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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#1179144) Verfasst am: 12.01.2009, 21:24 Titel: |
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Norm hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: | Norm hat folgendes geschrieben: |
es würde ja auch nichts bringen, wenn die Arbeitszeit einsparbar wäre. Ok, alle hätten mehr Freizeit, aber der Arbeitslosenproblematik würde dadurch kein Stückchen besser (außer vielleicht, dass die arbeitende Bevölkerung sich weniger über ihre Arbeit definieren würde, also evtl. Verringerung der sozialen Exklusion und der psychologischen Folgen von Arbeitslosigkeit) |
Was hab ich davon, wenn ich mich nicht über meine Arbeit definiere (was für nen besch...eidenes Selbstverständnis muss man dafür eigentlich haben?) oder weniger unter Arbeitslosigkeit leide, wenn das Geld trotzdem nicht zum Leben reicht? |
Nun Arbeitslosigkeit hat nicht nur finanzielle Folgen sondern kann ebenso auch psychische haben. Stell dir vor jemand definiert sich stark über seine Arbeit, oder hat ein Umfeld die dieses tut. Dieser jemand wird arbeitslos und bleibt es.
Was du davon hast dich über deine Arbeit zu definieren? Keine Ahnung. Aber viele Menschen wurden so sozialisiert. Ich habe das aus klassischen Studien über Arbeitslose. In einer wurde ein Hilfsprojekt untersucht, das den Arbeitslosen zwar bessere Lebensbedingungen ermöglichte, als den Arbeitslosen in derselben Region, dass sie auch beschäftigte, was es aber dadurch nicht gelang war deren Selbstwertgefühl wieder aufzumöbeln, denn das war geprägt davon als Arbeiter in Erwerbsarbeit etwas zu leisten und dafür nach Leistung entlohnt zu werden. |
Die Leute haben aber vor allem auch deshalb psychische Probleme, weil ihnen hinten und vorn das Geld fehlt mit dem (wohlhabenderen?) Rest der Gesellschaft mithalten zu können.
Wenn sie nicht mehr Geld bekommen, ändert sich da nicht viel.
Das andere wäre die Beschäftigung. Klar, ohne Beschäftigung versauert man mal (nicht jeder gleich schnell und gleich schlimm). Aber für die paar Leute sehe ich nicht ein, das weltweite Wirtschaftssystem so umzukrempeln.
Da gäbs viel einfachere Möglichkeiten.
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1179155) Verfasst am: 12.01.2009, 21:30 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | Ich halte einen Systemwechsel zu weniger Arbeitszeit von unserem System aus unmöglich, da er global geschehen müsste. |
Stimmt, weil die prot. Arbeitsreligion sich weltweit durchgesetzt hat, diese ist eine Weltreligion geworden, dessen angebeteter Messias vor dem man niederzuknien hat heisst Wirtschaftswachstum.
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1179164) Verfasst am: 12.01.2009, 21:39 Titel: |
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Surata hat folgendes geschrieben: | In den meisten anderen Bereichen kann man nicht einfach so Zeit sparen. |
Grundsätzlich ist dies kein unlösbares Problem.
Bisher habe ich ja die gesamte Zeitersparnis den produktiven Arbeiter(heißt das so?) zukommen lassen. Dies lässt sich in den meisten Fällen sicher gerechter aufteilen.
(Nicht in allen.)
_________________ Trish:(
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AlexJ Supermarktoverlord
Anmeldungsdatum: 11.04.2008 Beiträge: 2353
Wohnort: Köln
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(#1179170) Verfasst am: 12.01.2009, 21:42 Titel: Re: Vollbeschäftigung - ganz einfach? |
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Norm hat folgendes geschrieben: | Rasmus hat folgendes geschrieben: | reign hat folgendes geschrieben: | - Begrenzung der Arbeitszeit (6h) würde mehr Arbeitsplätze erzwingen; |
Wie soll das logistisch funktionieren?
