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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#101720) Verfasst am: 11.03.2004, 19:56 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Klaus-Peter hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Zweiwertige Logik ist in dieser Form für so gut wie alle Belange (außer jenen der Mathematik) unzureichend. |
Das ist in dieser Form praktisch immer falsch. Siehe mein obiges Posting. |
In einer binären Logik gibt es (ihrem Wesen nach) imme rnur zwei Optionen, hier Satz b ist wahr (ganz klar nicht gegeben wegen Satz a) oder Satz b ist falsch (was in einem binären System automatisch die Richtigkeit des Gegenteils bedeuten würde, da eine andere Option nicht besteht - motiviert durch die Verwendung des Begriffs "alle" in Satz b) |
Jede alternative Logik ist auf der binären Logik Aristoteles aufgebaut, egal ob modal, temporal, oder mehrwertige Logik. Nehmen wir zum Beispiel eine dreiwertige Logik mit (wahr, falsch, unbekannt) her.
"X ist unbekannt" übersetzt in binäre Logik bedeutet einfach: "Es ist wahr, dass X unbekannt ist". Nach wie vor gelten die drei wichtigen Gesetze der Logik (Identität, Widerspruch, ausgeschlossenes Drittes). Denn es kann nicht gleichzeitig "X ist unbekannt" und "X ist nicht unbekannt" gelten (Widerspruch). Weiters gibt es auch in der dreiwertigen Logik nur die Möglichkeit "X ist unbekannt", und "X ist nicht unbekannt" und keine Zwischenform.
Alternative Logiken werden aus Gründen der Effizienz verwendet. Sie sind eigentlich gar keine Alternative, sondern eine anwendungsspezifische Spezialisierung.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#101722) Verfasst am: 11.03.2004, 20:08 Titel: |
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Wenn du wahr, unwahr und halbwahr hast und für jeden dieser Werte wiedeurm annimmst, dass er zutreffen kann ode rnicht hast du ja schon eine sechswertige Logik.
Beispielsatz b: Siehe das allererste Posting in diesem Thread.
Zwar ist Satz b hier entweder falsch oder wahr, seine Falschheit kann aber eine ganze Reihe verschiedener Folgen haben.
Das gegenteil kann ebenso wahr sein wie eine beliebig stark abgeschwächte Form des falschen Satzes.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Klaus-Peter auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.01.2004 Beiträge: 1534
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(#101739) Verfasst am: 11.03.2004, 20:57 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Jede alternative Logik ist auf der binären Logik Aristoteles aufgebaut, egal ob modal, temporal, oder mehrwertige Logik. |
Nein, das stimmt so auch nicht. Hier ist eine schöne Vorlesung über klassische Aussagenlogik.
Die dort beschriebene klassische Logik kann man im Prinzip auf zwei Arten "erweitern":
(1) Man führt als Bewertung zusätzlich zu 0 und 1 weitere Werte ein. (Umgangssprachlich "vielleicht", es könnten aber auch mehr Werte sein).
(2) Man schwächt das Distributivgesetz ab (es gilt zum Beispiel nicht mehr a und (b oder c) = (a und b) oder (a und c).
Da enstehen dann koplett andere Logiken, mit denen man manches, das die klassische Logik kann, dann nicht mehr machen kann. Mathematische Strukturen mit "und" und "oder" heissen "Verbände". Solche mit zwei Distributivgesetzen heissen "Boolesche Algebren", und Abschwächungen davon gibt es viele, zum Beispiel: Orthomodulare Verbände, Modulare Orthoverbände, und was nicht noch alles. (Hier eine kleine Auswahl, was es alles gibt. Das ist aber ziemlich verschärfte knochenharte Mathematik).
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#101747) Verfasst am: 11.03.2004, 21:32 Titel: |
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Klaus-Peter hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Jede alternative Logik ist auf der binären Logik Aristoteles aufgebaut, egal ob modal, temporal, oder mehrwertige Logik. |
Nein, das stimmt so auch nicht. Hier ist eine schöne Vorlesung über klassische Aussagenlogik.
