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Kopftuchverbot
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Algol
Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia



Anmeldungsdatum: 22.06.2006
Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin

Beitrag(#880697) Verfasst am: 10.12.2007, 01:42    Titel: Antworten mit Zitat

Zampana hat folgendes geschrieben:
Mit ist es noch nie passiert, dass ich ein religiös motiviertes Kopftuch mit einem modischen Accessoire verwechselt habe. MMn gibt es da kein Risiko der Überschneidung. Davon ab - Kopfbedeckungen in der Schule (während des Unterrichts) können ruhig generell verboten werden.
Wer meint, seine Individualität und Persönlichkeit nur über eine Kopfbedeckung welcher Art auch immer ausdrücken zu könne, sollte spätestens von der Institution Schule eines Besseren belehrt werden.

Hast Du das deutsche Grundgesetz auch nur ansatzweise kapiert?
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Leben kann tödlich sein
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#880699) Verfasst am: 10.12.2007, 01:45    Titel: Antworten mit Zitat

Algol hat folgendes geschrieben:
Zampana hat folgendes geschrieben:
Mit ist es noch nie passiert, dass ich ein religiös motiviertes Kopftuch mit einem modischen Accessoire verwechselt habe. MMn gibt es da kein Risiko der Überschneidung. Davon ab - Kopfbedeckungen in der Schule (während des Unterrichts) können ruhig generell verboten werden.
Wer meint, seine Individualität und Persönlichkeit nur über eine Kopfbedeckung welcher Art auch immer ausdrücken zu könne, sollte spätestens von der Institution Schule eines Besseren belehrt werden.

Hast Du das deutsche Grundgesetz auch nur ansatzweise kapiert?


Das gilt doch bloss fuer Auslaender.... zwinkern
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Defund the gender police!! Let's Rock
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#880700) Verfasst am: 10.12.2007, 01:49    Titel: Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:


Genau, die Schule sollte einem tunlichst beibringen, was zu einer Persönlichkeit gehört und was nicht.


Aber bauchfrei und hinternfrei in der Schule, das stärkt die Persönlichkeit?


Wieso immer stärken? Man hat seine Persönlichkeit schon! Wer von Persönlichkeit stärken spricht, will meistens schlicht, dass die Persönlichkeit sich in eine richtung entwickelt, die man gerne hätte, die einem besser passt. Aber Persönlichkeit bedeutet eben genau, selbst seine persönliche Entfaltung zu bestimmen!

Zitat:
Vor allem, wenn ne Fettrolle von oben drüber hängt, wie ich das in letzter Zeit erstaunlich häufig gesehen habe, muss das die Persönlichkeit tatsächlich ziemlich stärken.


Wieso sollte es deine Entscheidung sein, wie andere sich entfalten wollen?


Zitat:
Aber es geht in Deutschland bei allen Ländergesetzen nur um Lehrer.
In punkto Schüler war und ist nichts in Vorbereitung.


Ja, bei den Verbotsforderungen für Schüler geht es ja auch um reinen Populismus: http://www.kritische-islamkonferenz.de/index11207.htm
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Algol
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Anmeldungsdatum: 22.06.2006
Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin

Beitrag(#880702) Verfasst am: 10.12.2007, 01:55    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:

Die Religion wäre Privatsache, was sie ja auch sein sollte.


Es gehört zur Weltanschauungsfreiheit, sich auch zu seiner Weltanschauung bekennen zu dürfen. Privatsache in dem Sinne, dass jegliche religiöse Bekundung aus dem öffentlichen leben herauszuhalten ist, wäre eine Verletzung der Religionsfreiheit.

Das sehe ich auch so, außerdem schadet das freiwillige Tragen eines Kopftuchs niemandem und es stört auch nicht den öffentlichen Frieden.


Kival hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ich kann da nichts negatives bei entdecken.
Wer würde denn diskriminiert?
Doch eher im Gegenteil.


Na, es geht doch darum, dass die Muslime ihr Kopftuch nicht tragen können. Und weil man das nicht anders verbieten kann, erlässt man Kleindervorschriften. Denn genau das ist eine große Gefahr solcher Uniformen, sie dienen meist dazu, die herrschende Meinung einer Minderheit zu oktrahieren.

Ich sehe Schuluniformen als geniale Lösung einiger Probleme, aber Kippa und Kopftuch sollten mE dazugehören, wie die Bedeckung der Lenden, des Hinterteils und der Brust.
Nicht, weil ich christliche Bedeckungsgebote für angebracht oder zweckmäßig halte, sondern um den öffentlichen Frieden nicht zu gefährden.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#880704) Verfasst am: 10.12.2007, 01:57    Titel: Antworten mit Zitat

Algol hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ich kann da nichts negatives bei entdecken.
Wer würde denn diskriminiert?
Doch eher im Gegenteil.


Na, es geht doch darum, dass die Muslime ihr Kopftuch nicht tragen können. Und weil man das nicht anders verbieten kann, erlässt man Kleindervorschriften. Denn genau das ist eine große Gefahr solcher Uniformen, sie dienen meist dazu, die herrschende Meinung einer Minderheit zu oktrahieren.

Ich sehe Schuluniformen als geniale Lösung einiger Probleme, aber Kippa und Kopftuch sollten mE dazugehören, wie die Bedeckung der Lenden, des Hinterteils und der Brust.
Nicht, weil ich christliche Bedeckungsgebote für angebracht oder zweckmäßig halte, sondern um den öffentlichen Frieden nicht zu gefährden.


Solch repressive Kleidervorschriften würden dafür sorgen, dass der öffentliche Friede zumindest durch mich gefährdet ist.
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Algol
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Anmeldungsdatum: 22.06.2006
Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin

Beitrag(#880705) Verfasst am: 10.12.2007, 01:58    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
[..] Ansonsten bleibt die Kleidung dem Einzelnen ueberlassen.

