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Drusenkopf registrierter User
Anmeldungsdatum: 10.11.2008 Beiträge: 232
Wohnort: Braunau am Inn
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(#1218123) Verfasst am: 19.02.2009, 16:25 Titel: |
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Argáiþ hat folgendes geschrieben: | Dass sich Armeen verfehlen konnten und sich suchen mussten halte ich für ein Gerücht. Vor der Schlacht wurden dann Parlamantäre von beiden Seiten abgeschickt, um evtl. doch noch einen Frieden auszuhandeln. |
Dafür gibt es aber genügend Beispiele. Von Hannibal bis Napoleon sollte hier die Liste reichen.
Da reichen die literarischen Zeugnisse von Herodot bis Tolstoi.
_________________ "Nur wenn man die Formen des Selektionsdrucks erkannt hat, die der Entwicklung eines Verhaltens zugrunde liegen, hat man auch deren Funktion als Anpassung und damit die letzte Ursache erfaßt."
Irenäus Eibl-Eibesfeldt
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#1218251) Verfasst am: 19.02.2009, 19:20 Titel: |
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Drusenkopf hat folgendes geschrieben: | Argáiþ hat folgendes geschrieben: | Dass sich Armeen verfehlen konnten und sich suchen mussten halte ich für ein Gerücht. Vor der Schlacht wurden dann Parlamantäre von beiden Seiten abgeschickt, um evtl. doch noch einen Frieden auszuhandeln. |
Dafür gibt es aber genügend Beispiele. |
Wofür?
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#1218255) Verfasst am: 19.02.2009, 19:29 Titel: |
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Yog-Sothoth hat folgendes geschrieben: |
und unser professor meinte einmal, dass die schlachten und der ort an welchem sie ausgetragen wurden, damals oft zufallssache war. natürlich wurden späher ausgeschickt, aber alles war letztendlich extrem langsam. |
Unbestritten. Ein Blitzkrieg kann nur mit mobiler Kriegsführung gemacht werden, insbesondee müssen mehrere Ziele gleichzeitig angegriffen werden.
Zitat: | wenn ich eine schlachtlinie habe, kann ich sagen, dass meine truppen in diesem gebiet, und mein feind in jenem sich befindet. in der antike war soetwas nicht klar, häufig gab es nur ein heer, das durch das gebiet des feindes zog. wenn man sich die route des alexanderzuges ansieht, geht es hoch und runter, hoch und runter. erobertes gebiet wird dabei nur mit einer schwachen besatzung zurückgelassen. |
Ich weiss jetzt nicht, was du unter "Schlachtlinie" verstehst, aber offenbar meinst du etwas wie einen FRrontverlauf, der eben nur in moderner Zeit geographische Dimensionen einnimmt. Eine "Schlachtlinie" ist ansonsten nur der Verlauf der (vordersten) Glieder in einem Heer, das gab es in älterer Zeit eigentlich viel eher, als in der Blitzkriegzeit. Moderne Heeresverbände sind nicht mehr dicht gestelt und marschiere nicht strikt geordnet auf die Feindarmee zu, dieses Prinzip 8ist durch mehrere Faktoren moderner Waffentechnik obsolet (Linientaktik gegen Maschinengewhr = sehr schlecht).
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Drusenkopf registrierter User
Anmeldungsdatum: 10.11.2008 Beiträge: 232
Wohnort: Braunau am Inn
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(#1218256) Verfasst am: 19.02.2009, 19:29 Titel: |
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Argáiþ hat folgendes geschrieben: | Drusenkopf hat folgendes geschrieben: | Argáiþ hat folgendes geschrieben: | Dass sich Armeen verfehlen konnten und sich suchen mussten halte ich für ein Gerücht. Vor der Schlacht wurden dann Parlamantäre von beiden Seiten abgeschickt, um evtl. doch noch einen Frieden auszuhandeln. |
Dafür gibt es aber genügend Beispiele. |
Wofür? |
Daß deine "Gerüchtetheorie" Unsinn ist.
