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Widerrechtliche Privilegien
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#573203) Verfasst am: 27.09.2006, 12:15    Titel: Antworten mit Zitat

Eine Gesellschaft wird nicht nur von ihren Leitlinien und Gesetzen geprägt. Auch ist nicht nur die Politik und eine bestimmte Wissenschaftsrichtung, wie z.B. die Naturwissenschaften, für die Prägung einer Gesellschaft alleinverantwortlich. Zur Gesellschaft und ihrer Genese gehören, etwas was den Menschen wesentlich vom Tier unterscheidet, auch die Kunst. Kunst kann vieles sein. Malerei, Literatur, Architektur u.v.m.
In der Kunst hat das Christentum, das lässt sich leider einfach nicht leugnen, großen Anteil an der Entstehung und den Wandlungsprozessen der deutschen Gesellschaft. Hier hat das Christentum vieles geprägt und mitgeprägt. Auch und gerade der Kampf des Glaubens mit Hilfe von Inquisition und Co. gegen diejenigen die gegen Glaubensbevormundung gekämpft haben und umgekehrt natürlich genauso die Humanisten und Freidenker, spielt dabei eine Rolle. Schaffenskraft der Kunst speist sich eben nicht selten aus der Reibungsenergie die in einer Gesellschaft entsteht. Fragen nach Menschenrecht, Freiheit, Individualität usw. entstammen oftmals der Kunst und den Kunstschaffenden. Sie gestalten Politik mit, genau wie Berufspolitiker oder Wirtschaftsleute oder Wissenschaftler. Parallel dazu, zur Einflussnahme der christlichen oder christlich geprägten oder eben auch der anti-christlichen Kunst, besteht ein Kirchen- und Wohlfahrtssystem welches schlicht und einfach existiert. Die Verwebung und Kausalität des Ist-Zustandes durch Anhänger bestimmter Richtungen, seien es Künstler die Einfluss auf Politik nehmen, seien es Naturwissenschaftler die durch technische Neuerungen die Welt revolutionieren, seien es Philosophen irgendeiner Denkrichtung ist real. Alle diese indivuduellen und keinesfalls homogenen Persönlichkeiten prägen aktiv eine Gesellschaft mit. Und dann ist da noch das Volk, welches und auch das ist leider immer noch Fakt, zahlreich in die Kirche strömt, um sich dort vermeindlichen Anreiz und Heil zu suchen.
Ich kann unter diesen Gesichtspunkten nicht nachvollziehen, wie ein freidenkender Mensch, leugnen kann, daß das Christentum Einfluss auf unsere gesellschaftliche Entwicklung gehabt hat. Die Frage wer nun für die Menschenrechte verantwortlich ist, ist doch wirklich engstirnig gedacht. Sie sind im Kampf zwischen Denk- und Glaubensrichtungen enstanden. Ohne die Brutalität der Inquisition, ohne die Reibungsfläche die kirchliche Dogmen geboten haben und n.w.v. bieten, wäre kein Denker je auf das Bedürfnis nach Menschenrecht gekommen. Die Aufklärung hat zudem leider auch nicht wirklich gewonnen, sonst müsste es ja heutzutage auch keinen IBKA mehr geben. Sie hat einen großen Schritt getan, über die Treppe des Glaubens und den Kampf dagegen. Sie hat es aber leider nicht ganz geschafft, vielleicht kann sie das auch niemals, alle Menschen vom Unsinn des Glaubens und von der gewünschten deterministischen Wahrheit der Wissenschaft zu überzeugen. Denn auch die Wissenschaft, sie ist eben nicht wirklich deterministisch, kann tatsächlich keine endgültigen Antworten auf drängende Fragen in den Menschen bieten. Sie stellt Theorien auf, die eine gewisse Zeit lang Gültigkeit haben, sie kann erklären und veranschaulichen. Das ist hilfreich, für mich persönlich hilfreicher als religiöse Lehren, aber sie beantwortet nicht die Frage nach Sinn und Wahrhaftigkeit. Klingt komisch, ist aber so, die Wissenschaft schaft nur wenig Wissen, sie schaft nur die Fähigket die richtigen Fragen zu stellen.
Wie bringt man nun aber den Menschen bei, die richtigen Fragen zu stellen, d.h. also z.B. keine unsinnigen Fragen mehr nach Existenz oder Nicht-Existenz eine Gottes zu stellen, da diese Frage(n) nicht beantwortbar ist (sind) - weder für Naturwissenschaftler noch für Theologen.
Bildung war und ist hierauf eine Antwort, neben vielen anderen Angeboten die geschaffen werden müssten. Wir schauen da mal gerade in die aktuelle Politik: Pisa-Land ist abgebrannt...auch daran trägt nicht zuletzt eine religiöse Kultur ihren Teil. Immigration von Muslimen, ihr schlechter und separierter gesellschaftlicher Status, ihre Chancenungleichheit beim Zugang zu Bildung und als Folge dessen Hauptschulen als Türkenverwahranstalten. Jugendgewalt usw.
Wir schaffen es, trotzdem die Kirche nicht als Staatskirche existiert, trotz Freiheit, Würde, Menschenrechten nichtmal dort Einfluss auf Gesellschaftsgestaltung im positiven Sinne zu nehmen. Warum ist das so??? Aber wir leugnen die christliche Prägung unserer Gesellschaft zugunsten des Islam(ismus) und der Abwehr gegen diesen. Jeder versucht sein eigenes Ding durchzuziehen. Vielleicht deshalb!!! Dabei vergisst auch der Freigeist leider allzuoft die richtigen Fragen zu stellen, auch die, die eine Gesellschaft zu Frieden und Pluralismus formen wollen. Eine Leugnung des Christentums, darauf läuft diese Form der Blindheit, Geschichtsknitterung und Leugnung des Beitrages der Christenheit m.E. hinaus, ist der Veränderung der Gesellschaft in Richtung humanistischer Grundwerte nicht dienlich. Der atheistisch und aufgeklärt denkende Mensch kommt nicht umhin, in Anerkennung seiner eigenen Werte, eine Koexistenz mit Glauben und Gläübigen hinzunehmen, ja anzustreben. Wenn er dieses wenigstens schon mal kapiert hat, dann hat er viel mehr Möglichkeiten aufzuklären als vorher. Denn erst dann wird ihm auch zugehört werden. Wie es in den Wald hineinschallt so schallt es auch heraus. Dialog mag vieler Atheisten Sache nicht sein, beim IBKA habe ich diese leidliche Erfahrung machen müssen, aber ohne Dialog geht es nicht. Über die Köpfe der Menschen, die an eine bestimmte Sache nunmal glauben hinwegzuargumentieren und von oben herab auf sie zu zielen hat so wenig Stil und Rückgrat, daß die Christen oder Muslime durchaus zu recht so ähnlich reagieren, wie Atheisten auf Missionierunsversuche reagieren. Im Gegensatz zu vielen heutigen Aufklärern beherzigten die alten Meister, Philosophen und Künstler das wohl noch stärker. Ein sachliche, konstruktive und qualitative Diskussion, die im Interesse wissenschaftlich denkender Atheisten liegen sollte, wird nicht durch gegenseitige Herabsetzung erreicht, nicht durch Spott und Hohn, sondern druch Argumente. Egal ob nun die "Anderen" angefangen haben oder sich anstellen. Wenn nun religiöse Gefühle schlecht und schwer zu argumentieren sind, gilt es bei den Menschen zu schulen, das sie lernen ihre Gefühle besser auszudrücken und zu verarbeiten. Hier ist wieder Bildung gefragt. In der Frage der abgesetzten Mozartoper Idomeneo z.B., - schon erstaunlich modern übrigens der Inhalt zwinkern - , ist Rückgrat gefragt. Nicht nachgeben oder einknicken. Erklärenund Aufklären. Sachlich konsequent bleiben. Dialog führen kann man auch, wenn man sein Ding durchzieht.
Ich selbst bin kein Atheist. Ich glaube aber auch nicht an Gott oder Götter. Ich verabscheue die Kirche und die von ihr gesaehte Gewalt, ich bin traurig über die Tatsache das viele Menschen auf Ideologien, wie die Weltreligionen es für mich sind, hereinfallen. Mir ist alles Gleichgeschaltete, alles zu stark Geregelte zuwider. Aber ich muß die Realitäten annehmen wie sie sind. Und derzeit leben in Deutschland nur ein Drittel Atheisten und ne Menge hirnverseuchter Kranker, die mir einfach nur Leid tun, ob der Unfähigkeit die richtigen Fragen zu stellen und ihrer Naivität bei der Antwortsuche. Als Agnostiker, das trifft mich wohl am ehesten, stelle ich die Frage nach Gott nicht. Ich stelle aber die Fragen nach der Auswirkung des Glaubens an diesen Gott und nach seiner Entstehung. Also betrachte ich solche Themen und Gefahren wie Intelligent Design und Kreationismus, Sekten wie das Cristentum, den Islam, das Judentum; achte auf politische Fragen die Einfluss auf Freiheit und Pluralismus haben und auch auf Privilegien der Kirche oder der Muslimverbände.
Wenn dann ein durchaus auch zur Selbstkritik fähiger Christ einen Dialog sucht, so liegt darin für alle Seiten eine Chance. Die Kirche hat wenig Interesse an der Ausbreitung kreationistischen Gedankengutes oder evangelikaler Politik und die Atheisten mit Aufklärungsbedürfnis ebenso nicht. Also so what? Warum ist man also so eingegraben in seinem Schützengraben? Im Freigeisterhaus wird jeder Christ gleich erstmal als Einweihung verprügelt, zum Teil bar jeder Nettiquette. So überzeugt man niemanden, schon gar nicht wenn er doch wegen des missionarischen Imperativs nach Matthäus hierher sich verirrt hat. Derartige Diskussionen, auf diesem Niveau geführt verlaufen immer gleich, bringen gar nichts und beginnen mich zu langweilen. Bildend finde ich das auch nicht immer. Ich würde mich freuen, wenn sich der Stil da etwas netter gestalten ließe. Egal ob Christenmissionare hier nerven und Streß anfangen oder provozieren. Der Klügere gibt halt nach.
Um das aber auch nochmal klarzustellen, wenn ich hier schon einen relativen Rundumschlag mache, ich bin ganz klar gegen Bevormundung durch Kirche o.ä. Sekten. Privilegien darf es für gar niemanden einer Glaubensrichtung geben. Umgekehrt genauso.
_________________
"Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#573206) Verfasst am: 27.09.2006, 12:32    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
@GermanHeretic

Zitat:
Ja, Du schleimiger Christenversteher.


Wenn Du Spass dran hast, dass Dir Gleichgesinnte Deine Vorurteile und Borniertheit bestätigen: Hau ab und such Dir nen anderen Thread. Leute von Deinem geistigen Niveau brauchen halt Ihre Feindbilder und binären Weltbilder, und die soll man ihnen dann auch lassen.

Na na na, wo bleibt denn da der Kontext? Sollten Christen diesen nicht von der vielen Exegese verinnerlicht haben?
Konstrukt23s geistiges Niveau ist schonmal hoch genug, den zwinkern -Smiley hinter obigem Satz sowohl zu lesen als auch zu verstehen. Da bin ich mir ziemlich sicher, weshalb mein Geist kein bißchen gezögert hat, eine ironisch-flapsige Bemerkung abzulassen. Ironie bewegt sich natürlich auf einem Niveau, das nicht jeder erreicht.
_________________
"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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hehehe
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 674

Beitrag(#573214) Verfasst am: 27.09.2006, 12:54    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Das ist interessant. "So tun als ob"? Sind denn für dich die Religionen nicht gleichwertig? Ist für dich das Christentum mehr wert als der Buddhismus? Wer legt die Wertigkeit fest?


