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mig registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.02.2005 Beiträge: 27
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(#261892) Verfasst am: 14.02.2005, 11:11 Titel: |
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@cabalitto
du hast behauptet, armee haben eigene interessen. und du hast das untermauert mit der analogie, polizisten seien korrupt. beides ist für die bestimmung des gegenstandes quatsch. weder ist es der begriff der armee, dass sie eigene interessen durchsetzt. noch der der polizei, korrupt zu sein. beides sind mittel des staates, seine interessen durchzusetzen. und mittel haben keine eigenen zwecke. was soll denn das interesse der armee losgelöst von der des staates sein, der sie einsetzt. und der der polizei? wohlgemerkt: mag sein, dass das personal dieser einrichtungen sich manchmal sene eigenen einbildungen zu hrer rolle macht, mag sein, dass es krimninelle polizisten gibt, das ändert nichts daran, dass der hinweis darauf nicvht für die erklärung von polizei und militär taugt.
@kommunsiti
du hast hoffentlich gemerkt, dass sich mein letzter beitrag nicht auf dich, sondern auf cabalitto bezog. das hatte sich überschnitten. zurück zum thema moral. du meinst also, moral sei etwas vernünftiges und für das zusammenleben förderliches. mal abgesehen davon, dass das ein wenig eine andere debatte ist und ich wie du gemerkt hast anderer meinung bin, machen wir es mal konkret. sag mal ein paar moralische werte und was du an ihnen schätzt.
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#262108) Verfasst am: 14.02.2005, 18:44 Titel: |
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mig hat folgendes geschrieben: | @cabalitto
du hast behauptet, armee haben eigene interessen. und du hast das untermauert mit der analogie, polizisten seien korrupt. beides ist für die bestimmung des gegenstandes quatsch. weder ist es der begriff der armee, dass sie eigene interessen durchsetzt. noch der der polizei, korrupt zu sein. beides sind mittel des staates, seine interessen durchzusetzen. und mittel haben keine eigenen zwecke. was soll denn das interesse der armee losgelöst von der des staates sein, der sie einsetzt. und der der polizei? wohlgemerkt: mag sein, dass das personal dieser einrichtungen sich manchmal sene eigenen einbildungen zu hrer rolle macht, mag sein, dass es krimninelle polizisten gibt, das ändert nichts daran, dass der hinweis darauf nicvht für die erklärung von polizei und militär taugt. |
Du hast nichts von dem verstanden, was ich geschrieben habe. Werder habe ich behauptet, Armeen hätten eigenbe Interessen, noch habe ich behauptet, Polzisten seien korrupt. Ich habe lediglich lediglich erwähnt, dass es korrupte Polizisten gibt, - und auch das nicht in meiner ursprünglichen Analogie, sondern erst nachträglich, als Beleg für meine von dir angegriffene These, dass Polizisten eben auch eigene Interessen verfolgen. Außerdem habe ich ausdrücklich darauf verwiesen, dass Korruption eben nicht die Regel ist - andernfalls hätte meien Analogie auch gar keinen Sinn, da sie dann ja deine Aussage bestätigen und nicht wiederlegen würde. Auch habe ich an keiner Stelle behauptet, Armeen hätten Eigeninteressen (der Armee), sondern ich habe mich einzig auf deinen Text bezogen (auch hier wäre alles andere sinnlos, denn selbstverständlich stelle ich die Analogie zu dem Modell auf, das du vorgelegt hast, und nicht zu irgendeinem Popanz) - und darin war die Rede von Interessen des jeweiligen Statates, also sprach auch ich über die Interessen des Staates. Demzufolge waren das Analogon zu den persönlichen Interessen der Polizisten auch nicht irgendwelche von mir herbeifabulierten "persönlichen Interessen" von Armeen, sondern die von dir genannten Interessen des jeweiligen Staates. Dies schon allein deshalb, weil in meiner ursprünglichen Analogie Polizisten einmal für "Militär der Mitgliedstaaten" und einmal für "Mitgliedstaaten" stand - also insgesamt eben nicht für itrgendwelche von ihrem Staaten gelöste Armeen, sondern für die Staaten selbst (handelnd durch ihr Militär). Und so wie Polizisten, obwohl sie eigene Interessen haben, die übergeordneten Interssen des Stattes vertreten könnenm so können eben auch die Staten (respektive ihre Armeen) nicht nur ihre Nationalen Interssen verteten, sondern auch die übergeordneten des Völkerrechts. Das einzig verwirrende an meiner Formulierung war, dass ich die Armeen unterschalgen, bzw. mir dem Staat gleichgesetzt, habe, aber die Eigeninteressen der Polizisten standen ganz klar für die Eigeninteressen der Staaten, denn von Interessen der Armeen stand in dem von mir paraphrasierten Satz nichts. Wer wirklich wollte, hätte dies auch verstehen können. Der hätte insbesondere begreifen können, dass ich gar nicht Polizei und Militär erklären wollte, vielmehr deren Wesen als bekannt voeausgesetzt habe. Von daher ist es wenig zielführend, mir vorzuwerfen, ich erklärte nicht, was zu erklären ich nie vorhatte.
