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I.R auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.10.2006 Beiträge: 9142
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(#1086993) Verfasst am: 15.09.2008, 13:03 Titel: |
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GH hat die richtigen Worte schon treffend zu setzen gewusst. Lieber lustig aus dem Lehnsessel als donnernd von der Kanzel.
Und ich weiss nicht, was geistig beschränkt daran sein soll, sich nicht damit zu beschäftigen, ob die jeweiligen Konfektionsgrössen mit ihren glaubenstechnischen Unterschieden klarkommen.
Eher finde ich es sonderbar (geistige Beschränkungen attestiere ich nicht), eine Dankbarkeit dafür entwickeln zu müssen, dass sie sich nicht gegenseitig die Kirchen in die Luft sprengen.
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#1086994) Verfasst am: 15.09.2008, 13:03 Titel: |
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fwohlgemuth hat folgendes geschrieben: | Malcolm hat folgendes geschrieben: | ......
Was ich gesagt habe, war, daß es solche Leute wie diese katholischen Fundamentalisten gibt und daß sie nicht aus der Welt zu schaffen sind. Genau das habe ich gesagt. Mir daraus den Strick zu drehen, daß ich so was "gutheiße" ist wirklich aberwitzig. Ignorieren? Nein, man kann gegen diese katholischen Fundis meinetwegen auch das stärkste moralische Geschütz auffahren, es wird nur an der Sache gar nichts ändern. Islam und Christentum sind gleich? Das weiß ich nicht, aber diese katholischen Fundis sind mit Islamisten in ihrer Geistesmentalität jedenfalls mit Sicherheit nicht weit auseinander.
Freie Meinungsäußerung? Schon mal was von Biedermann und den Brandstiftern gehört? Ein paar Zeitungen schreiben ein paar nette Artikel über Muslime und schon brennen ein paar Türken ab. Das ist halt Pech. Oder ein Politiker redet ein paar verfängliche Dinge und dann kommt es leider zu ein paar Exzessen, die er natürlich gar nicht gewollt hat. Du meinst also wirklich, jemand in einer bestimmten Position hätte gar keine Verantwortung?...... |
Wer hat die Verantwortung? Derjenige, der mit seinem Pfeifen vor dem Zaun die Pitbulls so wild macht, dass sie den Zaun durchbrechen, oder derjenige, der diese Hunde so scharf aufzieht, dass sie beim geringsten Anlass durchdrehen?
Diese religiöse Verletzlichkeit mit den daraus resultierenden Agressionen ist doch nicht naturgegeben . Das ist ein bewusst produziertes kulturelles Produkt.
Oder kann irgendjemand von offiziellen Versuchen des Klerus berichten, die Teile der Tradition zu benennen und verändern, die Religiöse tollwütig werden lässt? Sich hier auf die Gebote als Vereinssatzung zu berufen, ist scheinheilig: Dass die nicht eingehalten werden ist eine allgemein bekannte geschichtliche Tatsache.
fwo |
Hallo FWO,
da ist sicher etwas dran und ich freue mich, daß wir in der Diskussion mal wieder etwas vom "faschistoiden Gewäsch" wegkommen und zur sachlichen Diskussion zurückkehren.
Aber: Nur weil ich diesen protestantischen Caruso kritisiere, heißt das nicht, daß ich die Führung der katholischen Kirche nicht kritisiere. Das eine hat nur mit dem anderen nichts zu tun. Ich sehe es schlicht nicht als eine Aufgabe eines protestantischen Pfarrers an, einen katholischen Papst zu kritisieren und dann noch unter Berufung auf diesen wunderherrlichen Antisemiten Martin Luther. Mir ist nicht bekannt, daß jemand aus der katholischen Kirche den Antisemitismus von Martin Luther kritisiert oder Lieder darüber singt, wie ein Huber oder sonstwer seinen Job zu machen hat. Und ich persönlich hielte davon auch nichts.
Zitat: | Wenn hier nach jemandes Verantwortung gefragt wird, dann bitte nach der der Kirchenfürsten, die die Wirkung ihrer Tradition kenne und sie deshalb so beibehalten, weil sich mit aufgebrachten Massen gut Politik machen lässt. |
Welche "Politik" bitteschön verfolgen denn die Kirchenfürsten? Das ist eine Unterstellung von Dir, die ich nicht teile. Ich muß auch sagen, daß für mich eine Persönlichkeit wie der Papst sehr schwer für mich zu verstehen ist. Es gibt Dinge von ihm, die ich absolut nicht billige. Nur was verstehe ich schon von katholischer Kirchenpolitik? Rein gar nichts.
Gruß Martin
_________________ Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.
"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26594
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1086999) Verfasst am: 15.09.2008, 13:21 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: | ......
Welche "Politik" bitteschön verfolgen denn die Kirchenfürsten? Das ist eine Unterstellung von Dir, die ich nicht teile. ...... |
Ich begründe sie gerne: Dieser Vorfall ist ja nicht der erste dieser Art. Der letzte große dieser Art mit internationalen Folgen, der mir sofort einfällt, ist der "Karikaturenstreit". Wenn Du danach googelst, wirst Du irgendwann danach ein weltweites Treffen der Fürsten aller Kirchen (nicht nur der christlichen) auf Malta ? finden, in dem der Karikaturenstreit auch Thema war. Thema war jedoch nicht die Aggressivität der Gläubigen, sondern die Unerhörtheit der Karikaturen. Das kann nur bedeuten, dass man an der Erregbarkeit der Massen nichts zu ändern gedenkt. Warum?
@Malcolm: Wenn ich nach deiner Meinung Unrecht mit meiner Unterstellung habe, kannst Du meine gleichzeitig gestellte Frage mit Sicherheit positiv beantworten, was Du eben nur aus Versehen unterlassen hast:
fwohlgemuth hat folgendes geschrieben: | ....
Oder kann irgendjemand von offiziellen Versuchen des Klerus berichten, die Teile der Tradition zu benennen und verändern, die Religiöse tollwütig werden lässt? Sich hier auf die Gebote als Vereinssatzung zu berufen, ist scheinheilig: Dass die nicht eingehalten werden ist eine allgemein bekannte geschichtliche Tatsache..... |
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#1087036) Verfasst am: 15.09.2008, 14:33 Titel: |
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fwohlgemuth hat folgendes geschrieben: |
fwohlgemuth hat folgendes geschrieben: | ....
