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pyrrhon registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2004 Beiträge: 8770
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(#1095303) Verfasst am: 28.09.2008, 19:14 Titel: Re: Apple veräppelt |
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kynos hat folgendes geschrieben: | Die gesetzliche Gewähr von 2 Jahren verweigert Apple. Bei der Vorlage des Mini--Mac zur Reparatur hat man sich, statt sich das Gerät anzusehen, in juristische Spitzfindigkeiten geflüchtet, die darin bestehen, dass Apple zwischen Garantie und Gewährleistung differenziert, was vom Wort her dasselbe ist. |
Was dir passiert ist, ist schlimm, aber Du bringst hier tatsächlich etwas durcheinander, denn gesetzlich sind Gewährleistung und Garantie schon völlig unterschiedliche Sachen. Die Gewährleistungspflicht betrifft ausschließlich das Geschäft und dabei geht es nur um Defekte, die bereits beim Kauf des Geräts vorhanden waren, während das bei der Garantie anders ist. Garantie betrifft wiederum nur den Hersteller und da auch Teile, die erst innerhalb der Garantiezeit defekt werden.
Nur zur Information: Die Gewährleistungspflicht beträgt 2 Jahre (die Garantie darf kürzer sein) und innerhalb der ersten 6 Monate ist es sogar so, dass der Verkäufer beweisen muss, dass das Gerät beim Kauf nicht defekt war, wenn er den Anspruch des Kunden ablehnen möchte. Der Verkäufer hat zwei Versuche, das Gerät herzurichten. Wenn es dem Verkäufer zumutbar ist, kann der Kunde auch ein neues Gerät verlangen. Ist der Verkäufer nach zwei Versuchen nicht in der Lage, den Schaden zu beheben, so kann man sich entweder auf einen Preisnachlass einigen oder auf einen Umtausch auf ein neues, eventuell sogar besseres Gerät (ohne Aufpreis), falls es das alte nicht mehr gibt. Wenn das alles nicht sinnvoll ist, kann das auch bis zum Rücktritt vom Vertrag gehen, wobei die Rückerstattung des gesamten Kaufpreises vom Gesetz her mittlerweile vorgeschrieben ist: Es darf dabei kein Betrag abgezogen werden, weil das Gerät ja verwendet worden ist (da gibt es ein Urteil des europäischen Gerichtshof, der vor nicht allzu langer Zeit ein solches Gesetz Deutschlands kippte).
kynos hat folgendes geschrieben: | Allein für das Prüfen soll man 60 Euro zahlen. |
Das glaube Ich Dir einfach nicht. Ich glaube Dir sofort, dass Du das für einen Kostenvoranschlag zahlen musst, aber auch nur dann, wenn Du dann die Reparatur nicht durchführen lässt. Das ist durchaus nicht unüblich und es gibt Hersteller, wo das noch höhere Beträge sind (zum Beispiel Acer).
Was die Kulanz von Apple betrifft, so habe ich durchaus auch recht positive Aussagen von Freunden und Bekannten gehört, aber eben auch solche. Tatsache ist, dass Apple keine recht lange Garantie bietet und dass das Paket Apple Care unverschämt teuer ist. Das sind Dinge, die mir auch sauer aufgestoßen sind. Allerdings bieten manche auf dem Papier durchaus bessere Konditionen an, aber wenn ich mir dann diverse Erfahrungsberichte in einschlägigen Foren durchlese, dann sieht es in der Praxis dann oft eher so aus, dass man sich im Ernstfall letztendlich doch grün und blau ärgern muss.
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kynos registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.04.2006 Beiträge: 163
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(#1095789) Verfasst am: 29.09.2008, 16:10 Titel: Re: Apple veräppelt |
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pyrrhon hat folgendes geschrieben: | kynos hat folgendes geschrieben: | Die gesetzliche Gewähr von 2 Jahren verweigert Apple. Bei der Vorlage des Mini--Mac zur Reparatur hat man sich, statt sich das Gerät anzusehen, in juristische Spitzfindigkeiten geflüchtet, die darin bestehen, dass Apple zwischen Garantie und Gewährleistung differenziert, was vom Wort her dasselbe ist. |
Was dir passiert ist, ist schlimm, aber Du bringst hier tatsächlich etwas durcheinander, denn gesetzlich sind Gewährleistung und Garantie schon völlig unterschiedliche Sachen. Die Gewährleistungspflicht betrifft ausschließlich das Geschäft und dabei geht es nur um Defekte, die bereits beim Kauf des Geräts vorhanden waren, während das bei der Garantie anders ist. Garantie betrifft wiederum nur den Hersteller und da auch Teile, die erst innerhalb der Garantiezeit defekt werden.
