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klauswerner registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.12.2009 Beiträge: 715
Wohnort: Nürnberger Land
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(#1474092) Verfasst am: 19.05.2010, 10:02 Titel: |
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Martha-Helene hat folgendes geschrieben: | Soweit ich weiß, ist das Kind Schneiders vor einigen Jahren gestorben.
Ein gütiger Gott kann so etwas natürlich niemals als Strafe verhängen.
Allmächtig ist er dann nicht, keine Ahnung in welcher Lücke Herr Schneider noch Platz für einen Gott hat. |
Ich habe es ja schon mal angedeutet. Viele Evangelische haben ein ganz anderes Gottesbild als die Katholischen. Da ist Gott so mehr "Die erste Ursache", "Die letzte Ursache", "Vertrauen". Luther hat sich ja schon vom Wunder- und Heiligenglauben losgesagt, die ev. Kirche nach dem 2. Weltkrieg von Ihrem unseligen Verhalten losgesprochen und damit auch ganz vieles an letztverbliebenen "Dogmen" über Bord geworfen.
An so einen "leiblichen, eingreifenden" Gott glauben viele Evangelische nicht mehr, eher so an ein "da muss doch noch was sein"-Gott, an so ein "nach dem Tod kann doch nicht mehr nix sein"-Gott.
Und an so ein "Weil da noch was ist"-Gott da ist, an das Vertrauen, auch mit schwierigen Situationen zu recht zu kommen.
Überhaupt lassen die evangelischen eine ganze Bandbreite von Gottesbildern zu und akzeptieren, das irgendwie doch jeder seinen "eigenen" (von der Vorstellung her) Gott hat.
Trotzallem, also trotz der Verschiedenheit der individuellen Gottesbilder, bilden sie eine "religiöse Gemeinschaft, die sich eben in gemeinsamen Feiern und gemeinsamen Gemeindeleben ausdrückt.
Jeder erklärt sein Gottesbild, um dem andren seine Erfahrungen weiterzugeben, nicht um den anderen sein Gottesbild aufzudrücken.
Ich warne also davor, die Dogmatik im Glauben bei den Katholischen auf die Evangelischen zu übertragen.
PS: wobei ich denke dass bei vielen "normalen" Gläubigen bei den Katholischen das mit dem Gottesbild auch nicht anders ist, man darf es dort nur nicht laut sagen, weil man sich damit ja von der katholischen Dogmatik entfernt (Benedikt: Wer nicht an einen leibhaftigen Teufel glaubt ist nicht mehr römisch-katholisch (leider finde ich das Orginal nicht mehr im Internet))
_________________ Grüßle
klauswerner
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klauswerner registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.12.2009 Beiträge: 715
Wohnort: Nürnberger Land
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(#1474101) Verfasst am: 19.05.2010, 10:17 Titel: |
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Martha-Helene hat folgendes geschrieben: | Die Kommentare sind dagegen etwas informativer:
Zitat: | Da nicht alle gestellten Fragen beantwortet werden und auch die Zweifel der beiden erörtert werden, erlangt das Buch eine ungewöhnliche Tiefe. Diese Tiefe macht Mut ... |
Durch Fragen, die nicht beantwortet werden erlangt das Buch Tiefe...soso
Zitat: | ...dass Glaube und Hoffnung immer wieder neu geschenkt werden, wenn wir alle unsere Gefühle, auch die Verzweiflung, unter das Kreuz Jesu Christi legen dürfen. |
Die Krücke, die man benutzt, um sich mit der Situation auseinanderzusetzen. Wirf all deine Sorgen auf mich.
Dies könnte natürlich auch in Gedanken oder mit anderen ohne Gottglauben geschehen, nur kommt man nicht zu der Erkenntnis eines Wiedersehens im Paradies.
Dass Resignation nicht weiterhilft und man seine Erfahrung in die weitere Lebensgestaltung einbringt, also Hoffnung besteht, kann man aber auch als Atheist bestätigen. Theoretisch müssten die Konsequenzen viel praktischer Art sein als bei Religiösen. Anstoß Heilmittel zu entwickeln, den Kranken die letzte Zeit angenehm zu bereiten, etc. Aber ob das tatsächlich so ist? Davon ist die atheistische Welt vielleicht auch noch nicht so durchdrungen. Vielleicht ein gutes Gedankengerüst für die angedachte Humanistik. |
Viele Atheisten, aber beileibe nicht alle, haben gelernt/erfahren wie man mit Schiksalsschlägen umgeht, wie man sie in das Leben einbaut, ja sogar manchmal Kraft daraus schöpft für einen Neuanfang im Leben. (Dinge hinter sich lassen, inne halten und so).
