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DeHerg nun schon länger Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.04.2007 Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock
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(#1080357) Verfasst am: 04.09.2008, 15:59 Titel: |
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morgenstern hat folgendes geschrieben: | DeHerg hat folgendes geschrieben: | morgenstern hat folgendes geschrieben: | DeHerg hat folgendes geschrieben: | morgenstern hat folgendes geschrieben: | DeHerg hat folgendes geschrieben: | da geht sie hin die Mündigkeit des Bürgers. |
Soso, die Mündigkeit der minderjährigen Bürger... schlimm, ne? | in dem Fall wohl eher die Mündigkeit der Eltern |
Logo. Werbung im Kinderprogramm richtet sich ja primär an die Eltern.
Wie dumm von mir.
| das mag zwar naiv klingen aber die letztendliche Entscheidung über den Kauf haben doch die Eltern |
Du hast völlig recht: das klingt für mich jetzt tatsächlich recht naiv.
Hast du Kinder? | Äh nein, aber ich war mal eins. Zählt das auch?
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Torsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.09.2003 Beiträge: 3456
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(#1080362) Verfasst am: 04.09.2008, 16:13 Titel: Re: "Klischeehafte Werbung" verbieten? |
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"Miracoli ist fertig."
Ich will mich hier nicht für die Freiheit der Werbung ins Zeug werfen, aber man könnte auf den Gedanken kommen, dass es hier darum geht, die nicht zu kommerzialisierende Sphäre der menschlichen Reproduktion auszublenden, und als klischeebehaftet und diskriminierend zu verunglimpfen.
Hier geht es um Gleichberechtigung innerhalb der Berufswelt von Konkurrenzsubjekten, eine öffentliche Sphäre, die in ihrer Struktur - ihrem Wesen nach auch einem Geschlecht entspringt. (Man lese gerne mal das Schwarzbuch Kapitalismus von Robert Kurz, von da habe ich den Gedanken).
Was hier als Gleichberechtigung daherkommt ist keine Gleichberechtigung, vielmehr eine Assimilation des einen Geschlechtes durch das andere, zum Schaden aller.
Es ist kein Fortschritt, wenn, statt dass die Frau daheim am Herd steht und sich um die Kinder kümmert, während der Mann das Geld heranschafft, nun beide einer Erwerbstätigkeit nachgehen, die sich, wie immer sie im Einzelnen auch aussehen mag, innerhalb einer eingeschlechtlich dominierten Sphäre abspielt und dadurch nicht zufällig eine auffällige Destruktivität an den Tag legt, dass die Menschen über ihre Arbeit fluchen und mit Grausen an Morgen und an die Zukunft überhaupt denken.
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#1080380) Verfasst am: 04.09.2008, 16:47 Titel: |
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DeHerg hat folgendes geschrieben: | morgenstern hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: | schwachsinnige forderung.
wesentlich sinnvoller wäre ein gesetz, die das lügen und irreführen in der werbung stärker verfolgt und mit bußgeldern bestraft. die milchschnitte-mutti oder das obi-werkerle könnt ich im vergleich dazu locker verkraften. |
Gerade "Milchschnitte" finde ich in diesem Zusammenhang ein gutes Stichwort. Ich finde auch, daß besser gegen Werbung vorgegangen werden sollte, die wie im Fall "Milchschnitte" suggeriert, das sei etwas Gesundes und ein herkömmliches Pausenbrot etwas Unzumutbares. |
Zustimmung zu beiden. Plus Verbot von Süssigkeits-Werbung während dem Kinderprogramm. Am liebsten komplettes Werbeverbot in Kinderprogrammen. | da geht sie hin die Mündigkeit des Bürgers. |
gut, dann sollte man aber auch so konsequent sein, kinder wählen zu lassen, von der schulpflicht mal ganz zu schweigen...