Selbstverständlich sind Religionen NICHT gleichwertig - wer könnte so schwachsinnig sein, eine solche Position zu vertreten? Die Unterschiede zwischen den Religionen sind riesig; es gibt welche, die vom Liebesgedanken getragen sind; es gab Religionen in denen Menschen geopfert wurden, in denen Baumstämme angebetet wurden usw. Wer könnte so bescheuert sein, einen Götzendienst in dem irgendwelche geschnitzen Holzfigürchen als Götter verehrt werden, auf eine Stufe mit der hochentwickelten christlichen Theologie und Phbilosophie stellen?

Zitat:
Soll ein Christ mehr wert sein als ein Moslem? Ist für dich ein Jude weniger wert als ein Buddhist? Oder geht es für dich nur um eine ganz übergeordnete Einteilung in Christen und Heiden?


Da versuchst Du jetzt unbemerkt das Thema zu wechseln - nicht mit mir! Die Gleichwertigkeit von Religionen, die auch jemand wie Du spätestens dann anzweifeln würde wenn er auf dem Opferaltar landet, hat natürlich nichts zu tun mit der Gleichwertigkeit der MENSCHEN.

Später mehr, hab jetzt keine Zeit.
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Poldi
Bin Daheim



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 4559
Wohnort: Bavarian Congo

Beitrag(#573216) Verfasst am: 27.09.2006, 12:56    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:

Selbstverständlich sind Religionen NICHT gleichwertig - wer könnte so schwachsinnig sein, eine solche Position zu vertreten?


Natürlich sind alle Religionen gleichwertig ... genau gesagt, sind sie alle gleich wertlos und deswegen nicht zu privilegieren, ganz einfach ...
_________________
gG,
Poldi
Doch leider kanns gefählich sein, den Satan in dir zu verstehen.
Jeder Mensch ein Sünderschwein, Oh christliches Vergehen.
Die Trennung zwischen Gut und Bös die wirst du niemals finden
nur leider kanns gefährlich sein das den Pfaffen auf die Nasen zu binden.
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#573217) Verfasst am: 27.09.2006, 12:59    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Selbstverständlich sind Religionen NICHT gleichwertig - wer könnte so schwachsinnig sein, eine solche Position zu vertreten? Die Unterschiede zwischen den Religionen sind riesig; es gibt welche, die vom Liebesgedanken getragen sind; es gab Religionen in denen Menschen geopfert wurden, in denen Baumstämme angebetet wurden usw. Wer könnte so bescheuert sein, einen Götzendienst in dem irgendwelche geschnitzen Holzfigürchen als Götter verehrt werden, auf eine Stufe mit der hochentwickelten christlichen Theologie und Phbilosophie stellen?

Gröhl...
Ist das die hochentwickelte Theologie, in der man seinen Gott aufißt?

Zu geschnitzen Götzenbildern:

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Poldi
Bin Daheim



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 4559
Wohnort: Bavarian Congo

Beitrag(#573219) Verfasst am: 27.09.2006, 13:00    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:

Gröhl...
Ist das die hochentwickelte Theologie, in der man seinen Gott aufißt?


Nunja, ritueller Kannibalismus ist bei primitiven Kulturen bekanntlich recht weit verbreitet ... zynisches Grinsen
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Poldi
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#573237) Verfasst am: 27.09.2006, 13:43    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Selbstverständlich sind Religionen NICHT gleichwertig - wer könnte so schwachsinnig sein, eine solche Position zu vertreten? Die Unterschiede zwischen den Religionen sind riesig; ...


Schwachsinn vertritt wohl eher derjenige, der "gleichwertig" mit "identisch" verwechselt. Das Kleingedruckte

Ansonsten gebe ich Poldi Recht: Schwurbelkram wertet sich nicht alleine durch die Andersnennung der Gottheit auf.
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Blanka
Xenophrasologiepreisträgerin 2007



Anmeldungsdatum: 22.09.2006
Beiträge: 1243
Wohnort: München

Beitrag(#573244) Verfasst am: 27.09.2006, 13:53    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
@Konstrukt23

Zitat:
Es geht nicht darum, die christliche Geschichte Europas und deren Stellenwert zu leugnen.


Freut mich dass es wenigstens einen hier gibt, der diesen Stellenwert nicht leugnet!

Zitat:
Es geht darum nach vorne zu schauen und alte Privilegien zugunsten modernerer Moralvorstellungen und Philosophien abzuschaffen. Kirche war gestern, Humanisus ist heute.


Die Frage ist, um welche Privilegien es sich handelt. Ich glaube es gibt hier kaum welche, die Bücher des Papstes lesen - wenn sie es täten, wüssten sie, dass er beispielsweise der Kirchensteuer wie es sie in Deutschland gibt, sehr kritisch gegenübersteht. Was ich damit sagen will: Gewisse Privilegien sollte die Kirche in der Tat nicht haben, weil sie ihrer Sache nicht guttun, sie soz. verweltlichen - da kann man durchaus einen Konsens finden, und die Fronten verlaufen sicherlich anders, als sich Atheist Klein-Fritzchen das vorstellt.

Eine andere Frage ist dagegen, ob ein Staat gut daran tut, sich in religiösen Fragen als unbeschriebenes Blatt Papier zu geben - so als hätte er keine religiösen Wurzeln (die er dann weder privilegieren noch verteidigen muss). Das ist, was viele unter dem Begriff "Aufklärung" fordern: Alle Religionen in einen Topf schmeissen, so tun als sein sie gleichwertig, und hoffen dass sie alle gemeinsam untergehen zwinkern Das wird nicht funktionieren. Gerade mit Blick auf den Islam wird doch deutlich, dass ein Staat, der sich als religiös "neutral" und unbeteiligt presentieren will, am Ende nicht mehr viel in der Hand hat, um einen zunehmend agressiveren und anmassenderen Islam in seine Grenzen zu verweisen. Ein Religions-loser Staat ist für jeden Moslem religiöses Freiwild; soz. unbebautes Gebiet wo er sich und seine Religion breitmachen kann. Und er hat nicht nur aus Sicht des Islam ein Defizit; er hat vielmehr ein TATSÄCHLICHES Defizit; es fehlt ihm etwas - nämlich eine klare Antwort auf die Frage, in welche Kanäle die nunmal bei vielen Menschen vorhandene Sehnsucht nach Transzendentem zu lenken ist. Hier so zu tun, als sei die heutige Kirche auf eine Stufe mit Mullahs und Talliban-Fanatikern zu stellen, ist einfach nur realitätsfremd und dämlich, und es könnte gut sein dass man sich mit dieser dämlichen Einstellung ein Gut verspielt, das ziemlich wichtig für uns alle ist.

Ich glaube dass viele, die groß von Humanismus schreiben, einfach völlig ignorant gegenüber der Tatsache sind, dass ein Großteil der Menschen nicht so "tickt" wie sie. Religion spielt nach wie vor eine große Rolle - nicht politisch, aber in den Köpfen der Menschen. Für viele Menschen ist Gott keine überflüssige Schreckensvorstellung, sondern die Hoffnung auf die sie bauen. Das kann man natürlich ignorieren, und hoffen dass irgendwann alle Menschen so werden wie die paar Hardcore-Atheisten in diesem Forum - aber das ist eben nur Wunschdenken und die Realität sieht anders aus. Kurz: RELIGION SPIELT EINE WICHTIGE ROLLE; FÜR EINE GROSSE ZAHL MENSCHEN IST SIE VON HOHER BEDEUTUNG. Ist es nun sinnvoll für einen Staat, in einer Frage, die für viele Menschen eine grosse Rolle spielt, und auf die sich in unserer Kultur eine spezifisch christliche Antwort entwickelt hat, keine klare Position einzunehmen und so zu tun als sei die spezifisch christliche Antwort, die wesentlich an unserer kulturellen Entwicklung beteiligt war, auf eine Stufe zu stellen mit anderen Antworten? Ist das speziell in Hinblick auf eine sich auch bei uns ausbreitende, aggressive Religion wie dem Islam sinnvoll, hier einfach so zu tun, als ob es uns egal sein kann, ob die vorherrschende religiöse Prägung nun christlich oder islamisch ist?

Ums noch klarer zu formulieren: Religion gibts immer noch, und sie wird es aller Wahrscheinlichkeit noch lange geben; sie ist offenbar auch in der Lage, Menschen ausgesprochen stark zu prägen. Es muss doch jedem klar sein, dass es keine besonders gute Idee ist, wenn der Staat sagt: Scheissegal, was die Leute glauben; wir behandeln alle Religionen gleich. Da werden sich gewisse Leute die Hände reiben, in deren Vorstellungswelt praktisch ALLE von uns sog. "Ungläubige" sind, die man bei Resistenz gegen ihr grossartiges religiöses Rezept so schnell wie möglich ins Jenseits befördern muss. Tolle Idee, deren religiöses Rezept als gleichwertig mit dem Christentum zu definieren!

Zitat:
Es geht darum was zeitgemäß ist. Und die Bibel löst sicherlich heute nicht mehr die Probleme von vorgestern. Die Kirche hat eine Grundlage geschaffen, weg vom Naturrecht usw., aber sie war nur ein Meilenstein auf dem Weg zu Menschenrecht und Freiheit.


Das ist schonmal ein wesentlicher Punkt: Die christliche Geschichte war eben der Weg, der dahin geführt hat wo wir heute sind - und NICHT eine islamische oder hinduistische oder sonst eine Geschichte: nein, eine ganz spezifisch christliche, von der Kirche geprägte Geschichte. Das sollte als Argument ausreichen, dass auch die Hardcore-Atheisten in diesem Forum anerkennen: "Jo, nicht alle sind so super super hoch-intelligent, aufgeklärt und toll wie ich und brauchen keinen Gott; und für die die ihn brauchen, ist es mir 1000x lieber, wenn sie ihn im Christentum als im Islam finden. Und aus diesem Grund kann auch ich damit leben, wenn der christliche Glaube bei uns gegenüber anderen Religionen Privilegien geniesst"

Zitat:
Nicht mehr und nicht weniger. Unsere heutige Zeit mit ihren Belangen braucht neue Lösungen, jenseits von Jesus und Mohamed.


Das wäre sicherlich einen eigenen Thread wert, welche Lösungen Dir da vorschweben. Fakt ist: Die rein atheistischen "Lösungen", die politischen Heilsversprechen, haben versagt; viele Menschen sind nach wie vor religiös - nicht nur der zunehmende Strom von Zuwanderern, sondern auch viele Deutsche. Der riesige wissenschaftliche Fortschritt kann, auch wenn Schmidt-Salomon und ähnliche Kleinhirnakrobaten das regelmässig verleugnen, die letzten Fragen eben auch nicht beantworten - und gerade DIE spielen im ganz praktischen Leben vieler eben eine bedeutende Rolle: Was ist der Sinn, wozu bin ich hier, wie soll ich eigentlich leben, wonach soll ich streben? Die Bedeutung dieser Fragen zu verleugnen, kommt in meinen Augen völliger Schwachsinnigkeit gleich.

@GermanHeretic

Zitat:
Ja, Du schleimiger Christenversteher.


Wenn Du Spass dran hast, dass Dir Gleichgesinnte Deine Vorurteile und Borniertheit bestätigen: Hau ab und such Dir nen anderen Thread. Leute von Deinem geistigen Niveau brauchen halt Ihre Feindbilder und binären Weltbilder, und die soll man ihnen dann auch lassen.

