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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#1106553) Verfasst am: 15.10.2008, 20:46 Titel: |
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Ok, ok, sorry.
Das zweite Teil (v. Links) auf dem letzten Bild, könnte zusätzlich gefärbt sein, aber wie gesagt, wo hast du es denn gefunden (wg. Einlagerung, Farbverfälschung)?
Was mir besonders deutlich modern zu sein scheint, sind die Spuren an der Oberfläche, die ziemlich sicher von einem Glattstrich stammen, wie er für moderne Massenfertigung typisch ist. Handgefertigte Tongefäße sehen eigentlich anders aus, aber sicherlich hast du Recht und das ist eine römisch-germanische Tonscherbe, maximal 3. jh. Vielleicht isses auch ein alter Klodeckel?
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GL11 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 01.09.2008 Beiträge: 1057
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(#1106597) Verfasst am: 15.10.2008, 21:38 Titel: |
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Reza hat folgendes geschrieben: | Die Möglichkeit, dass dir gewaltig die Phantasie durchgeht, kannst du fachmännisch ausschließen? |
Ziemlich, ja. Allein schon dadurch, wenn man sich Wahrscheinlichkeiten ansieht.
Oder hast Du irgendeine andere Erklärung für die Funde? Mich interessiert irgendeine. Sie muss nicht plausibler sein.
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GL11 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 01.09.2008 Beiträge: 1057
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(#1106600) Verfasst am: 15.10.2008, 21:43 Titel: |
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Argaith hat folgendes geschrieben: | Ok, ok, sorry.
Das zweite Teil (v. Links) auf dem letzten Bild, könnte zusätzlich gefärbt sein, aber wie gesagt, wo hast du es denn gefunden (wg. Einlagerung, Farbverfälschung)?
Was mir besonders deutlich modern zu sein scheint, sind die Spuren an der Oberfläche, die ziemlich sicher von einem Glattstrich stammen, wie er für moderne Massenfertigung typisch ist. Handgefertigte Tongefäße sehen eigentlich anders aus, aber sicherlich hast du Recht und das ist eine römisch-germanische Tonscherbe, maximal 3. jh. Vielleicht isses auch ein alter Klodeckel? |
Auf_dem_Ak_ker. Wie oft denn noch? Kommt ja in fast jedem Post vor.
Massenfertigung???
Falls Du eine Brille hast, setze sie dringenst auf! Wenn Du ne Lupe hast, nimm sie besser hinzu! Und dann sieh Dir Fragment 1 ganz genau an.
Eigentlich erkennt man auf den ersten Blick, dass es handgefertigt wurde. *prust*
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Reza dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 10.09.2006 Beiträge: 4188
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(#1106602) Verfasst am: 15.10.2008, 21:45 Titel: |
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Welche Wahrscheinlichkeiten?
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#1106604) Verfasst am: 15.10.2008, 21:46 Titel: |
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GL11 hat folgendes geschrieben: | Argaith hat folgendes geschrieben: | Ok, ok, sorry.
Das zweite Teil (v. Links) auf dem letzten Bild, könnte zusätzlich gefärbt sein, aber wie gesagt, wo hast du es denn gefunden (wg. Einlagerung, Farbverfälschung)?
Was mir besonders deutlich modern zu sein scheint, sind die Spuren an der Oberfläche, die ziemlich sicher von einem Glattstrich stammen, wie er für moderne Massenfertigung typisch ist. Handgefertigte Tongefäße sehen eigentlich anders aus, aber sicherlich hast du Recht und das ist eine römisch-germanische Tonscherbe, maximal 3. jh. Vielleicht isses auch ein alter Klodeckel? |
Auf_dem_Ak_ker. Wie oft denn noch? Kommt ja in fast jedem Post vor.
Massenfertigung???
Falls Du eine Brille hast, setze sie dringenst auf! Wenn Du ne Lupe hast, nimm sie besser hinzu! Und dann sieh Dir Fragment 1 ganz genau an.
Eigentlich erkennt man auf den ersten Blick, dass es handgefertigt wurde. *prust* |
Akker hilft nix als Information. Ja kann sein, dass es eine handgefertigte Klobrille aus dem späten 19. jh ist.
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GL11 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 01.09.2008 Beiträge: 1057
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(#1106632) Verfasst am: 15.10.2008, 22:21 Titel: |
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@Argaith: Bist als ernsthafter Gesprächspartner disqualifiziert.
Reza hat folgendes geschrieben: | Welche Wahrscheinlichkeiten? |
Dazu eine kleine Geschichte:
Ich einst in einem Wald unterwegs, aber am Rande eines Waldes, wo nebendran ein paar kleine Siedlungen sind -> finde ein ca. 10 cm langes recht unförmiges Eisenstück im Boden des Weges stecken. Ca. 100 m weiter finde ich auf einem Reitweg 2 kleine handschmeichlergroße Eisenstücke. Insbesondere die sahen mir verdächtig nach Meteoriten aus. Auf das Größere Stück konnte ich mir gar keinen Reim machen. Es könnte aber auch ein Meteorit sein. Nun überlegte ich: Wie wahrscheinlich ist es, dass ich in dem Wald die einzigen 3 Metallteile gefunden habe? -> sehr unwahrscheinlich -> da muss noch viiiel mehr sein.
Ich habe dann gedacht, da könnte ein ganzer Meteoritenschauer runtergegangen sein vor wohl etwas längerer Zeit schon, weswegen das große Stück im Boden zu finden war und nun allmählich aufgrund von "Laufkundschaft" da wo Weg ist wieder frei gelegt wurde. Ich überlegte dann, wo ich am besten weitersuchen müsste und begab mich dahin. Tatsächlich fand ich noch wirklich sehr viel mehr -> zuviel an einem Ort für einen Meteoritenschauer und schließlich fand ich mich vor einem Bunker wieder -> es war wohl Kriegsschrott!
Nun aber dieselbe Frage hier:
Wie wahrscheinlich ist es, dass ich einmal aufs Feld gehe und im Prinzip auf einmal die einzigen beiden Tonscherben finde? -> sehr unwahrscheinlich. Also suche ich ein wesentlich größeres Areal gründlich ab und finde gar nichts. Schlussfolgerung: Ich habe ausgesprochenes Glück gehabt. Eine Siedlung befand sich da nicht.
