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Gysi lobt Wertevermittlung der Kirchen
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Rene Hartmann
Säkular? Na klar!



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 1404
Wohnort: Rhein-Main

Beitrag(#678355) Verfasst am: 09.03.2007, 22:43    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Gysis Vater war in der weiland DDR Staatssekretär für Kirchenfragen. Eine gewisse Nähe zur Religion ist also familiär begründet. Im Übrigen ist Gysi ganz einfach nicht die Lichtgestalt, als die er allgemein lange galt und manchen heute noch gilt. Sein Talent beschränkt sich darauf, flotte Reden zu halten und in Talkshows einen guten Eindruck zu machen.


Rhetorisch hat er's gut drauf, das muss man ihm lassen. Er versteht es ziemlich gut, den Eindruck zu erwecken, als hätte er was von Relevanz zu sagen.
_________________
"Es kommt darauf an, zur Gruppe der Individualisten zu gehören"
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AXO
nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen



Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#678419) Verfasst am: 09.03.2007, 23:53    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Sein Argument (ich nenne es das Gregor-Gysi-Argument) geht ja genau genommen so: ich bin intellektuell, belesen, gebildet, mit feinen Manieren und kann selbstständig denken. Daher brauche ich die Religion nicht. Aber das tumbe Volk, der ungebildete Pöbel, für den sind die (von mir so eingestuften) Märchen der Religion notwendig, damit die Sitten nicht verfallen. Wir brauchen also Religion (aka Vorspiegelungen falscher Tatsachen), um den Mob zu disziplinieren.

Ich finde eine solche Einstellung eher suboptimal.

Wahrscheinlich findet man diese Einstellung auch bei vielen Theologen.

So weit ich weiß ist das auch die Einstellung von Kant, Voltaire (ja; doch, der kirchenspötter) und Jonathan swift. So neu ist der Gedanke nicht. Und diskutabel ist er auf jeden fall, und schon gar nicht so widerwärtig wie manche meinen.

Es ist eine "ich bin etwas besseres"-Einstellung. "Widerwärtig" habe ich auch nicht gesagt, aber besonders toll finde ich das nun gerade nicht.

Fühlst Du Dich auch als besser als das gemeine Volk oder wieso befürwortest Du dieses Argument?

Gysi sagt folgendes:

KSTA hat folgendes geschrieben:
Deshalb sage er als jemand, der nicht religiös sei: "Eine gottlose Gesellschaft wäre eine wertelose Gesellschaft."

Er meint hier sicherlich nicht, dass er selber wertelos sei, obwohl er Atheist ist. Nur den anderen traut er das wohl nicht zu, was er (natürlich?) selber zu leisten imstande ist. Das ist es, was ich ein wenig merkwürdig finde.


hm - mir hat mal wer - die mich sehr gut kennt und versteht - gesagt ->>> Du KANNST an andere nicht die gleichen Ansprüche stellen wie an Dich selbst.
Ich habs beherzigt und bin nicht schlecht damit gefahren.
Vielleicht macht DER's ja genauso?
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AXO
nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen



Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#678423) Verfasst am: 09.03.2007, 23:57    Titel: Antworten mit Zitat

Rene Hartmann hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Gysis Vater war in der weiland DDR Staatssekretär für Kirchenfragen. Eine gewisse Nähe zur Religion ist also familiär begründet. Im Übrigen ist Gysi ganz einfach nicht die Lichtgestalt, als die er allgemein lange galt und manchen heute noch gilt. Sein Talent beschränkt sich darauf, flotte Reden zu halten und in Talkshows einen guten Eindruck zu machen.


....Er versteht es ziemlich gut, den Eindruck zu erwecken, als hätte er was von Relevanz zu sagen.


im Gegensatz zu Dir und der Mehrzahl aller die versuchen relevant zu klingen?

is nur ne Vermutung - aber vielleicht is er ja einer von den wenigen die WIRKLICH Relevantes zu sagen haben?

irgendwo musses schließlich noch wen geben der nicht völlig wertfrei faselt - warum sollte's nicht DER sein?
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Xamanoth
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#678437) Verfasst am: 10.03.2007, 00:12    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="AgentProvocateur"]Fühlst Du Dich auch als besser als das gemeine Volk oder wieso befürwortest Du dieses Argument?

Nein, ich halte diese Position für falsch. Ich glaube jedoch, dass die Vorstellung, eine transzendente Autorität schaffe eine humanere Gesellschaft zwar falsch, aber zumindest diskutabel ist.