@enpassant

Zitat:
Hierzu muss zuerst mit der unerträglichen, gleichwohl den Leuten unaufhörlich wiedergekäuten und von Klein auf eingetrichterten Mär aufgeräumt werden, dass sich viele entscheidende Grundwerte des modernen Europas, also zum Beipiel Religionsfreiheit-, Gewissens- und Meinungsfreiheit, Menschenwürde und insgesamt die allgemeinen Menschenrechte auf die ach so edlen "christlichen Werte" gründeten. Denn in Wirklichkeit wurden jene in wesentlichen Teilen gegen den erbitterten Widerstand der christlichen Religion erkämpft.


Aha, sie wurden also gegen den Widerstand der christlichen Religion erkämpft - das soll ich wohl einfach deswegen glauben, weil so ein Spack namens enpassant das behauptet? Oder hast Du am Ende sogar in Deinem endlosen Geschwätz irgendwo ein Argument versteckt, dass ich übersehen habe? Wie kommt es eigentlich, dass vor 60 Jahren - zu einer Zeit wo das doch angeblich so schrecklich inhumane Christentum längst nichts mehr zu sagen hatte - die Menschenrechte KEINEN DRECK mehr gezählt haben, und man hunderte Millionen für politische Ideen wie Nationalsozialismus und Kommunismus ins Gras beissen mussten? Da passt doch irgendwie was nicht zusammen: Es soll nicht nur reiner Zufall sein, dass unsere Zivilisation ihren Status aus einer christlichen Geschichte heraus entwickelt hat - nein, dieser Status wurde sogar gegen den erbitterten Widerstand des Christentums erkämpft. Komisch. Dann hätten die Menschenrechte ja umso eher überall dort erfunden werden müssen, wo es kein Christentum gab - taten sie aber nicht. Und zu einem Zeitpunkt wo der von Dir fabulierte christliche Widerstand gegen die Humanität nun wirklich nicht mehr vorhanden war, versinken wir in nie dagewesenen Ausmassen von Inhumanität. So einfach wie in Deiner Baby-haften Vorstellung kanns also nicht gewesen sein.


also , "hehehe", ich möchte Dich gern was ganz themenfremdes und vielleicht auch irritierendes fragen, weil es in aktuelle forschungen meiner fachschaft zu den argumentativen manifestationen und deren lebensumstände passt...

hast Du einen kleinen penis ?
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Am zweifelfreisten frei von Zweifeln sind stets die Verzweifelten !
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
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Beitrag(#573317) Verfasst am: 27.09.2006, 15:25    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
@Konstrukt23

Zitat:
Es geht nicht darum, die christliche Geschichte Europas und deren Stellenwert zu leugnen.


Freut mich dass es wenigstens einen hier gibt, der diesen Stellenwert nicht leugnet!


Und imemr noch unterstellt er allen anderen, das zu tun ...



hehehe hat folgendes geschrieben:
Gewisse Privilegien sollte die Kirche in der Tat nicht haben, weil sie ihrer Sache nicht guttun, sie soz. verweltlichen - da kann man durchaus einen Konsens finden, und die Fronten verlaufen sicherlich anders, als sich Atheist Klein-Fritzchen das vorstellt.


Die Tatsache, das es innerhalb der Kirche kritiche Stimmen gibt, die von dem maßgeblichen Funktionären icht gehört werden, ändert an dr Frontlinie nichts. Und schon agr nicht wird der Atheist dadurch zu Klein-Fritzchen.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Gerade mit Blick auf den Islam wird doch deutlich, dass ein Staat, der sich als religiös "neutral" und unbeteiligt presentieren will, am Ende nicht mehr viel in der Hand hat, um einen zunehmend agressiveren und anmassenderen Islam in seine Grenzen zu verweisen.


Blödsinn. Es ist der dem Chritentum verhaftete Statt,d er hilflos ist, weil er wirksame Maßnahmen nicht treffen kann aus Angst, sie würden auch das Christentum treffen.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Ein Religions-loser Staat ist für jeden Moslem religiöses Freiwild; soz. unbebautes Gebiet wo er sich und seine Religion breitmachen kann.


Ja und? Soll man sich einem Diktator unterwerfen, um dem anderen sagen zu könenn "Sorry, wir haben schon einen" und dann darauf zu hoffen, dass die beiden sich einigen?

hehehe hat folgendes geschrieben:
Und er hat nicht nur aus Sicht des Islam ein Defizit; er hat vielmehr ein TATSÄCHLICHES Defizit; es fehlt ihm etwas - nämlich eine klare Antwort auf die Frage, in welche Kanäle die nunmal bei vielen Menschen vorhandene Sehnsucht nach Transzendentem zu lenken ist.


Nein, die fehlt ihm nicht. Jedenfalls nicht mehr als mir die AIDS-Viren, die ich nicht im Blut habe.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Ich glaube dass viele, die groß von Humanismus schreiben, einfach völlig ignorant gegenüber der Tatsache sind, dass ein Großteil der Menschen nicht so "tickt" wie sie.


Es sind wohl eher die Religiösen, die sich weigern zur kennetnis zu nehmen, dass ein Großteil nicht wie sie tickt.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Religion spielt nach wie vor eine große Rolle - nicht politisch, aber in den Köpfen der Menschen.


Ind en Köpfen mancher Menschen, nicht der Menschen. Und deisne manchen kann geholfen werden.

Ansonsten. Auch AIDS-Viren spielen eine große Rolle im Leben der AIDS-Kranken. Trotzdem lege ich keinen Wert auf eine Ansteckung.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Ist es nun sinnvoll für einen Staat, in einer Frage, die für viele Menschen eine grosse Rolle spielt, und auf die sich in unserer Kultur eine spezifisch christliche Antwort entwickelt hat, keine klare Position einzunehmen und so zu tun als sei die spezifisch christliche Antwort, die wesentlich an unserer kulturellen Entwicklung beteiligt war, auf eine Stufe zu stellen mit anderen Antworten?


Ja. Weil amn nicht so tun muss, sondern weil es einfach so ist.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Ist das speziell in Hinblick auf eine sich auch bei uns ausbreitende, aggressive Religion wie dem Islam sinnvoll, hier einfach so zu tun, als ob es uns egal sein kann, ob die vorherrschende religiöse Prägung nun christlich oder islamisch ist?


Ja. Denn dass es bei uns friedlicher zugeht, liegt nicht am Christentum, sondern daran, dass es eben nicht mehr herrscht.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Es muss doch jedem klar sein, dass es keine besonders gute Idee ist, wenn der Staat sagt: Scheissegal, was die Leute glauben; wir behandeln alle Religionen gleich.


Ach, muss es das? Und wer es bestreitet, der ist doof, oder wie?

hehehe hat folgendes geschrieben:
Die christliche Geschichte war eben der Weg, der dahin geführt hat wo wir heute sind


Nein, dahin, wo wir heute sind, hat die Geschichte der Aufklärung geführt. Die christliche Geschichte hat Kreuzzüge und Scheiterhaufen gebracht.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Die rein atheistischen "Lösungen", die politischen Heilsversprechen, haben versagt;


Du meisnt, die politoschen religionen. Natürlich sind die auch nicht besser als alle anderen.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Der riesige wissenschaftliche Fortschritt kann, auch wenn Schmidt-Salomon und ähnliche Kleinhirnakrobaten das regelmässig verleugnen, die letzten Fragen eben auch nicht beantworten


Im egensatz zu den Hirnabschaltakrobaten aus der Religiösen Ecke behauptet die Wissenschaft auch gar nicht, es zu können.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Was ist der Sinn, wozu bin ich hier, wie soll ich eigentlich leben, wonach soll ich streben? Die Bedeutung dieser Fragen zu verleugnen, kommt in meinen Augen völliger Schwachsinnigkeit gleich.


Und gleich die nächste Beleidigung. Sorry, die Fragen sind nunmal völlig bedeutungslos, eben weil sie prinzipiell nicht beantwortbar sind. Und eben deswegen ist eine Wissenschaft, die zugibt, keine Antwort zu haben, besser, als eine Religion, die auch keine hat, aber eine vorlügt.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Aha, sie wurden also gegen den Widerstand der christlichen Religion erkämpft - das soll ich wohl einfach deswegen glauben, weil so ein Spack namens enpassant das behauptet?


Und die nächste Beleidigung. Nein, du braucst es nicht zu glauben, di kannst es wissen, weil es in allen Geschichtsbüchern steht. Udn das etliche, so wie du, heute noch Widerstand leisten, hats du selber zugegeben.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Wie kommt es eigentlich, dass vor 60 Jahren - zu einer Zeit wo das doch angeblich so schrecklich inhumane Christentum längst nichts mehr zu sagen hatte - die Menschenrechte KEINEN DRECK mehr gezählt haben, und man hunderte Millionen für politische Ideen wie Nationalsozialismus und Kommunismus ins Gras beissen mussten?


Natürlich, die Kommunisten Was ahts du eigentlich dazu zu sagen, dass Gottgläibige in Mittelamerika Menschenopfer dargebracht haben, denen sie das Herz bei lebendigem Leibe rausgeschnitten haben?

Wer hier ist Kommunist oder Nazui? Was also haben wir mit denen zu schaffen?

[quote="hehehe"]Komisch. Dann hätten die Menschenrechte ja umso eher überall dort erfunden werden müssen, wo es kein Christentum gab - taten sie aber nicht.[/quotwe]

Blödsinn, dass die Erfinder nunmal unter Christen lebten, macht sie nicht zu Christen, und ihre Erfindungen nicht zu christlichen.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Und zu einem Zeitpunkt wo der von Dir fabulierte christliche Widerstand gegen die Humanität nun wirklich nicht mehr vorhanden war, versinken wir in nie dagewesenen Ausmassen von Inhumanität. So einfach wie in Deiner Baby-haften Vorstellung kanns also nicht gewesen sein.


Nie dagewesen? Nil novum sub sole - es ist alles schon mal dagewesen. Die christliche Inquisition kanns mit den Nazis an Inhumanität locker aufnehmen. Vergleichbares aus dem Islam kenne ich übrigens nicht.
_________________
Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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enpassant
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Wohnort: leipzig

Beitrag(#573319) Verfasst am: 27.09.2006, 15:33    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Selbstverständlich sind Religionen NICHT gleichwertig - wer könnte so schwachsinnig sein, eine solche Position zu vertreten? Die Unterschiede zwischen den Religionen sind riesig; es gibt welche, die vom Liebesgedanken getragen sind; es gab Religionen in denen Menschen geopfert wurden, in denen Baumstämme angebetet wurden usw. Wer könnte so bescheuert sein, einen Götzendienst in dem irgendwelche geschnitzen Holzfigürchen als Götter verehrt werden, auf eine Stufe mit der hochentwickelten christlichen Theologie und Phbilosophie stellen?



Nun, in einem zentralen Punkt sind alle Religionen gleich: Sie stellen mehr oder weniger umfangreiche Behauptungen über unerweisliche Dinge auf. Und ob man nun mit geschnitzten Holzfigürchen, verstorbenen Menschen (Heilige) oder vorphantasierte transzendente Wesen kommuniziert, sie anbetet und bittet usw., das läuft ja wohl definitiv auf's Gleiche hinaus.

Wichtiger für die Realität ist da schon, welche sozialen und ethischen Vorstellungen und Auswirkungen auf Denken, Urteilen und Handeln mit den einzelnen religiösen Weltbildern verbunden sind.