Die dort beschriebene klassische Logik kann man im Prinzip auf zwei Arten "erweitern": |
Boolsche Algebra <> zweiwertige Logik
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben: |
(1) Man führt als Bewertung zusätzlich zu 0 und 1 weitere Werte ein. (Umgangssprachlich "vielleicht", es könnten aber auch mehr Werte sein). |
In diesem Fall ist es trotzdem entweder wahr, oder falsch, dass ein Satz S den zugeordneten Wert W hat.
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben: |
(2) Man schwächt das Distributivgesetz ab (es gilt zum Beispiel nicht mehr a und (b oder c) = (a und b) oder (a und c).
Da enstehen dann koplett andere Logiken, mit denen man manches, das die klassische Logik kann, dann nicht mehr machen kann. |
Beispiel? Wenn dem so wäre, dann könnte man diese Logiken nicht mit einem Computer nachrechnen, da der mit der boolschen arbeitet. Gerade ein abgeschwächte Algebra kann man in einer mächtigeren per Homomorphismus simulieren.
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben: |
Mathematische Strukturen mit "und" und "oder" heissen "Verbände". Solche mit zwei Distributivgesetzen heissen "Boolesche Algebren", und Abschwächungen davon gibt es viele, zum Beispiel: Orthomodulare Verbände, Modulare Orthoverbände, und was nicht noch alles. (Hier eine kleine Auswahl, was es alles gibt. Das ist aber ziemlich verschärfte knochenharte Mathematik). |
Alle Algebren auf der Seite sind schön formal beschrieben. Quantenlogik ist eine anwendungsspezifische Logik. Quantencomputer arbeiten nicht sequentiell, sondern eher parallel. Deshalb sind herkömmliche Schreibweisen nicht brauchbar.
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Klaus-Peter auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.01.2004 Beiträge: 1534
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(#101751) Verfasst am: 11.03.2004, 21:38 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Wenn du wahr, unwahr und halbwahr hast und für jeden dieser Werte wiedeurm annimmst, dass er zutreffen kann ode rnicht hast du ja schon eine sechswertige Logik. |
Nein. Ich sprach nicht von "halbwahr". Ich sprach davon, dass Du eine Behauptung aufgestellt hast: Zweiwertige Logik sei unzureichend. Diese Behauptung ist wie gesagt falsch. Vielmehr hast Du behauptet, sie sei ist "für so gut wie alle Belange" unzureichend. Und das ist für so gut wie alle Belange falsch. (Nur für die Belange, für die Du nicht behauptet hast, dass zweiwertige Logik nicht ausreichend wäre, ist das nicht falsch). Wie ich schon sagte, war die Antwort eine ironische Anspielung an Deine Worte, als verkappte Aufforderung, lieber ein klares Beispiel als solche schlampig Formulierten Halbwahrheiten aufzuschreiben. Übrigens ist der Umgang mit Halbwahrheiten in der klassischen Logik sehr einfach: Man betrachtet bei der Anqwendung der klassischen Logik auf die Welt nur die Teilmenge der Aussagen, die eine eindeutige Zuordnung ("Funktion") in die Menge {0,1} besitzen. Halbwahrheiten und schöampig formulierte Aussagen gehören nicht zu dieser Menge.
Zitat: | Beispielsatz b: Siehe das allererste Posting in diesem Thread.
Zwar ist Satz b hier entweder falsch oder wahr, seine Falschheit kann aber eine ganze Reihe verschiedener Folgen haben.
Das gegenteil kann ebenso wahr sein wie eine beliebig stark abgeschwächte Form des falschen Satzes. |
Nein. Das ist
1. kein Beispiel sondern wieder nur eine abstrakte Logelei, und
2. falsch.
Satz b kann nicht wahr sein, weil er sonst gleichzeitig falsch wäre (wie er selbst behauptet). Das geht aber in keiner Logik, weil in jeder Logik (siehe meinen Link an Sokrateer) das Zuweisen eines Wahrheitswertes eine Funktion ist aus der Menge der Aussagen in die Menge der Wahrheitswerte. Und Funktionen haben immer nur einen Wert, niemals zwei. So sind Funktionen definiert.