Derzeit arbeitet man 8 Stunden Vollzeit, d.h. bei einer Reduzierung auf 6 Stunden müsste ich für jeden vorhandene Arbeiter noch eine zusätzliche Viertel-Kraft einstellen. Die könnten dann aber alle nur 10h die Woche arbeiten, oder ich müsste für gleiche Leistung deutlich mehr Schreibstische, PCs und Stühle etc. finanzieren. |
Wie wäre es mit Studentenjobs? 10 Stunden und außerhalb der üblichen Arbeitszeit sind da doch perfekt. Oder Für das Arbeitsplatzproblem Schictarbeit einrichten, dann ist 12 Stunden lang jemand in der Firma präsent und du sparst auch noch massenhaft Geld für Computer, Schreibtische, Mieten für Rüumlichkeiten, wenn 2 sich einen Platz teilen.
Die meisten Betrieben haben übrigens mehr als einen Angestellten, da kann dann statt 3 Drittelkräften (Viertel sind 2 Stunden bei 6 Stunden Normalarbeitszeit nämlich nicht) 1 ganze Kraft eingestellt werden.
Als ob 6 Stunden die Woche etwas neues wären, was machts du denn wenn ein Angestellter Vater wird und nurnoch Teilzeit arbeiten will? Ihn kündigen oder einen Mathematiker mit der Umstrukturierung der Firma beauftragen? |
Studenten Jobs kommt nur für Betriebe in Frage in der Studenten mit der nötigen Qualifikation vorhanden sind. Wo innerhalb eines Tages oder einer Woche die Qualifikation erworben werden kann ist das vielleicht nicht allzu schwierig, bei denen mit mehr jähriger Ausbildung wird es ein Problem.
Schichtarbeit ist auch nicht für jede Firma eine Lösung. Wenn etwas gemeinsam im Team erarbeitet wird, ist es ziemlich blöde wenn der eine geht wenn der andere kommt. Übergaben(Zeiten in denen beide anwesend sind) können nur begrenzt Abhilfe schaffen. Firmen die an bestimmte Öffnungszeiten gebunden sind, haben nichts davon wenn vor oder nach der Öffnungszeit Mitarbeiter untätig rumstehen.
Das runter drehen auf 6 Stunden ist für die meisten Firmen möglich und für die wenigsten Firmen schlimm solange der Lohn pro Stunde gleich bleibt, nur dürfte es dann eine ganz Menge angepisste Angestellte geben, weil die A weniger verdienen und B zum Teil sehr merkwürdiger Arbeitszeiten bekommen.
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#1179173) Verfasst am: 12.01.2009, 21:46 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: | In den meisten anderen Bereichen kann man nicht einfach so Zeit sparen. |
Grundsätzlich ist dies kein unlösbares Problem.
Bisher habe ich ja die gesamte Zeitersparnis den produktiven Arbeiter(heißt das so?) zukommen lassen. Dies lässt sich in den meisten Fällen sicher gerechter aufteilen.
(Nicht in allen.) |
Selbst wenn man Arbeitszeit in kürzere Schichten einteilen kann: Was, wenn das Geld (wegen weniger Stunden) nicht reicht?
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1179181) Verfasst am: 12.01.2009, 21:53 Titel: |
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Wenn man sich ansieht, welche Masse an Waren tagtäglich in den Industriestaaten vernichtet wird, da die Überproduktion eine Zwangsläufigkeit des Systems ist, kann man sich doch recht einfach ein Bild davon machen, inwiefern Arbeitszeitverkürzungen möglich wären.
Dass dies so nicht zu verwirklichen ist, ist natürlich auch im System begründet.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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(#1179189) Verfasst am: 12.01.2009, 21:56 Titel: Rationaliserungsgewinne |
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Surata hat folgendes geschrieben: | Wolf hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: | In den meisten anderen Bereichen kann man nicht einfach so Zeit sparen. |
Grundsätzlich ist dies kein unlösbares Problem.
