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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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(#1617879) Verfasst am: 10.03.2011, 17:01 Titel: |
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Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben: | Der Hersteller gab meinen Wagen für E10 frei, doch in meinem Autohaus riet man vom Tanken ab, weil Motorschäden und Dichtungsprobleme nicht ausgeschlossen seien.
Aus meiner Sicht ist die Einführung von E10 ein misslungener Kalauer: Die Autofahrer wurden nicht darauf vorbereitet, nirgendwo gibt es Tests über die Motor-Verträglichkeit, die ökologische Nutzen ist fragwürdig, die Energiedichte niedrig, der einzige Profiteur die Automobilindustrie. Um diese bei der Absenkung der CO2-Emissionen nicht in die Pflicht nehmen zu müssen, hat sich Merkel auf den Biosprit als lascheste und für die Autoindustrie bequemste Variante geeinigt und als EU-Verordnung durchgedrückt. |
Sehe ich absolut genau so!
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jagy Herb Derpington III.
Anmeldungsdatum: 26.11.2006 Beiträge: 7275
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(#1617881) Verfasst am: 10.03.2011, 17:09 Titel: |
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Ich bin zu jung, um das damals miterlebt gehabt zu haben, aber auf Twitter meinte jemand, als damals das bleifreie Benzin eingeführt wurde, hätte es das gleiche gegeben, wie jetzt bei E10. Der Aufstand wird sich also vermutlich legen.
Allerdings gab es für bleifreies Benzin Bleiersatz - sowas gibts für E10 nicht. Mein Auto tankt kein E10, wenn also die Tanken jetzt Super zurückschrauben, wäre ich gezwungen VPower und Konsorten zu tanken, worauf ich aber eigentlich gar keinen Bock habe.
_________________ INGLIP HAS BEEN SUMMONED - IT HAS BEGUN!
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sponor registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.05.2008 Beiträge: 1712
Wohnort: München
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(#1617887) Verfasst am: 10.03.2011, 17:34 Titel: |
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jagy hat folgendes geschrieben: | Ich bin zu jung, um das damals miterlebt gehabt zu haben, aber auf Twitter meinte jemand, als damals das bleifreie Benzin eingeführt wurde, hätte es das gleiche gegeben, wie jetzt bei E10. Der Aufstand wird sich also vermutlich legen.
Allerdings gab es für bleifreies Benzin Bleiersatz - sowas gibts für E10 nicht. Mein Auto tankt kein E10, wenn also die Tanken jetzt Super zurückschrauben, wäre ich gezwungen VPower und Konsorten zu tanken, worauf ich aber eigentlich gar keinen Bock habe. |
Siehe SpOn: Wie sich Deutschland mit Bleifrei verzapfte
Es hat wohl an die 15 Jahre gedauert, bis das verbleite Benzin verschwunden war...
_________________ Unsere Welt wird noch so fein werden, daß es so lächerlich sein wird, einen Gott zu glauben als heutzutage Gespenster.
(G. Chr. Lichtenberg)
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Schlumpf auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 17.11.2007 Beiträge: 2572
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(#1617901) Verfasst am: 10.03.2011, 18:03 Titel: |
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Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Fazit: Die Pseudo-Ökologisierung veralteter Schrott-Technik und damit deren künstliche Verlängerung dient wiederum nur den Autokonzernen, die sich dadurch Investitionen in eine wirklich ökologische Technik sparen und dadurch wieder einmal echter Innovation im Weg stehen ...-!
Skeptiker |
Ich halte das für Schwarz-weiß-Malerei!
1. behindert das in keiner Weise weitere Innovationen. Die Konkurrenz aus Asien würde schon dafür sorgen, dass veraltete Technik vom Markt verschwindet. Wundermotoren gibt es noch keine, vernünftige Elektroautos sind noch weit entfernt am Horizont zu sehen.
2. Warum sollten 10% Ethanol weit schädlicher sein als die jetzt enthaltenen 5%?
3. Bei uns werden Bauern dafür bezahlt, dass sie einen Teil der Felder brach liegen lassen. Wenn diese für die Ethanolproduktion genutzt werden, schadet es niemandem.
4. Eine Fehlentwicklung wäre es aber, wenn Schwellenländer wie Brasilien für diese Zwecke Mais anbauen würden, da entstünde wirklich eine Konkurrenz zu Lebensmitteln und ein Anreiz für weitere Regenwaldrodung.
