Freigeisterhaus Foren-Übersicht
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen   BenutzergruppenBenutzergruppen   LinksLinks   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Primitiv
Gehe zu Seite Zurück  1, 2
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Kultur und Gesellschaft
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Argáiþ
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#709225) Verfasst am: 21.04.2007, 16:10    Titel: Antworten mit Zitat

Cih finde auch, dass sich die Bauweise ab dem 17. Jahrhundert und dann im mehreren Etappen bis zur Jetztzeit radikal geändert hat. Die moderne Welt hat mE keine Präzedenz, die älter ist als 50 Jahre.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Argáiþ
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#709227) Verfasst am: 21.04.2007, 16:15    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Unwichtig, aber wieso essen wir altrömisch? Wir essen halt warm, aber die Römer waren nicht die einzigen, die Kochen konnten und steinhäuser gebaut haben Am Kopf kratzen
Ich dachte eher an so Sachen wie Obst, Wein, Getreide, hohen Fleischanteil (insbesondere von speziell dafür gezüchteten Tierarten), Fisch, variantenreiche Süßspeisen - und etwa weitgehenden Verzicht auf den Verzehr von Algen, Insekten (einschließlich Larven), Raubtieren (Hunde, Katzen), Wurzeln etc.

Okay, die Einführung moderner Hackfrüchte (Zuckerrüben, Kartoffeln) in der frühen Neuzeit und dem späten Mittelalter könnte man als Bruch heranziehen, da liegt ein signifikanter Unterschied zu den Römern.


Viehzucht ist überall verbreitet gewesen und die Römer haben das nicht erfunden. In Bezug auf Ackerbau, Weinanbau, Viehzucht und vieles mehr ist die keltisch-germanischen Methode bis ins hochmittelalter quasi dieselbe gewesen und damit erheblich prägender für die Folgezeit, als irgendwelche angeblichen römischen Einflüsse. Auch haben die Römer vieles nicht selbst erfunden, was ihnen zugerechnet wird. Eigentlich haben sie nichtmal ihr popeliges Pilum selbst erfunden geschweige denn ihre Schrift.


Zuletzt bearbeitet von Argáiþ am 21.04.2007, 16:23, insgesamt einmal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#709229) Verfasst am: 21.04.2007, 16:17    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Unwichtig, aber wieso essen wir altrömisch? Wir essen halt warm, aber die Römer waren nicht die einzigen, die Kochen konnten und steinhäuser gebaut haben Am Kopf kratzen
Ich dachte eher an so Sachen wie Obst, Wein, Getreide, hohen Fleischanteil (insbesondere von speziell dafür gezüchteten Tierarten), Fisch, variantenreiche Süßspeisen - und etwa weitgehenden Verzicht auf den Verzehr von Algen, Insekten (einschließlich Larven), Raubtieren (Hunde, Katzen), Wurzeln etc.

Okay, die Einführung moderner Hackfrüchte (Zuckerrüben, Kartoffeln) in der frühen Neuzeit und dem späten Mittelalter könnte man als Bruch heranziehen, da liegt ein signifikanter Unterschied zu den Römern.


Viehzucht ist überall verbreitet gewesen und die Römer haben das nicht erfunden. Der Ackerbau, Weinanbau, Viehzucht und vieles mehr ist der keltisch-germanischen Methode bis ins hochmittelalter wesentlich ähnlicher gewesen und damit erheblich pröägender für die Folgezeit, als irgendwelche angeblichen römischen Einflüsse. Auch haben dir Römer vieles nicht selbst erfunden, was ihnen zugerechnet ird, eigentlich haben sie nichtmal ihr popeliges Pilum selbst erfunden geschweige denn ihre Schrift.

Dass die römische Kultur sich signifikant von den noch älteren unterscheide habe ih nicht behauptet. zwinkern
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Algol
Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia



Anmeldungsdatum: 22.06.2006
Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin

Beitrag(#709230) Verfasst am: 21.04.2007, 16:18    Titel: Antworten mit Zitat

"Primitiv" heißt nach meinem Empfinden "einfach", allgemein allerdings mit einem abwertenden Beigeschmack.


