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Schwarze Löcher und verschiedene Beobachter
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1151248) Verfasst am: 11.12.2008, 00:16    Titel: Antworten mit Zitat

Noch 3 Fragen:

a)Warum sind die Gezeitenkräfte umso schwächer je massereicher das Schwarze Loch ist?
b)Masse und Schwarzschildradius sind linear verknüpft. Hat ein schwarzes Loch mit doppelter Masse auch einen doppelten Durchmesser?
c)Kann ein so massreiches Loch denn immerhin noch mit einem anderen schwarzen Loch verschmelzen?
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1151273) Verfasst am: 11.12.2008, 00:31    Titel: Antworten mit Zitat

naja, die Masse ist hier auch über die Massendichte definiert, die hier beim SL wohl eher als Behelfsgröße anzusehen ist, da man nicht weiss, was in der Singularität passiert. Der Zusammenhang zum Radius ist derselbe wie bei einer kugelförmigen Masse. Also bei homogener Dichte M=p*V. Das Kugelvolumen ist ~ r³.

Mit einem anderen SL dieser Größe kann es sicher verschmelzen. Ich glaube aber, dass das immens unwharscheinlich ist. Der Galaxieenkern ist winzig im Verhältnis zum Rest.

Das mit den Gezeitenkräften muss ich nachkucken.


Zuletzt bearbeitet von Argáiþ am 11.12.2008, 01:28, insgesamt einmal bearbeitet
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1151321) Verfasst am: 11.12.2008, 01:23    Titel: Antworten mit Zitat

Zu den Gezeiten:

Wenn der sog. Gezeitenradius kleiner als der Schwarzschildradius ist, passiert außerhalb des Ereignishorizontes nichts. Der Gezeitenradius gibt an, wann die Gezeitenkräfte stärker sind, als die Eigengraviation eines Objektes, das in das SL hineinfällt. Der Schwarzsschildradius ist direkt proportinal zur Masse des SL, der Gezeitenradius ist aber irgendeine Wurzelfunktion. Mit ansteigender Masse wird der Gezeitenradius also irgendwann zwangsläufig kleiner als der Schwarzschildradius.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1151355) Verfasst am: 11.12.2008, 01:59    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.wissenschaft-online.de/astrowissen/lexdt_g02.html#gezr
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1151361) Verfasst am: 11.12.2008, 02:09    Titel: Antworten mit Zitat

bitte, gern. und nicht vergessen hier (zu Gezeitenkräften):

Zitat:
Dieser Begriff meint im Allgemeinen volumenerhaltende Kräfte auf einen Körper, die infolge der Gravitation entstehen.


Zitat:
In der Allgemeinen Relativitätstheorie (ART) lassen sich Gezeitenkräfte mittels der Gleichung der geodätischen Abweichung beschreiben. Der hierbei auftretende so genannte orthogonale Verbindungsvektor eignet sich gut, um zwei benachbarte Teilchen, die sich im freien Fall befinden, zu untersuchen. Es zeigt sich auch, dass bei einem Schwarzschild-Loch Spannung und Druck invers mit der dritten Potenz in der Radialkoordinate skalieren, d.h. die Gezeitenkräfte werden bei der intrinsischen Singularität in r = 0 unendlich groß. Das gilt für alle Schwarzen Löcher.

http://www.wissenschaft-online.de/astrowissen/lexdt_g02.html#gez
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Deus ex Machina
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Anmeldungsdatum: 14.03.2006
Beiträge: 789

Beitrag(#1151367) Verfasst am: 11.12.2008, 02:15    Titel: Antworten mit Zitat

@Argaith: Bin mitten in der Vorlesung drin und wir sind zur Zeit gerade bei der Schwarzschild-Metrik, von Kerr habe ich noch nichts gehört. Anscheinend gilt also alles was ich geschrieben habe nur für nicht-rotierende Gestirne.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1151369) Verfasst am: 11.12.2008, 02:19    Titel: Antworten mit Zitat

Deus ex Machina hat folgendes geschrieben:
Anscheinend gilt also alles was ich geschrieben habe nur für nicht-rotierende Gestirne.


