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Doitschä Schbrahe
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IvanDrago
Ösifreund und Pendler zwischen den Welten



Anmeldungsdatum: 18.07.2005
Beiträge: 2876

Beitrag(#352158) Verfasst am: 01.10.2005, 01:18    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Man könnte ja einen Forumskorrektor bestimmen, der, wenn er einen Fehler in einem Posting findet oder auf einen hingewiesen wird, diesen rot markiert .


Eindeutig Tarvoc!!! (den Erbsenzähler... Sehr glücklich )
_________________
"Eine Stadt freut sich, wenn's den Gerechten wohlgeht, und wenn die Gottlosen umkommen, wird man froh." Sprüche 11, 10

Heike N. meint: "IvanDrago for President!"

Faszination braucht keine höhere Macht.
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nocquae
diskriminiert nazis



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#352159) Verfasst am: 01.10.2005, 01:24    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Man könnte ja einen Forumskorrektor bestimmen, der, wenn er einen Fehler in einem Posting findet oder auf einen hingewiesen wird, diesen rot markiert .
Weist du wivil der da zu tun häthe?
_________________
In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#352160) Verfasst am: 01.10.2005, 01:26    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Man könnte ja einen Forumskorrektor bestimmen, der, wenn er einen Fehler in einem Posting findet oder auf einen hingewiesen wird, diesen rot markiert .
Weist du wivil der da zu tun häthe?

Wer 9725 Beiträge schreiben kann, hat Zeit.
Erinnert sich noch wer an Seinen Ameisen(Flip?)Avatar, der war süß!
_________________
Trish:(
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16361
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#352161) Verfasst am: 01.10.2005, 01:31    Titel: Antworten mit Zitat

matthias hat folgendes geschrieben:
2. Im Zshg. mit Katrina wieder oft zu lesen: Menschen, die evakuiert werden. Pömpelkuß

Und dann suchen Leute das passende Wort, wenn sie beschreiben wollen, wie sie die Luft aus einem Gegenstand herausbekommen, diesen also evakuieren.


Kann man das nicht als ein Stilmittel betrachten Am Kopf kratzen : (Weiß schon lange nicht mehr, wie das heißtSmilie Wenn jemand sagt, er "habe den ganzen Goethe gelesen", dann heißt was wohl nicht, daß er in Weimar dessen Knochen ausgegraben hat, sondern daß er dessen sämtliche Werke gelesen hat.

Jedenfalls aber ist das ein Fehler, der relativ unproblematisch ist, weil in unserem Sprachgefühl die richtige Bedeutung eingesetzt wird. (Wobei das eine gefährliche Sache ist, da das Sprachgefühl, siehe LTI und Theologensprech, auch mißbraucht werden kann.)
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#352240) Verfasst am: 01.10.2005, 09:18    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Ich finde zum Beispiel die "neue Rechtschreibung" ausgesprochen paradox:

Warum heißt es "aufwändig" statt "aufwendig" [obwohl Etymologen sagen, das käme von "aufwenden", nicht von "Aufwand"]?

Beide Schreibungen sind zugelassen.

Zitat:
Warum "Portmonee", wann kommt "Kautsch" (oder gibt es das schon?) oder "Kombjuta"?

Ja, Kautsch gab es schon. Hauptgrund: Portmonee ist älter.

Zitat:
Und bei bestimmten anderen Sachen gilt wohl die Regel: am besten alles genau anders schreiben als in allen anderen europäischen Sprachen, damit dann möglichst große Verwirrung herrscht. Geschockt

Am Kopf kratzen
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#352242) Verfasst am: 01.10.2005, 09:21    Titel: Antworten mit Zitat

matthias hat folgendes geschrieben:
Was die deutsche Sprache angeht, fallen mir spontan zwei häufige Fehlerquellen ein:

1. "jn. kündigen" statt richtig "jm. (den Arbeitsplatz) kündigen".
Besonders im Passiv: Statt "Er wurde gekündigt." heißt es "Ihm wurde gekündigt."

Das ist kein Fehler, weil alle es so machen. zwinkern

Zitat:
2. Im Zshg. mit Katrina wieder oft zu lesen: Menschen, die evakuiert werden. Pömpelkuß

Und dann suchen Leute das passende Wort, wenn sie beschreiben wollen, wie sie die Luft aus einem Gegenstand herausbekommen, diesen also evakuieren.