_________________ "Nur wenn man die Formen des Selektionsdrucks erkannt hat, die der Entwicklung eines Verhaltens zugrunde liegen, hat man auch deren Funktion als Anpassung und damit die letzte Ursache erfaßt."
Irenäus Eibl-Eibesfeldt
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#1218258) Verfasst am: 19.02.2009, 19:31 Titel: |
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Drusenkopf hat folgendes geschrieben: | Argáiþ hat folgendes geschrieben: | Drusenkopf hat folgendes geschrieben: | Argáiþ hat folgendes geschrieben: | Dass sich Armeen verfehlen konnten und sich suchen mussten halte ich für ein Gerücht. Vor der Schlacht wurden dann Parlamantäre von beiden Seiten abgeschickt, um evtl. doch noch einen Frieden auszuhandeln. |
Dafür gibt es aber genügend Beispiele. |
Wofür? |
Daß deine "Gerüchtetheorie" Unsinn ist. |
Schwachsinn.
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Drusenkopf registrierter User
Anmeldungsdatum: 10.11.2008 Beiträge: 232
Wohnort: Braunau am Inn
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(#1218262) Verfasst am: 19.02.2009, 19:34 Titel: |
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Argáiþ hat folgendes geschrieben: | Drusenkopf hat folgendes geschrieben: | Argáiþ hat folgendes geschrieben: | Drusenkopf hat folgendes geschrieben: | Argáiþ hat folgendes geschrieben: | Dass sich Armeen verfehlen konnten und sich suchen mussten halte ich für ein Gerücht. Vor der Schlacht wurden dann Parlamantäre von beiden Seiten abgeschickt, um evtl. doch noch einen Frieden auszuhandeln. |
Dafür gibt es aber genügend Beispiele. |
Wofür? |
Daß deine "Gerüchtetheorie" Unsinn ist. |
Schwachsinn. |
So deutlich hätte ich es selbst nicht sagen wollen.
_________________ "Nur wenn man die Formen des Selektionsdrucks erkannt hat, die der Entwicklung eines Verhaltens zugrunde liegen, hat man auch deren Funktion als Anpassung und damit die letzte Ursache erfaßt."
Irenäus Eibl-Eibesfeldt
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Yog-Sothoth einfach nur zu faul ...
Anmeldungsdatum: 25.08.2008 Beiträge: 184
Wohnort: elbflorenz
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(#1218266) Verfasst am: 19.02.2009, 19:43 Titel: |
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Argáiþ hat folgendes geschrieben: | Yog-Sothoth hat folgendes geschrieben: |
und unser professor meinte einmal, dass die schlachten und der ort an welchem sie ausgetragen wurden, damals oft zufallssache war. natürlich wurden späher ausgeschickt, aber alles war letztendlich extrem langsam. |
Unbestritten. Ein Blitzkrieg kann nur mit mobiler Kriegsführung gemacht werden, insbesondee müssen mehrere Ziele gleichzeitig angegriffen werden.
Zitat: | wenn ich eine schlachtlinie habe, kann ich sagen, dass meine truppen in diesem gebiet, und mein feind in jenem sich befindet. in der antike war soetwas nicht klar, häufig gab es nur ein heer, das durch das gebiet des feindes zog. wenn man sich die route des alexanderzuges ansieht, geht es hoch und runter, hoch und runter. erobertes gebiet wird dabei nur mit einer schwachen besatzung zurückgelassen. |
Ich weiss jetzt nicht, was du unter "Schlachtlinie" verstehst, aber offenbar meinst du etwas wie einen FRrontverlauf, der eben nur in moderner Zeit geographische Dimensionen einnimmt. Eine "Schlachtlinie" ist ansonsten nur der Verlauf der (vordersten) Glieder in einem Heer, das gab es in älterer Zeit eigentlich viel eher, als in der Blitzkriegzeit. Moderne Heeresverbände sind nicht mehr dicht gestelt und marschiere nicht strikt geordnet auf die Feindarmee zu, dieses Prinzip 8ist durch mehrere Faktoren moderner Waffentechnik obsolet (Linientaktik gegen Maschinengewhr = sehr schlecht). |
natürlich meinte ich frontverlauf...hoffe, das hat nicht zu schwerwiegenden verwirrungen geführt.
