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China schützt weibliche Föten
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Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#241208) Verfasst am: 09.01.2005, 22:21    Titel: Antworten mit Zitat

Die Volksrepublik China will die gezielte Abtreibung weiblicher Föten unter Strafe stellen, um das Ungleichgewicht der Geschlechter bei Neugeborenen zu korrigieren.

Seit der Einführung der Ein-Kind-Politik vor mehr als zwanzig Jahren hat sich die Geburtenstatistik zu Gunsten männlicher Babys verschoben: Auf 100 weibliche Neugeborene kommen nach offiziellen Angaben 119 männliche. In China werden Söhne traditionell gegenüber Töchtern bevorzugt, weil sie die Rolle des Ernährers übernehmen und die Stammlinie fortführen. Mit Ultraschall wird bei Schwangeren häufig das Geschlecht ermittelt, um weibliche Föten abzutreiben.


„Die Regierung sieht es als dringliche Aufgabe an, die unausgewogene Geschlechterverteilung bei Neugeborenen zu korrigieren“, sagte Zhang Weiqing, der als Minister die Kommission für Bevölkerung und Familienplanung leitet, der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua. Als neue Maßnahme werde die Kommission beginnen, einen Änderungsentwurf für das Strafgesetz zu erarbeiten, um damit die Geschlechtsbestimmung von Föten und Abtreibungen ohne medizinischen Grund zu unterbinden, so Zhang. Mit diesem Vorstoß will die Regierung in Peking bis zum Jahr 2010 die Geschlechterverteilung ausgleichen. Die gezielte Abtreibung weiblicher Föten ist in China zwar bereits verboten, wird aber nicht bestraft. Xinhua machte keine Angaben, welches Strafmaß Eltern nach dem neuen Gesetz zu erwarten haben.

Das mit 1,3 Milliarden Menschen bevölkerungsreichste Land der Erde hat die Ein-Kind-Politik Anfang der 1980er Jahre eingeführt, um sein Bevölkerungswachstum zu kontrollieren.

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frajo
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#241218) Verfasst am: 09.01.2005, 22:30    Titel: Antworten mit Zitat

besten dank.

dein satz
  • Was dazu führt, dass chinesische Eltern Mädchen nicht staatlich registrieren lassen, folglich nicht zur Schule schicken und gegelegentlich sogar töten
ist darin allerdings nicht einmal sinngemäß wiederzufinden.
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Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#241220) Verfasst am: 09.01.2005, 22:33    Titel: Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
besten dank.

dein satz
  • Was dazu führt, dass chinesische Eltern Mädchen nicht staatlich registrieren lassen, folglich nicht zur Schule schicken und gegelegentlich sogar töten
ist darin allerdings nicht einmal sinngemäß wiederzufinden.


Mein Kopf ist kein Word-Program. Ich pflege die Informationen, die ich aufnehme, nicht zusammen mit den bibiographischen Hinweisen zusammen als Fußnoten abzuspeichern.

Wie wär`s, wenn Du mir einfach mal glauben schenktest, dass ich das mehrfach so las? Immerhin wird das ja angesichts der in der Quelle angegebennen Informationen ja auch nicht gerade unwahrscheinlich, oder?
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#241419) Verfasst am: 10.01.2005, 12:39    Titel: Antworten mit Zitat

Rollimom hat folgendes geschrieben:

So, wie es teilweise vermieden wird, Kindern in der Schule zu erzählen, wie es dazu kam, dass ein A.H. an die Macht kommen und Millionen Menschen in den Tod schicken konnte, wird es leider auch unterlassen, den Schülern etwas über den Kosovo zu erzählen.

Ich habe 4 Kinder in 4 unterschiedlichen Klassen, und bis heute hat keines von ihnen darüber etwas gelernt.


Grund für letzteres: Zu jung für die Geschichtsbücher. Wir hatten das übrigens in der 13. Klasse in SoWi, abe rnur weil wir ein noch nicht offiziell erschienenes Buch ausgetestet haben. Schulbücher werden nunmal nicht jährlich neu verfasst.