Ja sicher, ich habe mich auch ausschließlich auf den Umstand der Rotation bezogen (bei etwas anderem als einem SL oder vielleicht einem Neutronenstern, dürfte der Kerr-Effekt aber keine Rolle spielen). Übrigens ist die Raumkrümmung mit Ladung wieder etwas anders, aber ich denke, das kann man hier vernachlässigen.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1152110) Verfasst am: 12.12.2008, 02:47    Titel: Antworten mit Zitat

Gibt noch einer der anwesenden Physiker seinen Senf ab?
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1152116) Verfasst am: 12.12.2008, 03:07    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Hat ein schwarzes Loch mit doppelter Masse auch einen doppelten Durchmesser?


Diese Frage sollte übrigens ein physikinteressierter Zehntklässler beantworten können. Wie sollte der Zusammenhang beim SL linear sein, wenn das bei stinknormalen Kugeln nicht der Fall ist Mit den Augen rollen
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1152124) Verfasst am: 12.12.2008, 04:05    Titel: Antworten mit Zitat

Argaith hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Hat ein schwarzes Loch mit doppelter Masse auch einen doppelten Durchmesser?


Diese Frage sollte übrigens ein physikinteressierter Zehntklässler beantworten können. Wie sollte der Zusammenhang beim SL linear sein, wenn das bei stinknormalen Kugeln nicht der Fall ist Mit den Augen rollen
Weil ein Schwarzes Loch keine stinknormale Kugel ist.

http://en.wikipedia.org/wiki/Supermassive_black_hole
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1152131) Verfasst am: 12.12.2008, 04:31    Titel: Antworten mit Zitat

Der Schwarzschildradius gibt den Ereignishorizont an, das ist natürlich getrennt von der Geometrie der felderzeugenden Masse zu sehen. Man kann nicht einfach den SR als Radius des 'Objekts' begreifen. Auch nicht zu einem Schwarzen Loch kollabierte Objekte haben einen Schwarzschildradius. Sonst noch irgendwelchen Senf hinzuzugeben?
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1152136) Verfasst am: 12.12.2008, 05:03    Titel: Antworten mit Zitat

Argaith hat folgendes geschrieben:
Der Schwarzschildradius gibt den Ereignishorizont an, das ist natürlich getrennt von der Geometrie der felderzeugenden Masse zu sehen. Man kann nicht einfach den SR als Radius des 'Objekts' begreifen. Auch nicht zu einem Schwarzen Loch kollabierte Objekte haben einen Schwarzschildradius. Sonst noch irgendwelchen Senf hinzuzugeben?
Ich meinte mit senf schon die Frage nach der Obergrenze des Schwarzen Loches.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1152139) Verfasst am: 12.12.2008, 05:31    Titel: Antworten mit Zitat

http://arxiv.org/PS_cache/arxiv/pdf/0808/0808.2813v2.pdf

Schulterzucken
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1152199) Verfasst am: 12.12.2008, 11:04    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Noch 3 Fragen:

a)Warum sind die Gezeitenkräfte umso schwächer je massereicher das Schwarze Loch ist?
b)Masse und Schwarzschildradius sind linear verknüpft. Hat ein schwarzes Loch mit doppelter Masse auch einen doppelten Durchmesser?
c)Kann ein so massreiches Loch denn immerhin noch mit einem anderen schwarzen Loch verschmelzen?