Nur zur Information: Die Gewährleistungspflicht beträgt 2 Jahre (die Garantie darf kürzer sein) und innerhalb der ersten 6 Monate ist es sogar so, dass der Verkäufer beweisen muss, dass das Gerät beim Kauf nicht defekt war, wenn er den Anspruch des Kunden ablehnen möchte. Der Verkäufer hat zwei Versuche, das Gerät herzurichten. Wenn es dem Verkäufer zumutbar ist, kann der Kunde auch ein neues Gerät verlangen. Ist der Verkäufer nach zwei Versuchen nicht in der Lage, den Schaden zu beheben, so kann man sich entweder auf einen Preisnachlass einigen oder auf einen Umtausch auf ein neues, eventuell sogar besseres Gerät (ohne Aufpreis), falls es das alte nicht mehr gibt. Wenn das alles nicht sinnvoll ist, kann das auch bis zum Rücktritt vom Vertrag gehen, wobei die Rückerstattung des gesamten Kaufpreises vom Gesetz her mittlerweile vorgeschrieben ist: Es darf dabei kein Betrag abgezogen werden, weil das Gerät ja verwendet worden ist (da gibt es ein Urteil des europäischen Gerichtshof, der vor nicht allzu langer Zeit ein solches Gesetz Deutschlands kippte).
kynos hat folgendes geschrieben: | Allein für das Prüfen soll man 60 Euro zahlen. |
Das glaube Ich Dir einfach nicht. Ich glaube Dir sofort, dass Du das für einen Kostenvoranschlag zahlen musst, aber auch nur dann, wenn Du dann die Reparatur nicht durchführen lässt. Das ist durchaus nicht unüblich und es gibt Hersteller, wo das noch höhere Beträge sind (zum Beispiel Acer).
Was die Kulanz von Apple betrifft, so habe ich durchaus auch recht positive Aussagen von Freunden und Bekannten gehört, aber eben auch solche. Tatsache ist, dass Apple keine recht lange Garantie bietet und dass das Paket Apple Care unverschämt teuer ist. Das sind Dinge, die mir auch sauer aufgestoßen sind. Allerdings bieten manche auf dem Papier durchaus bessere Konditionen an, aber wenn ich mir dann diverse Erfahrungsberichte in einschlägigen Foren durchlese, dann sieht es in der Praxis dann oft eher so aus, dass man sich im Ernstfall letztendlich doch grün und blau ärgern muss. |
Vielen Dank, die juristisch-terminologische Unterscheidung von Gewähr und Garantie habe ich mit Hilfe deiner Erläuterungen erstmals verstanden.
Aber dennoch:
Es geht um was anderes:
Wenn juristische Argumentationen nötig werden, bedeutet dies, dass eine Beziehung gestört oder zerbrochen ist, hier eine auf Vertrauen und Vertrag beruhende zwischen Hersteller/Händler/Käufer.
Wenn ein Unternehmen wie Apple für teures Geld Garantieverlängerungen verkauft, bedeutet es, dass das Unternehmen seinen eigenen Produkten nicht traut. Denn Qualtitätsprodukte (hier Computer) gehen nicht nach wenig mehr als 1 Jahr kaputt, und wenn in seltenen Fällen doch, können sie kulant repariert werden, allein schon aus Imagegründen.
Ein seriöses Unternehmen ist erreichbar. Apple ist nicht erreichbar. Es gibt kein Impressum auf der Apple-Home-Site; man findet nach langem Suchen nur die US-amerikanische Anschrift, vermutlich der Firmensitz. Eine sog. ladungsfähige Anschrift oder wenigstens eine Telefonnummer hat Apple hierzulande anscheinend nicht. Apple schickt stattdessen Vertragshändler vor, die als Servicezentren fungieren, de facto jedoch eher als Vertriebs- und Profitzentren. Denn ich habe bei Gravis nur einen technisch inkompetenten Paragrafenschwätzer vorgefunden.
