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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1170207) Verfasst am: 04.01.2009, 00:50 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | Ja, klar. . Prof. Dr. Narziss hat darüber umfangreiches Datenmaterial gesammelt , deren Auswertung genau das ergaben.
Aber leider widerspricht das den Forschungsergebnissen von Prof. Dr. Noseman, der einfach mal ins blaue hineinbehauptet, dass alle Kieler Studenten Vollspacken sind.
Und nun? | Man kann nur über das Ausmaß, nicht aber über das Phänomen selbst spekulieren. |
Und Spekulationen macht man kenntlich, indem man sie wie Tatsachenbehauptungen formuliert?
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1170209) Verfasst am: 04.01.2009, 00:53 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Wieso ist die Meinung denn bescheuert? Ich sehe Alkohol- und sonstigen Drogenkonsum, Piercings, Übergewicht, Pornorap, Jamba-Abos, aggressives Verhalten etc. als effektives Mittel der Selbststigmatisierung an. |
Ach, und das betrifft natürlich nur die Armen? Die gehen von ihren 350 oder so Euronen jeden Tag im Pufff, ziehen sich 3 Gramm Kokain durch die Nase, vertelefonieren 100 € am Tag unad abend saufen sie noch nen whiskeyfür20 €?
War Deine Mathelehrerin eigentlich 13 Jahre lang ununterbrochen schwanger, oder mit welcher Ausrede erklärst Du mir, wie Du sowas behaupten kannst?
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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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(#1170215) Verfasst am: 04.01.2009, 00:59 Titel: Was Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Großmutter schon wusste |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | Ausgehend von meinem Beitrag in den Thread: "Abstimmung zum Grundeinkommen" machen wir hier mal weiter, weil wir sonst zu weit of-Topic kommen.
Das kenne ich. Als Kind bin ich in Verhältnissen aufgewachsen, die man heutzutage arm nennen würde. Es fiel uns bloß nicht auf, weil alle rundum uns genauso waren wie wir.
Vielleicht sollte man sich mal Gedanken darüber machen, wie man es schaffen könnte, daß Armut nicht stigmatisiert wird. Meine Ansicht nach liegt da der Knackpunkt, vor allem das solche Kindern in der schule leistungsschwächer sein sollen. |
Man hört gelegentlich so romantische Erzählungen aus fernen Ländern in denen es nicht üblich ist, auf die Reichen neidisch zu sein und auch nicht, auf die Armen verächtlich herab zu sehen.
Sondern da toleriert man Reiche wie Arme gleichermaßen, so wie man alles toleriert, wie es nun mal von Gott in die Welt gestellt worden ist.
"Es ist eben so, wie es ist." erzählt Großmutter der hungrigen 7-köpf'gen Schar. Und: "lernt, die Dinge so zu akzeptieren, wie sie sind. Ändern könnt Ihr sie sowieso nicht."
Dazu streckte sie ihren knorrigen, krummen Zeigefinger in die Höhe und drehte auch ihre alten, halbblinden Augen gen Himmel.
Die Enkelkinder - 7-köpf'ge Schar - dagegen, blickten auf die Erde und sich dann gegenseitig an.
Eines der Kinderchen fragte die knorrige Großmutter dann:
"Hast Du das von Deiner Großmutter?"
Und ob das Menschengeschlecht auf ewig so dumm und unmündig und (verkappt oder offen) gottgläubig bleiben wird, kann nur die heranwachsende Zukunft zeigen ...-
Skeptiker
_________________ °
K.I.Z - Frieden
Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video
Informationsstelle Militarisierung e.V.