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Flipper in the Fishhandel !empirischer Nihilist!
Anmeldungsdatum: 23.12.2004 Beiträge: 394
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(#262132) Verfasst am: 14.02.2005, 19:07 Titel: |
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Zitat: | sag mal ein paar moralische werte und was du an ihnen schätzt. |
Mir geht es vor allem um immaterielle Werte, wie Gleichberechtigung, Toleranz, Gerechtigkeit, Solidarität,... viele Dinge spielen da ineinander.
Um zu erklären was ich an ihnen schätze müsste ich wohl sehr tief in meine psyche gehen, warum man, z.B. die Farbe grün schön findet und rot eher nicht ist für mich jedenfalls schwer zu erklären, dafür müsste man die Hirnforschung fragen.
Ich versuche es trotzdem zu erklären, ich gehe ersteinmal von der Maxime aus „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde", und gehe davon aus, wie schon oft gesagt, dass der Mensch von Grund auf egoistisch ist.
Nun sind die oben genannten Werte konträr zu meiner Grundeinstellung dem Menschen gegenüber, und genau deshalb sind sie so wichtig, weil es ohne Moral und Werte und somit auch ohne Regeln und Gesetze keine Gesellschaft geben kann, es könnten sich nicht einmal Gruppen bilden, es gäbe nur Einzelgänger, die auf ihren Vorteil erdacht sind, d.h. nicht, dass es solche Elemente nicht auch in Gesellschaften gibt, sonst wäre die Welt ja perfekt, was meiner Meinung nach auch schon ein nicht erstrebenswertes Ziel wäre.
Aber für mich muss es Gesetze und Regeln geben, die die Schwachen (darunter kann man viel verstehen) schützt und ein Gemeinschaftsleben sichern.
Dies ist mein Standpunkt, ich kann mir auch andere Ansatzpunkte vorstellen, aber diese würden mich nicht ansprechen, sodass ich auch aus meinem eigenen Egoismus heraus Forderungen stelle, die mich vielleicht auch in schwierigen Zeiten schützen.
Ich bin jetzt nicht auf jeden Wert einzeln eingegangen, aber ich hoffe du verstehst trotzdem meine Gedanken.
_________________ Ich kenne unzählige Menschen, die nach dem ewigen Leben dürsten, aber mit einem verregneten Sonntagnachmittag nichts anzufangen wissen. (Johannes Gross, ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift Capital)
Zuletzt bearbeitet von Flipper in the Fishhandel am 14.02.2005, 19:12, insgesamt einmal bearbeitet |
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mig registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.02.2005 Beiträge: 27
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(#262133) Verfasst am: 14.02.2005, 19:08 Titel: |
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@ cabalitto
der einzige gedanke, auf den man in dem beitrag eingehen kann, ist der, dass staaten nicht nur ihr interesse, sondern das des völkerrechtes vertreten. da snd zwei fehler in dem gedanken. erstens vertreten staaten dieses "interesse" des völkerrechtes nur dann, wenn es sich mit dem eigenen deckt. das kann man anhand der geschichte der uno in den letzten 50 jahren sehr schön besichtigen. zweitens und viel grundsätzlicher gibt es dieses interesse des völkerrechtes, oder der uno gar nicht. da völkerrecht immer im interesse eines staates oder einer gruppe von staaten durchgesetzt wird, taucht es auch nur als solches auf. losgelöst davon existiert es nicht. und zwar notwendigerweise nicht. da recht wie beschrieben nicht ohne die durchsetzende gewalt existiert, gibt es das völkerrecht auch nur in der form des sonder-interesses. das ist kein mangel der uno oder des völkerrechtes, das ist zwangsläufig so, wenn staaten aufeinandertreffen.
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mig registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.02.2005 Beiträge: 27
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(#262142) Verfasst am: 14.02.2005, 19:21 Titel: |
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@kommunisti
zu den von dir genannten werten:
zunächst mal sollte man sich die werte anschauen, wie es sie tatsächlich gibt, und nicht ein eingebildetes ideal vorstellen, das es in dieser welt nicht gibt. dabei behaupte ich, kommt man zu dem schluss, dass die genannten werte keineswegs erstrebenswert sind.
toleranz ist das gebot, gegenüber gegensätzlichen auffassungen gleichgültig, nachsichtig usw zu sein. warum eigentlich? wenn jemand ein anderes interesse vertritt als ich und dieses andere interesse meinem gegensätzlich ist, mich also schädigt, macht es wenig sinn, toleranz zu üben. umgekehrt: wenn toleranz als wert durchgesetzt ist, bedeutet das, dass die bestehenden und durchgesetzten interesse hierzulande unanreifbar sind. die interesse von unternehmen und staat z.b. gelten fraglos. gegen die wird tolreanz geübt, weil die geübt werden muss. dafür sorgt der staat mit seinen mitteln schon. gegen die interessen von unternehmen darf der lohnabhängige ebenfalls tolerant sein. umgekehrt gilt das meist nicht. etc. pp. toleranzgebote führen also zur zementierung des status quo. mal radikal: wenn dir ein nazi den kopf einschlagen will, bist du dann tolerant gegenüber seinen ansichten? wohl nicht. somit vergiss toleranz und besinn dich auf interessen.