Nicht wirklich.
Bereits ein nackter Oberkörper führt in D de facto dazu, daß man von der Schule fliegt.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#880706) Verfasst am: 10.12.2007, 02:03    Titel: Antworten mit Zitat

Algol hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
[..] Ansonsten bleibt die Kleidung dem Einzelnen ueberlassen.

Nicht wirklich.
Bereits ein nackter Oberkörper führt in D de facto dazu, daß man von der Schule fliegt.


Die Persönlichkeitsentfaltung ist natürlich durch die Rechte anderer eingeschränkt. Aber sie ist nicht dadurch einzuschränken, wie andere wollen, dass sich die Persönlichkeit entfaltet. Das gilt für die Mindermenschen Jugendliche und insbesondere Kinder natürlich nur eingeschränkt, aber selbst dort ist die Persönlichkeitsentfaltung erstmal nur durch die Eltern einzuschränken. Die Schule hat da nur sehr eingeschränkte Rechte. Ob da allerdings nicht das Erziehungsrecht der Eltern der stärkere Grund ist, weiß ich nicht. Befürchte es aber stark.
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Algol
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Anmeldungsdatum: 22.06.2006
Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin

Beitrag(#880707) Verfasst am: 10.12.2007, 02:07    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Algol hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ich kann da nichts negatives bei entdecken.
Wer würde denn diskriminiert?
Doch eher im Gegenteil.


Na, es geht doch darum, dass die Muslime ihr Kopftuch nicht tragen können. Und weil man das nicht anders verbieten kann, erlässt man Kleindervorschriften. Denn genau das ist eine große Gefahr solcher Uniformen, sie dienen meist dazu, die herrschende Meinung einer Minderheit zu oktrahieren.

Ich sehe Schuluniformen als geniale Lösung einiger Probleme, aber Kippa und Kopftuch sollten mE dazugehören, wie die Bedeckung der Lenden, des Hinterteils und der Brust.
Nicht, weil ich christliche Bedeckungsgebote für angebracht oder zweckmäßig halte, sondern um den öffentlichen Frieden nicht zu gefährden.


Solch repressive Kleidervorschriften würden dafür sorgen, dass der öffentliche Friede zumindest durch mich gefährdet ist.

Seltsam, in England klappt das hervorragend.
Man würde eine solche Maßnahme natürlich vorher hinreichend mit Sachargumenten und einer sexy PR begründen.
Als Schüler, der Schuluniformen mit persönlicher Uniformität verwechselt, wäre mir als betroffener Schüler allein schon bei dem Gedanken daran die Hutschnur hochgegangen.
Rational betrachtet hat die Schuluniform mE allerdings mehr Vor- als Nachteile.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#880708) Verfasst am: 10.12.2007, 02:12    Titel: Antworten mit Zitat

Algol hat folgendes geschrieben:

Seltsam, in England klappt das hervorragend.


Das ist falsch. Deine spezifsichen Forderungen sind weitaus repressiver als die Englischen. Allgemeine Uniformen fände ich immer noch sehr kritisch, aber da würde ich vielleicht nciht gleich den öffentlichen Frieden zu gefährden suchen.

Zitat:
Man würde eine solche Maßnahme natürlich vorher hinreichend mit Sachargumenten und einer sexy PR begründen.


Es bleibt Schwachsinn.

Zitat:
Als Schüler, der Schuluniformen mit persönlicher Uniformität verwechselt, wäre mir als betroffener Schüler allein schon bei dem Gedanken daran die Hutschnur hochgegangen


Ebenso.

Zitat:
Rational betrachtet hat die Schuluniform mE allerdings mehr Vor- als Nachteile.


Das sehe ich nicht so. Es gibt Argumente für Schuluniform, dabei muss aber gewährleistet sein, dass Aspekte, die zur persönlichen Entfaltung _dringend_ nötig sind, geleistet werden können. Aber genau da ist eben das Problem, dass das niemand für einen entscheiden kann! Und da die Schule eine Zwangsveranstaltung ist, darf hier gerade keine Uniformpflicht gegeben sein.
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Reza
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Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#880710) Verfasst am: 10.12.2007, 02:18    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:

Wieso sollte es deine Entscheidung sein, wie andere sich entfalten wollen?



Meine muss es bestimmt nicht sein. Ich wundere mich nur.

Aber eine halbwegs Kleiderordnung in bestimmten Situationen z.B. Schule ist nicht verkehrt.

Nur dass das eigentlich zunächst Elternsache ist, wenigstens bis zu einem bestimmten Alter.
Aber denen ist das ja offensichtlich häufig zu anstrengend überhaupt irgendetwas zu vermitteln, deswegen dürfen die lieben Kleinen vollkommen selbstbestimmt sein.
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Algol
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Anmeldungsdatum: 22.06.2006
Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin

Beitrag(#880711) Verfasst am: 10.12.2007, 02:20    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Algol hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
[..] Ansonsten bleibt die Kleidung dem Einzelnen ueberlassen.

Nicht wirklich.
Bereits ein nackter Oberkörper führt in D de facto dazu, daß man von der Schule fliegt.


Die Persönlichkeitsentfaltung ist natürlich durch die Rechte anderer eingeschränkt.

Kannst Du mir plausibel erklären, wie der nackte Oberkörper eines unter Hitze leidenden männlichen Jugendlichen die Rechte anderer verletzt?


Kival hat folgendes geschrieben:
Aber sie ist nicht dadurch einzuschränken, wie andere wollen, dass sich die Persönlichkeit entfaltet. Das gilt für die Mindermenschen Jugendliche und insbesondere Kinder natürlich nur eingeschränkt, aber selbst dort ist die Persönlichkeitsentfaltung erstmal nur durch die Eltern einzuschränken. Die Schule hat da nur sehr eingeschränkte Rechte.