Ich hoffe, Argraith hats nicht schon gesagt, aber irgendwie hab ichs danach jedenfalls nicht verstanden.

zu den Fragen:

a) Der Durchmesser eines schwarzen Loches und seine Masse ist genau proportional - verdoppelt sich die Masse verdoppelt sich auch die Größe. Das heißt, je massereicher ein schwarzes Loch desto größer. Maßgeblich für die Gezeitenkräfte ist jetzt das Verhältnis der Größe des hereinfallendes Objektes zu dem schwarzen Loch. Beispiel: Wenn du in ein schwarzes Loch von 100 km Durchmeter fällst, machen deine 1,8m Körpergröße nicht viel aus, der Unterschied von Gravitation von deinem Kopf zu deinem Füßen macht nicht viel aus, weil das schwarze Loch eben so groß ist. Wenn aber das schwarze Loch nur einen Durchmesser von 10m hat, macht sich das schon eher bemerkbar.

b) Ja.

c) Keine Ahnung
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1152422) Verfasst am: 12.12.2008, 16:05    Titel: Antworten mit Zitat

@jagy: Das wird oft so erklärt, nur ist das recht irreführend. Das Problem ist, dass hier der Schwarzschildradius als geometrische Größe eines Himmelskörpers begriffen wird. Tatsächlich ist ja die ganze Materie beim SL in sich zusammengestürzt und bildet eine Singularität. Der Schwarzschildradius ist proportional zur Masse, d.h. einfach, dass die Zone, ab der keine Lichtsignale mehr die Krümmung überwinden können, um so weiter draußen ist, je massereicher das SL ist.
Außerdem ist der Schwarzschildradius NICHT als Abstand von der Singularität definiert, sondern ist nur der Parameter der Oberfläche der Sphäre, die der Ereignishorizont bildet (diese ist im euklidischen Raum dieselbe). Man kann also den Schwarzschildradius zB nicht einfach benutzen, um über Dichte = Masse/Volumen die Dichte zu berechnen. Das wäre so, als ob man sagt, wir definieren jetzt eine Kugel um die Erde und ordnen dieser Kugel eine Dichte zu, indem alle in der Kugel vorhandene Masse verrechnet wird. Das ist natürlcih Quatsch, da außerhalb des realen Erdradius ein Vakuum herrscht.
Eigentlich ist es also sehr wohl so, dass die Gezeitenkräfte natürlich um so stärker werden, je massereicher das SL ist, nur ist der Ereignishorizont abhängig von der Masse weiter nach außen verschoben, der aber in diesem Zusammenhang nicht einfach als Rand eines Körpers begriffen werden kann. Nach der klassischen ART ist alle Materie in die Singularität gestürzt, die keine Ausdehnung besitzt, ist also unendlich dicht gepackt. Da das unendliche Temperatur, etc, bedeuten würde und man eine Relevanz von Quanteneffekten erwarten muss, kann man annehmen, dass die Singularität eigentlich ein theoretisches Volumen besitzt, das man sich eventuell als räumlichen Schwankungsbereich von Quantenfluktuationen vorstellen kann, das weiss man noch nicht.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1152444) Verfasst am: 12.12.2008, 16:30    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:

c)Kann ein so massreiches Loch denn immerhin noch mit einem anderen schwarzen Loch verschmelzen?


Nach dem Effekt, der hier eigentlich 'diskutiert' wird, wäre das absolut möglich, wenn die Masse des anderen SL hinreichend groß ist. Zwei supermassive SL könnten sicherlich verschmelzen, wenn sie sich nahe genug kommen. Die gravitative Anziehung würde sich gegen alles durchsetzen.
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1152665) Verfasst am: 12.12.2008, 21:24    Titel: Antworten mit Zitat

@ Argraith: Erst mal Danke, ich hätt noch ne Frage, ich vermute mal, Du bist der richtige, sie mir zu beantwroten *g*


Es geht nochmal um den außenstehenden Beobachter, für den der ins SL-hineinstürzende für immer am Ereignishorizont verweilt.

Wie schon von dir und mir gesagt, liegt das daran, dass quasi der "Raum mit der gleichen Geschwindigkeit ins SL hineinfällt", wie das Licht hinaus will, es sozusagen an der Grenze gefangen bleibt.