Entlüften?
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#352258) Verfasst am: 01.10.2005, 09:57    Titel: Antworten mit Zitat

Schon im zweiten Weltkrieg wurden Menschen aus zerstörten Großstädten evakuiert.
(O-Ton meine Mutter: "Und dann wurden wir evakuiert".)

wissen.de hat folgendes geschrieben:

Wörterbuch der deutschen Sprache

e|va|ku|ie|ren [V.3, hat evakuiert; mit Akk.] 1 luftleer machen 2 von Bewohnern räumen; ein Gebiet e. 3 in ein anderes Wohngebiet bringen, aussiedeln; Einwohner e. [<lat. evacuatio, Gen. –onis, ”Ausleerung“, zu vacuus ”leer“]

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Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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matthias
Gefährder



Anmeldungsdatum: 10.05.2005
Beiträge: 1386
Wohnort: Rechts der Böhme

Beitrag(#352299) Verfasst am: 01.10.2005, 12:07    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
matthias hat folgendes geschrieben:
2. Im Zshg. mit Katrina wieder oft zu lesen: Menschen, die evakuiert werden. Pömpelkuß

Und dann suchen Leute das passende Wort, wenn sie beschreiben wollen, wie sie die Luft aus einem Gegenstand herausbekommen, diesen also evakuieren.


Kann man das nicht als ein Stilmittel betrachten Am Kopf kratzen : (Weiß schon lange nicht mehr, wie das heißtSmilie Wenn jemand sagt, er "habe den ganzen Goethe gelesen", dann heißt was wohl nicht, daß er in Weimar dessen Knochen ausgegraben hat, sondern daß er dessen sämtliche Werke gelesen hat.

Jedenfalls aber ist das ein Fehler, der relativ unproblematisch ist, weil in unserem Sprachgefühl die richtige Bedeutung eingesetzt wird. (Wobei das eine gefährliche Sache ist, da das Sprachgefühl, siehe LTI und Theologensprech, auch mißbraucht werden kann.)


Sanne hat folgendes geschrieben:
Schon im zweiten Weltkrieg wurden Menschen aus zerstörten Großstädten evakuiert.
(O-Ton meine Mutter: "Und dann wurden wir evakuiert".)

wissen.de hat folgendes geschrieben:

Wörterbuch der deutschen Sprache

e|va|ku|ie|ren [V.3, hat evakuiert; mit Akk.] 1 luftleer machen 2 von Bewohnern räumen; ein Gebiet e. 3 in ein anderes Wohngebiet bringen, aussiedeln; Einwohner e. [<lat. evacuatio, Gen. –onis, ”Ausleerung“, zu vacuus ”leer“]

Dann bin ich eben Purist. Lachen

Falls man diese Variante als Stilmittel durchgehen lassen will, dann ist es wohl die Synékdoche. Auch hier.

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
Warum "Portmonee", wann kommt "Kautsch" (oder gibt es das schon?) oder "Kombjuta"?

Ja, Kautsch gab es schon. Hauptgrund: Portmonee ist älter.

"Kautsch" wie auch "Klaun" muß der Duden aber schon lange wieder aus dem Programm genommen haben.

Shadaik hat folgendes geschrieben:
matthias hat folgendes geschrieben:
1. "jn. kündigen" statt richtig "jm. (den Arbeitsplatz) kündigen".
Besonders im Passiv: Statt "Er wurde gekündigt." heißt es "Ihm wurde gekündigt."

Das ist kein Fehler, weil alle es so machen. zwinkern

Nun, "da werden sie geholfen" ist für einige bestimmt auch schon hoffähig. Aber Du hast natürlich insoweit recht, als die transitive Form bereits sehr weit verbreitet ist. Daß man ihr allein deswegen den Status des Richtigen zuerkennen kann, bestreite ich einstweilen.

Die (aus meiner Sicht falsche) transitive Form konkurriert ja mit folgenden Fällen:
1. Mir wird gekündigt. Mein Arbeitgeber kündigt mir.
2. Mir wird mein Job/Arbeitsvertrag gekündigt. Mein Arbeitgeber kündigt mir meinen Job/Arbeitsvertrag.
3. Ich kündige. Aktiv!
4. Ich kündige meinen Job/meinem Arbeitgeber/meinem Arbeitgeber den Job.

