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Wodurch wird man zum Amokläufer?
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1365802) Verfasst am: 23.09.2009, 22:38    Titel: Antworten mit Zitat

Latina hat folgendes geschrieben:
Das passt halt in unsere Leistungsgesellschaft. Einen Wert hat nur derjenige der grösser, stärker, rücksichtloser ist; derjenige der Erfolg und Macht erringt, Karriere macht. Wie und mit welchen Mitteln ist egal. So ist es kein Wunder, dass die (meisten) Italiener Berlusconi bewundern, ein Mafioso wie er im Buche steht aber mit einem allglatten Grinsen und immer einen flotten Spruch parat.

Hauptsache du hast Kohle, Weiber, eine fette Karre, eine grosse Klappe. Intellekt, Empathie, soziale Stärke etc. ist ja was für Schwuchteln. Böse

Ich muss zugeben, auch ich würde bei entsprechender Behandlung Amok laufen.

Wo ist da eigentlich der Unterschied von Amok und Rache? Oder nennen wir manche Racheakte einfach Amoklauf?

Nebenbei: Berlusconis 'aalglattes Grinsen' wäre ohne seine Schönheitsoperationen ein ziemlich schrumpeliges aalglattes Grinsen mit dicken Tränensäcken, aber das wird immer alles 'aalglatt' gezogen.
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PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana

Beitrag(#1365814) Verfasst am: 23.09.2009, 23:03    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Wo ist da eigentlich der Unterschied von Amok und Rache? Oder nennen wir manche Racheakte einfach Amoklauf?
"La vengeance est un plat qui se mange froid" (Die Rache ist ein Gericht, das kalt gegessen wird)...
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1365815) Verfasst am: 23.09.2009, 23:05    Titel: Antworten mit Zitat

PataPata hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Wo ist da eigentlich der Unterschied von Amok und Rache? Oder nennen wir manche Racheakte einfach Amoklauf?
"La vengeance est un plat qui se mange froid" (Die Rache ist ein Gericht, das kalt gegessen wird)...

Nach heutigem Verständnis sind die meisten Amokläufen lange vorraus geplant und ganz und gar kalt.
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PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana

Beitrag(#1365819) Verfasst am: 23.09.2009, 23:10    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
PataPata hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Wo ist da eigentlich der Unterschied von Amok und Rache? Oder nennen wir manche Racheakte einfach Amoklauf?
"La vengeance est un plat qui se mange froid" (Die Rache ist ein Gericht, das kalt gegessen wird)...

Nach heutigem Verständnis sind die meisten Amokläufen lange vorraus geplant und ganz und gar kalt.
Also ist Amok eine spezielle Form von Rache...
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Grymner
Morgenmuffel



Anmeldungsdatum: 21.02.2008
Beiträge: 429
Wohnort: Schleswig-Holstein

Beitrag(#1365949) Verfasst am: 24.09.2009, 11:39    Titel: Antworten mit Zitat

TV-Tipp zum Thema Mopping:
Heute:
Monitor, ARD 21:45
Ab 50 zu teuer? Wie immer mehr ältere Arbeitnehmer rausgemobbt werden
http://www.wdr.de/tv/monitor/index.php5

Meine Frau (53) hat solche perfieden Methoden am eigenen Leib erfahren.
Sie reagierte mit Depressionen und Schlafstörungen und hatte Angst zur Arbeit zu gehen.
Ja, auch ich dachte an Rache. Die Täter haben Namen und Adressen. Es ist jedoch bei Gewaltphantasien geblieben, da sich meine Frau nach einiger Zeit gegen die Schikanen erfolgreich gewehrt hat.
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Published: November 26, 2006/New York Times
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Smilie
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Grymner
Morgenmuffel



Anmeldungsdatum: 21.02.2008
Beiträge: 429
Wohnort: Schleswig-Holstein

Beitrag(#1365959) Verfasst am: 24.09.2009, 12:00    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:

Wo ist da eigentlich der Unterschied von Amok und Rache? Oder nennen wir manche Racheakte einfach Amoklauf?


Amok: Rache chronisch gedemütigter Schüler?
Der Lehrer, Schulpädagoge und Psychologe Kurt Singer über die Frage, ob Schulen etwas tun können, um das Risiko von Amokläufen zu verringern
Zitat:
Nach den Analysen vorausgegangener Amokläufe stellt sich die Frage: Ist der Amoklauf Jugendlicher die Rache chronisch gedemütigter Schüler? Es sieht so aus, wenn man Abschiedsbriefe, Interneteinträge, Aussagen und die Lebenssituationen solcher Schüler genau betrachtet.

http://www.beltz.de/de/verlagsgruppe-beltz/presse/pressemeldungen/pressemeldung/artikel/2009/03/23/amok-rache-chronisch-gedemuetigter-schueler.html
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Wohnort: MG

Beitrag(#1366000) Verfasst am: 24.09.2009, 13:44    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
PataPata hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Wo ist da eigentlich der Unterschied von Amok und Rache? Oder nennen wir manche Racheakte einfach Amoklauf?
"La vengeance est un plat qui se mange froid" (Die Rache ist ein Gericht, das kalt gegessen wird)...