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Die Fiktion unsanft
Anmeldungsdatum: 15.02.2009 Beiträge: 2022
Wohnort: Düsseldorf
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(#1617902) Verfasst am: 10.03.2011, 18:04 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Die Fiktion hat folgendes geschrieben: | Eine einzige Tankfüllung E10 verwandelt deinen Wagen in Schrott, wenn er es nicht verträgt. |
Meines Wissens handelt es sich nicht darum, daß der Motor selbst den Kraftstoff nicht verträgt und davon kaputtgeht, sondern darum, daß das Ethanol in seiner Eigenschaft als Lösungsmittel bestimmte Kunststoffe in Kraftstoffleitungen zersetzen kann. |
Zum einen greift es wohl tatsächlich bestimmte Kunststoffe an, was aber keinen kapitalen Motorschaden zur Folge hätte. Viel relevanter scheint zu sein, das durch den erhöhten Ethanolanteil bei der Verbrennung Wasser entsteht und sich dadurch das Öl verdünnt
Das kann dann natürlich schon zu kapitalen Motorschäden führen.
http://www.news-im-blick.de/2011/03/e10-benzin-motorschaden-erhohter-verschleis-durch-den-biosprit-e10/
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Darwin Upheaval Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator
Anmeldungsdatum: 23.01.2004 Beiträge: 5491
Wohnort: Tief im Süden
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(#1617905) Verfasst am: 10.03.2011, 18:19 Titel: |
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jagy hat folgendes geschrieben: | Ich bin zu jung, um das damals miterlebt gehabt zu haben, aber auf Twitter meinte jemand, als damals das bleifreie Benzin eingeführt wurde, hätte es das gleiche gegeben, wie jetzt bei E10. Der Aufstand wird sich also vermutlich legen. |
Wenn ich mich noch recht erinnere, war es damals genau umgekehrt: Eine breite Mehrheit in der Bevölkerung forderte und begrüßte die Einführung von Katalysatoren sowie die Produktion von bleifreiem Benzin und trieb die Kohl-Regierung in dieser Frage vor sich her. In den 1980er Jahre gab es noch eine breite Ökobewegung, und die Problematik des Waldsterbens war den Menschen allgegenwärtig.
_________________ "Science is a candle in the dark." - Carl Sagan
www.ag-evolutionsbiologie.de
www.facebook.com/AGEvolutionsbiologie
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1617945) Verfasst am: 10.03.2011, 21:37 Titel: |
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jagy hat folgendes geschrieben: | Ich bin zu jung, um das damals miterlebt gehabt zu haben, aber auf Twitter meinte jemand, als damals das bleifreie Benzin eingeführt wurde, hätte es das gleiche gegeben, wie jetzt bei E10. Der Aufstand wird sich also vermutlich legen.
| Die Situation ist aber eine andere. Die Umweltbilanz von E10 ist umstritten, Bleifrei war klar umweltfreundlicher. (Wieviel liter Sprit werden eigentlich im Schnitt verbraucht, um einen Liter Ethanol herzustellen?)
Die Konkurrenz zu Nahrungsmitteln ist ebenfalls bedenklich.
Ich sehe keinen Grund E10 aus Umweltschutzgründen zu tanken, dazu ist die Lage viel zu unklar. Der Preis wäre ein Grund, aber wer haftet, wenn E10 doch zu einen Motorschaden führt?
Zudem kommt ein Mehrverbrauch bis 1,9% hinzu.
Für mich stellt sich die Frage nicht, weder gibt's bei uns E10 noch verträgt es mein Auto und der Diesel meiner Mutter will ohnehin kein Benzin.
_________________ Trish:(
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#1617949) Verfasst am: 10.03.2011, 21:51 Titel: Re: E 10 |
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Die Fiktion hat folgendes geschrieben: | Unser neuer Kraftstoff:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ethanol-Kraftstoff
Mich würde mal interessieren, was Ihr so darüber denkt.
Für mich ist das ein Schritt in die falsche Richtung.
Woanders hungern jetzt Menschen, damit wir angeblich umweltbewußter fahren. |
exakt das denke ich auch, auch wenn es zZ wohl noch nicht so krass ist.
die diskussion um die verträglichkeit für auto ist mE ne Scheindiskussion um von dieser gefahr/tatsache abzulenken.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1617973) Verfasst am: 10.03.2011, 22:32 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: |
Ich sehe keinen Grund E10 aus Umweltschutzgründen zu tanken, dazu ist die Lage viel zu unklar. Der Preis wäre ein Grund, aber wer haftet, wenn E10 doch zu einen Motorschaden führt?
Zudem kommt ein Mehrverbrauch bis 1,9% hinzu.
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So sehe ich das auch. Mein Auto verträgt es wohl, aber die anderen Gründe machen das nicht sehr attraktiv.
In "quer" im BR wurde grad erinnert: zur Herstellung von Kunstdünger wird viel Energie und auch Erdöl selber gebraucht....
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Zoff registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 21668
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(#1617981) Verfasst am: 10.03.2011, 22:46 Titel: |
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astarte hat folgendes geschrieben: | Wolf hat folgendes geschrieben: |
Ich sehe keinen Grund E10 aus Umweltschutzgründen zu tanken, dazu ist die Lage viel zu unklar. Der Preis wäre ein Grund, aber wer haftet, wenn E10 doch zu einen Motorschaden führt?
Zudem kommt ein Mehrverbrauch bis 1,9% hinzu.