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Klaus-Peter auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.01.2004 Beiträge: 1534
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(#101774) Verfasst am: 11.03.2004, 22:25 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Boolsche Algebra <> zweiwertige Logik |
natürlich nicht. Es gibt zweiwertige Logiken, die keine boolschen Algebren sind. Lies den Link aus meinem ersten Posting. Aber ansonsten weiss ich nicht, was Du meinst.
Zitat: | Alle Algebren auf der Seite sind schön formal beschrieben. Quantenlogik ist eine anwendungsspezifische Logik. Quantencomputer arbeiten nicht sequentiell, sondern eher parallel. Deshalb sind herkömmliche Schreibweisen nicht brauchbar. |
Ehrlich gesagt sehe ich nicht, was das eine mit dem anderen zu tun hat, und inwiefern herkömmliche Schreibweisen nicht brauchbar sein sollen, verstehe ich auch nicht.
Hier ein Beispiel für eine Nicht-distributive Logik:
Nehmen wir ein Doppelspaltexperiment.
a: ich messe ein Photon an einer Stelle X auf dem Schirm, die nicht in gerader Linie hinter dem Doppelspalt liegt (sprich das Photon wurde gebeugt)
b: das Photon geht durch Spalt 1.
c: Das Photon geht durch Spalt 2.
Ich habe zwei Wahrheitswerte.
Dann ist zwar a und (b oder c) wahr.
Aber (a und b) oder (a und c) ist nicht wahr, weil, wenn ich b oder c messe, keine Beugung auftritt.
Zitat: | In diesem Fall ist es trotzdem entweder wahr, oder falsch, dass ein Satz S den zugeordneten Wert W hat. |
Vorsicht. Jetzt verwechselst Du Objektebene und Metaebene. Dieser Dein Satz ist ein Satz der (umgangssprachlichen) Metaebene. Die brauchst Du um Mathematik treiben zu können und anderen mitzuteilen, aber Du darfst sie nicht zum Untersuchungsgegenstand machen. Der Untersuchungsgegenstand ist die Objektebene, und da haben wir eine mehrwertige Logik.
Allgemeines PS an alle: Es wäre mir recht, wenn ihr mir das eine oder andere einfach glauben würdet. Ich habe bei diesem Thema echt keinen Bock auf die FGH-typische Besserwisserei. Bei diesem Thema bin ich rein formal gesehen ausnahmsweise mal ein wirklicher Experte (im Gegensatz zu den meisten Dingen, wo ich wie ihr auch nur dilettiere), habe mal eine Darstellungstheorie für Quantenlogiken aufgestellt (wer Lust hat kann unter Stichwort "Foulis Halbgruppen" googeln) und habe die berufliche Beschäftigung damit vor ca. 20 Jahren aufgegeben, als ich erkennen musste, was ich in meinem Posting von 16:57 Uhr geschrieben habe. Ich bin zwar gerne bereit, einem Interessenten das eine oder andere zu erklären, aber nicht, Besserwissern zu beweisen, dass ich recht habe. Denn um das zu tun, müsste man voraussetzen, dass einer zumindest "Gödel Escher Bach" von Hofstadter gelesen und vollständig verstanden hat.