gleichberechtigung: gleichbehandlung vor dem gesetz funktioniert ähnlich. hierzulande wird jeder vor dem gesetz als gleich behandelt. als rechtsperson eben. dabei wird nur völlig von seinen mitteln abstrahiert. der lohnempfänger wird rechtlich wie das unternehmen behandelt. nur verfügt er über kein eigentum, das unternehmen schon. durch die gleichbehandlung, also unterwerfung aller untertanen unter den maßstab eigentum, werden die unterschiede festgeschrieben. eigentumslose bleiben eigentumslos, eigentümer behalten ihr eigentum.
solidarität braucht man nur, wenn opfer immer vorausgesetzt sind. wenn klar ist, dass es arme leute gibt und dass es die immer geben wird, es also so etwas wie ein naturgesetz ist, dann braucht man den ruf nach solidarität. wenn das nicht klar ist, dann kümmert man sich um die abschaffung der gründe für armut und ruft nicht nach solidarität.
somit ist klar, dass deine gesetze und regeln die schwachen nicht schützen. im gegenteil. nun wirst du einwenden, dass sei vielleicht hier so. dazu noch mal der einwand: man sollte sich die dinge schon anschauen, wie sie sind und nicht an idealen festhalten und daran die realität messen. da kommt nämlich nur raus, dass es einen unterschied zwischen ideal und realität gibt. ein urteil über die realität oder die erklärung der dinge steht nicht am ende. wie gesagt, vergiss ideale.
p.s. warum nennst du dich eigentlich kommunisti...? kommunisten setzen keine ideale durch, sondern interessen.
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Flipper in the Fishhandel !empirischer Nihilist!
Anmeldungsdatum: 23.12.2004 Beiträge: 394
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(#262181) Verfasst am: 14.02.2005, 20:20 Titel: |
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Zitat: | zunächst mal sollte man sich die werte anschauen, wie es sie tatsächlich gibt, und nicht ein eingebildetes ideal vorstellen, das es in dieser welt nicht gibt. |
Das ist aber eine Kühne Behauptung, ich mache nicht solche absoluten Aussagen, und ich möchte auch nicht behaupten, dass es diese Werte auf dieser Erde nicht gibt, oder kennst du jeden der etwa 6,5 Mrd. Menschen?
Toleranz: Toleranz verstehe ich als Duldsamkeit, es hat auch nichts mit Akzeptanz zu tun, wie bei deinem Nazibeispiel, so etwas würde ich nicht akzeptieren, und ich gehe immer davon aus, das sich jeder an meinen Idealen misst, was mein eigenes Interesse ist, dies ist mein Ego, was mir sagt, ich muss tolerant sein, also sollen es die anderen Menschen auch.
Ich bin mir im klaren, dass sich diese Forderung alleine schon mit dem Begriff Toleranz schneidet, aber ich habe es dir nun etwas genauer erklärt.
Aber du darfst nicht vergessen, dass mit Toleranz nicht die Akzeptanz gemeint ist, sondern das man aus der eigenen sicht störende Einflüsse nicht abblockt und bekämpft, aber man erkennt sie nicht an, sodass man seine eigenen Interessen immer noch vertreten kann, und sodass sich eigene Interessen und Toleranz nicht ausschließen.
Und du bringst immer Beispiele (Staat und armes Volk), die sich mit meiner Ansicht und meinen Aussagen gar nicht decken, hier würde wieder der Gerechtigkeitswert hinzukommen.
Gleichberechtigung: Du musst bei deinem Beispiel aber auch aufpassen, welches Recht du meinst, ein Millionär muss bei einem Mord genauso bestraft werden, wie ein Bauer, da spielt das Geld keine Rolle (hoffe ich)!
Nun gibt es ebend unterschiedliche Rechte für z.B. Verkäufer und Käufer oder Autofahrer und Radfahrer in einem Unfallsfall. Im Grunde sind alle vor dem Gesetz gleich, und dass sollte meiner Meinung nach auch so sein.
Solidarität: Es gibt verschiedene Solidaritätsfelder, damit wird nicht nur auf das Verhältnis arm und reich hingedeutet, aber um dabei zu bleiben, aus dieser Solidarität, haben sich z.B. auch die Gewerkschaften und Arbeiterverbände zusammengeschlossen, um ebend gegen dieses Verhältnis anzukämpfen. Und wenn du denkst, dass ich nur Idealen anhänge, dann muss ich dir dass in deiner Aussage zur Solidarität auch attestieren. Nun kann man sich aber noch mit viel mehr Menschen solidarisieren, z.B. Behinderten Menschen, oder denkst du auch, dass es die nicht gibt oder geben wird? Oder mit Tieren, mit Minderheiten..., man darf diesen Begriff nicht nur auf das Verhältnis arm-reich beziehen, was für mich aber trotzdem kein Naturgesetz ist.