In diesem Sinne zählen ganz klar diejenigen Religionen, welche vorgeben, im Gegensatz zu allen anderen die alleinig und unfehlbar wahren zu sein, schon allein aus diesem Grunde erwiesener Maßen sowohl in intellektueller wie auch ethischer Hinsicht zum Abschaum aller Religiosität.

Was nun das von dir mit so eifernder Liebe (*lautlach*) verteidigte Christentum angeht, so können nur Menschen mit durch umfassenden Selbstbetrug völlig eingetrübter Wahrnehmung davon überzeugt sein, dass das der christlichen Religion aufgeklebte Etikett "Liebe" etwas mit dem eigentlichen Inhalt zu tun hätte.

Dieser Umstand drängt sich jedem geradezu auf, der nur einmal die Bibel bei halbwegs klarem Verstande liest. Wenn da von einem allmächtigen (!!!) Gott schwadroniert wird, der erst alles, was außer ihm existiert, aus dem Nichts geschaffen haben soll, dann aber darüber erbost und zornig ist, dass die Dinge, insbesondere seine Menschen, nicht so funktionieren, wie er es in seiner gütigen Allmacht eigentlich bestimmt hat. Und wenn dieser Gott sich dann tatsächlich an seinen eigenen Geschöpfen rächt oder eine ganz bestimmte Ethnie als seine erwählten Günstlinge bestimmt, an denen er sich dann ebenfalls und noch viel fürchterlicher rächt. Oder wenn der Allerhöchste seine armseligen Geschöpfe aus dem Elend, in welches er sie nach eigener Aussage selbst gestürzt hat, "erlösen" will, zu diesem Zwecke dann unter Androhung von Höllenqualen zu "Lieben" befiehlt - am Ende aber (bis auf ein paar "Auserwählte) seine eigenen denkenden und fühlenden Geschöpfe ewigen Qualen überantwortet, aus "Rache" dafür, dass sie so gehandelt haben, wie er selbst es in seiner Allmacht bewirkt hat usw. usf.... - dann muss ganz unausweichlich der über alle Maßen "bescheuert" dastehen, welcher dergleichen absurden Müll ernsthaft für den Gipfel aller Religion und "hochentwickelte Theologie" ausgeben will. Dagegen erscheint ja die Anrufung eines Baumgottes für eine gute Apfelernte geradezu "logisch"...

Und: Solchen jeden elementaren Verstand und jede ethische Urteilskraft verhöhnenden Mummenschanz auch nur in die Nähe von Philosophie zu bringen ist eine intellektuelle Unverschämtheit sondergleichen und eine Beleidigung für jedes echte Interesse an Philosophie.
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Zuletzt bearbeitet von enpassant am 27.09.2006, 15:56, insgesamt 2-mal bearbeitet
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caballito
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Beitrag(#573320) Verfasst am: 27.09.2006, 15:35    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Selbstverständlich sind Religionen NICHT gleichwertig - wer könnte so schwachsinnig sein, eine solche Position zu vertreten?


Ich. Und ich habe es nicht nötig, mich von einem dahergelaufenen Missionar als schwachsinnig bezeichnen zu lassen.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Die Unterschiede zwischen den Religionen sind riesig; es gibt welche, die vom Liebesgedanken getragen sind; es gab Religionen in denen Menschen geopfert wurden, in denen Baumstämme angebetet wurden usw.


Was ja nur den Schwachsinn von Religion an sich beweist, oder?

hehehe hat folgendes geschrieben:
Wer könnte so bescheuert sein, einen Götzendienst in dem irgendwelche geschnitzen Holzfigürchen als Götter verehrt werden, auf eine Stufe mit der hochentwickelten christlichen Theologie und Phbilosophie stellen?


Ich kann ehrlich gesagt keinen allzugroßen Unterscheid erkennen zwischen der Anbetung einer selbstgeschnutzten Figur und eines selbstgedachten Hirnegspinstes. Außer, das die Holfigur eine gewisse Kunstfertigkeit erfordert ... Und ich habe es auch nicht nötig, mich von einem dahergelaufenen Missionar bescheuert nennen zu lassen.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Da versuchst Du jetzt unbemerkt das Thema zu wechseln - nicht mit mir! Die Gleichwertigkeit von Religionen, die auch jemand wie Du spätestens dann anzweifeln würde wenn er auf dem Opferaltar landet, hat natürlich nichts zu tun mit der Gleichwertigkeit der MENSCHEN.


May be. Ich vermute, auf dme Opferaltar der Azteken wäre es weniger qualvoll als auf dem Scheiterhaufen der Inquisition. Von daher würde ich wohl die Azteken vorziehen.

PS: Wer Tippfehler findet, kann sie behalten. Diese Figur ist kein Korrekturlesen wert.
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Heike N.
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Beitrag(#573326) Verfasst am: 27.09.2006, 15:41    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
PS: Wer Tippfehler findet, kann sie behalten. Diese Figur ist kein Korrekturlesen wert.


Also, ich finde

Zitat:
...selbstgeschnutzten...


allerliebst. Ich liebe es...

Ich schnutze mir jetzt auch einen Gott. Lachen
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caballito
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Beitrag(#573331) Verfasst am: 27.09.2006, 15:45    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
PS: Wer Tippfehler findet, kann sie behalten. Diese Figur ist kein Korrekturlesen wert.


Also, ich finde

Zitat:
...selbstgeschnutzten...


allerliebst. Ich liebe es...

Ich schnutze mir jetzt auch einen Gott. Lachen


Ok, er gehört dir.

Aber fangt jetzt nicht an, euch drum zu prügeln! Suspekt
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Stingery
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Beitrag(#573332) Verfasst am: 27.09.2006, 15:47    Titel: Antworten mit Zitat

Mal eine allgemeine Frage in den Raum gestellt, die sich mir beim Lesen von hehehe's Beiträgen aufdrängt:
Warum sind viele Christen, die nach eigenen Angaben im Auftrag der Nächstenliebe unterwegs sind, immer so beledigend und herabwürdigend, wenn man ihnen in Diskussionen eine abweichende, sowie meist rational gut begründete Meinung vorsetzt?
Zeugt der verbale Angriff mit persönlichen Beleidigungen seitens vieler Christen nicht von einer immensen Unsicherheit in Bezug auf ihren eigenen Standpunkt? Es scheint viel wichtiger zu sein, um jeden Preis recht zu bekommen, als dass man erst überlegt, weshalb man überhaupt recht haben sollte.
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Sanne
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Beitrag(#573350) Verfasst am: 27.09.2006, 16:05    Titel: Antworten mit Zitat

Stingery hat folgendes geschrieben:

Zeugt der verbale Angriff mit persönlichen Beleidigungen seitens vieler Christen nicht von einer immensen Unsicherheit in Bezug auf ihren eigenen Standpunkt?


Unsicherheit kann es nicht sein, da die Christen im Besitz der einzigen Wahrheit sind. Ich vermute, es liegt nur am Temperament bzw Charakter des einzelnen. Die einen versuchen es mit Sanftheit, die anderen mit roher Gewalt.

Bei Atheisten gibt es übrigens auch welche, die gerne beleidigen und grob werden, und andere, die fast immer freundlich sind. Nun gut, "der Atheismus" macht uns ja keine Vorschriften. Schulterzucken Lachen
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phoenix64
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Beitrag(#573386) Verfasst am: 27.09.2006, 16:51    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:


Selbstverständlich sind Religionen NICHT gleichwertig - wer könnte so schwachsinnig sein, eine solche Position zu vertreten? Die Unterschiede zwischen den Religionen sind riesig; es gibt welche, die vom Liebesgedanken getragen sind; es gab Religionen in denen Menschen geopfert wurden, in denen Baumstämme angebetet wurden usw. Wer könnte so bescheuert sein, einen Götzendienst in dem irgendwelche geschnitzen Holzfigürchen als Götter verehrt werden, auf eine Stufe mit der hochentwickelten christlichen Theologie und Phbilosophie stellen?

Nun, ich vertrete solch eine Position. So lange keine Gesetze, Menschenrechte etc. verletzt werden, betrachte ich alle Religionen erstmal als gleichwertig. Warum auch nicht? Woran soll man den "Wert" der "Gottheit", an die jemand glaubt, denn auch bemessen? "Menschenopfer" wären sicherlich ein Verstoß gegen Menschenrechte und Gesetze, deshalb wäre eine solche Religion auch keiner Diskussion würdig. Nebenbei, wenn man schon so ein Beispiel erwähnt, dann erinnere man sich doch auch daran, daß ein ganz zentraler Punkt des Christentums die Anbetung eines Menschenopfers ist.

Aber nehmen wir mal einen Moment an, ich sei nicht "schwachsinnig", wie du dich so überaus freundlich ausdrückst, und es müsste tatsächlich eine Entscheidung getroffen werden, welche Religion die wertvollste ist. Was in drei zarkender Fuerwarks Namen bringt dich dazu, zu glauben, das könnte ausgerechnet die christliche Kirche sein?
Wenn es eine Beurteilungsmöglichkeit gäbe und sie nötig wäre, würde man sich ganz sicher als erstes - sozusagen als Vorauswahl - ansehen, wie eine Religion sich bisher verhalten hat. Und schon hier würde das Christentum als verbrecherischste Religion, die es je gegeben hat, mit wehenden Fahnen untergehen. Tausende und abertausende Ermordete, Kreuzzüge, Hexenverbrennung, Zwangsmissionierung, hemmungsloser Mißbrauch der religiösen Macht... diese Religion würde nicht mal die Vorausscheidung überstehen. Nein, sorry, da würde jede "Baumstamm"-Religion garantiert bessere Karten haben.

hehehe hat folgendes geschrieben:

phoenix64 hat folgendes geschrieben:
Soll ein Christ mehr wert sein als ein Moslem? Ist für dich ein Jude weniger wert als ein Buddhist? Oder geht es für dich nur um eine ganz übergeordnete Einteilung in Christen und Heiden?


Da versuchst Du jetzt unbemerkt das Thema zu wechseln - nicht mit mir! Die Gleichwertigkeit von Religionen, die auch jemand wie Du spätestens dann anzweifeln würde wenn er auf dem Opferaltar landet, hat natürlich nichts zu tun mit der Gleichwertigkeit der MENSCHEN.

Keineswegs das Thema gewechselt - genau darauf ist es Jahrhunderte lang hinausgelaufen. Und tut es noch immer. Für viele Religiöse haben "Ungläubige" nicht denselben Wert wie Gläubige.
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Claus
die Axt im Walde



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Beitrag(#573398) Verfasst am: 27.09.2006, 17:24    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Man kann ALLES rational begründen, von der Judenvernichtung bis zur Atombombe gegen Zivilisten: Für alles lassen sich rationale Gründe finden.

Mit rationalen Gründen wirst du kaum jemanden dazu bringen können, mit einem entführten Flugzeug einen Wolkenkratzer zum Einsturz zu bringen und dabei selber draufzugehen...

hehehe hat folgendes geschrieben:
Gerade mit Blick auf den Islam wird doch deutlich, dass ein Staat, der sich als religiös "neutral" und unbeteiligt presentieren will, am Ende nicht mehr viel in der Hand hat, um einen zunehmend agressiveren und anmassenderen Islam in seine Grenzen zu verweisen. Ein Religions-loser Staat ist für jeden Moslem religiöses Freiwild; soz. unbebautes Gebiet wo er sich und seine Religion breitmachen kann.