Viele Menschen, die so was trifft, können aber nur schwer mit Schicksalsschlägen umgehen, besser gesagt sie haben diesen aktiven Prozess der Gestaltung damit nicht gelernt. (Wobei sicher bei fast allen Menschen erst mal die Verzweiflung im Vordergrund steht).
Da kann genau diese Art von "Vertrauen" auf etwas Größeres, siehe anderes Posting von mir, eine aktive Hilfe sein. Dieses "Es gibt mehr als mich und mein Leid", das Trost geben kann. EDIT: Und natürlich die Erfahrung einer erlebten Gemeinschaft. Eben in der Kirche, mit dem Pfarrer, der nach Hause kommt, mit Gemeindemitgliedern, die einen ansprechen, Hilfe anbieten. Auch ausserhalb von bestehenden persönlichen Freundschaften. ENDE EDIT
Und wenn denn so ist: Warum, nicht? Es muss nicht nur EINEN Weg geben mit seinem leid klar zu kommen. Hauptsache Zweck erfüllt. Und das geht auch ganz ohne die so widerliche/idiotische/mittelalterliche/verlogene/widersprüchliche/..(bitte weitere Worte selbst einsetzen) katholische Dogmatik, wie gerade die Evangelischen zeigen.
Nochmals: siehe anderes Posting.
_________________ Grüßle
klauswerner
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Martha-Helene auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 24.02.2010 Beiträge: 1155
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(#1474107) Verfasst am: 19.05.2010, 10:23 Titel: |
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Eine humanistische Denkweise würde sich aber von der evangelischen unterscheiden.
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klauswerner registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.12.2009 Beiträge: 715
Wohnort: Nürnberger Land
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(#1474112) Verfasst am: 19.05.2010, 10:30 Titel: |
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Ach ja noch mal so eine kleine Ergänzung (Beispiel):
Ein geliebtes Familienmitglied stirbt, man ist nun alleine. Da kommt der Pfarrer ins Haus, bietet ganz undogmatisch einfach Gespräche an, kommt vielleicht auch die nächsten Tage noch, immer wieder, hat die Familie vielleich sogar während des Sterbens des Familienmitgliedes, sofern es sich hinzog, begleitet. Bietet vielleicht sogar praktische Hilfe mit Behörden, Ämtern an. Lässt die Trauernden nicht alleine.
Das kann viel helfen. Denn genau diese Gespräche helfen, Trauer und Verzweiflung zu verarbeiten, sein Leben trotz Schicksalsschalg wieder auf die Spur zu bringen, die "neue " Erfahrung in das eigene Leben einzubauen.
Konkret: bei uns im Ort ist eine alleinerziehende Mutter mit EINEM Sohn. Genau der hat vor ca. 1 1/2 Jahren zusammen mit seiner Freundin im Alter von 16/17 Jahren Selbstmord begangen. Unser (evang.) Pfarrer hat die Mutter über ein Jahr immer wieder besucht. Sie hatte die Tendenz sich völlig abzukapseln. EDIT: Und die haben ganz selten mal über Gott gesprochen. ENDE EDIT
Blöde Frage: Wer kommt zu einem einsamen Atheisten?????
_________________ Grüßle
klauswerner
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klauswerner registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.12.2009 Beiträge: 715
Wohnort: Nürnberger Land
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(#1474118) Verfasst am: 19.05.2010, 10:33 Titel: |
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Martha-Helene hat folgendes geschrieben: | Eine humanistische Denkweise würde sich aber von der evangelischen unterscheiden. |
Darf und soll sich auch! Pluralismus im Denken ist immer prima (solange die Gedanken nicht fundamentalistisch sind)
Viele Wege führen nach Rom. Nicht jeder Weg passt zu jedem einzelnen.
_________________ Grüßle
klauswerner
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Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
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(#1474121) Verfasst am: 19.05.2010, 10:35 Titel: |
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klauswerner hat folgendes geschrieben: |
Blöde Frage: Wer kommt zu einem einsamen Atheisten????? |
Atheisten haben keine Seele, deswegen brauchen sie keinen Seelsorger.