Zitat: | man sollte sich die dinge schon anschauen, wie sie sind und nicht an idealen festhalten und daran die realität messen. da kommt nämlich nur raus, dass es einen unterschied zwischen ideal und realität gibt. ein urteil über die realität oder die erklärung der dinge steht nicht am ende. wie gesagt, vergiss ideale. |
Ich gehe von einer anderen Grundeinstellung aus, ich brauche die Ideale um einen Leitfaden für mein Handeln und Denken zu haben, mein Handeln entspricht aber nicht immer meinen Idealen, weil die Realität dies nicht immer zu lässt!
Aber ich denke wir haben doch eine Gemeinsamkeit, und die haben wir mit wohl jedem Menschen auf dieser Erde, wir wollen unsere Interessen durchsetzen und somit auch unsere Ideale, weil wir für uns das Beste wollen.
Zitat: | p.s. warum nennst du dich eigentlich kommunisti...? kommunisten setzen keine ideale durch, sondern interessen. |
Wieso setzen Kommunisten keine Ideale durch, das denke ich nicht, für mich sind Ideale der Gipfel für Interessen, aber um deine Frage trotzdem noch zu beantworten, ich habe den NAmen allgemein schon lange bei verschiedenen Dingen benutzt, und nur der Einfachheit halber und wegen des Passwortes habe ich diesen Namen hier, ich weiß etwas verwirrend, aber naja.
_________________ Ich kenne unzählige Menschen, die nach dem ewigen Leben dürsten, aber mit einem verregneten Sonntagnachmittag nichts anzufangen wissen. (Johannes Gross, ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift Capital)
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#262186) Verfasst am: 14.02.2005, 20:31 Titel: |
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mig hat folgendes geschrieben: | @ cabalitto
der einzige gedanke, auf den man in dem beitrag eingehen kann, ist der, dass staaten nicht nur ihr interesse, sondern das des völkerrechtes vertreten. da snd zwei fehler in dem gedanken. erstens vertreten staaten dieses "interesse" des völkerrechtes nur dann, wenn es sich mit dem eigenen deckt. das kann man anhand der geschichte der uno in den letzten 50 jahren sehr schön besichtigen. zweitens und viel grundsätzlicher gibt es dieses interesse des völkerrechtes, oder der uno gar nicht. da völkerrecht immer im interesse eines staates oder einer gruppe von staaten durchgesetzt wird, taucht es auch nur als solches auf. losgelöst davon existiert es nicht. und zwar notwendigerweise nicht. da recht wie beschrieben nicht ohne die durchsetzende gewalt existiert, gibt es das völkerrecht auch nur in der form des sonder-interesses. das ist kein mangel der uno oder des völkerrechtes, das ist zwangsläufig so, wenn staaten aufeinandertreffen. |
Erstens schrieb ich nicht, dass die Staaten dies tun, sonndern dass dies möglich wäre. Insofern hats du das Thema schon wieder verfehlt.
Zweitens übesiehst du, dass sich der ganze Beitrag ansonsten immer noch im Sinne der Analogie umschreiben lässt, denn auch das gewöhnliche Recht wird immer im Interesse einer Person oder Gruppe durchgesetzt. Es kommt eben darauf an, ob die Polizei Bakschischwirtschaft betreibt und das Recht nur durchsetzt, wenn es sich mit den Interessen der Beamten deckt, oder ob sie unbestechlich ist. Offensichtlich ist auf der kleinen Ebene Unbestechlichkeit möglich, warum also nicht auf der großen?
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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mig registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.02.2005 Beiträge: 27
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(#262874) Verfasst am: 16.02.2005, 13:40 Titel: |
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@kommunisti
vielleicht mal anders. du sprichst immer davon, dass der mensch egoistisch sei und dass es doch besser sei, wenn man deswegen solidarisch usw sei, weil egoismus etwas schlechtes wäre. die farge ist doch, wie kommst du auf diesen gegensatz. du stellst fest, dass wenn leute sich um ihr eigenes interesse kümmern, sich also egoistisch verhalten, dass dann beständig andere geschädigt werden. dass also die wahrnehmung eigener interessen immer auf kosten anderer geht. daraus erwächst dann dein ideal einer gesellschaft, in der die leute nicht mehr egoistisch sind. und der schluss ist m.e. falsch. es ist in der tat so, dass hierzulande die wahrnehmung eigener interessen immer die anderer schädigt. so ist die marktwirtschaft nunmal eingerichtet. ein unternehmer will gewinn machen und entlässt deswegen seine mitarbeiter, kürzt ihre löhne usw. ein vermieter will seine rendite erzielen und erhöht die mieten. etc pp. dazu gibt es unzählige beispiele. nur: das ist nicht naturnotwendig so. nur weil interessen unterschiedlich sind müssen sie nicht gegensätzlich sein. in der bürgerlichen welt ist das so. wenn man nun eine vernünftig organisierte gesellschaft einrichtet, in der andere zwecke als hier herreschen, müssen interessen nicht gegensätzlich sein, die schädigung wäre also nicht notwendig. die unterscheidung zwischen egoistisch und altruistisch macht dann keinen sinn mehr. dann braucht man aber auch keine ideale wie solidarität und gercehtigkeit, die es nur in einer gesellschaft gibt, die wie beschrieben funktioniert. sie sind schlicht nur die andere, eingebildete seite der bürgerlichen welt.