Jetzt aber mal ganz blöd gefragt, vielleicht hab ich auch nur eine falsche Vorstellung wie das menschliche Sehen funktioniert: Wir sehen doch, weil das Licht, was von Objekten reflektiert wird, in unsere Augen reinstrahlt, dann auf die Netzhaut etc. Also worauf ich hinauswill ist, dass von dem Licht was in unserem Auge ankommen muss.

Wenn jetzt aber das Licht eines ins Sl-Hineinstürzenden am Ereignishorizont quasi gefangen ist, wie komt es dann trotzdem in unser Auge, so dass wir es sehen?

Kannst du nachvollziehen, was ich nicht verstehe?
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nocquae
diskriminiert nazis



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#1152709) Verfasst am: 12.12.2008, 22:18    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
Wenn jetzt aber das Licht eines ins Sl-Hineinstürzenden am Ereignishorizont quasi gefangen ist, wie komt es dann trotzdem in unser Auge, so dass wir es sehen?

Kannst du nachvollziehen, was ich nicht verstehe?

Innerhalb des Ereignishorizonts wird das Licht "gefangen". Was außerhalb des Ereignishorizonts liegt, kann man wahrnehmen; in dem vorliegenden Fall wird das Licht allerdings wohl eine starke Rotverschiebung aufweisen.
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In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1152769) Verfasst am: 12.12.2008, 23:26    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
Wir sehen doch, weil das Licht, was von Objekten reflektiert wird, in unsere Augen reinstrahlt, dann auf die Netzhaut etc. Also worauf ich hinauswill ist, dass von dem Licht was in unserem Auge ankommen muss.

Wenn jetzt aber das Licht eines ins Sl-Hineinstürzenden am Ereignishorizont quasi gefangen ist, wie komt es dann trotzdem in unser Auge, so dass wir es sehen?

Kannst du nachvollziehen, was ich nicht verstehe?


Wenn man ein zB punktartiges 'Objekt' an den Ereignishorizont definiert, dann würde, als Gedankenexperiment betrachtet, das Licht nach unendlich langer Zeit unendlich rotverschoben beim Auge des Beobachters ankommen. Der entfernte Beobachter wird also die Information vom "Aufschlag" auf den EH natürlich nie erhalten. Der Sturz würde zum EH hin for den Beob. immer langsamer verlaufen, das Bild würde verzerrt und rotverschoben werden. Das gilt aber nur solange der Beobachter am selben Ort bleibt. Wenn der Beobachter den Stürzenden verfolgt, ändert sich sein Bezugsystem kontinierlich mit der Raumkrümmung (wenn man sich das als Durchquerung unendlich vieler Schichten von Bezugsystemen vorstellt). Mit jedem infinitesemalen Vorrücken hin zum EH ändert sich die Metrik, mit dem Resultat, dass der nun mitstürzende Beobachter eine schwächere Rotverschiebung misst. Das bedeutet nicht nur, dass die Lichtinformation vom Standunkt des Beobachters abhängt, sondern dass bezogen auf den gesamten Verlauf des Sturzes, der von einem ruhenden Beobachter verfolgt wird, keine Gleichzeitigkeit zwischen Stürzendem und Beobachter besteht. Der Stürzende wird bis zum Aufschlag eine endliche Zeit messen und den EH durchqueren, für den Beobachter ist das, abhängig von seiner Position, real anders, das bezieht sich nicht nur auf die Bildinformation. Für den Beobachter existiert der Stürzende tatsächlich noch, während der Stürzende in seinem Bezugssystem längst tot ist.


Inhalt editiert um 23:32
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Shadaik
evolviert



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Beitrag(#1152973) Verfasst am: 13.12.2008, 12:31    Titel: Antworten mit Zitat

Argaith hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:

c)Kann ein so massreiches Loch denn immerhin noch mit einem anderen schwarzen Loch verschmelzen?


Nach dem Effekt, der hier eigentlich 'diskutiert' wird, wäre das absolut möglich, wenn die Masse des anderen SL hinreichend groß ist. Zwei supermassive SL könnten sicherlich verschmelzen, wenn sie sich nahe genug kommen. Die gravitative Anziehung würde sich gegen alles durchsetzen.