Zum Vergleich:
a. Microsoft hat 1999 vorsichtshalber gratis 2k-kits zugeschickt für den Fall, dass wegen des Zahlensprungs auf das Jahr 2000 ein Computer Probleme machen sollte. Ich habe es bestellt, aber dann noch nicht einmal gebraucht, denn es funktionierte alles trotzdem weiter.
b. Im Open Source Milieu ist sowieso vieles gratis, es basiert auf Großzügigkeit und Offenheit. Und nebenbei: Apple hat sein Mac OS von BSD abgekupfert, einem wie Linux unixartigen Betriebssystem, nur etwas weniger bekannt. BSD kann man gratis bekommen, Apple will Geld dafür.
c. In einem Computerzubehörladen habe ich heute nach dem Ärger mit Apple/Gravis eine PCI-Karte mit Firewirebuchsen gekauft, um die Filmarbeit (Capturing von Camcorder) auf PC umstellen zu können. In dem Laden (Litec) waren 7 hochkompetente Verkäufer, echte Computerfreaks, die alle Kunden, die in großer Zahl Schlange standen, jeweils noch gut beraten haben; kein Wunder, dass ein Laden mit solch exzellenter Wirtschaftskultur beliebt ist.
Nicht zu vergessen, hier im FGH: Entmündigungsstrategien wie die von Apple (keine techn. Beratung; Übertölpeln mit juristischen Spitzfindigkeiten statt guter Qualität) haben auch eine politische Dimension, die gut in aktuelle faschistoide Tendenzen zu mehr Überwachungsstaat, Datenkrakenunwesen und Entrechtung passen.
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Kiki ist sicher nicht Eso
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 15062
Wohnort: Ulm
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(#1095806) Verfasst am: 29.09.2008, 16:35 Titel: |
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@kynos
Also die Leute in den Gravis-Stores in Hamburg sind allesamt super kompetent... in was für nem Laden warst du?
_________________ You may not have realized that your tiniest moves provoke disorder in my heart with a strenght comparable to that of a typhoon.
~
Kömodie = Tragödie + Zeit (Jürgen von der Lippe)
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kynos registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.04.2006 Beiträge: 163
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(#1095982) Verfasst am: 29.09.2008, 20:19 Titel: |
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Kiki hat folgendes geschrieben: | @kynos
Also die Leute in den Gravis-Stores in Hamburg sind allesamt super kompetent... in was für nem Laden warst du? |
In München.
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pyrrhon registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2004 Beiträge: 8770
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(#1096057) Verfasst am: 29.09.2008, 21:44 Titel: Re: Apple veräppelt |
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kynos hat folgendes geschrieben: | Wenn juristische Argumentationen nötig werden, bedeutet dies, dass eine Beziehung gestört oder zerbrochen ist, hier eine auf Vertrauen und Vertrag beruhende zwischen Hersteller/Händler/Käufer. |
Zuerst einmal sollten wir da nicht alles vermischen: Du hattest mit einem Händler zu tun, einem Geschäft, aber nicht mit Apple selber. Dafür, dass nicht alle Geschäfte, in denen Apple Computer verkauft werden, kann Apple nichts, sondern halt immer noch die konkreten Geschäfte. Es gibt durchaus auch Berichte in einschlägigen Foren, wo sich die Kunden in solchen Fällen direkt an Apple gewandt haben und dort recht unkompliziert Hilfe erhalten haben.
kynos hat folgendes geschrieben: | Wenn ein Unternehmen wie Apple für teures Geld Garantieverlängerungen verkauft, bedeutet es, dass das Unternehmen seinen eigenen Produkten nicht traut. Denn Qualtitätsprodukte (hier Computer) gehen nicht nach wenig mehr als 1 Jahr kaputt, und wenn in seltenen Fällen doch, können sie kulant repariert werden, allein schon aus Imagegründen. |
Vielleicht tut das dann Apple auch? Bei Acer hat vor wenigen Jahren ein Kostenvoranschlag ca. 70 Euro gekostet (aus dem Gedächnis, kann sein, dass es 10 Euro mehr oder weniger waren). Kurz nach der Garantiezeit ist mir bei meinem alten Acer Laptop der Bildschirm ausgefallen. Ich verlangte trotz der hohen Summe einen Kostenvoranschlag (den ich nur dann bezahlen hätte müssen, wenn ich mich gegen die Reparatur entschieden hätte). Acer hat meinen Bildschirm kostenlos hergerichtet, ohne dass ich mit Acer Telefonate führen musste. Kann gut sein, dass Apple im Ernstfall auch kulanter ist als es erscheinen mag. Wie gesagt: mit dem Händler hat das nichts zu tun gehabt, der hat ihn nur eingeschickt.