Wie kamen aber diese Scherben aufs Feld. Auch noch die Scherben von zwei unterschiedlichen Gefäßen? Das macht es ja unwahrscheinlich, dass es sich um etwas handelt, dass irgendwie mal bei einem Transport was zu Bruch ging und da liegen blieb.
Nun sehen wir uns weitere Auffälligkeiten an:
- Der Stil ist völlig einfach und auch primitiv (insbes. die Kerbung, aber auch der Rand ist ziemlich miserabel). Das macht ein recht hohes Alter wahrscheinlich. Mir drängt sich der Eindruck von einem ärmlichen kleinen germanischen Dorf auf.
- Da liegt haufenweise stark patinierter Feuerstein rum -> Da war wohl mal ein Moor.
Das zusammen gezählt: Zwei verschiedene recht primitive Gefäße, aber sonst nichts (keinerlei Siedlungshinweise) zu finden. Wohl hohes Alter. Sind vermutlich da hin gekommen, als da noch ein Moor war.
Da kommt mir als einzige Erklärung eine Opferung in den Sinn.
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Quéribus Eretge
Anmeldungsdatum: 21.07.2003 Beiträge: 5947
Wohnort: Avaricum
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(#1106656) Verfasst am: 15.10.2008, 22:50 Titel: |
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GL11 hat folgendes geschrieben: | @Argaith: Bist als ernsthafter Gesprächspartner disqualifiziert.
Reza hat folgendes geschrieben: | Welche Wahrscheinlichkeiten? |
Dazu eine kleine Geschichte:
Ich einst in einem Wald unterwegs, aber am Rande eines Waldes, wo nebendran ein paar kleine Siedlungen sind -> finde ein ca. 10 cm langes recht unförmiges Eisenstück im Boden des Weges stecken. Ca. 100 m weiter finde ich auf einem Reitweg 2 kleine handschmeichlergroße Eisenstücke. Insbesondere die sahen mir verdächtig nach Meteoriten aus. Auf das Größere Stück konnte ich mir gar keinen Reim machen. Es könnte aber auch ein Meteorit sein. Nun überlegte ich: Wie wahrscheinlich ist es, dass ich in dem Wald die einzigen 3 Metallteile gefunden habe? -> sehr unwahrscheinlich -> da muss noch viiiel mehr sein.
Ich habe dann gedacht, da könnte ein ganzer Meteoritenschauer runtergegangen sein vor wohl etwas längerer Zeit schon, weswegen das große Stück im Boden zu finden war und nun allmählich aufgrund von "Laufkundschaft" da wo Weg ist wieder frei gelegt wurde. Ich überlegte dann, wo ich am besten weitersuchen müsste und begab mich dahin. Tatsächlich fand ich noch wirklich sehr viel mehr -> zuviel an einem Ort für einen Meteoritenschauer und schließlich fand ich mich vor einem Bunker wieder -> es war wohl Kriegsschrott!
Nun aber dieselbe Frage hier:
Wie wahrscheinlich ist es, dass ich einmal aufs Feld gehe und im Prinzip auf einmal die einzigen beiden Tonscherben finde? -> sehr unwahrscheinlich. Also suche ich ein wesentlich größeres Areal gründlich ab und finde gar nichts. Schlussfolgerung: Ich habe ausgesprochenes Glück gehabt. Eine Siedlung befand sich da nicht.
Wie kamen aber diese Scherben aufs Feld. Auch noch die Scherben von zwei unterschiedlichen Gefäßen? Das macht es ja unwahrscheinlich, dass es sich um etwas handelt, dass irgendwie mal bei einem Transport was zu Bruch ging und da liegen blieb.
Nun sehen wir uns weitere Auffälligkeiten an:
- Der Stil ist völlig einfach und auch primitiv (insbes. die Kerbung, aber auch der Rand ist ziemlich miserabel). Das macht ein recht hohes Alter wahrscheinlich. Mir drängt sich der Eindruck von einem ärmlichen kleinen germanischen Dorf auf.
- Da liegt haufenweise stark patinierter Feuerstein rum -> Da war wohl mal ein Moor.
Das zusammen gezählt: Zwei verschiedene recht primitive Gefäße, aber sonst nichts (keinerlei Siedlungshinweise) zu finden. Wohl hohes Alter. Sind vermutlich da hin gekommen, als da noch ein Moor war.
Da kommt mir als einzige Erklärung eine Opferung in den Sinn. |
oder du hast den Müllplatz des germanenkaffs entdeckt, wo die Teile gelandet sind, weil sie zerdeppert waren
_________________ "He either fears his fate too much
or his deserts are small
That dares not put it to the touch
To gain or lose it all."
James Graham
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GL11 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 01.09.2008 Beiträge: 1057
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(#1106672) Verfasst am: 15.10.2008, 23:03 Titel: |
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Quéribus hat folgendes geschrieben: |
oder du hast den Müllplatz des germanenkaffs entdeckt, wo die Teile gelandet sind, weil sie zerdeppert waren |
Dann hätte ich wohl auch mehr gefunden. Zumal die keine extra Plätze für sowas hatten, also außerhalb der Siedlung, meine ich.
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Reza dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 10.09.2006 Beiträge: 4188
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(#1106681) Verfasst am: 15.10.2008, 23:12 Titel: |
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Zwei kleine Tonscherben und deine Geschichte.
Die Scherben sind einfach und primitiv, deswegen alt, handgefertigt - und germanisch.
Welche Zeit nimmst du an für die Opferung?
Über die Zeit muss man sich doch wohl zuallererst Gedanken machen.
Kennst du dich eigentlich mit heutiger handgefertigter Keramik aus?
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GL11 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 01.09.2008 Beiträge: 1057
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(#1106701) Verfasst am: 15.10.2008, 23:53 Titel: |
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Reza hat folgendes geschrieben: | Zwei kleine Tonscherben und deine Geschichte.