Wenn wir uns auf "er wird gekündigt" einließen, dann aber auch auf "Ich kündige *Sie!". Das habe ich allerdings noch nie gehört, und es ist für mich genauso falsch wie "ich helfe Sie". Schließlich haben wir für den transitiven Fall ein anderes Verb:
Ich werde entlassen. Ich entlasse Sie.

Matthias


P. S.: Mal eine Frage in eigener Sache: Gibt es hier jemanden außer mir, der noch die Präteritumsform "er buk" von "backen" verwendet?
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2008 – Jahr der Mathematik
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#352300) Verfasst am: 01.10.2005, 12:16    Titel: Antworten mit Zitat

matthias hat folgendes geschrieben:
Gibt es hier jemanden außer mir, der noch die Präteritumsform "er buk" von "backen" verwendet?

Nein, das ist einzigstartig. Smilie
Dagegen sage ich schon mal gerne, jemand habe geblunken, wenn er den Blinker gesetzt hatte.
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Peach
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Anmeldungsdatum: 19.09.2005
Beiträge: 621

Beitrag(#352322) Verfasst am: 01.10.2005, 14:03    Titel: Antworten mit Zitat

matthias hat folgendes geschrieben:
"sitzenbleiben" ist laut Empfehlung des Rechtschreibrates wieder möglich (in der übertragenen Bedeutung), ebenso "kennenlernen". Beides mußte vorher getrennt geschrieben werden.



Beides mußte vorher getrennt geschrieben werden?
Hm.
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Galaxisherrschers Katze
Verwöhntes Haustier



Anmeldungsdatum: 06.04.2005
Beiträge: 5018

Beitrag(#352327) Verfasst am: 01.10.2005, 14:29    Titel: Antworten mit Zitat

matthias hat folgendes geschrieben:

2. Im Zshg. mit Katrina wieder oft zu lesen: Menschen, die evakuiert werden. Pömpelkuß

Und dann suchen Leute das passende Wort, wenn sie beschreiben wollen, wie sie die Luft aus einem Gegenstand herausbekommen, diesen also evakuieren.

Matthias

Stimmt, bei einem Gebiet kann man ja noch im übertragenen Sinne sagen, dass es evakuiert wurde (da sozusagen ein menschleiches Vakuum erzeugt wurde), aber bei den Menschen selbst passt es eigentlich nicht mehr...
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"(...)steak can be attached to a baby to attract lions(...)" (Aus der ESRB-Beschreibung von Scribblenauts)
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#352334) Verfasst am: 01.10.2005, 16:11    Titel: Antworten mit Zitat

@ Matthias

Ja, hier! Ich verwende "ich buk" und "ich frug". Ich liebe nämlich Antiquitäten.




Aber hier noch eine Frage von meiner Seite: Heißt es "Ich versichere Ihnen, ich werde rechtzeitig kommen" oder "Ich versichere Sie, ich werde rechtzeitig kommen"? Und: Heißt es "Ich versichere Ihnen meine besten Absichten" oder "Ich versichere Sie meiner besten Absichten"? Mir scheint im ersten Fall die erste und im zweiten die zweite Alternative richtig zu sein, einfach weil sie besser klingt. Aber kann ich meinem Gefühl trauen?
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matthias
Gefährder



Anmeldungsdatum: 10.05.2005
Beiträge: 1386
Wohnort: Rechts der Böhme

Beitrag(#352361) Verfasst am: 01.10.2005, 18:09    Titel: Antworten mit Zitat

Peach hat folgendes geschrieben:
matthias hat folgendes geschrieben:
"sitzenbleiben" ist laut Empfehlung des Rechtschreibrates wieder möglich (in der übertragenen Bedeutung), ebenso "kennenlernen". Beides mußte vorher getrennt geschrieben werden.

Beides mußte vorher getrennt geschrieben werden?
Hm.

Ja, Paragraph 34, Abschnitt E3, Nummer 6, ist (war?) unerbittlich. Die letzte Revision des Rechtschreibrates erlaubt wieder die Vor-Reform-Schreibweisen in diesen Fällen. Allerdings müssen die Kultusminister das noch veramtlichen, momentan gehört dieser Bereich nur zum sogenannten "strittigen Teil" und fällt daher unter die tolle Tolerierungsregelung.