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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r'zr dickes reh
Anmeldungsdatum: 23.01.2008 Beiträge: 2578
Wohnort: Vault 13
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(#1080386) Verfasst am: 04.09.2008, 16:57 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Ich gucke ja nur selten Werbung, aber ich schätze, daß es mindestens genausoviel Werbung gibt, die Frauen im Berufsleben zeigt. Das eine zeigen zu dürfen, das andere jedoch nicht, geht in grotesker Weise an der Lebenswirklichkeit vorbei.
Was ist im Gegenzug mit Männern, die auf dem Bau arbeiten? Darf man die zeigen? |
jawoll! einige schaffens sogar zur zahnartzgattin!
verbote...nunja. aber wer sich bewusst werbung anschaut....ein paar männer dazwischengestreut bei familieneinkauf, kinderbetreuung, hausputzund auch mal nicht halbnackte-wackelfrauen in der bierwerbung dazwischen - warum nicht?
solange mädchen noch ein schimpfwort ist ...usw.
_________________ ....das Aufbringen von flächigen Halbzeugen auf gekrümmte Oberflächen...
useful information for teh womenfolk
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DeHerg nun schon länger Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.04.2007 Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock
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(#1080387) Verfasst am: 04.09.2008, 17:02 Titel: |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: | DeHerg hat folgendes geschrieben: | morgenstern hat folgendes geschrieben: | Zustimmung zu beiden. Plus Verbot von Süssigkeits-Werbung während dem Kinderprogramm. Am liebsten komplettes Werbeverbot in Kinderprogrammen. | da geht sie hin die Mündigkeit des Bürgers. |
gut, dann sollte man aber auch so konsequent sein, kinder wählen zu lassen, von der schulpflicht mal ganz zu schweigen... | hättest du die Disskussion ab dort(zitierter Post) nur weiter verfolgt, wär dir diese Anmerkung schon beantwortet gewesen
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#1080393) Verfasst am: 04.09.2008, 17:21 Titel: |
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Rasmus hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | DeHerg hat folgendes geschrieben: | morgenstern hat folgendes geschrieben: | DeHerg hat folgendes geschrieben: | da geht sie hin die Mündigkeit des Bürgers. |
Soso, die Mündigkeit der minderjährigen Bürger... schlimm, ne? | in dem Fall wohl eher die Mündigkeit der Eltern |
... denen man dreiste Lügen erzählt ("Extraportion Milch"), und wenn sie sie glauben, sind sie selbst schuld, denn sie sind ja mündig. Gell? |
Ich denke, man sollte da sehr vorsichtig sein.
Was genau sagt denn "Extraportion Milch" aus, und inwiefern ist das tatsächlich falsch? |
ich halte die betonung des milchanteils bei gleichzeitigem verschweigen des zuckeranteils für irreführend.
die milchschnitte ist keine "gesunde zwischenmahlzeit" sondern eine Süßigkeit.
leider sieht das landgericht frankfurt es nicht so:
Verbraucherzentrale Bundesverband hat folgendes geschrieben: | 3. Ferrero OHG mbH
a) Sachverhalt/Begründung/Verfahrensstand
Urteil des LG Frankfurt vom 04.08.2004 (2/6 O 131/04); die Berufung zum OLG Frankfurt
wurde mit Beschluss vom 24.01.2005 zurückgewiesen (6U 214/04).
Die Beklagte hat für das Produkt „Milchschnitte“ mit TV-Spots geworben: „... mit wertvollen
Zutaten und viel frischer Vollmilch gemacht ... schmeckt leicht und man bleibt gut drauf ...“. In
einem TV-Spot heißt es zusätzlich: „... belastet nicht ...“.
Die Milchschnitte wiegt 28 g; der Milchanteil davon beträgt 11,2 g, die Zuckerbestandteile 7,7
g (= 27,5 %).