Die Scherben sind einfach und primitiv, deswegen alt, handgefertigt - und germanisch.
Welche Zeit nimmst du an für die Opferung?
Über die Zeit muss man sich doch wohl zuallererst Gedanken machen.
Kennst du dich eigentlich mit heutiger handgefertigter Keramik aus? |
Bezüglich der Zeit habe ich keine Ahnung. Dafür müsste ich den Stil einordnen können. Aber aufgrund des einfachen Stils wenigstens mittelalterlich.
Nein, ich kenne mich mit heutiger handgefertigter Keramik nicht aus, aber gesehen habe ich auf Märkten schon etliche. Zweifelsohne würde aber das Werk eines heutigen mittelmäßig begabten Töpfers durchaus ähnlich aussehen. Natürlich. Aber wie käme sowas auf den Acker? Es ist auszuschließen, dass die Teile dahin gelangten, seitdem da ein Feld ist. Sie müssen davor dahin gekommen sein.
Hätte ich die am Rande des Weges zusammen mit den anderen Fragmenten gefunden oder mindestens ein ähnliches Teil am Rand, würde ich ja anders denken, aber selbst dann fänd ich so Handgefertigtes überlegenswert. Dass irgendwelcher Bauschrott irgendwo auf Wegen landet, okay. Aber dass handgefertigte Keramik bei sowas auftaucht. Das wäre schon sehr komisch. Keramik aufm Acker aber, nun, das ist beinahe sonnenklar.
Aber das zu diskutieren, ist letztlich recht müßig, solange hier kein Spezialist mitredet, der was zum Stil der Ränder sagen kann.
Diesbezüglich muss abgewartet werden, was die vom Amt rückmelden.
Aber ich mein:
Was ist unplausibel an meiner Schlussfolgerung? und
Welcher Schluss wäre denn sonst möglich?
Dass da irgendwann mal aufm Weg Scherben hangefertigter Keramik abgeladen wurden und zwei Fragmente irgendwie auf dem Feld landeten?
Wenn dieses Szenario so stattgefunden haben sollte, dann aber auch vor ziemlich langer Zeit, als da noch ein kleiner Bauernhof war und als Müll noch Handgefertigtes anfiel. Dann könnte das Zeug z.B. mittelalterlich sein. Wenn das aber der Fall wäre, hätte ich wiederum noch mehr Fragmente finden müssen. Denn dann wäre da noch mehr abgeladen worden, oder will jemand meinen, das wären eben die einzigen beiden Gefäße gewesen und ausgerechnet die Fragmente einzig dieser beiden Gefäße sind irgendwie auf dem Acker gelandet? Das ist extrem unwahrscheinlich. Ich habe wirklich rein gar nichts anderes auf dem Feld gefunden außer den ein oder anderen ganz normalen Stein. Das spricht klar gegen:
- Müll
- Siedlung
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GL11 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 01.09.2008 Beiträge: 1057
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(#1106733) Verfasst am: 16.10.2008, 01:02 Titel: |
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Naaa, das kommt ja schonmal in etwa hin.
http://www.dainst.org/spuren/index4_6722_de.html
Zitat: | Aus Ton waren nicht nur das Tisch- und das Kochgeschirr gefertigt, sondern auch Lampen. Im Gegensatz zum feinen Tafelgeschirr der Römer steht das dickwandigere Geschirr der einheimischen Bevölkerung. Die Gefäßformen der handgemachten Keramik wurden über Jahrhunderte hinweg hergestellt. Deshalb sind einheimische Gefäße nur schwer chronologisch einzuordnen. |
Bei dem schwarzen Gefäß ganz rechts und dem tonfarbenen links daneben passt der Rand recht gut, finde ich: Innen ist der untere Rand tiefer als außen. Im Querschnitt dürfte sich etwas in der Art ergeben wie bei meinen Fragmenten. Aber: "Schwer chronologisch einzuordnen". Nuja, aber wohl germanisch.
Wenn ich die Seite richtig verstehe, sah das Geschirr der Römer jedoch ähnlich aus bzw. umgegekehrt -> der Stil wurde sicherlich von den Römern abgekupfert. Insofern ließe sich die Zeit insofern eingrenzen, als die Fragmente aus einer Zeit kommen müssten, als es schon einen Kontakt mit Römern gegeben hat.
Auf der Seite wird noch ein wichtiger Unterschied zwischen germanischer und römischer Keramik genannt:
Zitat: | Manchmal bieten die unscheinbaren Funde die größte Überraschung. In einer römischen Stadt erwartet man römische Keramik, doch fast 20% der Gefäße wurden ohne die schnell rotierende Drehscheibe hergestellt. Sie deuten auf die Anwesenheit von einheimischer Bevölkerung hin. |
Jetzt frage ich mich, ob die Linien bei Fragment 2 eigentlich auf eine Drehscheibe hinweisen?
->> ich finde es immer wieder toll, was man bei archäologischen Recherchen alles so lernen muss und lernt.
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Reza dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 10.09.2006 Beiträge: 4188
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(#1106738) Verfasst am: 16.10.2008, 01:16 Titel: |
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Die Spezialistenmeinung hab ich dir ja längst mitgeteilt.
Von handgefertigt war da keine Rede, wenn du dich erinnerst, 19./20. Jh.
Die Scherben können weiß der Teufel woherkommen, wie viele du da oben auf einem Acker findest, das sagt nun überhaupt nichts, der wird ja mindestens einmal im Jahr umgeackert, oder wurde das, falls er brachliegen sollte, und seit langem übrigens sehr tief, da geht das immer wieder rauf und runter.
Das muss aber überhaupt nicht von da sein, das kann Schutt von vor 100 Jahren sein, aus dem Krieg, länger, der da gelandet ist, schließlich haben die Leute immer irgendwas gebaut und was immer, und unten im Acker kann mehr davon sein.
Was meinst du warum Archäologen in der Regel graben, nach einem bestimmten System übigens, und nicht sammeln?
Von germanisch wollen wir ja mal gar nicht reden, weil bei dir ja alles germanisch ist, im Mittelalter wie in der Bronzezeit!