Der Nationalsozialismus wird in der Schule übrigens üblicherweise bis zum Erbrechen behandelt.
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#241452) Verfasst am: 10.01.2005, 14:18    Titel: Antworten mit Zitat

Rollimom hat folgendes geschrieben:
[b]So, wie es teilweise vermieden wird, Kindern in der Schule zu erzählen, wie es dazu kam, dass ein A.H. an die Macht kommen und Millionen Menschen in den Tod schicken konnte


Mein Besuch einer weiterführenden Schule dauerte von 1984-1993. Das Thema Nationalsozialismus wurde behandelt:
2x im Religionsunterricht (mindestens)
2x im Geschichtsunterricht
2x im Politikunterricht
Wie oft es im Deutschunterricht dran kam, kann ich nicht mehr sagen. Wir hatten allein in der Mittelstufe mindestens 3 Lektüren, die sich direkt mit der Nazizeit befassten:
- Hans Peter Richter; Damals war es Friedrich
- Alfred Andersch; Sansibar oder der letzte Grund
- Käthe Recheis; Geh heim und vergiss alles
Weitere angesagte Themen waren Krieg...
- Im Westen nichts neues
... Antisemitismus
- Es geschah im Nachbarhaus
- Andorra
... Militarismus:
- Der Hauptmann von Köpenick
... und wieder Nazis.
- Die Welle
Die zahllosen Kurzgeschichten und Gedichte zu den Themen Nazizeit und Krieg kann ich nicht mehr einzeln anführen.

Daher wundert mich auch nicht der Kommentar eines Jugendlichen, als im Herbst 1999 der Deutsche Jugendliteraturpreis für das beste Kinderbuch an Annika Thors "Eine Insel im Meer" ging: "Oh Mann, schon wieder dieser Scheißholocaust! Tschuldigung, aber die prämieren auch immer denselben Mist!"

Man kann ein Thema auch so ausgiebig behandeln, dass es zum nichtssagenden Hintergrundrauschen wird.

Noseman hat folgendes geschrieben:
Die NS-Zeit wird an jeder Schule gelehrt. Nicht ein Untermaß an Konfrontation mit diesem Thema ist Schuld, dass die Kinder nix lernen, sondern dass aus dem Thema meist mit Betroffenheitspädagogik angegangen wird, also die Art udn Weise, wie es vermittelt wird.


Aus meiner eigenen Unterrichtserfahrung heraus kann ich das nur teilweise bestätigen.

Ich sehe ein anderes Problem. Das Thema wird ja mit der pädagogischen Absicht behandelt, dass sich so etwas wie die Nazizeit nie mehr wiederholen soll. Man diskutiert also im Unterricht, und im wesentlichen erzielt man Einigung, die Schüler zeigen sich einsichtig. Nur dass das Thema ein paar Wochen später in einem anderen Fach wieder auftaucht und erneut diskutiert werden soll. Es entsteht der Eindruck, als verdächtigten einen die Erwachsenen, ohne ständige pädagogische Beeinflussung sofort auf Nazi-Bauernfängerei reinzufallen. Das reizt und irgendwann regt sich Widerstand. Man macht auf Neonazi, weil man merkt, dass das so ziemlich die einzige Sache ist, mit der sich die Pädagogen noch schocken lassen. Außerdem werden die endlos durchgekauten Unterrichtsdiskussionen endlich interessanter, wenn einer so tut, als wäre er Antisemit, Rassist oder Nationalist. Das Thema wird zum Witz.

Im übrigen verbreiten die Schulen selbst Theorien der Ungleichheit. Wenn ein Gymnasiallehrer einem leistungsschwachen Schüler sagt, er könne ja zur Hauptschule wechseln und später Müllmann werden, dann drückt er damit seine Geringschätzung für die Menschen aus, die diese wichtige Arbeit machen. Dann signalisiert er, dass es Menschen gibt, die irgendwie weniger Wert sind, die zumindest weniger Respekt verdient haben. Bis zum Fremdenhass ist es dann nur noch ein kleines Stück.

Vielleicht wäre es an der Zeit Vergangenheitsbewältigung etwas breiter anzulegen. Adolf Hitler wird nie mehr bei einer Bundestagswahl antreten. Vielleicht wäre es günstiger, mal allgemeiner über Menschenrechte, Umgang mit Minderheiten, Entwürdigung und Anerkennungsverfall zu sprechen. Vielleicht entstünde dann ein Bewusstsein für Sauereien, die heute tagtäglich und allgemein geduldet geschehen. Das wäre allemal mehr wert, als ein gedankenloser Reflex auf gestrige Symbole.
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Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#241504) Verfasst am: 10.01.2005, 16:25    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Man macht auf Neonazi, weil man merkt, dass das so ziemlich die einzige Sache ist, mit der sich die Pädagogen noch schocken lassen. Außerdem werden die endlos durchgekauten Unterrichtsdiskussionen endlich interessanter, wenn einer so tut, als wäre er Antisemit, Rassist oder Nationalist. Das Thema wird zum Witz.

Das funktioniert auch andersrum, der Lehrer macht einem zu einem "Neonazi", fürn Lehrer ist es ernst, für die Schüler ein Witz.
_________________
Trish:(
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