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Mit Anstand auf die Welt
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Femina
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Anmeldungsdatum: 24.07.2005
Beiträge: 1038

Beitrag(#847350) Verfasst am: 27.10.2007, 00:58    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke eher, unsere Fähigkeit zum Mitgefühl, sowie das Prinzip Eigennutz (wir wollen in unserer jeweiligen Gruppe selbst gut dastehen und uns auch selbst geschützt sehen) führen zu einem Verhalten, das den Menschen achtet. Der Begriff Moral ist für mich in dem Zusammenhang ungünstig.
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#847354) Verfasst am: 27.10.2007, 01:16    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, so sehe ich das auch.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#847361) Verfasst am: 27.10.2007, 01:58    Titel: Antworten mit Zitat

Es geht hier um eine Art Grundgrammatik der Moral und nicht um irgendwelche komplexeren ethischen Vorstellungen, die irgendwie instinktiv verankert sein sollen. Es ist nunmal kein naturalistischer Fehlschluss, darauf hinzuweisen, dass eine natürlich mitgegebene Orientierung die Notwendigkeit zu moralischem, bzw. ethischem Handeln nicht nur unterstreicht, sondern einen völlig (erkenntnistheoretisch) neuartigen Kontrast bereitstellt. Ich denke, dass das hier mehrfach falsch verstanden wurde.
Es dürfte fraglos von Interesse sein, was die tatsächlichen Verhaltensanlagen in dieser Hinsicht sind, besonders wenn es darum geht, den ethischen Wert irgendwelcher Handlungsanweisungen zu analysieren, die etwa auf Argumentationsstrukturen wie "es entspricht meinem natürlichen, inneren Gerechtigkeitsempfinden, dass..." aufgebaut sind. Das dürfte auch für die Psychologie und Kriminologie äusserst interessant sein, daher hat der Kommentator in dem Artikel sehr wohl recht mit seiner Ansicht.
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Shadaik
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#847458) Verfasst am: 27.10.2007, 11:19    Titel: Re: Mit Anstand auf die Welt Antworten mit Zitat

Algol hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Weiß der Mensch von Natur aus Gut und Böse zu unterscheiden? Juristen, Psychologen, Philosophen und Biologen sind einer Art Grammatik der Moral auf der Spur

Zitat:
Zu Ende gedacht, so der Berliner Jurist und Philosoph Mahlmann, werde das zu einer Stärkung der Menschenrechte führen. "Jeder Einzelne besitzt mit der moralischen Urteilskraft eine bemerkenswerte Eigenschaft, die neue Gründe liefert, das Menschsein zu achten." Das klingt wie bester Humanismus, allerdings auf evolutionärem Fundament.

Dein Link ist loginpflichtig.

Was ist denn nun die "Grammatik der Moral"?
Und was hat eine "Grammatik" mit dem Inhalt zu tun?

Ich denke, das ist von Chomsky übernommen, eine Grammatik wäre demnach der Grundaufbau und Erwerbsmechanismus für moralische Werte im Gehirn.
Durchaus möglich, dass diese, ähnlich der Chomskyschen Universalgrammatik der Sprache, Beschränkungen mit sich bringt in Form von "Input/Output nicht erfassbar"
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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kereng
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Anmeldungsdatum: 12.12.2006
Beiträge: 3052
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#847459) Verfasst am: 27.10.2007, 11:27    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Es ist nunmal kein naturalistischer Fehlschluss, darauf hinzuweisen, dass eine natürlich mitgegebene Orientierung die Notwendigkeit zu moralischem, bzw. ethischem Handeln nicht nur unterstreicht, sondern einen völlig (erkenntnistheoretisch) neuartigen Kontrast bereitstellt. Ich denke, dass das hier mehrfach falsch verstanden wurde.