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Xariv registrierter User
Anmeldungsdatum: 10.03.2004 Beiträge: 8
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(#101793) Verfasst am: 11.03.2004, 22:55 Titel: |
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Klaus-Peter hat folgendes geschrieben: | Allgemeines PS an alle: Es wäre mir recht, wenn ihr mir das eine oder andere einfach glauben würdet. Ich habe bei diesem Thema echt keinen Bock auf die FGH-typische Besserwisserei. Bei diesem Thema bin ich rein formal gesehen ausnahmsweise mal ein wirklicher Experte (im Gegensatz zu den meisten Dingen, wo ich wie ihr auch nur dilettiere), habe mal eine Darstellungstheorie für Quantenlogiken aufgestellt (wer Lust hat kann unter Stichwort "Foulis Halbgruppen" googeln) und habe die berufliche Beschäftigung damit vor ca. 20 Jahren aufgegeben, als ich erkennen musste, was ich in meinem Posting von 16:57 Uhr geschrieben habe. Ich bin zwar gerne bereit, einem Interessenten das eine oder andere zu erklären, aber nicht, Besserwissern zu beweisen, dass ich recht habe. Denn um das zu tun, müsste man voraussetzen, dass einer zumindest "Gödel Escher Bach" von Hofstadter gelesen und vollständig verstanden hat. |
*lacht* Und ich habe die Weltformel ausschließlich anhand der Logik aufgestellt.
Ihr liegt alle beide/ drei falsch... aber ich bin jetzt zu müde....
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Klaus-Peter auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.01.2004 Beiträge: 1534
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(#101803) Verfasst am: 11.03.2004, 23:17 Titel: |
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Xariv hat folgendes geschrieben: |
*lacht* Und ich habe die Weltformel ausschließlich anhand der Logik aufgestellt.
Ihr liegt alle beide/ drei falsch... aber ich bin jetzt zu müde.... | Ja, das merkt man.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#101808) Verfasst am: 11.03.2004, 23:25 Titel: |
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Klaus-Peter hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Boolsche Algebra <> zweiwertige Logik |
natürlich nicht. Es gibt zweiwertige Logiken, die keine boolschen Algebren sind. Lies den Link aus meinem ersten Posting. Aber ansonsten weiss ich nicht, was Du meinst. |
Hinter dem Link verbarg sich nichts, was ich nicht schon kannte.
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben: |
Nehmen wir ein Doppelspaltexperiment.
a: ich messe ein Photon an einer Stelle X auf dem Schirm, die nicht in gerader Linie hinter dem Doppelspalt liegt (sprich das Photon wurde gebeugt)
b: das Photon geht durch Spalt 1.
c: Das Photon geht durch Spalt 2.
Ich habe zwei Wahrheitswerte.
Dann ist zwar a und (b oder c) wahr.
Aber (a und b) oder (a und c) ist nicht wahr, weil, wenn ich b oder c messe, keine Beugung auftritt. |
Das klingt übrigens nach einer ressourcen-basierter Logik. Da Fakten nur durch Messen ermittelt werden können, durch das Messen aber die Fakten verändert werden, könnte man so eine verwenden. Das ist auch der Grund für das Verschwinden der Distributivität.
Trotzdem kann man diese Verhältnismäßigkeiten auch mit einer distributiven Logik darstellen, nur verlangt es halt mehr Schreibarbeit.
Dein Beispiel ist aber ein wenig undeutlich. Ist (b oder c) eine Tautologie, weil es nur zwei Spalten gibt? Ist also (a und (b oder c)) deshalb wahr, weil b und c nicht gemessen werden müssen?
Z.b. könnte man g_b und g_c für "gemessen an b" und "gemessen an c" einführen
Die Aussage (a und (b oder c)) wäre dann:
((a und ¬g_b und ¬g_b) und ((¬g_b und b) oder (¬g_c und c))) <==> (Distributivgesetz)
(((a und ¬g_b und ¬g_c) und (¬g_b und b)) oder ((a und ¬g_b und ¬g_c) und (¬g_c und c)))
Siehst du? Die Distributivität hält und nichts Böses ist dabei passiert.
Die Aussage ((a und b) oder (a und c)) wäre hingegen:
(((a und ¬g_b) und (g_b und b)) oder ((a und ¬g_c) und (g_c und c)))
Das ist eine Kontradiktion, wegen (¬g_b und g_b) und wegen (¬g_c und g_c).