[/sarkasmus]
Nee, da kommt gar keiner. Sonst wäre er ja nicht einsam.
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Martha-Helene auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 24.02.2010 Beiträge: 1155
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(#1474129) Verfasst am: 19.05.2010, 10:40 Titel: |
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@klaus-werner
Hört sich ja nett an.
Meines Wissens müssen Pfarrer immer größere Gemeinden versorgen.
Da hat er bestimmt Zeit bei allen Kranken und Einsamen täglich Trost zu spenden.
So gern er das vielleicht wollte.
Persönlich habe ich die Erfahrung, dass man (damals noch als Mitglied) bei einer Kirchengemeinde aktiv um Hilfe bitten kann und garnicht wahrgenommen wird.
Und bei einem Trauergespräch gab es überaus weltliche Ratschläge- da hätte ich auch meinen Bankberater konsultieren können- das kirchliche war null überzeugend.
Als Atheist braucht man viel Kraft aus sich selbst. Ein bisschen Lebenshilfe wie vom HVD wäre aber auch schön.
Zuletzt bearbeitet von Martha-Helene am 19.05.2010, 11:16, insgesamt einmal bearbeitet |
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klauswerner registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.12.2009 Beiträge: 715
Wohnort: Nürnberger Land
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(#1474133) Verfasst am: 19.05.2010, 10:43 Titel: |
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Sanne hat folgendes geschrieben: | Nee, da kommt gar keiner. Sonst wäre er ja nicht einsam. |
Ne, ersthaft: ich habe das ja auch schon erlebt: "Atheistische" Trauerfeier, mit einem bezahlten Redner aus der nächsten großen Stadt.
Sicher der hat gut gesprochen. Aber er hat den Trauernden eben nicht begleitet und immer wieder besucht. Wie es der örtliche Pfarrer tun würde/sollte.
(Wobei: die Vorstellung, wenn der Pfarrer in dem Fall kommt kniet er zusammen mit dir hin und betet: vergesst das, zumindest bei den evangelischen. Das ist schon wieder eher katholisch oder es handelt sich um evangelikale Christen.)
Wenn du also in obiger Situation keinen guten Freundeskreis (wegen alterbedingtem Umzug?) in der nähe hast, keine Familie in der nähe (wegen beruflichem Wegzug der Kinder?) - schon blöde dann als Atheist.
PS zu oben: genau zu meinem ebenfalls atheistischen Freund ist unser (evangelischer) Pfarrer auch gegangen, weil er ihn nicht alle lassen wollte, nach ihm schauen wollte. In unserer Dorfgröße kennt man sich halt noch.
_________________ Grüßle
klauswerner
Zuletzt bearbeitet von klauswerner am 19.05.2010, 10:52, insgesamt einmal bearbeitet |
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klauswerner registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.12.2009 Beiträge: 715
Wohnort: Nürnberger Land
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(#1474142) Verfasst am: 19.05.2010, 10:49 Titel: |
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Martha-Helene hat folgendes geschrieben: | @klaus-werner
Hört sich ja nett an.
Meines Wissens müssen Pfarrer immer größere Gemeinden versorgen.
Da hat er bestimmt Zeit bei allen Kranken und Einsamen täglich Trost zu spenden.
So gern er das vielleicht wollte.
Persönlich habe ich die Erfahrung, dass man (damals noch als Mitglied) bei einer Kirchengemeinde aktiv um Hilfe bitten kann und garnicht wahrgenommen wird.
Und bei einem Trauergespräch gab es überaus weltliche Ratschläge.
Als Atheist braucht man viel Kraft aus sich selbst. Ein bisschen Lebenshilfe wie vom HVD wäre aber auch schön. |
Ich habe in meinem Leben auch einige anständige Pfarrer kennengelernt. Die haben meist auch offen gesagt: sie sind nicht wegen des Glaubens selber sondern wegen dem Seelsorgerischen Pfarrer geworden. Weil sie genau das gesucht haben.
Sie sehen tatsächlich ihren Job als so was wie unabhängige/selbstständige "Sozialarbeiter".