kynos hat folgendes geschrieben: | Ein seriöses Unternehmen ist erreichbar. Apple ist nicht erreichbar. Es gibt kein Impressum auf der Apple-Home-Site; man findet nach langem Suchen nur die US-amerikanische Anschrift, vermutlich der Firmensitz. Eine sog. ladungsfähige Anschrift oder wenigstens eine Telefonnummer hat Apple hierzulande anscheinend nicht. Apple schickt stattdessen Vertragshändler vor, die als Servicezentren fungieren, de facto jedoch eher als Vertriebs- und Profitzentren. Denn ich habe bei Gravis nur einen technisch inkompetenten Paragrafenschwätzer vorgefunden. |
Also bitte, ich habe jetzt gefühlte 5 Sekunden dazu gebraucht, die deutsche Homepage von Apple aufzurufen, auf "Kontakt" zu klicken und die Informationen zu finden, von denen Du hier behauptest, sie trotz langen Suchens nicht finden zu können.
kynos hat folgendes geschrieben: | Im Open Source Milieu ist sowieso vieles gratis, es basiert auf Großzügigkeit und Offenheit. Und nebenbei: Apple hat sein Mac OS von BSD abgekupfert, einem wie Linux unixartigen Betriebssystem, nur etwas weniger bekannt. BSD kann man gratis bekommen, Apple will Geld dafür. |
Ein wenig mehr Arbeit hat Apple schon investiert, als BSD unter anderem Namen weiterzuverkaufen. Die Oberfläche fällt halt zuerst auf, aber auch unter der Haube gibt es deutliche Unterschiede, auch wenn OS X auf BSD basiert. Es ist legitim, dass Apple für getane Leistung auch Geld kassiert, davon abgesehen, dass der Preis von OS X deutlich unter dem von Windows Vista, dem vorläufig letztem Aufguss des immer Gleichen, liegt und deutlich mehr Innovatives bietet als Windows, wie mir dünkt.
kynos hat folgendes geschrieben: | In einem Computerzubehörladen habe ich heute nach dem Ärger mit Apple/Gravis eine PCI-Karte mit Firewirebuchsen gekauft, um die Filmarbeit (Capturing von Camcorder) auf PC umstellen zu können. In dem Laden (Litec) waren 7 hochkompetente Verkäufer, echte Computerfreaks, die alle Kunden, die in großer Zahl Schlange standen, jeweils noch gut beraten haben; kein Wunder, dass ein Laden mit solch exzellenter Wirtschaftskultur beliebt ist. |
Dass es gute Geschäfte gibt, hat genauso niemand bestritten wie die Existenz schlechter Geschäfte, in denen Produkte von Apple verkauft werden. Na und?
kynos hat folgendes geschrieben: | Nicht zu vergessen, hier im FGH: Entmündigungsstrategien wie die von Apple (keine techn. Beratung; Übertölpeln mit juristischen Spitzfindigkeiten statt guter Qualität) haben auch eine politische Dimension, die gut in aktuelle faschistoide Tendenzen zu mehr Überwachungsstaat, Datenkrakenunwesen und Entrechtung passen. |
Lächerlich, was Du da wieder von Dir gibst! Nochmal: Du hast Erfahrungen mit einem bestimmten Geschäft gehabt, welches Produkte von Apple verkauft, nicht mit Apple selber. Wärst Du in eiem anderen Geschäft gegangen, hättest Du womöglich ganz andere Erfahrungen gemacht. Ein Freund von mir hat von Apple ein neues Gerät erhalten, und zwar wegen einem Defekt, bei dem ich nicht einmal auf die Idee gekommen wäre, das als einen Defekt zu erachten und schon gar nicht als einen Defekt, der den Wechsel auf ein neues (und zudem besseres) Gerät auch nur annähernd rechtfertigen könnte. Und von all dem einmal abgesehen, habe ich die Erfahrung gemacht, dass es oft auch auf das Benehmen des Kunden ankommt, denn nicht immer liegt es an den Verkäufern (obwohl das leider erschreckend oft so ist). Und was das alles nun mit Faschismus und Überwachungsstaat zu tun hat, ist sowieso ein Rätsel, um nicht zu sagen: ein lächerlicher Unsinn.
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Kiki ist sicher nicht Eso
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 15062
Wohnort: Ulm
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(#1096071) Verfasst am: 29.09.2008, 21:55 Titel: |
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kynos hat folgendes geschrieben: | Kiki hat folgendes geschrieben: | @kynos
Also die Leute in den Gravis-Stores in Hamburg sind allesamt super kompetent... in was für nem Laden warst du? |
In München. |
auch nen Gravis-Store oder was für nen Laden?
_________________ You may not have realized that your tiniest moves provoke disorder in my heart with a strenght comparable to that of a typhoon.
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Kömodie = Tragödie + Zeit (Jürgen von der Lippe)
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