Oder kann irgendjemand von offiziellen Versuchen des Klerus berichten, die Teile der Tradition zu benennen und verändern, die Religiöse tollwütig werden lässt? Sich hier auf die Gebote als Vereinssatzung zu berufen, ist scheinheilig: Dass die nicht eingehalten werden ist eine allgemein bekannte geschichtliche Tatsache..... | |
Hallo FWO,
kannst Du etwas konkreter werden? Die Bibel ist für einen Christen nicht in Frage zu stellen. Das kann also nicht mit Tradition gemeint sein. In Frage zu stellen wäre allerhöchstens eine bestimmte Interpretation der Bibel.
Die katholische Kirche ist sofern sie Tradition ist, auch vor allem ein "Glaubenssystem". Ich denke, die sogenannten Kirchenfürsten, die Kardinäle und Päpste wollen dieses "Glaubenssystem" erhalten wissen. Dazu gehört auch eine gewisse Dogmatik.
Der "Aufruf zu Gewalt" kann keinesfalls aus der Bibel abgeleitet werden. Es ist mir auch nicht bekannt, daß die katholische Kirche zu irgend einer Gewalt aufrufen. Diese katholischen Fundis, die einen protestantischen Pfarrer bedrohen, sind also nicht im geringsten von irgend einem real existierenden Christentum gedeckt. Sie tun es trotzdem.
Was jemand tollwütig werden läßt ist demgemäß schwer zu benennen. Es wäre dann gut, wenn Du es benennen würdest, sonst können wir es nicht diskutieren.
Gruß Martin
_________________ Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.
"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26594
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1087060) Verfasst am: 15.09.2008, 15:08 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: | .......
Was jemand tollwütig werden läßt ist demgemäß schwer zu benennen. Es wäre dann gut, wenn Du es benennen würdest, sonst können wir es nicht diskutieren.
Gruß Martin |
Nein, ich kann es nicht mit Sicherheit benennen - brauche ich aber auch nicht (es gibt hier allerdings Threads, wo ich es ansatzweise schon einmal versucht habe. Der letzte ist Dein Kritik-Thread.)
Die besondere Anfälligkeit religöser Menschen für diese Art der Tollwut ist offensichtlich. Zu meiner Auffassung von Verantwortung würde gehören, dass ich mich als Produzent religiöser Gefühle mit diesem Problem befasse. Die Abwesenheit dieses Themas trotz der Offensichtlichkeit der Problematik ist für mich der Hinweis, mit dem ich meine Unterstellung begründe. Ich muss hier nicht sagen, was es im Einzelnen ist. Da müssen sich schon die Vernatwortlichen drum kümmern. Kennst Du derartige Bemühungen? Wenigstens den Erreger dieser Tollwut zu isolieren?
Ich kenne immer nur die Verlautbarung, dass religiöse Gefühle zu repektieren, das heißt wohl religiöse Irre nicht zu reizen seien. An diesem Zustand selbst will man offensichtlich nichts ändern.
Deshalb die Frage an den Christenversteher: Warum ist das so.
fwo
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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1087078) Verfasst am: 15.09.2008, 15:47 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: | Mir ist nicht bekannt, daß jemand aus der katholischen Kirche den Antisemitismus von Martin Luther kritisiert oder Lieder darüber singt, wie ein Huber oder sonstwer seinen Job zu machen hat. | Was natürlich daran liegen könnte, dass die katholische Kirche in der Hinsicht auch kein unbeschriebenes Blatt ist.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26594
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1087083) Verfasst am: 15.09.2008, 16:00 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Malcolm hat folgendes geschrieben: | Mir ist nicht bekannt, daß jemand aus der katholischen Kirche den Antisemitismus von Martin Luther kritisiert oder Lieder darüber singt, wie ein Huber oder sonstwer seinen Job zu machen hat. | Was natürlich daran liegen könnte, dass die katholische Kirche in der Hinsicht auch kein unbeschriebenes Blatt ist. |
Außerdem ist Luther genau darum gar nicht mehr aktiv. Ist der nicht sogar schon gestorben?
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
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ateyim registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.05.2007 Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul
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(#1087123) Verfasst am: 15.09.2008, 16:51 Titel: |
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Der Thread ist nun 24 Stunden alt, und immer noch kein Posting von Karlchen mit dem Hinweis das Muslime viel schlimmer sind. ist fast rekordverdaechtig
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#1087177) Verfasst am: 15.09.2008, 18:44 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: | Hallo FWO,
da ist sicher etwas dran und ich freue mich, daß wir in der Diskussion mal wieder etwas vom "faschistoiden Gewäsch" wegkommen und zur sachlichen Diskussion zurückkehren.
Aber: Nur weil ich diesen protestantischen Caruso kritisiere, heißt das nicht, daß ich die Führung der katholischen Kirche nicht kritisiere. |
Du hast ihn aber nicht "kritisiert" sondern argumentiert, er solle den Papst nicht kritisieren. Und zwar völlig ohne hinblick auf die Frage, ob die Kritik am Papst denn nun berechtigt ist oder nicht. Es ging Dir nicht um die Inhalte, sondern lediglich darum daß Du meinst, es stünde bestimmten Leuten nur auf Grund Ihrer Position nicht zu, andere Leute zu kritisieren.
Zitat: | Das eine hat nur mit dem anderen nichts zu tun. Ich sehe es schlicht nicht als eine Aufgabe eines protestantischen Pfarrers an, einen katholischen Papst zu kritisieren und dann noch unter Berufung auf diesen wunderherrlichen Antisemiten Martin Luther. |
Das mag nicht seine Aufgabe als Pfarrer sein, aber es ist sein verbrieftes Recht als Mensch. Und eigentlich auch ohne daß er dann befürchten müsste, von irgendwelchen durchgeknallten Irren gelyncht zu werden.
Zitat: | Mir ist nicht bekannt, daß jemand aus der katholischen Kirche den Antisemitismus von Martin Luther kritisiert oder Lieder darüber singt, wie ein Huber oder sonstwer seinen Job zu machen hat. Und ich persönlich hielte davon auch nichts. |
Tja, nur ist es nicht relevant, wichtig oder entscheidend, ob Du oder sonst jemand was davon hält. Es ist überhaupt nicht Thema! Solange er nichts gesagt hat, was andere direkt und unmittelbar zu Verbrechen aufruft hat er das Recht zu sagen oder zu singen was immer er will.