Nach heutigem Verständnis sind die meisten Amokläufen lange vorraus geplant und ganz und gar kalt.
Was leicht absurd ist, wiel das das gegenteil eines Amoklaufs ist, unter dem man eigentlich eine plötzliche Affekthandlung von aussergewöhnlicher Gewaltbereitschaft versteht.
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Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1366011) Verfasst am: 24.09.2009, 14:11    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Was leicht absurd ist, wiel das das gegenteil eines Amoklaufs ist, unter dem man eigentlich eine plötzliche Affekthandlung von aussergewöhnlicher Gewaltbereitschaft versteht.

Bedeutungen ändern sich im Laufe der Zeit.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1366016) Verfasst am: 24.09.2009, 14:22    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Was leicht absurd ist, wiel das das gegenteil eines Amoklaufs ist, unter dem man eigentlich eine plötzliche Affekthandlung von aussergewöhnlicher Gewaltbereitschaft versteht.

Bedeutungen ändern sich im Laufe der Zeit.
Natürlich, aber diese Änderung ist gradezu absurd, weil die alte bedeutung noch nicht verschwunden ist und genau das gegenteil bedeutet.
Was hier passiert ist, ist die Übernahme einer Wortschöpfung des Boulevard, die eine reflektierte Beschäftigung mit dem Problem behindert, wiel ihre alte Bedeutung eine Komponente der Unerklärbarkeit mit sich brachte, die nun in der neuen Bedeutung nachwirkt.

In Amerika nennt man das ganze "School Shooting" - nicht immer passend, aber zumindest besser als "Amoklauf".
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Testirossi
Gnostiker



Anmeldungsdatum: 12.08.2008
Beiträge: 741
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Beitrag(#1366027) Verfasst am: 24.09.2009, 14:50    Titel: Antworten mit Zitat

Die beste Methode, selbst zum Amokläufer zu werden, ist meiner Meinung nach eine Psychoanalyse.

Vor Jahren bedauerten Psychoanalysten die hohe Suizidrate unter ihren Patienten.
Aktuell konnte ich dazu im Netz aber weder Zahlen noch Berichte finden ... zynisches Grinsen
Bereits dem Uhrahngründungsvater aller Psychoanalyse, Herrn Sigi Freud ist aufgefallen, dass es unter seiner Behandlungsmethode auffällig häufig zu Suiziden kommt, weshalb er sich genötigt fühlte, einen eigenen Todestrieb zu postulieren.
Death Instinct (englisch)
Todestrieb (Wiki)
Death Instinct (Thanatos) (englisch)

Experimentalpsychologie hat folgendes geschrieben:

Die psychoanalytische Theorie / Aggressionstheorie
Ausgehend von unklaren eigenen theoretischen Vorstellungen behauptete 1910 W. Stekel als erster Vertreter der Aggressionstheorie, daß "niemand sich selbst tötet, der nicht einen anderen hat töten wollen oder zumindest den Tod eines anderen wünschte" (Shneidman, 1979). Freud (1917) und Abraham (1916) griffen diese Ansicht auf und vermuten, daß Menschen bei einem vermuteten oder realen Verlust eines anderen Menschen diese Person introjizieren, d. h. sich mit ihr unbewußt identifizieren und in sich integrieren. Die für diese Person empfundene Wut (verlassen worden zu sein) würde damit schließlich zu Selbsthaß, der über depressive Reaktionen schließlich zum Selbstmord führen könnte. Beim Suizid tötet die suizidale Person damit nicht nur sich selbst, sondern auch die andere Person – zusätzlich würde der eigene Tod noch als gerechte Strafe für den Hass empfunden, wegen dem sich der Suizident schuldig fühle.

Eine weitere Theorie Freuds bezieht sich auf den sog. "Thanatostrieb" (Freud, 1909), der als grundlegender Todestrieb der Selbsterhaltung (dem Lebenstrieb) entgegenstünde. Nach Freud lernen die Menschen im Laufe ihrer psychosexuellen Entwicklung, ihren Todestrieb neu aus- und auf andere zu richten, suizidale Menschen sind jedoch durch ihren Selbsthaß nicht dazu in der Lage und richten den Trieb gegen sich selbst.