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Flipper in the Fishhandel !empirischer Nihilist!
Anmeldungsdatum: 23.12.2004 Beiträge: 394
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(#263015) Verfasst am: 16.02.2005, 17:24 Titel: |
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Zitat: | weil egoismus etwas schlechtes wäre. |
Es etwas notwendiges, ohne das Ego, hätten Tiere und somit auch unsere Vorgänger keine Chance zum überleben. So ist es jetzt auch noch, man kann nie völlig altruistisch handeln, wenn man weiter leben oder überleben will, also ist das Ego ein sehr wichtiger, wenn nicht der Wichtigste Bestandteil des menschlichen Wesens.
Zitat: | du stellst fest, dass wenn leute sich um ihr eigenes interesse kümmern, sich also egoistisch verhalten, dass dann beständig andere geschädigt werden. |
Das muss nicht immer der Fall sein, z.B. ist eine Gruppe von Gleichgesinnten darauf aufgebaut, das die einzelne Person sich geschützt fühlt, weil sie mit Personen umgeben ist, die die gleiche Meinung oder Interessen haben, so befriedigt er sein Ego und das der anderen.
Dies könnte man auch auf die Staatsbürger übertragen, jedoch spielen da so viele Faktoren eine Rolle, dass dies sehr schwer wird.
Zitat: | daraus erwächst dann dein ideal einer gesellschaft, in der die leute nicht mehr egoistisch sind. |
Das wäre eine Utopie, also eine unrealistische Vorstellung, eine altruistische Menschheit halte ich für unrealistisch (obwohl man vielleicht dies praktisch in der Hirnforschung umsetzen könnte).
Mir geht es nur darum, den Egoismus so weit wie möglich einzuschränken, das halte ich für möglich und es wird ja auch durch Gesetze gemacht.
Bei deinem Beispiel mit der Marktwirtschaft gebe ich dir Recht, deshalb funktioniert sie auch so gut, sie kämpft nicht gegen den Egoismus an, sondern sie nutzt ihn zum Vorteil aus.
Betriebe sind immer an der Maximierung orientiert, es gibt Konkurenz, jeder muss sehen wie er am geschicktesten "überlebt", das Kapital ist hier das Triebmittel .
Bei einer Planwirtschaft z.B., also siehe mal DDR, ist dies nicht der Fall, den Menschen wurde die Lebenssicherheit gegeben, es gab Staatsbetriebe, die nicht konkurierten, dies sind aus meiner Sicht sehr gute wirtschaftliche Ansätze.
Jedoch brachte dies Probleme mit, dass Arbeiter sich absichtlich krank meldeten, oder nicht richtig arbeiteten, einige Menschen ruhten sich auf Kosten der anderen aus, weil sie ebend nichts zu befürchten hatten, sie hatten kein Eigentum, was sie Zwang ums "überleben"zu kämpfen..
Ich bin kein Kapitalist und heiße die Marktwirtschaft gut, aber leider geht sie eine Art Symbiose mit dem Ego der Menschen ein, wobei das Ego ein Parasit des sozialismuses ist.
_________________ Ich kenne unzählige Menschen, die nach dem ewigen Leben dürsten, aber mit einem verregneten Sonntagnachmittag nichts anzufangen wissen. (Johannes Gross, ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift Capital)
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mig registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.02.2005 Beiträge: 27
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(#263036) Verfasst am: 16.02.2005, 17:41 Titel: |
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ich habe nicht gesagt, dass die menschen nicht mehr egoistisch sein sollen. ich habe eigentlich genau das gegenteil erzählt. du machst die ganze zeit einen gegensatz zwischen eigenem interesse und anderen auf. du sagst, egoismus bedeutet etwas schlechtes. ich habe versucht klar zu machen, dass hier und nur in hier, also in der marktwirtschaft es so ist, dass die verfolgung eigener interessen andere schädigt, und zwar notwendigerweise. wenn man das aufhebt, bedeutet das nicht, dass die leute nicht mehr eigenen interessen folgen, es bedeutet, dass die eigenen interessen nicht gegensätzlich zu anderen sind. dasfür gibt es nämlich keine notwendigkeit.
der kapotalismus funktioniert, ja, fragt sich nur, für wen und nach welchen maßstäben. mit egoismus hat das allerdings nichts zu tun. wenn die große mehrzahl der leute ihren interessen folgen würden, würde da nicht kapitslismus rauskommen.
das thema ddr ist nun wirklich ein anderes. wir sollten erstmal einen punkt klären und nciht schon wieder einen neuen aufmachen.