Nee. Die Grenze verläuft viel weniger zwischen Christen und Moslems, sondern zwischen Gläubigen und Denkenden. Einem starken Islam müssen wir ganz bestimmt kein starkes Christentum entgegensetzen - im Volksmund nennt man so etwas "den Teufel mit Beelzebub austreiben". Sondern wir müssen einer starken Religiosität einen starken Rationalismus entgegensetzen.
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Was ist das für ein Gott, für den sich Menschen faule Ausreden ausdenken müssen?!!
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hehehe
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Beitrag(#573416) Verfasst am: 27.09.2006, 17:57    Titel: Antworten mit Zitat

Nur mal zur Info: Ich lese aus Prinzip keine 2-Zeiler, und auch keine Postings wo meine Aussagen mit jeweils einem polemischen Satz kommentiert werden - für diejenigen die mit ihrer Zeit potenziell Sinvolleres anzufangen wüssten, sollte das ein wertvoller Hinweis sein, hier nicht länger Zeit zu verschwenden!

@Konstrukt23

Zitat:
Alle diese indivuduellen und keinesfalls homogenen Persönlichkeiten prägen aktiv eine Gesellschaft mit.


Das was wir heute als "Menschenrechte" bezeichnen (und was hier im Forum so gerne zitiert wird), ist auch eher eine Vielzahl von Vorstellungen, die sich mit der Zeit und unser Mitwirkung zahlreicher Personen entwickelt haben. Welche Recht tatsächlich zu den Menschenrechten gehören, darüber gibt es auch heute noch einen aktiven Diskurs.

Die Vorstellung aber, dass es überhaupt Rechte gibt, die der Mensch IMMER hat, wurde sicherlich ebenso von der griechischen Philosophie wie dem Christentum geprägt. Im Christentum hat der Mensch als Ebenbild Gottes einen Status inne, der ihm -unabhängig von Stand, Bildung usw.- ein Anrecht auf Leben zusichert; ebenso wird ihm dieses in der griechischen Naturrechtslehre zugesichert. Der Aufklärung ist sicherlich zu verdanken, dass diese Philosophien in konkrete juristische Formen gegossen wurden - aber man muss mit Blick auf unsere jüngere Geschichte auch ganz klar erkennen, dass dies offenbar nicht reicht (Papier ist geduldig, wie man so schön sagt).

Der wesentliche Punkt ist der, das man sagt: Der Mensch hat gewisse Rechte, die ihm unabhängig von der herrschenden Rechtssprechung IMMER zustehen. Diese Rechte können dann nicht einfach aus der weltlichen Rechtsprechung stammen (denn die könnte sie jederzeit abschaffen), sondern sie müssen von irgendwo kommen, wo sie unabänderlich sind - ob man nun sagt, sie liegen in der "Natur des Menschen", oder sie kommen von Gott, macht in der Praxis gar nicht mal so den großen Unterschied: Hauptsache ist, sie liegen nicht in der Hand der Menschen, sondern ausserhalb. Liegen sie allein in der Hand der Menschen, so hat die jüngere Vergangenheit ja klar genug gezeigt, dass es ausreichend Ausreden und Rationalisierungsmöglichkeiten gibt, um sie dann -natürlich der guten Sache wegen!- bestimmten Personen doch wieder abzusprechen.

Zitat:
Ich kann unter diesen Gesichtspunkten nicht nachvollziehen, wie ein freidenkender Mensch, leugnen kann, daß das Christentum Einfluss auf unsere gesellschaftliche Entwicklung gehabt hat. Die Frage wer nun für die Menschenrechte verantwortlich ist, ist doch wirklich engstirnig gedacht. Sie sind im Kampf zwischen Denk- und Glaubensrichtungen enstanden.


Ohne Zweifel.

Zitat:
Ohne die Brutalität der Inquisition, ohne die Reibungsfläche die kirchliche Dogmen geboten haben und n.w.v. bieten, wäre kein Denker je auf das Bedürfnis nach Menschenrecht gekommen.


Nun den Naturrechtsgedanken gab es ja schon vor Christentum und Kirche, insofern stimmt das nicht ganz.

Zitat:
Die Aufklärung hat zudem leider auch nicht wirklich gewonnen, sonst müsste es ja heutzutage auch keinen IBKA mehr geben. Sie hat einen großen Schritt getan, über die Treppe des Glaubens und den Kampf dagegen. Sie hat es aber leider nicht ganz geschafft, vielleicht kann sie das auch niemals, alle Menschen vom Unsinn des Glaubens und von der gewünschten deterministischen Wahrheit der Wissenschaft zu überzeugen.


Das ist natürlich wieder ein anderes Thema (Sinn/Unsinn des Glaubens) und eigentlich nen eigenen Thread wert, trotzdem hier ein paar Gedanken dazu: Die Aufklärung wird es nie schaffen können, den Glauben unnötig zu machen - aus einem ganz einfachen Grund: Weil unser Wissen beschränkt ist. Die Notwendigkeit zu glauben ergibt sich schon ganz praktisch daraus, dass wir einerseits handeln und unser Leben gestalten wollen, andererseits aber nicht alles notwendige Wissen zur Verfügung haben, um dies zu tun. Ganz wesentlich fehlt uns das Wissen über die Zukunft. Mal ein simples Beispiel um das zu verdeutlichen: Als ich anfing, Informatik zu studieren, wusste ich noch nicht dass ich einmal ein sehr gutes Diplom bei einer renommierten Unternehmensberatung machen würde. Ich wusste überhaupt nicht, ob ich es schaffen würde - allenfalls wusste ich, dass ich im Matheunterricht immer geschlafen hatte und deswegen Unmengen Wissen würde nachholen müssen. Der einzige Grund, warum ich trotzdem mit dem Studium anfing, war der, dass ich daran GLAUBTE. Der Glaube ist eine wesentliche Voraussetzung, um überhaupt handlungsfähig zu sein. Natürlich war dies nur ein einfaches Beispiel aus dem praktischen Leben, aber mit dem religiösen Glauben ist es auch nicht anders: Warum wir leben, was der Sinn ist, woher wir kommen, wie wir leben sollen, wonach wir streben sollen - kurz: wie wir praktisch unser Leben am besten gestalten, das wissen wir nicht. Es bleibt dem Menschen - Dir auch! - gar nichts anderes übrig, als in diesen Dingen Glaubensannahmen zu treffen, und nach diesen dann zu leben. Natürlich tut man gut daran, seine Annahmen zu ändern, wenn man merkt, dass sie falsch waren - aber glauben muss erstmal jeder.

Die Frage ist dann eher, ob man Antworten auf die Fragen, die traditionell die Religion beantwortet hat, aus der reinen Vernunft heraus bekommen kann. Und da muss man ganz klar sagen (und die Gegenwart beweist das ja auch): Nein, das geht nicht. Es gibt keinen Laborversuch, bei dem man als Ergebnis sagen könnte: Aha, das ist also der Sinn des Lebens! oder Aha, so soll ich also leben! Man kann die Antworten darauf nicht rational herleiten. Die krampfhaften Versuche von MSS (seine 10 "Angebote") die ja SELBST HIER IM FREIGEISTERHAUS sehr kritisch und kontrovers diskutiert wurden, zeigen schon, wo das Problem liegt: Hier müssen Annahmen getroffen werden, die sich empirisch nicht herleiten lassen. Dass es sich dabei letztlich immer um eine Form von GLAUBE handelt, lässt sich nicht verleugnen; es ist dann die Frage wem ich glaube: MSS oder sonst einem humanistischen Philosophen, oder am Ende gar Jesus? Reine Glaubenssache; nur über den Verstand lässt sich die Wahrheit dieser Vorschläge nicht feststellen - was ja durch die Tatsache bewiesen wird, dass selbst unter den Atheisten hier kein vollständiger Konsens besteht, obwohl sie sich doch alle auf die EINE Vernunft berufen. Der Grund ist einfach der, dass dieser Vernunft jeweils andere Glaubensannahmen zugrunde liegen (natürlich maßgeblich mitgestaltet durch soziale Prägung/Erfahrung usw.)

Zitat:
Denn auch die Wissenschaft, sie ist eben nicht wirklich deterministisch, kann tatsächlich keine endgültigen Antworten auf drängende Fragen in den Menschen bieten. Sie stellt Theorien auf, die eine gewisse Zeit lang Gültigkeit haben, sie kann erklären und veranschaulichen. Das ist hilfreich, für mich persönlich hilfreicher als religiöse Lehren, aber sie beantwortet nicht die Frage nach Sinn und Wahrhaftigkeit. Klingt komisch, ist aber so, die Wissenschaft schaft nur wenig Wissen, sie schaft nur die Fähigket die richtigen Fragen zu stellen.


Das was man tatächlich mit absoluter Sicherheit, über jeden Zweifel erhaben, weiss, kann man auf einer DIN-A4 Seite niederschreiben, es ist nicht viel. Selbst in der Mathematik muss man auf Glaubensannahmen zurückgreifen (die Axiome, die selbst nicht mehr weiter beweisbar sind). Der Glaube ist nichtmal in einer so exakten Wissenschaft wie der Mathematik wegrationalisierbar Smilie

Erst recht nicht aus dem praktischen Leben; wer das Gegenteil behauptet, und meint, seine Weltanschauung beruhe nur auf objektivem Wissen - der ist einfach nur ein Depp.

Zitat:
Wie bringt man nun aber den Menschen bei, die richtigen Fragen zu stellen, d.h. also z.B. keine unsinnigen Fragen mehr nach Existenz oder Nicht-Existenz eine Gottes zu stellen, da diese Frage(n) nicht beantwortbar ist (sind)


Wie oben gesehen, kann der Mensch gar nicht anders, als laufend Fragen beantworten, die er eigentlich nicht beantworten kann. Wenn man sein Handeln komplett nur nach objektivem, empirisch abgesicherten Wissen ausrichten wollte, müsste man sich mit einer Magensonder für den Rest des Lebens ins Bett legen und gar nichts mehr tun. Man kann noch nichtmal morgens zum Bäcker gehen, ohne eine ganze Reihe von Annahmen zu treffen, die man empirisch keineswegs sicher weiss.

Dass die Frage nach der Existenz Gottes empirisch nicht beantwortbar ist, ist also keineswegs kein Grund, diese Frage zu den Akten zu stellen zwinkern

Zitat:
Bildung war und ist hierauf eine Antwort, neben vielen anderen Angeboten die geschaffen werden müssten. Wir schauen da mal gerade in die aktuelle Politik: Pisa-Land ist abgebrannt...auch daran trägt nicht zuletzt eine religiöse Kultur ihren Teil.


Dass der Durchschnitts-IQ bei uns aufgrund von schlecht ausgebildeten Zuwanderern dramatisch abgesackt ist, steht ausser Zweifel. Die Frage allerdings, ob sich eine ähnlich hochstehende Wissenschaft wie bei uns nicht auch in der islamisch geprägten Kultur hätte entwickeln könne bzw. warum sie sich nicht entwickelt HAT, will ich hier nicht aufwerfen. Wenn man genau nachliest, hat auch die Rede des Papstes dieses Thema am Rande berührt (nur zur Info).

Zitat:
Wir schaffen es, trotzdem die Kirche nicht als Staatskirche existiert, trotz Freiheit, Würde, Menschenrechten nichtmal dort Einfluss auf Gesellschaftsgestaltung im positiven Sinne zu nehmen.


