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Über das Sterben.
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1892658) Verfasst am: 22.12.2013, 00:25    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
hospitz?
auf gar keinen fall, schaue ich mir abgemagerte, hohlwangige und gezeichnete leute an.
der geruch von tod...
du hast aber echt NULL ahnung...

Wilson hat folgendes geschrieben:
ich hoffe, ich bekomme die kurve, wenn ich mal eine diagnose erhalte. ich befürchte, den richtigen zeitpunkt zu verpassen.
das ist doch ganz einfach, der richtige zeitpunkt ist klar BEVOR du diese diagnose bekommst noc

allerdings.
und findest du einen solchen suizid berechtigt?

ich finde, mensch sollte erst mal echt versuchen, zu leben.
und, ich würde so einen suizid weder als berechtigt noch als unberechtigt werten, das muss jeder für sich selbst entscheiden.
_________________
I'm tapping in the dusternis
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Murphy
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1892690) Verfasst am: 22.12.2013, 11:44    Titel: Antworten mit Zitat

@beefy: Das mit Deiner Mutter tut mir Leid, ist eine ziemlich harte Geschichte.

Ich wollte eigentlich nicht einen Thread eröffnen und an alte Wunden rühren, ist ja ein heikles Thema. Ich wollte mir vielmehr mal meine Eindrücke und Erfahrungen mit Wahn und Psychiatrie unter dem Aspekt der eigenen Sterblichkeit von der Seele schreiben.

beefy schreibt, nach der vierten Not-OP war seine Mutter Pflegefall. Der Mann von dem ich im Eingangspost berichtet habe, war auch einer. Zusätzlich war er wohl geisteskrank, immerhin war er in der Psychiatrie. Tagsüber zumindest dämmerte er auch die meiste Zeit vor sich hin, nur wenn er ein bisschen zu sich kam, dann spielte ihm sein Verstand halt böse Streiche: Er war nicht infantil sondern sehr sehr ängstlich.
Man sollte sich das vor Augen halten, das kann jedem passieren. Und dann sind es vielleicht nicht kleine rosa Schweinchen auf der Tapete, die man süß findet, sondern üble Dämonen und Killermaschinen, die einen quälen und foltern.
Das hört sich vielleicht nicht so schlimm an, wenn man von Wahnvorstellungen berichtet, klar, man denkt sofort 'Ist ja nicht real'. Aber man vergisst leicht, für den Betroffenen ist es durchaus sehr real. Man wehrt sich zunächst gegen die Vorstellungen, die sich einem aufdrängen und die nehmen auch erst nach und nach Überhand, bis man eben irgendwann nicht mehr unterscheiden kann zwischen Wahn und Wirklichkeit.
Dazu immer noch das Gefühl, dass das Gehirn 'brennt', wenn man sich dagegen wehrt und die Zwangsgedanken nicht zulassen will, es ist beinahe physisch spürbar.

Was ich damit sagen will, wenn ich wählen müsste, zwischen körperlichen Folter bis zum Ende oder wieder so einen psychotischen Zustand wie ich ihn hatte, als die Krankheit bei mir ausbrach, medikamentös noch unbehandelt und ohne Drogen - ich würde mich jederzeit für die körperliche Folter entscheiden.

Es ist sehr schwer das auszudrücken - ich habs ja im Eingangspost angedeutet. Es fällt mitunter sogar schwer, sich überhaupt daran zu erinnern, wenns einem gut geht. Aber wenn das manchmal kurz aufflackert, wenn man so unsichere Momente hat, wo es einen wieder so ein bisschen überkommt, nur für ein paar Sekunden vielleicht, dann wird einem plötzlich wieder klar wie furchtbar und wie gewaltig das Ausmaß dieser psychischen Leiden sein kann, von denen dann manche noch sagen, 'man bilde sie sich nur ein'.

Nichtsdestotrotz, man muss die Sache natürlich mit Humor nehmen. Man kann nur die Medikamente nehmen, und hoffen, dass so ein Zustand möglichst nie mehr wieder kommt. Aber hat man sowas erlebt, verunsichert es schon ziemlich grundlegend in dem Selbstverständnis, das man als Mensch so hat. Wie gesagt, ich wollte mir das nur mal von der Seele schreiben, tut mir Leid wenn ich jemandem damit vor den Kopf gestoßen hab, darum wars ja eigentlich in 'Dumme Gedanken'.
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1892700) Verfasst am: 22.12.2013, 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

Murphy hat folgendes geschrieben:
Wie gesagt, ich wollte mir das nur mal von der Seele schreiben, tut mir Leid wenn ich jemandem damit vor den Kopf gestoßen hab, darum wars ja eigentlich in 'Dumme Gedanken'.