Um die Frage mal weiterzuführen: Wäre das verschmolzene SL dann größer als zuvor oder würde es die Überschussmasse wiederum abstoßen und somit auf die errechnete Maximalgröße zurückfallen?
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1153027) Verfasst am: 13.12.2008, 14:38    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Argaith hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:

c)Kann ein so massreiches Loch denn immerhin noch mit einem anderen schwarzen Loch verschmelzen?


Nach dem Effekt, der hier eigentlich 'diskutiert' wird, wäre das absolut möglich, wenn die Masse des anderen SL hinreichend groß ist. Zwei supermassive SL könnten sicherlich verschmelzen, wenn sie sich nahe genug kommen. Die gravitative Anziehung würde sich gegen alles durchsetzen.

Um die Frage mal weiterzuführen: Wäre das verschmolzene SL dann größer als zuvor oder würde es die Überschussmasse wiederum abstoßen und somit auf die errechnete Maximalgröße zurückfallen?
Die Argumentation über die Obergrenze eines schwarzes Loch besteht darin, dass ein Schwarzes Loch ab einer gewissen Größe nicht mehr zulässt, dass es weiter wächst, nicht, dass es instabil werden und zerfallen würde, wenn es weiter anwächst.

Wenn 2 Schwarze Löcher verschmelzen, würde das entstehende schwarze Loch bestimmt nicht zerfallen.
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narziss
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Beiträge: 21939

Beitrag(#1153031) Verfasst am: 13.12.2008, 14:40    Titel: Antworten mit Zitat

Laut Wiki hat das massereichste Loch 18 Mrd. Sonnenmassen, liegt also über der errechneten Grenze.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1153080) Verfasst am: 13.12.2008, 16:11    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Argaith hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:

c)Kann ein so massreiches Loch denn immerhin noch mit einem anderen schwarzen Loch verschmelzen?


Nach dem Effekt, der hier eigentlich 'diskutiert' wird, wäre das absolut möglich, wenn die Masse des anderen SL hinreichend groß ist. Zwei supermassive SL könnten sicherlich verschmelzen, wenn sie sich nahe genug kommen. Die gravitative Anziehung würde sich gegen alles durchsetzen.

Um die Frage mal weiterzuführen: Wäre das verschmolzene SL dann größer als zuvor oder würde es die Überschussmasse wiederum abstoßen und somit auf die errechnete Maximalgröße zurückfallen?


Ich denke nicht, da sich diese Obergrenze aus der Selbstregulierung des Gesamtsystems (SL und umgebende Materie) ergibt. Hier wird zB eine Galaxie als abgeschlossenes System betrachtet, innerhalb dem es zwangsläufig zu dieser Massenobergrenze kommt, weil das SL irgendwann von seiner umgebenden Materie in gewissem Sinne isoliert wird. Wenn von außen eingewirkt wird, d.h. zB zwei Galaxieen kollidieren, ist das wieder etwas anderes. Wie sich dann dieser Prozess in zwei verschmolzenen Galaxieen fortsetzt, kann ich nur raten, allerdings wird das SL aufgrund dieser Selbstregulation natürlich nicht schrumpfen, das kann man definitiv sagen. Die einzige Möglichkeit, wie Masse aus der Singularität des SL entkommen kann, ist die Hawkingstrahlung. Ich würde annehmen, dass in einem solchen Fall die zu einem verschmolzenen SL kurz weiter wachsen würden und den ohnehin bereits vorhandenen Superwind weiter verstärken würden, um dann wieder zu einem Wachstumsstillstand zu kommen.

EDIT: und ja das aus zwei supermassiven SL entstandene SL wäre freilich größer.


Zuletzt bearbeitet von Argáiþ am 13.12.2008, 16:23, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1153081) Verfasst am: 13.12.2008, 16:12    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Laut Wiki hat das massereichste Loch 18 Mrd. Sonnenmassen, liegt also über der errechneten Grenze.