_________________ hm ...
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Die Fiktion unsanft
Anmeldungsdatum: 15.02.2009 Beiträge: 2022
Wohnort: Düsseldorf
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(#1218664) Verfasst am: 20.02.2009, 00:12 Titel: |
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Es ist schon eine seltsame Frage, ob ein Taktiker und Feldherr eine positive Erscheinung ist, immerhin reden wir hier über das Töten von Menschen in doch eher großem Stil.
Wenn es jedoch darum geht, seine Rolle als Handlanger eines größenwahnsinnigen kleinen Gefreiten zu bewerten, dann steht er eher positiv da.
Er hatte klare Grenzen in seinem Handeln, und er hat unterschieden, zwischen den Teilen einer Bevölkerung, die den Krieg ``führen´´, und Jenen, die auf jeden Fall Opfer sind.
Ich rechne Ihm seinen erzwungenen Freitod hoch an, zu dieser Zeit hätte er mit Leichtigkeit einen anderen Weg wählen können.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1218669) Verfasst am: 20.02.2009, 00:16 Titel: |
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Die Fiktion hat folgendes geschrieben: |
Ich rechne Ihm seinen erzwungenen Freitod hoch an, zu dieser Zeit hätte er mit Leichtigkeit einen anderen Weg wählen können. |
Nein, das haette er nicht, jedenfalls nicht unter den ihm gesetzten Bedingungen und mit seinem Wertesystem. Die Nazis wussten das auch, weshalb es Mord war und kein Freitod.
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
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Die Fiktion unsanft
Anmeldungsdatum: 15.02.2009 Beiträge: 2022
Wohnort: Düsseldorf
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(#1218726) Verfasst am: 20.02.2009, 00:55 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Die Fiktion hat folgendes geschrieben: |
Ich rechne Ihm seinen erzwungenen Freitod hoch an, zu dieser Zeit hätte er mit Leichtigkeit einen anderen Weg wählen können. |
Nein, das haette er nicht, jedenfalls nicht unter den ihm gesetzten Bedingungen und mit seinem Wertesystem. Die Nazis wussten das auch, weshalb es Mord war und kein Freitod.
Gruss, Bernie |
Ich sehe da keinen Widerspruch in meinem Posting zu deiner Aussage.
Ich spreche von einem ``erzwungenem´´ Freitod, und das er wohl lieber diesen Weg gegangen ist, als seine Werte zu verraten. Er hätte seine Werte verraten können, und weiterleben.
Sein Freitod war ein nobles Geschenk an die Nazis. Mit der Erschießung eines derart hochdekorierten Feldherren wäre da wohl ein Erklärungsnotstand entstanden.
Für Ihn sicherlich ein Kompromiss zwischen dem Staat, dem er diente, und dem Regime, das er ablehnte.
Für mich war er ein großer Mann, der sein Handeln bis in die letzte Konsequenz persönlich vertreten hat.
Abgesehen davon, das sein eigentliches Handwerk den Tod von Menschen beinhaltet, ist der Zusammenhang mit den Ideologien des 3ten Reiches eines Beschmutzung seines Namens, die er nicht verdient hat.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1218751) Verfasst am: 20.02.2009, 01:20 Titel: |
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Die Fiktion hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Die Fiktion hat folgendes geschrieben: |
Ich rechne Ihm seinen erzwungenen Freitod hoch an, zu dieser Zeit hätte er mit Leichtigkeit einen anderen Weg wählen können. |
Nein, das haette er nicht, jedenfalls nicht unter den ihm gesetzten Bedingungen und mit seinem Wertesystem. Die Nazis wussten das auch, weshalb es Mord war und kein Freitod.