Murphy, Gedanken über den Tod, eigenen oder fremden, sind niemals dumm und müssen, bei Bedarf, ausgesprochen werden. *handreich*
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Murphy
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1892701) Verfasst am: 22.12.2013, 12:39    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:
Murphy hat folgendes geschrieben:
Wie gesagt, ich wollte mir das nur mal von der Seele schreiben, tut mir Leid wenn ich jemandem damit vor den Kopf gestoßen hab, darum wars ja eigentlich in 'Dumme Gedanken'.



Murphy, Gedanken über den Tod, eigenen oder fremden, sind niemals dumm und müssen, bei Bedarf, ausgesprochen werden. *handreich*

Das wird sich noch herausstellen. zwinkern *abklatsch*
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beefy
Be Vieh



Anmeldungsdatum: 24.09.2008
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Wohnort: Land der abgehärteten Seelen

Beitrag(#1892718) Verfasst am: 22.12.2013, 13:29    Titel: Antworten mit Zitat

Zumindest sind solche Gedanken überflüssig weil es meist ganz anders kommen wird.

Mein größter Horror ist es, bei klarem Verstand nichtmal mehr um den Tod betteln zu können ohne vorher ewig lange irgendwelch Kommunikationsmöglichkeiten wie Morsen mit den Augeliedern oder sowas zu lernen.Also sowas wie extremer Schlaganfall oder Wachkoma
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Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, tanzen die Mäuse auf dem Tisch.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1892721) Verfasst am: 22.12.2013, 13:34    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:
Zumindest sind solche Gedanken überflüssig weil es meist ganz anders kommen wird.

Ich finde es wichtig, dass man darüber redet. Vor allem mit seinen Angehörigen.
Im Laufe seines Lebens kann man durchaus andere Einstellungen bekommen (ich weiß wovon ich rede), und so wissen meine Angehörigen jederzeit, was "in meinem Sinne" ist.
Meine Eltern haben auch häufig darüber geredet.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Murphy
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
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Beitrag(#1892753) Verfasst am: 22.12.2013, 16:14    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:
Zumindest sind solche Gedanken überflüssig weil es meist ganz anders kommen wird.

Exakt so war das gemeint. Smilie
beefy hat folgendes geschrieben:

Mein größter Horror ist es, bei klarem Verstand nichtmal mehr um den Tod betteln zu können ohne vorher ewig lange irgendwelch Kommunikationsmöglichkeiten wie Morsen mit den Augeliedern oder sowas zu lernen.Also sowas wie extremer Schlaganfall oder Wachkoma

Solche Leute hab ich schon gepflegt. Ich war noch jung damals, Praktikum im Altenheim, da wohnten eine Frau und ihr Mann in einer kleinen Wohnung. Die Frau war komplett bewegungsunfähig und wurde mehrmals täglich mittels eines Krans gelagert. Dabei haben mich immer ihre Augen verfolgt, das heißt ja, dass sie noch irgendwie 'da' war.
Aber wenn Du das Gefühl meinst, des Gefangenseins, des Sich-nicht-mehr-Bewegenkönnens, wenn Du meinst, dass sich diese Ohnmacht dann steigert und steigert und Du gern schreien würdest, dass Du irgendwann ausbrechen würdest in Raserei, wenn Du Dich bewegen könntest, es aber nicht kannst und es sich dann noch weiter steigert in unvorstellbare Zustände - so ungefähr? Diese Klimax und die Angst davor ist ziemlich genau das was ich auch ausdrücken wollte.

Nur körperlich bist Du halt als Schizo komplett leistungsfähig, dass es heißt es müsste schon ziemlich aktive Sterbehilfe angewandt werden. Wenn das keiner für Dich macht, musst Du es selber tun, nur 1. wenn Du dazu in der Lage bist, wirst Du nicht willens dazu sein, 2. wenn Du willens bist vor lauter Elend musst Du erstmal dazu in der Lage sein und 3. wenn es irgendjemand mitkriegt, dann wirst eingesperrt und fixiert.

...

In unserem Bezirksklinikum gab es neulich einen Brand auf der geschlossenen Abteilung. Jemand hatte seine Matratze angezündet und ist bei dem Feueralarm dann geflohen. Fünf Tage haben sie ihn gesucht, dann haben sie ihn entkleidet und tot im Wald gefunden - Erfroren.
Die vernünftige und recht einhellige Meinung des Pflegepersonals und der Ärzte war, dass er eben so tief in seiner Psychose drin war, dass er das gemacht hat. Klar - ein vernünftiger Mensch würde sich ja nicht umbringen. Kann ich nachvollziehen.
Nur, was heißt das, in der Psychose drin zu sein? Haben dem Stimmen befohlen, die Klinik anzuzünden, abzuhauen? Hat er gedacht, er ist im Wunderland mit Elfen und Feen und zieht sich mal aus im Winter und läuft ein bisschen nackt herum? Wahrscheinlich hat er aufgrund seiner Krankheit gemeint, es wäre so warm, er hat es gar nicht gemerkt, dass er erfror? So ungefähr, hab ich den Eindruck, stellt man sich das vor.