Und weil Du die Diskussion hier auf die Qualität seiner aussagen lenkst benutze ich Worte wie "faschistoid".
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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Heizölrückstoßabdämpfung Hedonist

Anmeldungsdatum: 26.07.2007 Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund
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(#1087188) Verfasst am: 15.09.2008, 19:01 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: | Ich weiß nicht; ihr könnt das alles für komisch halten - ich nicht. Die Ökumene in Deutschland ist ein sehr hohes Gut. Ein wirklich sehr hohes Gut.
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Ich frage mich was daran gut sein soll, wenn verschiedene Großsekten zusammenarbeiten.
Zitat: |
Die Belastung der Ökumene kann zu sehr unangehmen Konsequenzen führen. |
Welche sollen das sein?
_________________ „Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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AntagonisT Master of Disaster
Anmeldungsdatum: 28.09.2005 Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden
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(#1087212) Verfasst am: 15.09.2008, 19:37 Titel: |
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Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
Die Belastung der Ökumene kann zu sehr unangehmen Konsequenzen führen. |
Welche sollen das sein? |
Er hatte den 30jährigen Krieg erwähnt...
_________________ “Primates often have trouble imagining an universe not run by an angry alpha male.”
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Lord Snow I am the one who knocks
Anmeldungsdatum: 05.09.2006 Beiträge: 6445
Wohnort: Würzburg
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(#1087232) Verfasst am: 15.09.2008, 20:03 Titel: Re: dumm vs dümmer |
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yxyxyx hat folgendes geschrieben: |
Warum sollen die Afrikaner in Sachen Verhütungsmoral die Frömmsten und in Sachen sexuelle Enthaltsamkeit ZUGLEICH die reinsten Antichristen sein? |
Hast du schonmal von einem "Trieb" gehört der dem Menschen dazu antreibt keine Kondome zu nehmen?
Dafür existiert aber ein Sexualtrieb, der den katholischen Lehren entgegensteht.
Kondome zu benutzen oder nicht zu benutzen ist eine leicht zu folgende Anweisung.
Aus diesem Grunde ist es Fakt, dass die katholische Kirche bei der Verbreitung von Aids indirekt mitwirkt!
_________________ Ich irre mich nie! Einmal dachte ich, ich hätte mich geirrt, aber da hatte ich mich getäuscht
"Der Gott, der Gott sterben läßt, um Gott zu besänftigen"...Hundert Folianten, die für oder wider das Christentum geschrieben worden sind, ergeben eine geringere Evidenz als der Spott dieser zwei Zeilen.
Denis Diderot
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#1087238) Verfasst am: 15.09.2008, 20:24 Titel: |
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fwohlgemuth hat folgendes geschrieben: | Malcolm hat folgendes geschrieben: | .......
Was jemand tollwütig werden läßt ist demgemäß schwer zu benennen. Es wäre dann gut, wenn Du es benennen würdest, sonst können wir es nicht diskutieren.
Gruß Martin |
Nein, ich kann es nicht mit Sicherheit benennen - brauche ich aber auch nicht (es gibt hier allerdings Threads, wo ich es ansatzweise schon einmal versucht habe. Der letzte ist Dein Kritik-Thread.)
Die besondere Anfälligkeit religöser Menschen für diese Art der Tollwut ist offensichtlich. Zu meiner Auffassung von Verantwortung würde gehören, dass ich mich als Produzent religiöser Gefühle mit diesem Problem befasse. Die Abwesenheit dieses Themas trotz der Offensichtlichkeit der Problematik ist für mich der Hinweis, mit dem ich meine Unterstellung begründe. Ich muss hier nicht sagen, was es im Einzelnen ist. Da müssen sich schon die Vernatwortlichen drum kümmern. Kennst Du derartige Bemühungen? Wenigstens den Erreger dieser Tollwut zu isolieren?
Ich kenne immer nur die Verlautbarung, dass religiöse Gefühle zu repektieren, das heißt wohl religiöse Irre nicht zu reizen seien. An diesem Zustand selbst will man offensichtlich nichts ändern.
Deshalb die Frage an den Christenversteher: Warum ist das so.
fwo |
Ich kenne derartige Bemühungen allerdings nicht. Ich kann mir jedoch vorstellen, worauf Du abzielst. Allerdings denke ich, daß keinem religiösen Leithammel an der besonderen Tollwut seiner Schäfchen gelegen ist. Insofern denke ich, daß solche Fragen "in den inneren Zirkeln religiöser Macht" diskutiert werden.
Ich denke, es wird sicher Bestandteile der Religion geben, die im besonderen problematisch sind. Ein Begriff wie "das Heilige" ist sicher problematisch. Ich finde, es ist ein schöner Begriff, wie ich an anderer Stelle mal sagte: ein illusionärer Begriff, auf den ich ungern verzichten würde. Allerdings auch ein Begriff, der in besonderer Weise dazu angetan ist, religiöse Tollwut zu verbreiten. Da rasten dann manche Leute völlig aus, wenn ihr "Heiligstes" berührt wird.
Dazu kommt, daß die Katholiken den Papst als "heiligen Vater" begreifen, quasi als Stellvertreter Gottes. Das ist für den Katholizismus auch total konstitutiv.
Vielleicht kann ich diesen protestantischen Pfarrer auch deshalb einfach nicht leiden, weil ich auf eine gewisse Art Dummheit absolut allergisch reagiere. Als der stellvertretende türkische Ministerpräsident im Verlaufe der Diskussion um die Regensburger Vorlesung des Papstes ( die ich sehr gut fand), den Papst mit Hitler und Mussolini verglich, hat mich das überhaupt nicht gestört, im Gegenteil, ich habe das mit großem Humor genommen, so nach dem Motto "das mußte mal gesagt werden". Dieser singende Pfarrer dagegen ist mir von Herzen unsympathisch. Das heißt nicht, daß ich Morddrohungen gegen ihn nicht für ausgesprochen schlimm halte.
Ich denke nur, daß zum Beispiel der Begriff des Heiligen für das Christentum im allgemeinen und den Katholizismus im besonderen vollkommen konstitutiv ist. Insofern dann meine Frage an Dich, welche Bestandteile der Religion Du Dir denn vorstellen kannst, die gewissermaßen "veränderbar" sind.