Bisher habe ich ja die gesamte Zeitersparnis den produktiven Arbeiter(heißt das so?) zukommen lassen. Dies lässt sich in den meisten Fällen sicher gerechter aufteilen.
(Nicht in allen.) |
Selbst wenn man Arbeitszeit in kürzere Schichten einteilen kann: Was, wenn das Geld (wegen weniger Stunden) nicht reicht? |
Voller Lohnausgleich selbstverständlich! (europaweit)
Schließlich gibt es genügend Rationalisierungsgewinne, aus denen das locker auf Dauer zu finanzieren ist.
Skeptiker
_________________ °
K.I.Z - Frieden
Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video
Informationsstelle Militarisierung e.V.
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#1179190) Verfasst am: 12.01.2009, 21:57 Titel: Re: Rationaliserungsgewinne |
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Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Voller Lohnauagleich selbstverständlich! (europaweit)
Schließlich gibt es genügend Rationalisierungsgewinne, aus denen das locker auf Dauer zu finanzieren ist.
Skeptiker |
Rationalisierungsgewinne? Was wird da wo gewonnen? Was wird da eigentlich rationalisiert?
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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1179197) Verfasst am: 12.01.2009, 22:00 Titel: Re: Rationaliserungsgewinne |
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Surata hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Voller Lohnauagleich selbstverständlich! (europaweit)
Schließlich gibt es genügend Rationalisierungsgewinne, aus denen das locker auf Dauer zu finanzieren ist.
Skeptiker |
Rationalisierungsgewinne? Was wird da wo gewonnen? Was wird da eigentlich rationalisiert? |
Rationalisierung heißt i.d.R. Einsparung von Arbeitsplätzen durch (neue) Maschinen oder effizientere Arbeitsabläufe. Die dadurch sinkenden Kosten erhöhen natürlich im Umkehrschluss den Gewinn.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1179199) Verfasst am: 12.01.2009, 22:01 Titel: Re: irgendwie im System |
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Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Jaaaa. Das kann man so sagen ...-
Skeptiker |
Gibst du mir noch einen Interpretationshinweis?
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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AlexJ Supermarktoverlord
Anmeldungsdatum: 11.04.2008 Beiträge: 2353
Wohnort: Köln
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(#1179200) Verfasst am: 12.01.2009, 22:01 Titel: |
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sehr gut hat folgendes geschrieben: | Wolf hat folgendes geschrieben: | Ich halte einen Systemwechsel zu weniger Arbeitszeit von unserem System aus unmöglich, da er global geschehen müsste. |
Stimmt, weil die prot. Arbeitsreligion sich weltweit durchgesetzt hat, diese ist eine Weltreligion geworden, dessen angebeteter Messias vor dem man niederzuknien hat heisst Wirtschaftswachstum. |
du meinst als Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben wurden? Oder wann gab es mal eine Zeit in der nicht gearbeitet wurde?
Das meiste was bis jetzt Vorgeschlagen wurde läuft auf eine Erhöhung der Löhne hinaus. Das das regional schwierig ist, wenn es nicht global getragen wird, wurde bereits erklärt und es gibt nun mal leider keine Organisation, welche für das Global umsetzen sorgen könnte.
Wenn die reine Arbeitszeit Verringerung(ohne steigende Löhne) meinst so gibt es viele Firmen da liebend gerne mit machen würden, gerade wegen dem Wirtschaftswachstum, bei denen die Arbeitnehmer aber nicht mit machen würden, da sie Persönlich am Ende weniger Geld hätten.
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#1179206) Verfasst am: 12.01.2009, 22:04 Titel: Re: Rationaliserungsgewinne |
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Hornochse hat folgendes geschrieben: |
Rationalisierung heißt i.d.R. Einsparung von Arbeitsplätzen durch (neue) Maschinen oder effizientere Arbeitsabläufe. Die dadurch sinkenden Kosten erhöhen natürlich im Umkehrschluss den Gewinn. |
Und bedeuten weniger Arbeiter.