Shadaik hat folgendes geschrieben:
...
Immerhin, ein Ansatz wäre

Nomadentum
Sesshaftigkeit
Verstädterung
Großflächhige Telekommunikation

...

Sind die USA das kulturell fortschrittlichste Land der Welt?

Kommt darauf an, auf welchen Aspekt von "Kultur" man sein Augenmerk richtet.
Bezüglich der Eroberungs- und Angriffskultur:
uneingeschränktes "Ja".

Handwerklich eher "primitiv", in der Wissenschaft erfolgreich, sie schöpfen die Spitze der Forscher aus anderen Nationen.

Kunst, Theater, Literatur: niente
Waffentechnisch, auch privat: die momentan höchste Kultur der Erde.
Sie haben auch die Meinungshoheit und die Vormacht in der UNO und in der NATO

(und sie waren (angeblich) sogar die Ersten auf dem Mond).
_________________
Leben kann tödlich sein
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
AgentProvocateur
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#709231) Verfasst am: 21.04.2007, 16:22    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht ganz interessant dazu die Kriterien der Geschichtswissenschaft für eine "Hochkultur":

Wikipedia - Hochkultur hat folgendes geschrieben:
* geplante Landwirtschaft
* Die Existenz von Städten
* Eine institutionalisierte Verwaltung
* Arbeitsteilung, Gesellschaftsklassen mit Spezialisierung, Berufssoldaten
* Schrift
* ausgebaute Religion
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#709232) Verfasst am: 21.04.2007, 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Vielleicht ganz interessant dazu die Kriterien der Geschichtswissenschaft für eine "Hochkultur":

Wikipedia - Hochkultur hat folgendes geschrieben:
* geplante Landwirtschaft
* Die Existenz von Städten
* Eine institutionalisierte Verwaltung
* Arbeitsteilung, Gesellschaftsklassen mit Spezialisierung, Berufssoldaten
* Schrift
* ausgebaute Religion


Ich seh's schon... Säkularisierung ist ein kultureller Rückschrritt zynisches Grinsen
_________________
"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#709234) Verfasst am: 21.04.2007, 16:33    Titel: Antworten mit Zitat

Algol hat folgendes geschrieben:

Kunst, Theater, Literatur: niente

Sehr gewagte Aussage.

Andy Warhol, Philip K. Dick, Kurt Vonnegut, Thomas Pynchon, Michael Crichton, Ursual K. LeGuin...

Und schon sind wir beim nächsten Streitpunkt: Was ist "gute" Literatur? Denn das die USA den größten Romanmarkt der Welt darstellen ist mE bekannt, Literatur an sich gibt es dort also reichlich.
Und was hat das eigentlich mit einer möglichen Qualität der Kultur zu tun? Theater ist in Europa ja ebenfalls so gut wie tot, das existiert doch nur noch, weil es gefördert wird.
Damit aber ist Theater kein bestandteil unserer Kultur mehr, bestenfalls eine Nischenkultur innerhalb unserer Kultur.

hah, noch einen problembegriff gefunden: Nischenkultur, Subkultur, Parallelegesellschaften - was sind das überhaupt?

PS: Ich wolte mit meiner Frage eigentlich die Verindung von Technik und Kultur pointiert aufs Korn nehmen.
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Algol
Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia



Anmeldungsdatum: 22.06.2006
Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin

Beitrag(#709235) Verfasst am: 21.04.2007, 16:34    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Unwichtig, aber wieso essen wir altrömisch? Wir essen halt warm, aber die Römer waren nicht die einzigen, die Kochen konnten und steinhäuser gebaut haben Am Kopf kratzen
Ich dachte eher an so Sachen wie Obst, Wein, Getreide, hohen Fleischanteil (insbesondere von speziell dafür gezüchteten Tierarten), Fisch, variantenreiche Süßspeisen - und etwa weitgehenden Verzicht auf den Verzehr von Algen, Insekten (einschließlich Larven), Raubtieren (Hunde, Katzen), Wurzeln etc.