Was du schreibst, ist kaum zu verstehen:
Der Hinweis ist kein Fehlschluss?
Die natürlich mitgegebene Orientierung stellt einen Kontrast bereit?
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#847477) Verfasst am: 27.10.2007, 12:33    Titel: Re: Mit Anstand auf die Welt Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Weiß der Mensch von Natur aus Gut und Böse zu unterscheiden? Juristen, Psychologen, Philosophen und Biologen sind einer Art Grammatik der Moral auf der Spur

Zitat:
Zu Ende gedacht, so der Berliner Jurist und Philosoph Mahlmann, werde das zu einer Stärkung der Menschenrechte führen. "Jeder Einzelne besitzt mit der moralischen Urteilskraft eine bemerkenswerte Eigenschaft, die neue Gründe liefert, das Menschsein zu achten." Das klingt wie bester Humanismus, allerdings auf evolutionärem Fundament.


überrascht mich nicht, aber mir wird ja immer zirkelschluss vorgeworfen, wenn ich das einbringe...
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
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Beitrag(#847480) Verfasst am: 27.10.2007, 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

reign hat folgendes geschrieben:
Es gibt kein Gut oder Böse von Natur aus. Ein Mensch muß zunähst lernen, was Gut/Böse sein soll. Erst dann kann er unterscheiden, anhand der gegebenen Regeln.


nö.
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Roter Ballon
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Beiträge: 2631
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Beitrag(#847514) Verfasst am: 27.10.2007, 13:36    Titel: Antworten mit Zitat

arrgh

ist euch Gewahr, dass sobald ihr mit dem Dualismus "Gut - Böse" operiert, ihr Euch bereits weit auf dem Gebiet alles Religiösen befindet?

Dort ist dann die Dialektik der Dogmen ausschlaggebend für das was das Gute ist.


Diese Konzeption ist etwas total anderes als ein intuitves Empfinden für richtiges oder falsches Handeln.

Gut - Böse: begriffsorientiert
richtig - falsch: handlungsorientiert.

wem das zu einfach ist, kann sich gerne in die Theorie des kommunikativen Handelns einlesen.
was einen doch etwas überrollen könnte, wie diese "Lesehilfe" zeigt.
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Peter H.
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Beiträge: 9751

Beitrag(#847539) Verfasst am: 27.10.2007, 14:18    Titel: Antworten mit Zitat

Robbe Piere hat folgendes geschrieben:


Diese Konzeption ist etwas total anderes als ein intuitves Empfinden für richtiges oder falsches Handeln.

Gut - Böse: begriffsorientiert
richtig - falsch: handlungsorientiert.



Meine Güte, was ist schon richtig, was falsch, was gut, was böse? Das ist doch so was von relativ und zudem jeder definiert es auf seine Weise. Das bringt also nichts.
Genau wie eine Überlegung, ob man anständig zur Welt kommt. Danach wäre also das Schreien des Säuglings Ausdruck seines Anstands?
Was war eigentlich mit den Alten Römern, die mit Genuss in den Arenen zusahen, wie andere Menschen von wilden Tieren zerrissen wurden? Hatten die wohl ein etwas verklebtes moralisches Zentrum im Hirn? (Leute seid mal vernünftig und lasst mal irgendeine angeborene Moral einfach sein) Lachen
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
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Beitrag(#847564) Verfasst am: 27.10.2007, 14:43    Titel: Antworten mit Zitat

1. Menschen haben die Fähigkeit, moralische Bewertungen vorzunehmen. Das wird wohl niemand bestreiten wollen.
2. Diese Fähigkeit kann bestimmten Regionen des Gehirnes zugeordnet werden, das weiß man schon seit langem.
3. Zweifellos werden diese moralischen Bewertungen kulturell geprägt, das ergibt sich aus Betrachtung der Geschichte und der über die Geschichte unterschiedlichen Bewertung von bestimmten Verhaltensweisen.
4. Menschen haben angeborene Fähigkeiten. Das wird auch niemand bestreiten wollen.
5. Dazu gehört zweifellos auch die Fähigkeit zu moralischen Wertungen. Wenn man das nun "Universalgrammatik" nennen will - naja, würde ich nicht machen, aber hört sich halt wichtig an.
6. Etwas viel Weitergehendes wäre es, zu behaupten, bestimmte moralische Wertungen wären angeboren. Mag ja eine durchaus interessante Frage sein, aber:
a) das gibt der Artikel mMn nicht her
b) aus dem Sein folgt immer noch kein Sollen