Ich seh das ein bisschen anders. Meine Vermutung muss nicht zutreffen, aber sie erscheint mir aufgrund eigener Erfahrung als die plausibelste Erklärung für ein derartiges Verhalten. Der Mann war psychotisch, das heißt er hat sehr stark gelitten an dem, was er dachte. Er war sich sicher bewusst, dass er in der Psychiatrie war und vielleicht hat er gemeint, dass die Leute da ihm nicht helfen können. Jedenfalls fasste er den Entschluss, sich umzubringen. Dazu zündete er sein Bett an, um durch die vom Feueralarm geöffneten Türen ins Freie zu gelangen und gab dann Fersengeld. In eine Ortschaft oder unter Menschen konnte er nicht gehen, weil er wusste, dass er sicher gesucht würde und dann zurück bzw. in die Forensik gekommen wäre, wo ein Ausbruch nicht 'so leicht' möglich gewesen wäre.
Er hatte weder Seil. noch Klinge, noch eine andere Waffe, schwimmen konnte er vielleicht, vielleicht auch gab es kein geeignetes Gewässer - was also tun, allein im Wald, im November?
Man entkleidet sich und hofft dadurch geht es schneller als verhungern oder verdursten.

Meiner Erklärung nach, war das also sein Weg sich selbst zu töten. Nur man beachte mal wie das vor sich ging: Der Mann hätte jederzeit in diesen fünf Tagen in so gut wie jede Richtung rennen können, wäre sehr schnell auf eine Ortschaft, auf Menschen gestossen, wäre gerettet und versorgt worden.
Stattdessen bleibt er, hungert, durstet und vor allem: friert und findet das über mehrere Tage hin erträglicher als mit seiner Psychose weiterzuleben. Das nur um mal einen Richtwert zu kriegen, wie so eine Psychose empfunden wird.
Wie ich da drauf komme? Ich habe selbst schon mal im Wald darüber nachgedacht, einfach in der Kälte sitzenzubleiben, bis es vorbei ist. Es war noch nicht schlimm genug damals und dabei ist es schlimmer gewesen als alles, was ich mir als Gesunder je hätte vorstellen können.

...

Warum erzähle ich das? Vielleicht, weil 'um den Tod betteln' nicht wirklich was bringt, schon gar nicht bei Ärzten. Ich halte es mittlerweile fast für realistischer, dass man seinen Zustand, sein Empfinden bei so einer Situation so realistisch, eindringlich und überzeugend darlegt, dass jemand, dem man es erzählt, davon wirklich so geschockt ist, dass er noch ohne recht zu wissen, was er tut, einen quasi aus Gefühlsnotstand heraus direkt umbringt und es vielleicht erst hinterher realisiert. Lachen

Das ist natürlich keinem Menschen zuzumuten, so ähnlich wie SBC, mal ganz davon abgesehen, dass man es zu so einer Manipulationsfähigkeit wohl nicht bringen dürfte. Aber würde das denn klappen, hätte es in meinen Augen durchaus ein humoristisches Element und darum ist es auch ein dummer Gedanke.
Das ist meine Art, die Dinge mit Humor zu nehmen, denn ich kann leider praktisch niemandem offenbaren, dass ich in diesem und jenem Zustand gerne mein Leben beendet sehen möchte - es ist in der Lebenswirklichkeit eines psychiatrisch aktenkundigen Schizophrenen einfach nicht machbar.

Also wenn Dich irgendeine Vorstellung wie es werden könnte vor lauter Horror in den Wahnsinn treibt, dann wende Dich vertrauensvoll an mich, ich werd dann versuchen, ein noch viel schlimmeres Szenario darzustellen, dass Dir Dein altes gleich nicht mehr so schlimm vorkommt. zwinkern
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beefy
Be Vieh



Anmeldungsdatum: 24.09.2008
Beiträge: 5590
Wohnort: Land der abgehärteten Seelen

Beitrag(#1892795) Verfasst am: 22.12.2013, 20:55    Titel: Antworten mit Zitat

Murphy hat folgendes geschrieben:

Also wenn Dich irgendeine Vorstellung wie es werden könnte vor lauter Horror in den Wahnsinn treibt, dann wende Dich vertrauensvoll an mich, ich werd dann versuchen, ein noch viel schlimmeres Szenario darzustellen, dass Dir Dein altes gleich nicht mehr so schlimm vorkommt. zwinkern


Na mal sehen... Lachen

Also:
Vor about 10 Jahren hab ich von der Börse gelebt.Terminhandel mit Futures.Die ganz harte Nummer.Extreme psychische und tatsächlich auch körperliche Belastung.Nebenbei hatte ich eine ganze Menge Stress im privatem.