Okay, die Einführung moderner Hackfrüchte (Zuckerrüben, Kartoffeln) in der frühen Neuzeit und dem späten Mittelalter könnte man als Bruch heranziehen, da liegt ein signifikanter Unterschied zu den Römern.


Viehzucht ist überall verbreitet gewesen und die Römer haben das nicht erfunden. Der Ackerbau, Weinanbau, Viehzucht und vieles mehr ist der keltisch-germanischen Methode bis ins hochmittelalter wesentlich ähnlicher gewesen und damit erheblich pröägender für die Folgezeit, als irgendwelche angeblichen römischen Einflüsse. Auch haben dir Römer vieles nicht selbst erfunden, was ihnen zugerechnet ird, eigentlich haben sie nichtmal ihr popeliges Pilum selbst erfunden geschweige denn ihre Schrift.

Dass die römische Kultur sich signifikant von den noch älteren unterscheide habe ih nicht behauptet. zwinkern


Die "römische Kultur" ist/war eine Kultur von Bauern, die von Mysterienpriestern (bei Nomaden: Schamanen) übernommen wurde.

Die römische Bauernkultur zerstörte die vermeindliche Konkurrenz (siehe die Handelsmacht Karthago), wogegen die Händlerkultur Karthagos ihre potentielle Kundschaft am Leben erhielt (siehe Hannibal vor Rom).

Die heute tonangebende, sogenannte "westliche Zivilisation" zerstört die konkurrierenden Kulturen, wie das alte Rom mit der Zerstörung von Karthago.
_________________
Leben kann tödlich sein
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Algol
Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia



Anmeldungsdatum: 22.06.2006
Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin

Beitrag(#709264) Verfasst am: 21.04.2007, 17:42    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Algol hat folgendes geschrieben:

Kunst, Theater, Literatur: niente

Sehr gewagte Aussage.

Andy Warhol, Philip K. Dick, Kurt Vonnegut, Thomas Pynchon, Michael Crichton, Ursual K. LeGuin...

"Niente" ist (natürlich) gewagt.
Sagen wir "fast" nichts, außer "Hollywood".

Unter uns Klosterschwestern: außer der "Plakatkunst" von Warhol sind mir die anderen Namen unbekannt, was nichts über die künstlerische Qualität der oben genannten aussagt, sondern eher über meine Lücken in kultureller Bildung.
Aber sind Warhol/und andere o.G. tatsächlich kulturell prägend?

Für mich war/ist es die Filmindustrie Hollywoods, Winnetou 1-3, nach der Vorlage von Karl May, die "Western" mit John Wayne, den pöhsen Indianern und den guten weißen Siedlern, den "häßlichen, blonden Deutschen", dem "stupid German money", Matrix, Terminator, Mad Max, Rambo, Claudia Schiffer und David Copperfield,
Meret Oppenheims "Frühstück im Pelz im Museum of Modern Art New York "Déjeuner en fourrure" (Frühstück im Pelz) 1936 usw.


Shadaik hat folgendes geschrieben:
Und schon sind wir beim nächsten Streitpunkt: Was ist "gute" Literatur? Denn das die USA den größten Romanmarkt der Welt darstellen ist mE bekannt, Literatur an sich gibt es dort also reichlich.

Literatur ist dort billig zu haben, da nicht preisgebunden.
Und natürlich steht dem englischsprachlichen Amerikaner die englische Literatur weit offen: "Will I shake Speare" , Kipling, Hemingway, James Joyce (Ulysses), Douglas Adams, usw.


Shadaik hat folgendes geschrieben:
Und was hat das eigentlich mit einer möglichen Qualität der Kultur zu tun? Theater ist in Europa ja ebenfalls so gut wie tot, das existiert doch nur noch, weil es gefördert wird.
Damit aber ist Theater kein bestandteil unserer Kultur mehr, bestenfalls eine Nischenkultur innerhalb unserer Kultur.

hah, noch einen problembegriff gefunden: Nischenkultur, Subkultur, Parallelegesellschaften - was sind das überhaupt?