Raphael hat folgendes geschrieben:
@ Matthias

Ja, hier! Ich verwende "ich buk" und "ich frug". Ich liebe nämlich Antiquitäten.

Wenigstens einer. "Fragen" (im Ggs. zu "tragen") konjugiere ich allerdings in allen Formen schwach, also auch "ich fragte", während ich "backen" unregelmäßig beuge: er bäckt, er buk, er hat gebacken.

Raphael hat folgendes geschrieben:
Aber hier noch eine Frage von meiner Seite: Heißt es "Ich versichere Ihnen, ich werde rechtzeitig kommen" oder "Ich versichere Sie, ich werde rechtzeitig kommen"? Und: Heißt es "Ich versichere Ihnen meine besten Absichten" oder "Ich versichere Sie meiner besten Absichten"? Mir scheint im ersten Fall die erste und im zweiten die zweite Alternative richtig zu sein, einfach weil sie besser klingt. Aber kann ich meinem Gefühl trauen?

Im ersten Fall ist nur die erste Variante richtig. Der Nebensatz ist hierbei ein akkusativischer Objektsatz (in nicht invertierter Stellung, weil die Konjunktion fehlt). In der zweiten Variante kollidiert die Wendung "jn. e-er Sache versichern" mit "jn. versichern", was indes etwas ganz anderes meint. Aber diese Variante könnte man m. E. retten, wenn man mittels eines genitivischen Pronomens den Objektsatz klar als Genitivobjektsatz herausstellt, etwa:
Daß ich rechtzeitig kommen werde, dessen versichere ich Sie.

Im zweiten Fall sind beide Varianten richtig, wobei die zweite als gehoben angesehen werden kann.

Matthias
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lupus
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Anmeldungsdatum: 07.02.2005
Beiträge: 586

Beitrag(#352368) Verfasst am: 01.10.2005, 18:45    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
matthias hat folgendes geschrieben:
Was die deutsche Sprache angeht, fallen mir spontan zwei häufige Fehlerquellen ein:

1. "jn. kündigen" statt richtig "jm. (den Arbeitsplatz) kündigen".
Besonders im Passiv: Statt "Er wurde gekündigt." heißt es "Ihm wurde gekündigt."

Das ist kein Fehler, weil alle es so machen. zwinkern

Es bleibt aber Sprachverarmung, weil "Er wurde gekündigt" ja durchaus richtig ist, wenn "er" z.B. ein Arbeits- oder Mietvertrag ist. Diese grammatische Nuance sollte man sich aber erhalten.

Bei grammatischer Nuance fällt mir dann wieder der bereits angesprochene Ausdruck "diesen Jahres" ein. Ich bin zwar belesen genug, um zu wissen, dass hier laut allen Autoritäten nur die starke Endung zulässig ist, aber mein Sprachempfinden sagt mir, dass zwischen "diesen Jahres" und "dieses Jahres" ein Unterschied besteht; ersteres wäre ehe das gegenwärtige Jahr, letzeres eher das soeben angesprochene Jahr.

(Wobei allerdings bei "dies" die schwache Beugung im Genitiv Singular m./s. ganz allgemein auf dem Vormarsch ist, man google mal mit "diesen Alters".)

Ein anderer Punkt, wo ich inoffizielle Grammatik gebrauche, ist die Apposition mit "als" + Dativ. Da klingt die offiziell "richtige" Form oft so falsch, dass ich einfach doch den Dativ gebrauche.

Ich hoffe, Freigeister können sowas tolerieren.
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They all err — Moslems, Jews,
Christians, and Zoroastrians:
Humanity follows two world-wide sects:
One, man intelligent without religion,
The second, religious without intellect.

Abu 'L-ala Ahmad b. Abdallah al-Ma'arri (973-1057)
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#352588) Verfasst am: 02.10.2005, 14:49    Titel: Antworten mit Zitat

matthias hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
matthias hat folgendes geschrieben:
1. "jn. kündigen" statt richtig "jm. (den Arbeitsplatz) kündigen".
Besonders im Passiv: Statt "Er wurde gekündigt." heißt es "Ihm wurde gekündigt."

Das ist kein Fehler, weil alle es so machen. zwinkern

Nun, "da werden sie geholfen" ist für einige bestimmt auch schon hoffähig. Aber Du hast natürlich insoweit recht, als die transitive Form bereits sehr weit verbreitet ist. Daß man ihr allein deswegen den Status des Richtigen zuerkennen kann, bestreite ich einstweilen.