Gruss, Bernie |
Ich sehe da keinen Widerspruch in meinem Posting zu deiner Aussage.
Ich spreche von einem ``erzwungenem´´ Freitod, und das er wohl lieber diesen Weg gegangen ist, als seine Werte zu verraten. Er hätte seine Werte verraten können, und weiterleben.
Sein Freitod war ein nobles Geschenk an die Nazis. Mit der Erschießung eines derart hochdekorierten Feldherren wäre da wohl ein Erklärungsnotstand entstanden.
Für Ihn sicherlich ein Kompromiss zwischen dem Staat, dem er diente, und dem Regime, das er ablehnte.
Für mich war er ein großer Mann, der sein Handeln bis in die letzte Konsequenz persönlich vertreten hat.
Abgesehen davon, das sein eigentliches Handwerk den Tod von Menschen beinhaltet, ist der Zusammenhang mit den Ideologien des 3ten Reiches eines Beschmutzung seines Namens, die er nicht verdient hat. |
So gesehen ist der Ausdruck "erzwungener Freitod" ein Widerspruch in sich.
Fuer mich war Rommel uebrigens weder ein Nazi noch ein Kriegsverbrecher im engeren Sinne. Ein "grosser Mann" war er allerdings auch nicht. Es war ein Mensch mit Fehlern und Staerken. Ich respektiere seinen bedingungslosen Einsatz fuer die Werte, an die er glaubte, teilen kann ich seine grossenteils anachronistischen Werte allerdings nicht, weil sie ihn ganz zwangslaeufig erst zu einem Kriegsverbrecher im weiteren Sinne machten (einen Soldaten, der fuer Verbrecher kaempfte, weil ihm sein anachronistisches Wertesystem keine andere Wahl liess) und die ihn dann zerstoerten, weil sie ihn in unaufloesbare Widersprueche verwickelten, an denen er zuletzt zerbrach. Ein "grosser Mann" war Rommel fuer mich nicht, eher eine sehr tragische Figur, die ein grausames Schicksal in eine nicht mehr zu seinem Wertesystem passende Zeit verschlagen hat.
Sein Tod war natuerlich absolut kein "Geschenk" an die Nazis, sondern ein kaltbluetig erpresstes "Loesegeld" fuer die Sicherheit seiner Familie. Und nein, Rommel konnte es sich nicht aussuchen, was er machte, als die Nazis das Mordkomplott gegen ihn in die Tat umsetzten. Er war intelligent genug, dass er wusste, dass sein Leben nicht mehr zu retten war, sondern er bloss noch seine Familie vor dem Schlimmsten bewahren konnte. Sowohl Rommels Werte als auch kalte Logik liessen bloss einen einzigen Ausweg, weshalb ich dabei bleibe, dass er eigentlich ermordet wurde. Die Nazis haetten ihn mit Sicherheit als "Verraeter" abgeurteilt und hingerichtet, wenn er nicht auf den ihm angebotenen Deal, der seine Selbsttoetung beinhaltete, eingegangen waere. Eher haette Hitler das im Verborgenen gemacht als darauf verzichtet und Rommel weiter leben lassen. Rommel war zwar nicht direkt Teil der Verschwoerung gegen Hitler, er wusste aber davon und hat nichts getan um das Attentat zu verhindern, fuer Hitler galt er damit schon als Todfeind, der unbedingt beseitigt werden musste.
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
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Die Fiktion unsanft
Anmeldungsdatum: 15.02.2009 Beiträge: 2022
Wohnort: Düsseldorf
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(#1218786) Verfasst am: 20.02.2009, 02:01 Titel: |
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Ich habe es mir zur Angewohnheit gemacht, Figuren der menschlichen Geschichte ausserhalb ihrer Tätigkeit zu bewerten.