Zuletzt bearbeitet von Skeptiker am 04.01.2009, 01:04, insgesamt einmal bearbeitet |
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1170220) Verfasst am: 04.01.2009, 01:01 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Ach, und das betrifft natürlich nur die Armen? Die gehen von ihren 350 oder so Euronen jeden Tag im Pufff, ziehen sich 3 Gramm Kokain durch die Nase, vertelefonieren 100 € am Tag unad abend saufen sie noch nen whiskeyfür20 €? | Solche Klischees helfen in einer sachlichen Diskussion natürlich weiter.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1170224) Verfasst am: 04.01.2009, 01:03 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | Ach, und das betrifft natürlich nur die Armen? Die gehen von ihren 350 oder so Euronen jeden Tag im Pufff, ziehen sich 3 Gramm Kokain durch die Nase, vertelefonieren 100 € am Tag unad abend saufen sie noch nen whiskeyfür20 €? | Solche Klischees helfen in einer sachlichen Diskussion natürlich weiter. |
Klischees brachtest hier nur Du.
Dummkopf.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1170227) Verfasst am: 04.01.2009, 01:05 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | Ach, und das betrifft natürlich nur die Armen? Die gehen von ihren 350 oder so Euronen jeden Tag im Pufff, ziehen sich 3 Gramm Kokain durch die Nase, vertelefonieren 100 € am Tag unad abend saufen sie noch nen whiskeyfür20 €? | Solche Klischees helfen in einer sachlichen Diskussion natürlich weiter. |
Klischees brachtest hier nur Du.
Dummkopf. | Ach es entspricht also der Wahrheit dass die Reichen jeden Tag in den Puff gehen, saufen, koksen, teflonieren?
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1170231) Verfasst am: 04.01.2009, 01:08 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | Ach, und das betrifft natürlich nur die Armen? Die gehen von ihren 350 oder so Euronen jeden Tag im Pufff, ziehen sich 3 Gramm Kokain durch die Nase, vertelefonieren 100 € am Tag unad abend saufen sie noch nen whiskeyfür20 €? | Solche Klischees helfen in einer sachlichen Diskussion natürlich weiter. |
Klischees brachtest hier nur Du.
Dummkopf. | Ach es entspricht also der Wahrheit dass die Reichen jeden Tag in den Puff gehen, saufen, koksen, teflonieren? |
Manche ja.
Du behauptest aber quasi, dass die Armen das fast alle tuten und flöteten; dabei können sich diese sich dasdoch ganz, ganz offensichtlich gar, gar nicht leisten.
Wie doof bist Du eigentlich manchmal?
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1170234) Verfasst am: 04.01.2009, 01:12 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: |
Manche ja.
Du behauptest aber quasi, dass die Armen das fast alle tuten und flöteten; dabei können sich diese sich dasdoch ganz, ganz offensichtlich gar, gar nicht leisten.
Wie doof bist Du eigentlich manchmal? | Nicht alle Armen tun das oben genannte, aber fast alle stigmatisierten Armen.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1170238) Verfasst am: 04.01.2009, 01:13 Titel: |
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Armut ist da besonders folgenreich, wo sie dem Kind bereits seinen späteren Platz in der Gesellschaft zuweist. Ohne ihm die Möglichkeit zu geben, sein Potential zu entdecken, entwickeln und umzusetzen. Das scheint mir eine grausame Realität in Deutschland, gerade in Deutschland zu sein. Entgegen aller Selbsttäuschung weist die deutsche Gesellschaft sehr wohl Merkmale einer Klassengesellschaft auf: Undurchlässige soziale Schichten, frühzeitiges Sieben in der Schule und Chancenungleichheit im Bildungssystem. Insofern wird der Mensch durch Armut stigmatisiert, da er durch sie, wie durch ein sichtbares Mal, gezeichnet ist. Solange zumindest, wie sich die Verhältnisse nicht ändern.
Ich möchte ausnahmsweise mal etwas länger zitieren:
Zitat: | A. Die Fakten der Kinderarmut
1. 14 % aller Kinder gelten offiziell als arm.
2.
Das ALG II wurde am 01.01.2005 eingeführt. Es resultiert aus der Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe und wird an bedürftige erwerbsfähige Menschen gezahlt, die keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld I haben.