PS: Ich wolte mit meiner Frage eigentlich die Verindung von Technik und Kultur pointiert aufs Korn nehmen.


Das wäre wohl ein weites Feld, aber die USA stehen für "Kultur", wie Schröder für "Demokratie".
_________________
Leben kann tödlich sein
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#709267) Verfasst am: 21.04.2007, 17:46    Titel: Antworten mit Zitat

Algol hat folgendes geschrieben:
Die heute tonangebende, sogenannte "westliche Zivilisation" zerstört die konkurrierenden Kulturen, wie das alte Rom mit der Zerstörung von Karthago.


sagen wir mal es gibt in ihr noch zerstörerische elemente, die versuchen andere kulturen zu zerstören. ob ihnen das gelingt ist ne andere sache. (siehe asien und insbesondere china)
ich denke auch, dass der "westliche kulturkreis" längst nicht mehr so homogen ist, wie es viele annehmen. will sagen, sie reduziert sich auf die USA und ihren 51. bundesstaat
_________________
Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden ICQ-Nummer
Argáiþ
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#709272) Verfasst am: 21.04.2007, 17:53    Titel: Antworten mit Zitat

die amerikanische Kultur ist es, die andere verdrängt. Das Erbärmliche daran ist, dass dies offenbar mehrheitlich so gewollt wird.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#709276) Verfasst am: 21.04.2007, 17:58    Titel: Antworten mit Zitat

Wikipedia - Hochkultur hat folgendes geschrieben:
* geplante Landwirtschaft
* Die Existenz von Städten
* Eine institutionalisierte Verwaltung
* Arbeitsteilung, Gesellschaftsklassen mit Spezialisierung, Berufssoldaten
* Schrift
* ausgebaute Religion


in 100 Jahren:

nächster schritt nach der sog. "Hochkultur" hat folgendes geschrieben:
* hydroponische Landwirtschaft
* Die Existenz von Megapolen
* Eine automatisierte Internetverwaltung und diektdemokratische Regierung
* Automatisierung, Aufgelöste Gesellschaftsklassen mit individualisierter Wahl der Tätigkeit, Abschaffung des Militärs
* Schriftlosigkeit dank Hirnimplantaten
* abgeschaffte Religion

_________________
Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden ICQ-Nummer
Algol
Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia



Anmeldungsdatum: 22.06.2006
Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin

Beitrag(#709282) Verfasst am: 21.04.2007, 18:05    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Algol hat folgendes geschrieben:
Die heute tonangebende, sogenannte "westliche Zivilisation" zerstört die konkurrierenden Kulturen, wie das alte Rom mit der Zerstörung von Karthago.


sagen wir mal es gibt in ihr noch zerstörerische elemente, die versuchen andere kulturen zu zerstören. ob ihnen das gelingt ist ne andere sache. (siehe asien und insbesondere china)
ich denke auch, dass der "westliche kulturkreis" längst nicht mehr so homogen ist, wie es viele annehmen. will sagen, sie reduziert sich auf die USA und ihren 51. bundesstaat

Gut, das bäuerliche Rom ist auch nicht mehr das, was es einst gewesen zu sein scheint, aber wir sind dieses bäuerliche Rom, in allen Auswirkungen ("das heilige römische Reich deutscher Nation").
Das ist mein (bäuerlicher) Aspekt der "Dinge" (irgendwann verinnerliche ich Heraklit auch nach Außen, und dann mutiere ich zur Sichtweise von "Schmerz(-los)"), aber so lange mir Diskussionen um das Sprachspiel von Wittgenstein wichtig erscheinen, halte ich mich an "die Regeln" ...
_________________
Leben kann tödlich sein
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#709285) Verfasst am: 21.04.2007, 18:13    Titel: Re: Primitiv Antworten mit Zitat

Jolesch hat folgendes geschrieben:
Nergal hat folgendes geschrieben:
Darf man andere Menschen als Primitiv bezeichnen?