Es fällt ganz einfach leichter, wenn man einfach beiseite schiebt, wodurch die Größen unserer Geschichtsschreibung den Weg in die Analen gefunden haben.
Alle großen Herrscher der Geschichte zeichnet wohl Eines aus, das durch ihr Wirken eine Menge Menschen gestorben sind.
Ich sehe Rommel als eine Gestalt, die durchaus willens und fähig war, mit den zur Verfügung stehenden Mitteln den optimalen Nutzen in seinem ``Handwerk´´ zu erzielen.
Unzweifelhaft bestand dieses Handwerk im Töten von Menschen.
Aber auch hier gibt es persönliche Grenzen in der Definition des Auftrages, und in der Verantwortung des Handelns der unterstellten Truppen.
Als Feldmarschall war er ein wichtiges Glied in der Ausführung von Hitlers Ideologie, und aus diesem Grunde wohl auch nicht mehr tragbar.
Letztendlich ist er wohl durch sein Pflichtbewußtsein zur Führung seines Landes einen Weg gegangen, den der reine Intellekt vielleicht früher beendet hätte.
.....vielleicht, ist ja alles reine Spekulation.
Vielleicht suche ich ja auch nur ganz persönlich nach Persönlichkeiten aus dieser Zeit, wo ich nicht nur hirnlose Mittäter eines völkischen Wahnsinns auf entscheidender Ebene sehen kann.
Deine Anmerkung bezüglich Rommels Familie ist natürlich richtig, und mir auch bekannt.
Hatte ich wohl verdrängt.
Das 3te Reich ist ein schweres Thema. Es betrifft direkt den modernen Menschen mit all seinem Wissen und den daraus resultierenden Möglichkeiten.
Rommel ist für diese Zeit, für mich, so'ne Art positiver Fixpunkt.
Kein glänzender Held, aber doch irgendwie einer von den Guten.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1218792) Verfasst am: 20.02.2009, 02:07 Titel: |
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Die Fiktion hat folgendes geschrieben: | Es fällt ganz einfach leichter, wenn man einfach beiseite schiebt, wodurch die Größen unserer Geschichtsschreibung den Weg in die Analen gefunden haben. |
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1218828) Verfasst am: 20.02.2009, 02:52 Titel: |
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Die Fiktion hat folgendes geschrieben: | Es ist schon eine seltsame Frage, ob ein Taktiker und Feldherr eine positive Erscheinung ist, immerhin reden wir hier über das Töten von Menschen in doch eher großem Stil. |
Man kann hier auch eine andere Perspektive einnehmen: Wenn man den Krieg als gegeben hinnimmt ist es natürlich eine lobenswerte Tat eines Feldherren, die Anzahl der Opfer zu minimieren. Wenn der Feldherr über die Entscheidung über Krieg und Frieden maßgeblich beteiligt war, entfällt diese Perspektive natürlich - das war bei Rommel aber nicht der Fall.
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Pfaffenschreck Schwarzwaldelch; möööh
Anmeldungsdatum: 09.05.2006 Beiträge: 6422
Wohnort: City of dope
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(#1220094) Verfasst am: 21.02.2009, 13:34 Titel: |
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Die Fiktion hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Die Fiktion hat folgendes geschrieben: |
Ich rechne Ihm seinen erzwungenen Freitod hoch an, zu dieser Zeit hätte er mit Leichtigkeit einen anderen Weg wählen können. |
Nein, das haette er nicht, jedenfalls nicht unter den ihm gesetzten Bedingungen und mit seinem Wertesystem. Die Nazis wussten das auch, weshalb es Mord war und kein Freitod.
Gruss, Bernie |
Ich sehe da keinen Widerspruch in meinem Posting zu deiner Aussage.