Ich kannte einen, der war lieber im Trinker-Altenheim bei den Menschen dort als auf Altennachmittagen/Kaffekränzchen und Bibelkreisen. Und er hat gerne mit mir Atheisten gestritten, mit mir abundzu seine anstehenden Predigten durchgesprochen. Wir haben uns gut verstanden.
Dummerweise war er katholisch, und so manches "ehrbare" Gemeindemitglied war da nicht so angetan von. Er wurde beim Bischof angeschwärzt (als Anti-Christ), und ins Kloster abberufen.
_________________ Grüßle
klauswerner
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Martha-Helene auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 24.02.2010 Beiträge: 1155
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(#1474143) Verfasst am: 19.05.2010, 10:50 Titel: |
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Ich habe atheistische Trauerfeiern erlebt, da haben die Angehörigen sehr anrührend vom Verstorbenen gesprochen und den hilfreichen Begleitern der letzten Zeit gedankt, statt einen lieben Gott zu loben.
Mir reichts dann zu dem Thema.
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klauswerner registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.12.2009 Beiträge: 715
Wohnort: Nürnberger Land
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(#1474146) Verfasst am: 19.05.2010, 10:54 Titel: |
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Martha-Helene hat folgendes geschrieben: | Ich habe atheistische Trauerfeiern erlebt, da haben die Angehörigen sehr anrührend vom Verstorbenen gesprochen und den hilfreichen Begleitern der letzten Zeit gedankt, statt einen lieben Gott zu loben.
Mir reichts dann zu dem Thema. |
Ist doch ok, habe ich kein Problem damit. Aber nicht alle haben diese Begleitung.
Ich habe wieder einen Pfarrer als Freund, und ihm schon gesagt: zu meiner Beerdigung darf er gerne kommen - als Mensch und ohne Sultane , Priestergewänder will ich auf meiner Beerdigung nicht sehen
_________________ Grüßle
klauswerner
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Mo. over and out
Anmeldungsdatum: 30.11.2007 Beiträge: 12690
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(#1474148) Verfasst am: 19.05.2010, 10:59 Titel: |
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klauswerner hat folgendes geschrieben: | Priestergewänder will ich auf meiner Beerdigung nicht sehen | Wirst du auch nicht.
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klauswerner registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.12.2009 Beiträge: 715
Wohnort: Nürnberger Land
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(#1474151) Verfasst am: 19.05.2010, 11:02 Titel: |
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Mo. hat folgendes geschrieben: | klauswerner hat folgendes geschrieben: | Priestergewänder will ich auf meiner Beerdigung nicht sehen | Wirst du auch nicht. |
Echt??? Wieso bist du dir da so sicher??
_________________ Grüßle
klauswerner
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Martha-Helene auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 24.02.2010 Beiträge: 1155
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(#1474785) Verfasst am: 21.05.2010, 07:56 Titel: |
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Ausgerechnet der heutige hpd-Gedenktag mag auch einen Hinweis geben, wie die Evangelischen ticken. http://hpd.de/node/1952
Über Alexander Pope wird dort geschrieben:
Zitat: | Andererseits rechtfertigt er alles bestehende als gut und stellt das Böse als notwendig zur Erfüllung verborgener Zwecke hin. |
Letztendlich ist alles für etwas gut, man kann auch an schlimmen Situationen wachsen.
Ohne Gottesbezug wäre das auch ein weltlich-humanistischer Ansatz, oder?
Diese Nähe macht es auf der anderen Seite oft umso unverständlicher, warum die Evangelischen nicht noch den letzten Schritt überwinden können, einen Gott zu verneinen oder anzuzweifeln.
Heute wird von einem evangelischen Verband die Rückkehr von Frau Käßmann als Bischöfin vorgeschlagen. Nach ihrem Weggang wäre eine grosse Leere entstanden...
nicht gerade ein Kompliment für Herrn Schneider.
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klauswerner registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.12.2009 Beiträge: 715
Wohnort: Nürnberger Land
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(#1474810) Verfasst am: 21.05.2010, 09:17 Titel: |
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Martha-Helene hat folgendes geschrieben: |
Ausgerechnet der heutige hpd-Gedenktag mag auch einen Hinweis geben, wie die Evangelischen ticken. http://hpd.de/node/1952
Über Alexander Pope wird dort geschrieben:
Andererseits rechtfertigt er alles bestehende als gut und stellt das Böse als notwendig zur Erfüllung verborgener Zwecke hin. |
Interessant finde ich das Schulverbot für Katholiken. Heisst das Anglikaner oder Protestanten dürften zu der Zeit in die Schule? Weiß da einer mehr drüber? Ist doch wieder ein Beweis für die Bildungsfeindlichkeit der Katholen.