Schlicht und einfach - alt, das stimmt ja nun überhaupt nicht.
Die alte Keramik, die ich kenne - etliche tausend Jahre alt ist von ziemlicher Perfektion, und für mich ist die zwar schlicht, aber wunderschön, eben gerade die schlichten Muster.
Wenn man sich dagegen heutige handgefertigte Keramik ansieht, ist die primitiv im Verhältnis, jedenfalls kannste weit laufen, bis du nen Töpfer findest, der so dünne Gefäße herstellen kann, wie ein Glockenbecher.
Es ist ja nicht so, dass man sich beides nicht ansehen könnte.
Glockenbecher-Kultur, Funde, 2300 v.Chr. Stadtmuseum Bruchsal. Eigene Aufnahme vom 12.06.2004 Lizenstatus: GNU FDL
http://www.landschaftsmuseum.de/Seiten/Lexikon/Endneolithikum.htm
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Reza dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 10.09.2006 Beiträge: 4188
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(#1106742) Verfasst am: 16.10.2008, 01:24 Titel: |
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GL11 hat folgendes geschrieben: | Naaa, das kommt ja schonmal in etwa hin. |
Na sicher.
Zitat: | ->> ich finde es immer wieder toll, was man bei archäologischen Recherchen alles so lernen muss und lernt. |
Wär ne gute Idee, statt nur die Phantasie wallen zu lassen.
Gehst du eigentlich wenigstens in entsprechende Museen?
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GL11 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 01.09.2008 Beiträge: 1057
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(#1106746) Verfasst am: 16.10.2008, 01:50 Titel: |
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Reza hat folgendes geschrieben: | Die Spezialistenmeinung hab ich dir ja längst mitgeteilt.
Von handgefertigt war da keine Rede, wenn du dich erinnerst, 19./20. Jh. |
Bezogen auf die schwarze Glasur der Schriftfragmente. Da habe ich ja auch schon zugestimmt.
Wenn das auch auf die beiden Kermaiksachen bezogen gewesen sein soll, hätte mich ja gern mal die Begründung interessiert.
Reza hat folgendes geschrieben: |
Die Scherben können weiß der Teufel woherkommen, wie viele du da oben auf einem Acker findest, das sagt nun überhaupt nichts, der wird ja mindestens einmal im Jahr umgeackert, oder wurde das, falls er brachliegen sollte, und seit langem übrigens sehr tief, da geht das immer wieder rauf und runter.
Das muss aber überhaupt nicht von da sein, das kann Schutt von vor 100 Jahren sein, aus dem Krieg, länger, der da gelandet ist, schließlich haben die Leute immer irgendwas gebaut und was immer, und unten im Acker kann mehr davon sein. |
Dann geh mal bitte für 10 Stunden aufm Acker suchen und dann zeige hier, was Du da alles so gefunden hast.
Weißt Du, was Dein Problem ist Reza? Du willst einfach nicht, dass die Fragmente was Wertvolles darstellen könnten und ohne jede Begründung, ohne jedes vernünftige Argument meinst Du, das könne ja sonstwie dahin gekommen sein.
KANN ES NICHT.
Wenn Du selbst ein wenig Ahnung hättest, wüsstest Du das.
Zitat: | Was meinst du warum Archäologen in der Regel graben, nach einem bestimmten System übigens, und nicht sammeln? |
Weil die Datierung dann leichter ist und die Funde mehr erzählen können, wenn sie gezielt ausgegraben werden.
Aber eine Frage an Dich: Weißt Du, warum die meisten Grabungen stattfinden? -> Weil jemand etwas gefunden hat, das von Bedeutung war und auf x,y,z schließen ließ, so dass eine Grabung beantragt werden konnte.
Zitat: | Von germanisch wollen wir ja mal gar nicht reden, weil bei dir ja alles germanisch ist, im Mittelalter wie in der Bronzezeit! |
Ja, im Prinzip schon. Im Mittelalter das waren auch keine anderen Völker als die vorherigen heidnischen. Allerdings würde ich im Mittelalter eher nicht mehr von Germanen sprechen wollen, da die Kultur da gänzlich den Bach runterging.
Zitat: | Schlicht und einfach - alt, das stimmt ja nun überhaupt nicht.
Die alte Keramik, die ich kenne - etliche tausend Jahre alt ist von ziemlicher Perfektion, und für mich ist die zwar schlicht, aber wunderschön, eben gerade die schlichten Muster.
Wenn man sich dagegen heutige handgefertigte Keramik ansieht, ist die primitiv im Verhältnis, jedenfalls kannste weit laufen, bis du nen Töpfer findest, der so dünne Gefäße herstellen kann, wie ein Glockenbecher. |
Eine Diskussion auf wahrlich dem höchsten Niveau...
Reza hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | ->> ich finde es immer wieder toll, was man bei archäologischen Recherchen alles so lernen muss und lernt. |
Wär ne gute Idee, statt nur die Phantasie wallen zu lassen.
Gehst du eigentlich wenigstens in entsprechende Museen? |
Natürlich gehe ich in entsprechende Museen. War erst am Freitag in einem.
Vielleicht solltest Du aufhören, Dir völlig Phantastisches auszumalen wie z.B., dass die Fragmente da irgendwie hingekommen sein können. Da kannst Du auch gleich was von Außerirdischen und anderen völlig unwahrscheinlichen Dingen erzählen. Stattdessen solltest Du systematisch auf Basis der Fakten plausibel erklären können, wieso ich auf dem Acker diese zwei Scherben gefunden habe.
Wenn Du das nicht kannst, dann lass es lieber.
Meine Version ist äußerst plausibel, weil sie sämtliche Umstände und Fakten erklären kann. Das wundert nicht, ist diese Variante eben auf genau diesen basierend entstanden. Ich phantasiere nämlich nicht wild in der Gegend herum.