Der vzbv hält die Werbung für irreführend, da insbesondere bei Kindern/Jugendlichen der
unzutreffende Eindruck erweckt wird, das Produkt enthält ernährungsphysiologisch positiv zu
verwertende Bestandteile. Tatsächlich kann eine Kariesgefährdung aufgrund der erheblichen
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Zuckerbestandteile nicht ausgeschlossen werden. Es ist nur ein „Schnapsglas“ Milch in dem
Produkt erhalten. Die Milchschnitte ist nach Einschätzung des vzbv insgesamt eine
fettreiche, gezuckerte, ballaststoffarme Süßigkeit, die keinen ernährungsphysiologisch
gesunden Wert hat.
Die Gerichte verneinen eine Irreführung und gehen nicht von dem Gesundheitsbezug im
Sinne einer besonderen Zahnschonung aus. Dies könne dem Hinweis auf eine
ernährungsphysiologisch positive Bewertung nicht entnommen werden.
Der durchschnittlich informierte Verbraucher muss angesichts der weit voran geschrittenen
Aufklärung über grundlegende Anforderungen der Mundhygiene bei Süßwaren erwarten,
dass eine – nach dem vorgelegten Gutachten tatsächlich aber nicht vorliegende – erhöhte
Kariogenität besteht.
Den Aussagen „... schmeckt leicht und man bleibt gut drauf ... belastet nicht ...“ kann nur die
zutreffende Tatsache einer leichten Verdaulichkeit entnommen werden.
Gemäß vorgelegtem Gutachten ist das Produkt „Milchschnitte“ als Zwischenmahlzeit
ernährungsphysiologisch positiv zu bewerten. Es kommt nicht auf die Frage an, ob das
Produkt von Kindern und Jugendlichen verzehrt wird, für die ernährungsphysiologisch eine
völlig andere Wertstoffbalance gilt und die Milchschnitte insgesamt im Rahmen einer
optimierten Mischkost als fettreiche, gezuckerte, ballaststoffarme Süßigkeit zu werten ist.
Die Werbespots zielen nämlich nach Auffassung des Gerichts nicht auf Kinder und
Jugendliche, sondern eher auf Erwachsene.
b) Anmerkungen/Bewertung
Der vzbv hält die Entscheidungen für unzutreffend, denn die Werbung spricht auch bzw. zu
einem erheblichen Teil Kinder/Jugendliche an (Werbespot mit zwei Profiboxern). Das
erhöhte Schutzbedürfnis von Kindern und Jugendlichen ist nicht hinreichend berücksichtigt.
Die Herausstellung der gesundheitsfördernden Eigenschaften ohne Hinweis auf die weniger
vorteilhaften und gesundheitlich bedenklichen Eigenschaften (erhebliche Zuckerbestandteile)
führt zu einer Täuschung, jedenfalls der beworbenen Kinder/Jugendlichen. |
Nachtrag aus der selben Quelle:
Zitat: | Zu berücksichtigen ist, dass in Bezug auf Kinder ein erhebliches Irreführungspotenzial
besteht. Auf Kinder ist somit das Leitbild des verantwortlichen Verbrauchers, der in
wirtschaftlichen Angelegenheiten Entschlüsse nach vernünftigen Grundsätzen fasst, nicht
anwendbar. Kinder fassen oft spontane Entscheidungen, lassen sich von ihren momentanen
Wünschen leiten und sind weniger als Erwachsene in der Lage, Kennzeichnungen rational
nachzuvollziehen und die Qualität der Angebote zu vergleichen. |
ich füge hinzu, dass sich das bei erwachsenen nciht schlagartig ändern muss.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
Zuletzt bearbeitet von L.E.N. am 04.09.2008, 17:26, insgesamt einmal bearbeitet |
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Komodo Maggots!
Anmeldungsdatum: 27.05.2005 Beiträge: 4588
Wohnort: 2Fort
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(#1080398) Verfasst am: 04.09.2008, 17:25 Titel: |
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Oh mann, wieso werden immer Menschen Politiker, die nur von Zwölf bis Mittag denken?