Und eines Abends saß ich vorm PC, der Dow hatte gerade geschlossen und ich hab meine "Hausaufgaben" für den nächsten Handelstag gemacht.
Und dann kam es, das Schlaganfällchen. TIA




Aus heiterem Himmel.Einfach so.Ich war rechts komplett und links schlimm genug gelähmt und um Hilfe rufen war auch nicht drin.
Und dann saß ich da in meiner eigenen Pisse auf meinem teuren Bürostuhl aus Leder, meine Tochter in ihrem Zimmer schlafen wissend und hab dem S&P Chart beobachtet.
In den ersten drei Stunden hab ich über mein Leben sehr intensiv nachgedacht (ich hatte zu dem Zeitpunkt keine Ahnung was da gerade in mir am abgehen war ), und zwar einschließlich eines Wutanfalls.Fehler aufgezählt,überlegt was besser hätte laufen können und wer sich jetzt um mein Kind kümmern soll.Echter Horror.
Nach ca. vier Stunden fing es an ganz langsam zurückzugehen und ich hab mich irgendwie auf die Couch geschleppt, einen Flashback bei mir diagnostiziert und bin eingepennt.
Am nächsten Morgen war die Lähmung völlig weg und ich konnte zumindest lallen.
Ich hab dann meine Freundin angerufen und ihr davon vollgelallt.Sie hat dann zum Glück sofort gewußt was passiert war, hat einen Krankenwagen gerufen und ab ging es zur Stroke Unit.

Naja,Diagnose gekriegt, selbst entlassen weil ich rechtzeitig zu Hause sein wollte um meinem Kind nach der Schule die Tür aufzumachen und erstmal nachlesen, was ein Schlaganfall eigentlich ist, wie es dann weitergeht und in einem Fachforum "doofe" Fragen stellen.
Von den Infos und Prognosen die ich dann hatte hätte ich mich gleich nochmal vollpinkeln können.Diesmal vor Angst.

Hat mich dazu gebracht, mein Leben völlig zu ändern.Keine wilden Partys mehr, schluss mit Börse und Kohle machen, nix mehr tun was mich irgendwie wirklich stresst.
Ich bin jetzt neun Jahre über dem Zeitpunkt zu dem man mir prognostiziert hat, daß ich ein Pflegefall sein könnte.Ich hab das mit den Veränderungen soweit hingekriegt daß ich jetzt zwar manchmal Geldsorgen habe, aber dafür (wenn ich beharrlich bin) regelmäßige, größtenteils stressfreie Jobs-oder besser gesagt nur den positiven Stress der es einem gut gehen lässt.Mein Kind ist mittlerweile alt genug um mich nicht mehr zu brauchen....Eigentlich müßte alles OK sein.
Aber ich hab trotzdem ungefähr alle zwei Tage eine Scheißangst.
Manchmal ist das ganz lustig,z.B: wenn ich während des Fahrradfahrens irgendwo im Wald Pinkel und denke wenn es jetzt losginge würde ich mit raushängendem Pimmel daliegen oder sowas.....Meistens ist es aber nur schlimm-Ohne irgendwie witzig zu sein.
Mit der verkürzten Lebenserwartung komm ich klar.Hab eh kein Bock darauf, mir beim Verfall zuzusehen oder möglicherweise sowas wie Alzheimer zu haben.

Aber gelähmt zu sein,Handlungsunfähig gefangen im eigenen Körper zu sein....Das will ich niemals wieder erleben.Manchmal denk ich mir dann in meinen Ängsten daß es mir sogar lieber wäre, dann im Wald zu liegen und relativ gesehen schnell zu verdursten oder so....


Und jetzt Toppe das!!!!elf! Mr. Green
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Murphy
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
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Beitrag(#1892808) Verfasst am: 22.12.2013, 22:53    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:
Und jetzt Toppe das!!!!elf! Mr. Green

Das ist leicht: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1892755#1892755 , stell Dir vor, Du müsstest dort arbeiten! Mr. Green
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Quéribus
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Beitrag(#1892812) Verfasst am: 22.12.2013, 23:26    Titel: Antworten mit Zitat

Murphy hat folgendes geschrieben:
beefy hat folgendes geschrieben:
Und jetzt Toppe das!!!!elf! Mr. Green

Das ist leicht: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1892755#1892755 , stell Dir vor, Du müsstest dort arbeiten! Mr. Green


och, mein Sohn hat grade 4 Wochen jobben im Spielzeugladen mit Rudolph dem rotnasigen Rentier in Dauerschleife überlebt
bisher einzige Nebenwirkung: Rudolph sollte ihm besser nicht über den Weg laufen, wenn er nicht als Braten im Kochtopf landen will... zynisches Grinsen
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"He either fears his fate too much
or his deserts are small
That dares not put it to the touch
To gain or lose it all."
James Graham
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Naastika
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Beitrag(#1892975) Verfasst am: 23.12.2013, 14:29    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:


Na mal sehen... Lachen .....