Welche Auswirkungen sollte, falls sich das als richtig herausstellt, eine bestimmte angeborene Moral auf unser Verhalten haben? Müssen wir uns denn danach richten, was uns angeboren ist? Und wie bestimmt man überhaupt zweifelsfrei, was angeboren und was kulturell erworben ist? Und läuft das nicht irgendwie auf die "wahre Natur des Menschen" hinaus, nach der er sich richten müsse? Wer bestimmt aber nun die "wahre Natur des Menschen"?
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#847619) Verfasst am: 27.10.2007, 15:59    Titel: Antworten mit Zitat

kereng hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Es ist nunmal kein naturalistischer Fehlschluss, darauf hinzuweisen, dass eine natürlich mitgegebene Orientierung die Notwendigkeit zu moralischem, bzw. ethischem Handeln nicht nur unterstreicht, sondern einen völlig (erkenntnistheoretisch) neuartigen Kontrast bereitstellt. Ich denke, dass das hier mehrfach falsch verstanden wurde.

Was du schreibst, ist kaum zu verstehen:
Der Hinweis ist kein Fehlschluss?
Die natürlich mitgegebene Orientierung stellt einen Kontrast bereit?


Es gibt eine moralische 'Grundprogrammierung', daher weiss man grob wo's lang geht und ein religiöser Handlungsethos wird um so eher obsolet. Das genetisch mitgegebene Moralprogramm kontrastiert dann tatsächlich existierende Moralvorstellungen und zB Konflikte zwischen verschiedenen Moralvorstellungen, indem es eine Orientierung an einer natürlichen moralischen 'Direktive' vor gibt. Hierauf wurde lediglich hingewiesen und es wurde mitnichten etwa gefolgert, dass die zukünftige Ethik sich möglichst exakt an der 'Naturethik' zu halten hat, um begründbar zu sein. Das haben AgentProvocateur und noch jemand so interpretiert, warum auch immer. Zudem ist der Zusammenhang zwischen letztlich praktizierter Moral und natürlicher Moral wesentlich enger, als es rationalistische Positionen oft erfassen, da man eben nur das als moralisch positiv oder negativ bewertet, was man eben so empfindet und dieses ist nicht logisch induziert. Moral, besonders die natürliche, ist auch lediglich eine tendentielle Bewertung und genau hierin unterscheidet sich das Instinktverhalten von beliebig durchdachter Ethik nicht. Aus einer Bewertung folgt keine eindeutig zuordenbare 'Intensität' einer Reaktion und lediglich darin liegt die Fehleranfälligkeit der natürlichen Moral (derart, dass man es zB mit Strafen übertreiben kann).
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Peter H.
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Beiträge: 9751

Beitrag(#847644) Verfasst am: 27.10.2007, 16:40    Titel: Antworten mit Zitat

Was es gibt, dass ist ein zweckmäßiges Planen und Handeln. Selbst niedere Tiere besitzen das auf ihre Weise. Ist deswegen ein Käfer moralisch? Wenn ihm das zugestanden wird, hab ich nix dagegen, dies auch dem Menschen zuzugestehen. Dann haben wir eben einen moralischen Käfer und einen moralischen Menschen. Doch was bedeutet dann schon Moral? Eigentlich Alles und Nix.
Der Mensch und auch der Käfer sind beide darauf aus, ihren Egoismus auszuleben. Um diesen in der Gesellschaft einzulösen, haben sich Menschen ein Art Regelwerk geschaffen, dass sie handhaben, um so ihren Egoismus zu realisieren. Selbstverständlich ist dieses Regelwerk je nach Klasse und sogar Berufsstand unterschiedlich. Auch differiert es nach Gesellschaftsformation und historischer Epoche.
Nichts ist also unbeständiger als grade die Moral.
Lebt übrigens ein Mensch alleine, dann hat er gar keine Moral, wozu auch. Erst in der Gesellschaft wird sie erforderlich, sie wird als ein Modus vivendi, Agreement und Waffe in einem dann eingesetzt. Cool
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Beitrag(#847726) Verfasst am: 27.10.2007, 19:07    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Welche Auswirkungen sollte, falls sich das als richtig herausstellt, eine bestimmte angeborene Moral auf unser Verhalten haben? Müssen wir uns denn danach richten, was uns angeboren ist?