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Flipper in the Fishhandel !empirischer Nihilist!
Anmeldungsdatum: 23.12.2004 Beiträge: 394
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(#263099) Verfasst am: 16.02.2005, 18:56 Titel: |
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Ok, dann habe ich dich wohl falsch verstanden, aber ich würde mal gerne wissen, wie die Gesellschaft aussehen soll, wo der Egoismus jedes einzelnen Menschen dem ganzen Volk dient und dies muss ja dann, wenn ich dich anfangs richtig verstanden habe, ohne Gesetze oder jedenfalls ohne einen Staat funktionieren.
Es stimmt schon, dass die eigenen Interessen nicht immer gegensätzlich sein müssen, aber eine Diskrepanz der Interessen der Menschen ist immer gegeben.
Du musst doch nur mal deine Familie als Beispiel nehmen, oder habt ihr alle die selben Ansichten und Meinungen?
Zitat: | der kapotalismus funktioniert, ja, fragt sich nur, für wen und nach welchen maßstäben |
Ja, das ist genau das Problem, aber momentan sehe ich leider keine große Gegenwehr, gegen die Auswüchse des kapitalismuses! Wenn es den Menschen persönlich gut geht wird eine solche Gegenwehr auch kaum kommen, oder was ist mit den freien Wahlen? Ok, man kann auch immer die Nichtwähler mit einbeziehen, aber das ändert nichts an den Tatsachen.
Was würde denn rauskommen, wenn die Mehrzahl der LEute ihren Interessen folgen würden?
Das Problem ist, dass nicht alle Menschen gleich sind und auch nicht gleich werden, und es muss sich wieder eine starke Gruppe finden, die gegen den Kapitalismus vorgeht, aber leider sehe ich keine im Moment, dies bedeutet für mich, das die Mehrzahl der Menschen (in Europa) zum größten Teil "zufrieden" sind!
Wie schon vorher mal erwähnt, man muss auch andere Meinungen tolerieren können, dies ist ein Mittel um den Egoismus einzuschränken.
_________________ Ich kenne unzählige Menschen, die nach dem ewigen Leben dürsten, aber mit einem verregneten Sonntagnachmittag nichts anzufangen wissen. (Johannes Gross, ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift Capital)
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mig registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.02.2005 Beiträge: 27
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(#263343) Verfasst am: 17.02.2005, 10:30 Titel: |
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einen unterschied zwischen den interessen der menschen wird es immer geben. na und? eine gegensätzlichkeit erwächst aus unterschieden nicht. die gibt es nur, wenn eine gesellschaft so eingerichtet ist.
ja, die menschen sind auch nicht gleich. hat auch nie jemand behauptet. nur hier gilt das selbe argument. was erwächst aus den unterschieden? nichts.
du schreibst, dass es den leuten in der marktwirtschaft gut ginge und dass es deshalb keine veränderuzng geben werde. zumindest habe ich das so verstanden. wenn dem so wäre, bräcuhte es in der tat nichts anderes. mein argument war aber gerade, dass die mehrheit der leute hier sehr wohl sehr gute gründe hätte, den laden abzuschaffen. und zwar mit blick darauf, wie es ihnen jetzt und hier geht und was ihre interessen sind. wenn die ihre interessen damit vergleichen, was diese interessen hier gelten, käme raus, dass marktwirtschaft abgeschafft gehört
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Flipper in the Fishhandel !empirischer Nihilist!
Anmeldungsdatum: 23.12.2004 Beiträge: 394
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(#263409) Verfasst am: 17.02.2005, 12:59 Titel: |
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Zitat: | was erwächst aus den unterschieden? nichts. |
Wie meinst du das? Unterschiede sind immer genau genommen immer Hindernisse, man sagt zwar bei Paaren, dass sich Unterschiede anziehen, aber das kann man dann wohl wirklich nur bei Beziehungen anführen, sonst sind sie immer hinderlich.
Was soll den daraus auch schon wachsen? Dies ist nur eine Feststellung.
Zitat: | mein argument war aber gerade, dass die mehrheit der leute hier sehr wohl sehr gute gründe hätte, den laden abzuschaffen. |
Ja, aber einen Vorteil hat hier ja unser Leben in der westlichen Welt, wir können wählen, also haben die Menschen und nach deiner Meinung die Mehrheit schon oft genug Zeit gehabt, ihre Lage zu ändern, aber leider sehe ich diesen Trend nicht, es kommt eher immer mehr zum Liberalismus, ein typischer Trend der letzten Jahre, also geht es genau in die andere Richtung.