Seit der Einführung dieses ALG II hat sich die Zahl der auf Sozialhilfe oder Sozialgeld angewiesenen Kinder auf mehr als als 2,5 Millionen verdoppelt.
Heute ist jedes 6. Kind unter 7 Jahren auf Sozialhilfe angewiesen. Besonders betroffen sind Kinder aus Einwandererfamilien.
3.
Die Folgen sind nicht nur finanzieller, sondern auch gesundheitlicher Art. So ist jedes 3. Kind schon bei seiner Einschulung therapiebedürftig.
4.
Es wird geschätzt, dass 5,9 Millionen Kinder in Haushalten mit einem Jahreseinkommen der Eltern von bis zu 15.300 Euro leben. Das sind ca. 1/3 aller kindergeldberechtigten Kinder.
Fazit: Die materielle Armut von Kindern hat sich etwa alle 10 Jahre verdoppelt.
Doch die Armutsspirale dreht sich weiter, wie der neueste, der 3. Armutsbericht der Bundesregierung aus dem Jahr 2008 zeigt. Danach sind 13 Prozent der Deutschen arm. Noch einmal soviel Bundesbürger müssen mit staatlichen Leistungen vor dem Abstieg in die Armut bewahrt werden...
B. Die Auswirkungen der Armut auf die Kinder
Bei den sozial benachteiligten Kindern ist zu beobachten, dass sie
* sich ungesünder ernähren.
* sich weniger bewegen.
* immer häufiger in isolierten Wohnvierteln unter sich bleiben.
* keine guten Schulen besuchen.
* nur mangelhafte Ausbildungsmöglichkeiten haben.
* keine ausreichend soziale Unterstützung haben.
*
Es entwickeln sich "Armutskarrieren". Die fehlenden Bildungschancen führen dazu, dass wichtige Potenziale der Kinder und Jugendlichen verloren gehen. Das habe auch mittelfristig gravierende Folgen auf die volks-wirtschaftliche Leistung.
Jedes 3. Kind wies im Jahr 2004 bei seiner Einschulung therapiebedürftige Entwicklungsstörungen oder Verhaltensauffälligkeiten auf.
Jedes 4. Schulkind habe die Schule "ohne Beherrschung des Mindestmaßes an Kulturtechnik" verlassen, die selbst Hilfsarbeiten erfordern. Die Tendenz ist stark steigend.
Deutschland habe wegen seiner "Familienverarmung und Bildungsverarmung" in den Industrienationen eine negative Spitzenstellung.
Fazit: Kinderarmut ist mehr, als nur wenig Geld zu haben. Armut ist erblich, so das Deutsche Kinderhilfswerk.
C. Ursachen der Kinderarmut
Die Ursachen der Familienarmut sei - so das Deutsche Kinderhilfswerk - im deutschen Steuer- und Sozialsystem zu finden. Familien müssten ein Übermaß an öffentlichen Abgaben tragen.
Laut Familienbericht von 2006 betrugen die öffentlichen Ausgaben für Familien im EU-Durchschnitt 2,1 % des Bruttoinlandsprodukts. In Deutschland erreiche dieser Wert lediglich 1,9 %.
D. Die Forderungen des Deutschen Kinderhilfswerks
Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert einen "schnellen und radikalen Paradigmenwechsel in der Familien- und Kinderpolitik".
Im einzelnen fordert das Deutsche Kinderhilfswerk von der Bundesregierung ein nationales Programm zur Bekämpfung von Kinderarmut sowie ein Maßnahmenpaket mit Zielvorgaben. Der Gesetzgeber müsse zudem die im Steuersystem verankerte Benachteiligung von Familienhaushalten mit Kindern aufheben und das Kindergeld zu einer eigenständigen Kindergrundsicherung ausbauen.
Es müssten zudem flächendeckend Betreuungsangebote für Kinder ab dem zweiten Lebensjahr geschaffen werden.