Ob nun weniger Belegschaft oder kürzere Arbeitszeiten...
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1179210) Verfasst am: 12.01.2009, 22:05 Titel: |
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Surata hat folgendes geschrieben: |
Selbst wenn man Arbeitszeit in kürzere Schichten einteilen kann: Was, wenn das Geld (wegen weniger Stunden) nicht reicht? |
Wenn [fast] alle kürzere Schichten haben, stellt sich dieses Problem nicht.
_________________ Trish:(
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1179212) Verfasst am: 12.01.2009, 22:06 Titel: Re: Rationaliserungsgewinne |
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Surata hat folgendes geschrieben: | Hornochse hat folgendes geschrieben: |
Rationalisierung heißt i.d.R. Einsparung von Arbeitsplätzen durch (neue) Maschinen oder effizientere Arbeitsabläufe. Die dadurch sinkenden Kosten erhöhen natürlich im Umkehrschluss den Gewinn. |
Und bedeuten weniger Arbeiter.
Ob nun weniger Belegschaft oder kürzere Arbeitszeiten... |
Bei gleichem oder gesteigertem Outcome, was die Produktion angeht.
Und jetzt muss man im Prinzip nur noch die Frage beantworten, warum das heute nicht in beschriebener Weise umgesetzt wird (inkl. Lohnausgleich) um zu wissen, was zu tun ist.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#1179213) Verfasst am: 12.01.2009, 22:06 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: |
Selbst wenn man Arbeitszeit in kürzere Schichten einteilen kann: Was, wenn das Geld (wegen weniger Stunden) nicht reicht? |
Wenn [fast] alle kürzere Schichten haben, stellt sich dieses Problem nicht. |
Weil? Wird durch kürzere Schichten für alle deswegen der Gewinn unter den Arbeitern verteilt?
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1179228) Verfasst am: 12.01.2009, 22:14 Titel: |
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Surata hat folgendes geschrieben: |
Weil? | Geld ist doch nur ein Tauschmittel. Weder der Stundenlohn hat einen festen unabänderbaren Wert noch die Waren (bzw das Geld) selbst.
Wo siehst du das theoretische -nicht praktische- Problem?
Zitat: |
Wird durch kürzere Schichten für alle deswegen der Gewinn unter den Arbeitern verteilt? | Natürlich wird nicht der gesamte Gewinn unter den Arbeitern verteilt.
_________________ Trish:(
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AlexJ Supermarktoverlord
Anmeldungsdatum: 11.04.2008 Beiträge: 2353
Wohnort: Köln
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(#1179233) Verfasst am: 12.01.2009, 22:19 Titel: |
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Hornochse hat folgendes geschrieben: | Wenn man sich ansieht, welche Masse an Waren tagtäglich in den Industriestaaten vernichtet wird, da die Überproduktion eine Zwangsläufigkeit des Systems ist, kann man sich doch recht einfach ein Bild davon machen, inwiefern Arbeitszeitverkürzungen möglich wären.
Dass dies so nicht zu verwirklichen ist, ist natürlich auch im System begründet. |
Wie viel von der Überproduktion wird den komplett in den Industriestaaten hergestellt? Wie viel der Überproduktion lässt sich den wirklich einsparen, ohne die Produktionsketten zu vernichten welche die Überproduktion erst möglich machen? Auf Nachfrage zu produzieren ist bei langen(sowohl Zeitlich als auch Stationen) Produktionsketten schwierig.
Wenn ich mir die Liter Milch beim Bauern zwei oder drei Jahre im voraus bestelle, kann der dafür Sorgen das in der Zeit ein Kalb heran wächst, welches mir dann in zwei oder drei Jahren meine Liter Milch produziert. Wenn das alle machen kann der Baue, bei sorgfältiger Planung, dafür sorgen das die Menge der produzierten Milch mit der Nachfrage in etwa übereinstimmt. Vorausgesetzt es gibt keine unvorhergesehenen zwischen Fälle(Krankheit oder Tod einer Milchkuh, Stornierung einer Bestellung und etc.).