Wo man doch immer hört: "Haben die Universitäten gegründet, Bildung gefördert, ...."
Ich höre das jedenfalls zum ertsen mal.
_________________ Grüßle
klauswerner
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#1474812) Verfasst am: 21.05.2010, 09:21 Titel: |
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klauswerner hat folgendes geschrieben: | Martha-Helene hat folgendes geschrieben: |
Ausgerechnet der heutige hpd-Gedenktag mag auch einen Hinweis geben, wie die Evangelischen ticken. http://hpd.de/node/1952
Über Alexander Pope wird dort geschrieben:
Andererseits rechtfertigt er alles bestehende als gut und stellt das Böse als notwendig zur Erfüllung verborgener Zwecke hin. |
Interessant finde ich das Schulverbot für Katholiken. Heisst das Anglikaner oder Protestanten dürften zu der Zeit in die Schule? Weiß da einer mehr drüber? Ist doch wieder ein Beweis für die Bildungsfeindlichkeit der Katholen.
Wo man doch immer hört: "Haben die Universitäten gegründet, Bildung gefördert, ...."
Ich höre das jedenfalls zum ertsen mal. |
Das hat eher was mit den antikatholischen Tendenzen im anglikanischen England zu tun und nicht mit bildungsfeindlichen Katholen.
Aber sicherlich haben die Katholen Universitäten gegründet und Bildung gefördert, aber natürlich nur die Bildung, die der kirchlcihen Lehre entsprach.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1474815) Verfasst am: 21.05.2010, 09:29 Titel: |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: | Aber sicherlich haben die Katholen Universitäten gegründet und Bildung gefördert, aber natürlich nur die Bildung, die der kirchlcihen Lehre entsprach. |
Ebend! Wissen war da immer Herrschaftswissen, das nur demjenigen offenstand, der sich ins System und in seine Hierarchie fügte. Von der Förderung allgemein zugänglichen Wissens kann da keine Rede sein.
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Martha-Helene auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 24.02.2010 Beiträge: 1155
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(#1474838) Verfasst am: 21.05.2010, 10:35 Titel: |
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klauswerner hat folgendes geschrieben: | Interessant finde ich das Schulverbot für Katholiken. Heisst das Anglikaner oder Protestanten dürften zu der Zeit in die Schule? Weiß da einer mehr drüber? Ist doch wieder ein Beweis für die Bildungsfeindlichkeit der Katholen.
Wo man doch immer hört: "Haben die Universitäten gegründet, Bildung gefördert, ...."
Ich höre das jedenfalls zum ertsen mal. |
Bei Popes Geburtsjahr 1688 kommt man zumindest auf die "Glorreiche Revolution" in England.
Wohl eine umbruchreiche Zeit. http://de.wikipedia.org/wiki/Glorious_Revolution
Zitat: | Mit der Revolution endete aber auch die Politik religiöser Toleranz, die König Jakob II. von England gegenüber Katholiken und protestantischen Dissenters betrieben hatte. |
Vielleicht wurde in den Wirren das katholische Schulangebot verboten und in anders ausgerichtete Anstalten wollte man sein Kind nicht geben?
Nicht optimal aber auf diese Weise kann sich natürlich auch ein freierer Geist entwickeln.
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klauswerner registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.12.2009 Beiträge: 715
Wohnort: Nürnberger Land
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(#1474847) Verfasst am: 21.05.2010, 10:48 Titel: |
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Martha-Helene hat folgendes geschrieben: |
Vielleicht wurde in den Wirren das katholische Schulangebot verboten und in anders ausgerichtete Anstalten wollte man sein Kind nicht geben?
Nicht optimal aber auf diese Weise kann sich natürlich auch ein freierer Geist entwickeln. |
Ah, ihr meint der König hat die katholischen Schulen wegen deren Beeinflußung der Kinder geschlossen?
_________________ Grüßle
klauswerner
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Martha-Helene auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 24.02.2010 Beiträge: 1155
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(#1474852) Verfasst am: 21.05.2010, 10:53 Titel: |
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Ja, wer auch immer.
