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Gedankenlesung
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Sehwolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#602207) Verfasst am: 14.11.2006, 10:33    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Lügendetektron sind inzwischen recht zuverlässig, wenn eine Aussage möglich ist stimmt die in aller Regel.

Erinnerungen sind ziemlich plastisch, bei jedem Zugriff verändern sie sich, werden evtl. um Details bereichert, die uns Andere erzählen, oder die wir zwecks Steigerung der Plausibilität oder Konsistenz selber hinzufügen. Später können wir nur noch schwer unterscheiden, was wir wirklich erlebt haben und was nachträgliche Rekonstruktion ist.
Genau das meinte ich ja, als ich oben fragte ob und wie Nergals Gedankenleser echte von falschen Erinnerungen unterscheiden könnte.

Zitat:
Ein Lügendetektor kann aber nur (aufgrund körperlicher Reaktionen) feststellen, ob Du absichtlich lügst oder nicht. Wie präzise Deine Erinnerungen sind, wird der wohl nicht feststellen können.
Deshalb werden ja beim Polygraphentest (soweit ich weiss) keine komplexen Sachverhalte abgefragt sondern die "Wahrheit" ganz elementarer grundlegender Aussagen soweit wie irgend möglich abstrahiert von konkreten Details: Vielleicht "Waren sie zur Zeit x da", "Haben sie die Waffe abgefeuert" oder so. Ist ja nicht zu erwarten, dass solche Details aus Konsistenz- oder anderen Gründen der Erinnerung hinzugefügt werden.
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kolja
der Typ im Maschinenraum
Betreiber



Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#602216) Verfasst am: 14.11.2006, 10:52    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Deshalb werden ja beim Polygraphentest (soweit ich weiss) keine komplexen Sachverhalte abgefragt sondern die "Wahrheit" ganz elementarer grundlegender Aussagen soweit wie irgend möglich abstrahiert von konkreten Details: Vielleicht "Waren sie zur Zeit x da", "Haben sie die Waffe abgefeuert" oder so. Ist ja nicht zu erwarten, dass solche Details aus Konsistenz- oder anderen Gründen der Erinnerung hinzugefügt werden.

Bin ich mir nicht so sicher ... was wäre mit einer Frage wie: "war die Ampel rot"?

Ich hatte selber mal einen Unfall, bei dem ich meiner Erinnerung nach bei Grün losfuhr und der Unfallgegner folglich Rot überfahren haben musste. Ich war mir damals völlig sicher, Grün gesehen zu haben, und mein Beifahrer und ich haben uns dies gegenseitig bestätigt. Der Unfallgegner war sich nicht mehr sicher, welche Farbe er gesehen hatte, er war aber recht erschrocken und hat unserer Schilderung nicht widersprochen.

Auch aus jetziger Sicht erscheint mir meine Erinnerung zwar immer noch plausibel, aber an die Ampel selbst kann ich mich heute überhaupt nicht mehr erinnern. Ich erinnere mich nur noch an mein damaliges Gefühl der Sicherheit, und eine Antwort auf die obige Frage würde nur darauf basieren.
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Sehwolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#602320) Verfasst am: 14.11.2006, 14:20    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Deshalb werden ja beim Polygraphentest (soweit ich weiss) keine komplexen Sachverhalte abgefragt sondern die "Wahrheit" ganz elementarer grundlegender Aussagen soweit wie irgend möglich abstrahiert von konkreten Details: Vielleicht "Waren sie zur Zeit x da", "Haben sie die Waffe abgefeuert" oder so. Ist ja nicht zu erwarten, dass solche Details aus Konsistenz- oder anderen Gründen der Erinnerung hinzugefügt werden.

Bin ich mir nicht so sicher ... was wäre mit einer Frage wie: "war die Ampel rot"?
Ich muss zugeben meine Erinnerung an den Bericht, den ich mal gesehen habe ist ziemlich bruchstückhaft. Cool
Ich lese das später mal nach. Ziemlich bedenklich ist allerdings, dass es für Polygraphentests ebenfalls eine Millionenwette von Randi gibt, die bisher noch keiner der Befürworter angenommen hat.

Zitat:
Ich hatte selber mal einen Unfall, bei dem ich meiner Erinnerung nach bei Grün losfuhr und der Unfallgegner folglich Rot überfahren haben musste. Ich war mir damals völlig sicher, Grün gesehen zu haben, und mein Beifahrer und ich haben uns dies gegenseitig bestätigt. Der Unfallgegner war sich nicht mehr sicher, welche Farbe er gesehen hatte, er war aber recht erschrocken und hat unserer Schilderung nicht widersprochen.
Bei dem Unfall, wo ich als Zeuge geladen wurde, war's ähnlich, bzw sogar noch schlimmer. Alle 3 Unfallbeteiligten, die aus verschieden Richtungen kamen, behaupteten sie seien bei grün gefahren. Die Aussagen der Zeugen war noch verworrener, einige wussten schon direkt nach dem Unfall nicht einmal mehr aus welcher Richtung sie gekommen waren. Ich habe ausgesagt dass einer der Fahrer bei Rot gefahren sei, ein echtes Bild davon hatte ich natürlich nicht mehr im Speicher (gibt ja ohnehin nur selten mal Bilder in meiner Gedankenwelt).

Zitat:
Auch aus jetziger Sicht erscheint mir meine Erinnerung zwar immer noch plausibel, aber an die Ampel selbst kann ich mich heute überhaupt nicht mehr erinnern. Ich erinnere mich nur noch an mein damaliges Gefühl der Sicherheit, und eine Antwort auf die obige Frage würde nur darauf basieren.
So ähnlich wäre das bei mir auch. Relevant war meine Aussage (3 jahre später) vor allem deshalb weil vom Ausgang des Verfahrens die Taxilizenz eines der Beteilgiten abging. Da musste ich schon recht tief in mich hinein horchen. In dem Verfahren selbst haben natürlich Richter, Verteidiger und einer der Gutachter meine Aussage ziemlich aufs heftigste attackiert. Da bekommt man dann leicht den Eindruck es läge allein an der eigenen Aussage. Dann sitzt man auf dem "Zeugenstuhl" und wird am Ende noch mal gefragt "Sind sie sich all dessen sicher" und muss dan Impuls unterdrücken einen "Vortrag" über Wahrnehmungspsycholgie oder konstruierte Wirklichkeiten oder so zu halten Mit den Augen rollen
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#602335) Verfasst am: 14.11.2006, 14:46    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
zoff hat folgendes geschrieben:
[Aber Angeklagte werden nicht vereidigt, die dürfen lügen, oder?
Nein glaube ich nicht. Die dürfen die Aussage verweigern, wenn sie sich selbst belasten (Darf aber auch jeder Zeuge glaube ich).

Nur Zeugen. Angeklagte dürfen lügen, was das Zeug hält (In D, in Amiland ist es anderes, da können Angeklagte hinterher wegen Meineid verknackt werden. Allerdings darf die Anklage sie wohl nicht in den Zeugenstand rufen.)
_________________
Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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