Meinen Eltern ging das am Hintern vorbei, die haben den damals erteilten schriftlichen Verweis unterschrieben, ohne mit der Wimper zu zucken.
Aber der Direktor hätte mich von der Schule verwiesen und das wollte ich nicht.

Kival hat folgendes geschrieben:
Ob da allerdings nicht das Erziehungsrecht der Eltern der stärkere Grund ist, weiß ich nicht. Befürchte es aber stark.

Nicht in meinem Fall.
Und das kann jeder männlicher Jugendlicher mit diesbezüglich liberal denkendenden Eltern risikolos selbst austesten.
Er sollte natürlich im eigenen Interesse rechtzeitig vor dem Schulverweis einlenken und seinen Oberkörper wieder bedecken, wie es sich in Intolerantia gehört.
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Kival
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Beiträge: 24071

Beitrag(#880712) Verfasst am: 10.12.2007, 02:24    Titel: Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:

Wieso sollte es deine Entscheidung sein, wie andere sich entfalten wollen?



Meine muss es bestimmt nicht sein. Ich wundere mich nur.


Weil du offensichtlich nicht zwichen entfalten (das subjektiv gewolllte) und stärken (in einem pseudoobjektiven Sinne?) unterscheiden kannst.

Zitat:
Aber eine halbwegs Kleiderordnung in bestimmten Situationen z.B. Schule ist nicht verkehrt.


Soso, was ist eine "halbwegs Kleiderordnung" denn deiner Ansicht nach?

Zitat:
Nur dass das eigentlich zunächst Elternsache ist, wenigstens bis zu einem bestimmten Alter.
Aber denen ist das ja offensichtlich häufig zu anstrengend überhaupt irgendetwas zu vermitteln, deswegen dürfen die lieben Kleinen vollkommen selbstbestimmt sein.


Dass Du dem Erziehungsrecht der Eltern ins Wort reden würdest, hatte ich schon erwartet.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#880713) Verfasst am: 10.12.2007, 02:32    Titel: Antworten mit Zitat

Algol hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Algol hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
[..] Ansonsten bleibt die Kleidung dem Einzelnen ueberlassen.

Nicht wirklich.
Bereits ein nackter Oberkörper führt in D de facto dazu, daß man von der Schule fliegt.


Die Persönlichkeitsentfaltung ist natürlich durch die Rechte anderer eingeschränkt.

Kannst Du mir plausibel erklären, wie der nackte Oberkörper eines unter Hitze leidenden männlichen Jugendlichen die Rechte anderer verletzt?


Nein. Seh ich auch nicht ein, dass das ein vertretbares Verbot wäre.


Zitat:
Kival hat folgendes geschrieben:
Aber sie ist nicht dadurch einzuschränken, wie andere wollen, dass sich die Persönlichkeit entfaltet. Das gilt für die Mindermenschen Jugendliche und insbesondere Kinder natürlich nur eingeschränkt, aber selbst dort ist die Persönlichkeitsentfaltung erstmal nur durch die Eltern einzuschränken. Die Schule hat da nur sehr eingeschränkte Rechte.

Meinen Eltern ging das am Hintern vorbei, die haben den damals erteilten schriftlichen Verweis unterschrieben, ohne mit der Wimper zu zucken.
Aber der Direktor hätte mich von der Schule verwiesen und das wollte ich nicht.

Kival hat folgendes geschrieben:
Ob da allerdings nicht das Erziehungsrecht der Eltern der stärkere Grund ist, weiß ich nicht. Befürchte es aber stark.

Nicht in meinem Fall.
Und das kann jeder männlicher Jugendlicher mit diesbezüglich liberal denkendenden Eltern risikolos selbst austesten.
Er sollte natürlich im eigenen Interesse rechtzeitig vor dem Schulverweis einlenken und seinen Oberkörper wieder bedecken, wie es sich in Intolerantia gehört.


Es war da ne juristische Sache "Erziehungsrecht der Eltern" vs. Erziehungsrechte des Staats.
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Reza
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Beiträge: 4188

Beitrag(#880714) Verfasst am: 10.12.2007, 02:42    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:


Dass Du dem Erziehungsrecht der Eltern ins Wort reden würdest, hatte ich schon erwartet.


Ja, und dass du es nicht als Elternpflicht bezeichnest, sagt auch das seine.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#880716) Verfasst am: 10.12.2007, 02:52    Titel: Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:


Dass Du dem Erziehungsrecht der Eltern ins Wort reden würdest, hatte ich schon erwartet.


Ja, und dass du es nicht als Elternpflicht bezeichnest, sagt auch das seine.


Erziehungsrecht und Sorgepflicht. Es <s>gibt</s> sollte keine Erziehungspflicht geben. Außerdem wird bei Erziehungspflichtaspekten meist gar nicht eindeutig "Erziehung" gemeint.
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Reza
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Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#880718) Verfasst am: 10.12.2007, 03:20    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Reza hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:


Dass Du dem Erziehungsrecht der Eltern ins Wort reden würdest, hatte ich schon erwartet.


Ja, und dass du es nicht als Elternpflicht bezeichnest, sagt auch das seine.


Erziehungsrecht und Sorgepflicht. Es <s>gibt</s> sollte keine Erziehungspflicht geben. Außerdem wird bei Erziehungspflichtaspekten meist gar nicht eindeutig "Erziehung" gemeint.


Du kannst einen Säugling auch aussetzen, wenn du meinst, es sollte keine Pflicht sein, dass du ihn großziehst.
Man kann sich natürlich auch ans Hirn fassen und fragen, warum du dann ein Kind in die welt setzt, heutzutage.

Aber bei dir ist vermutlich in dem Wort schon wieder der Stil vorgegeben, den du mir unterstellst, ich mein eigentlich nur die Verantwortung.