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Quéribus Eretge
Anmeldungsdatum: 21.07.2003 Beiträge: 5947
Wohnort: Avaricum
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(#1106813) Verfasst am: 16.10.2008, 10:36 Titel: |
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wenn du Pötte meinst wie den auf dem Bild hier unten
oder den auf diesem Bild
die sind afaik so 18/19. Jh, allerhöchstens 17., (müßte noch mal nachsehen gehen, wenn ich mal wieder an dem Museum vorbeikomme), keine Opferware, sondern Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens
die "römische/gallo-römische Abteilung" ist in nem anderen Saal
da finden sich auch Inschriften, vor allem auf Grabstelen, die sich von der Schrift, die du gefunden hast, allerdings ziemlich unterscheiden.
Grabungen finden auch oft präventiv/sichernd statt: hier wird grade eine Art Einkaufszentrum kombiniert mit Wohnungen, sonstigen Geschâftsrâumen, Parkplätzen etc in der Innenstadt gebaut, an Stelle von 3 oder 4 baufälligen Wohnblocks. Da kommen auch erst mal die Archäologen, bevor mit dem eigentlichen Bau begonnen werden kann.
_________________ "He either fears his fate too much
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To gain or lose it all."
James Graham
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Wraith diskordianischer Papst
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 3189
Wohnort: Regensburg
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(#1106821) Verfasst am: 16.10.2008, 10:51 Titel: |
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Quéribus hat folgendes geschrieben: |
Grabungen finden auch oft präventiv/sichernd statt: hier wird grade eine Art Einkaufszentrum kombiniert mit Wohnungen, sonstigen Geschâftsrâumen, Parkplätzen etc in der Innenstadt gebaut, an Stelle von 3 oder 4 baufälligen Wohnblocks. Da kommen auch erst mal die Archäologen, bevor mit dem eigentlichen Bau begonnen werden kann. |
Das ist auch mit einer der Gründe, weshalb Bauvorhaben in manchen Städten, z.B. Regensburg, so riskant sind. Wenn man Pech hat finden sich beim Ausheben der Baugrube irgendwelche Überreste und dann kann der Bauherr erstmal ein paar Jahre lang Däumchendrehen, bis die Archäologen alles ausgegraben haben.
_________________ "Das ganze Problem ignorieren. Wenn man so tut, als ob es nicht existiert, glaubt es das vielleicht auch."
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1106839) Verfasst am: 16.10.2008, 11:28 Titel: |
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Wraith hat folgendes geschrieben: | Quéribus hat folgendes geschrieben: |
Grabungen finden auch oft präventiv/sichernd statt: hier wird grade eine Art Einkaufszentrum kombiniert mit Wohnungen, sonstigen Geschâftsrâumen, Parkplätzen etc in der Innenstadt gebaut, an Stelle von 3 oder 4 baufälligen Wohnblocks. Da kommen auch erst mal die Archäologen, bevor mit dem eigentlichen Bau begonnen werden kann. |
Das ist auch mit einer der Gründe, weshalb Bauvorhaben in manchen Städten, z.B. Regensburg, so riskant sind. Wenn man Pech hat finden sich beim Ausheben der Baugrube irgendwelche Überreste und dann kann der Bauherr erstmal ein paar Jahre lang Däumchendrehen, bis die Archäologen alles ausgegraben haben. |
Deshalb ist es bei Tiefbauarbeiten durchaus nicht unüblich gefundene eventuell archäologisch relevante
Überreste schnellst möglich verschwinden zu lassen um die Arbeiten nicht unterbrechen zu müssen.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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GL11 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 01.09.2008 Beiträge: 1057
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(#1106840) Verfasst am: 16.10.2008, 11:29 Titel: |
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Quéribus hat folgendes geschrieben: | wenn du Pötte meinst wie den auf dem Bild hier unten
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Ja, ganz genau! GENAU diese Pötte meine ich! Also nicht bloß in Richtung, sondern GENAU DIESE!
Soll ich vielleicht nochn paar Fotos von meinem Geschirr machen? Um noch ein bisschen wilder herumzuassoziieren?
Lasst mal gut sein.
Wenn jemand ein Bild von einem Gefäß findet, auf dem man auch was sieht und bei dem der Randstil passen würde, poste er es.
Wenn aber nochmal einmal jemand einfach irgendein Bild von irgendwas postet nur weil es Keramik ist, sehe ich den Thread als geschlossen an. Ich werde jedenfalls nicht mehr mitschreiben und Ihr werdet nie erfahren, um was es sich nun handelt.
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Wraith diskordianischer Papst
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 3189
Wohnort: Regensburg
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(#1106842) Verfasst am: 16.10.2008, 11:31 Titel: |
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AXO hat folgendes geschrieben: | Wraith hat folgendes geschrieben: | Quéribus hat folgendes geschrieben: |
Grabungen finden auch oft präventiv/sichernd statt: hier wird grade eine Art Einkaufszentrum kombiniert mit Wohnungen, sonstigen Geschâftsrâumen, Parkplätzen etc in der Innenstadt gebaut, an Stelle von 3 oder 4 baufälligen Wohnblocks. Da kommen auch erst mal die Archäologen, bevor mit dem eigentlichen Bau begonnen werden kann. |
Das ist auch mit einer der Gründe, weshalb Bauvorhaben in manchen Städten, z.B. Regensburg, so riskant sind. Wenn man Pech hat finden sich beim Ausheben der Baugrube irgendwelche Überreste und dann kann der Bauherr erstmal ein paar Jahre lang Däumchendrehen, bis die Archäologen alles ausgegraben haben. |
Deshalb ist es bei Tiefbauarbeiten durchaus nicht unüblich gefundene eventuell archäologisch relevante
Überreste schnellst möglich verschwinden zu lassen um die Arbeiten nicht unterbrechen zu müssen. |
Sowas kenne ich auch. Hier gibts alle paar Jahre mal nen Skandal um sowas.
_________________ "Das ganze Problem ignorieren. Wenn man so tut, als ob es nicht existiert, glaubt es das vielleicht auch."