Meiner Meinung nach würde der Versuch, die katholische Kirche fundamental zu reformieren, in ein Schisma führen. Schon die im Grunde vollkommen formale Reformation, die lateinische Messe abzuschaffen ( unter Johannes dem 23.) hat zur Kirchenabspaltung unter Lefebre geführt.
So wie ich es sehe, beschränkt sich die katholische Kirche im moment darauf, die "kulturellen Techniken" des Katholizismus zu verfeinern. Man trifft sich mit dem Kirchenkritiker Küng oder diesem bekannten Philosophen, dessen Namen mir entfallen ist, man betet in Istanbul in islamischer Gebetshaltung gen Mekka, man scheut sich nicht, den eigenen Intellekt in aller Brillianz aufscheinen zu lassen, oder man macht auch mal in Rom ein katholisches Popkonzert mit einem bekannten Womanizer und erklärt, daß von den unzähligen Affairen dieses Popidols der Papst nichts wisse. All das sind kulturelle Techniken. Vom Dogma rückt man trotzdem kein Stück ab. Man muß diese kulturelle Technik nicht gutheißen, aber man muß sie zu würdigen wissen.
Gruß Martin
_________________ Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.
"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#1087249) Verfasst am: 15.09.2008, 20:35 Titel: |
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Rasmus hat folgendes geschrieben: |
Du hast ihn aber nicht "kritisiert" sondern argumentiert, er solle den Papst nicht kritisieren. Und zwar völlig ohne hinblick auf die Frage, ob die Kritik am Papst denn nun berechtigt ist oder nicht. Es ging Dir nicht um die Inhalte, sondern lediglich darum daß Du meinst, es stünde bestimmten Leuten nur auf Grund Ihrer Position nicht zu, andere Leute zu kritisieren.
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Das ist doch wieder ein grundsätzliches Mißverständnis. Wir sind ein freies Land und jeder kann jeden kritisieren, wie es ihm paßt. Selbstverständlich hat dieser Pfarrer das Recht, den Papst zu kritisieren. Es is ein andere Frage, ob er es kraft seiner Verantwortung als evangelischer Leithammel tun sollte. Ich habe diesen Pfarrer in dieser Hinsicht kritisiert und das ist ebenfalls mein gutes Recht.
Zitat: | Zitat: | Das eine hat nur mit dem anderen nichts zu tun. Ich sehe es schlicht nicht als eine Aufgabe eines protestantischen Pfarrers an, einen katholischen Papst zu kritisieren und dann noch unter Berufung auf diesen wunderherrlichen Antisemiten Martin Luther. |
Das mag nicht seine Aufgabe als Pfarrer sein, aber es ist sein verbrieftes Recht als Mensch. Und eigentlich auch ohne daß er dann befürchten müsste, von irgendwelchen durchgeknallten Irren gelyncht zu werden.
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Ja natürlich! Aber diese Feststellung ist so trivial, daß sie für mich nicht im Vordergrund der Diskussion steht.
Zitat: | Zitat: | Mir ist nicht bekannt, daß jemand aus der katholischen Kirche den Antisemitismus von Martin Luther kritisiert oder Lieder darüber singt, wie ein Huber oder sonstwer seinen Job zu machen hat. Und ich persönlich hielte davon auch nichts. |
Tja, nur ist es nicht relevant, wichtig oder entscheidend, ob Du oder sonst jemand was davon hält. Es ist überhaupt nicht Thema! Solange er nichts gesagt hat, was andere direkt und unmittelbar zu Verbrechen aufruft hat er das Recht zu sagen oder zu singen was immer er will.
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Wieder vollkommen triviale Feststellungen von Deiner Seite. Das Recht des Pfarrers bestreitet niemand, ich schon gar nicht.
Zitat: | Und weil Du die Diskussion hier auf die Qualität seiner aussagen lenkst benutze ich Worte wie "faschistoid". |
Ist man faschistoid, wenn man sich nicht mit Trivialitäten aufhält? Im Gespräch mit fundamentalen Christen würde ich zweifellos diese Trivialitäten in den Mittelpunkt meiner Betrachtung stellen. Es ist mir allerdings nicht bekannt, daß in einem solch erlesenen Forum wie diesem hier irgendjemand das Recht auf freie Meinungsäußerung - und mag sie auch weh tun - in irgendeiner Weise in Frage stellt.
_________________ Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.
"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
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Spiritus Sternenstaub auf verfaulendem Laub
Anmeldungsdatum: 03.04.2004 Beiträge: 605
Wohnort: Münsterland
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(#1087743) Verfasst am: 16.09.2008, 17:37 Titel: |
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Meine Meinung
Das Lied ist noch viel zu harmlos!
Folglich verstehe ich das ganze Lärmen um das Lied nicht!
@Malcolm
Gerade in Deinen Postings brichst Du immer wieder Lanzen für den Glauben und jetzt für die Ökumene. Warum? Ist das Mission? Immer wieder die inhaltlich ähnlichen Anmerkungen und die gleichen Provokationen.
Hier gibt es nun mal sehr präzise Antworten auf den immanenten Irrationalismus im Religiösen.
Bestätigungen für das Absurde gibt es u.a. im kath.net.
Persönlich komme ich nach wie vor besser, nein deutlich besser ohne Religion zu recht.
Was soll das Geschrei um dieses sanfte Liedchen? Vielleicht sind meine Synapsen aufgrund nicht getätigten Weihrauchkonsums (halluzinogen) funktionsfähiger und erlauben einen klareren Blick auf die Wirklichkeit - wer weiß ....
In Einzelfällen kann Weihrauchkonsum - wie jetzt geschehen - auch zum Aussprechen von Morddrohungen führen.
Spiritus
_________________ Semper fidelis!
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#1087746) Verfasst am: 16.09.2008, 17:45 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: | Rasmus hat folgendes geschrieben: |
Du hast ihn aber nicht "kritisiert" sondern argumentiert, er solle den Papst nicht kritisieren. Und zwar völlig ohne hinblick auf die Frage, ob die Kritik am Papst denn nun berechtigt ist oder nicht. Es ging Dir nicht um die Inhalte, sondern lediglich darum daß Du meinst, es stünde bestimmten Leuten nur auf Grund Ihrer Position nicht zu, andere Leute zu kritisieren.