Auch Kinder mit Migrationshintergrund bräuchten eine bessere Förderung.
Nähers zum Kinderreport 2007 beim Deutschen Kinderhilfswerk. |
http://www.kinder-armut.de/
http://www.kinder-armut.de/solidaritaet-zeigen.html
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1170240) Verfasst am: 04.01.2009, 01:16 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: |
Manche ja.
Du behauptest aber quasi, dass die Armen das fast alle tuten und flöteten; dabei können sich diese sich dasdoch ganz, ganz offensichtlich gar, gar nicht leisten.
Wie doof bist Du eigentlich manchmal? | Nicht alle Armen tun das oben genannte, aber fast alle stigmatisierten Armen. |
Noch so ein quatschmatischer Spruch. Du weisst doch gar nicht, was ein "stigmatisierter Armer" ist, Du Nerd. :-b
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Gergon dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 22.08.2008 Beiträge: 1301
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(#1170241) Verfasst am: 04.01.2009, 01:16 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | Gergon hat folgendes geschrieben: | 208 Euro sollen für einen Hartz IV Empfaenger ausreichen um einem Kind alles zu geben, was es in diesem Alter benötigt? Dieser Betrag reicht noch nicht mal für gesunde Ernaehrung, geschweige denn für neue Kleidung oder Extrawünsche. So etwas ist ein Skandal. Welches Land kann es sich leisten derart wenig für Kinder auszugeben? Anstatt Gutverdienern Steuergeschenke anzubieten waere es sinnvoller alle Hartz IV Saetze um 100 Euro aufzustocken. |
Wenn der Satz 215 Euro betrüge, würden die Eltern die zusätzlichen 7 Euros ja versaufen [/zyn] | Ist ja leider oft genug so. |
Meine Schwester trinkt nicht und hat ihr Leben lang gearbeitet. Als sie allerdings wieder nach Deutschland kam, musste sie einige Zeit von Hartz IV leben. Was das mit 2 schulpflichtigen Kindern bedeutet kann sich jeder vorstellen. Da sie über 50 war bekam sie vom Jobcenter nicht mal mehr Arbeitsvorschlaege. Da hat sie sich selber Jobs gesucht und ist nun weg vom Arbeitsamt.
Mit 4 Euro am Tag sollst Du danach ein Kind ernaehren? Wie soll das klappen? Diese Hartz IV-Kindersaetze sind nur ein schlechter Scherz. Und bekommt einer 10 Euro mehr Kindergeld, so werden diese 10 Euro gleich wieder bei den Hartz IV-Saetzen abgezogen. Kinder sind nun mal auch keine Banker.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1170242) Verfasst am: 04.01.2009, 01:16 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Genug Arme stigmatisieren sich selbst am besten. |
Herzlichen Glückwunsch. Du erfüllst wieder alle Erwartungen.
Zitat: | Auf subtilere Weise wird auch bereits die Armut zum sozialen Stigma, wenn sie etwa als mangelnde Leistungsbereitschaft charakterisiert wird, wenn die Schuld für Armut alleine in einem persönlichen Versagen gesucht wird, wenn Betroffenen projektiv ein Ausruhen in der deutlich ideologisch postulierten, jedoch tatsächlich inexistenten, sozialen Hängematte unterstellt wird, etwa bei Arbeitslosen. |
http://de.wikipedia.org/wiki/Stigmatisierung
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1170244) Verfasst am: 04.01.2009, 01:19 Titel: |
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Die Arbeitslosigkeit sucht man sich selten bewusst aus - die anderen genannten Dinge meist schon.