Aber mir ist schon wieder so eine Gutling Diskussion jetzt echt zu blöde.
Pass auf, dass du nicht in deinen eigenen Vorurteilen ersäufst, mir ist es zu langweilig.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#880719) Verfasst am: 10.12.2007, 03:27    Titel: Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Reza hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:


Dass Du dem Erziehungsrecht der Eltern ins Wort reden würdest, hatte ich schon erwartet.


Ja, und dass du es nicht als Elternpflicht bezeichnest, sagt auch das seine.


Erziehungsrecht und Sorgepflicht. Es <s>gibt</s> sollte keine Erziehungspflicht geben. Außerdem wird bei Erziehungspflichtaspekten meist gar nicht eindeutig "Erziehung" gemeint.


Du kannst einen Säugling auch aussetzen, wenn du meinst, es sollte keine Pflicht sein, dass du ihn großziehst.


Es sollte tatsächlich keine Pflicht sein, ihn zu ziehen. Es sollte Pflicht sien, ihm das groß_werden_ zu ermöglichen als Subjekt seiner Handlungen und nicht als Objekt.

Zitat:
Man kann sich natürlich auch ans Hirn fassen und fragen, warum du dann ein Kind in die welt setzt, heutzutage.


Lern zwischen Sorge und Erziehung zu unterscheiden.

Zitat:
Aber bei dir ist vermutlich in dem Wort schon wieder der Stil vorgegeben, den du mir unterstellst, ich mein eigentlich nur die Verantwortung.


Stil? Wovon redest Du?

Zitat:
Aber mir ist schon wieder so eine Gutling Diskussion jetzt echt zu blöde.
Pass auf, dass du nicht in deinen eigenen Vorurteilen ersäufst, mir ist es zu langweilig.


jaja, die anderen haben Vorurteile, aber nie man selbst. Lachen
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IvanDrago
Ösifreund und Pendler zwischen den Welten



Anmeldungsdatum: 18.07.2005
Beiträge: 2876

Beitrag(#880720) Verfasst am: 10.12.2007, 03:37    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habs ja schonmal gesagt:

wenn ich an Basecaps denke, die teilweise auch wirklich integraler Bestandteil der Pesönlichkeit bzw. Identität von einigen in der Schule waren - diese mussten auch kategorisch abgesetzt werden.

Und irgendwie hatte das schon seinen Sinn.

Mir ist klar dass der Fall komplizierter ist, aber zumindest theoretisch finde ich es schon sehr zweifelhaft, religiöse Kopfbedeckungen zu erlauben, während man weltliche Identitätssymbole auf dem Kopf verbietet.

Also, entweder so wie es Bernie vorgeschlagen hat, oder am Besten wirklich Kopfbedeckungen einfach generell verbieten in der Schule.

Natürlich ist die Regelung so wie bisher die vordergründig konfliktarmere, vielleicht sogar wirklich die friedlichste Variante, aber irgendwie ist es so vom Prinzip her nicht wirklich gerecht oder gut. Religiösen Symbolen (die eben schon ein Stück weit verhüllen) einen gesonderten Status einzuräumen.
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"Eine Stadt freut sich, wenn's den Gerechten wohlgeht, und wenn die Gottlosen umkommen, wird man froh." Sprüche 11, 10

Heike N. meint: "IvanDrago for President!"

Faszination braucht keine höhere Macht.
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Algol
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Anmeldungsdatum: 22.06.2006
Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin

Beitrag(#880721) Verfasst am: 10.12.2007, 03:47    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Algol hat folgendes geschrieben:

Seltsam, in England klappt das hervorragend.


Das ist falsch. Deine spezifsichen Forderungen sind weitaus repressiver als die Englischen.

Inwiefern?
Es wird doch niemand zum Kopftuch-, Mütze-, Krawatte-, Fliege-, Rock- oder Blazertragen gezwungen.
Aber wenn das jemand freiwillig in der Schule tragen will, dann bitte auch die zur Schuluniform gehörenden Teile.


Kival hat folgendes geschrieben:
Allgemeine Uniformen fände ich immer noch sehr kritisch, aber da würde ich vielleicht nciht gleich den öffentlichen Frieden zu gefährden suchen.

War anscheinenend ein Mißverständnis.


Kival hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Man würde eine solche Maßnahme natürlich vorher hinreichend mit Sachargumenten und einer sexy PR begründen.


Es bleibt Schwachsinn.

Nö, das Thema wurde bereits hier einmal angerissen.
Meine Meinung dazu spiegeln die Beiträge von User Markus ziemlich gut, obwohl ich selbst nie eine Schule mit Uniformzwang besucht habe.

Kival hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Als Schüler, der Schuluniformen mit persönlicher Uniformität verwechselt, wäre mir als betroffener Schüler allein schon bei dem Gedanken daran die Hutschnur hochgegangen


Ebenso.

Mangelnde Einsichtsfähigkeit aufgrund fehlender Infos ist nichts, worauf man sich etwas einbilden könnte.

Kival hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Rational betrachtet hat die Schuluniform mE allerdings mehr Vor- als Nachteile.


Das sehe ich nicht so.

Meine Kristallkugel kommt zum gleichen Ergebnis. zwinkern

Kival hat folgendes geschrieben:
Es gibt Argumente für Schuluniform, dabei muss aber gewährleistet sein, dass Aspekte, die zur persönlichen Entfaltung _dringend_ nötig sind, geleistet werden können.

Für die persönliche Entfaltung dringend Nötiges darf man natürlich nicht verbieten und ich wäre einer der Ersten, die sich dagegen aussprechen würden.


Kival hat folgendes geschrieben:
Aber genau da ist eben das Problem, dass das niemand für einen entscheiden kann! Und da die Schule eine Zwangsveranstaltung ist, darf hier gerade keine Uniformpflicht gegeben sein.