Das gefettete ist offensichtlich Blödsinn, denn buddhistische Mönche bzw. Äbte von Klöstern töten sich, ohne andere töten zu wollen, auch Bilanzsuizide und Opfersuizide (Jesus, Märtyrer usw.).

Der "Amoklauf" ist wohl sehr eng mit dem Suiuzid verwandt, denn der Amokläfer achtet weder sein eigenes Leben, noch das Leben Anderer.
Der Amoklauf ist wahrscheinlich so alt, wie die Menscheit und keineswegs eine moderne Errungenschaft.
Wiki/Amoklauf
Psycholex


Im Malaiischen sind Amokläufer geürchtete "wütende Krieger", wobei ihre "Wut" zu töten allerdings auch in Friedenszeiten und gegen die eigenen Leute zutage treten kann (irgendwo gelesen), auch Wotan wird bisweilen Woutan, der Wütende genannt, ebenfalls eine Anspielung auf jene Wut des Tötens.
In der Schlacht und wenn der Amokläufer in den "richtigen" Linien massakriert, ist der Berserker der absolute Held, in Friedenszeiten gegen die eigenen Leute dagegen eher weniger gern gesehen.
Wiki hat folgendes geschrieben:
Vielmehr sind Berserker Menschen mit besonderen Eigenschaften, die in den Quellen mal als Elitekrieger, mal als gefährliche Verbrecher auftreten.


Die Todesverachtung der "Amokläufer" galt in früheren Zeiten als heilig, die Amokläufer selbst hielt man von Göttern oder von Dämonen besessen (siehe auch die verschiedenen Charaktere der Voodoo-Gottheiten, von denen eine Person "besessen" sein kann), ihre Taten waren nicht justiziabel, da sie auf göttlichen Befehl hin handelten. Allerdings konnte der "Amokläufer" auch straflos selbst getötet werden, da der die Tat auslösenden "Kriegsgottheit" naturgemäss alle blutigen Opfer angenehm sind (siehe Odin/Wotan).

Natürlich wird und kann eine solche "Amokwut" auch ganz bewusst und auf Abruf erzeugt werden (gewusst wie ...). Bekannte Beispiele sind neben den Berserkern die Assassinen des "Alten vom Berg" ("Haschisch" ist bei dem Phänomen m.E. irrelevant).
Aktuell sind die sog. "Selbstmordattentäter". Auch deren Erscheinen ist nach meinem Dafürhalten eher nur sekundär mit dem Islam oder mit einer Religion verbunden.
(Durch einfachste Mittel kann man aus jedem Menschen ein "Selbstmordattentäter"/"Amokläufer" werden.)
Seltsamer Weise waren die letzten beiden deutschen "Amokläufer" in "psychologischer" Behandlung - damit schliesst sich der Kreis zu den extrem erhöhten Selbstötungsraten während einer Psychoanalyse ...
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"Die Kunst aller grossen Volksführer aber, bestand noch zu allen Zeiten darin, die Aufmerksamkeit der Masse auf einen Feind zu konzentrieren."
(A. H.)
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PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



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Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana

Beitrag(#1366030) Verfasst am: 24.09.2009, 15:01    Titel: Antworten mit Zitat

Testirossi hat folgendes geschrieben:
- damit schliesst sich der Kreis zu den extrem erhöhten Selbstötungsraten während einer Psychoanalyse ...
Mit Statistiken muss man aufpassen. Wenn jemand sich in eine psychologische, psychoanalytische oder psychiatrische Behandlung begibt, befindet er sich wahrscheinlich in einer akuten Selbstmordgefahr (mindestens ist die Wahrscheinlichkeit dazu höher, als bei der Normalbevölkerung). Dass es dann zu einer erhöhten Selbstmordrate unter Patienten kommt, ist nicht erstaunlich...
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fwo
Caterpillar D9



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Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1366035) Verfasst am: 24.09.2009, 15:21    Titel: Antworten mit Zitat

PataPata hat folgendes geschrieben:
Testirossi hat folgendes geschrieben:
- damit schliesst sich der Kreis zu den extrem erhöhten Selbstötungsraten während einer Psychoanalyse ...
Mit Statistiken muss man aufpassen. Wenn jemand sich in eine psychologische, psychoanalytische oder psychiatrische Behandlung begibt, befindet er sich wahrscheinlich in einer akuten Selbstmordgefahr (mindestens ist die Wahrscheinlichkeit dazu höher, als bei der Normalbevölkerung). Dass es dann zu einer erhöhten Selbstmordrate unter Patienten kommt, ist nicht erstaunlich...