Ich tue das - ich sage aber auch manchmal Neger, bin deshalb schon bei der Sprachpolizei vorbestraft und nicht repräsentativ zwinkern


Ich sage lieber Oesterreicher zu diesen Leuten, dann kommt auch nicht die Sprachpolizei, die kommt naemlich bloss, wenn man luegt... zwinkern

Gruss, Bernie
_________________
Defund the gender police!! Let's Rock
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#709289) Verfasst am: 21.04.2007, 18:18    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:


BB, du darfst mich gern als primitivling bezeichnen, sofern ich in einem bereich unter deinem überirdischen niveau sein sollte. Lachen


Wuerde ich doch nie machen. Sowas mache ich bloss bei Primitivlingen oder Leuten, die mir glaubhauft versichern, dass sie es nicht als abwertend empfinden, wenn man Menschen als primitiv bezeichnet. Cool

Gruss, Bernie
_________________
Defund the gender police!! Let's Rock
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#709298) Verfasst am: 21.04.2007, 18:28    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:


BB, du darfst mich gern als primitivling bezeichnen, sofern ich in einem bereich unter deinem überirdischen niveau sein sollte. Lachen


Wuerde ich doch nie machen. Sowas mache ich bloss bei Primitivlingen oder Leuten, die mir glaubhauft versichern, dass sie es nicht als abwertend empfinden, wenn man Menschen als primitiv bezeichnet. Cool

Gruss, Bernie


das heisst du glaubst mir nicht?
_________________
Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden ICQ-Nummer
AgentProvocateur
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#709492) Verfasst am: 22.04.2007, 01:42    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
- Ich sehe keine Anzeichen dafür, dass der Gebrauch im Englischen eher in die von dir genannte Richtung tendiert. Was macht dich das glauben? Hast du eine Statistik?

Um das noch zu beantworten. Ich meine, dass "primitive" eher so etwas heißt wie "archaisch, grundlegend, vorzeitlich, erster seiner Art" und das deutsche "primitiv" zusätzlich noch die Bedeutung "derb, gewöhnlich, ordinär, nicht in Ordnung sein" hat.

Im Englischen verwendet man, anders als im Deutschen, "primitive" wie folgt:

Leo hat folgendes geschrieben:
primitive colour - die Grundfarbe
primitive man - der Naturmensch
primitive people - das Naturvolk
primitive race - das Naturvolk
primitive reflexes [med.] - frühkindliche Reflexe
primitive rocks [geol.] - das Urgestein
primitive state - der Urzustand
primitive times - die Urzeit

Hier die Synonyme im Deutschen und dort die Synonyme im Englischen.

Und in dieser Liste von false friends taucht es auch auf.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#709526) Verfasst am: 22.04.2007, 10:47    Titel: Antworten mit Zitat

ich halte die verwendung des wortes "primitiv" im zusammenhang von menschen oder kulturen überhaupt nicht für problematisch.

wer keine unnötigen missverständnisse provozieren will, sollte den begriff erläutern wenn er ihn benutzen will, auf der anderen seite sollte der empfänger jemandem deswegen nicht pauschal rassismus vorwerfen, ohne um eine erläuterung gebeten zu haben, sofern er missverständnisse vermeiden will.

ich hab allerdins den eindruck gewonnen, dass in den meisten fällen von ideologischer auseinandersetzung erläuterungen fehlen und was dadurch zu missverständnissen führt.
hinzu kommt häufig eine gewisse streitlust und aufgeregtheit sowie die üblichen profilneurosen. in diesen fällen geht es schlicht darum, sich verbal zu reiben - wems spaß macht...
_________________
Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden ICQ-Nummer
AgentProvocateur
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#709574) Verfasst am: 22.04.2007, 13:27    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
ich halte die verwendung des wortes "primitiv" im zusammenhang von menschen oder kulturen überhaupt nicht für problematisch.

Primitive Menschen

Wird in zwei Bedeutungen verwendet: 1. dumme Menschen ohne Anstand (kommt häufiger vor) und 2. prähistorische Menschen (seltener, häufig wird "primitiv" in Anführungszeichen gesetzt)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#709577) Verfasst am: 22.04.2007, 13:34    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
ich halte die verwendung des wortes "primitiv" im zusammenhang von menschen oder kulturen überhaupt nicht für problematisch.