Zumindest war die Stimmung den Katholiken gegenüber feindlich und um den Bogen zu Herrn Schneider wieder zu kriegen - es lagen viele protestantisch - calvinistisch - anglikanische Ideen " sowie vom Parlamentarismus "Bill of Right" in der Luft".
Davon wurde Pope vermutlich auch stark beeinflußt.
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Muellsortierer registrierter User
Anmeldungsdatum: 01.12.2009 Beiträge: 20
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(#1479781) Verfasst am: 01.06.2010, 22:36 Titel: |
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Präses Schneider: Kirchenaustritt unvereinbar mit Glauben
Frankfurt a.M. (epd). Der amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, hält einen Kirchenaustritt für unvereinbar mit dem christlichen Glauben.
http://www.ekd.de/aktuell_presse/news_2010_05_29_rv_chrismon_kirchenaustritt.html
Unvereinbar mit dem Glauben des religiös verstrahlten Herrn Schneider, aber ein großer Schritt hin zur mentalen Dekontaminierung.
Leib Christi! Die habense doch nich mehr alle!
_________________ Zu dumm für Wissenschaft? Versuch´s mit Religion!
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HiobHolbach registrierter User
Anmeldungsdatum: 28.07.2007 Beiträge: 1715
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klauswerner registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.12.2009 Beiträge: 715
Wohnort: Nürnberger Land
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(#1490755) Verfasst am: 25.06.2010, 01:25 Titel: |
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super link, danke.
hier noch ne ergänzung dazu:
http://www.presseportal.de/pm/55310/1636695/ekd_evangelische_kirche_in_deutschland
Schade das diese Diskussion nicht im Fernsehen übertragen wurde. So was ist interessant, und auf diesem Niveau brauchen wir die Auseinandersetzung dringend (siehe Hitchens Disput).
Das kann gegenseitig Verständnis wecken und befruchten.
Ich kann nur sagen: mehr davon in Deutschland! Aufrichtiger, ehrlicher, offener Disput.
Kein gegenseitiges Niedermachen
ps: ok, bei der RKK schon ein bisschen
_________________ Grüßle
klauswerner
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HiobHolbach registrierter User
Anmeldungsdatum: 28.07.2007 Beiträge: 1715
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(#1491147) Verfasst am: 26.06.2010, 10:47 Titel: |
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PR-Arbeit auf evangelisch:
"2000 evangelische Gemeinden bieten Public Viewing an. Nationalspieler wie Cacau oder Mesut Özil beten öffentlich vor dem Anpfiff. Fußball und Gott, geht das zusammen? Ja, meint Nikolaus Schneider, Ratspräsident der Evangelischen Kirche in Deutschland."
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1210764/
_________________ Bibel- und Kirchenkritik: www.reimbibel.de
Kritik an § 217 StGB (Verbot der professionellen Suizidhilfe): www.reimbibel.de/217.htm
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HiobHolbach registrierter User
Anmeldungsdatum: 28.07.2007 Beiträge: 1715
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(#1493703) Verfasst am: 01.07.2010, 12:31 Titel: |
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"Kirche - Der amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider fordert, dass die menschliche Würde auch im Internet geschützt wird. Die öffentliche Kommunikation im Netz brauche Spielregeln, sagte Schneider am Mittwoch beim medienforum.nrw in Köln. Selbstregulierung allein sei nicht ausreichend.
Früher sei das, was an die Öffentlichkeit gelangte, gefiltert worden, sagte Schneider: "Es kam nicht alles auf den Marktplatz und das war gut so." "
http://www.evangelisch.de/themen/medien/schneider-fordert-schutz-der-menschenw%C3%BCrde-im-netz19952
Wenn das Internet von den Kirchen gefiltert würde, würde auch die Würde der Würdenträger (haha) weniger entwürdigt. Und im Filtern haben die Kirchen ja Erfahrung: Inhalte der Bibel, Geschichte der Kirchen, Finanzen der Kirchen, Schweinepriestertum. Nun kommt einiges auf den Marktplatz und das ist gut so. Und weil Herr Schneider besonders häufig populistisch schwadroniert statt die Jungfrau Maria zu preisen, sind auch zwei Threads für ihn nicht zu viel.