Auf keinen Fall. Es wäre eine temporäre oder dauerhafte Einschränkung vergleichbar etwa mit der, daß wir nur zwei Arme haben oder weite Strecken in kurzer Zeit nur mit technischen Hilfsmitteln überwinden können.

Es kann sich zudem herausstellen, daß die genetische Verankerung einer bestimmten Moral (wenn es sie denn gibt)
- nur gerade nicht "schlecht" genug war, um ein Aussterben zur Folge zu haben
- auf die Fortpflanzungsziele des Primaten optimiert, aber für heutige Ziele suboptimal ist
- ...
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
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Beitrag(#847763) Verfasst am: 27.10.2007, 20:42    Titel: Antworten mit Zitat

für die entwicklung von ethik ist beides (vermutlich gleichermaßen) wichtig: biologische grundlagen und soziokulturelle "feinjustierung". irgendwann haben leute mit "gutem draht nach oben" diese feinjustierung als allein religiös legitimiert festgelegt und den menschen die fähigkeit abgesprochen ohne religion ethik entwickeln zu können.
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
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Beitrag(#847764) Verfasst am: 27.10.2007, 20:42    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Es gibt eine moralische 'Grundprogrammierung', daher weiss man grob wo's lang geht

Inwiefern? Und wie genau unterscheidet man überhaupt genetische und kulturelle Einflüsse? Ist die in dem Artikel beschriebene Befragung Erwachsener dazu geeignet? Wäre es dafür nicht viel sinnvoller, Kinder zu befragen, was sie z.B. für Vorstellungen von Gerechtigkeit haben? Das wäre viel interessanter, denn diese unterscheiden sich aus meiner Erfahrung ziemlich von den Einstellungen Erwachsener.

Aber auch dann wird der kulturelle Einfluss nicht auszublenden sein.

Semnon hat folgendes geschrieben:
und ein religiöser Handlungsethos wird um so eher obsolet.

Huch, wieso das denn? Gerade Religionen berufen sich sehr gerne auf die angebliche "wahre Natur des Menschen". Zitat Meisner:

Süddeutsche Zeitung hat folgendes geschrieben:
Die "sogenannten alternativen Modelle menschlichen sexuellen Zusammenlebens sind aber unwahr, und darum für den Menschen im Kern verderblich. Die Menschheit richtet sich hier selbst zugrunde".


Semnon hat folgendes geschrieben:
Das genetisch mitgegebene Moralprogramm kontrastiert dann tatsächlich existierende Moralvorstellungen und zB Konflikte zwischen verschiedenen Moralvorstellungen, indem es eine Orientierung an einer natürlichen moralischen 'Direktive' vor gibt.

Es gibt aber nun mal keine "natürliche moralische Direktive". Wie genau sollte die auch aussehen?

Semnon hat folgendes geschrieben:
Hierauf wurde lediglich hingewiesen und es wurde mitnichten etwa gefolgert, dass die zukünftige Ethik sich möglichst exakt an der 'Naturethik' zu halten hat, um begründbar zu sein. Das haben AgentProvocateur und noch jemand so interpretiert, warum auch immer.

Möglichst exakt? Exakt an einer nicht genau bestimmbaren "Naturethik"? Habe ich wohl kaum gefolgert. Ich halte das nämlich schlicht für Unsinn.

Semnon hat folgendes geschrieben:
Zudem ist der Zusammenhang zwischen letztlich praktizierter Moral und natürlicher Moral wesentlich enger, als es rationalistische Positionen oft erfassen, da man eben nur das als moralisch positiv oder negativ bewertet, was man eben so empfindet und dieses ist nicht logisch induziert.

Es ist mMn so: jemand, der eine "natürliche Moral" proklamiert, egal, wie die aussieht, und darüber gibt es noch nicht einmal den Hauch einer Übereinstimmung, möchte einer Kritik dieser Moral aus dem Wege gehen. Ist auch sehr bequem: die Natur sagt uns, wie wir zu handeln haben. Kritikimmunisierung, das ist es, was erreicht werden soll.