Was fehlt ist ein Konsens. Leider kann ich Dir auch keine Antwort geben, wie wir den in absehbarer Zeit in unserer Gesellschaft herstellen können. Es gibt verschiedene Arten, aus einer zerstrittenen Gesellschaft heraus wieder zu einem temporären Konsens zu finden - die erfolgversprechenste ist die Schaffung von gemeinsamen Feindbildern und Sündenböcken. Ich will nicht hoffen, dass es darauf bei uns hinauslaufen wird; wenn ich mir den jüngsten Erfolg der Rechtsradikalen allerdings ansehe, dann bin ich nicht mehr ganz so zuversichtlich.

Zitat:
Warum ist das so??? Aber wir leugnen die christliche Prägung unserer Gesellschaft zugunsten des Islam(ismus) und der Abwehr gegen diesen. Jeder versucht sein eigenes Ding durchzuziehen. Vielleicht deshalb!!! Dabei vergisst auch der Freigeist leider allzuoft die richtigen Fragen zu stellen, auch die, die eine Gesellschaft zu Frieden und Pluralismus formen wollen. Eine Leugnung des Christentums, darauf läuft diese Form der Blindheit, Geschichtsknitterung und Leugnung des Beitrages der Christenheit m.E. hinaus, ist der Veränderung der Gesellschaft in Richtung humanistischer Grundwerte nicht dienlich.


Letztlich ist das, was viele radikale Atheisten und "Aufklärer" da versuchen, ein uralter Trick: Man reklamiert alles Gute und Positive der Gegenwart zu seinem eigenen Verdienst (indem man es einem diffusen Ereignis namens "Aufklärung" zuschreibt, hinter dem sich in Wirklichkeit eine geschichtliche Komplexität verbirgt mit deren Studium man locker sein ganzes Leben verbringen könnte), und schiebt alles Schlechte und Negative auf die Nachwirkungen des noch nicht ganz überwundenen "Klassenfeindes" (in diesem Fall: Die Religion). Dem ganzen liegt, wie ich schon sagte, die irrationale Hoffnung zugrunde, die Religion werde ja eh bald verschwinden - das wird sie aber nicht. Und sei es nur deshalb, weil Millionen religiöser Zuwanderer in unserem Land leben - sie wird nicht verschwinden. Die durch Religion beantwortbaren Lebensfragen lassen sich nicht wissenschaftlich oder rational beantworten; sie liegen jenseits dessen, was wir wissen können, und fallen in ein Gebiet von Dingen, über die wir nur Glaubensannahmen machen können. Deswegen wird Religion immer ihre Daseinsberechtigung haben. Es wäre in diesem Kontext GERADE HEUTE sinnvoll, die spezifisch christliche Prägung unserer Kultur gegen eine ganz offensichtlich minderwertige religiöse Alternative zu verteidigen, die uns bedrängt - auch (so finde ich) aus atheistischer bzw. humanistischer Sicht.

Zitat:
Der atheistisch und aufgeklärt denkende Mensch kommt nicht umhin, in Anerkennung seiner eigenen Werte, eine Koexistenz mit Glauben und Gläübigen hinzunehmen, ja anzustreben. Wenn er dieses wenigstens schon mal kapiert hat, dann hat er viel mehr Möglichkeiten aufzuklären als vorher. Denn erst dann wird ihm auch zugehört werden.


Nun ich muss sagen dass ich ganz froh bin, dass man wenigstens mit Dir vernünftig und auf hohem Niveau diskutieren kann.

Zitat:
Ein sachliche, konstruktive und qualitative Diskussion, die im Interesse wissenschaftlich denkender Atheisten liegen sollte, wird nicht durch gegenseitige Herabsetzung erreicht, nicht durch Spott und Hohn, sondern druch Argumente.


Nunja, nur mal eine Erfahrung von mir: Wenn ich hier IRGENDWAS poste, kannst Du sicher sein dass indem Schwall von Antwortpostings mindestens einmal die Kreuzzüge und die Inquisition vorkommen. Glauben diese Poster wirklich, sie seien als einzige auf der Welt so schlau, von Kreuzzügen und Inquisition zu wissen??? Ich komme mir bei diesem Phrasen-Geplapper nicht besonders ernst genommen vor, und breche die "Diskussion" ab. Man kann sich natürlich damit zufriedengeben, sich gegenseitig zu beleidigen, aber damit hat man am Ende 2 Verlierer und keinen Gewinner.

Zitat:
Wenn nun religiöse Gefühle schlecht und schwer zu argumentieren sind, gilt es bei den Menschen zu schulen, das sie lernen ihre Gefühle besser auszudrücken und zu verarbeiten.


Ich muss Dir auch als Christ sagen, dass religiöse Gefühle kein besonders gutes Argument sind. Wenn sie als Argument vorgebracht werden, dann meistens gegen Angriffe, die einfach nur geschmacklos sind. Ich finde beispielsweise, wenn MSS keine rationalen Argumente gegen das Christentum hat, die dessen Angehörigen von seiner Sache überzeugen können - dann hat er Pech gehabt und soll die Klappe halten. Aber dann, aus Mangel an argumentativer Überzeugungskraft, es mit Provokationen zu versuchen (Marke: Maria ist von einer vollgewixten Klobrille schwanger geworden) - das ist eine Gewaltanwendung. Dahinter steckt die Vorstellung: Wenn ich Dich mit Argumenten nicht überzeugen kann, dann verletze und beleidige ich Dich. Das gleiche gilt für den Islam: Wer es nicht schafft, seine Kritik am Koran rational zu formulieren, der soll das Maul halten - und Kritik am Koran ist nun wirklich nicht schwer anzubringen! Aber aus der Unfähigkeit, argumentative Kritik anzubringen, einfach die Anhänger des Islam zu beleidigen, das letztlich eine Zuflucht zum Fausrecht und ein Armutszeugnis.

So mehr gibts morgen oder so, ich hab noch zu tun zwinkern[/url]


Zuletzt bearbeitet von hehehe am 27.09.2006, 18:04, insgesamt einmal bearbeitet
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CoS
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Beitrag(#573419) Verfasst am: 27.09.2006, 18:01    Titel: Antworten mit Zitat

enpassant hat folgendes geschrieben:
Dieser Umstand drängt sich jedem geradezu auf, der nur einmal die Bibel bei halbwegs klarem Verstande liest. Wenn da von einem allmächtigen (!!!) Gott schwadroniert wird, der erst alles, was außer ihm existiert, aus dem Nichts geschaffen haben soll, dann aber darüber erbost und zornig ist, dass die Dinge, insbesondere seine Menschen, nicht so funktionieren, wie er es in seiner gütigen Allmacht eigentlich bestimmt hat. Und wenn dieser Gott sich dann tatsächlich an seinen eigenen Geschöpfen rächt oder eine ganz bestimmte Ethnie als seine erwählten Günstlinge bestimmt, an denen er sich dann ebenfalls und noch viel fürchterlicher rächt. Oder wenn der Allerhöchste seine armseligen Geschöpfe aus dem Elend, in welches er sie nach eigener Aussage selbst gestürzt hat, "erlösen" will, zu diesem Zwecke dann unter Androhung von Höllenqualen zu "Lieben" befiehlt - am Ende aber (bis auf ein paar "Auserwählte) seine eigenen denkenden und fühlenden Geschöpfe ewigen Qualen überantwortet, aus "Rache" dafür, dass sie so gehandelt haben, wie er selbst es in seiner Allmacht bewirkt hat usw. usf.... - dann muss ganz unausweichlich der über alle Maßen "bescheuert" dastehen, welcher dergleichen absurden Müll ernsthaft für den Gipfel aller Religion und "hochentwickelte Theologie" ausgeben will. Dagegen erscheint ja die Anrufung eines Baumgottes für eine gute Apfelernte geradezu "logisch"...

Klasse Zusammenfassung der "hochentwickelten christlichen Theologie"! Daumen hoch!

Du hast vergessen, dass Gott keinen sinnvolleren Weg fand den Menschen zu vergeben, als sich von eben diesen zu Tode schinden zu lassen um damit eine Schuld bei sich selbst zu begleichen!

Mich haut diese "hochentwickelte christliche Theologie" immer wieder völlig vom Hocker!
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Alchemist
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Beitrag(#573431) Verfasst am: 27.09.2006, 18:20    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:

Selbstverständlich sind Religionen NICHT gleichwertig - wer könnte so schwachsinnig sein, eine solche Position zu vertreten? Die Unterschiede zwischen den Religionen sind riesig; es gibt welche, die vom Liebesgedanken getragen sind; es gab Religionen in denen Menschen geopfert wurden, in denen Baumstämme angebetet wurden usw. Wer könnte so bescheuert sein, einen Götzendienst in dem irgendwelche geschnitzen Holzfigürchen als Götter verehrt werden, auf eine Stufe mit der hochentwickelten christlichen Theologie und Phbilosophie stellen?


Gröhl... Gröhl...

Das ist echt lustig.
Zu den Holzschnitzereien wurde ja schon was gepostet, das gleiche Bild kann man acuh als Beispiel für Menschenopfer nehmen.

Btw. kann man auch die rituellen Hexenverbrennungen als Menschenopfer ansehen.
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hehehe
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Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 674

Beitrag(#573433) Verfasst am: 27.09.2006, 18:25    Titel: Antworten mit Zitat

enpassant hat doch wunderbar bewiesen, dass er genau gar nichts über christliche Theologie weiss, und dennoch fleissig (fatale) Urteile darüber fällt - tolle Sache!

Zitat:
Dieser Umstand drängt sich jedem geradezu auf, der nur einmal die Bibel bei halbwegs klarem Verstande liest. Wenn da von einem allmächtigen (!!!) Gott schwadroniert wird, der erst alles, was außer ihm existiert, aus dem Nichts geschaffen haben soll, dann aber darüber erbost und zornig ist, dass die Dinge, insbesondere seine Menschen, nicht so funktionieren, wie er es in seiner gütigen Allmacht eigentlich bestimmt hat.


Tatsächlich ist der Mensch nach christlicher Auffassung keine Maschine, die "funktioniert", sondern Gottes Ebenbild - und von daher mit einem völlig(!) freien Willen ausgestattet. Gott schränkt seine Allmacht ein, um dem Willen des Menschen Spielraum zu verschaffen - übrigens ein wesentlicher Unterschied zum Fatalismus im Islam, demzufolge ALLES was passiert, 100% dem Willen Gottes entspricht (keine besonders logische Auffassung).

Zitat:
Und wenn dieser Gott sich dann tatsächlich an seinen eigenen Geschöpfen rächt oder eine ganz bestimmte Ethnie als seine erwählten Günstlinge bestimmt


Er bestimmt primär das winzige, von Vernichtung bedroht Mini-Völkchen Israel - und evtl. nicht zuletzt deswegen, um zu zeigen, dass weltliche Macht- und Herrschafts-Kategorien nicht seine Sache sind.

Zitat:
Oder wenn der Allerhöchste seine armseligen Geschöpfe aus dem Elend, in welches er sie nach eigener Aussage selbst gestürzt hat, "erlösen" will, zu diesem Zwecke dann unter Androhung von Höllenqualen zu "Lieben" befiehlt - am Ende aber (bis auf ein paar "Auserwählte) seine eigenen denkenden und fühlenden Geschöpfe ewigen Qualen überantwortet, aus "Rache" dafür, dass sie so gehandelt haben, wie er selbst es in seiner Allmacht bewirkt hat usw. usf.