Ich bin mit der jetzigen Situation auch nicht gerade zufrieden, und man kann die jetzige "Demokratie" auch kritisieren, aber ich finde diese Situation (damit meine ich die Meinungsfreiheit und die allgemeine Einhaltung de Menschenrechte) besser, als eine Diktatur.,
Aber du sprichst ja von Argumenten, kannst du mir bitte mal deine Argumente darlegen, wenigstens einige.
Ich möchte nur noch mal klar stellen, dass ich kein Kapitalist bin, ich heiße die Marktwirtschaft nicht gut, und möchte diese Wirtschaftsform nicht in Schutz nehmen, das Einzige was ich verteidigen will, ist die Demokratie und Meinungsfreiheit und da kann ich momentan keinen wirklichen Trend sehen, der dieses System stürzen würde.
_________________ Ich kenne unzählige Menschen, die nach dem ewigen Leben dürsten, aber mit einem verregneten Sonntagnachmittag nichts anzufangen wissen. (Johannes Gross, ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift Capital)
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Mautpreller Ortograf
Anmeldungsdatum: 17.02.2005 Beiträge: 246
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(#264409) Verfasst am: 18.02.2005, 18:54 Titel: Re: Völkerrecht was ist das |
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mig hat folgendes geschrieben: | in einem staat gibt es recht und gesetz. die sind gültig, weil es eine gewalt gibt, die das durchsetzt, den staat. der hat das gewaltmonopol und duldet keine andere, ungesetzliche gewalt gegen sich. er setzt recht und setzt es durch.
beim völkerrecht ist das ein wenig anders. das malt zwar auch ein idealbild eines übergeordneten rechtes, das weltweit für alle staaten gelten soll. nur gibt es keine übergeordnete gewalt, die es durchsetzt. recht ohne gewalt ist kein recht. was viel über das recht an sich aussagt... ohne eine überstaatliche gewalt, die in der lage ist, dieses recht gegen den willen anderer staaten durchzusetzen, gibts kein völkerrecht.
oder doch? |
Aber es gibt doch eines. Deiner Unterscheidung von staatlichem Recht und Völkerrecht stimme ich ganz und gar zu. Dennoch gibt es ein Völker- und ein Kriegsrecht. Warum zum Beispiel steht in der UN-Charta überhaupt das berühmt-berüchtigte Gewaltverbot? Natürlich verhindert es nicht Kriege. Aber die kriegführenden Staaten haben in allen Fällen einige Mühe darauf verwandt, ihren Krieg als Nicht-Krieg bzw. Verteidigungskrieg hinzustellen und sich als konform mit der UN-Charta darzustellen. Ein Sicherheitsratsmandat zu erhalten spielte eine große Rolle. Und das nicht aus militärischen Gründen, denn ob ein Krieg (wie Golfkrieg I) vom Sicherheitsrat anerkannt oder (wie Golfkrieg II) nicht anerkannt ist, spielt dafür kaum eine Rolle: In beiden Fällen warens die USA, von denen alles abhing und die tatsächlich den Krieg geführt haben.
Es ist dies wohl eher eine (außen-)politische Frage: Mit dem Völkerrecht erkennen sich die Staaten bis zu einem gewissen Grad als Gleiche an. Und im modernen Völkerrecht ging es ihnen insbesondere um Einflusszonen - um die Aufteilung der Welt in bestimmte Zonen, da das Risiko einer unilateralen Expansion zu groß geworden war.
Deshalb hat ja der "Bruch" mit dem angeblich "traditionellen" Völkerrecht a) mit Kosovokrieg, b) mit Irakkrieg II solche Bedeutung: Er zeigt, dass dieser begrenzende Faktor nicht mehr wirkt.
_________________ Die niederen Alkanthiole sind widerlich riechende Flüssigkeiten ohne besondere praktische Bedeutung (Lautenschläger u.a. 1987, Chemie - Fakten und Gesetze). --- Die Ärmsten!
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mig registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.02.2005 Beiträge: 27
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(#264776) Verfasst am: 19.02.2005, 14:40 Titel: |
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die usa wollen keine einflussgebiete, die betrachten die ganze welt als ihr einflussgebiet. die anderen staaten wie deutschland, frankreich usw ebenfalls. der unterschied ist nur, dass ihnen die mittel im gegensatz zu den usa dazu fehlen. einflussgebiete, also zonen exklusiver zuständigkeit gab es früher einmal, das nannte man kolonien.
ja, staaten wollen in der uno zustimmung von konkurrenten zu ihren projekten. dann ist ihr interesse in der tat ins recht gesetzt. insofern ist die uno eine diplomatische bühne, auf der solche ansprüche verhandelt werden. das hab ich nicht bestritten, ist aber kein widerspruch zu dem, was ich geschrieben habe. wie man an zig fällen auch der jüngsten vergangenheit sehen kann, kommt es sehr wohl vor, dass staaten sich über dasd votum der uno, also letztlich über ihre konkurrenten hinwegsetzen. die usa haben es im fall irak gemacht. israel tut es seit 40 jahren dauernd. daran sieht man, dass die uno eben keine weltregierung ist. die würde mit einem durchgesetten gewaltmonopol andere staaten dazu zwingen, sich an ihre "gesetze" zu halten. kann sie aber nicht, weil diese mittel nicht hat und nach dem willen ihrer mitglieder auch nicht haben soll.