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So sehe ich das auch. Mein Auto verträgt es wohl, aber die anderen Gründe machen das nicht sehr attraktiv.
In "quer" im BR wurde grad erinnert: zur Herstellung von Kunstdünger wird viel Energie und auch Erdöl selber gebraucht.... |
Finde ich auch.
Außerdem halte ich die Idee, Sprit aus Nahrungsmitteln zu erzeugen, für ziemlich zynisch.
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1617985) Verfasst am: 10.03.2011, 22:56 Titel: |
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Zoff hat folgendes geschrieben: | astarte hat folgendes geschrieben: | Wolf hat folgendes geschrieben: |
Ich sehe keinen Grund E10 aus Umweltschutzgründen zu tanken, dazu ist die Lage viel zu unklar. Der Preis wäre ein Grund, aber wer haftet, wenn E10 doch zu einen Motorschaden führt?
Zudem kommt ein Mehrverbrauch bis 1,9% hinzu.
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So sehe ich das auch. Mein Auto verträgt es wohl, aber die anderen Gründe machen das nicht sehr attraktiv.
In "quer" im BR wurde grad erinnert: zur Herstellung von Kunstdünger wird viel Energie und auch Erdöl selber gebraucht.... |
Finde ich auch.
Außerdem halte ich die Idee, Sprit aus Nahrungsmitteln zu erzeugen, für ziemlich zynisch. |
Wenn Du es von dieser Seite betrachtest, müßtest Du Vegetarier werden.
Was da für unmengen an Grünfutter verbraucht wird pro kilo Fleisch.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22277
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(#1617989) Verfasst am: 10.03.2011, 23:02 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Wolf hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Das Problem, dass die Hungerleider der Welt mit Luxusbedürfnissen in reicheren Ländern konkurrieren, haben wir auch so schon bei anderen Fragen: unmäßiger Fleischverzehr, weggeworfene Lebensmittel, Tiernahrung ...
| Inwiefern konkurriert unser Fleischverzehr der Nahrung ärmerer Länder?
Wir importieren doch kaum Fleisch aus Afrika. Kommt das Tierfutter etwa aus jenen Ländern? |
Das ist ein Veggie-Standard-Argument, bei dem platterweise unterstellt wird, daß überall dort, wo Tierfutter angebaut wird, anderenfalls Nahrungsmittel für arme Länder produziert würde. Dabei wird jedoch ignoriert, daß das Problem der armen Länder eben ist, daß sie arm sind, also nicht genügend kaufkräftig, um das, was produziert wird, kaufen zu können.
Ein Problem besteht jedoch dann, wenn Energie- oder Tierfutterpflanzen als Konkurrenzprodukt zu Nahrungspflanzen einen deutlich höheren Preis am Weltmarkt erzielen und jene somit verdrängen, wodurch tatsächlich eine Knappheit an Nahrungsmitteln, die sich arme Länder noch leisten können, entsteht. Das ist bei Energiepflanzen m.W. der Fall, wie die Knappheit und die daraus resultierende Verteuerung vom Mais gezeigt hat. |
Das ist doch genau das, was ich sage: Das Hauptproblem ist, dass Leute in armen Ländern zT nicht genug Geld für hinreichend Grundnahrungsmittel haben. Weil sie so wenig Geld haben, können sie nicht mit Leuten aus reicheren Ländern konkurrieren, sodass auf Ackerflächen Produkte für deren Luxusbedürfnisse angebaut werden. Ob das jetzt Tierfutter, Energiepflanzen oder Lebensmittel sind, die dann hier weggeschmissen werden, weil man hier so hohe Ansprüche an Auswahl und Frische der Produkte hat, ist dabei relativ wurst.
Du hast allerdings natürlich insofern Recht, als die verstärkte Nutzung von Energiepflanzen den Effekt verstärkt. Daran führt allerdings auf lange Sicht kein Weg vorbei.
Lösen lässt sich das Problem langfristig nur durch größere wirtschaftliche Gleichheit, sodass tatsächlich jeder sich Grundnahrungsmittel leisten kann, was im Umkehrschluss heißt, dass man sich in reicheren Ländern weniger damit konkurrierende Luxusprodukte leisten kann. Und kurzfristig kann man selbstverständlich den individuellen Verbrauch der entsprechenden Luxusgüter selbst reduzieren. Und wenn die weniger nachgefragt werden, würde auf den entsprechenden Anbauflächen selbstverständlich etwas anderes produziert, was nachgefragt würde - möglicherweise Lebensmittel, die dann wegen der geringeren Nachfrage der Luxusgüter weniger kosten, so dass auch ärmere Leute sie sich leisten können.