Danke für diese Klarstellung.

Dass ein hoher Anteil von Fahrzeugen noch in der Werkstatt war, bevor er auf den Schrott kam, lässt nur sehr bedingt den Schluss zu, dass Werkstätten grundsätzlich dazu neigen, Autos in Schrott zu verwandeln.

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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Testirossi
Gnostiker



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Beitrag(#1366036) Verfasst am: 24.09.2009, 15:22    Titel: Antworten mit Zitat

PataPata hat folgendes geschrieben:
Testirossi hat folgendes geschrieben:
- damit schliesst sich der Kreis zu den extrem erhöhten Selbstötungsraten während einer Psychoanalyse ...
Mit Statistiken muss man aufpassen. Wenn jemand sich in eine psychologische, psychoanalytische oder psychiatrische Behandlung begibt, befindet er sich wahrscheinlich in einer akuten Selbstmordgefahr (mindestens ist die Wahrscheinlichkeit dazu höher, als bei der Normalbevölkerung). Dass es dann zu einer erhöhten Selbstmordrate unter Patienten kommt, ist nicht erstaunlich...

Schon klar ...

aber gerade bei der Psychoanalyse ist (oder war) die Suizidrate - im Vergleich zu anderen Therapieeformen - stark erhöht
(@fwo: hier eine ganz spezielle Werkstatt ...).

Ich führe diese eigentlich auf den ersten Blick gewagte These deshalb an, weil ich ein etwas anderes Modell zur bewussten und gesteuerten Erzeugung von "Amokläufern" und psychiatrischen Selbstmordfällen verwende, das ich allerdings hier nicht weiter ausbreiten will.

Dass solche (psychiatrischen (was sonst!)) Methoden existieren und auch fleissig benutzt werden, habe ich oben versucht anzudeuten.
Wobei Dilettantenpsychologen durch ihre Behandlung aus Unkenntnis Suizide oder "Amokläufe" provozieren, ohne sich über die möglichen fatalen Folgen ihrer an sich hamlos erscheinenden "Therapie" im Klaren zu sein.
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Hornochse
Orthographiefetischist



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Beitrag(#1366039) Verfasst am: 24.09.2009, 15:35    Titel: Antworten mit Zitat

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- Niklas Luhmann -
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Grymner
Morgenmuffel



Anmeldungsdatum: 21.02.2008
Beiträge: 429
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Beitrag(#1366116) Verfasst am: 24.09.2009, 18:28    Titel: Antworten mit Zitat

Radio Tipp:
Deutschlandfunk:
Studiozeit • Aus Kultur- und Sozialwissenschaften 24.09.2009 · 20:10 Uhr
Zitat:
Hoher Bildungs- und Arbeitsdruck, die Forderung nach immer mehr Mobilität und Flexibilität, dazu die Unsicherheit, ob der Arbeitsplatz auch morgen noch sicher ist: Längst haben sich die beruflichen Erwartungen und Ängste über alle Lebensbereiche ausgebreitet.

http://www.dradio.de/dlf/programmtipp/studiozeit-ks/1038149/
Die Sendung gibt es auch als Podcast.
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Published: November 26, 2006/New York Times
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Smilie
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Grymner
Morgenmuffel



Anmeldungsdatum: 21.02.2008
Beiträge: 429
Wohnort: Schleswig-Holstein

Beitrag(#1366167) Verfasst am: 24.09.2009, 19:59    Titel: Antworten mit Zitat

PataPata hat folgendes geschrieben:
Testirossi hat folgendes geschrieben:
- damit schliesst sich der Kreis zu den extrem erhöhten Selbstötungsraten während einer Psychoanalyse ...
Mit Statistiken muss man aufpassen. Wenn jemand sich in eine psychologische, psychoanalytische oder psychiatrische Behandlung begibt, befindet er sich wahrscheinlich in einer akuten Selbstmordgefahr (mindestens ist die Wahrscheinlichkeit dazu höher, als bei der Normalbevölkerung). Dass es dann zu einer erhöhten Selbstmordrate unter Patienten kommt, ist nicht erstaunlich...