Ich kann Dir hier aus Zeitgründen keine Nachhilfestunden in Theologie geben; nur soviel: Das Elend der Schöpfung ist ein Resultat des Missbrauchs seines freien Willens. Ein Missbrauch übrigens, den man prinzipiell mit Blick auf die unendlichen Grausamkeiten und Ungerechtigkeiten, die der Mensch anrichtet, schwerlich bezweifeln kann.
Liebe wird im übrigen nicht "befohlen", sondern ist die einzige Möglichkeit, wie Menschen auf Dauer friedlich miteinander koexistieren können; wer sie kategorisch ablehnt, disqualifiziert sich für das Himmelreich und landet da, wo's eben keine Liebe mehr gibt.
Übrigens werden nicht "ein paar Auserwählte" in dieses Himmelreich kommen, sondern vielmehr nur ein paar unverbesserliche Hardcore-Egoisten in die Hölle; und ob dieses "ewig" ist oder nur eine für menschliche Begriffe sehr lange Zeit ("ewig") umfasst, darüber gibt der griechische Originaltext keinen Aufschluss.

Fazit: Ein paar aus dem Kontext gerissene Bibelzitate ersetzen eben doch nicht Jahrhunderte der theologischen Forschung.
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Alchemist
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Beitrag(#573440) Verfasst am: 27.09.2006, 18:32    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:

Dass der Durchschnitts-IQ bei uns aufgrund von schlecht ausgebildeten Zuwanderern dramatisch abgesackt ist, steht ausser Zweifel. Die Frage allerdings, ob sich eine ähnlich hochstehende Wissenschaft wie bei uns nicht auch in der islamisch geprägten Kultur hätte entwickeln könne bzw. warum sie sich nicht entwickelt HAT, will ich hier nicht aufwerfen. Wenn man genau nachliest, hat auch die Rede des Papstes dieses Thema am Rande berührt (nur zur Info).


Ach so, aus der Ecke stammts du also. Ausländer sind also schlecht ausgebildet und haben einen viel niedrigeren IQ.

Kannst du die "dramatische Avsackung des Durchschnitt-IQs aufgrund von schelcht ausgebildeten Zuwanderern" auch belegn, oder ist das nur ne billige Stammtischparole?
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caballito
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Beitrag(#573444) Verfasst am: 27.09.2006, 18:36    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Nur mal zur Info: Ich lese aus Prinzip keine 2-Zeiler, und auch keine Postings wo meine Aussagen mit jeweils einem polemischen Satz kommentiert werden - für diejenigen die mit ihrer Zeit potenziell Sinvolleres anzufangen wüssten, sollte das ein wertvoller Hinweis sein, hier nicht länger Zeit zu verschwenden!


Da du sie lesen musst, um festzustellen, ob das der Fall ist, wohl eher nicht.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Diese Rechte können dann nicht einfach aus der weltlichen Rechtsprechung stammen (denn die könnte sie jederzeit abschaffen), sondern sie müssen von irgendwo kommen, wo sie unabänderlich sind


Ach, müssen sie das? Pech gehabt, tun sie aber nicht. Man kann sie abschaffen? Aber klar kann man. Haben Tausende von Diktatoren schon ohne größere Schwierigkeit geschafft ...


hehehe hat folgendes geschrieben:
Liegen sie allein in der Hand der Menschen, so hat die jüngere Vergangenheit ja klar genug gezeigt, dass es ausreichend Ausreden und Rationalisierungsmöglichkeiten gibt, um sie dann -natürlich der guten Sache wegen!- bestimmten Personen doch wieder abzusprechen.


Und die gute Sache war irgednwie immer irgendeine Form von Religion. Genaud a sist das Problem an jeder Art von Heilsversprechungen: Dass man um der "guten Sache" willen einfach alles darf.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Die Aufklärung wird es nie schaffen können, den Glauben unnötig zu machen - aus einem ganz einfachen Grund: Weil unser Wissen beschränkt ist.


Genau das ist der punkt: Wenn amn nicht weiß, muss man zu seinem Nichtwissen stehen, und nicht die Lücken mit Glauben verdecken.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Die Notwendigkeit zu glauben ergibt sich schon ganz praktisch daraus, dass wir einerseits handeln und unser Leben gestalten wollen, andererseits aber nicht alles notwendige Wissen zur Verfügung haben, um dies zu tun.


Womit du bitte zu begründen hättest, was dieses "Glauben" im Sinne rationaler Annahmen udn Arbeitshypothesen mit religiösem Galuben zu tun haben soll, der ja gerde keine solche Arbeitshypothese ist, die einfach nur Annahmen über bestimmte handlungsrelevante Faktoren macht, sondern eine angebliche Gewissheit schaft, die weit über das Wissen hinausgehen soll.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Mal ein simples Beispiel um das zu verdeutlichen: Als ich anfing, Informatik zu studieren, wusste ich noch nicht dass ich einmal ein sehr gutes Diplom bei einer renommierten Unternehmensberatung machen würde. Ich wusste überhaupt nicht, ob ich es schaffen würde - allenfalls wusste ich, dass ich im Matheunterricht immer geschlafen hatte und deswegen Unmengen Wissen würde nachholen müssen. Der einzige Grund, warum ich trotzdem mit dem Studium anfing, war der, dass ich daran GLAUBTE.


Wie war das. Du sollst keine Götter neben mir haben? Und hier kommst du udn erklärst offen, dass du an etwas anderes glaubst? Oder wars doch ein anderes glauben?

hehehe hat folgendes geschrieben:
Warum wir leben, was der Sinn ist, woher wir kommen, wie wir leben sollen, wonach wir streben sollen - kurz: wie wir praktisch unser Leben am besten gestalten, das wissen wir nicht.


Udn was hat praktische Lebenssgestaltung mit Religion zu tun?

hehehe hat folgendes geschrieben:
Die Frage ist dann eher, ob man Antworten auf die Fragen, die traditionell die Religion beantwortet hat, aus der reinen Vernunft heraus bekommen kann.


Nein. Die Frage ist erstmal, warum man sich mit solchen Fragen überhaupt befassen sollte.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Hier müssen Annahmen getroffen werden, die sich empirisch nicht herleiten lassen. Dass es sich dabei letztlich immer um eine Form von GLAUBE handelt, lässt sich nicht verleugnen;


Doch.

hehehe hat folgendes geschrieben:
es ist dann die Frage wem ich glaube: MSS oder sonst einem humanistischen Philosophen, oder am Ende gar Jesus?


Warum soltle ich überhaupt irgend jemandem glauben?

hehehe hat folgendes geschrieben:
Selbst in der Mathematik muss man auf Glaubensannahmen zurückgreifen (die Axiome, die selbst nicht mehr weiter beweisbar sind). Der Glaube ist nichtmal in einer so exakten Wissenschaft wie der Mathematik wegrationalisierbar Smilie


AUA! Beschäftige dihc bitte erstmal damit, was fü eine Bedeutung Axiome in der Mathematik ahben, ehe du soclhen Unsinn schreibst. Kein Mathematiker glaubt, dass Axiome "wahr" seien.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Wie oben gesehen, kann der Mensch gar nicht anders, als laufend Fragen beantworten, die er eigentlich nicht beantworten kann.


Doch kann er. Er kann schlicht nicht antworten.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Man kann noch nichtmal morgens zum Bäcker gehen, ohne eine ganze Reihe von Annahmen zu treffen, die man empirisch keineswegs sicher weiss.


Ja und? Dass ich annehme, dass ich beim Bäcker ankommen werde, weil die Erfahrung lehrt, dass Menschen, die sich zum Bäcker aufmachen, zumeist auch dort ankommen, ist etwas anderes, als zu "glauben" im religiösen Sinne. Der Religiöse Galube negiert ja gerdae eben die Unsicherheit, auf die dich hier berufst. Der rationale Mensch "glaubt" keineswegs, dass er ankommt, sondern ist sich ganz im Gegenteilsehr wohl der Möglcihkeit bewusst, dass ihm vorher ein Ziegelstein auf den Kopf fallen könnte. Nur bezioeht er diese Möglcihkeit nicht in sienen Planung ein - nicht, weil er irgednetwas "glaubt"; sondern weil er weiß, das die Wahrscheinlichkeut dafür nicht sonderlich groß ist.

Ebensowenig wie ein rationaler Lottospieler einen Lottogewinn in seine Planungen einbezieht - weil er zwar selbstverständlich spielt, um zu gewinnen, aber eben sehr wohl weiß, dass er es wahrscheinlich nicht tun wird. Udn trotzdem spielt er. Nicht, weil er "glaubt", dasser ganz bestimmt gewinnt, sondern weil er weiß, dass, wenn er gewinnt, sich das ganz entschieden lohnt.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Dass die Frage nach der Existenz Gottes empirisch nicht beantwortbar ist, ist also keineswegs kein Grund, diese Frage zu den Akten zu stellen zwinkern


Doch.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Letztlich ist das, was viele radikale Atheisten und "Aufklärer" da versuchen, ein uralter Trick: Man reklamiert alles Gute und Positive der Gegenwart zu seinem eigenen Verdienst (indem man es einem diffusen Ereignis namens "Aufklärung" zuschreibt, hinter dem sich in Wirklichkeit eine geschichtliche Komplexität verbirgt mit deren Studium man locker sein ganzes Leben verbringen könnte), und schiebt alles Schlechte und Negative auf die Nachwirkungen des noch nicht ganz überwundenen "Klassenfeindes" (in diesem Fall: Die Religion).


Letztlich ist das, was viele radikale Cristen und Kirchenführer da versuchen, ein uralter Trick: Man reklamiert alles Gute und Positive der Gegenwart zu seinem eigenen Verdienst (indem man es einem diffusen Ereignis namens "Christentum" zuschreibt, hinter dem sich in Wirklichkeit eine geschichtliche Komplexität verbirgt mit deren Studium man locker sein ganzes Leben verbringen könnte), und schiebt alles Schlechte und Negative auf die Nachwirkungen des noch nicht ganz überwundenen "Klassenfeindes" (in diesem Fall: Der Ungalube).

hehehe hat folgendes geschrieben:
Die durch Religion beantwortbaren Lebensfragen lassen sich nicht wissenschaftlich oder rational beantworten;


Richtig. Sie lassen sich eben nicht beantworten. So what? Auch Religion gibt keien valide Antwort.

hehehe hat folgendes geschrieben:
sie liegen jenseits dessen, was wir wissen können,


Exakt.

hehehe hat folgendes geschrieben:
und fallen in ein Gebiet von Dingen, über die wir nur Glaubensannahmen machen können.


Sie fallen in Gebiet, über das man nur sinnlos spekulieren kann.

hehehe (zu Konstrukt23) hat folgendes geschrieben:
Nun ich muss sagen dass ich ganz froh bin, dass man wenigstens mit Dir vernünftig und auf hohem Niveau diskutieren kann.


Gröhl...

hehehe hat folgendes geschrieben:
]Wenn ich hier IRGENDWAS poste, kannst Du sicher sein dass indem Schwall von Antwortpostings mindestens einmal die Kreuzzüge und die Inquisition vorkommen. Glauben diese Poster wirklich, sie seien als einzige auf der Welt so schlau, von Kreuzzügen und Inquisition zu wissen???


Nein. Umso schlimemr, wenn du darüber schon weißt.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Ich komme mir bei diesem Phrasen-Geplapper nicht besonders ernst genommen vor, und breche die "Diskussion" ab.


Vielleicht kommen sich ja andere von dir nicht ernstgenommen vor? Und wer lieber die Diskussion abbricht, der wird wohl wissen, dass er sie nicht bestehen kann ...

hehehe hat folgendes geschrieben:
Man kann sich natürlich damit zufriedengeben, sich gegenseitig zu beleidigen, aber damit hat man am Ende 2 Verlierer und keinen Gewinner.