Dafür muss man ja nicht komplett Vegetarier werden - etwas weniger Autofahren, etwas weniger Fleisch essen, darauf achten weniger wegzuschmeißen würde schon helfen. Und ich hätte geschätzt, mit dem Motto "weniger Fleisch, aber dann wirklich gutes" könntest du dich vielleicht auch anfreunden.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
Zuletzt bearbeitet von tillich (epigonal) am 10.03.2011, 23:22, insgesamt einmal bearbeitet |
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22277
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(#1617992) Verfasst am: 10.03.2011, 23:06 Titel: |
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Übrigens wurde ich in den letzten Tagen erst daran erinnert, dass die höhere Beimischung von Biokraftstoffen ein Weg für die Autoindustrie war, schärfere Vorschriften für den Kraftstoffverbrauch von Neuwagen zu umgehen. (Ihr erinnert euch vielleicht an die Diskussion vor einiger Zeit, als es darum ging, wieviel Gramm CO2 die Autos durchschnittlich ausstoßen dürfen - ein Teil der rechnerischen Reduktion wurde dadurch erreicht.)
Auch wenn ich also gewiss nicht prinzipiell gegen Biokraftstoffe bin, wäre es natürlich weitaus sinnvoller, den Kraftstoffverbrauch selbst zu reduzieren.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
Zuletzt bearbeitet von tillich (epigonal) am 10.03.2011, 23:22, insgesamt einmal bearbeitet |
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1617994) Verfasst am: 10.03.2011, 23:10 Titel: |
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Die Fiktion hat folgendes geschrieben: | Viel relevanter scheint zu sein, das durch den erhöhten Ethanolanteil bei der Verbrennung Wasser entsteht und sich dadurch das Öl verdünnt |
so die verbreitete behauptung, scheint mir.
aber: bei der verbrennung anderer kohlenwasserstoffe entsteht ja nun auch wasser. bei der verbrennung von hexan beispielsweise entstehen auf 6 C-atome 7 wassermolekuele. gut, benzin enthaelt auch aromaten, und bei benzol sind es 3 wassermolekuele auf 6 C-atome. bei ethanol sinds 3 wassermolekuele auf 2 C-atome, also 9 auf 6 C-atome. das mag jetzt etwas mehr wasser sein, aber doch nicht so wahnsinnig viel. zumal ja grad mal 5 prozentpunkte mehr ethanol da drin sein sollen als bisher.
das bisschen mehr wasser soll nun gleich den motor kaputt machen?
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Zoff registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 21668
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(#1617997) Verfasst am: 10.03.2011, 23:12 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | Zoff hat folgendes geschrieben: | astarte hat folgendes geschrieben: | Wolf hat folgendes geschrieben: |
Ich sehe keinen Grund E10 aus Umweltschutzgründen zu tanken, dazu ist die Lage viel zu unklar. Der Preis wäre ein Grund, aber wer haftet, wenn E10 doch zu einen Motorschaden führt?
Zudem kommt ein Mehrverbrauch bis 1,9% hinzu.
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So sehe ich das auch. Mein Auto verträgt es wohl, aber die anderen Gründe machen das nicht sehr attraktiv.
In "quer" im BR wurde grad erinnert: zur Herstellung von Kunstdünger wird viel Energie und auch Erdöl selber gebraucht.... |
Finde ich auch.
Außerdem halte ich die Idee, Sprit aus Nahrungsmitteln zu erzeugen, für ziemlich zynisch. |
Wenn Du es von dieser Seite betrachtest, müßtest Du Vegetarier werden.
Was da für unmengen an Grünfutter verbraucht wird pro kilo Fleisch. |
Sorry, das ist Unfug.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22277
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(#1618001) Verfasst am: 10.03.2011, 23:20 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | das bisschen mehr wasser soll nun gleich den motor kaputt machen? |
Halte ich auch für ganz unplausibel. Zumal die in Brasilien fast vollständig mit Ethanol fahren und da wohl auch keine grundsätzlich anderen Motoren haben. Und der ursprünglich vorgesehene Treibstoff sowohl für den ersten Ottomotor als auch für den Ford Model T war ebenfalls Ethanol. Und in den 20ern haben sie auch hier noch einen Treibstoff mit 25% Etanol verkauft - E25 also. (Hab ich eben alles bei Wikipedia gelernt.)
Probleme könnte ich mir höchstens insofern vorstellen, als bei machen Autos vielleicht einige bestimmte Materialien von Teilen wie Dichtungen oder Leitungen anders auf Ethanol als auf Benzin reagieren. Das ist aber sicher ein lösbares Problem. Mutmaßlich haben auch die Leute, die das mit dem angeblich problematischen Wasseranteil in die Welt gesetzt haben, schlicht keine Ahnung.
Und im Übrigen, ich habs schon woanders geschrieben, aber hier gehört's hin:
Mich nervt gerade bei der E10-Berichterstattung, dass nicht nur quasi alle Medien (inkl. meiner geschätzten taz, bei der ich eigentlich besseres erwarte), sondern auch der Bundesumweltminister (!) nicht immer in der Lage sind, korrekt darzustellen, welche Biokraftstoffe es gibt und woraus sie gemacht werden.