Keine Uniform, aber trotzdem Bekleidungsvorschriften, obwohl die Schule eine "Zwangsveranstaltung" ist?
Wie willst Du diese Forderung rational begründen, oder willst Du damit andeuten, ich hätte damals problemlos nackt im Klassenzimmer sitzen können sollen?
Worunter leiden Deiner Meinung nach Kinder mehr - unter durch Markenwahn und Zurschaustellung von Prestigeobjekten bedingtem Mobbing, Ausgrenzung und Erpressung oder unter dem zeitweisen Verzicht auf Ihre Kappa-Lambda-Bodensee-Turnschuhe?

Gerade weil die Schule eine Pflichtveranstaltung ist und die Kinder ihren Umgang nicht frei wählen können, hat der Staat die Pflicht, möglichst jede, aus finanzieller Not der Eltern erfolgende Diskriminierung oder Ausgrenzung zu verhindern.
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Kival
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Beitrag(#880722) Verfasst am: 10.12.2007, 03:55    Titel: Antworten mit Zitat

<Snip>

Algol hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Rational betrachtet hat die Schuluniform mE allerdings mehr Vor- als Nachteile.


Das sehe ich nicht so.

Meine Kristallkugel kommt zum gleichen Ergebnis. zwinkern

Kival hat folgendes geschrieben:
Es gibt Argumente für Schuluniform, dabei muss aber gewährleistet sein, dass Aspekte, die zur persönlichen Entfaltung _dringend_ nötig sind, geleistet werden können.

Für die persönliche Entfaltung dringend Nötiges darf man natürlich nicht verbieten und ich wäre einer der Ersten, die sich dagegen aussprechen würden.


Ok. Ack.


Zitat:
Kival hat folgendes geschrieben:
Aber genau da ist eben das Problem, dass das niemand für einen entscheiden kann! Und da die Schule eine Zwangsveranstaltung ist, darf hier gerade keine Uniformpflicht gegeben sein.

Keine Uniform, aber trotzdem Bekleidungsvorschriften, obwohl die Schule eine "Zwangsveranstaltung" ist?


Nur zwingend erforderliche Bekleidungsvorschriften, also ganz harte Grenzen dafür setzen. Gänzlich nackt ist ein Problem, weil dann Unterricht einfach nicht mehr möglich wäre.

Zitat:
Wie willst Du diese Forderung rational begründen, oder willst Du damit andeuten, ich hätte damals problemlos nackt im Klassenzimmer sitzen können sollen?


Nein: s.o.

Zitat:
Worunter leiden Deiner Meinung nach Kinder mehr - unter durch Markenwahn und Zurschaustellung von Prestigeobjekten bedingtem Mobbing, Ausgrenzung und Erpressung oder unter dem zeitweisen Verzicht auf Ihre Kappa-Lambda-Bodensee-Turnschuhe?

Gerade weil die Schule eine Pflichtveranstaltung ist und die Kinder ihren Umgang nicht frei wählen können, hat der Staat die Pflicht, möglichst jede, aus finanzieller Not der Eltern erfolgende Diskriminierung oder Ausgrenzung zu verhindern.


Es ist m. E. eine teilweise falsch gestellt Frage aber du führt natürlich auch zum Teil berechtigte Argumente an. Ich war übrigens als Schüler weitaus weniger strärker gegen Uniformen als ich das heute bin. - Deine Forderungen gehen aber m. E. eher darum, durch Geldunterschiede bedingtes Mobbing zu verhindern, dafür ist aber keine enge Kleidervorschrift nötig, dafür würde es genügen z. B. Markenklamotten zu verbieten oder zur Verfügung zu stellen (wobei ich damit noch nichts von beidem das Wort reden möchte).
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Beitrag(#880723) Verfasst am: 10.12.2007, 04:01    Titel: Antworten mit Zitat

IvanDrago hat folgendes geschrieben:
Ich habs ja schonmal gesagt:

wenn ich an Basecaps denke, die teilweise auch wirklich integraler Bestandteil der Pesönlichkeit bzw. Identität von einigen in der Schule waren - diese mussten auch kategorisch abgesetzt werden.


Ist es da nicht berechtigt, zu fragen, ob das denn berechtigt ist?

Zitat:
Und irgendwie hatte das schon seinen Sinn.


Weswegen noch gleich? Weil es sich so gehört? Gibt es abseits angeblich notwendigen Anstands auch noch für den Unterricht notwendiges, dass das begründet?

Zitat:
Mir ist klar dass der Fall komplizierter ist, aber zumindest theoretisch finde ich es schon sehr zweifelhaft, religiöse Kopfbedeckungen zu erlauben, während man weltliche Identitätssymbole auf dem Kopf verbietet.


Es wäre insofern zu differenzieren, was für den Betroffenen wichtiger ist. DAs ist aber eben problematisch, denn woran will wer außer dem Betroffenen erkennen, was ihm für seine Entfaltung wichtiger ist?

Zitat:
Also, entweder so wie es Bernie vorgeschlagen hat, oder am Besten wirklich Kopfbedeckungen einfach generell verbieten in der Schule.


Ob das zielführend wäre, fragst Du dich ja zu Recht:

Zitat:
Natürlich ist die Regelung so wie bisher die vordergründig konfliktarmere, vielleicht sogar wirklich die friedlichste Variante, aber irgendwie ist es so vom Prinzip her nicht wirklich gerecht oder gut. Religiösen Symbolen (die eben schon ein Stück weit verhüllen) einen gesonderten Status einzuräumen.