Wenn ich mit jetzt eine Pizza bestellen wollte und dafür nicht bei Hallo Pizza(oder so ähnlich) anrufen würde sondern statt dessen am Anfang der Produktionskette(wobei ich für jede Zutat Einzeln anrufen müsste) könnte es ein Jahre dauern bis meine Pizza fertig ist.(Die Tomaten müssen ja erst angepflanzt werden)
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#1179236) Verfasst am: 12.01.2009, 22:20 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: |
Weil? | Geld ist doch nur ein Tauschmittel. Weder der Stundenlohn hat einen festen unabänderbaren Wert noch die Waren (bzw das Geld) selbst.
Wo siehst du das theoretische -nicht praktische- Problem?
Zitat: |
Wird durch kürzere Schichten für alle deswegen der Gewinn unter den Arbeitern verteilt? | Natürlich wird nicht der gesamte Gewinn unter den Arbeitern verteilt. |
Wie könnte man das gesetzlich durchsetzen?
Ich glaube auch nicht, dass, bis auf sicher einige Ausnahmen, soviel Gewinn da ist, dass eine doppelte oder gar dreifache Belegschaft finanziert werden könnte.
Und was ist, wenn jemand seine normale Schicht behalten will aber dafür das doppelte Gehalt will? Könnte man sowas legitim verbieten?
Und wenn das dann sehr viele machen, wo kommt dann die Vollbeschäftigung her?
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1179239) Verfasst am: 12.01.2009, 22:21 Titel: |
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@ AlexJ
Ich habe kein Wort von Planwirtschaft oder Planwirtschaft nach DDR-Art gesagt. Soll das jetzt so etwas wie ein Strohmann sein?
Edit: Empfänger hinzugefügt.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1179241) Verfasst am: 12.01.2009, 22:22 Titel: |
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Surata hat folgendes geschrieben: |
Wie könnte man das gesetzlich durchsetzen? |
Wolf hat folgendes geschrieben: |
Ich halte einen Systemwechsel zu weniger Arbeitszeit von unserem System aus unmöglich, da er global geschehen müsste. |
_________________ Trish:(
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#1179243) Verfasst am: 12.01.2009, 22:23 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: |
Wie könnte man das gesetzlich durchsetzen? |
Wolf hat folgendes geschrieben: |
Ich halte einen Systemwechsel zu weniger Arbeitszeit von unserem System aus unmöglich, da er global geschehen müsste. | |
Das beantwortet aber meine Frage nicht
Wie würde ein solcher Gesetzestext aussehen und wie/wodurch würde er legitimiert?
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1179244) Verfasst am: 12.01.2009, 22:24 Titel: |
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@Surata:
Wolf hat folgendes geschrieben: | Ich halte einen Systemwechsel zu weniger Arbeitszeit von unserem System aus unmöglich, da er global geschehen müsste. |
Markierung durch mich.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#1179247) Verfasst am: 12.01.2009, 22:26 Titel: |
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Hornochse hat folgendes geschrieben: | @Surata:
Wolf hat folgendes geschrieben: | Ich halte einen Systemwechsel zu weniger Arbeitszeit von unserem System aus unmöglich, da er global geschehen müsste. |
Markierung durch mich. |
Nochmal, das wäre nur eine Methode der Umsetzung, nicht der Legitimierung. Aber wie kann sich ein Statt bzw. mehrere Staaten auf diese Weise in nichtstaatliche Arbeitsverhältnisse einmischen?
Wie würde das legitimiert? Durch das GG?