Wenn ich als rein ökomäßig interessierter Laie es mit naturwissenschaftlicher Schulbildung und allgemeinem Interesse schaffe, das zu checken, warum dann nicht die Leute, deren Job es ist, das zu vermitteln bzw. darüber zu entscheiden?
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1618002) Verfasst am: 10.03.2011, 23:22 Titel: |
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Zoff hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: | Zoff hat folgendes geschrieben: | astarte hat folgendes geschrieben: | Wolf hat folgendes geschrieben: |
Ich sehe keinen Grund E10 aus Umweltschutzgründen zu tanken, dazu ist die Lage viel zu unklar. Der Preis wäre ein Grund, aber wer haftet, wenn E10 doch zu einen Motorschaden führt?
Zudem kommt ein Mehrverbrauch bis 1,9% hinzu.
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So sehe ich das auch. Mein Auto verträgt es wohl, aber die anderen Gründe machen das nicht sehr attraktiv.
In "quer" im BR wurde grad erinnert: zur Herstellung von Kunstdünger wird viel Energie und auch Erdöl selber gebraucht.... |
Finde ich auch.
Außerdem halte ich die Idee, Sprit aus Nahrungsmitteln zu erzeugen, für ziemlich zynisch. |
Wenn Du es von dieser Seite betrachtest, müßtest Du Vegetarier werden.
Was da für unmengen an Grünfutter verbraucht wird pro kilo Fleisch. |
Sorry, das ist Unfug. |
Ich weiß nicht was Du mich hier sagen willst, aber ich meine Das hier:
http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/430713
Zitat: |
Immer mehr Getreide wandert in die Mägen der Tiere und fehlt auf den Tellern der Bauern, die es anbauen. Über ein Drittel der Weltgetreideernte wird heute an Tiere verfüttert, um Fleisch, Milch und Eier zu produzieren. Pro Kilo Rindfleisch müssen 10 Kilo Getreide verfüttert werden und 100.000 Liter Wasser (zum Vergleich: um ein Kilo Kartoffeln zu produzieren braucht man 500 Liter Wasser, für ein Kilo Sojabohnen 2000 Liter.). |
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#1618068) Verfasst am: 11.03.2011, 00:37 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | Zoff hat folgendes geschrieben: | astarte hat folgendes geschrieben: | Wolf hat folgendes geschrieben: |
Ich sehe keinen Grund E10 aus Umweltschutzgründen zu tanken, dazu ist die Lage viel zu unklar. Der Preis wäre ein Grund, aber wer haftet, wenn E10 doch zu einen Motorschaden führt?
Zudem kommt ein Mehrverbrauch bis 1,9% hinzu.
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So sehe ich das auch. Mein Auto verträgt es wohl, aber die anderen Gründe machen das nicht sehr attraktiv.
In "quer" im BR wurde grad erinnert: zur Herstellung von Kunstdünger wird viel Energie und auch Erdöl selber gebraucht.... |
Finde ich auch.
Außerdem halte ich die Idee, Sprit aus Nahrungsmitteln zu erzeugen, für ziemlich zynisch. |
Wenn Du es von dieser Seite betrachtest, müßtest Du Vegetarier werden.
Was da für unmengen an Grünfutter verbraucht wird pro kilo Fleisch. |
das würde nix ändern.
dazu muss die fleischproduktion geändert werden.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Die Fiktion unsanft
Anmeldungsdatum: 15.02.2009 Beiträge: 2022
Wohnort: Düsseldorf
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(#1618078) Verfasst am: 11.03.2011, 01:08 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | Die Fiktion hat folgendes geschrieben: | Viel relevanter scheint zu sein, das durch den erhöhten Ethanolanteil bei der Verbrennung Wasser entsteht und sich dadurch das Öl verdünnt |
so die verbreitete behauptung, scheint mir.
aber: bei der verbrennung anderer kohlenwasserstoffe entsteht ja nun auch wasser. bei der verbrennung von hexan beispielsweise entstehen auf 6 C-atome 7 wassermolekuele. gut, benzin enthaelt auch aromaten, und bei benzol sind es 3 wassermolekuele auf 6 C-atome. bei ethanol sinds 3 wassermolekuele auf 2 C-atome, also 9 auf 6 C-atome. das mag jetzt etwas mehr wasser sein, aber doch nicht so wahnsinnig viel. zumal ja grad mal 5 prozentpunkte mehr ethanol da drin sein sollen als bisher.
das bisschen mehr wasser soll nun gleich den motor kaputt machen? |
Eben !
Deshalb auch mein zu dieser Behauptung.
Ich habe in den 80iger Jahren als Tuningmaßnahme Wassereinspritzungen verbaut. Die Dinger waren damals der absolute Trend auf dem Ami-Markt, sozusagen die Lachgaseinspritzung für den armen Mann
Die Dinger haben niemals Probleme gemacht.
