jeweiligen Glaubensgemeinschaft hinterfragen dürfen ohne ihre Karriere zu gefährden, bleibt Theologie unwissenschaftlich.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Dass es diese institutionell nicht gibt, liegt natürlich daran, dass es ein humanistisch-säkularer Glauben u.a. darin besteht, dass er an nichts die menschliche Erkenntisfähigkeit prinzipiell Übersteigendes glaubt und es somit Inhalt dieses Glaubens ist, dass die anderen Disziplinen ausreichen. Faktisch ist aber das, was viele atheistische Philosophen, Soziologen Pädagogen etc. machen, nichts anderes als eine solche säkulare Glaubenslehre (und als solche völlig legitim).

(Hervorhebungen von mir)
Das war vermutlich keine Absicht von dir, aber die meisten hier im Forum mögen es nicht, wenn man Nicht-Glauben mit Glauben gleichsetzt. Siehe hier:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=11854&postdays=0&postorder=asc&&start=450

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Konflikte zwischen einer Theologie und anderen Wissenschaften kann es nach Tillichs Vorstellungen theoretisch eigentlich nicht geben. Praktisch gibt es natürlich immer wieder Übergriffigkeiten von einer auf die andere Seite; das ist dann aber immer schlechte Wissenschaft. So ist es natürlich schlechte Theologie, symbolische Texte über das Geschaffensein der Welt zum Ausgangspunkt biologischer Theoriebildung machen zu wollen ("Kreationismus"); ebenso ist es schlechte Naturwissenschaft zu denken, man könne naturwissenschaftliche Erkenntnisse wie die Evolution benutzen, um theologische Aussagen (zB die Ungeschaffenheit der Welt) zu machen.

Naturwissenschaft und Theologie können sich natürlich gegenseitig in Ruhe lassen, aber wirklich vereinbar sind sie deswegen nicht. Die Theologie beruht auf zweifelhaften Überlieferungen, während die Naturwissenschaft auf reproduzierbaren empirischen Daten beruht. Dennoch verkündet die Naturwissenschaft keine unanfechtbaren Wahrheiten, sondern plausible, hinterfragbare Theorien. Mir erscheint die Naturwissenschaft daher verlässlicher und ehrlicher.
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joyborg
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Anmeldungsdatum: 20.01.2004
Beiträge: 2235

Beitrag(#450794) Verfasst am: 12.04.2006, 20:48    Titel: Antworten mit Zitat

Was genau ist der Unterschied zwischen einem Studium der "Theologie" und einem Studium der "Religionswissenschaft"?
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sigmundo
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Anmeldungsdatum: 08.07.2005
Beiträge: 763

Beitrag(#450806) Verfasst am: 12.04.2006, 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Hmmm ... also ein Problem, das die meisten hier mit der Theologie zu haben scheinen, dürfte sein, dass sie annehmen, die Theoogie nehme alles, was in bestimmten, als heilig kanonisierten Schriften steht, als in einem unreflektierten Sinne "wahr" an. Das ist natürlich Unsinn. Ich kenne zB keinen ernsthaften, hiesigen Theologieprofessor, der Kreationist ist. Die polemische Kennzeichnung als "Märchenkunde" usw. ist auch gar nicht so beleidigend, wie wohl gemeint: Religiöse Texte reden symbolisch - weil man anders nicht religiös, dh vom Unbedingten, reden kann - und diese Texte untersucht die Thelogie halt (vgl. Tillichs Symboltheorie). Unter anderem kann sie dabei mit genau derselben Methodik in der Tat auch Märchen untersuchen (vgl. die Bücher Dewermanns), wenn sie damit sinnvolle Aussagn zum Gottesverhältnis machen kann. Das ist also wohl nur ein Scheinproblem.


Dein Reden um den heißen Brei nützt ja nix, Theologie ist das ernsthafte Verbreiten von Märchen für Heranwachsende unter einem wissenschaftlichen Deckmantel!

Unsinn ist, was all die Pfaffen tagtäglich v.a. an Schauermärchen verbreiten, je ernster sie es tun und je höher der Zeigefinger, desto problematischer...

Methodik?
sinnvolle Aussagen?
das Unbedingte?

ohjessesgott!
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Umunmutamnak
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Anmeldungsdatum: 30.11.2005
Beiträge: 1725

Beitrag(#450831) Verfasst am: 12.04.2006, 21:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hi. Nachdem ich gestern wieder turnusgemäß ziemlichen Blödsinn abgesondert habe, möchte ich mich hiermit ausgewogen und neutral zum Thema "Theologie = Wissenschaft" äußern.

Selbstverständlich könnte man Theologie in Teilen als Wissenschaft bezeichnen. Immerhin wird ja auch weit zurückgreifende Kulturgeschichte darin betrieben, unter besonderer Berücksichtung eben des Aspekts "Religionen" oder "Religiosität".