Wäre es nicht besser, Kleidungsvorschriften, die über ein notwendiges Maß hinausgehen, ganz zu unterlassen? So ist es wohl begründbar zu große Frreizügigkeit zu unterbinden, wenn diese dafür sorgen, dass ein Folgen des Unterrichts nicht mehr möglich ist. Und die Grenze dafür ist auch wieder hoch zu setzen (bauchfreie Tops reichen dafür noch nicht aus, völlige Nacktheit schon). Außerdem wäre es diskutierbar, in der Schule das Mobbing durch Markenklamotten mit geeigneten Maßnahmen nötigenfalls zu unterbinden. Aber auch muss wieder als Grundsatz gelten, möglichst wenig zu verbieten, also keinesfalls über ein zwingend erforderliches Maß hinaus.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#880724) Verfasst am: 10.12.2007, 04:07    Titel: Antworten mit Zitat

@Reza

Es ist natürlich richtig, vielleicht war das auf Grund meiner Verärgerung nicht klar rübergekommen, dass der Gesetzgeber nicht strikt zwischen Versorgung und Erziehung unterscheidet. Dennoch gibt es eben einen gewaltigen Unterschied zwischen Groß-Werden ermöglichen und Groß-Ziehen. Das hat gar nichts mit Vorurteieln dir gegenüber zu tun, sondern vielmehr damit, dass cih ein Riesenproblem damit habe, dass Kinder als zu formende Objekte angesehen werden.
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Algol
Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia



Anmeldungsdatum: 22.06.2006
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Beitrag(#880728) Verfasst am: 10.12.2007, 04:41    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Nur zwingend erforderliche Bekleidungsvorschriften, also ganz harte Grenzen dafür setzen. Gänzlich nackt ist ein Problem, weil dann Unterricht einfach nicht mehr möglich wäre.

Natürlich wäre ein Unterricht möglich, Kinder gewöhnen sich sehr schnell an Ungewöhnliches.


Kival hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Worunter leiden Deiner Meinung nach Kinder mehr - unter durch Markenwahn und Zurschaustellung von Prestigeobjekten bedingtem Mobbing, Ausgrenzung und Erpressung oder unter dem zeitweisen Verzicht auf Ihre Kappa-Lambda-Bodensee-Turnschuhe?

Gerade weil die Schule eine Pflichtveranstaltung ist und die Kinder ihren Umgang nicht frei wählen können, hat der Staat die Pflicht, möglichst jede, aus finanzieller Not der Eltern erfolgende Diskriminierung oder Ausgrenzung zu verhindern.


Es ist m. E. eine teilweise falsch gestellt Frage aber du führt natürlich auch zum Teil berechtigte Argumente an. Ich war übrigens als Schüler weitaus weniger strärker gegen Uniformen als ich das heute bin. - Deine Forderungen gehen aber m. E. eher darum, durch Geldunterschiede bedingtes Mobbing zu verhindern, dafür ist aber keine enge Kleidervorschrift nötig, dafür würde es genügen z. B. Markenklamotten zu verbieten oder zur Verfügung zu stellen (wobei ich damit noch nichts von beidem das Wort reden möchte).

An der Frage ist mE nichts auszusetzen.
Denn genau das ist in meinen Augen heute ein noch weitaus größeres Problem als zu meiner Schulzeit, in der die Finanzkraft der Eltern nicht so gewaltige Unterschiede aufwies, das verfügbare Angebot nicht so groß war und man als männlicher Jugendlicher mit zwei Paar Mustang- oder Levis-Jeans top ausgestattet war.
Bei uns Jungs ging es damals auch eher um die gegen den elterlichen Widerstand durchgesetzte Haarlänge und bei den Mädels um die Kürze des Minirocks, obwohl Jeans genauso angesagt waren.
Aber selbst das Tragen von Jeans wurde einigen von ihren Eltern verboten.

Wie willst Du Markenklamotten wirksam verbieten?
Wie definiert man Markenklamotten - wenn die Labels entfernt werden, man die Kleidung aber dennoch als sauteuer erkennen kann?
Oder wenn manche aus Not und Hartz VI abgerissen daherkommen?
Jeder Jugendliche hat 2x jährlich das staatlich garantierte Recht auf eine 500Euro-Jacke - klingt verlockend, aber dann tragen die Reichenkiddies eben Klamotten für das mehrfache, der Markt dafür und die entsprechenden Angebote werden sich sicher schnell finden.

Und wenn man teure Klamotten verbietet, dann trägt man eben anderes Beiwerk, wie kostspieligen Schmuck oder ein Pfund Goldflitter im Haar.
(Btw: aus den gleichen Gründen bin ich auch für ein Handyverbot in der Schule.)
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Louseign
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Anmeldungsdatum: 02.06.2006
Beiträge: 5585

Beitrag(#880745) Verfasst am: 10.12.2007, 09:13    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe diesen Thread jetzt nur mal überflogen, und wie nicht anders zu erwarten, gab es hier wieder jede Menge Off-Topic-Gequassel.

Aber:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Wie soll dieses Verbot konkret aussehen, gibt es bereits Vorschläge für einen entsprechenden Gesetztestext?
Wenn ja: Wo findet sich ein solcher?
Wenn nein: Was genau soll wem genau unter welchen Umständen eigentlich konkret verboten werden. Welche Sanktionen werden diskutiert?

Wurde diese Frage schon irgendwo konkret beantwortet? Mich würde nämlich auch interessieren, wie man sich eine Gesetzesfassung vorstellt, die alle Anforderungen eines Rechtsstaats (einschließlich Beachtung des GG) vorstellt.

Sollte schon jemand auf die Frage eingegangen sein, bitte verlinken! Ich möchte es mir nämlich ersparen, den ganzen Müll auch noch mit durchzulesen.
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Bernd G.
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Anmeldungsdatum: 29.09.2007
Beiträge: 13

Beitrag(#880810) Verfasst am: 10.12.2007, 12:02    Titel: Antworten mit Zitat

Ava&vT hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Wie soll dieses Verbot konkret aussehen, gibt es bereits Vorschläge für einen entsprechenden Gesetztestext?
Wenn ja: Wo findet sich ein solcher?
Wenn nein: Was genau soll wem genau unter welchen Umständen eigentlich konkret verboten werden. Welche Sanktionen werden diskutiert?