Ich spreche von einem ``erzwungenem´´ Freitod, und das er wohl lieber diesen Weg gegangen ist, als seine Werte zu verraten. Er hätte seine Werte verraten können, und weiterleben.
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Meines Wissens nach hatte er nur die Wahl zwischen Selbsttötung (und damit wurde seine Familie verschont) oder einem "Prozess vor dem Volksgerichtshof, der gleichbedeutend gewesen wäre mit einem Todesurteil (inkl. Sippenhaft). Sein Leben war nicht zu retten.
_________________ Merkwürdig, ich kann mich nicht erinnern, jemals einer kirchlichen Vereinigung beigetreten zu sein. Und doch mußte ich erst austreten, um Nichtmitglied zu werden!
---
In jedem Dorf gibt es eine Fackel, den Lehrer;
Und jemanden, der dieses Licht löscht, den Pfarrer.
Victor Hugo
---
http://www.humanisten-freiburg.de/
Reinschauen, mitmachen, mitgestalten und etwas bewegen.
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Die Fiktion unsanft
Anmeldungsdatum: 15.02.2009 Beiträge: 2022
Wohnort: Düsseldorf
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(#1220844) Verfasst am: 22.02.2009, 00:17 Titel: |
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Pfaffenschreck hat folgendes geschrieben: | Meines Wissens nach hatte er nur die Wahl zwischen Selbsttötung (und damit wurde seine Familie verschont) oder einem "Prozess vor dem Volksgerichtshof, der gleichbedeutend gewesen wäre mit einem Todesurteil (inkl. Sippenhaft). Sein Leben war nicht zu retten. |
Wenn man die letzten Monate seines Lebens betrachtet, dann mag das durchaus zutreffen.
Aber ich denke mir, das er sich diesen ``Vertrauensverlust´´ gegenüber dem GröFaz schon über einen längeren Zeitraum durch seine unbequeme Einstellung erarbeitet hat.
Er hätte auch einfach, so wie Viele andere auch, ein Mitläufer bis zum Ende sein können.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1220848) Verfasst am: 22.02.2009, 00:28 Titel: |
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Die Fiktion hat folgendes geschrieben: | Pfaffenschreck hat folgendes geschrieben: | Meines Wissens nach hatte er nur die Wahl zwischen Selbsttötung (und damit wurde seine Familie verschont) oder einem "Prozess vor dem Volksgerichtshof, der gleichbedeutend gewesen wäre mit einem Todesurteil (inkl. Sippenhaft). Sein Leben war nicht zu retten. |
Wenn man die letzten Monate seines Lebens betrachtet, dann mag das durchaus zutreffen.
Aber ich denke mir, das er sich diesen ``Vertrauensverlust´´ gegenüber dem GröFaz schon über einen längeren Zeitraum durch seine unbequeme Einstellung erarbeitet hat.
Er hätte auch einfach, so wie Viele andere auch, ein Mitläufer bis zum Ende sein können. |
Ja klar hat sich Rommel waehrend des Krieges immer mehr von der deutschen Fuehrung entfremdet, weil ihn die Realitaeten der deutschen Kriegsfuehrung immer mehr in unaufloesbare Widersprueche mit seinem Wertegeruest stuerzten. Er verweigerte sich manchmal sogar manchen besonders widerlichen Befehlen, wie dem mit gefangenen juedischen Soldaten "kurzen Prozess" zu machen, weil solche Befehle mit seinen Werten einer "sauberen Kriegsfuehrung" absolut unvereinbar waren. Rommel konnte sich sowas allerdings auch wegen seiner besonderen Stellung als populaerer Kriegsheld und einer der faehigsten Heerfuehrer der Wehrmacht eher leisten als andere. Was ihm aber letztlich das Genick brach, das war seine erwiesene passive Verwicklung in das Attentat des Kreises um Stauffenberg. Die Nazis wussten, dass Rommel vorher davon wusste und zumindest nichts tat um den Staatsstreich zu verhindern. Das hatte eine voellig neue Qualitaet als das gelegentliche Ignorieren von Mordbefehlen. Das reichte auch im Falle Rommels aus um sein Todesurteil zu besiegeln. Da gab es dann fuer Rommel selber nichts mehr zu retten, hoechsten noch Rommels Familie.