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Gergon dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 22.08.2008 Beiträge: 1301
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(#1170249) Verfasst am: 04.01.2009, 01:29 Titel: |
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Man wird auch stets nach dem beurteilt wo und wie man wohnt und wie man sich kleidet. Und welcher Hartz IV Empfaenger kann sich das heute aussuchen? Es gibt Stadtteile, da bekommt man, wenn man da wohnt, einen Job schon deshalb nicht, weil die Adresse nicht stimmt. Da zieht auch keiner freiwillig hin. Auslaender und Hartz IV Empfaenger haben aber oft keine Wahl, wenn Wohnungsverlust droht. Die können sich in diesem Stadtteil dann begraben lassen.
In welchem Land gab es noch mal das Kastenwesen? In Deutschland doch nicht, oder?
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16362
Wohnort: Arena of Air
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(#1170269) Verfasst am: 04.01.2009, 02:29 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Hornochse hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Hornochse hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Genug Arme stigmatisieren sich selbst am besten. |
Kannst du das mal näher ausführen? | Man schaue sich die entsprechenden Selbststigmatisierungen auf den Privatsendern an. |
Und du glaubst, anhand dieser Auswahl den Schluss ziehen zu können, dass sich "genug" - ich deute das mal als "recht viele" - Arme selbst stigmatisieren? | Ja. |
Unfassbar. Für eine so bescheuerte Meinung sollte man Dich Kiel holen lassen, aber in Deinem Fall wäre das ja keine Strafe. | Wieso ist die Meinung denn bescheuert? Ich sehe Alkohol- und sonstigen Drogenkonsum, Piercings, Übergewicht, Pornorap, Jamba-Abos, aggressives Verhalten etc. als effektives Mittel der Selbststigmatisierung an. |
Zu jedem Stigma gehört aber jemand, der es als Stigma ansieht. ("Zungenpiercing und Arschgeweih = nicht vertrauenswürdig, klaut bestimmt, drogensüchtig, promiskuitiv", oder wie?) Und ich würde behaupten wollen, daß Drogenprobleme etc. in anderen finanziellen Verhältnissen ganz genauso auftreten, dort vielleicht nur verdeckter sind. In der Tat sind die zusätzlichen Härten, denen Hartz-IV-Empfänger ausgesetzt sind (z.B. Anrechnung des Kindergeldes auf den Regelsatz), ja schon erörtert worden .
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1170340) Verfasst am: 04.01.2009, 10:05 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Die Arbeitslosigkeit sucht man sich selten bewusst aus - die anderen genannten Dinge meist schon. |
Das ist so kurzsichtig gedacht, dass es peinlich ist. Wenn die Eltern arbeitslos sind, in einer Gegend wohnen, in denen viele Arbeitslose wohnen, Langzeit zT, wohl möglich schon in zweiter Generation usw. Was sollen sich die Kinder dort denn aussuchen? Sie wachsen in ihrem Umfeld auf. Da ist die Peer Group und da lernt man, wie man sich verhalten muss, um von der anerkannt zu werden.
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1170364) Verfasst am: 04.01.2009, 12:13 Titel: |
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astarte hat folgendes geschrieben: | Da ist die Peer Group und da lernt man, wie man sich verhalten muss, um von der anerkannt zu werden. |
moeglich, dass dann lebenslaenglich hartz iv kaum vermeidbar ist.
wenn zB eine saufende, kiffende und kriminelle peer group und ihre anerkennung einfach wichtiger sind als schule und die anerkennung, die man dort erfaehrt, dann muss es wohl so kommen. da kann man dann beim besten willen nix dran machen.
aber jeder ist halt irgendwie auch seines eigenen glueckes schmied. und auch in jungen jahren getroffene entscheidungen (wo man leider leicht beeinflussbar ist) haben ihre lebenslaenglichen auswirkungen. man koennte auf die lehrer mit ihren appellen hoeren, man kann aber natuerlich auch auf die peer group hoeren. das ist eine entscheidung mit erheblicher tragweite. wenn man sich allen guten argumenten verschliesst, dann ist da halt einfach nichts zu machen.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1170373) Verfasst am: 04.01.2009, 12:41 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Die Arbeitslosigkeit sucht man sich selten bewusst aus - die anderen genannten Dinge meist schon. |
Die anderen genannten Dinge treffen aber entgegen Deiner Meinung nicht pauschal auf alle Hartzler zu. Und bei denen es zutrifft, ist es meist die Folge von, nicht der Grund für Hartz.