Mensch, beefy, wow, du heute mein Held des Tages.... Geschockt
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beefy
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Beitrag(#1892977) Verfasst am: 23.12.2013, 14:38    Titel: Antworten mit Zitat

Murphy hat folgendes geschrieben:
beefy hat folgendes geschrieben:
Und jetzt Toppe das!!!!elf! Mr. Green

Das ist leicht: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1892755#1892755 , stell Dir vor, Du müsstest dort arbeiten! Mr. Green


Ich hab mal beruflich bedingt wochenlang ständig den Titelsong von diesem Titanicfilm gehört Lachen

Mein Mitleid ist aber völlig an diejenigen vergeben, die an Orten arbeiten wo sie ein ganz gewisses Lied der 80'er Jahre Boygroup "WHAM" spielen. (Möge der Titel auf ewig in der Versenkung verschwinden)
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beefy
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Anmeldungsdatum: 24.09.2008
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Beitrag(#1892978) Verfasst am: 23.12.2013, 14:39    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:
beefy hat folgendes geschrieben:


Na mal sehen... Lachen .....




Mensch, beefy, wow, du heute mein Held des Tages.... Geschockt


Warum denn das Am Kopf kratzen


Du verarscht mich, oder?
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vrolijke
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Beitrag(#1892990) Verfasst am: 23.12.2013, 15:20    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:
Murphy hat folgendes geschrieben:
beefy hat folgendes geschrieben:
Und jetzt Toppe das!!!!elf! Mr. Green

Das ist leicht: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1892755#1892755 , stell Dir vor, Du müsstest dort arbeiten! Mr. Green


Ich hab mal beruflich bedingt wochenlang ständig den Titelsong von diesem Titanicfilm gehört Lachen

Mein Mitleid ist aber völlig an diejenigen vergeben, die an Orten arbeiten wo sie ein ganz gewisses Lied der 80'er Jahre Boygroup "WHAM" spielen. (Möge der Titel auf ewig in der Versenkung verschwinden)


Ich frage regelmäßig in Möbelläden und so, wieviel Schmerzzulagen sie bekommen.
Die meisten antworten, dass sie auf Durchzug stellen. Die hören das nicht mehr.
Ich kann das nicht. Ich leide immer wie Hund in solche Dudelläden.

Ich glaube aber, sterben tut man davon nicht.

Sterben ist übrigens ganz einfach. Bis jetzt hat es schon jeder gekonnt.
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beefy
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Beitrag(#1892999) Verfasst am: 23.12.2013, 16:15    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
beefy hat folgendes geschrieben:
Murphy hat folgendes geschrieben:
beefy hat folgendes geschrieben:
Und jetzt Toppe das!!!!elf! Mr. Green

Das ist leicht: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1892755#1892755 , stell Dir vor, Du müsstest dort arbeiten! Mr. Green


Ich hab mal beruflich bedingt wochenlang ständig den Titelsong von diesem Titanicfilm gehört Lachen

Mein Mitleid ist aber völlig an diejenigen vergeben, die an Orten arbeiten wo sie ein ganz gewisses Lied der 80'er Jahre Boygroup "WHAM" spielen. (Möge der Titel auf ewig in der Versenkung verschwinden)


Ich frage regelmäßig in Möbelläden und so, wieviel Schmerzzulagen sie bekommen.
Die meisten antworten, dass sie auf Durchzug stellen. Die hören das nicht mehr.
Ich kann das nicht. Ich leide immer wie Hund in solche Dudelläden.

Ich glaube aber, sterben tut man davon nicht.

Sterben ist übrigens ganz einfach. Bis jetzt hat es schon jeder gekonnt.


Ich hab mal einen Supermarkt gekannt, wo ein Mensch mit Musikgeschmack für die Beschallung zuständig war.Von ABBA über The Clash bis Zappa.Nie aufdringlich, nie "extrem" aber zehnmal besser als dieses übliche Gedudel oder die obligatorischen Weihnachtshorrorlieder.Ich bin da teilweise sogar noch durch die Gänge gelaufen obwohl ich schon hatte was ich wollte.Nur um ein Lied zu Ende zu hören (Versteht sich von selbst, daß ich dann auch irgendein Zeug was ich gar nicht kaufen wollte in den Wagen geschmissen habe. während ich durch die Gänge tänzelte)
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Naastika
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Beitrag(#1893010) Verfasst am: 23.12.2013, 17:56    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
beefy hat folgendes geschrieben:


Na mal sehen... Lachen .....




Mensch, beefy, wow, du heute mein Held des Tages.... Geschockt


Warum denn das Am Kopf kratzen


Du verarscht mich, oder?