Wenn sich jemand in eine psychologische, psychoanalytische oder psychiatrische Behandlung begibt
und suizidgefährdet ist , dann wird ein seriöser Therapeut eine ambulante Behandlung nicht beginnen und den Patienten in ein Krankenhaus (geschützte Umgebung) überweisen. Dort kann dann in aller Ruhe eine Diagnose gestellt werden. Hat sich der körperliche und psychische Zustand des Patienten stabilisiert,
ist an eine, dem Patienten entsprechende, Therapie zu denken.
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fwo
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Beitrag(#1366178) Verfasst am: 24.09.2009, 20:24    Titel: Antworten mit Zitat

Grymner hat folgendes geschrieben:
....
Wenn sich jemand in eine psychologische, psychoanalytische oder psychiatrische Behandlung begibt
und suizidgefährdet ist , dann wird ein seriöser Therapeut eine ambulante Behandlung nicht beginnen und den Patienten in ein Krankenhaus (geschützte Umgebung) überweisen. Dort kann dann in aller Ruhe eine Diagnose gestellt werden. Hat sich der körperliche und psychische Zustand des Patienten stabilisiert,
ist an eine, dem Patienten entsprechende, Therapie zu denken.

Bei denen die sich direkt wegen akuter Suicidgefahr in Behandlung begeben, ist das so, wie Du beschreibst. Aber PataPatas grundsätzlicher Gedanke ist korrekt, dass der Anteil der Suicidgefährdeten der Therapiepatienten sich auch bei den nicht akut gefährdeten signifikant vom Anteil der Suicidgefährdeten in der Gesellschaft unterscheidet: Die depressiven Störungen machen mW den Hauptteil der Therapien.

fwo
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Wolf
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Beitrag(#1366259) Verfasst am: 24.09.2009, 22:39    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Roydans hat folgendes geschrieben:
....
Die Bezeichnung eines potentiellen Amokläufers als Idioten ist typisch für unsere Gesellschaft! In der Regel sind es introvertierte, intelligente Menschen (die es mehr im Kopf als in den Armen haben) die von dem dumpfen Mob(der es mehr in den Armen als im Kopf hat) ausgegrenzt, verhöhnt, schikaniert und beschimpft werden! ....

@Roydans: Deine Geschichte klingt folgerichtig und ich sehe weder einen Grund, sie dir nicht abzunehmen, noch einen, dich Idioten zu nennen.

Was letzteres betrifft, ich sehe drei:
Roydans hat folgendes geschrieben:
...

Roydans hat folgendes geschrieben:
..

Roydans hat folgendes geschrieben:
.

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PataPata
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Beitrag(#1366280) Verfasst am: 24.09.2009, 23:14    Titel: Antworten mit Zitat

Ich will mal etwas von meinem Leben erzählen.Es war eine komplizierte Geschichte, ich werde aber versuchen mich so knapp wie möglich zu halten. Wenn etwas unklar ist könnt Ihr ja immer noch nachfragen.

Vor bald 20 Jahren wurde am Institut, wo ich arbeitete, mein Chef pensioniert. Sein Nachfolger interessierte sich keinen Deut um den Forschungsgegenstand des Institutes (Toxikologie) und noch weniger um meine Arbeiten (Verhaltenstoxikologie) - er wollte einfach auf seinem Gebiet (Immunopharmakologie) arbeiten (dies war Absicht der Schulleitung, um das Institut für Toxikologie langsam sterben zu lassen - aber das ist eine andere Geschichte). Meine Stelle war für ihn daher falsch besetzt und er machte alles, um mich hinauszuekeln (Mobbing in Reinkultur).

Da mir meine Zukunft aber nicht völlig aussichtslos erschien (eine Abteilung für Verhaltensbiologie sollte gebildet werden) hielt ich mich still. Ich schrieb ein Forschungsgesuch, das ich meinem aktuellen Chef (dem Immunologen) unterbreiten musste. Er lehnte es ab mit der Begründung, dass in meine Forschungsrichtung nichts mehr investiert werden soll. Kurz bevor die neue Professur (Verhaltenstoxikologie) besetzt werden sollte, unterbreitete ich das Gesuch dem ernannten Kandidaten, der es gut hiess. Es zeichnete sich somit eine neue Zusammenarbeit ab. Ich reichte das Gesuch ein, und informierte meinen Chef davon. Dieser schrieb einen Brief an die Förderungsstelle, dass er dieses Gesuch nicht unterstütze. Ich erfuhr davon und rastete innerlich aus. Ich war nicht weit davon, eine Amok-Handlung durchzuführen !

Statt dessen wandte ich mich an die rechtliche Beratung der Universität. Diese meinte, dass mein Chef völlig im Unrecht sei, er dürfe mich nicht daran hindern ein Forschungsgesuch einzureichen. Diese Tatsache sei aber nicht sehr wirksam für meine Situation. Ob da nicht noch anderes hinter meinem Chef stehe (ich vermute, dass gewisse Sachen schon bekannt waren, es aber niemand wagte, etwas zu unternehmen).