Wieviele Hartzler kennst Du denn persönlich, dass Du Dir Deine These erarbeiten konntest?
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#1170434) Verfasst am: 04.01.2009, 13:52 Titel: |
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Der junge Arme, das Kind von Hartz IV,- oder Niedriglohneltern sucht sich da mal seltenst was aus, sondern findet als ein Art Restbestand was vor, wovon er dann als Zuwendung sowie Anerkennung Gebrauch macht, um überhaupt Kontakte zu haben. Wer am Boden liegt, lann sich nicht wie ein Mittelschichtenjugendlicher geschmäcklicherisch verhalten, sondern muß sehen, wie er aus seiner Ausgrenzung überhaupt sich über Wasser hält. Will er nun nicht nur als bloßer Schatten daherschlöurfen, dann ist er meist froh, überhaupt irgendwelche Kontakte zu knüpfen und kann dann nicht auch noch darüber sinnieren, ob die Gepflogenheiten in seiner peergroup sinn voll sind oder nicht. Der reine Selbstschutz gebietet es ihm, all das zu akzeptieren, was im Rahmen seiner Möglichkeiten liegt.
Wer was anderes hineindeutet, den moralischen Zeigefinger gar schwingt, betreibt lediglich Mittelschichtengeseiere.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1170454) Verfasst am: 04.01.2009, 14:13 Titel: |
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Es geht doch nicht darum, ob wirklich alle Armen menschen derart selbststigmatisiert sind, sondern die Behauptung, dass die Armen allein aufgrund ihrer Armut stigmatisiert sind.
Einigen, wenn auch nicht allen, gelingt der soziale Aufstieg. Und unter denjenigen die den Aufstieg schaffen wird der Anteil der selbststigmatisierten höher sein als der unter allen Armen.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1170459) Verfasst am: 04.01.2009, 14:14 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Es geht doch nicht darum, ob wirklich alle Armen menschen derart selbststigmatisiert sind, sondern die Behauptung, dass die Armen allein aufgrund ihrer Armut stigmatisiert sind.
Einigen, wenn auch nicht allen, gelingt der soziale Aufstieg. Und unter denjenigen die den Aufstieg schaffen wird der Anteil der selbststigmatisierten höher sein als der unter allen Armen. |
Sozialdarwinismus.
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1170472) Verfasst am: 04.01.2009, 14:29 Titel: |
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Übrigens erlebe ich, dass es auf dem Dorf kaum ausgeprägt ist. Es gibt ja keine speziellen Wohnviertel, die gesellschaftlichen Ereignisse, Vereine usw, stehen allen offen. Im Dorf unterscheiden meine Kinder wenig nach Hauptschüler/Realschüler/Gymnasiasten, oder betucht/nicht betucht, gebildet/weniger gebildet. Sondern nach nett/blöd. Im Fußball, im Freundeskreis ist alles vorhanden.
In der Kleinstadt ist es schon ganz anders. Die Hauptschüler kommen zB als Gruppe in die gemeinsame Mensa im Gymnasium und haben schon ein ablehnendes und latent aggressives Verhalten drauf. Man bestätigt sich die gegenseitige Vorurtei, diese bilden Teufelskreise.
In meiner Kindheit (Kleinstadt) war das ganz anders. Weil mein Vater gebildet war, und wir nach seinem frühen Tod zwar arm waren, uns aber im Kreis der Gebildeten bewegten, habe ich weder erlebt, dass wer auf uns runtergeschaut hätte, wegen unserer Armut, noch, dass wir auf ebenso arme runtergeschaut hätten, weil sie nicht so gebildet gewesen wären.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1170517) Verfasst am: 04.01.2009, 15:05 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Es geht doch nicht darum, ob wirklich alle Armen menschen derart selbststigmatisiert sind, sondern die Behauptung, dass die Armen allein aufgrund ihrer Armut stigmatisiert sind.