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
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Die Fiktion unsanft
Anmeldungsdatum: 15.02.2009 Beiträge: 2022
Wohnort: Düsseldorf
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(#1220903) Verfasst am: 22.02.2009, 01:18 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Die Fiktion hat folgendes geschrieben: | Pfaffenschreck hat folgendes geschrieben: | Meines Wissens nach hatte er nur die Wahl zwischen Selbsttötung (und damit wurde seine Familie verschont) oder einem "Prozess vor dem Volksgerichtshof, der gleichbedeutend gewesen wäre mit einem Todesurteil (inkl. Sippenhaft). Sein Leben war nicht zu retten. |
Wenn man die letzten Monate seines Lebens betrachtet, dann mag das durchaus zutreffen.
Aber ich denke mir, das er sich diesen ``Vertrauensverlust´´ gegenüber dem GröFaz schon über einen längeren Zeitraum durch seine unbequeme Einstellung erarbeitet hat.
Er hätte auch einfach, so wie Viele andere auch, ein Mitläufer bis zum Ende sein können. |
Ja klar hat sich Rommel waehrend des Krieges immer mehr von der deutschen Fuehrung entfremdet, weil ihn die Realitaeten der deutschen Kriegsfuehrung immer mehr in unaufloesbare Widersprueche mit seinem Wertegeruest stuerzten. Er verweigerte sich manchmal sogar manchen besonders widerlichen Befehlen, wie dem mit gefangenen juedischen Soldaten "kurzen Prozess" zu machen, weil solche Befehle mit seinen Werten einer "sauberen Kriegsfuehrung" absolut unvereinbar waren. Rommel konnte sich sowas allerdings auch wegen seiner besonderen Stellung als populaerer Kriegsheld und einer der faehigsten Heerfuehrer der Wehrmacht eher leisten als andere. Was ihm aber letztlich das Genick brach, das war seine erwiesene passive Verwicklung in das Attentat des Kreises um Stauffenberg. Die Nazis wussten, dass Rommel vorher davon wusste und zumindest nichts tat um den Staatsstreich zu verhindern. Das hatte eine voellig neue Qualitaet als das gelegentliche Ignorieren von Mordbefehlen. Das reichte auch im Falle Rommels aus um sein Todesurteil zu besiegeln. Da gab es dann fuer Rommel selber nichts mehr zu retten, hoechsten noch Rommels Familie.
Gruss, Bernie |
Das 3te Reich ist für mich ein Thema, über das ich jedesmal kotzen könnte.
Wieviele Menschen wären nötig gewesen, es in seinen Anfängen aufzuhalten ?
20 ?, 5 ??, .....oder vielleicht doch nur ein Einziger ?
Hätten 5 Rommels genügt ? Ich denke mal ja.
Mich faszinieren die ``großen´´ Gestalten der Menschengeschichte. Dazu gehören auch durchaus Persönlichkeiten wie Shree Rajneesh Bhagwan.
Was bringt Menschen dazu, solchen Gestalten derart bedingungslos zu folgen ?
Oft hört man Menschen im Nachhinein von einem ``strahlenden Charisma´´ sprechen. Leider bin ich noch keinem Menschen dieser Art begegnet, und so stehe ich mit einem ziemlichen Unverständnis da, und mit der Frage: `` Wie wird ein abgewiesener Kunststudent, und Gefreiter des 1sten Weltkrieges, zu einem Verursacher von 60 Millionen Toten´´ ?