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#1080401) Verfasst am: 04.09.2008, 17:29 Titel: |
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DeHerg hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: | DeHerg hat folgendes geschrieben: | morgenstern hat folgendes geschrieben: | Zustimmung zu beiden. Plus Verbot von Süssigkeits-Werbung während dem Kinderprogramm. Am liebsten komplettes Werbeverbot in Kinderprogrammen. | da geht sie hin die Mündigkeit des Bürgers. |
gut, dann sollte man aber auch so konsequent sein, kinder wählen zu lassen, von der schulpflicht mal ganz zu schweigen... | hättest du die Disskussion ab dort(zitierter Post) nur weiter verfolgt, wär dir diese Anmerkung schon beantwortet gewesen |
unsinn. kinder beeinflussen ihre eltern massiv, was das kaufverhalten betrifft. und kinder werden von der werbung manipuliert.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#1080403) Verfasst am: 04.09.2008, 17:32 Titel: |
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r'zr hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Ich gucke ja nur selten Werbung, aber ich schätze, daß es mindestens genausoviel Werbung gibt, die Frauen im Berufsleben zeigt. Das eine zeigen zu dürfen, das andere jedoch nicht, geht in grotesker Weise an der Lebenswirklichkeit vorbei.
Was ist im Gegenzug mit Männern, die auf dem Bau arbeiten? Darf man die zeigen? |
jawoll! einige schaffens sogar zur zahnartzgattin!
verbote...nunja. aber wer sich bewusst werbung anschaut....ein paar männer dazwischengestreut bei familieneinkauf, kinderbetreuung, hausputzund auch mal nicht halbnackte-wackelfrauen in der bierwerbung dazwischen - warum nicht?
solange mädchen noch ein schimpfwort ist ...usw. |
schon gesehen? (völlig unproblematisch mMn)
http://www.youtube.com/watch?v=UVM5nFVLssY
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Torsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.09.2003 Beiträge: 3456
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(#1080415) Verfasst am: 04.09.2008, 18:06 Titel: |
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"Klischeehafte Werbung" verbieten?
Wir haben zwei Sphären, eine private(Heim, Herd, Kinder) und eine öffentliche(Arbeit, Beruf). Wenn einerseits die private Sphäre, da, wo sie zur alleinigen wird, als bedrückend und einengend empfunden wird, und zwar zu recht, dass man schon Werbung mit dieser falschen, heilen Welt verbieten will, und andererseits die öffentliche Sphäre sich so darstellt, dass ihr offensichtlich etwas wichtiges fehlt, nämlich ein lebendiger Sinn, dann muss das Problem wohl in der Trennung dieser beiden Sphären liegen.
Und die Trennung wurde forciert durch die industrielle Revolution, wo der Mann in der Fabrik die Dinge produziert, die den Daheimgebliebenen ihre "Verbannung" aus der Öffentlichkeit versüßen sollen.
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v_v registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.06.2008 Beiträge: 361
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(#1080426) Verfasst am: 04.09.2008, 18:35 Titel: |
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Ich finde die EU ja gut, weil sie den Frieden dauerhaft sichert und allen Europäern in gewissen Maße Freiheit und Wohlstand garantiert. Allerdings geht mir diese übertriebene Reglungswut auf den Sack. Die haben da m.M.n. einfach zu wenig zu tun und denken sich deshalb immer neuen bürokratischen Mist aus. Und dafür verpulvern sie Steuergelder. Ich wette, derjenige, der sich das ausgedacht hat, hat European Studies, oder ähnlichen Unfug studiert. Wer sich von so klischeehafte Werbung beeinflussen lässt, ist doch selber schuld. Irgendwie gewinne ich immer mehr den Eindruck, die Brüssler Bürokraten würden die europäischen Bürger allesamt für Vollidioten halten. Und das ärgert mich.
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#1080432) Verfasst am: 04.09.2008, 18:46 Titel: |
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Mit Werbespots fangen die Zensoren an. Gibt's keinen Widerstand, werden sie sich bald auch an Filme und Theaterstücke trauen.