Einigen, wenn auch nicht allen, gelingt der soziale Aufstieg. Und unter denjenigen die den Aufstieg schaffen wird der Anteil der selbststigmatisierten höher sein als der unter allen Armen. |
Sozialdarwinismus. | Vor allem aber widerlegt es die Behauptung, ALLEIN wegen der Armut würden die Armen stigmatisiert.
Und warum soll man solche Sachen nicht aussprechen? Es kann nicht schaden, auf die von mir aufgezählten Dinge zu verzichten.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1170537) Verfasst am: 04.01.2009, 15:15 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Es geht doch nicht darum, ob wirklich alle Armen menschen derart selbststigmatisiert sind, sondern die Behauptung, dass die Armen allein aufgrund ihrer Armut stigmatisiert sind.
Einigen, wenn auch nicht allen, gelingt der soziale Aufstieg. Und unter denjenigen die den Aufstieg schaffen wird der Anteil der selbststigmatisierten höher sein als der unter allen Armen. |
Sozialdarwinismus. | Vor allem aber widerlegt es die Behauptung, ALLEIN wegen der Armut würden die Armen stigmatisiert. |
Tut es nicht.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1170543) Verfasst am: 04.01.2009, 15:22 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Es kann nicht schaden, auf die von mir aufgezählten Dinge zu verzichten. |
Ne Handgranate in Deine Wohnung würdest du alsoauch akzeptieren?Ich würdesowas balenen.
Mann, Du bist echt noch voll zwölf.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1170549) Verfasst am: 04.01.2009, 15:26 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Es geht doch nicht darum, ob wirklich alle Armen menschen derart selbststigmatisiert sind, sondern die Behauptung, dass die Armen allein aufgrund ihrer Armut stigmatisiert sind.
Einigen, wenn auch nicht allen, gelingt der soziale Aufstieg. Und unter denjenigen die den Aufstieg schaffen wird der Anteil der selbststigmatisierten höher sein als der unter allen Armen. |
Sozialdarwinismus. | Vor allem aber widerlegt es die Behauptung, ALLEIN wegen der Armut würden die Armen stigmatisiert. |
Tut es nicht. | Genauer bitte.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1170550) Verfasst am: 04.01.2009, 15:27 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Es kann nicht schaden, auf die von mir aufgezählten Dinge zu verzichten. |
Ne Handgranate in Deine Wohnung würdest du alsoauch akzeptieren?Ich würdesowas balenen.
Mann, Du bist echt noch voll zwölf. | Genauer bitte.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1170551) Verfasst am: 04.01.2009, 15:27 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Wieso ist die Meinung denn bescheuert? Ich sehe Alkohol- und sonstigen Drogenkonsum, Piercings, Übergewicht, Pornorap, Jamba-Abos, aggressives Verhalten etc. als effektives Mittel der Selbststigmatisierung an. |
Das tun aber auch reichlich Leute, die nicht im eigentlichen Sinne als arm gelten.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1170662) Verfasst am: 04.01.2009, 17:01 Titel: |
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astarte hat folgendes geschrieben: | Wenn die Eltern arbeitslos sind, in einer Gegend wohnen, in denen viele Arbeitslose wohnen, Langzeit zT, wohl möglich schon in zweiter Generation usw. Was sollen sich die Kinder dort denn aussuchen? Sie wachsen in ihrem Umfeld auf. Da ist die Peer Group und da lernt man, wie man sich verhalten muss, um von der anerkannt zu werden. |
Das hat schon was mit "Selbststigmatisierung" zu tun. Man (vor allem Kinder) wollen dazugehören.