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1179252) Verfasst am: 12.01.2009, 22:31 Titel: |
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Surata hat folgendes geschrieben: | Hornochse hat folgendes geschrieben: | @Surata:
Wolf hat folgendes geschrieben: | Ich halte einen Systemwechsel zu weniger Arbeitszeit von unserem System aus unmöglich, da er global geschehen müsste. |
Markierung durch mich. |
Nochmal, das wäre nur eine Methode der Umsetzung, nicht der Legitimierung. Aber wie kann sich ein Statt bzw. mehrere Staaten auf diese Weise in nichtstaatliche Arbeitsverhältnisse einmischen?
Wie würde das legitimiert? Durch das GG? |
Der Staat hat generell das Recht, auch nichtstaatliche Arbeitsverhältnisse zu regulieren und dies geschieht ja auch (Kündigungsschutz, etc.).
Wir bewegen uns hier allerdings auf der Ebene des Systemwechsels. Da das Privateigentum durch das GG geschützt ist, dürfte sich eine komplette Enteigung nicht machen lassen, wohl aber eine Verstaatlichung der wichtigesten Wirtschaftsbereiche.
Des weitere heißt es im GG ja auch: Eigentum verpflichtet.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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AlexJ Supermarktoverlord
Anmeldungsdatum: 11.04.2008 Beiträge: 2353
Wohnort: Köln
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(#1179255) Verfasst am: 12.01.2009, 22:34 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: |
Weil? | Geld ist doch nur ein Tauschmittel. Weder der Stundenlohn hat einen festen unabänderbaren Wert noch die Waren (bzw das Geld) selbst.
Wo siehst du das theoretische -nicht praktische- Problem? |
Das theoretische und praktische Problem ist der Verbrauch. Während die Produktion gestiegen ist, ist auch der Verbrauch gestiegen. Die Produktion(sowohl die über- als tatsächlicher) lässt sich nicht einfach verringern und in weniger Arbeitszeit ummünzen. Dazu müssten erstmal die Ansprüche gewaltig nach unten Korrigiert werden. Es dürften sich jeden Tag schlangen an den Suppermärkten bilden da nach wenigen Minuten diverse Sachen ausverkauft wären.
Wie sagt der russische Vater meiner Freundin zur Planwirtschaft so schön:
Zitat: | Es gab für alle genug, nur nicht genug von allem. Toilettenpapier kann man nicht Essen. |
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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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(#1179258) Verfasst am: 12.01.2009, 22:37 Titel: Re: Rationaliserungsgewinne |
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Surata hat folgendes geschrieben: | Hornochse hat folgendes geschrieben: |
Rationalisierung heißt i.d.R. Einsparung von Arbeitsplätzen durch (neue) Maschinen oder effizientere Arbeitsabläufe. Die dadurch sinkenden Kosten erhöhen natürlich im Umkehrschluss den Gewinn. |
Und bedeuten weniger Arbeiter.
Ob nun weniger Belegschaft oder kürzere Arbeitszeiten... |
Hornochse hat es im Prinzip schon richtig gesagt.
Durch die intensivere Nutzung der Arbeitskraft lässt sich dessen Menge verringern.
Man spricht in der Betriebswirtschaft dann von sinkenden Lohnstückkosten. Und da liegt Deutschland in Europa schon ziemlich an der Spitze, deshalb auch die enormen Exportüberschüsse.
So ist als die Klage über zu hohe Lohnkosten in der BRD irreführend. Denn erstens sinken diese beständig (- auch dank Hartz IV und anderen Lohndrückermechanismen -) und zweitens muss man die rohen Lohnkosten stets auf den Output beziehen, wie oben gesagt.
Siehe auch:
Lohnquote
Übrigens fährt das Kapital zweigleisig:
Zum einen wird Arbeitskraft wie gesagt intensiver ausgebeutet, zu anderen aber auch der Arbeitstag in vielen Bereichen ausgedehnt, was als extensive Ausbeutung bezeichnet wird.