Allerdings scheint der Begriff "Theologie" leider sehr stark "christlich-heilsgeschichtlich" besetzt. Aus meiner Sicht (kann es aber nur vom Hörensagen beurteilen) ist da "Theologie" doch in einem (christlich-messianischen) Denken von vorgestern stehengeblieben. Irgendwo fehlt halt die gedanklich-rationale Kühle, was im übrigen ein typischer Wesenzug des Christentums ist.

Das heißt aber nicht, daß Theologie per se Unfug sein muß. Auch Atheisten (ich bin keiner, es wird mir leider immer klarer) könnten Theologie betreiben. Religiosität ist nunmal faktisch überall zu beobachten.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#450879) Verfasst am: 12.04.2006, 22:00    Titel: Antworten mit Zitat

joyborg hat folgendes geschrieben:
Was genau ist der Unterschied zwischen einem Studium der "Theologie" und einem Studium der "Religionswissenschaft"?



der gleiche wie zwischen Kriminalität und Kriminologie
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korf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.08.2005
Beiträge: 358

Beitrag(#450887) Verfasst am: 12.04.2006, 22:09    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
joyborg hat folgendes geschrieben:
Was genau ist der Unterschied zwischen einem Studium der "Theologie" und einem Studium der "Religionswissenschaft"?



der gleiche wie zwischen Kriminalität und Kriminologie

Coole Sache, das... Der gleiche wie zwischen Schizophrenie und Psychiatrie
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step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#450890) Verfasst am: 12.04.2006, 22:14    Titel: Antworten mit Zitat

korf hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
joyborg hat folgendes geschrieben:
Was genau ist der Unterschied zwischen einem Studium der "Theologie" und einem Studium der "Religionswissenschaft"?

der gleiche wie zwischen Kriminalität und Kriminologie

Coole Sache, das... Der gleiche wie zwischen Schizophrenie und Psychiatrie

Lachen Sex und Sexualwissenschaft ... Völlerei und Ernährungswissenschaft ...
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Umunmutamnak
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Anmeldungsdatum: 30.11.2005
Beiträge: 1725

Beitrag(#450892) Verfasst am: 12.04.2006, 22:17    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht ist es manchmal auch nur akademische Wortklauberei. Sowohl bei (sich selbst als solche bezeichnenden) Theologen als auch Religionswissenschaftlern wird es solche und solche geben.

Glaubt ihr, nur weil ein bestimmtes Etikett auf einer bestimmten Geisteshaltung klebt, zu wissen, was drin ist?

(..zum Glück habe ich nie eine Uni besucht..)
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korf
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Beiträge: 358

Beitrag(#450894) Verfasst am: 12.04.2006, 22:18    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
korf hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
joyborg hat folgendes geschrieben:
Was genau ist der Unterschied zwischen einem Studium der "Theologie" und einem Studium der "Religionswissenschaft"?

der gleiche wie zwischen Kriminalität und Kriminologie

Coole Sache, das... Der gleiche wie zwischen Schizophrenie und Psychiatrie

Lachen Sex und Sexualwissenschaft ... Völlerei und Ernährungswissenschaft ...

nee nee, wenn schon dann so:

Zölibat und Sexualwissenschaft
Fasten und Ernährungswissenschaft
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step
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Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#450896) Verfasst am: 12.04.2006, 22:20    Titel: Antworten mit Zitat

korf hat folgendes geschrieben:
nee nee, wenn schon dann so:

Zölibat und Sexualwissenschaft
Fasten und Ernährungswissenschaft

ok, dann aber so:
Zölibat (außer CHorknaben und Ministranten) und Sexualwissenschaft
Fasten (außer Starkbier) und Ernährungswissenschaft
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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joyborg
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Beiträge: 2235

Beitrag(#450943) Verfasst am: 12.04.2006, 23:53    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
joyborg hat folgendes geschrieben:
Was genau ist der Unterschied zwischen einem Studium der "Theologie" und einem Studium der "Religionswissenschaft"?



der gleiche wie zwischen Kriminalität und Kriminologie


Oder wie zwischen Nationalismus und Germanistik?
Nein, das ist zwar lustig, aber es hilft mir nicht weiter.
Ich hätte gerne eine ernsthafte Antwort darauf, worin der Unterschied zwischen Theologie und Religionswissenschaft besteht, da erstere hier offensichtlichtlich abgelehnt, letztere dagegen befürwortet wird.
Oder liegt der Unterschied eher darin, ob man das in Eichstätt oder in Bremen studiert?