Aus meinem Milieu kenne ich genau zwei die studiert haben. Der Sohn von Bäcker ist Ingenieur geworden, der Sohn vom Ladenbesitzer ist Arzt geworden. Wir "Normalos" sind alle Handwerksberufe nachgegangen. Wir sind eher nicht auf die idee gekommen zu studieren. Unsere Väter waren i.d.R. alles ungelernte, sodaß es für uns schon eine Steigerung war.
Daß es weniger um "Armut" sondern um "Zugehörigkeit" geht, wie man sein Leben gestaltet, finde ich von astarte gut wiedergegeben.
astarte hat folgendes geschrieben: | Übrigens erlebe ich, dass es auf dem Dorf kaum ausgeprägt ist. Es gibt ja keine speziellen Wohnviertel, die gesellschaftlichen Ereignisse, Vereine usw, stehen allen offen. Im Dorf unterscheiden meine Kinder wenig nach Hauptschüler/Realschüler/Gymnasiasten, oder betucht/nicht betucht, gebildet/weniger gebildet. Sondern nach nett/blöd. Im Fußball, im Freundeskreis ist alles vorhanden.
In der Kleinstadt ist es schon ganz anders. Die Hauptschüler kommen zB als Gruppe in die gemeinsame Mensa im Gymnasium und haben schon ein ablehnendes und latent aggressives Verhalten drauf. Man bestätigt sich die gegenseitige Vorurtei, diese bilden Teufelskreise.
In meiner Kindheit (Kleinstadt) war das ganz anders. Weil mein Vater gebildet war, und wir nach seinem frühen Tod zwar arm waren, uns aber im Kreis der Gebildeten bewegten, habe ich weder erlebt, dass wer auf uns runtergeschaut hätte, wegen unserer Armut, noch, dass wir auf ebenso arme runtergeschaut hätten, weil sie nicht so gebildet gewesen wären. |
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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satsche registrierter User
Anmeldungsdatum: 30.07.2006 Beiträge: 2091
Wohnort: Südhessen
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(#1170704) Verfasst am: 04.01.2009, 17:41 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | dann frag ich hier auch mal: wie funktioniert diese stigmatisierung, wie wird man stigmatisiert oder herabgewuerdigt? und was kann man vielleicht dagegen tun? |
Wenn jemand das so ad hoc beantworten könnte, brauchte man darüber nicht zu diskutieren. Das ganze ist sehr komplex, wobei -meiner meinung nach- die stigmatisierung sowohl von außen wie von innen kommt.
Da muß ich erst mal länger drüber nachdenken. |
Das öffentliche Schlangestehen ist sicher eine der hässlichsten Seiten der Tafellandschaft. Die Spannung zwischen dem gesamtgesellschaftlichen Verlangen, Armut nicht sehen zu wollen, und der lokalen Sichtbarmachung von Armutsbiographien auf der Straße, macht den Vorgang so skandalös. Hier findet ein klar erkennbarer Bruch mit der Normalität statt. Es gehört zu einer kulturellen Selbstverständlichkeit, dass man als Kunde ein Geschäft während der Öffnungszeiten betreten kann, wann man möchte. Die Tafelwelt hat mit dieser Norm nichts gemeinsam, auch wenn die Sprache versucht, darüber hinweg zu täuschen. Tafeln sind eben keine Geschäfte, sondern ein mehr oder weniger gut organisiertes Umverteilungssystem im Bereich einer Schattenökonomie. Die Menschen, um die es geht, werden “Abholer” oder “Kunden” genannt. Den Begriff “Bedürftige” oder “Arme” vermeiden die meisten – um den Menschen “das bisschen Würde”, das sie haben, zu belassen.
Aus: "Die neue Armenspeisung"
http://www.blaetter.de/
ebenfalls für alle aufklappbar:
"Kinderarmut kleingerechnet"
_________________ Keiner hat das Recht zu gehorchen. Hannah A.
Das, was lebt, ist etwas anderes als das, was denkt. G. Benn
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