Falls Wasser seinen Weg an den Kolbenringen vorbei findet, dann kann es mit der Kompression nicht mehr allzu gut stehen und der Motor ist eh im Eimer
Ich dachte bei einem erhöhten Wasseranteil eher daran, das Aluminiun-Zylinderköpfe hier ein Oxidationsproblem bekommen könnten. Ich habe da an Alumotoren schon einiges zu sehen bekommen, weil die Besitzer meinten, klares Wasser wäre als Kühlmittel im Sommer doch völlig ausreichend
Da kriegt man nen Motorschaden mit einer Tankfüllung E10 aber auch nicht hin.
Auf WDR 2 kam vorhin ne Sendung, da wird nen Opel Vectra mit E10 betankt, obwohl er ausdrücklich nicht dafür geeignet ist !
Die wollen mal austesten, wann und was tatsächlich den Geist aufgibt.
......ich behalte das mal im Ohr.
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1618079) Verfasst am: 11.03.2011, 01:14 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Wenn Du es von dieser Seite betrachtest, müßtest Du Vegetarier werden.
Was da für unmengen an Grünfutter verbraucht wird pro kilo Fleisch. |
Zu Fleisch gibt es keine Alternative zu Biosprit schon.
Zudem folgt aus der Tatsache, dass man das eine falsch macht, nicht dass man das andere falsch machen soll.
Über die Energiebilianz von Fleisch können wir wirklich woanders diskutieren.
_________________ Trish:(
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Die Fiktion unsanft
Anmeldungsdatum: 15.02.2009 Beiträge: 2022
Wohnort: Düsseldorf
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(#1618082) Verfasst am: 11.03.2011, 01:17 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Wenn Du es von dieser Seite betrachtest, müßtest Du Vegetarier werden.
Was da für unmengen an Grünfutter verbraucht wird pro kilo Fleisch. |
Zu Fleisch gibt es keine Alternative zu Biosprit schon.
Zudem folgt aus der Tatsache, dass man das eine falsch macht, nicht dass man das andere falsch machen soll.
Über die Energiebilianz von Fleisch können wir wirklich woanders diskutieren. |
Echt erstaunlich, wo manche Themen hier hinführen
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1618084) Verfasst am: 11.03.2011, 01:20 Titel: |
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Die Fiktion hat folgendes geschrieben: |
Echt erstaunlich, wo manche Themen hier hinführen |
Das "Argument" wer E10 aus ethischen Gründen nicht tankt, muss auch sich auch vegatarisch ernähren, liest man in jeder zweiten E10 Diskussion im Netz. Nicht nur hier.
_________________ Trish:(
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1618086) Verfasst am: 11.03.2011, 01:26 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Ich wuerde Biosprit nicht voellig verdammen. Eine weltweite Aechtung der Umwandlung von Grundnahrungsmitteln in Treibstoff wuerde ich allerdings unbedingt befuerworten, sonst konkurrieren sehr bald die Hungerleider dieser Welt mit den SUVs der Reichen um jede einzelne Kalorie. Gegen die Umwandlung von Abfaellen aus der Lebensmittelproduktion in Treibstoffe spricht aber rein gar nichts, im Gegenteil, ich hielte es fuer dumm darauf zu verzichten.
So ganz nach dem Motto: Die Kartoffel in den Kochtopf und das Kartoffelkraut in den Autotank. |
Absolut.
Und die durch Biosprit in die Höhe getriebenen Lebensmittelpreise sollten eigentlich auch recht bald die Frage aufkommen lassen, ob man nicht auch direkt Leichen tanken kann.
Die 'Klimabilanz' sollte durch die Beimischung des Biokraftstoffes kaum beeinflusst sein. Dem Klima kann es ganz egal sein, aus welcher Quelle das CO² stammt, dass wir in die Luft pusten. Im Gegenteil ist die Verbrennung von Biokraftstoff gegenüber Mineralölkraftstoff vermutlich noch wesentlich uneffizienter und damit auch klimaschädlicher.
Einziger, nicht ganz irrelevanter positiver Effekt ist die größere Unabhängigkeit von Ölimporten. Allerdings müssen wir ja auch den Biokraftstoff importieren, was nur wieder andere Abhängigkeiten mit sich bringt.
Fazit: Kompletter Blödsinn.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22277
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(#1618088) Verfasst am: 11.03.2011, 01:35 Titel: |
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Baldur hat folgendes geschrieben: | Und die durch Biosprit in die Höhe getriebenen Lebensmittelpreise sollten eigentlich auch recht bald die Frage aufkommen lassen, ob man nicht auch direkt Leichen tanken kann. |
Die Frage könnte man angesichts der Produktionsbedingungen in manchen Ländern und des Klimawandels freilich auch bei fossilem Kraftstoff stellen.