Ich machte meine Untersuchungen und fand so einiges. Das schlimmste war eine Fälschung von Daten in einer Publikation. Ich suchte dann eine Stelle, wo ich mein Wissen loswerden konnte. Das war sehr schwierig, da niemand sich mit einer so heissen Kartoffel befassen wollte. Schlussendlich fand ich den Erziehungsdirektor des Kantons, der sich bereit stellte der Sache auf den Grund zu gehen. Ich musste eine Anklageschrift auf ein A4-Blatt konzentrieren und ihm unterbreiten. Das machte ich und schickte eine Kopie an verschiedenste Leute und heftete sie an das Aushängebrett des Institutes. Ich wollte nicht, dass die Sache einfach vertuscht werde.

Das war meine Art der Rache - ich hätte aber genauso gut meine Offizierspistole nehmen und einige Personen und dann mich erschiessen können. Die Stimmung, in der ich war, war eigentlich suizidär. Der gewählte Verhaltensbiologe verurteilte mein Handlung vollständig, und eine Zusammenarbeit mit ihm wurde praktisch undenkbar. Es dauerte ein Jahr, bis die Untersuchung abgeschlossen war (während der ganzen Zeit blieb mein Chef im Amt - kaum zum aushalten) und er wurde dann mit sofortiger Wirkung entlassen.

Mir ging es unterdessen immer schlechter (ich hatte das schon erwartet - eben beruflich suizidär...) und bei irgend einem Anlass wurde ich dann hinausgeworfen. Mit mir starb auch das Institut - dort wird keine Toxikologie mehr betrieben, zur Freude der Pharma- und Chemie-Industrie. Seither bin ich "krankheitshalber" in Pension. Unterdessen geht es mir meist gut - danke für die Nachfrage...

Irgendwie habe ich Verständnis (keine Entschuldigung natürlich) für Amok-Läufer. Ich war so oft nahe daran und hielt mich immer wieder mit Mühe zurück. Einmal in dieser Zeit hatte ich kurzfristig sogar Gedanken, meine Familie (ich war zugleich in einer schwierigen Scheidung), die in der damaligen Optik keine Zukunft mehr hatte, von dieser Erde zu "befreien" - auch das konnte ich zum Glück sofort unterdrücken, weiss aber jetzt, wie es einem Menschen zumute ist, der sowas fertigbringt.

Hmm, freier Wille in so einer Situation ? Ich meine ja. Man lässt sich entweder vom inneren Determinismus leiten oder nicht. Ich hatte ein Vetorecht und setzte es ein...
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PataPata
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Beitrag(#1366282) Verfasst am: 24.09.2009, 23:21    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Roydans hat folgendes geschrieben:
....
Die Bezeichnung eines potentiellen Amokläufers als Idioten ist typisch für unsere Gesellschaft! In der Regel sind es introvertierte, intelligente Menschen (die es mehr im Kopf als in den Armen haben) die von dem dumpfen Mob(der es mehr in den Armen als im Kopf hat) ausgegrenzt, verhöhnt, schikaniert und beschimpft werden! ....

@Roydans: Deine Geschichte klingt folgerichtig und ich sehe weder einen Grund, sie dir nicht abzunehmen, noch einen, dich Idioten zu nennen.

Was letzteres betrifft, ich sehe drei:
Roydans hat folgendes geschrieben:
...

Roydans hat folgendes geschrieben:
..

Roydans hat folgendes geschrieben:
.
Eigentlich sollte man Dich auch verwarnen - das ist eine flagrante Beleidigung von Roydans Ausrufezeichen
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Grymner
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Beitrag(#1366296) Verfasst am: 24.09.2009, 23:47    Titel: Antworten mit Zitat

Ich stimme Dir zu, wobei ich eigentlich nur sagen wollte, dass die meisten Therapeuten sich ihrer Verantwortung in der Behandlung von z.B Depressionen wohl bewusst sind.
Soweit ich weiß, tauschen sich Therapeuten bei Supervisionen auch über Patienten aus, um die Einschätzung und den Rat anderer Kollegen einzuholen.
Im Laufe einer Therapie kann es immer wieder zu Komplikationen kommen.
Wichtig ist, dass die “Chemie” zwischen Therapeut und Patient stimmt und es zu einer tragfähigen Beziehung kommt.

Bei den letzten School-Shootings der beiden Jugendlichen aus Deutschland
den Therapeuten irgendeine Mitschuld zu geben, wie es Testirossi indirekt macht, halte ich für zu pauschal, wobei man sich natürlich über unqualifizierte Therapeuten und ungeeignete Therapieformen streiten kann.