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Das ist doch wieder ein grundsätzliches Mißverständnis. Wir sind ein freies Land und jeder kann jeden kritisieren, wie es ihm paßt. Selbstverständlich hat dieser Pfarrer das Recht, den Papst zu kritisieren. Es is ein andere Frage, ob er es kraft seiner Verantwortung als evangelischer Leithammel tun sollte. Ich habe diesen Pfarrer in dieser Hinsicht kritisiert und das ist ebenfalls mein gutes Recht. |
Ja. Das ist Dein gutes Recht. Das macht Deine Position aber nicht besser.
Du argumentierst hier allen Ernstes mit dem 30jährign Krieg, meine Güte! Ich kann mir kaum fadenscheinigere Gründe vorstellen!
Zitat: | Ja natürlich! Aber diese Feststellung ist so trivial, daß sie für mich nicht im Vordergrund der Diskussion steht. |
Eben. Du diskutierst lieber, ob man den Papst kritisieren darfst, und kommst - zumindest in einigen Fällen - zu dem Ergebnis daß "Nein".
Zitat: | Wieder vollkommen triviale Feststellungen von Deiner Seite. Das Recht des Pfarrers bestreitet niemand, ich schon gar nicht. |
Nein - Du wirft ihm nur vor, davon gebrauch zu machen.
Zitat: | Ist man faschistoid, wenn man sich nicht mit Trivialitäten aufhält? Im Gespräch mit fundamentalen Christen würde ich zweifellos diese Trivialitäten in den Mittelpunkt meiner Betrachtung stellen. Es ist mir allerdings nicht bekannt, daß in einem solch erlesenen Forum wie diesem hier irgendjemand das Recht auf freie Meinungsäußerung - und mag sie auch weh tun - in irgendeiner Weise in Frage stellt. |
Außer gewissen Leuten die zu meinen scheinen, daß eine öffentliche Kritik am Papst von einem evangelischen Pfarrer uns an den Rande des nächsten Krieges stürzen würde ...
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
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Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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Heizölrückstoßabdämpfung Hedonist

Anmeldungsdatum: 26.07.2007 Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund
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(#1087756) Verfasst am: 16.09.2008, 18:00 Titel: |
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AntagonisT hat folgendes geschrieben: | Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
Die Belastung der Ökumene kann zu sehr unangehmen Konsequenzen führen. |
Welche sollen das sein? |
Er hatte den 30jährigen Krieg erwähnt... |
Ja, und. Meinst Du das passiert nochmal?
_________________ „Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1087765) Verfasst am: 16.09.2008, 18:29 Titel: |
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Hat nicht jedes Volk, jeder Staat, jede Religon eine unschöne Geschichte?
Man darf China nicht kritisieren, weil die uns dann in Umerziehungslager stecken?
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GL11 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 01.09.2008 Beiträge: 1057
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(#1087778) Verfasst am: 16.09.2008, 19:02 Titel: |
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Wegen 30jährigen Krieg:
Wenn Linksradikale und Rechtsradikale sich die Köpfe einschlagen, geht mir das auch am Arsch vorbei.
Und wenn die Katholiken und Evangelen sich zu bekriegen anfangen, solls mir recht sein. Wer einer extremistischen Organisation angehören möchte, muss auch die Konsequenzen dafür selbst tragen.
Eine Art 30jährigen Krieg wirds ja nicht mehr geben können. Wie denn auch?
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#1088040) Verfasst am: 17.09.2008, 05:27 Titel: |
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GL11 hat folgendes geschrieben: | Wegen 30jährigen Krieg:
Wenn Linksradikale und Rechtsradikale sich die Köpfe einschlagen, geht mir das auch am Arsch vorbei.
Und wenn die Katholiken und Evangelen sich zu bekriegen anfangen, solls mir recht sein. Wer einer extremistischen Organisation angehören möchte, muss auch die Konsequenzen dafür selbst tragen.
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Zunächst einmal ist der Vergleich von Religion und politischem Fanatismus so schief wie nur irgend was. Dann aber ist Deine Gleichgültigkeit für Menschenleben so zynisch und menschenverachtend wie nur irgend was.
_________________ Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.
"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#1088043) Verfasst am: 17.09.2008, 05:30 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Hat nicht jedes Volk, jeder Staat, jede Religon eine unschöne Geschichte?
Man darf China nicht kritisieren, weil die uns dann in Umerziehungslager stecken? |
Reine Polemik. Ich habe deutlich gemacht, daß dies nicht meine Position ist, trotzdem wird es mir immer wieder unterstellt.
_________________ Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.
"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#1088045) Verfasst am: 17.09.2008, 05:42 Titel: |
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Rasmus hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | Ja natürlich! Aber diese Feststellung ist so trivial, daß sie für mich nicht im Vordergrund der Diskussion steht. |
Eben. Du diskutierst lieber, ob man den Papst kritisieren darfst, und kommst - zumindest in einigen Fällen - zu dem Ergebnis daß "Nein".
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Die Hartnäckigkeit, mit der Du meine Aussagen immer wieder simplizierst, finde ich erstaunlich. Ich habe nicht gesagt, daß er es nicht darf, ich habe nur gesagt, daß er es aus seiner Position als Pfarrer heraus nicht tun sollte. Und ich habe das versucht zu begründen, nicht unter Berufung auf eine Einstellung, die die Freiheit der Meinungsäußerung in irgendeiner Weise zu relativieren versucht, sondern in den Rückbezug auf den Begriff der Verantwortung.
Ich stelle allerdings fest, daß sehr vielen Atheisten hier der Begriff der Verantwortung in Bezug auf das, was man sagt oder tut, wirklich völlig fremd ist. Dies ist vielleicht auch der Grund, warum die Art von Atheismus, wie sie hier praktiziert wird und der Menschenleben einen feuchten Kehricht wert sind, eher in einem sektiererischen "Freigeisterhaus" praktiziert wird, als in irgend einer wirklichen Form von Öffentlichkeit Aufmerksamkeit zu finden.
Gruß Martin
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#1088048) Verfasst am: 17.09.2008, 05:52 Titel: |
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Spiritus hat folgendes geschrieben: |
@Malcolm
Gerade in Deinen Postings brichst Du immer wieder Lanzen für den Glauben und jetzt für die Ökumene. Warum? Ist das Mission? Immer wieder die inhaltlich ähnlichen Anmerkungen und die gleichen Provokationen.