Semnon hat folgendes geschrieben:
Moral, besonders die natürliche, ist auch lediglich eine tendentielle Bewertung und genau hierin unterscheidet sich das Instinktverhalten von beliebig durchdachter Ethik nicht. Aus einer Bewertung folgt keine eindeutig zuordenbare 'Intensität' einer Reaktion und lediglich darin liegt die Fehleranfälligkeit der natürlichen Moral (derart, dass man es zB mit Strafen übertreiben kann).

Es gibt keine "natürliche" Moral. Du darfst mir gerne das Gegenteil zeigen. Aber wenn ich mir so angucke, welche unterschiedlichen Meinungen über Moral es so in der heutigen Welt und auch in der Geschichte gibt (z.B. Todesstrafe, Sklaverei, öffentliche Hinrichtungen unter Beifall des Publikums), dann bin ich etwas pessimistisch, dass Dir das gelingen kann.

Wir müssen unsere Moral selber finden, in Einbettung in unsere Gesellschaft. Das mag unbefriedigend sein. Viel leichter mag es sein, eine "natürliche" Moral zu proklamieren, an die man sich gefälligst zu halten habe. Aber diese sehe ich nun mal nicht.

Von Chomskys Idee einer Universalgrammatik der Sprache halte ich auch nicht besonders viel. Aber das nur nebenbei.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
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Beitrag(#847784) Verfasst am: 27.10.2007, 21:41    Titel: Antworten mit Zitat

Deine Meinung in Ehren, AP, aber das solltest du an diverse Verhaltensforscher und Neurologen richten und nicht an mich. Ausserdem wustelt es hier nur vor Missverständnissen und sinnlosen Unterstellungen.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#847791) Verfasst am: 27.10.2007, 21:55    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Welche Auswirkungen sollte, falls sich das als richtig herausstellt, eine bestimmte angeborene Moral auf unser Verhalten haben? Müssen wir uns denn danach richten, was uns angeboren ist?


Das tun wir doch bereits Lachen

Gewisse suboptimale Vokabeln täuschen häufig darüber hinweg, dass der Mensch ein Primat ist und die Verwendung suboptimabler Vokabeln ist außerdem ein ein Zeugnis von tiefster Irritation darüber, weshalb es einen Verhaltenscodex irgendwelcher Art überhaupt geben muss.
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
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Beitrag(#847796) Verfasst am: 27.10.2007, 22:07    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Welche Auswirkungen sollte, falls sich das als richtig herausstellt, eine bestimmte angeborene Moral auf unser Verhalten haben? Müssen wir uns denn danach richten, was uns angeboren ist?

Das tun wir doch bereits Lachen

Gewisse suboptimale Vokabeln täuschen häufig darüber hinweg, dass der Mensch ein Primat ist und die Verwendung suboptimabler Vokabeln ist außerdem ein ein Zeugnis von tiefster Irritation darüber, weshalb es einen Verhaltenscodex irgendwelcher Art überhaupt geben muss.

Meine Frage ist wohl ein wenig falsch formuliert.

Ich meinte folgendes: ist eine genetisch bedingte Moral besser oder wahrer als eine kulturell bedingte Moral? Wir haben eine Moral und die ist genetisch und kulturell determiniert. Falls man nun tatsächlich herausfinden könnte, welche dieser Anteile welchen Determinanten zuzuordnen sind, sollte man dann die genetischen Determinanten höher gewichten? Auch wenn sie vielleicht der kulturellen Prägung widersprechen? Wenn ja: warum?

Und wie sollte man diese Verteilung überhaupt feststellen können? Wir haben aus offensichtlichen Gründen ja nun mal nicht die Möglichkeit, Menschenexperimente ohne kulturelle Einflüsse durchzuführen.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#847801) Verfasst am: 27.10.2007, 22:13    Titel: Antworten mit Zitat

Nein, man sollte die genetischen Determinanten nicht höher gewichten. Ich denke nicht, dass hier zu befürchten ist, dass naturalistische Fehlschlüssel das Tor zu einer inneren Bestie aufstoßen könnten oder sowas, denn das ist bereits wagenweit offen Lachen
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
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Beitrag(#847812) Verfasst am: 27.10.2007, 22:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hier übrigens ein ausführlicherer Spiegel-Artikel zum Thema. Finde ich sehr interessant. Solange man daraus nicht falsche naturalistische Fehlschlüsse zieht.
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kereng
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Anmeldungsdatum: 12.12.2006
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Beitrag(#847830) Verfasst am: 27.10.2007, 23:03    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Ich meinte folgendes: ist eine genetisch bedingte Moral besser oder wahrer als eine kulturell bedingte Moral?