Hmmm ... du meinst, du ziehst es vor, wenn nur einer beleidigt? Jedenfalls, solange dieser eine du bist?

hehehe hat folgendes geschrieben:
Aber dann, aus Mangel an argumentativer Überzeugungskraft, es mit Provokationen zu versuchen (Marke: Maria ist von einer vollgewixten Klobrille schwanger geworden) - das ist eine Gewaltanwendung.


Es soll zuweilen von Vorteil sein, sich vorher zu informen, wovon man schreibt zwinkern
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caballito
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Beitrag(#573449) Verfasst am: 27.09.2006, 18:45    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
enpassant hat doch wunderbar bewiesen, dass er genau gar nichts über christliche Theologie weiss, und dennoch fleissig (fatale) Urteile darüber fällt - tolle Sache!


Nein, er hat nur bewiesen, dass er sich nicht mit exetischen Verrenkungen über Widersprüche hinwegtäuschen lässt.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Tatsächlich ist der Mensch nach christlicher Auffassung keine Maschine, die "funktioniert", sondern Gottes Ebenbild - und von daher mit einem völlig(!) freien Willen ausgestattet.


Und gelichzeitig völlig unfähig, von sich aus gutes zu tun. Ja klar.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Gott schränkt seine Allmacht ein, um dem Willen des Menschen Spielraum zu verschaffen - übrigens ein wesentlicher Unterschied zum Fatalismus im Islam, demzufolge ALLES was passiert, 100% dem Willen Gottes entspricht (keine besonders logische Auffassung).


"Der Herr hats gegeben. der Herr hats genommen. Der name des Herrn sei gelobt."

"Gott in seiner unergründlichen Weisheit hat es gefallen, unseren Bruder zu sich zu rufen."

hehehe hat folgendes geschrieben:
Ich kann Dir hier aus Zeitgründen keine Nachhilfestunden in Theologie geben; nur soviel: Das Elend der Schöpfung ist ein Resultat des Missbrauchs seines freien Willens.


Natürlich. Das war von Gott eben so dann doch nicht gedacht. In all seiner Allmacht und Allweisheit.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Fazit: Ein paar aus dem Kontext gerissene Bibelzitate ersetzen eben doch nicht Jahrhunderte der theologischen Forschung.

Seit wann ist Theologie Forschung?
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Claus
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Beitrag(#573464) Verfasst am: 27.09.2006, 19:08    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Tatsächlich ist der Mensch nach christlicher Auffassung keine Maschine, die "funktioniert", sondern Gottes Ebenbild - und von daher mit einem völlig(!) freien Willen ausgestattet. Gott schränkt seine Allmacht ein, um dem Willen des Menschen Spielraum zu verschaffen...

Meinst du den Gott, von dem in der Bibel die Rede ist? - Dieser Gott hetzt sein "auserwähltes Volk" zu Angriffskriegen auf, verbunden mit der ausdrücklichen Aufforderung, dabei auch Frauen und Kinder gnadenlos abzuschlachten. Er fordert die Todesstrafe, teilweise für Lappalien, teilweise für Veranlagungen, für die der Betroffene gar nichts kann (z.B. Homosexualität, Transsexualität). Er findet Kollektivstrafen gerecht. Er schießt mit Kanonen auf Spatzen; so lässt er einmal 42 Kinder von Bären zerfleischen, nur weil sie zu einem seiner Propheten frech waren. Er lässt 70.000 (!) Menschen an der Pest verrecken, nur um dadurch einen (!) Menschen zu strafen. Und er ersäuft auch schon mal die gesamte Menschheit und die gesamte Tierwelt (bis auf wenige Exemplare zwecks Neuzüchtung) in der Sintflut.

Warum ein Gott solchen Charakters meint, den Menschen einen freien Willen schuldig zu sein, wird wohl ewig sein Geheimnis bleiben...

Außerdem gibt es zum Thema Willensfreiheit in der Bibel recht widersprüchliche Aussagen:

Zitat:
Ohne mich könnt ihr nichts tun.

Gott rechtleitet, wen er will, und verstockt auch, wen er will.


hehehe hat folgendes geschrieben:
Ich kann Dir hier aus Zeitgründen keine Nachhilfestunden in Theologie geben...

Gröhl... Die hätten uns von dir auch gerade noch gefehlt...

hehehe hat folgendes geschrieben:
Fazit: Ein paar aus dem Kontext gerissene Bibelzitate ersetzen eben doch nicht Jahrhunderte der theologischen Forschung.

Wer uns vorwirft, wir würden die Dinge aus dem Kontext reißen, den kann ich nur auffordern: Lies den gesamten Abschnitt, das ganze Kapitel, oder noch besser: Lies die Bibel einmal von Anfang bis Ende! Wenn du dir auch nur einen Funken kritisches Urteilsvermögen bewahrt hast, wirst du dabei feststellen: Auch wenn man die zitierten Stellen in ihrem Kontext belässt wird nichts besseres daraus - sie sind und bleiben menschenverachtender Müll.
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Was ist das für ein Gott, für den sich Menschen faule Ausreden ausdenken müssen?!!
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GermanHeretic
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Beitrag(#573528) Verfasst am: 27.09.2006, 20:19    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Ich kann Dir hier aus Zeitgründen keine Nachhilfestunden in Theologie geben; nur soviel: Das Elend der Schöpfung ist ein Resultat des Missbrauchs seines freien Willens.

Ich kann Dir hier aus Zeitgründen keine Nachhilfestunden in Quantenphysik geben; nur soviel: Ein omnipräsenter bzw. allwissender Beobachter zwingt alle Wellenfunktionen in den klassischen Grenzfall, womit das Universum komplett deterministisch wäre. Ein Freier Wille wäre im Angesicht eines solchen Wesens unmöglich.
Auch ohne Physik, rein logisch betrachtet führt ein allwissender Schöpfer zu demselben Ergebnis. Kein Freier Wille.
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CoS
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Beitrag(#573609) Verfasst am: 27.09.2006, 21:11    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist unverständlich wie Religionen, die sich und ihre Lehren ja als ewig und UNVERÄNDERLICH wahr preisen, sich gleichzeitig dafür Rühmen an positiven VERÄNDERUNGEN gewirkt zu haben.

Normalerweise hätte es dann die intolerante Kirche des Mittelalters nie geben dürfen, denn auch damals waren all ihre Lehren unveränderlich und ewig wahr.

Das ist schon ein ziemlich krasser Widerspruch.

Und auch wenn der Papst heute alle christlichen Politiker rügt, die sich für die Gleichberechtigung von Homosexuellen stark gemacht haben, so wird sich die Kirche irgendwann dafür Rühmen sich für die Rechte von Homosexuellen stark gemacht zu haben.

Auch wenn das nicht im Sinne des biblischen Glaubenskontext ist - Dafür gibts schließlich die Theologie, die diese "unveränderlich wahren" Widersprüche wegdiskutieren muss!

Kein Papst würde heute mehr christliche Politiker rügen, weil sie sich für die Gleichberechtigung des Judentums in Deutschland einsetzen täten - Das Widerspricht zwar auch dem Ursprünglichen Glaubenskontext, mit dem einst die Jagt auf Juden sogar offiziell begründet wurde, aber wen stören solche Nebensächlichkeiten, wenn man seine Fahne der Nächtenliebe hoch in den Wind hängt?
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"Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"
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Kramer
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Beitrag(#573628) Verfasst am: 27.09.2006, 21:33    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:

Letztlich ist das, was viele radikale Atheisten und "Aufklärer" da versuchen, ein uralter Trick: Man reklamiert alles Gute und Positive der Gegenwart zu seinem eigenen Verdienst (indem man es einem diffusen Ereignis namens "Aufklärung" zuschreibt, hinter dem sich in Wirklichkeit eine geschichtliche Komplexität verbirgt mit deren Studium man locker sein ganzes Leben verbringen könnte), und schiebt alles Schlechte und Negative auf die Nachwirkungen des noch nicht ganz überwundenen "Klassenfeindes" (in diesem Fall: Die Religion).


Nein, die Aufklärung ist kein Verdienst des Atheismus', jedenfalls nicht des Atheismus' allein, eher ist der heutige Atheismus eine Folge der Aufklärung, ebenso wie der von den meisten Christen gelebte christliche Glaube von der Aufklärung beeinflusst ist. Die Aufklärung ist eine gemeinsame Wurzel, und der daraus resultierende Humanismus ein Konsens, auf den sich Atheisten und Christen einigen könnten, wenn da nicht der blöde Streit wäre "Wer hat's erfunden?"

Niemand will den Christen absprechen, dass sie sich zu den Menschenrechten bekennen. Allerings wird es unschön, wenn die Christen gleich wieder alles an sich reissen und behaupten, dass das alles ihrer Weltanschauung zu verdanken sei.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
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Beitrag(#573631) Verfasst am: 27.09.2006, 21:45    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:

Ich kann Dir hier aus Zeitgründen keine Nachhilfestunden in Theologie geben; nur soviel: Das Elend der Schöpfung ist ein Resultat des Missbrauchs seines freien Willens. Ein Missbrauch übrigens, den man prinzipiell mit Blick auf die unendlichen Grausamkeiten und Ungerechtigkeiten, die der Mensch anrichtet, schwerlich bezweifeln kann.
Liebe wird im übrigen nicht "befohlen", sondern ist die einzige Möglichkeit, wie Menschen auf Dauer friedlich miteinander koexistieren können; wer sie kategorisch ablehnt, disqualifiziert sich für das Himmelreich und landet da, wo's eben keine Liebe mehr gibt.
Übrigens werden nicht "ein paar Auserwählte" in dieses Himmelreich kommen, sondern vielmehr nur ein paar unverbesserliche Hardcore-Egoisten in die Hölle; und ob dieses "ewig" ist oder nur eine für menschliche Begriffe sehr lange Zeit ("ewig") umfasst, darüber gibt der griechische Originaltext keinen Aufschluss.

Fazit: Ein paar aus dem Kontext gerissene Bibelzitate ersetzen eben doch nicht Jahrhunderte der theologischen Forschung.


Ich denke, die Zeit solltest Du Dir nehmen. Dass es deshalb Übel und unnötiges Leid auf der Welt gibt, weil der Mensch seinen freien Willen missbraucht, klingt für mich nach einer gewagten Behauptung, aber nicht nach einem fundierten Ergebnis jahrhundertelanger Forschung. Nur weil Theologen jahrhundertelang über Bibeltexten und den Auslegungen ihrer Vorgänger gegrübelt haben, wird daraus keine sichere Erkenntnis. Eine Ursünde, die Ursache allen Leids war, kann es aus wissenschaftlicher Sicht nicht gegeben haben, weil es leidende Wesen schon vor dem Menschen gab. Und für den Urmenschen war die Natur ein ebenso gefährlicher Feind, wie ein verfeindeter Stamm. Was immer die Theologen sich da ausgedacht haben, es stimmt nicht mit der Realität überein.
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Kiebitz
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Anmeldungsdatum: 30.06.2006
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Beitrag(#573781) Verfasst am: 28.09.2006, 04:04    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:

Fazit: Ein paar aus dem Kontext gerissene Bibelzitate ersetzen eben doch nicht Jahrhunderte der theologischen Forschung.


Da hast du recht.
Nur Jahrhunderte der theol. forschung haben es geschafft, aus einem fast 2000 jahre alten buch mit mythen und geschichten über einen irgendeinen komischen stammesgott eine vermeintlich ewiggültige richtschnur für das leben von menschen zurechtzubiegen. Diese grandiose leistung konnten aus dem zusammenhang gerissene bibelzitate bisher nicht bringen.
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Get Monkey!
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