Hier gibt es nun mal sehr präzise Antworten auf den immanenten Irrationalismus im Religiösen.
Bestätigungen für das Absurde gibt es u.a. im kath.net.
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Ach Gott, die "inhaltliche Widerlegung" der Religion ist wirklich furchtbar langweilig. Daß sie sofern man vielleicht ein Kind oder Jugendlicher ist, einem sehr wichtig erscheint, mag ja richtig sein. Aber ist es ernsthaft die Haltung eines aufgeklärten, erwachsenen Menschen, sich bis ans Ende seiner Tage mit "Religionskritik" abzugeben, die bei jedem halbwegs intelligenten Menschen offene Türen einrennt?
Provokationen? Ja, provozierend mag meine Religionsfreundlichkeit für Euch sein. Allerdings denke ich bei Menschen, die sich "provoziert" fühlen, eher an Christen oder Kommunisten, Menschen mit einer totalitären Gesinnung oder religiöser Befangenheit. Aber es tut mir natürlich furchtbar leid, daß ich mit meiner Religionsfreundlichkeit Eure Gefühle verletze und Euch "provoziere". Was willst Du mir damit sagen? Etwa etwas derart, ich bin nur ein armer kleiner Atheist und kann es nicht aushalten, wenn jemand der Religion innerhalb eines gewissen Rahmens positiv gegenüber steht?
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
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(#1088049) Verfasst am: 17.09.2008, 05:57 Titel: |
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GL11 hat folgendes geschrieben: | Malcolm hat folgendes geschrieben: | Ich weiß nicht; ihr könnt das alles für komisch halten - ich nicht. Die Ökumene in Deutschland ist ein sehr hohes Gut. Ein wirklich sehr hohes Gut. Die Belastung der Ökumene kann zu sehr unangehmen Konsequenzen führen. |
Ja hoffentlich! Fürs Christentum nämlich, wenn durch sowas immer klarer wird, dass dieses keinen Scheiß besser ist als der Islam. Die Debatte und Hexenjagd gegenüber Muslimen kam zum genau richtigen Zeitpunkt, denn die Bevölkerung ist bezüglich Religion ziemlich sensibilisiert. Jetzt muss nur noch klar werden: Die Christen sind genauso extrem und intolerant!
Die Fronten haben sich ja schon länger unter den Christen verhärtet. Deswegen gröle ich schonmal: Jetzt gehts lo-os, jetzt gehts lo-os! |
Sind ein klampfender Pfaffe und ein paar durchgeknallte Fundis jetzt schon "die Christen"? Oder gibt es nicht vielleicht doch auch den ein oder anderen, der nicht abgedreht ist?
Schoen uebrigens, dass Du so freimuetig zugibst, worum es eigentlich geht, um "Hexenjagd" und nicht etwa um "Religionskritik"...
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1088050) Verfasst am: 17.09.2008, 06:05 Titel: |
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Rasmus hat folgendes geschrieben: | Chinasky hat folgendes geschrieben: | Rasmus hat folgendes geschrieben: |
Warum ersparst Du uns nicht Dein faschistoides Gewäsch? |
Naja, faschistoid... Dümmlich eventuell, so von wegen "Ökumene sei hohes Gut" etc.. Aber faschistoid ist's nicht. |
Da wird jemandes Leben bedroht, der nichts weiter gemacht hat, als seine Meinung zu sagen. |
Von Malcolm?
Rasmus hat folgendes geschrieben: | Es wird also die Morddrohung schlimmstenfalls gutgeheißen und bestenfalls ignoriert, |
Noe, wird es nicht. Es wird lediglich der mit Mord Bedrohte krititisiert. Unabhaengig davon, ob ich diese Kritik teile oder nicht, darf man auch mit Mord bedrohte Leute immer noch kritisieren, jedenfalls solange man nicht die Morddrohung rechtfertigt und es vermeidet sich diesbezueglich auch nur missverstaendlich auszudruecken.
Rasmus hat folgendes geschrieben: | Verbrechen sind keines Kommentares wert, aber es ist verwerflich wenn Menschen tun was sie wollen ohne sich völlig in den Dienst des Systems zu stellen. Ich nenne sowas faschistoid. |
Ich nenne es nicht so. Seine Auffassung teilen tue ich allerdings auch nicht.
Gruss, Bernie
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#1088053) Verfasst am: 17.09.2008, 07:00 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Rasmus hat folgendes geschrieben: | Verbrechen sind keines Kommentares wert, aber es ist verwerflich wenn Menschen tun was sie wollen ohne sich völlig in den Dienst des Systems zu stellen. Ich nenne sowas faschistoid. |
Ich nenne es nicht so. Seine Auffassung teilen tue ich allerdings auch nicht.
Gruss, Bernie |
Was ist denn Deine Auffassung? Es wäre doch nett, mal jenseits aller Unterstellungen ins Gespräch zu kommen. Es würde mich freuen, wieder auf einen Boden der Argumentation zurückzukommen und nicht ewig bloß auf einem Boden der Unterstellung zu bleiben.
Natürlich kann man auch anderer Meinung sein. Übrigens bin ich durchaus für Kritik in einem katholischen Rahmen. Ich denke, der Papst hat viele Kritiker auch gerade unter den Katholiken. Um solche Sachen wie das Kondomverbot kümmert sich doch heute kaum noch ein Katholik.
Dieser "singende Pfarrer" spricht sicher aus, was viele denken, auch unter den Katholiken. Aber ist es seine Aufgabe, als Protestant kirchenkritischen Katholiken "unter die Arme zu greifen"? Ich finde das eben eher kontraproduktiv. Dann kommt die Kritik "von außen", dann muß man sich dagegen wehren, dann wächst der Druck auf den kritischen Katholiken, nach außen hin die katholische Flagge zu zeigen. Dann ist es sehr leicht möglich, den kirchenkritischen Katholiken als "Protestanten" innerhalb der katholischen Kirche zu geißeln.