Skeptiker
_________________ °
K.I.Z - Frieden
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#1179261) Verfasst am: 12.01.2009, 22:38 Titel: |
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Hornochse hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: | Hornochse hat folgendes geschrieben: | @Surata:
Wolf hat folgendes geschrieben: | Ich halte einen Systemwechsel zu weniger Arbeitszeit von unserem System aus unmöglich, da er global geschehen müsste. |
Markierung durch mich. |
Nochmal, das wäre nur eine Methode der Umsetzung, nicht der Legitimierung. Aber wie kann sich ein Statt bzw. mehrere Staaten auf diese Weise in nichtstaatliche Arbeitsverhältnisse einmischen?
Wie würde das legitimiert? Durch das GG? |
Der Staat hat generell das Recht, auch nichtstaatliche Arbeitsverhältnisse zu regulieren und dies geschieht ja auch (Kündigungsschutz, etc.).
Wir bewegen uns hier allerdings auf der Ebene des Systemwechsels. Da das Privateigentum durch das GG geschützt ist, dürfte sich eine komplette Enteigung nicht machen lassen, wohl aber eine Verstaatlichung der wichtigesten Wirtschaftsbereiche.
Des weitere heißt es im GG ja auch: Eigentum verpflichtet. |
Gut, dann wär geklärt, wie man die Gewinne verteilt.
Aber was ist damit:
Surata hat folgendes geschrieben: |
Und was ist, wenn jemand seine normale Schicht behalten will aber dafür das doppelte Gehalt will? Könnte man sowas legitim verbieten?
Und wenn das dann sehr viele machen, wo kommt dann die Vollbeschäftigung her? |
Was, wenn jemand zwei oder drei 4 Stundenschichten machen will? Auch bei verschiedenen Arbeitgebern?
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1179265) Verfasst am: 12.01.2009, 22:42 Titel: |
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Surata hat folgendes geschrieben: | Aber was ist damit:
Surata hat folgendes geschrieben: |
Und was ist, wenn jemand seine normale Schicht behalten will aber dafür das doppelte Gehalt will? Könnte man sowas legitim verbieten?
Und wenn das dann sehr viele machen, wo kommt dann die Vollbeschäftigung her? |
Was, wenn jemand zwei oder drei 4 Stundenschichten machen will? Auch bei verschiedenen Arbeitgebern? |
Meine persönliche Ansicht: Es muss prinzipiell immer die Möglichkeit geben, mehr zu leisten und dadurch auch mehr zu verdienen. Die Frage ist nur, in welchem Ausmaß überhaupt noch die Notwendigkeit dafür bestünde, sofern sich ein Systemwechsel vollziehen ließe.
Edit: Zur Vollbeschäftigung: Wenn das System so eingerichtet wird, dass die Reduzierung des notwendigen Arbeitsaufwandes zur (mindestens) bedarfsdeckenden Produktion nicht mehr zur Profitmaximierung einzelner Unternehmen sondern zur Verringerung der notwendigen Arbeitszeit des Einzelnen genutzt wird, erledigt sich auch die Frage der Vollbeschäftigung.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
Zuletzt bearbeitet von Hornochse am 12.01.2009, 22:44, insgesamt einmal bearbeitet |
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#1179267) Verfasst am: 12.01.2009, 22:43 Titel: |
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Hornochse hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: | Aber was ist damit:
Surata hat folgendes geschrieben: |
Und was ist, wenn jemand seine normale Schicht behalten will aber dafür das doppelte Gehalt will? Könnte man sowas legitim verbieten?
Und wenn das dann sehr viele machen, wo kommt dann die Vollbeschäftigung her? |
Was, wenn jemand zwei oder drei 4 Stundenschichten machen will? Auch bei verschiedenen Arbeitgebern? |
Meine persönliche Ansicht: Es muss prinzipiell immer die Möglichkeit geben, mehr zu leisten und dadurch auch mehr zu verdienen. Die Frage ist nur, in welchem Ausmaß überhaupt noch die Notwendigkeit dafür bestünde, sofern sich ein Systemwechsel vollziehen ließe. |
Ah, ok.
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