Ich arbeite an einem Weg zum Verständnis, ..........könnte ein langer Weg werden.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1220909) Verfasst am: 22.02.2009, 01:25 Titel: |
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Die Fiktion hat folgendes geschrieben: |
Das 3te Reich ist für mich ein Thema, über das ich jedesmal kotzen könnte.
Wieviele Menschen wären nötig gewesen, es in seinen Anfängen aufzuhalten ?
20 ?, 5 ??, .....oder vielleicht doch nur ein Einziger ?
Hätten 5 Rommels genügt ? Ich denke mal ja. ... |
Nur mal kurz zur Erinnerung. Rommel hatte anfangs keinerlei Motiv die Nazis aufzuhalten. Anfangs bewunderte er Hitler und seine Politik. Seine Distanz zum Nazismus entwickelte sich erst allmaehlich waehrend des Afrikafeldzugs, als er zunehmend Probleme damit bekam viele Befehle, die er bekam, mit seiner Auffassung von "sauberer Kriegfuehrung" in Deckung zu bringen. Zuerst stiess er sich an der Menschenverachtung der Nazis gegenueber dem Feind und spaeter musste er erkennen, dass ihnen das Leben der eigenen Soldaten genauso wenig bedeutete. Das war ein sehr schmerzhafter Prozess. Deshalb haetten auch 100 000 Rommels die Nazis nicht aufgehalten, die haetten ihnen hoechstens den Krieg gewonnen.
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
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Die Fiktion unsanft
Anmeldungsdatum: 15.02.2009 Beiträge: 2022
Wohnort: Düsseldorf
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(#1220926) Verfasst am: 22.02.2009, 01:53 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Die Fiktion hat folgendes geschrieben: |
Das 3te Reich ist für mich ein Thema, über das ich jedesmal kotzen könnte.
Wieviele Menschen wären nötig gewesen, es in seinen Anfängen aufzuhalten ?
20 ?, 5 ??, .....oder vielleicht doch nur ein Einziger ?
Hätten 5 Rommels genügt ? Ich denke mal ja. ... |
Nur mal kurz zur Erinnerung. Rommel hatte anfangs keinerlei Motiv die Nazis aufzuhalten. Anfangs bewunderte er Hitler und seine Politik. Seine Distanz zum Nazismus entwickelte sich erst allmaehlich waehrend des Afrikafeldzugs, als er zunehmend Probleme damit bekam viele Befehle, die er bekam, mit seiner Auffassung von "sauberer Kriegfuehrung" in Deckung zu bringen. Zuerst stiess er sich an der Menschenverachtung der Nazis gegenueber dem Feind und spaeter musste er erkennen, dass ihnen das Leben der eigenen Soldaten genauso wenig bedeutete. Das war ein sehr schmerzhafter Prozess. Deshalb haetten auch 100 000 Rommels die Nazis nicht aufgehalten, die haetten ihnen hoechstens den Krieg gewonnen.
Gruss, Bernie |
Ich sehe das Ganze natürlich mit einem geschichtlichen Wissen, das in seiner Tragweite den damaligen Menschen nicht zur Verfügung stand.
Meine Mutmaßung, das ``5 Rommels´´ genügt hätten, dieses Chaos zu verhindern, setzt natürlich vorraus, das die Endziele frühzeitig erkannt werden.
Aber hier liegt vielleicht auch genau die Fähigkeit sogenannter ``Führer´´, Menschen zu blenden, und Sie ersteinmal für Ziele zu begeistern. Kann gut sein, das sich Rommel am Anfang recht gut aufgehoben fühlte.
Ein sehr komplexes Thema, ......und ich meine auch wirklich komplex, da das Aufdröseln einzelner Faktoren, für mich, irgendwie zu keinerlei Verständnis führt.
Da sind wohl eine Menge menschlicher Faktoren drin, die man erlebt haben muß, um sie bewerten zu können.
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