Im übrigen hielte ich es für hochgradig naiv, in einem protestantischen Liedersänger einen absoluten Verfechter der Meinungsfreiheit zu sehen. "Respekt" klagt auch die evangelische Kirche für sich ein. Wie gelassen die lutheranische Kirche denn wirklich reagieren würde, wenn ihr Luther von einer Öffentlichkeit mit Hohn und Spott überzogen würde, ob sich da innerhalb des Protestantismus nicht auch "ein paar Verrückte" finden ließen, die dann durch drehen, das ist doch sehr die Frage. Ich sehe die evangelische Kirche jedenfalls nicht als Hort von Toleranz und Aufklärung, nur deshalb, weil sie sich vielleicht an den Zeitgeist besser anzubiedern versteht. Das ist eben doch nur "Anbiederung", im übrigen aber beziehen sich die Protestanten genauso auf diesen höchst problematischen Text - die Bibel - wie die Katholiken.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1088069) Verfasst am: 17.09.2008, 09:05 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Rasmus hat folgendes geschrieben: | Verbrechen sind keines Kommentares wert, aber es ist verwerflich wenn Menschen tun was sie wollen ohne sich völlig in den Dienst des Systems zu stellen. Ich nenne sowas faschistoid. |
Ich nenne es nicht so. Seine Auffassung teilen tue ich allerdings auch nicht.
Gruss, Bernie |
Was ist denn Deine Auffassung? Es wäre doch nett, mal jenseits aller Unterstellungen ins Gespräch zu kommen. Es würde mich freuen, wieder auf einen Boden der Argumentation zurückzukommen und nicht ewig bloß auf einem Boden der Unterstellung zu bleiben.
Natürlich kann man auch anderer Meinung sein. Übrigens bin ich durchaus für Kritik in einem katholischen Rahmen. Ich denke, der Papst hat viele Kritiker auch gerade unter den Katholiken. Um solche Sachen wie das Kondomverbot kümmert sich doch heute kaum noch ein Katholik.
Dieser "singende Pfarrer" spricht sicher aus, was viele denken, auch unter den Katholiken. Aber ist es seine Aufgabe, als Protestant kirchenkritischen Katholiken "unter die Arme zu greifen"? Ich finde das eben eher kontraproduktiv. Dann kommt die Kritik "von außen", dann muß man sich dagegen wehren, dann wächst der Druck auf den kritischen Katholiken, nach außen hin die katholische Flagge zu zeigen. Dann ist es sehr leicht möglich, den kirchenkritischen Katholiken als "Protestanten" innerhalb der katholischen Kirche zu geißeln.
Im übrigen hielte ich es für hochgradig naiv, in einem protestantischen Liedersänger einen absoluten Verfechter der Meinungsfreiheit zu sehen. "Respekt" klagt auch die evangelische Kirche für sich ein. Wie gelassen die lutheranische Kirche denn wirklich reagieren würde, wenn ihr Luther von einer Öffentlichkeit mit Hohn und Spott überzogen würde, ob sich da innerhalb des Protestantismus nicht auch "ein paar Verrückte" finden ließen, die dann durch drehen, das ist doch sehr die Frage. Ich sehe die evangelische Kirche jedenfalls nicht als Hort von Toleranz und Aufklärung, nur deshalb, weil sie sich vielleicht an den Zeitgeist besser anzubiedern versteht. Das ist eben doch nur "Anbiederung", im übrigen aber beziehen sich die Protestanten genauso auf diesen höchst problematischen Text - die Bibel - wie die Katholiken. |
Ich hab mir das Liedchen angehoert, was der Pfaffe da traellert und kann ueberhaupt nicht nachvollziehen, wie man sich darueber aufregen kann. Es ist betont sachlich-kritisch gehalten und enthaelt weder Beleidigungen noch Stereotypisierungen. Was soll daran die Oekomene beeintraechtigen? Mir ist das unbegreiflich. Absolut nicht zu vergleichen mit dem Gehetze gegen Moslems, womit das ein paar Leutchen meinten vergleichen zu muessen um ihren Apfel- und Birnensalat daraus zu basteln.
Gruss, Bernie
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26594
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1088111) Verfasst am: 17.09.2008, 10:54 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: | .......Dieser "singende Pfarrer" spricht sicher aus, was viele denken, auch unter den Katholiken. Aber ist es seine Aufgabe, als Protestant kirchenkritischen Katholiken "unter die Arme zu greifen"? Ich finde das eben eher kontraproduktiv. Dann kommt die Kritik "von außen", dann muß man sich dagegen wehren, dann wächst der Druck auf den kritischen Katholiken, nach außen hin die katholische Flagge zu zeigen. Dann ist es sehr leicht möglich, den kirchenkritischen Katholiken als "Protestanten" innerhalb der katholischen Kirche zu geißeln. |
Wenn Du das jetzt genau betrachtest, ist das plötzlich kein moralisches Argument mehr, sonder ein taktisches.
Malcolm hat folgendes geschrieben: | .....Wie gelassen die lutheranische Kirche denn wirklich reagieren würde, wenn ihr Luther von einer Öffentlichkeit mit Hohn und Spott überzogen würde, ob sich da innerhalb des Protestantismus nicht auch "ein paar Verrückte" finden ließen, die dann durch drehen, das ist doch sehr die Frage. ... |
Ist zwar lustig, dass ausgerechnet ich, als Ex-Zwangsmitglied dieses Vereins hier widerspreche, aber sei's drum.
Luther ist nicht nur schon lange tot, er ist weder ein Ex-Papst, noch ein Heiliger. Es existiert bei den Protestanten keine derartige Bindung an einzelne Personen wie bei den Katholiken. Die meisten Protestanten erkennen zwar den Papst nicht mehr so richtig an, haben aber auch kein Verständis für diese Trennung zwischen RKK und Evangelischer Kirche. Das bedeutet, dass dieser singende Pastor sich selbst wahrscheinlich als so "von innen kritisierend" fühlt, wie Du es anscheinend nur von Katholiken vermuten würdest, wenn er den Papst kritisiert.
Und die Protestanten haben nicht nur keinen Papst, sie sind auch etwas vorsichtiger damit, ihre Wahrheit als die allein seligmachende zu propagieren*. Das ist ein weiterer Grund dafür, dass Du wahrscheinlich weniger Protestanten finden wirst, die so leicht erregbar sind, dass sie sich bei Heretikern oder artfremden Kritikern in Morddrohungen versteigen.
Es fällt wirklich auf, dass Du nicht aus einer Außensicht argumentierst. Und damit meine ich nicht die Sicht auf das Christentum, sondern die auf den Katholizismus.