Ist das ein Galaxieenkern?
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1153086) Verfasst am: 13.12.2008, 16:24    Titel: Antworten mit Zitat

http://en.wikipedia.org/wiki/Black_hole#Sizes
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Argáiþ
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Beitrag(#1153091) Verfasst am: 13.12.2008, 16:34    Titel: Antworten mit Zitat

Das könnte schon Resultat der Verschmelzung zweier oder mehrerer SL sein oder die Theorie ist halt einfach falsch. Eine Akktreationscheibe hat es jedenfalls, also muss drum rum schon noch was sein. Übrigens gibt es Galaxieen mit doppeltem Kern, die aber mW aus dem System heraus entstanden, wie bei Doppelsternsystemen. Wenn zwei Galaxien kollidieren, durchdringen sie sich so weit ich weiss einfach und stören sich gegenseitig kaum, weil die Raumabstände zwischen den Objekten in den Galaxieen einfach zu groß sind.
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#1153110) Verfasst am: 13.12.2008, 17:13    Titel: Antworten mit Zitat

Was ist eigentlich auf der anderen Seite vom schwarzen Loch?
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1153116) Verfasst am: 13.12.2008, 17:20    Titel: Antworten mit Zitat

Was für eine andere Seite? Meinst du bei einem Wurmloch? Normalerweise gibt es keine andere Seite. Materie stürzt rein und wird auf die vollständigst denkbare Weise vernichtet. Dabei gibt es theoretische Probleme, wie die raumzeitliche Beschaffenheit der Singularität und was mit der Information der eingestürzten Materie passiert, das ist alles noch nicht geklärt.
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1153129) Verfasst am: 13.12.2008, 17:48    Titel: Antworten mit Zitat

@Shadaik & Narziss: Hier ist ein Artikel über die theoretische Verschmelzung zweier Galaxieenkerne.

http://www.astronews.com/news/artikel/2008/04/0804-044.shtml

Zum Kollisionszenario:
Im extrem unwahrscheinlichen Fall, dass die Kerne sich fast genau treffen, würden sie verschmelzen und ihre Impulse würden sich addieren. Die Rest der galaktischen Materie würde sich fast ungestört durchdringen und die ursprünglichen Bahnen fortsetzen.
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Shadaik
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
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Beitrag(#1153562) Verfasst am: 14.12.2008, 11:40    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Argaith hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:

c)Kann ein so massreiches Loch denn immerhin noch mit einem anderen schwarzen Loch verschmelzen?


Nach dem Effekt, der hier eigentlich 'diskutiert' wird, wäre das absolut möglich, wenn die Masse des anderen SL hinreichend groß ist. Zwei supermassive SL könnten sicherlich verschmelzen, wenn sie sich nahe genug kommen. Die gravitative Anziehung würde sich gegen alles durchsetzen.

Um die Frage mal weiterzuführen: Wäre das verschmolzene SL dann größer als zuvor oder würde es die Überschussmasse wiederum abstoßen und somit auf die errechnete Maximalgröße zurückfallen?
Die Argumentation über die Obergrenze eines schwarzes Loch besteht darin, dass ein Schwarzes Loch ab einer gewissen Größe nicht mehr zulässt, dass es weiter wächst, nicht, dass es instabil werden und zerfallen würde, wenn es weiter anwächst.

Wenn 2 Schwarze Löcher verschmelzen, würde das entstehende schwarze Loch bestimmt nicht zerfallen.

Meine Annahme hier ist die: Übertrifft das SL diese Höchstgröße, übertrifft auch die Fliehkraft durch Eigenrotation die Gravitation, die äussersten Schichten des Objekts, welches das SL bildet werden also abgeschleudert, bis wieder ein Gleichgewicht der Kräfte hergestellt ist.
Nur könnte dieser Schrumpfungsprozess die gesamte lebensspanne des Universums übertreffen, da die Zeit im SL ja beinahe unendlich verlangsamt ist.
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