NNein, beefy, du hast völlig ehrlich und...ich sach ma...ergreifend, über existentielle Erlebnisse berichtet. Nur ein absolutes A.... würde es als Anlass zu Verarsche nehmen.

Die Erlebnisse sind bereits zehn Jahre her, ich habe aber erst heute davon in deinem Post gelesen. Ich bin nur beeindruckt. zwinkern
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beefy
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Beitrag(#1893017) Verfasst am: 23.12.2013, 18:26    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:
beefy hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
beefy hat folgendes geschrieben:


Na mal sehen... Lachen .....




Mensch, beefy, wow, du heute mein Held des Tages.... Geschockt


Warum denn das Am Kopf kratzen


Du verarscht mich, oder?



NNein, beefy, du hast völlig ehrlich und...ich sach ma...ergreifend, über existentielle Erlebnisse berichtet. Nur ein absolutes A.... würde es als Anlass zu Verarsche nehmen.

Die Erlebnisse sind bereits zehn Jahre her, ich habe aber erst heute davon in deinem Post gelesen. Ich bin nur beeindruckt. zwinkern


Ups. Thx. Verlegen

Naja, wir haben ja auch noch nie so ein Thema gehabt.Und bis auf fünf Minuten so alle zwei Tage komm ich locker damit klar.
Unterm Srich bin ich damit was Ängste betrifft noch recht gut bedient.Ich hab dafür in Situationen wo andere schlimme Angst haben keine Probleme.Und Angst vor Altersarmut oder vor abgefuckten Altersheimen muß ich nun statistisch gesehen auch nicht mehr haben.Hat ja auch was.
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Naastika
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Beitrag(#1893032) Verfasst am: 23.12.2013, 18:47    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:
Und bis auf fünf Minuten so alle zwei Tage komm ich locker damit klar.


Dann möge es heutig nicht einer der Tage alle zwei Tage sein! Lachen
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oberflächlich



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Beitrag(#1897339) Verfasst am: 17.01.2014, 03:00    Titel: Antworten mit Zitat

Es klingt irgendwie zynisch, aber ich habe mich angesichts einer Argumentation eines Staatsanwaltes, der für eine Hinrichtung kämpfte, der nämlich meinte, es gebe kein Recht auf einen schmerzfreien Tod, wieder an Einlassungen von Franz Müntefering zur Sterbehilfe erinnert, die dieser unter anderem in einem Interview im ZDF-Morgenmagazin zum Besten gegeben hatte:

Zitat:

"Mein Tod gehört mir - da mache ich doch ein Fragezeichen dahinter" [...]

"Sterben gehört zum Leben mit dazu - es ist verdammt schwer, wenn man es erlebt hat, weiß man es."


(Link). Es wird zwar von Palliativversorgung gesprochen oder davon, daß man die letzte Lebensphase mit seiner Familie nutzen solle. Was im "Spiegel"-Artikel nicht zitiert wurde, war ein Gedanke, ob man nicht durch eine Entscheidung für die Inanspruchnahme von aktiver Sterbehilfe seine Angehörigen gewissermaßen "verprelle".

Da ging es also um die Frage, ob etwa der Mensch das Recht habe, selbst darüber zu entscheiden, wie (oder ggf. auch, ob) er sterben möchte, ob er etwa das Recht habe, gleich zum Punkt zu kommen, wenn ihm ein langer Sterbeprozeß - nicht unbedingt nur mit Leid und Siechtum, etwa auch als Pflegefall in weitgehender geistiger Umnachtung oder ähnliches - in Aussicht stehe. Und seine Position scheint eben zu sein, Sterben habe gefälligst schwer zu sein. ... (Und man kann natürlich auch fragen, ob dabei nicht ein mehr oder weniger utopischer "Idealanspruch" formuliert wird - wer keine Angehörigen hat, oder wer einer Krankheit zum Opfer fällt, bei der Morphium herzlich wenig nützt, dem bringt das ja nicht so viel. Oder wenn Angehörige da sind, ob diese denn einen Anspruch darauf hätten, den Angehörigen möglichst lange zu haben, oder ob sie nicht auch die Entscheidung akzeptieren sollten.)

Nun muß das, was Münte denkt, ja nicht für andere Menschen relevant sein. Aber wenn so diese christlich-moralische Position die vorherrschende Haltung ist, dann hätten wir auch wieder keine "Debatte" um die Frage der aktiven Sterbehilfe, weil diese sich womöglich am Ende doch wieder "durchsetzen" könnte... Am Kopf kratzen
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Arno Gebauer
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Beitrag(#1897343) Verfasst am: 17.01.2014, 06:37    Titel: Antworten mit Zitat

Moin,

Frage: "Ab wann beginnt das Sterben?"