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Reza dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 10.09.2006 Beiträge: 4188
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(#1106905) Verfasst am: 16.10.2008, 12:38 Titel: |
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GL11 hat folgendes geschrieben: |
Vielleicht solltest Du aufhören, Dir völlig Phantastisches auszumalen wie z.B., dass die Fragmente da irgendwie hingekommen sein können. Da kannst Du auch gleich was von Außerirdischen und anderen völlig unwahrscheinlichen Dingen erzählen. Stattdessen solltest Du systematisch auf Basis der Fakten plausibel erklären können, wieso ich auf dem Acker diese zwei Scherben gefunden habe.
Wenn Du das nicht kannst, dann lass es lieber.
Meine Version ist äußerst plausibel, weil sie sämtliche Umstände und Fakten erklären kann. Das wundert nicht, ist diese Variante eben auf genau diesen basierend entstanden. Ich phantasiere nämlich nicht wild in der Gegend herum. |
Ich male mir Phantastisches aus, und du argumentierst auf der Basis von Fakten?
Der ist echt gut.
Ich bin ja der felsenfesten Überzeugung, das erste Stück ist versteinerter schwarzer Heilbutt von der frühen Nordsee (dem Fischladen), das einer in den Acker gepfeffert hat, weil's schon so gestunken hat, der hat das einfach nicht mehr gepackt.
Bei der Vorstellung, er hätte das essen sollen ist ihm dann auch noch übel geworden.
Wenn du nochmal hingehst, wirst du auf dem Weg die Überreste davon finden.
Davon bringt mich keiner ab, auch kein Denkmalamt!
Ach, der hieß übrigens Fritz!
Von mir aus hast du den Schatz von Barbarius dem Kleinen gefunden, davon wird dich auch keiner abbringen, und demnächst findest du mit Sicherheit die Überreste eines "germanischen" Hügelgrabes aus der Bronzezeit (!), wundert mich ja sehr, dass das nicht jetzt schon war.
Du solltest besonders auf die Fragmente von wunderschön gearbeiteten bronzenen Klodeckeln achten, für solche Grabbeigaben sind germanische Hügelgräber jener Zeit geradezu berühmt - also hab ich gehört.........
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GL11 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 01.09.2008 Beiträge: 1057
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(#1107454) Verfasst am: 17.10.2008, 02:41 Titel: |
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Es gibt übrigens noch einen Hinweis darauf, das die Scherben mit Opfern in Verbindung stehen könnten.
Ich habe die einem gezeigt, der stolzer Besitzer eines Bauernhofes ist, wo es schon im 16. Jh. einen gab. Bei Bauarbeiten hat er auch schon so manches finden können.
Insbesondere Fragment 1 fand er interessant und erkannte gleich, dass dieser Ton nicht gebrannt wurde. Er sei luftgetrocknet und wirke recht unfertig.
Das lässt einen auf den Gedanken an einen misslungenen Krug kommen, der dann - von mir aus nehme ich das jetzt mal an - als Wegbefestigung verwendet wurde.
Aber natürlich gibt es da ein Aber. Gegen einen misslungenen Krug spricht diese Pseudoglasierung, oder was auch immer das ist da am Rand. Die feinen Rillen darin scheinen mir übrigens von einer Art Pinsel zu kommen. Ein misslungener Krug wäre sicherlich nicht derart endbearbeitet worden. An den Wänden ist diese "Glasur" nicht zu finden.
Denkbar ist nun, dass dieses Gefäß gar nicht zum Gebrauch bestimmt war, sondern eben lediglich zum Darbringen eines Opfers.
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#1107456) Verfasst am: 17.10.2008, 02:43 Titel: |
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Also ich kenn Ton und dessen Scherben ja nur aus chinesischen Gräbern verschiedener Zeiten, aber die Qualität derer im Zusammenhang mit der jeweiligen Kunstfertigkeit der betreffenden Epoche sagt einiges über den Status des Begrabenen aus... meinte meine Dozentin.
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GL11 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 01.09.2008 Beiträge: 1057
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(#1107470) Verfasst am: 17.10.2008, 03:05 Titel: |
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Surata hat folgendes geschrieben: | Also ich kenn Ton und dessen Scherben ja nur aus chinesischen Gräbern verschiedener Zeiten, aber die Qualität derer im Zusammenhang mit der jeweiligen Kunstfertigkeit der betreffenden Epoche sagt einiges über den Status des Begrabenen aus... meinte meine Dozentin. |
Aaah, Du studierst was in Richtung Archäologie?
Was sagst Du denn dazu: Du findest auf einem Acker so 2 Scherben, beide denselben Randstil, aber von unterschiedlichen Gefäßen stammend. Beides wirkt handgemacht.
Wie würdest Du das zunächst beurteilen?
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#1107473) Verfasst am: 17.10.2008, 03:24 Titel: |
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GL11 hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: | Also ich kenn Ton und dessen Scherben ja nur aus chinesischen Gräbern verschiedener Zeiten, aber die Qualität derer im Zusammenhang mit der jeweiligen Kunstfertigkeit der betreffenden Epoche sagt einiges über den Status des Begrabenen aus... meinte meine Dozentin. |
Aaah, Du studierst was in Richtung Archäologie?
Was sagst Du denn dazu: Du findest auf einem Acker so 2 Scherben, beide denselben Randstil, aber von unterschiedlichen Gefäßen stammend. Beides wirkt handgemacht.
Wie würdest Du das zunächst beurteilen? |
Hatte Nebenfach Chinesische Kunst und Archäologie. Sagen wir mal so: gewisse Grundlagen habe ich. Nichts Überzubewertendes. Aber mehr als jemand, der sich damit nur oberflächlich beschäftigt hat.
Zu deiner Frage:
Wo:
Wo genau gefunden? Bodenanalyse? (Klimaanalyse ist eher bei Metallarbeiten wichtig; Bronze verfärbt sich je nach Zeit/Klima) Gibts ein Grab in der Nähe? Wenn man einige Meter (tief, flächenmäßig) gräbt und kein Grad findet dürfte es keines geben.