_________________ Bibel- und Kirchenkritik: www.reimbibel.de
Kritik an § 217 StGB (Verbot der professionellen Suizidhilfe): www.reimbibel.de/217.htm
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klauswerner registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.12.2009 Beiträge: 715
Wohnort: Nürnberger Land
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(#1493707) Verfasst am: 01.07.2010, 12:37 Titel: |
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HiobHolbach hat folgendes geschrieben: | "Kirche - Der amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider fordert, dass die menschliche Würde auch im Internet geschützt wird. Die öffentliche Kommunikation im Netz brauche Spielregeln, sagte Schneider am Mittwoch beim medienforum.nrw in Köln. Selbstregulierung allein sei nicht ausreichend.
Früher sei das, was an die Öffentlichkeit gelangte, gefiltert worden, sagte Schneider: "Es kam nicht alles auf den Marktplatz und das war gut so." "
http://www.evangelisch.de/themen/medien/schneider-fordert-schutz-der-menschenw%C3%BCrde-im-netz19952
Wenn das Internet von den Kirchen gefiltert würde, würde auch die Würde der Würdenträger (haha) weniger entwürdigt. Und im Filtern haben die Kirchen ja Erfahrung: Inhalte der Bibel, Geschichte der Kirchen, Finanzen der Kirchen, Schweinepriestertum. Nun kommt einiges auf den Marktplatz und das ist gut so. Und weil Herr Schneider besonders häufig populistisch schwadroniert statt die Jungfrau Maria zu preisen, sind auch zwei Threads für ihn nicht zu viel. |
Wo steht das er möchte, dass das die Kirchen tun? Erst neulich war vom Datenschutzbeauftragten zu hören, das es ein Löschrecht oder Verfallsdatum geben müsse um den Datenschutz des einzelnen besser zu gewährleisten.
_________________ Grüßle
klauswerner
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HiobHolbach registrierter User
Anmeldungsdatum: 28.07.2007 Beiträge: 1715
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(#1493724) Verfasst am: 01.07.2010, 13:06 Titel: |
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Nein, Herr Schneider fordert nicht, dass die Kirchen das Internet filtern.
Das ist ja das Schöne, dass die Kirchen so wenig Kontrolle über das Internet haben. Wenn ich sehe, was z.B. derwesten.de und rp-online.de (wo ich manchmal poste) inzwischen an kirchenkritischen Leserkommentaren akzeptieren, freut mich, dass zumindest online Kirchengegner bei großen und ansonsten kirchenfreundlichen Zeitungen wie WAZ und RP ein Forum haben.
_________________ Bibel- und Kirchenkritik: www.reimbibel.de
Kritik an § 217 StGB (Verbot der professionellen Suizidhilfe): www.reimbibel.de/217.htm
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22285
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(#1493726) Verfasst am: 01.07.2010, 13:09 Titel: |
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HiobHolbach hat folgendes geschrieben: | Nein, Herr Schneider fordert nicht, dass die Kirchen das Internet filtern. |
Und warum fabulierst du dann davon, was wäre wenn, "wenn das Internet von den Kirchen gefiltert würde"?
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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HiobHolbach registrierter User
Anmeldungsdatum: 28.07.2007 Beiträge: 1715
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(#1493731) Verfasst am: 01.07.2010, 13:20 Titel: |
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Ich wollte deutlich machen, dass es einen neuen Marktplatz gibt, den die Kirchen - zumindest derzeit - nicht unter Kontrolle habe. Ist das so schwer zu verstehen?
_________________ Bibel- und Kirchenkritik: www.reimbibel.de
Kritik an § 217 StGB (Verbot der professionellen Suizidhilfe): www.reimbibel.de/217.htm
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22285
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(#1493814) Verfasst am: 01.07.2010, 16:53 Titel: |
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HiobHolbach hat folgendes geschrieben: | Ich wollte deutlich machen, dass es einen neuen Marktplatz gibt, den die Kirchen - zumindest derzeit - nicht unter Kontrolle habe. Ist das so schwer zu verstehen? |
Nein, es ist überhaupt nicht schwer zu verstehen. Es ist auch nicht schwer zu verstehen, warum deine Formulierung dabei so gestaltet ist, dass es sich zunächst so anhört, als ob Schneider bzw. die Kirchen das Internet filtern/kontrollieren wollen würden.
Ist es so schwer zu verstehen, dass ich von solchen Insinuationen nicht amüsiert bin?
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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