Die Ablehnung Homosexueller könnte genetische Ursachen haben. Das ist ein Beispiel, warum man die genetisch bedingte Moral nicht bevorzugen sollte. Sie könnte aber auch kulturell bedingt sein, weshalb man auch diesen Teil der Moral nicht bevorzugen sollte.
Es gibt noch einen dritten Aspekt. Die vernünftig begründete Moral soll bevorzugt werden.
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#847834) Verfasst am: 27.10.2007, 23:10    Titel: Antworten mit Zitat

kereng hat folgendes geschrieben:

Die Ablehnung Homosexueller könnte genetische Ursachen haben.


Absurder Gedanke! Bei den Alten Griechen waren die Homosexuellen sehr geschätzt, hatten die Griechen deshalb andere Gene? Mit Sicherheit nicht. Lachen
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Roter Ballon
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Beitrag(#847886) Verfasst am: 28.10.2007, 02:09    Titel: Antworten mit Zitat

Im Gegensatz zu Käfern oder anderen Arten, die ausgereift aus dem Ei schlüpfen,
sind Menschen eine sehr lange Zeit absolut unfrei.

Denn als ich Kind war, schätzte ich die Wärme meiner allgütigen Mutter und die Ruhe die
mein allmächtiger Vater bedeutete. All mein flehen ward immer erhört.


Womit sich die Moral am sozialen Handeln festmachen läßt.
Die soziale Kompetenz der Eltern, deren eigener Umgang mit den Werten und Moralvorstellungen der Gesellschaft wird dem Zögling vorgelebt.
Bis zur Pubertät besteht da meist auch gar kein Bedarf an der "Kompetenz" der Eltern zu zweifeln.
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L.E.N.
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Beitrag(#847888) Verfasst am: 28.10.2007, 02:23    Titel: Antworten mit Zitat

Robbe Piere hat folgendes geschrieben:
Im Gegensatz zu Käfern oder anderen Arten, die ausgereift aus dem Ei schlüpfen,
sind Menschen eine sehr lange Zeit absolut unfrei.

Denn als ich Kind war, schätzte ich die Wärme meiner allgütigen Mutter und die Ruhe die
mein allmächtiger Vater bedeutete. All mein flehen ward immer erhört.


Womit sich die Moral am sozialen Handeln festmachen läßt.
Die soziale Kompetenz der Eltern, deren eigener Umgang mit den Werten und Moralvorstellungen der Gesellschaft wird dem Zögling vorgelebt.
Bis zur Pubertät besteht da meist auch gar kein Bedarf an der "Kompetenz" der Eltern zu zweifeln.


die kinder sind also ein unbeschriebenes blatt, das allein von eltern und gesellschaft mit regeln bzw ethik beschrieben wird? beste voraussetzung für religiöse oder totalitärideologische missionierung/indoktrinierung...

ich bin da natürlich andere meinung, allerdings nicht auf der anderen seite des spektrums, sondern etwa in der mitte.
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Anmeldungsdatum: 22.12.2006
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Beitrag(#847917) Verfasst am: 28.10.2007, 11:46    Titel: Antworten mit Zitat

nein kein unbeschriebenes Blatt ... @Threadthema

weswegen ich UNFREI kursiv setzte und das verb "vorgelebt" gewählt hab.
womit ich die bedingungslose Abhängigkeit des Kindes von den Eltern meine.
Sind es denn die Kinder die ihre Eltern ablehnen? die "genetischen" Vorgaben lassen das nicht zu.