Zuletzt bearbeitet von joyborg am 13.04.2006, 00:05, insgesamt einmal bearbeitet
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Umunmutamnak
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Anmeldungsdatum: 30.11.2005
Beiträge: 1725

Beitrag(#450950) Verfasst am: 13.04.2006, 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

joyborg hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
joyborg hat folgendes geschrieben:
Was genau ist der Unterschied zwischen einem Studium der "Theologie" und einem Studium der "Religionswissenschaft"?



der gleiche wie zwischen Kriminalität und Kriminologie


Oder wie zwischen Nationalismus und Germanistik?
Nein, das ist zwar lustig, aber banal.
Ich hätte gerne eine ernsthafte Antwort darauf, worin der Unterschied zwischen Theologie und Religionswissenschaft besteht, da erstere hier offensichtlichtlich abgelehnt, letztere dagegen befürwortet wird.
Oder liegt der Unterschied eher darin, ob man das in Eichstätt oder in Bremen studiert?


Möglicherweise ist ja das zweite praktisch von größerer Bedeutung (ich meine Gegensatz Eichstätt-Bremen).

Vielleicht ist das auch ignorant, was ich sage. Wollte halt nie ein "Akademiker" sein -

Good night.
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Evilbert
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Beitrag(#450953) Verfasst am: 13.04.2006, 00:07    Titel: Antworten mit Zitat

joyborg hat folgendes geschrieben:
Ich hätte gerne eine ernsthafte Antwort darauf, worin der Unterschied zwischen Theologie und Religionswissenschaft besteht, da erstere hier offensichtlichtlich abgelehnt, letztere dagegen befürwortet wird.


Ich versuche es einmal:

Ich lehne beides ab.

Meine Ablehnung gegenüber der Theologie brauche ich hoffentlich keinem Leser dieses Forums zu begründen.

Aber auch der Religionswissenschaft stehe ich sehr skeptisch gegenüber. Meiner Kenntnis nach gibt es nirgendwo an einer Universität auch nur annähernd sowas wie ein einziges skeptisches oder kritisches Seminar /oder eine Vorlesung in diesem Semester.

Und das sowas sich in jeden so zu bezeichnenden "religionswissenschaftlichen" Lehrplan regelmäßig gehörte, bedarf wohl kaum einer Erläuterung, oder??
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Neurone
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Beitrag(#451110) Verfasst am: 13.04.2006, 06:35    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Sie sollte Emotionen berücksichtigen, aber nicht emotional sein.


Wie soll das gehen? Das ist ein Widerspruch in sich.
Emotionen können nicht einfach berücksichtigt werden, ohne auch rationelle Überlegungen zu prägen, also emotional zu machen.
Das ist übrigens auch der größte Widerspruch bei der Rasse der Vulkanier! (Für alle Trekkies hier!)V

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Das heisst natürlich nicht, daß man nicht emotional sein sollte. Nur hat das halt wenig mit einer kritischen Selbstprüfung zu tun, und ich würde durchaus sagen, es wäre dann keine Philosophie mehr. Aber Philosophie ist nicht alles im Leben, ebensowenig wie Mathematik oder Physik.


Philospie stellt für mich eine Art "Überordner" dar, in dem dann z.B. Mathematik und Physik und so viel mehr als Unterordner anzusehen sind.
Die Versuche, die Philosophie immer in so einer eindimensionalen Sichtweise zu schildern, führen eher hin zu Sackgassen, rationeller wie emotionaler Natur.

Wir kritisieren Religion als eingrenzend (und das zu recht), warum machen wir das dann auch mit der Philosophie? *grübel*

[/b]
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Ahriman
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Beitrag(#451674) Verfasst am: 14.04.2006, 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Zeitschriftenwerber bot dem Lieben Gott mal eine humoristische Zeitschrift an. Der Herr winkte ab: "Wenn ich mal lachen will, lese ich theologische Schriften."
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Knullibär
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Beitrag(#452265) Verfasst am: 14.04.2006, 21:58    Titel: "Wissenschaft" Antworten mit Zitat

Wer sich ein Urteil darüber bilden will ob die Theologie wissenschaftlich ist oder nicht, b.z.w
ob diese an unsrere Unis gehört muss sich einfach nur mal die Vorlesungsverzeichnisse dieser
Fakultäten durchlesen. Da werden Themata vorgetragen wie :

"Der Gott des Glaubens und der Gott der Philosophie" - von Ratzi persöhnlich in den 60ern vorgetragen.

oder:

"Rechtfertigung. Grundlagen und gegenwärtige Diskussion"
"Gotteslehre "
"Tod und Auferstehung"
"Wo handelt Gott, wo der Mensch?"
"Jungfrauengeburt"
"Die dreifache Auffassung vom Leib Christi - der wahre Leib - der eucharistische Leib- der mystische Leib "

Vorträge dieser Art werden ausserhalb der Uni mit "AMEN" beschlossen (oder dort vielleicht auch ?).
Alle anderen (wirklich wissenschaftlichen) Gebiete der Theologie überschneiden sich mit anderen Fakultäten.
Deshalb wäre ich dafür die Theologie an unseren Unis einfach einzusparen.

m.f.G
Knullibär
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