Wer sagt denn eigentlich, dass die Berliner Mauer 'ne schlechte Idee war?

[Sticky]

[Bravopunk]

[beachbernie]

[hainer]

Ich erinner mich an einen Auslandsbericht wo ein Kamerateam eine CSU-Delegation nach Israel begleitete. Es fand ein Treffen mit jüdischen Siedlern statt. Die baten die Bayern um technische Unterstützung für den Mauerbau. "Ihr habt ja Erfahrung damit"

Die peinlich-verdruckten Gesichter der CSU-Fritzen waren nicht mit Geld zu bezahlen.

[York]

[beachbernie]

[Evilbert]

[Nordseekrabbe]

[Nordseekrabbe]

[beachbernie]

[Telliamed]

Kaum jemand, der lange in der DDR gelebt hat, wird sie wiederhaben wollen, wie sie war, und die Mauer drumherum.

Allerdings kommt mit Regelmäßigkeit immer wieder von Leuten, die nicht lange in der DDR gelebt haben, die fehlende Reisefreiheit.

Es darf gestattet sein, bei der Güterabwägung noch andere Dinge ins Spiel zu bringen. Ich nehme vorweg, dass dann von Leuten, die nicht in der DDR gelebt haben, für gewöhnlich der Einwand kommt, dass das angesichts der wirtschaftlichen Ineffektivität sowieso nicht lange hätte gutgehen können. Und es ging ja auch nicht länger gut, die DDR implodierte.
Es ist dann ein Unterschied, wenn man, zwanzig Jahre nach dessen Untergang, sozusagen von einem "betriebswirtschaftlichen Standpunkt" von außen aus, auf die offizielle Fassade dieses zum Untergang verurteilten, z. T. putzigen, hoch militarisierten Staatengebildes mit seinen (gespenstisch an die Zeit vor 1945 gemahnenden) Fackelzügen, Plakaten und Losungen schaut,

oder eines Menschen mit seinen Alltagssorgen, der zwar weiß, dass es jetzt ein soziales Sicherheitssystem gibt, das kein Geschenk, sondern eine Errungenschaft der arbeitenden Menschen ist, das immer mehr ausgehöhlt wird und aus dem etliche Menschen herausfallen,

und der dann feststellen wird:

Es gab in der DDR keine Arbeitslosigkeit und keine Drohung damit, was für das Selbstwertgefühl eines Menschen wichtig ist (inwiefern er dann noch seine Reisefreiheit mangels flüssigen Geldes wahrnehmen kann, sei dahingestellt). 93 Prozent der Frauen im arbeitsfähigen Alter waren werktätig, es gab kaum so eine Erscheinung wie die "Hausfrau", das brachte große Belastungen bei ihrem Versuch, Berufstätigkeit und Familie zu vereinbaren, mit sich. Was hier im FGH eine große Rolle spielt: es gab große, nahezu religionsfreie Zonen, in denen die Kirchen keinen Einfluß mehr auf wichtige Lebensentscheidungen (z. B. Schwangerschaftsabbruch) hatten.
Man konnte Angst vor Stasi und Militärapparat haben - vor den Betrügereien der Banken und Immobilienhaien war man geschützt. Die DDR war zwar, wie gesagt, hoch militarisiert, aber jetzt wird das Land immer mehr in reale bewaffnete Konflikte in der ganzen Welt hineingezogen, so dass eine Mutter mit Reinhard Mey zu dem Schluss kommen kann: "Nein, meine Söhne geb ich nicht." Damit sie im Sarg aus Afghanistan zurückkommen sollen.
Das Atomkraftwerk bei Stendal, eine halbe Stunde von Helmstedt entfernt, war 1989 nicht fertig gestellt worden, die drei fertigen Kühltürme wurden niedergerissen, ohne dass man sie vorher mit allen Stasi-Akten gefüllt hätte ...

[Shadaik]

[Tarvoc]

Nein, das wäre "migriert sein". "Am migrieren" könnte eine Verlaufsform sein. In diesem Falle war es allerdings einfach nur ein Dativattribut (glaube ich) mit ver-substantiviertem Verb.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte

[Shadaik]

[Tarvoc]