Material:
Datierung welches Jahr (Karbon, Stil, andere Funde aus dem Acker oder Gegend). Genaue Zusammensetzung des Tons? Genaue Zusammensetzungs der Glasur falls vorhanden? (Unterschiedliche Zusammensetzungen könnten auf unterschiedliche Herstellungsorte verweisen, da oft Material verwendet wurde, was nahe abgebaut wurde. Nicht immer, aber das muss man immer in Betrachtung ziehen). Muster? Keine Muster? Bei welcher Temperatur gebrannt, falls gebrannt? (zum Brennen wurde allgemein meistens Holzkohle verwendet. Daraus und der Gegend (gabs dort Holz/Holzohle/ konnte die nahe hergestellt werden?) kann man manchmal schließen, ob es importierte Ware war oder nicht. Welche Farben? Farben der Glasur, bei denen vermutlich oxidierende Metalle verwendet wurden, können ebenfalls (durch Vorhandensein oder Abwesenheit in Verbindung mit vergleichbaren Beispielen aus der Zeit/Gegend/etc) ein Hinweis sein.
Material/StiL: gibt es vergleichbare oder unterschiedliche Beispiele aus der Gegend?
Herstellung:
Handgemacht; rein handgemacht oder mit Hilfe von Utensilien (Drehscheibe?). Gebrannt in speziellem Ofen oder Ofen minderer Qualität? Was waren wenn Hilfsutensilien?
Zu deiner genauen Frage: zuwenig Daten. Sind halt Tonscherben.
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GL11 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 01.09.2008 Beiträge: 1057
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(#1107483) Verfasst am: 17.10.2008, 03:50 Titel: |
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Surata hat folgendes geschrieben: |
Hatte Nebenfach Chinesische Kunst und Archäologie. Sagen wir mal so: gewisse Grundlagen habe ich. Nichts Überzubewertendes. Aber mehr als jemand, der sich damit nur oberflächlich beschäftigt hat.
Zu deiner Frage:
Wo:
Wo genau gefunden? Bodenanalyse? (Klimaanalyse ist eher bei Metallarbeiten wichtig; Bronze verfärbt sich je nach Zeit/Klima) Gibts ein Grab in der Nähe? Wenn man einige Meter (tief, flächenmäßig) gräbt und kein Grad findet dürfte es keines geben.
Material:
Datierung welches Jahr (Karbon, Stil, andere Funde aus dem Acker oder Gegend). Genaue Zusammensetzung des Tons? Genaue Zusammensetzungs der Glasur falls vorhanden? (Unterschiedliche Zusammensetzungen könnten auf unterschiedliche Herstellungsorte verweisen, da oft Material verwendet wurde, was nahe abgebaut wurde. Nicht immer, aber das muss man immer in Betrachtung ziehen). Muster? Keine Muster? Bei welcher Temperatur gebrannt, falls gebrannt? (zum Brennen wurde allgemein meistens Holzkohle verwendet. Daraus und der Gegend (gabs dort Holz/Holzohle/ konnte die nahe hergestellt werden?) kann man manchmal schließen, ob es importierte Ware war oder nicht. Welche Farben? Farben der Glasur, bei denen vermutlich oxidierende Metalle verwendet wurden, können ebenfalls (durch Vorhandensein oder Abwesenheit in Verbindung mit vergleichbaren Beispielen aus der Zeit/Gegend/etc) ein Hinweis sein. |
Solche Analysen kann ich leider nicht durchführen. Da muss ich mal abwarten, ob die das vom Bodendenkmalamt interessant finden und mal untersuchen wollen.
Surata hat folgendes geschrieben: |
Material/StiL: gibt es vergleichbare oder unterschiedliche Beispiele aus der Gegend? |
Also ich war letzten Freitag in einem Museum hier, in dem Funde aus der Gegend ausgestellt waren. Allerdings war das nicht gerade üppig. Da waren lediglich ein paar Töpfe aus der Eisenzeit, ansonsten hauptsächlich Steinwerkzeuge. Jedenfalls war da etwas Derartiges nicht mit bei.
Surata hat folgendes geschrieben: |
Herstellung:
Handgemacht; rein handgemacht oder mit Hilfe von Utensilien (Drehscheibe?). |
Anscheinend mit Drehscheibe. Die Rillen bei Fragment 2 (das allererste Bild) geben Hinweis darauf. Aber handgemacht mit Drehscheibe, das schließt einander nicht aus.
Surata hat folgendes geschrieben: |
Gebrannt in speziellem Ofen oder Ofen minderer Qualität? Was waren wenn Hilfsutensilien?
Zu deiner genauen Frage: zuwenig Daten. Sind halt Tonscherben. |
Naja, im Endeffekt bleibt nur Abwarten übrig. Allerdings kennt ein Bekannter eine Museumsleiterin, die Spezialistin für Keramiken sei. Ich werde mich da mal dranhängen. Die vom Amt kommen ja nicht aus der Hüfte.
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#1107490) Verfasst am: 17.10.2008, 04:11 Titel: |
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GL11 hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: |
Hatte Nebenfach Chinesische Kunst und Archäologie. Sagen wir mal so: gewisse Grundlagen habe ich. Nichts Überzubewertendes. Aber mehr als jemand, der sich damit nur oberflächlich beschäftigt hat.
Zu deiner Frage:
Wo:
Wo genau gefunden? Bodenanalyse? (Klimaanalyse ist eher bei Metallarbeiten wichtig; Bronze verfärbt sich je nach Zeit/Klima) Gibts ein Grab in der Nähe? Wenn man einige Meter (tief, flächenmäßig) gräbt und kein Grad findet dürfte es keines geben.
Material:
Datierung welches Jahr (Karbon, Stil, andere Funde aus dem Acker oder Gegend). Genaue Zusammensetzung des Tons? Genaue Zusammensetzungs der Glasur falls vorhanden? (Unterschiedliche Zusammensetzungen könnten auf unterschiedliche Herstellungsorte verweisen, da oft Material verwendet wurde, was nahe abgebaut wurde. Nicht immer, aber das muss man immer in Betrachtung ziehen). Muster? Keine Muster? Bei welcher Temperatur gebrannt, falls gebrannt? (zum Brennen wurde allgemein meistens Holzkohle verwendet. Daraus und der Gegend (gabs dort Holz/Holzohle/ konnte die nahe hergestellt werden?) kann man manchmal schließen, ob es importierte Ware war oder nicht. Welche Farben? Farben der Glasur, bei denen vermutlich oxidierende Metalle verwendet wurden, können ebenfalls (durch Vorhandensein oder Abwesenheit in Verbindung mit vergleichbaren Beispielen aus der Zeit/Gegend/etc) ein Hinweis sein. |
Solche Analysen kann ich leider nicht durchführen. Da muss ich mal abwarten, ob die das vom Bodendenkmalamt interessant finden und mal untersuchen wollen.