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
(...)beste voraussetzung für religiöse oder totalitärideologische missionierung/indoktrinierung (...)

oh ja, genauso funzts es eben. - VORAUSSETZUNG hierbei synonym für VERANLAGUNG
Menschen sind in Gruppen zusammenlebende Säugetiere.
Is ja alles nix neues,
ich wollt es ja nur nochmal erwähnen, weil da dann doch ab und an der präevolutionäre Idealismus durchbricht.
also der idealistische Fehlschluss.
Mit den Augen rollen
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
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Beitrag(#847922) Verfasst am: 28.10.2007, 11:58    Titel: Antworten mit Zitat

Robbe Piere hat folgendes geschrieben:
nein kein unbeschriebenes Blatt ... @Threadthema

weswegen ich UNFREI kursiv setzte und das verb "vorgelebt" gewählt hab.
womit ich die bedingungslose Abhängigkeit des Kindes von den Eltern meine.
Sind es denn die Kinder die ihre Eltern ablehnen? die "genetischen" Vorgaben lassen das nicht zu.


du siehst das vorleben als wichtigeren faktor im verhältnis zur biologischen grundlage. das sehe ich anders bzw man kann nicht genaus sagen ob und in welchem verhältnis ein faktor größeren einfluss hat.
Zitat:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
(...)beste voraussetzung für religiöse oder totalitärideologische missionierung/indoktrinierung (...)

oh ja, genauso funzts es eben. - VORAUSSETZUNG hierbei synonym für VERANLAGUNG
Menschen sind in Gruppen zusammenlebende Säugetiere.
Is ja alles nix neues,
ich wollt es ja nur nochmal erwähnen, weil da dann doch ab und an der präevolutionäre Idealismus durchbricht.
also der idealistische Fehlschluss.
Mit den Augen rollen


ich sprach nicht von einer rein biologischen grundlage für ethik.
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Anmeldungsdatum: 22.12.2006
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Beitrag(#847938) Verfasst am: 28.10.2007, 12:46    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
(...)
du siehst das vorleben als wichtigeren faktor im verhältnis zur biologischen grundlage. das sehe ich anders bzw man kann nicht genaus sagen ob und in welchem verhältnis ein faktor größeren einfluss hat.

(...)

ich sprach nicht von einer rein biologischen grundlage für ethik.


Ich brauch wohl noch einen Kaffe um diese Kurve hinzukriegen... zwinkern
aber ich vermute wir Zielen in etwa in die gleiche Richtung.

Menschen "adoleszieren" ... so sehe ich deinen Einwand mit beginnender Moralreflexion auf das Vorgelebte gegeben
... davor reicht die Erfahrung und die Menge der sozialen Kontakte nicht, das der Sprößling ein brauchbares Ethikbild entwickeln kann - es braucht Zeit
ab wann man "voll geschäfts- und schuldfähig" wird ... frag mich nicht.
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Algol
Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia



Anmeldungsdatum: 22.06.2006
Beiträge: 4797
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Beitrag(#851942) Verfasst am: 03.11.2007, 10:50    Titel: Antworten mit Zitat

Moral ist lernbar und kann durch Lernen oder kritische Reflexion (zB eine übergeordnete Ethik) verändert werden.
"Weshalb sich um Menschen sorgen, die sowieso sterben müssen."
("Augustin")

G.W. Bush läßt zur Zeit Zigtausende killen und andere zB auf Guantanamo foltern.
Juckt ihn das irgendwie oder andere?
Ich glaube nicht.

Hat es etwa Hitler gestört, daß er Millionen in den Tod getrieben hat?
Ich glaube nicht.

Napoleon und andere Kriegstreiber, Frontsoldaten, Offiziere, Generäle, die schert das nicht.
Übelste Folterungen, in denen das Opfer um seinen Tod bettelt, werden durchgeführt und sachlich protokolliert.
Die ach so "moralischen" Kinder können eigene Artgenossen oder Tiere bis aufs Blut quälen.
Ärzte verschreiben Medikamente, von denen sie wissen, daß sie mehr nützen als schaden.
Blutkonsevenhändler stecken wegen ein paar gesparter Pfennigen Hunderte mit Virushepatitis usw. an.
Völlig überflüssige Medikamente werden vermarktet, obwohl es starke Hinweise auf die Schädlichkeit gibt ("Contergan").
Unsere Polits führen momentan ein modernes Sklaventum in Deutschland ein, um ihren Kapitalistenfreunden einen Gefallen zu tun, so daß Menschen mit harter Arbeit gerade überleben können.