Wurde diese Frage schon irgendwo konkret beantwortet? Mich würde nämlich auch interessieren, wie man sich eine Gesetzesfassung vorstellt, die alle Anforderungen eines Rechtsstaats (einschließlich Beachtung des GG) vorstellt.

Sollte schon jemand auf die Frage eingegangen sein, bitte verlinken! Ich möchte es mir nämlich ersparen, den ganzen Müll auch noch mit durchzulesen.



Das genau scheint die geradezu unüberwindliche Schwierigkeit zu sein.

Ich hab mir gerade den ganzen Bereich der Diskussion mit Mina Ahadi, Ralph Giordano, Michael Schmidt Salomon und Günter Wallraff durchgelesen. Man ist noch in der Anfangsphase der Diskussion.
Es ist klar, daß eine Kleidervorschrift in Persönlichkeitsrechte eingreift. Wie Mina Ahadi m.M. nach richtig bemerkte, greifen Verordnungen für den Straßenverkehr auch in Persönlichkeitsrechte ein, werden aber von der Mehrheit der Verkehrsteilnehmer hingenommen und überwiegend befolgt, da ihre Sinnhaftigkeit meist schnell einsehbar ist.

Warum sollte etwas Vergleichbares nicht auch im täglich auf wenige Stunden reduzierten Miteinander in Schulen möglich sein?

Die Sache mit einer "Schuluniform" sehe ich nicht so verbissen. Ich hab das mal in Italien erlebt: Da haben sich die Kinder morgens beim Ankleiden einfach mit einer routinierten Handbewegung ihr blauweißes langes Oberhemd übergestreift und sind anschließend fröhlich in die Schule gegangen.

Die machen sich keinen allzu großen Kopf um die Bekleidungsprobleme der deutschen Ich-muß-das alles-ausdiskutieren- politisch immer korrekten Erwachsenen.

Meine Meinung

Bernd G.
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Red O'Rig
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Anmeldungsdatum: 08.12.2007
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Beitrag(#880841) Verfasst am: 10.12.2007, 13:34    Titel: Antworten mit Zitat

Die deutsche Politik wendet in solchen Fällen sehr gerne Doppeldenk an. Auf der einen Seite ist ein Verbot von "Springerstiefeln" (gemeint sind die Arbeiterschuhe, bzw. deren kommerzialisierte Versionen; echte Springerstiefel (deutsche Fallschirmjäger) hatten keine Stahlkappen und andere Sohlen) in der Vorbereitung, ohne zu beachten, dass die Dinge bei entsprechender Qualität saumäßig bequem und nahezu unverwüstlich sind. Das "Die sind aber ein Rechts-Symbol!"-Argument zieht insofern nicht, dass sich beispielsweise ein Großteil der Metal-Szene mit diesen Dingern blicken lässt.

Auf der anderen Seite hütet man sich tunlichst davor, die Religionsfreiheit anzutasten und Kopftücher an Schülerinnen zu verbieten. Dass diese Fetzen beispielsweise in der Türkei an Schulen, Universitäten und anderen öffentlichen Einrichtungen verboten sind, fällt seltsamerweise niemandem auf. Dort wird (von der Regierung und dem Gesetz) die Meinung vertreten, dass das Kopftuch ein politisches Symbol sei; der fundamentalistische Islamismus nehme der Frau das Recht auf Selbstbestimmung.

Ich bin dafür, dass jeder tragen darf, was er für richtig hält...unter der Einschränkung, dass die ausgewählte Kleidung nicht Accessoires wie "kleidsame Buschmachete" und "praktisch-modische Handfeuerwaffe" beinhaltet... zynisches Grinsen
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KSZE
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Beitrag(#880900) Verfasst am: 10.12.2007, 15:22    Titel: Antworten mit Zitat

"Aber, aber es symbolisiert doch "eindeutig" eine islamistische Gesinnung und steht für die repressive Frauenfeindlichkeit des Islams. Das erkennt man doch direkt! " (Kival)

Nicht unbedingt. Man sollte nicht gleich hinter jeder Kopftuchträgerin eine politische Islamistin sehen; das ist Quatsch und trifft auch nur für ein paar wenige islamisch-ideologisch ganz festgefahrene, poitisch aktive Frauen zu.{meißtens Frauen von Terroristen und Hasspredigern}. Die meißten setzen das Teil nur auf, weil es sittlich ist und eine etwas überkommene Sexualmoral symbolisiert, wie sie zum Beispiel durch die katholische Nonnenbedeckung zum Ausdruck kommt. Man möchte damit zum Ausdruck bringen "hier is ne anständige Frau, bitte etwas mehr Respekt und Abstand halten, bin nicht für jeden zu haben". Das ist eigeintlich alles, was dahinter steckt. Man muß nicht gleich hinter jeder islamischen Exklamation Mord, Terror und Unterdrückung vermuten. Es ist nicht alles POLITISCH am Islam.

Etwas anderes ist es natürlich, wenn Eltern muslimischer Schülerinnen meinen, ihre Töchter wegen dieser Sittlichkeit vom Sport- und Schwimmunterricht fernhalten zu können.

Dann sind natürlich ganz andere Sanktionen gefragt. Zur Schulpflicht in Deutschland (in der westlichen Welt) sollte ganz klar auch die Pflicht zur gemeingeschlechtlichen Teilnahme am Sport- und Schwimmunterricht verstanden und durchgesetzt werden ! -Ohne wenn und aber, und mit Sanktionen verbunden .
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Bernd G.
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Anmeldungsdatum: 29.09.2007
Beiträge: 13

Beitrag(#880901) Verfasst am: 10.12.2007, 15:23    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin prinzipiell auch eher für Kleidungsfreiheit, sehe jedoch ein Problem darin, wenn Eltern fundamental-religiös sind und aus ihrem vermeintlich richtigen Verständnis ihrer Religions-und Glaubensintepretation und ihrer daraus resultierenden, eingeschränkten Weltsicht ihren Kindern die lächerlichsten Vorschriften machen dürfen und niemand da ist, der solche Kinder vor den Wahnideen der Eltern schützt.