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | In diesem Fall ist es trotzdem entweder wahr, oder falsch, dass ein Satz S den zugeordneten Wert W hat. |
Vorsicht. Jetzt verwechselst Du Objektebene und Metaebene. Dieser Dein Satz ist ein Satz der (umgangssprachlichen) Metaebene. Die brauchst Du um Mathematik treiben zu können und anderen mitzuteilen, aber Du darfst sie nicht zum Untersuchungsgegenstand machen. Der Untersuchungsgegenstand ist die Objektebene, und da haben wir eine mehrwertige Logik. |
Ich verwechsle sie nicht. Die Aussage, zweiwertige Logik wäre nicht hinreichend, ist falsch, denn man kann die alternativen Logiken mit der Zweiwertigen aufbauen. Natürlich gilt die Zweiwertigkeit nicht innerhalb einer mehrwertigen logik, aber die mehrwertige Logik selbst gehorcht der Zweiwertigen, ob sie will, oder nicht.
Auch einen Quantencomputer kann man mit einem herkömmlichen Computer emulieren.
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Klaus-Peter auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.01.2004 Beiträge: 1534
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(#101837) Verfasst am: 12.03.2004, 00:19 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Hinter dem Link verbarg sich nichts, was ich nicht schon kannte. |
Sorry für die Arroganz. Ich wollte bloss klarstellen, dass ich das Problem ernsthaft und nicht auf der Basis von Kindereien diskutieren wollte. Das haben wir ja nun geklärt, und Du bist offenbar satisfaktionsfähig
Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Die Aussage, zweiwertige Logik wäre nicht hinreichend, ist falsch, denn man kann die alternativen Logiken mit der Zweiwertigen aufbauen. Natürlich gilt die Zweiwertigkeit nicht innerhalb einer mehrwertigen logik, aber die mehrwertige Logik selbst gehorcht der Zweiwertigen, ob sie will, oder nicht.
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OK. Da sind wir wieder beieinander. Lediglich das Wort "gehorchen" halte ich für missverständlich. Wenn ich auf meinem Computer ein Programm schreibe, das 2+2=5 rechnet, würdest Du dann sagen, es gehorcht der Algebra?
Oder dieses Beispiel aus Gödel Escher Bach. (Das Bild in der Mitte von Seite 1. Wenn man genau hinschaut, sind die kleinen Buchstaben aus "Mu" geformt). Würdest Du da sagen, "eigentlich" baut sich "Holismus" und "Reduktionismus" aus "Mu" auf? Sprich: Nur in dem zu diesem Bild analogen Sinne würde ich davon sprechen, dass "die mehrwertige Logik der Zweiwertigen gehorcht".
Zitat: | Auch einen Quantencomputer kann man mit einem herkömmlichen Computer emulieren. |
Das ist ein wichtiger Punkt. Das glaube ich auch. (Roger Penrose offenbar nicht). Sprich: Auch ein Quantencomputer kann nur Algorithmen rechnen, keine nicht-berechenbaren Funktionen.
Mein Beispiel werde ich natürlich nicht verteidigen. Wie ich schon sagte, stehe ich nicht mehr auf dem Standpunkt, Quantenlogik sei nützlich.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#101846) Verfasst am: 12.03.2004, 00:59 Titel: |
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Klaus-Peter hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Auch einen Quantencomputer kann man mit einem herkömmlichen Computer emulieren. |
Das ist ein wichtiger Punkt. Das glaube ich auch. (Roger Penrose offenbar nicht). |
Penrose.
Man muss es gar nicht glauben, sondern kann sich einen herunterladen. Okay, Ich müsste den Autoren glauben, dass das Ding auch wirklich einen Quantencomputer emuliert.
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben: |
Mein Beispiel werde ich natürlich nicht verteidigen. Wie ich schon sagte, stehe ich nicht mehr auf dem Standpunkt, Quantenlogik sei nützlich. |
Eigene Programmiersprachen für Quantencomputer gibt es schon.