Kinder werden von ihren Eltern totgeprügelt, was strafbewehrt ist und daher nicht all zu oft vorkommt.
Andere Eltern müssen durch Gesetze davon abgehalten werden, ihren Nachwuchs grün und blau zu prügeln, denn das hat noch niemandem geschadet.

Arbeitgeber müssen per Gesetz davon abgehalten werden, ihre Arbeiter und Angestellte zu prügeln.
Wehrlose werden getötet oder gequält, falls der Staat nicht mit drakonischen Strafen dagegen einschreitet, und selbst dann noch.

Alles lern- und auch verlernbar.
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Leben kann tödlich sein
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
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Beitrag(#851948) Verfasst am: 03.11.2007, 11:09    Titel: Antworten mit Zitat

Algol hat folgendes geschrieben:
Moral ist lernbar und kann durch Lernen oder kritische Reflexion (zB eine übergeordnete Ethik) verändert werden.
"Weshalb sich um Menschen sorgen, die sowieso sterben müssen."
("Augustin")

G.W. Bush läßt zur Zeit Zigtausende killen und andere zB auf Guantanamo foltern.
Juckt ihn das irgendwie oder andere?
Ich glaube nicht.

Hat es etwa Hitler gestört, daß er Millionen in den Tod getrieben hat?
Ich glaube nicht.

Napoleon und andere Kriegstreiber, Frontsoldaten, Offiziere, Generäle, die schert das nicht.
Übelste Folterungen, in denen das Opfer um seinen Tod bettelt, werden durchgeführt und sachlich protokolliert.
Die ach so "moralischen" Kinder können eigene Artgenossen oder Tiere bis aufs Blut quälen.
Ärzte verschreiben Medikamente, von denen sie wissen, daß sie mehr nützen als schaden.
Blutkonsevenhändler stecken wegen ein paar gesparter Pfennigen Hunderte mit Virushepatitis usw. an.
Völlig überflüssige Medikamente werden vermarktet, obwohl es starke Hinweise auf die Schädlichkeit gibt ("Contergan").
Unsere Polits führen momentan ein modernes Sklaventum in Deutschland ein, um ihren Kapitalistenfreunden einen Gefallen zu tun, so daß Menschen mit harter Arbeit gerade überleben können.

Kinder werden von ihren Eltern totgeprügelt, was strafbewehrt ist und daher nicht all zu oft vorkommt.
Andere Eltern müssen durch Gesetze davon abgehalten werden, ihren Nachwuchs grün und blau zu prügeln, denn das hat noch niemandem geschadet.

Arbeitgeber müssen per Gesetz davon abgehalten werden, ihre Arbeiter und Angestellte zu prügeln.
Wehrlose werden getötet oder gequält, falls der Staat nicht mit drakonischen Strafen dagegen einschreitet, und selbst dann noch.

Alles lern- und auch verlernbar.



AXO hat folgendes geschrieben:


eben Smilie
und vielleicht verhinderen bzw. unterdrücken ja gar die jeweils gesellschaftlich anerzogenen Moralvorstellungen,
die eventuell natürlich vorhandene Moral.


Wenns gesellschaftlich anerkannt und anerzogen ist als Soldat "seinen" Feinden das Licht auszuknipsen,
heißt das längst noch nicht, das dies ohne Erziehung dazu und Anerkennung dessen,
natürlicherweise ebenfalls gemacht würde.

Die vielfältigsten psychischen Probleme von Kriegsheimkerern sprechen jedenfalls eher
dafür das sie ihrer Natur zuwieder gehandelt haben.



Interessante Bestandsaufnahme der derzeitigen Gesellschaft Argol.
Fällt Dir ein einziger der von Dir aufgeführten Punkte ein,
welcher nicht auf den anerzogenen/erlernten Aspekt GELD vor Mensch zurückzuführen ist?
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Augen auf dann kann nichts passieren
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