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Torsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.09.2003 Beiträge: 3456
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(#1080442) Verfasst am: 04.09.2008, 19:04 Titel: |
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Man hebt die Trennung dieser beiden Sphären eben nicht auf, in dem die eine sich selbst verbietet, mit der anderen zu werben. Aufgrund einer Regelungswut, die eben genau auch in dieser Trennung ihre Ursache hat.
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#1080446) Verfasst am: 04.09.2008, 19:11 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: | Mit Werbespots fangen die Zensoren an. Gibt's keinen Widerstand, werden sie sich bald auch an Filme und Theaterstücke trauen. |
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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esme lebt ohne schützende Gänsefüßchen.
Anmeldungsdatum: 12.06.2005 Beiträge: 5667
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(#1080458) Verfasst am: 04.09.2008, 19:25 Titel: Re: "Klischeehafte Werbung" verbieten? |
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Torsten hat folgendes geschrieben: |
Es ist kein Fortschritt, wenn, statt dass die Frau daheim am Herd steht und sich um die Kinder kümmert, während der Mann das Geld heranschafft, nun beide einer Erwerbstätigkeit nachgehen, die sich, wie immer sie im Einzelnen auch aussehen mag, innerhalb einer eingeschlechtlich dominierten Sphäre abspielt und dadurch nicht zufällig eine auffällige Destruktivität an den Tag legt, dass die Menschen über ihre Arbeit fluchen und mit Grausen an Morgen und an die Zukunft überhaupt denken. |
Das klingt sehr katholisch. Wir wollen ja nur die Würde der Frau vor der bösen modernen Welt bewahren.
Was meint ihr eigentlich, wieso Kinder von Eltern, bei denen der Vater daheim ist, auf Nachfrage behaupten, dass die Mutter kocht, obwohl sie das nie tut?
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#1080529) Verfasst am: 04.09.2008, 21:14 Titel: |
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Also wenn das Ergebnis so aussieht bin ich dafür:
Baugerätewerbung
(muss sich allerdings nicht so anhören)
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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r'zr dickes reh
Anmeldungsdatum: 23.01.2008 Beiträge: 2578
Wohnort: Vault 13
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jdf MIM-104C Nikopol

Anmeldungsdatum: 30.05.2007 Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B
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(#1080553) Verfasst am: 04.09.2008, 21:57 Titel: |
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Hehe. Hübsch.
_________________
RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.
Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
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VT_340 asymptotischer Hund
Anmeldungsdatum: 08.06.2006 Beiträge: 621
Wohnort: Essen
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(#1080822) Verfasst am: 05.09.2008, 12:17 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Rasmus hat folgendes geschrieben: |
Eine kritische Würdigung der dreistesten Etikettenschwindel der Lebensmittelindustrie findet sich hier. | die Möglichkeit sich zu Informieren besteht also |
Das stimmt nur bedingt, als Verbraucher hat man stets große Probleme die wahre Herkunft und den Inhalt seiner Nahrungsmittel zu erfassen. Daher wird man auch nirgendwo so veräppelt wie bei Lebensmitteln. (Begriffe wie gesund, natürlich usw. werden da sehr merkwürdig definiert). Ohne Fernsehreportagen wüßte ich bis heute nicht über den Unsinn der Tierzucht bescheid - woher auch? Niemand hat ein Interesse daran die Verbraucher weniger zu belügen als unbedingt nötig.
Auch wenn mir z.b die aktuelle Burgerking Werbung mächtig auf den Sack geht (es wird ein fiktives Trainingscamp gezeigt, in dem aus aus Weicheiern richtige Männer gemacht werden - inkl der obligatorischen Portion Fleisch) halte ich Zensur von oben immer für kritisch. Das bringt ja nichts solange die Menschen solche Werbung eigentlich noch gut finden. Als nächstes sind dann, wie schon gesagt, die Satiremagazine usw dran.