Primitive Menschen

Wird in zwei Bedeutungen verwendet: 1. dumme Menschen ohne Anstand (kommt häufiger vor) und 2. prähistorische Menschen (seltener, häufig wird "primitiv" in Anführungszeichen gesetzt)


ja. und?
wenn die anführungszeichen die erläuterung ersetzen sollen, dann sind sie völlig überflüssig.
ohne erläuterung muss man sich halt den widerspruch von pc-wächtern gefallen lassen.
_________________
Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden ICQ-Nummer
Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#710438) Verfasst am: 23.04.2007, 20:51    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
die amerikanische Kultur ist es, die andere verdrängt. Das Erbärmliche daran ist, dass dies offenbar mehrheitlich so gewollt wird.

Eine kulturelle verdrängungsbewegung ist immerhin mehrheitlich gewollt, sonst findet sie nicht statt.
Denn Kulturträger sind immer noch die Menschen, die in einer Kultur leben.

Der Eindruck, Kultur sei ein Auslaufmodell beruht auf mE zwei Faktoren:

1. Verwechslung der beiden Kulturbegriffe (Kultur vs. Bürgertumskultur). Wenn man von "Kultur" spricht ment man ja oft nicht die Kultur, sondern ausschließlich die Kunst, vielleicht noch sowas wie Tischsitten.
2. Degeographisieurng von Kulturen - Kulturen lassen sich immer weniger geografisch zuordnen, durch das Internet u.ä. schließen sich Kulturen als diasporische Systeme zusammen, die von aussen kaum noch erkennbar sind. Die Mittel von Ethnologie und Anthropolgie sind auf eine solche Entwicklung nicht vorbereitet und plötzlich entstehen hunderte Kulturen ohne physische Erkennbarkeit.
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Argáiþ
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#712531) Verfasst am: 27.04.2007, 05:54    Titel: Antworten mit Zitat

Ich sage doch, dass sie mehrheitlich gewollt wird.

Das Internet etc führen mE nicht zu einer Degeographisierung. Das sind in dem Fall im Wesentlichen nur Kommunikationsmittel für Menschen, die ohnehin bereits einem Weltbürgertum nahe sind. Der Warenexport ist da weit bedeutender und durchas physisch. Dadurch werden eigentlich auch nur neue Spielsachen in Umlauf gebracht, deren konkreter Umgang, bzw deren Beliebtheit von einer bereits vorhandenen Affinität dazu dirigiert wird, was wiederum bedeutet, das ein Kulturexport eher in Form von 'Stimulanzien' stattfindet. Im amerikanischen Einfluss an sich sehe ich auch kein Problem, nur darin, dass es eben nicht nur Stimulanz sondern brutalste Überreizung ist. Interessanter Gedanke das mit der Diasporisierung, gibts da mher dazu?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#712615) Verfasst am: 27.04.2007, 10:19    Titel: Antworten mit Zitat

Kommt eben drauf an, auf was man Wert legt. Ich lege etwa Wert auf die zugänglichen Medien und hier ist das Internet wesentlich effektiver als jede rnoch so effiziente Warentransport - wer Produkte anderer Kulturen konsumiert bzw. zu diesen beiträgt muss ja erstmal von ihrer Existenz erfahren.

mW gab es solche Effekte übrigens bereits bei Sprachen, die durch Bevölkerungsverlust vor dem Aussterben standen - der durch das Internet erneuerte Sprachkontakt ließ diese wieder wachsen, wiel die diasporisch verteilten Sprechergemeinschaften wieder zueinander fanden.
Ich sehe Filesharer, Zockercommunities und Internetforen (etc.) als Vorformen eines Identitätsverständnisses, dass die Art von Kultur wie wir sie kennen nur noch rudimentär kennt.
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Kultur und Gesellschaft Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite Zurück  1, 2
Seite 2 von 2

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.



Impressum & Datenschutz


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group