Ob irgendwer Quantenlogik in der Praxis (der Theorie) verwendet, weiß ich auch nicht. Die meisten anderen alternativen Logiken werden ja auch selten bis gar nicht gebraucht. Fuzzy-Logic dürfte die große Ausnahme sein, obwohl das ja eigentlich eher Wahrscheinlichkeitsrechnung in Logik-Lingo verpackt ist. Die Welt ist ganz einfach viel zu komplex um sie formal in vernünftiger Zeit und auf vernünftigem Platz zu beschreiben. Da hilft es auch nicht ein paar vereinfachende Tricks einzubauen, wie Ressourcen usw.
Wir müssen letzlich mit Heuristiken arbeiten (die aber trotzdem den Gesetzen der Logik nicht wiedersprechen). Logik können wir ausserhalb formaler, axiomatischer Systeme im Alltag nur als grobes Gerüst, quasi als Krücke, verwenden.
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frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
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(#101856) Verfasst am: 12.03.2004, 02:24 Titel: |
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der hintergrund ist arg schräg.
merkwürdig auch, daß der gute mensch von der "Menge Omega" schreibt statt einfach von der "Menge Ω". HTML scheint schwieriger zu sein als es orthomodulare verbände sind.
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frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
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(#101859) Verfasst am: 12.03.2004, 02:38 Titel: |
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Klaus-Peter hat folgendes geschrieben: | Allgemeines PS an alle:
Es wäre mir recht, wenn ihr mir das eine oder andere einfach glauben würdet. | nix da.
Zitat: | Ich habe bei diesem Thema echt keinen Bock auf die FGH-typische Besserwisserei. |
dann mach's halt in untypischer manier.
Zitat: | Bei diesem Thema bin ich rein formal gesehen ausnahmsweise mal ein wirklicher Experte (im Gegensatz zu den meisten Dingen, wo ich wie ihr auch nur dilettiere), habe mal eine Darstellungstheorie für Quantenlogiken aufgestellt (wer Lust hat kann unter Stichwort "Foulis Halbgruppen" googeln) und habe die berufliche Beschäftigung damit vor ca. 20 Jahren aufgegeben, als ich erkennen musste, was ich in meinem Posting von 16:57 Uhr geschrieben habe. Ich bin zwar gerne bereit, einem Interessenten das eine oder andere zu erklären, aber nicht, Besserwissern zu beweisen, dass ich recht habe. Denn um das zu tun, müsste man voraussetzen, dass einer zumindest "Gödel Escher Bach" von Hofstadter gelesen und vollständig verstanden hat. |
nö, so billig kommst du nicht davon.
du mußt schon dein gesammeltes wissen im FGH zur verfügung stellen. (aber bitte nur auf anfrage ... )
"einfach glauben" kann jeder.
beweise und plausibilisierungen sind es aber, wonach es die FGH-user dürstet. ansonsten wären sie im heise-newsticker am rumprollen.
im grunde sind doch alle von uns überaus geduldig mit den nicht-experten ihres fachgebiets.
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ric Gast
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(#101878) Verfasst am: 12.03.2004, 05:39 Titel: |
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Xariv hat folgendes geschrieben: | *lacht* Und ich habe die Weltformel ausschließlich anhand der Logik aufgestellt.
Ihr liegt alle beide/ drei falsch... aber ich bin jetzt zu müde.... | Ist Dir schon eingefallen, wie die Frage lautet?
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Spock lebt noch
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 4185
Wohnort: Herbipolis
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(#101949) Verfasst am: 12.03.2004, 11:49 Titel: |
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Gras ist nicht grün. Gras filtert bevorzugt Licht bestimmter Wellenlängen aus dem weißen Sonnenlicht und das übrige Licht wird vom menschlichen Auge - insofern es nicht Farbenblind ist - mit lichtempfindlichen Zellen eines bestimmten Typs empfangen, deren Signal im Gehirn dann mit "grün" übersetzt wird.