* Ich rede hier nicht von fundamentalistischen Gruppen, die allerdings - soweit ich weiß - auch keinen dem der RKK vergleichbaren Heiligenkult betreiben.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#1088124) Verfasst am: 17.09.2008, 11:13 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Ich hab mir das Liedchen angehoert, was der Pfaffe da traellert und kann ueberhaupt nicht nachvollziehen, wie man sich darueber aufregen kann. Es ist betont sachlich-kritisch gehalten und enthaelt weder Beleidigungen noch Stereotypisierungen. Was soll daran die Oekomene beeintraechtigen? Mir ist das unbegreiflich. Absolut nicht zu vergleichen mit dem Gehetze gegen Moslems, womit das ein paar Leutchen meinten vergleichen zu muessen um ihren Apfel- und Birnensalat daraus zu basteln.
Gruss, Bernie |
Ja, ich gebe Dir im Grunde recht. Ich habe mir das Lied auch noch mal angehört. Nur, was heißt das schon, "Du kannst es nicht nachvollziehen, wie man sich darüber aufregen kann"? Ich kann ganz ehrlich gesagt überhaupt sehr vieles im religiösen Leben nicht nachvollziehen, ich kann nur zur Kenntnis nehmen, daß es passiert.
Vielleicht sehe ich die Dinge auch falsch. Ökumene ist vielleicht auch zu lange als eine Art übervorsichtiger Diplomatie verstanden worden; das ist aber im Grunde auch kein gesunder Zustand. Man kann sich da auch in die Tasche lügen; man produziert da eine wunderbare Ökumene, in der alles Friede, Freude, Eierkuchen ist, aber kaum bricht da mal jemand aus dieser heilen Welt aus und kritisiert die andere Religionsgemeinschaft, werden ein paar Fanatiker hysterisch. Das kann es letztenendes auch nicht sein.
Andererseits weiß ich es eben nicht, ob nicht dieser Liederbarde, der da singt, daß er so einiges nicht versteht, vielleicht wirklich am Katholizismus einiges nicht verstanden hat. Die Unerbittlichkeit des katholischen Dogmas lebt sich in der Praxis oft sehr viel liberaler aus. Der innere Pluralismus des Katholizismus ist auch eine Tatsache. Den Kadavergehorsam in der katholischen Kirche allerdings gibt es, aber er ist eine Sache von Fanatikern. Insofern bin ich, sofern ich katholisch sozialisiert bin, über die Rigidität der "reinen katholischen Lehre" gar nicht so undankbar, da aus ihr eine gewisse "Romferne" resultiert, die ich in meiner katholischen Sozialisation sehr oft erfahren habe.
Dies alles gesagt frage ich mich dann, ob dieses Lied dieses singenden Pfarrers mitsamt seiner naiven Fragen nicht tatsächlich ein bißchen dumm ist. Es reduziert den Katholizismus auf das katholische Dogma und es hält den Papst dabei tatsächlich für so geistig beschränkt, daß er tatsächlich glaubt, daß der Papst nur vom Dogma aus denkt, aber nicht von der Praxis. Auch die Frage dieses Liederbarden "Was hat das alles mit Christus noch zu tun" ist tatsächlich ziemlich beschränkt, denn zur christlichen Strategie auch der Bibel gehört es tatsächlich auch, "unerfüllbare moralische Forderungen zu stellen". Deshalb mag die katholische Lehre in der Sache nicht immer aus der Bibel ableitbar sein, in der Praxis aber durchaus.
All dies ließe sich durchaus diskutieren, nur zu einer genuinen Diskussion von Katholizismus und Protestantismus wird dieses Lied tatsächlich nicht beitragen, da hier dann doch nur katholische und evangelische Lehrmeinungen ausgetauscht werden, die vollkommen an der Oberfläche des tatsächlichen konfessionellen Lebens bleiben. Insofern halte ich dieses Lied für populistisch. Den Kadavergehorsam in der katholischen Kirche gibt es, aber den Ungehorsam eben auch. Und es ist wohl wahr, daß die katholische Kirche gegen Kondome ist, anderseits aber gibt es auch Kampagnen gegen Aids in Deutschland, die das Kondom propagieren, ohne daß es mir bekannt wäre, daß die katholische Kirche dagegen auf die Barikaden ginge und einen Kulturkampf dagegen startete.
Mir sind wiegesagt aus meiner katholischen Sozialisation wenige Menschen bekannt, die das katholische Dogma in letzter Konsequenz auslebten. Und das weiß ich zu schätzen. Es verringert den Gruppendruck, da wir ja letzlich "alle Sünder sind". Gerade darin, daß man sich als Katholik einem gewissen Kadavergehorsam auch entzieht, liegt eine gewisse emanzipatorische Kraft. Dagegen produziert der Protestantismus eine gewisse Durchschnittlichkeit des Christentums, die an sich liberaler sein mag, aber umso unerbittlicher wirkt. Und das finde ich weniger begehrenswert, so sehr ich anderseits den Protestantismus durchaus zu schätzen weiß.
Auf einer solchen Ebene würde ich das Lied kritisieren. Auf einer solchen Ebene wird aber eine öffentliche Diskussion nicht statt finden. Und deshalb ist dieses Lied eben auch bloß populistisch und trägt zum gegenseitigen Verständnis der anderen Seite rein gar nichts bei.
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GL11 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 01.09.2008 Beiträge: 1057
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(#1088190) Verfasst am: 17.09.2008, 13:00 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: | GL11 hat folgendes geschrieben: | Wegen 30jährigen Krieg:
Wenn Linksradikale und Rechtsradikale sich die Köpfe einschlagen, geht mir das auch am Arsch vorbei.
Und wenn die Katholiken und Evangelen sich zu bekriegen anfangen, solls mir recht sein. Wer einer extremistischen Organisation angehören möchte, muss auch die Konsequenzen dafür selbst tragen.
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Zunächst einmal ist der Vergleich von Religion und politischem Fanatismus so schief wie nur irgend was. Dann aber ist Deine Gleichgültigkeit für Menschenleben so zynisch und menschenverachtend wie nur irgend was. |
Tatsächlich? Streben nicht alle eine bestimmte Gesellschaftsordnung an? Eigentlich sind Religion und Politik dasselbe, nur die Begründungen für die Gesellschaftsordnung, die man anstrebt, sind anders.
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