In Schweden ist der McDonalds Clown schon seit lange Verboten.
_________________ Denken schadet der Illusion
Hildegard Knef
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Torsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.09.2003 Beiträge: 3456
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(#1080827) Verfasst am: 05.09.2008, 12:22 Titel: |
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Allerdings ist das Thema des Threads nicht Werbung für ungesunde Lebensmittel, sondern das Verbot klischeehafter Werbung die Rolle der Frau in der Gesellschaft betreffend.
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Suzius Milchtrinker
Anmeldungsdatum: 12.03.2008 Beiträge: 478
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(#1080842) Verfasst am: 05.09.2008, 12:56 Titel: |
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Ich stelle mir grade die Frage, da zur Zeit mal wieder Datenhandel durch die Presse eiert, ob man nicht einfach die Bankverbindungen der dafür verantwortlichen kaufen könnte und eine (Rück)Forderung der Gehälter aufgrund erbrachter Fehlleistung und eindeutiger Fehlbesetzung stellen könnte. Und das immer wieder inklusive Inkasso und Schufaeinträgen.
_________________ Verdammte Vergangenheit, macht mir immer wieder einen Strich durch die Zukunft.
Gewisse Frauen sind für gewisse Männer wie Herdplatten für kleine Kinder, man tut alles nur um sich die Finger daran zu verbrennen.
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ateyim registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.05.2007 Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul
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(#1080848) Verfasst am: 05.09.2008, 13:02 Titel: |
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hoffentlich gibt es dann aber auch keine Maenner mehr, die zu dumm sind, eine Scheibe Brot so zu toasten, das sie nicht verkokelt.
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1080967) Verfasst am: 05.09.2008, 16:15 Titel: |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: | Raphael hat folgendes geschrieben: | Mit Werbespots fangen die Zensoren an. Gibt's keinen Widerstand, werden sie sich bald auch an Filme und Theaterstücke trauen. |
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Recht hat er.
Das verbreiten von Lügen sollte man strenger ahnden. Den Rest sehe ich unter "künstlerische Freiheit".
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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yxyxyx dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 04.01.2008 Beiträge: 1552
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(#1083167) Verfasst am: 09.09.2008, 10:08 Titel: ganz einfach |
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Warum können die bescheuerten sexistischen Antisexisten es nicht akzeptieren, dass Klischeewerbung so erfolgreich ist? Käme es zu einem geselschaftl. Wertewandel, der die Funktionen (NICHT Rollen) in einer Zweierbeziehung neu bewertet, dann hörte sich die übliche Waschmittelwerbung von selber auf.
Wenn man Hausfrauen offen für minderwertig erachtet (=nicht einmal mehr die bewusst freie Entscheidung einer Frau bei ihren Kindern und im Haus zu bleiben respektiert), dann ist das Sexismus andersherum!
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Balalon lebenslustig
Anmeldungsdatum: 30.04.2006 Beiträge: 204
Wohnort: Niederösterreich
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(#1083188) Verfasst am: 09.09.2008, 10:51 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: | Raphael hat folgendes geschrieben: | Mit Werbespots fangen die Zensoren an. Gibt's keinen Widerstand, werden sie sich bald auch an Filme und Theaterstücke trauen. |
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Recht hat er.
Das verbreiten von Lügen sollte man strenger ahnden. Den Rest sehe ich unter "künstlerische Freiheit". |
Finde ich auch. Klischeehafte Werbung gefällt mir zwar nicht, Zensur gefällt mir aber noch weniger.
Anders bei der Bewerbung von Süßigkeiten (auch wenn es nicht ursprüngliches Thema des Threads war) - hier sollte mehr reglementiert werden. Meiner Schwiegermutter mußte ich erst verklickern, dass zwei Fruchtzwerge und eine Milchschnitte KEIN adäquater Ersatz für das verschmähte Mittagessen meines Sohnes sind.