In besagter Diskusion mit Mina Ahadi und der anderen Teilnehmer (nachzulesen beim hpd) wurde davon berichtet, daß in England einige Mädchen bereits im Alter von 10 Jahren und darunter zum Kopftuchtragen gezwungen werden. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, sagte Michael Schmidt Salomon, daß hier schon der Grund dafür gelegt werde, daß solcherart erzogene Mädchen sich später ohne Kopftuch regelrecht "nackt" vorkommen würden.

Ich weiß nicht, was das mit der freiwilligen Kleider"wahl" zu tun haben soll.

Ich sag es freiheraus: Auf mich wirken Frauen und Mädchen mit Kopftuch (und ich meine hier das ostentativ stoffreiche, den Kopf und Hals völlig verdeckende, neumodische Kopftuch, das erst so richtig seit der Entwicklungen nach dem 11. September 2001 immer häufiger zu sehen ist), wie Menschen die ihre Scheuklappen sichtbar mit sich herumtragen.

Ob diese Mädchen und Frauen wirklich begriffen haben, daß das Tragen dieses Stücks Stoff

- den fundamentalistischen Imamen und Mullahs so richtig Freude bereitet, weil dadurch der Frauen Gehorsam und Unterwerfung deutlich wird,

- die machistischen, frauenverachtenden, patriarchalen Strukturen der Männerpotenz erst zementiert werden,

- in Wahrheit nichts anderes, als ein weiteres Instrument zur Bewachung der Sexualität der Frauen durch die Männer ist, die sich biologisch gesehen nie sicher sein können, ob die "Brut" unter dem Herzen der Frauen auch tatsächlich die eigene ist.

Wie sagte es Ralph Giordano so treffend: Wenn die Männer sich nicht beherrschen können, wenn sie eine nicht verschleierte Frau sehen, wäre es doch sinnvoller, ihnen Handschellen anzulegen, als die Frauen unter den Schleier zu zwingen.

Also, Ihr muslimischen Frauen:
Denkt noch einmal darüber nach, ob es Allah ist, der Euch diese Geste der Unterwerfung abverlangt (wenn ja, gebt diesem Allah den Laufpass!) oder ob hinter dieser abstrusen Vorschrift nicht in Wahrheit alte, schwanzgesteuerte Säcke stecken, die Eure sexuelle Selbstbestimmung verhindern wollen, um so mehr Macht über Euch zu erlangen und zu behalten.



Meine Meinung

Bernd G.
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Zampana
bin dagegen



Anmeldungsdatum: 01.06.2007
Beiträge: 411

Beitrag(#881273) Verfasst am: 10.12.2007, 23:16    Titel: Antworten mit Zitat

Algol hat folgendes geschrieben:
Zampana hat folgendes geschrieben:
Mit ist es noch nie passiert, dass ich ein religiös motiviertes Kopftuch mit einem modischen Accessoire verwechselt habe. MMn gibt es da kein Risiko der Überschneidung. Davon ab - Kopfbedeckungen in der Schule (während des Unterrichts) können ruhig generell verboten werden.
Wer meint, seine Individualität und Persönlichkeit nur über eine Kopfbedeckung welcher Art auch immer ausdrücken zu könne, sollte spätestens von der Institution Schule eines Besseren belehrt werden.

Hast Du das deutsche Grundgesetz auch nur ansatzweise kapiert?
Pillepalle

Weil ich für ein Verbot von Kopfbedeckungen in der Schule bin? Frag mich gerade, wer hier was nicht kapiert. Und natürlich soll mMn die Schule eine Rolle in der Persönlichkeitsentwicklung erfüllen. Diese ist für mich nämlich mit Bildung untrennbar verbunden. Was verstehst du daran nicht? Ich erklär's dir gerne ausführlicher Mit den Augen rollen
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Zampana
bin dagegen



Anmeldungsdatum: 01.06.2007
Beiträge: 411

Beitrag(#881281) Verfasst am: 10.12.2007, 23:22    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Zampana hat folgendes geschrieben:
Mit ist es noch nie passiert, dass ich ein religiös motiviertes Kopftuch mit einem modischen Accessoire verwechselt habe. MMn gibt es da kein Risiko der Überschneidung. Davon ab - Kopfbedeckungen in der Schule (während des Unterrichts) können ruhig generell verboten werden.


Zu genau welchem Zweck?
1. Warum nicht? Man kann es ganz altmodisch als unhöflich auffassen, in einer Unterrichtssituation eine Kopfbedeckung zu tragen.
2. Um den Konflikt zu umgehen, entscheiden zu müssen welche Motivation für den Träger derselben zugrundeliegt. Denn "die Gedanken sind frei...etc." - eine Gewissenskontrolle finde ich erheblich fragwürdiger als eine Kollektivmaßnahme ungeachtet der persönlichen Anschauungen.


Zitat:
Zitat:
Wer meint, seine Individualität und Persönlichkeit nur über eine Kopfbedeckung welcher Art auch immer ausdrücken zu könne, sollte spätestens von der Institution Schule eines Besseren belehrt werden.


Genau, die Schule sollte einem tunlichst beibringen, was zu einer Persönlichkeit gehört und was nicht.
Du denkst auch nicht weiter als Algol. Die Schule sollte den Schülern schon nahebringen, dass sich ihre Persönlichkeit nicht auf Äußerlichkeiten beschränkt, ja - das denke ich woll.
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