Im Augenblick beschäftigen sich die Amerikaner unter anderem mit diesem Problem hier:

Does the use of modern "antidepressant" drugs actually increase the risk of violence, suicide and murder?

http://www.teenscreentruth.com/psychiatry_drugs_suicide.html
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Grymner
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Anmeldungsdatum: 21.02.2008
Beiträge: 429
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Beitrag(#1366301) Verfasst am: 25.09.2009, 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

@PataPata
Respekt für Dein Posting!
Ich muß es erst einmal sacken lassen...
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“There’s class warfare, all right, but it’s my class, the rich class, that’s making war, and we’re winning”.
Warren Buffet
Published: November 26, 2006/New York Times
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Friede den Hütten! Krieg den Palästen!
Georg Büchner im Frühjahr 1834
Smilie
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neinguar
Blue Note



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 3088

Beitrag(#1366325) Verfasst am: 25.09.2009, 01:17    Titel: Antworten mit Zitat

Grymner hat folgendes geschrieben:
Im Augenblick beschäftigen sich die Amerikaner unter anderem mit diesem Problem hier:

Does the use of modern "antidepressant" drugs actually increase the risk of violence, suicide and murder?

http://www.teenscreentruth.com/psychiatry_drugs_suicide.html

Ja, das ist aber nicht ganz neu.

Bei aller Skepsis gegenüber Pharmafirmen und ihrer Lobby- und PR-Macht habe ich nach dem ersten Durchschauen aber auch Zweifel an der Seriosität der von Dir verlinkten Seite. Der Stil ist z.T. suggestiv, die Behauptungen bzgl. der Wirkungen der genannten Medikamente werden nicht belegt, völlig unterschiedliche Medikamententypen werden in einem Atemzug genannt - Stimulanzien wie z.B. Ritalin einerseits, Antidepressiva wie Prozac andererseits....

Und man erfährt nicht einmal, wer die Seite eigentlich betreibt, und nicht nur die Pharmaindustrie, sondern auch manche ihrer Kritiker haben eigene Interessen, oder sind ideologisch gebunden, oder beides.
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Woran du dein Herz hängest, das ist dein Gott - Martin Luther -

Wenn ich Gott wäre, würde ich mich nicht von jedem anbeten lassen wollen - Hilde Ziegler -
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Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11519

Beitrag(#1366359) Verfasst am: 25.09.2009, 08:24    Titel: Antworten mit Zitat

Testirossi hat folgendes geschrieben:
PataPata hat folgendes geschrieben:
Testirossi hat folgendes geschrieben:
- damit schliesst sich der Kreis zu den extrem erhöhten Selbstötungsraten während einer Psychoanalyse ...
Mit Statistiken muss man aufpassen. Wenn jemand sich in eine psychologische, psychoanalytische oder psychiatrische Behandlung begibt, befindet er sich wahrscheinlich in einer akuten Selbstmordgefahr (mindestens ist die Wahrscheinlichkeit dazu höher, als bei der Normalbevölkerung). Dass es dann zu einer erhöhten Selbstmordrate unter Patienten kommt, ist nicht erstaunlich...

Schon klar ...

aber gerade bei der Psychoanalyse ist (oder war) die Suizidrate - im Vergleich zu anderen Therapieeformen - stark erhöht
(@fwo: hier eine ganz spezielle Werkstatt ...).

Und heisst das jetzt dass die Werkstatt Autos kaputt macht oder nur dass sie nicht so gut reparieren kann wie die Konkurrenz?
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posted by Babyface
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1366465) Verfasst am: 25.09.2009, 13:53    Titel: Antworten mit Zitat

Babyface hat folgendes geschrieben:
Testirossi hat folgendes geschrieben:
PataPata hat folgendes geschrieben:
Testirossi hat folgendes geschrieben:
- damit schliesst sich der Kreis zu den extrem erhöhten Selbstötungsraten während einer Psychoanalyse ...
Mit Statistiken muss man aufpassen. Wenn jemand sich in eine psychologische, psychoanalytische oder psychiatrische Behandlung begibt, befindet er sich wahrscheinlich in einer akuten Selbstmordgefahr (mindestens ist die Wahrscheinlichkeit dazu höher, als bei der Normalbevölkerung). Dass es dann zu einer erhöhten Selbstmordrate unter Patienten kommt, ist nicht erstaunlich...

Schon klar ...

aber gerade bei der Psychoanalyse ist (oder war) die Suizidrate - im Vergleich zu anderen Therapieeformen - stark erhöht
(@fwo: hier eine ganz spezielle Werkstatt ...).

Und heisst das jetzt dass die Werkstatt Autos kaputt macht oder nur dass sie nicht so gut reparieren kann wie die Konkurrenz?


Oder es ist eine Werkstatt für z.B. besonders drastische Unfallschäden.