Zitat:
Er meint hier sicherlich nicht, dass er selber wertelos sei, obwohl er Atheist ist. Nur den anderen traut er das wohl nicht zu, was er (natürlich?) selber zu leisten imstande ist. Das ist es, was ich ein wenig merkwürdig finde.


Ja, er meint, dass viele durch den glauben an einen guten Gott zu einer gewissen Humanität und Solidarität motiviert werden. Auch ein Gedanke, der alles andere als neu ist.

Bei wems klappt - toll.
Wers nicht braucht - noch toller.

Die frage, ob eine humanistische Neuinterprätation der biblischen Botschaft nach Art der liberalen EKD sinnvoller ist, als direkte Religionskritik habe ich mir auch schon gestellt - und letztlich verneint.
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Lissie
registrierter User



Anmeldungsdatum: 20.02.2004
Beiträge: 457

Beitrag(#678446) Verfasst am: 10.03.2007, 00:30    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:


Ja, er meint, dass viele durch den glauben an einen guten Gott zu einer gewissen Humanität und Solidarität motiviert werden. Auch ein Gedanke, der alles andere als neu ist.

Bei wems klappt - toll.


Nein, gar nicht toll. Jedenfalls nicht toll, wenn man davon ausgeht, daß dieser "gute Gott" ein Irrtum ist. Denn dann ist die Aussage eigentlich: "Toll, da wird einer durch Selbstbeschiss gut".

Zitat:
Die frage, ob eine humanistische Neuinterprätation der biblischen Botschaft nach Art der liberalen EKD sinnvoller ist, als direkte Religionskritik habe ich mir auch schon gestellt - und letztlich verneint.


Und trotz meines obigen Einwands stelle ich mir diese Frage auch manchmal. Aber aus nicht sehr philanthropischer Perspektive. Es gibt Menschen, bei denen ich mir denke: Besser, die werden im Auffangbecken des Glaubens aufgefangen, als dort, wo es sie ansonsten noch hinziehen könnte. Ich war perplex, genaus diese Idee aus dem Munde eines befreundeten Pfarrers zu hören.
_________________
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn ihr nicht aufsteht?

(Georg Christoph Lichtenberg)
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AgentProvocateur
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#678449) Verfasst am: 10.03.2007, 00:43    Titel: Antworten mit Zitat

Lissie hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
a, er meint, dass viele durch den glauben an einen guten Gott zu einer gewissen Humanität und Solidarität motiviert werden. Auch ein Gedanke, der alles andere als neu ist.

Bei wems klappt - toll.

Nein, gar nicht toll. Jedenfalls nicht toll, wenn man davon ausgeht, daß dieser "gute Gott" ein Irrtum ist. Denn dann ist die Aussage eigentlich: "Toll, da wird einer durch Selbstbeschiss gut".

Hm, nicht unbedingt Selbstbeschiss. Es ist eher so, dass man denkt, es sei prima, dass eine Institution existiere, die der eigenen Auffassung nach zwar nicht die Wahrheit erzähle, aber man nimmt dies billigend in Kauf, um andere Leute zu disziplinieren, denen man nicht zutraut, ansonsten grundlegende Normen einzuhalten. Also: ich hab das zwar nicht nötig (ich bin toll) - aber die anderen haben es nötig (die sind doof).

Lissie hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Die frage, ob eine humanistische Neuinterprätation der biblischen Botschaft nach Art der liberalen EKD sinnvoller ist, als direkte Religionskritik habe ich mir auch schon gestellt - und letztlich verneint.

Und trotz meines obigen Einwands stelle ich mir diese Frage auch manchmal. Aber aus nicht sehr philanthropischer Perspektive. Es gibt Menschen, bei denen ich mir denke: Besser, die werden im Auffangbecken des Glaubens aufgefangen, als dort, wo es sie ansonsten noch hinziehen könnte. Ich war perplex, genaus diese Idee aus dem Munde eines befreundeten Pfarrers zu hören.

Misanthrop. Weinen
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Einsiedler
registrierter User



Anmeldungsdatum: 01.03.2007
Beiträge: 1435

Beitrag(#678953) Verfasst am: 10.03.2007, 19:08    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:

So weit ich weiß ist das auch die Einstellung von Kant, Voltaire (ja; doch, der kirchenspötter) und Jonathan swift. So neu ist der Gedanke nicht. Und diskutabel ist er auf jeden fall, und schon gar nicht so widerwärtig wie manche meinen.


Auch Goethe scheint solche Ansichten vertreten zu haben, jedenfalls paßt sein folgendes Zitat hierher:

"Wer Wissenschaft und Kunst besitzt, hat auch Religion; wer jene beiden nicht besitzt, der habe Religion."
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