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Mautpreller Ortograf
Anmeldungsdatum: 17.02.2005 Beiträge: 246
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(#264809) Verfasst am: 19.02.2005, 15:57 Titel: Ja und Nein |
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Hi mig,
mig hat folgendes geschrieben: | dass die uno eben keine weltregierung ist. die würde mit einem durchgesetzten gewaltmonopol andere staaten dazu zwingen, sich an ihre "gesetze" zu halten. kann sie aber nicht, weil diese mittel nicht hat und nach dem willen ihrer mitglieder auch nicht haben soll. |
Kein Dissens, alles klar.
mig hat folgendes geschrieben: | einflussgebiete, also zonen exklusiver zuständigkeit gab es früher einmal, das nannte man kolonien. |
Die gab es auch noch später, und nicht als Kolonien. In der "Systemkonkurrenz" wurden (atomar gesichert) bestimmte Regionen der "westlichen", andere der "östlichen" Einflusssphäre zugeordnet - und andere waren strittig ... Nicht dass der Westen damit zufrieden gewesen wäre (was an der Entwicklung der "westlichen" Militärstrategie ja deutlich zu erkennen ist). Aber die Atommacht SU (und China) hatte entschieden begrenzende Bedeutung für das "westliche" Projekt - und das ist etwas, was sich durchaus auch im "Völkerrecht" niedergeschlagen hat. (Es gibt auch noch einige andere Erfahrungen, die dafür eine Rolle gespielt haben; etwa der gemeinsame Sieg über Nazideutschland.) Das Ende der "Systemkonkurrenz" ist aber der Startschuss zum Ende des Völkerrechts gewesen ... nun argumentiert "man" eher menschenrechtlich, was ganz andere Kriegsmöglichkeiten zulässt ... und so scheint mir die Parole des Kriegs für Menschenrechte <b>die</b> erfolgreiche Kriegsparole der letzten Zeit zu sein, die ja auch noch ganz andere Ansprüche erlaubt ...
Was mir in Deiner Argumentation fehlt, ist der Wandel seit ca. 1990. Es ist doch durchaus bemerkenswert, dass dann (a) die erfolgreiche Instrumentalisierung der UNO durch die USA (Golfkrieg I), (b) die Selbstermächtigung der NATO zum Kosovokrieg ohne UNO-Mandat - Entwertung der UNO, (c) die Degradierung der UNO zum reinen Mandatbeschaffer ohne zeitliche und sachliche Grenze (Afghanistankrieg), d) die Degradierung von UNO und NATO durch US-Selbstermächtigung (Golfkrieg II) folgten. Hier sieht man doch recht gut (und das bildet sich ja auch in Militärstrategien ab), dass speziell die USA, aber auch Deutschland (s. Kosovo und Afghanistan) eine neue Haltung sowohl zur UNO als auch zur NATO einnehmen - und damit dazu, ob man "Zustimmung von Konkurrenten" überhaupt zu benötigen meint und ob man überhaupt die Form des Rechts (bzw. des Vertrags), das Verfahren der Sicherheitsratsabstimmung usw. für nützlich oder hinderlich erachtet.
Dh ich denke, die Parolen von der "Woiterentwicklung des Völkerrechts" bedeuten, dass man keins mehr haben will, sondern die eigenen internationalen Beziehungen (und weltweiten Pläne - ich sag mal: imperialistischer Natur) auf eine neue Geschäftsgrundlage stellen will. Ich glaube, es ist sowohl analytisch als auch politisch sinnvoll, das zu sehen und darauf hinzuweisen. Solang man nicht das Völkerrecht verklärt ...
_________________ Die niederen Alkanthiole sind widerlich riechende Flüssigkeiten ohne besondere praktische Bedeutung (Lautenschläger u.a. 1987, Chemie - Fakten und Gesetze). --- Die Ärmsten!
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mig registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.02.2005 Beiträge: 27
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(#265445) Verfasst am: 20.02.2005, 20:42 Titel: |
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ich glaube, wir aber auch ansonsten keinen (großen) dissens. mein thema war nur nicht die entwicklung der uno seit 1990 und wie sie von den maßgeblichen staaten für ihre konkurrenz gebraucht wurde. ich wollte etwas abstrakter das thema völkerrecht besprechen, weil es ja nicht nur hierzulande als wert an sich gilt. klar, daran schließt sich logisch die uno an. ist aber deutlich weiterführend.
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