Viele Grüße
Arno Gebauer
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Trennung von Staat und Kirche !
Die geistigen Brandstifter des Holocausts waren die Kirchen! Sie haben viele Jahrhunderte lang gegen die Juden gehetzt!
Nie mehr Zeit und Geld für reiche Kirchen!!!!
Keine Kinder mehr in Kirchenhände!
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fwo
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Beitrag(#1897355) Verfasst am: 17.01.2014, 09:42    Titel: Antworten mit Zitat

Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:
Moin,

Frage: "Ab wann beginnt das Sterben?"

Viele Grüße
Arno Gebauer

Mit der Zeugung. Bis zur Geburt sind schon die Hälfte tot.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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Ahriman
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Beitrag(#1897376) Verfasst am: 17.01.2014, 11:18    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
"Sterben gehört zum Leben mit dazu - es ist verdammt schwer, wenn man es erlebt hat, weiß man es."

Gröhl...
Das hätte in den Thread für "dumme Gedanken" gepaßt.
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fwo
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Beitrag(#1897388) Verfasst am: 17.01.2014, 12:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
"Sterben gehört zum Leben mit dazu - es ist verdammt schwer, wenn man es erlebt hat, weiß man es."

Gröhl...
Das hätte in den Thread für "dumme Gedanken" gepaßt.

Nur so als Tipp: I. A. erlebt man das Sterben anderer Leute. Bei Münte war es, wenn ich mich richtig erinnere, seine Frau mit Krebs .....

Die Formulierung ist in ihrer Doppelbedeutung witzig und man kann darüber auch lachen. Aber in die dummen Gedanken gehört sie nicht.

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Vobro
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Beitrag(#1897416) Verfasst am: 17.01.2014, 13:46    Titel: Antworten mit Zitat

Ist das wirklich so einfach? Hm. Wenn es richtig ist, dass jede Zelle ein bestimmtes "Programm" enthält, in welchem die Zellteilungsrate festgelegt ist, also in welcher Geschwindigkeit sie sich teilen können, bzw. in welcher Häufigkeit sie sich teilen müssen, würde beides zusammen die sichere Rate des Todes ausmachen.

Verkehrsunfälle und solcherlei Dinge mal ausgenommen, müßte man bei vollständiger Kenntnis der Zellprogramme ausrechnen können, wann ein Organismus sterben wird. (Wäre auch die meiner Ansicht nach nach wie vor ziemlich offene Frage, welchen Einfluß die Ernährung auf diese Prozesse hat, aber das nur nebenbei.)

Soltte das aus fachlicher Sicht biologisch kompletter Unsinn sein, bitte ich um Aufklärung. Ich meine mich erinnern zu können, dass Bertalanffy das mal einem Vortrag vor sehr vielen Jahren ungefähr so dargestellt hat.
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beefy
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Beitrag(#1897419) Verfasst am: 17.01.2014, 13:57    Titel: Antworten mit Zitat

Vobro hat folgendes geschrieben:
Ist das wirklich so einfach? Hm. Wenn es richtig ist, dass jede Zelle ein bestimmtes "Programm" enthält, in welchem die Zellteilungsrate festgelegt ist, also in welcher Geschwindigkeit sie sich teilen können, bzw. in welcher Häufigkeit sie sich teilen müssen, würde beides zusammen die sichere Rate des Todes ausmachen.

Verkehrsunfälle und solcherlei Dinge mal ausgenommen, müßte man bei vollständiger Kenntnis der Zellprogramme ausrechnen können, wann ein Organismus sterben wird. (Wäre auch die meiner Ansicht nach nach wie vor ziemlich offene Frage, welchen Einfluß die Ernährung auf diese Prozesse hat, aber das nur nebenbei.)

Soltte das aus fachlicher Sicht biologisch kompletter Unsinn sein, bitte ich um Aufklärung. Ich meine mich erinnern zu können, dass Bertalanffy das mal einem Vortrag vor sehr vielen Jahren ungefähr so dargestellt hat.


Welchen Sinn macht es auszurechnen, wie oft die theoretische Erneuerung aller Körperzellen stattfindet um dann eine theoretische Lebensaltersprognose herzuleiten, wenn zigtausen unbekannte Variablen (nennen wir sie Umwelteinflüsse) die Rechnung am Ende bedeutungslos machen ?
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zelig
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Beitrag(#1897422) Verfasst am: 17.01.2014, 14:10    Titel: Antworten mit Zitat

Sterben kann ein qualvoller Prozess sein. Ich habe die Aussicht auf den Tod allerdings bereits als eine erlösende Zukunft erlebt. Das Sterben scheint mir jedoch der kleinere Tod zu sein, im vergleich zum großen, ewigen Nichts, das den winzigen Augenblick meiner Existenz abzulösen droht.
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beefy
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Beitrag(#1897427) Verfasst am: 17.01.2014, 14:18    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Sterben kann ein qualvoller Prozess sein. Ich habe die Aussicht auf den Tod allerdings bereits als eine erlösende Zukunft erlebt. Das Sterben scheint mir jedoch der kleinere Tod zu sein, im vergleich zum großen, ewigen Nichts, das den winzigen Augenblick meiner Existenz abzulösen droht.