In Österreich wurden die "Nur Süße aus Früchten"-Spots wegen Irreführung verboten. Dafür wirbt Danone jetzt mit Extra-Calzium .
_________________ Ich bin nicht abergläubisch - das bringt Unglück!
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#1083230) Verfasst am: 09.09.2008, 12:20 Titel: Re: ganz einfach |
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yxyxyx hat folgendes geschrieben: | Warum können die bescheuerten sexistischen Antisexisten es nicht akzeptieren, dass Klischeewerbung so erfolgreich ist? Käme es zu einem geselschaftl. Wertewandel, der die Funktionen (NICHT Rollen) in einer Zweierbeziehung neu bewertet, dann hörte sich die übliche Waschmittelwerbung von selber auf.
Wenn man Hausfrauen offen für minderwertig erachtet (=nicht einmal mehr die bewusst freie Entscheidung einer Frau bei ihren Kindern und im Haus zu bleiben respektiert), dann ist das Sexismus andersherum! |
das bringt mich auf eine andere Frage: was ist eigentlich die klischeehafte Zuordnung von Klischeevorstellungen? Antiklischee? Metaklischee? Klischeeklischee?
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16365
Wohnort: Arena of Air
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(#1083647) Verfasst am: 09.09.2008, 22:43 Titel: |
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Balalon hat folgendes geschrieben: | Anders bei der Bewerbung von Süßigkeiten (auch wenn es nicht ursprüngliches Thema des Threads war) - hier sollte mehr reglementiert werden. Meiner Schwiegermutter mußte ich erst verklickern, dass zwei Fruchtzwerge und eine Milchschnitte KEIN adäquater Ersatz für das verschmähte Mittagessen meines Sohnes sind. |
(Aber nicht zwingen und nicht verbieten. In einem gewissen Alter soll es ziemlich normal sein, daß das Kind zu einem Zeitpunkt nichts essen will oder kann, wohl aber eine halbe Stunde später der Fruchtzwerg reingeht .)
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Balalon lebenslustig
Anmeldungsdatum: 30.04.2006 Beiträge: 204
Wohnort: Niederösterreich
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(#1083792) Verfasst am: 10.09.2008, 09:43 Titel: |
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@Critic: Na logisch. Mein Sohn darf naschen, er ernährt sich ansonsten sehr gesund (freiwillig). An besagtem Tag war es aber so, dass er gerade fröhlich eine Packung Gummibärchen verputzte, als ich ihn abholte. Und Schwiegermutter meinte, dass er eh schon "was Gesundes" (Fruchtzwerge und Milchschnitte) hatte . Sie ist da wohl von Werbung leicht beeinflußbar.
Solche Produkte sollten klar als Süßigkeiten deklariert werden, damit's auch wirklich jeder versteht, dass es sich um keine gesunde Mahlzeit handelt.
_________________ Ich bin nicht abergläubisch - das bringt Unglück!
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16365
Wohnort: Arena of Air
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(#1084274) Verfasst am: 10.09.2008, 22:54 Titel: |
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Balalon hat folgendes geschrieben: | @Critic: Na logisch. Mein Sohn darf naschen, er ernährt sich ansonsten sehr gesund (freiwillig). An besagtem Tag war es aber so, dass er gerade fröhlich eine Packung Gummibärchen verputzte, als ich ihn abholte. Und Schwiegermutter meinte, dass er eh schon "was Gesundes" (Fruchtzwerge und Milchschnitte) hatte . Sie ist da wohl von Werbung leicht beeinflußbar.
Solche Produkte sollten klar als Süßigkeiten deklariert werden, damit's auch wirklich jeder versteht, dass es sich um keine gesunde Mahlzeit handelt. |
(1) Vor Jahren wurde sogar berichtet, daß in solchen Kinderprodukten sogar Alkohol enthalten war. Da fragt man sich natürlich auch, zu welchem Zweck denn das...