Ich bin sicher der durchschnittliche Unfallchirurg verliert mehr Patienten als ein normaler Dermatologe. Wenn ich unter einem Bus liege würde ich tzrotzdem gerne zum Chrirurgen gebracht werden...
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martymcfly
Bewahrerin der deutschen Sprache



Anmeldungsdatum: 27.09.2009
Beiträge: 27

Beitrag(#1368607) Verfasst am: 28.09.2009, 22:19    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Babyface hat folgendes geschrieben:
Testirossi hat folgendes geschrieben:
PataPata hat folgendes geschrieben:
Testirossi hat folgendes geschrieben:
- damit schliesst sich der Kreis zu den extrem erhöhten Selbstötungsraten während einer Psychoanalyse ...
Mit Statistiken muss man aufpassen. Wenn jemand sich in eine psychologische, psychoanalytische oder psychiatrische Behandlung begibt, befindet er sich wahrscheinlich in einer akuten Selbstmordgefahr (mindestens ist die Wahrscheinlichkeit dazu höher, als bei der Normalbevölkerung). Dass es dann zu einer erhöhten Selbstmordrate unter Patienten kommt, ist nicht erstaunlich...

Schon klar ...

aber gerade bei der Psychoanalyse ist (oder war) die Suizidrate - im Vergleich zu anderen Therapieeformen - stark erhöht
(@fwo: hier eine ganz spezielle Werkstatt ...).

Und heisst das jetzt dass die Werkstatt Autos kaputt macht oder nur dass sie nicht so gut reparieren kann wie die Konkurrenz?


Oder es ist eine Werkstatt für z.B. besonders drastische Unfallschäden.

Ich bin sicher der durchschnittliche Unfallchirurg verliert mehr Patienten als ein normaler Dermatologe. Wenn ich unter einem Bus liege würde ich tzrotzdem gerne zum Chrirurgen gebracht werden...


Ich finde eure Beiträge zu dieser Diskussion echt gut und wertvoll, jedoch stellt sich bei der Frage nach der Sinnhaftigkeit/-losigkeit von Psychoanalyse, -therapie etc. eine andere Frage:

Wird ein Suizidgefährdeter oder mutmaßlicher Amokläufer die Initiative ergreifen, um einen Spezialisten für seine Krankheit aufzusuchen?
Werden andere, in seinem Umfeld lebende Personen ihn zu einem Arztbesuch raten/zwingen?

Wenn wir eines herausgefunden haben, dann dass man den wenigsten dieser Menschen ihr "Problem" ansieht...


Wo also sollen wir anfangen? Sollte man nicht eher die Menschen als die Krankheit betrachten?
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
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Beitrag(#1368616) Verfasst am: 28.09.2009, 22:25    Titel: Antworten mit Zitat

martymcfly hat folgendes geschrieben:
Wird ein Suizidgefährdeter oder mutmaßlicher Amokläufer die Initiative ergreifen, um einen Spezialisten für seine Krankheit aufzusuchen?

Die letzten beiden an die ich mich erinnere taten es.
Hilfreich war es in diesen Fällen nicht.
Mag daran liegen dass eine solche Behandlung sozial geächtet ist oder das falsch behandelt wurde oder es war nichts zu machen.
_________________
Trish:(
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martymcfly
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Anmeldungsdatum: 27.09.2009
Beiträge: 27

Beitrag(#1368630) Verfasst am: 28.09.2009, 22:37    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
martymcfly hat folgendes geschrieben:
Wird ein Suizidgefährdeter oder mutmaßlicher Amokläufer die Initiative ergreifen, um einen Spezialisten für seine Krankheit aufzusuchen?

Die letzten beiden an die ich mich erinnere taten es.
Hilfreich war es in diesen Fällen nicht.
Mag daran liegen dass eine solche Behandlung sozial geächtet ist oder das falsch behandelt wurde oder es war nichts zu machen.



Tut mir leid!
Der Letzte, an den ich mich erinnere, tat es nicht. Niemand wird je wissen, ob er sich nicht trotzdem das Leben genommen hätte.
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Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1368657) Verfasst am: 28.09.2009, 22:57    Titel: Antworten mit Zitat

martymcfly hat folgendes geschrieben:

Tut mir leid!
Der Letzte, an den ich mich erinnere, tat es nicht.
Ich meinte die Amokläufer nicht die Selbstmörder.
Bedauerlich mit 14 bereits einen Selbstmörder zu kennen.
Stand er/sie dir nahe?
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Trish:(
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martymcfly
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Anmeldungsdatum: 27.09.2009
Beiträge: 27

Beitrag(#1368665) Verfasst am: 28.09.2009, 23:05    Titel: Antworten mit Zitat

war mein onkel. Weinen
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