Baldur hat folgendes geschrieben: | Dem Klima kann es ganz egal sein, aus welcher Quelle das CO² stammt, dass wir in die Luft pusten. |
Wenn die Quelle Pflanzen sind, die ja genau das CO2, das beim Verbrennen ausgestoßen wird, vorher beim photosynthetisieren aufgenommen haben, ist das dem Klima keineswegs egal. Wobei intensive Landwirtschaft allerdings natürlich auch Klimaeffekte haben kann - das ist aber ein anderes Thema.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1618090) Verfasst am: 11.03.2011, 01:37 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Wolf hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Das Problem, dass die Hungerleider der Welt mit Luxusbedürfnissen in reicheren Ländern konkurrieren, haben wir auch so schon bei anderen Fragen: unmäßiger Fleischverzehr, weggeworfene Lebensmittel, Tiernahrung ...
| Inwiefern konkurriert unser Fleischverzehr der Nahrung ärmerer Länder?
Wir importieren doch kaum Fleisch aus Afrika. Kommt das Tierfutter etwa aus jenen Ländern? |
Das ist ein Veggie-Standard-Argument, bei dem platterweise unterstellt wird, daß überall dort, wo Tierfutter angebaut wird, anderenfalls Nahrungsmittel für arme Länder produziert würde. Dabei wird jedoch ignoriert, daß das Problem der armen Länder eben ist, daß sie arm sind, also nicht genügend kaufkräftig, um das, was produziert wird, kaufen zu können.
Ein Problem besteht jedoch dann, wenn Energie- oder Tierfutterpflanzen als Konkurrenzprodukt zu Nahrungspflanzen einen deutlich höheren Preis am Weltmarkt erzielen und jene somit verdrängen, wodurch tatsächlich eine Knappheit an Nahrungsmitteln, die sich arme Länder noch leisten können, entsteht. Das ist bei Energiepflanzen m.W. der Fall, wie die Knappheit und die daraus resultierende Verteuerung vom Mais gezeigt hat. |
Das ist doch genau das, was ich sage: Das Hauptproblem ist, dass Leute in armen Ländern zT nicht genug Geld für hinreichend Grundnahrungsmittel haben. Weil sie so wenig Geld haben, können sie nicht mit Leuten aus reicheren Ländern konkurrieren, sodass auf Ackerflächen Produkte für deren Luxusbedürfnisse angebaut werden. Ob das jetzt Tierfutter, Energiepflanzen oder Lebensmittel sind, die dann hier weggeschmissen werden, weil man hier so hohe Ansprüche an Auswahl und Frische der Produkte hat, ist dabei relativ wurst.
Du hast allerdings natürlich insofern Recht, als die verstärkte Nutzung von Energiepflanzen den Effekt verstärkt. Daran führt allerdings auf lange Sicht kein Weg vorbei.
Lösen lässt sich das Problem langfristig nur durch größere wirtschaftliche Gleichheit, sodass tatsächlich jeder sich Grundnahrungsmittel leisten kann, was im Umkehrschluss heißt, dass man sich in reicheren Ländern weniger damit konkurrierende Luxusprodukte leisten kann. Und kurzfristig kann man selbstverständlich den individuellen Verbrauch der entsprechenden Luxusgüter selbst reduzieren. Und wenn die weniger nachgefragt werden, würde auf den entsprechenden Anbauflächen selbstverständlich etwas anderes produziert, was nachgefragt würde - möglicherweise Lebensmittel, die dann wegen der geringeren Nachfrage der Luxusgüter weniger kosten, so dass auch ärmere Leute sie sich leisten können.
Dafür muss man ja nicht komplett Vegetarier werden - etwas weniger Autofahren, etwas weniger Fleisch essen, darauf achten weniger wegzuschmeißen würde schon helfen. Und ich hätte geschätzt, mit dem Motto "weniger Fleisch, aber dann wirklich gutes" könntest du dich vielleicht auch anfreunden. |
Und weniger Schnittblumen nicht zu vergessen.
http://www.scharf-links.de/42.0.html?&tx_ttnews[tt_news]=14618&cHash=1d7be3d4df
Zuletzt bearbeitet von Baldur am 11.03.2011, 02:04, insgesamt einmal bearbeitet |
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1618092) Verfasst am: 11.03.2011, 01:40 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Baldur hat folgendes geschrieben: | Und die durch Biosprit in die Höhe getriebenen Lebensmittelpreise sollten eigentlich auch recht bald die Frage aufkommen lassen, ob man nicht auch direkt Leichen tanken kann. |
Die Frage könnte man angesichts der Produktionsbedingungen in manchen Ländern und des Klimawandels freilich auch bei fossilem Kraftstoff stellen.
Baldur hat folgendes geschrieben: | Dem Klima kann es ganz egal sein, aus welcher Quelle das CO² stammt, dass wir in die Luft pusten. |
Wenn die Quelle Pflanzen sind, die ja genau das CO2, das beim Verbrennen ausgestoßen wird, vorher beim photosynthetisieren aufgenommen haben, ist das dem Klima keineswegs egal. Wobei intensive Landwirtschaft allerdings natürlich auch Klimaeffekte haben kann - das ist aber ein anderes Thema. |
Danke für die Richtigstellung.