(2) Das mit der "gesunden Ernährung" funktioniert angeblich auch umgekehrt. Ich erinnere mich mal daran, daß meine Oma sich mal mokiert hatte, daß bestimmte Kinder bei ihren Busenfreundinnen das Essen verschmähen würden, weil die Sauce nicht mit Mondamin gemacht worden sei oder daß die Kartoffelchips, die es gab, nicht von der oder der Markenfirma waren. Übrigens nicht ich, ich fand eigentlich, daß ich kaum je was Besseres gegessen habe als Omas Rotkraut, Möhrensuppe (den fetten fiesen Schweinebauch habe ich aber gar nicht erst genommen) oder Hackbraten. Na gut, die Buttercremetorte . Den zu Patsche zerkochten Spinat oder die pürierte Leber (ich weiß, daß das für einige Leute sogar eine besondere Delikatesse ist, aber ich habe nichtmal Leberwurst gegessen), die es angeblich mal im Baby-Gläschen gab, habe ich auch nicht gegessen, und meine Eltern wurden sich nachher gewahr, daß das die richtige Entscheidung von mir war.
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44704
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(#1084319) Verfasst am: 11.09.2008, 06:03 Titel: Re: "Klischeehafte Werbung" verbieten? |
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esme hat folgendes geschrieben: | Torsten hat folgendes geschrieben: | Es ist kein Fortschritt, wenn, statt dass die Frau daheim am Herd steht und sich um die Kinder kümmert, während der Mann das Geld heranschafft, nun beide einer Erwerbstätigkeit nachgehen, die sich, wie immer sie im Einzelnen auch aussehen mag, innerhalb einer eingeschlechtlich dominierten Sphäre abspielt und dadurch nicht zufällig eine auffällige Destruktivität an den Tag legt, dass die Menschen über ihre Arbeit fluchen und mit Grausen an Morgen und an die Zukunft überhaupt denken. |
Das klingt sehr katholisch. |
Es stimmt, dass eine Kritik an bestehenden Verhältnissen und Entwicklungen unter gewissen Umständen regressiv bzw. konservativ-reaktionär wirken kann - unter Umständen sogar ohne es zu sein. Gerade in dem höchst diffizilen Bereich des Verhältnisses der Geschlechter. Insgesamt sehe ich aber in Torstens Äußerung nicht wirklich eine reaktionäre Grundrichtung. Was er mMn sagen will, ist, dass die Emanzipation der Frau, also ihre (zunächst rein formale) Gleichstellung, insofern sie die Logik der bürgerlichen Gesellschaft nicht verlässt, sich kehrt in eine ökonomisch erzwungene, sämtliche Differenzen zwischen den Menschen austilgende Assimilation der Frau an den Mann innerhalb der (trotz formaler Gleichstellung nach wie vor männlich dominierten) ökonomischen Sphäre. Letzten Endes ist das die Vollendung der männlichen Dominanz: das Dominierende gleicht das Dominierte mit aller Gewalt und schließlich sogar mit dessen ausdrücklicher Zustimmung sich selbst an. Während eine konservative Kritik an diesem Vorgang eine Rückkehr zum status quo ante, also zu den bisherigen Verhältnissen des Geschlechterverhältnisses fordern wird, ohne zu merken, dass der derzeitige Prozess eigentlich die logische Fortsetzung, Vollendung und der Höhepunkt eben dieser Verhältnisse darstellt, wird eine fortschrittliche Kritik versuchen, das Geschlechterverhältnis als solches neu zu denken, und zwar im Kontext einer umfassenderen Kritik der bestehenden Verhältnisse in der bürgerlichen Gesellschaft. Deutlich wird das, wenn Torsten von der Kritik an der Unterdrückung der Frau übergeht zu einer Kritik der eben diese bürgerliche Gesellschaft konstituierenden Trennung von Privatem und Öffentlichem - was mMn durchaus mit der Geschlechterfrage in Zusammenhang steht.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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