Nach meiner Erfahrung als irgendwie "Teilhabender" ist der Tod im Vergleich zum Sterben sowas wie eine "Befreiung".Ich habe schon mehrmals Menschen beim Sterben gesehen empfand den Tod jedesmal für meine emotionale Befindlichkeit eher befreiend.Und dabei macht es keinen Unterschied ob es 2,5 Jahre oder keine 60 Sekunden dauert.
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vrolijke
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Beitrag(#1897429) Verfasst am: 17.01.2014, 14:22    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Sterben kann ein qualvoller Prozess sein. Ich habe die Aussicht auf den Tod allerdings bereits als eine erlösende Zukunft erlebt. Das Sterben scheint mir jedoch der kleinere Tod zu sein, im vergleich zum großen, ewigen Nichts, das den winzigen Augenblick meiner Existenz abzulösen droht.


Ich habe da eine ganz andere Philosophie.
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Vobro
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Beitrag(#1897430) Verfasst am: 17.01.2014, 14:23    Titel: Antworten mit Zitat

Muß jede niedliche Gedankenkenspielerei immer einen besonderen Sinn haben?

Das einzige, was ich sicher über das Sterben zu wissen glaube, ist das, was jeder eh weiß, jeder stirbt auf seine Weise.

Weiter würde ich mich damit nicht befassen und einfach abwarten, was so passiert, wenn es soweit ist.

Ob wir dann - im Bilde gesprochen - im Himmel oder in der Hölle landen, hat womöglich etwas mit der Art und Weise zu tun, wie man gelebt hat. Insofern ist die einzig sinnvolle Antwort auf die unausweichliche Tatsache unserer Sterblichkeit eine Art Aufforderung, möglichst intensiv zu leben, was immer das auch für den Einzelnen bedeuten mag.

Ich weiß aus eigener Erfahrung in Seniorenheimen, wie unterschiedlich sich das sichere Bewußtsein, vielleicht in ein paar Stunden schon sterben zu müssen, auswirken kann. Manche fallen fast in völlige Lethargie, andere leben richtig auf, erleben es als Befreiung von hunderterlei Zwängen, denen sie ihr ganzes Leben lang ausgesetzt waren, es ist wirklich erstaunlich.

Übrigens, wer sich mit solchen Dingen beschäftigt, sollte unbedingt Tolstoijs Erzählung vom "Tod des Iwan Iljitsch" lesen. Es handelt sich um eine äußerst ergreifende Beschreibung der inneren Auseinandersetzung eines Menschen mit der Erkenntnis seines herannahenden Todes, von größter Verzweiflung und Angst, bis hin zu einer buchstäblich als Erlösung empfundenen Befreiung des alptraumhaften Erlebens der Todesangst.
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fwo
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Beitrag(#1897439) Verfasst am: 17.01.2014, 14:53    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Sterben kann ein qualvoller Prozess sein. Ich habe die Aussicht auf den Tod allerdings bereits als eine erlösende Zukunft erlebt. Das Sterben scheint mir jedoch der kleinere Tod zu sein, im vergleich zum großen, ewigen Nichts, das den winzigen Augenblick meiner Existenz abzulösen droht.


Nach meiner Erfahrung als irgendwie "Teilhabender" ist der Tod im Vergleich zum Sterben sowas wie eine "Befreiung".Ich habe schon mehrmals Menschen beim Sterben gesehen empfand den Tod jedesmal für meine emotionale Befindlichkeit eher befreiend.Und dabei macht es keinen Unterschied ob es 2,5 Jahre oder keine 60 Sekunden dauert.

Befreiend ist es aber nur in dem Moment, indem es wirklich aufhört. Die Zeit davor kann grausam sein, wenn man, wie früher in der deutschen Medizin wegen des Betäubungsmittelgesetzes üblich, die Gabe der wirksamen Opiate versagt. (Ich weiß nicht, ob es heute besser ist)

@zelig: Was Du da formulierst, ist für mich die Ursache des Modells der unsterblichen Seele. Es ist für mich intellektuell zwar völlig klar, dass ich dieses "ewige Nichts" genauso wenig erleben werde wie Himmel oder Hölle, aber wirklich vorstellbar ist das Ende der eigenen Existenz nicht - bei dem Versuch dazu erleb ich mich wieder selbst als Zuschauer.

Also: Auch wenn es, weil nicht vorstellbar, nicht sehr trostreich ist: Du wirst dieses ewige Nichts nicht erleben.

fwo
EDIT RS
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Zuletzt bearbeitet von fwo am 17.01.2014, 18:58, insgesamt einmal bearbeitet
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