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1618095) Verfasst am: 11.03.2011, 01:47 Titel: |
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Baldur hat folgendes geschrieben: |
Und die durch Biosprit in die Höhe getriebenen Lebensmittelpreise sollten eigentlich auch recht bald die Frage aufkommen lassen, ob man nicht auch direkt Leichen tanken kann.
| Interessanter Gedanke...
Zitat: |
Die 'Klimabilanz' sollte durch die Beimischung des Biokraftstoffes kaum beeinflusst sein. Dem Klima kann es ganz egal sein, aus welcher Quelle das CO² stammt, dass wir in die Luft pusten.
| Das CO<sub>2</sub> des Biosprites/Maises stammt aus der Athmosphäre.
Allerdings:
http://www.energie-experten.org/experte/meldung-anzeigen/news/umweltbilanz-von-biosprit-e10-ist-mogelpackung-2102.html hat folgendes geschrieben: | Was die Umweltbilanz betrifft ist E 10 eine Mogelpackung und ein Fall von Verbrauchertäuschung. Die Ausweitung der Ethanolproduktion aus Weizen, Zuckerrüben oder Mais und die damit ausgelöste Nutzung zusätzlicher Anbauflächen für Getreide und andere Pflanzen zur Ernährung kann im Vergleich zu herkömmlichem Kraftstoff insgesamt sogar höhere Kohlenstoffdioxid-Emissionen verursachen", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. |
Zitat: |
Im Gegenteil ist die Verbrennung von Biokraftstoff gegenüber Mineralölkraftstoff vermutlich noch wesentlich uneffizienter und damit auch klimaschädlicher.
| Der Mehrverbrauch soll bei nicht ganz 2% liegen.
P.S.:Prognose aus der Vergangenheit
_________________ Trish:(
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1618120) Verfasst am: 11.03.2011, 08:49 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Und ich hätte geschätzt, mit dem Motto "weniger Fleisch, aber dann wirklich gutes" könntest du dich vielleicht auch anfreunden. |
Selbstverständlich. Und das, fernab von all dem moralischen Händeringen, allein schon aus kulinarischen Gründen.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1618144) Verfasst am: 11.03.2011, 10:03 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Wenn Du es von dieser Seite betrachtest, müßtest Du Vegetarier werden.
Was da für unmengen an Grünfutter verbraucht wird pro kilo Fleisch. |
Zu Fleisch gibt es keine Alternative zu Biosprit schon.
Zudem folgt aus der Tatsache, dass man das eine falsch macht, nicht dass man das andere falsch machen soll.
Über die Energiebilianz von Fleisch können wir wirklich woanders diskutieren. |
Sorry, mir gings lediglich darum, dieses Argument zu entkräften:
Zitat: | Außerdem halte ich die Idee, Sprit aus Nahrungsmitteln zu erzeugen, für ziemlich zynisch. |
Und das von der "Alternative", gilt für beides gleich.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26486
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1618147) Verfasst am: 11.03.2011, 10:18 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | ....
Allerdings:
http://www.energie-experten.org/experte/meldung-anzeigen/news/umweltbilanz-von-biosprit-e10-ist-mogelpackung-2102.html hat folgendes geschrieben: | Was die Umweltbilanz betrifft ist E 10 eine Mogelpackung und ein Fall von Verbrauchertäuschung. Die Ausweitung der Ethanolproduktion aus Weizen, Zuckerrüben oder Mais und die damit ausgelöste Nutzung zusätzlicher Anbauflächen für Getreide und andere Pflanzen zur Ernährung kann im Vergleich zu herkömmlichem Kraftstoff insgesamt sogar höhere Kohlenstoffdioxid-Emissionen verursachen", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. |
.... |
Das ist für mich so pauschal erstmal überhaupt nicht einsichtig. In unseren Breiten haben wir auch bei den Flächen, die zusätzlich wieder unter den Pflug kommen, keine große aktive Vegetationsdecke und die dann angebauten Pflanzen haben im Schnitt eine größere Primärproduktion, binden also mehr CO2 als die Pflanzen vorher. Die Frage ist hier, wieviel davon technisch oder natürlich wirklich verarbeitet wird .... Da fehlt mir eine genauere Betrachtung.
Was allerdings äußerst kritisch zu betrachten ist, ist die Brandrodung von Regenwäldern zur Gewinnung zusätzlicher Anbauflächen. Es ist fraglich, ob und wann diese zusätzlichen CO2 Emmissionen ausgeglichen werden können.
Was ich äußerst kritisch sehe, ist die Form der Landwirtschaft, die hier mit Steuergeldern gefördert wird, die derart ist, dass Großinvestoren angelockt werden. Das ist keine normale Landwirtschaft mehr, dass ist kein Schritt in Richtung landwirtschaftliche Industrie, das ist Industrie und damit der Tod jeder Landschaft und im Wettbewerb durch die höhere Bodenrendite der Tod der klassischen Landwirtschaft, die wir gerade mit viel Mühe in Richtung Landschaftspflege zu erziehen versuchen.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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