Surata hat folgendes geschrieben: |
Material/StiL: gibt es vergleichbare oder unterschiedliche Beispiele aus der Gegend? |
Also ich war letzten Freitag in einem Museum hier, in dem Funde aus der Gegend ausgestellt waren. Allerdings war das nicht gerade üppig. Da waren lediglich ein paar Töpfe aus der Eisenzeit, ansonsten hauptsächlich Steinwerkzeuge. Jedenfalls war da etwas Derartiges nicht mit bei.
Surata hat folgendes geschrieben: |
Herstellung:
Handgemacht; rein handgemacht oder mit Hilfe von Utensilien (Drehscheibe?). |
Anscheinend mit Drehscheibe. Die Rillen bei Fragment 2 (das allererste Bild) geben Hinweis darauf. Aber handgemacht mit Drehscheibe, das schließt einander nicht aus.
Surata hat folgendes geschrieben: |
Gebrannt in speziellem Ofen oder Ofen minderer Qualität? Was waren wenn Hilfsutensilien?
Zu deiner genauen Frage: zuwenig Daten. Sind halt Tonscherben. |
Naja, im Endeffekt bleibt nur Abwarten übrig. Allerdings kennt ein Bekannter eine Museumsleiterin, die Spezialistin für Keramiken sei. Ich werde mich da mal dranhängen. Die vom Amt kommen ja nicht aus der Hüfte. |
Was ich erwähnt habe sind halt unter anderem (was mir nicht einfällt oder wo ich krank war *hust*) Anhaltspunkte für eine Datieren/Feststellung der Echtheit etc.
Wenn eine Drehscheibe mit im Spiel war wäre es sinnvoll herauszufinden, ab wann in der Gegend Drehscheiben in Gebrauch waren (manchmal später als man denkt). Aber ich bin da etwas fixiert auf die chinesische Spätbronzezeit, muss ich zugeben. War aber auch zu einem anderen Zeitpunkt (genauer Zeitspanne) als die europäische Bronzezeit.
Ich denke, gefälschte Bronze könnt ich mittlwerweile erkennen. Mehr aber auch nicht^^
Töpferei hab ich aber gelernt, hängt eben von bestimmten Vorrausetzungen ab. Da wären: Tonmaterial, Brenntemperatur (relativ hoch, muss erreicht werden können) und Qualität gemäß der Temperatur. Als Laie wird man das (ich auch nicht) kaum schätzen können.
Bei archäologischen Dingen muss man, wie es die Ausgraber und sonstige Archäologen sonst tun, immer vorsichtig sein. Manchmal ists nur ein 10 Jahre alter Krug ausm IKEA, der einfach vor Ort zerbrochen it. Skepsis ist hier wichtig. Man KANN das feststellen. Aber die Resourcen dafür stehen natürlich nicht jedem zur Verfügung.
Es sollte auch nicht vergessen werden, dass gerade bei Grabbeigaben und generell ähnlichen Inhalten der Gräber oft Fälschungen kursieren (mehr als man glauben möchte. Die alten Chinesen beispielsweise hatten Bronzefälschungen als eine Kunst; wobei Bronze natürlich relativ einfach zu fälschen ist (altersmäßig, stilmäßig))
Wenn du eh Zugriff auf ne Expertin hast: auf jedenfall. Auch unter Experten gibts Streit und Probleme, aber wen besseren wirst du hier nicht finden.
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Roter Ballon Lifted
Anmeldungsdatum: 22.12.2006 Beiträge: 2631
Wohnort: München
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(#1107686) Verfasst am: 17.10.2008, 14:25 Titel: |
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http://de.wikipedia.org/wiki/Drainage_(Boden)
Drainage hat folgendes geschrieben: | In den 1950er und 1960er Jahren wurden Tonrohre; in den Boden eingelegt und mit Schlacke umhüllt. Das Wasser wird bei ihnen nicht durch die Rohrwandung, sondern durch die Fugen zwischen den Rohren aufgenommen. Heute finden bautechnisch leichter verlegbare und auch dauerhaftere, an der Oberseite perforierte Schläuche aus Kunststoffen als Drainagerohre Verwendung. Um die Drainagerohre wird eine abgestufte Gesteinskörnung verlegt, damit ein Versanden vermieden wird und damit die Funktionsfähigkeit der Drainage erhalten bleibt. Vor Einführung von Tonrohren wurden Reisigbündel (Faschinen) als Drainage genutzt. |
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ertrage die Clowns!
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GL11 dauerhaft gesperrt
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(#1107706) Verfasst am: 17.10.2008, 14:51 Titel: |
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Du weißt schon, dass es um die Schriftfragmente und die anderen beiden schwarzen Fragmente nicht mehr geht?
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Roter Ballon Lifted
Anmeldungsdatum: 22.12.2006 Beiträge: 2631
Wohnort: München
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(#1107730) Verfasst am: 17.10.2008, 15:24 Titel: |
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offensichtlich weiß ich nicht worums geht ... ist das kein Tippspiel ?
aber auf jedenfall bin ich wegen Fotos für Drainagerohre !
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GL11 dauerhaft gesperrt
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(#1107755) Verfasst am: 17.10.2008, 15:54 Titel: |
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Robbe Piere hat folgendes geschrieben: |
offensichtlich weiß ich nicht worums geht ... ist das kein Tippspiel ?
aber auf jedenfall bin ich wegen Fotos für Drainagerohre ! |
Nein, kein Tippspiel. Ein bisschen Überlegung/ Argumentation muss schon dabei sein.
Welche Bilder?
Es geht nur noch um die Fragmente auf Bild 1-3 im ersten Post.
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