_________________ "Wieviel dieses Märchen von Christus uns un den Unseren genützt hat, ist allbekannt!" (Papst Leo x.)
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Blaubär Höhlenbewohner
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 1133
Wohnort: Mainufer
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(#101961) Verfasst am: 12.03.2004, 12:09 Titel: |
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Spock hat folgendes geschrieben: | Gras ist nicht grün. Gras filtert bevorzugt Licht bestimmter Wellenlängen aus dem weißen Sonnenlicht und das übrige Licht wird vom menschlichen Auge - insofern es nicht Farbenblind ist - mit lichtempfindlichen Zellen eines bestimmten Typs empfangen, deren Signal im Gehirn dann mit "grün" übersetzt wird. |
Genau, und eben diese von Dir beschriebene Eigenschaft des Grases wird umgangssprachlich mit den Worten "Gras ist grün" ausgedrückt.
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Spock lebt noch
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 4185
Wohnort: Herbipolis
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(#101962) Verfasst am: 12.03.2004, 12:10 Titel: |
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Blaubär hat folgendes geschrieben: | Genau, und eben diese von Dir beschriebene Eigenschaft des Grases wird umgangssprachlich mit den Worten "Gras ist grün" ausgedrückt.  | Ist eine solche Veralgemeinerung nicht unlogisch und egoistisch?
_________________ "Wieviel dieses Märchen von Christus uns un den Unseren genützt hat, ist allbekannt!" (Papst Leo x.)
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frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
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(#101965) Verfasst am: 12.03.2004, 12:11 Titel: |
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Spock hat folgendes geschrieben: | Blaubär hat folgendes geschrieben: | Genau, und eben diese von Dir beschriebene Eigenschaft des Grases wird umgangssprachlich mit den Worten "Gras ist grün" ausgedrückt.  | Ist eine solche Veralgemeinerung nicht unlogisch und egoistisch?  | lebendige sprache hat sich noch nie viel um logik geschert.
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Spock lebt noch
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 4185
Wohnort: Herbipolis
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(#101967) Verfasst am: 12.03.2004, 12:14 Titel: |
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frajo hat folgendes geschrieben: | lebendige sprache hat sich noch nie viel um logik geschert.  | Welche Merkmale des Lebens hat eigentlich Sprache? Hat sie einen Stoffwechsel?
_________________ "Wieviel dieses Märchen von Christus uns un den Unseren genützt hat, ist allbekannt!" (Papst Leo x.)
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#101998) Verfasst am: 12.03.2004, 12:43 Titel: |
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Sprache besteht aus memen und ist damit den auf genen basierenden Lebewesen analog.
Abe rmit Memen kann man alles zu Lebewesen erklären.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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ric Gast
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(#101999) Verfasst am: 12.03.2004, 12:45 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Sprache besteht aus memen und ist damit den auf genen basierenden Lebewesen analog. | Ich glaube, da hast Du was mißverstanden.
Diesen Anspruch hat Dawkins mittlerweile zurückgenommen. Shadaik hat folgendes geschrieben: | Abe rmit Memen kann man alles zu Lebewesen erklären.  | Mit Memen kann man alles erklären.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#102001) Verfasst am: 12.03.2004, 12:48 Titel: |
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ric hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Sprache besteht aus memen und ist damit den auf genen basierenden Lebewesen analog. | Ich glaube, da hast Du was mißverstanden.
Diesen Anspruch hat Dawkins mittlerweile zurückgenommen. |
Bin ich Dawkins?
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Xariv registrierter User
Anmeldungsdatum: 10.03.2004 Beiträge: 8
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(#102340) Verfasst am: 13.03.2004, 12:47 Titel: |
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Vertraut eurem eigenen Verstand. Haltet das Unverständliche und Sinnlose für dumm, nicht euch selbst, und werft alles Überflüssige weg - darin schließe ich all diese ausgelutschten Versuche ein, die Logik in Formen zu gießen!!!
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Klaus-Peter auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.01.2004 Beiträge: 1534
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(#102362) Verfasst am: 13.03.2004, 13:33 Titel: |
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Xariv hat folgendes geschrieben: | Vertraut eurem eigenen Verstand. | Könntest Du bitte, bevor Du predigen beginnst, einmal Rics Frage beantworten.
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