Und genau hier liegt der Unterschied zwischen einem Philologen/Germanisten (der gerne Regeln aufstellt) und einem Linguisten (der regeln ermittelt). zwinkern

Zitat:
Die (aus meiner Sicht falsche) transitive Form konkurriert ja mit folgenden Fällen:
1. Mir wird gekündigt. Mein Arbeitgeber kündigt mir.

Kenn ich nich. Mien Arbeitgebe rkündig tmich.

Zitat:
2. Mir wird mein Job/Arbeitsvertrag gekündigt. Mein Arbeitgeber kündigt mir meinen Job/Arbeitsvertrag.

Zu Komplex.

Zitat:
3. Ich kündige. Aktiv!

Das ist im Einklang verwendbar.

Zitat:
4. Ich kündige meinen Job/meinem Arbeitgeber/meinem Arbeitgeber den Job.

Die zweite und dritte Variante verstehe ich noch nicht mal.

Wie verträgt sich das ganze eigentlich mit "ankündigen/aufkündigen/verkünden"?

Zitat:
Wenn wir uns auf "er wird gekündigt" einließen, dann aber auch auf "Ich kündige *Sie!".

"Sie sind gekündigt."
Das wäre Ihr Preis gewesen...

Zitat:
P. S.: Mal eine Frage in eigener Sache: Gibt es hier jemanden außer mir, der noch die Präteritumsform "er buk" von "backen" verwendet?

Rutscht mir ganz selten noch raus, neben "er frug" und einigen vergleichbaren Beugeformen, die noch nichtmal existieren , aber regelmäßig nach dem selben Muster möglich sind - und verstanden werden.
Das sind dann aber Spontanbildungen, die ich nicht im Gedächtnis behalte.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#352590) Verfasst am: 02.10.2005, 14:52    Titel: Antworten mit Zitat

lupus hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
matthias hat folgendes geschrieben:
Was die deutsche Sprache angeht, fallen mir spontan zwei häufige Fehlerquellen ein:

1. "jn. kündigen" statt richtig "jm. (den Arbeitsplatz) kündigen".
Besonders im Passiv: Statt "Er wurde gekündigt." heißt es "Ihm wurde gekündigt."

Das ist kein Fehler, weil alle es so machen. zwinkern

Es bleibt aber Sprachverarmung, weil "Er wurde gekündigt" ja durchaus richtig ist, wenn "er" z.B. ein Arbeits- oder Mietvertrag ist. Diese grammatische Nuance sollte man sich aber erhalten.

Das richtige Verb an dieser Stelle wäre "aufgekündigt". zwinkern

Zitat:
Bei grammatischer Nuance fällt mir dann wieder der bereits angesprochene Ausdruck "diesen Jahres" ein. Ich bin zwar belesen genug, um zu wissen, dass hier laut allen Autoritäten nur die starke Endung zulässig ist, aber mein Sprachempfinden sagt mir, dass zwischen "diesen Jahres" und "dieses Jahres" ein Unterschied besteht; ersteres wäre ehe das gegenwärtige Jahr, letzeres eher das soeben angesprochene Jahr.

Ja, das könnte was damit zu tun haben, woran ich derzeit nebenbei arbeite. Ein fünfter Fall im deutschen (vergleiche "der Nacht" - "des nachts")

Zitat:
Ich hoffe, Freigeister können sowas tolerieren.

ich weiß ja nicht...
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Holly Blue
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Anmeldungsdatum: 15.02.2005
Beiträge: 2684

Beitrag(#352616) Verfasst am: 02.10.2005, 16:14    Titel: Re: Doitschä Schbrahe Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Nergal hat folgendes geschrieben:
Wenn ich mir meine Postings, und auch Die mancher Anderen, besehe...


Pronomen und Zahlwörter werden klein geschrieben.
Außerdem falsch dekliniert: Korrekter Genitiv plural wäre hier mancher anderer .

Zitat:
Ich denke wir könnten mal einen Bereich einrichten


Nebensätze werden durch Kommata abgetrennt.


Njjjiiiiied, das ist leider falsch, man kann diesen Satz auch ganz ohne Komma schreiben, dieses Komma ist nur falkutativ, nicht obligatorisch.
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matthias
Gefährder



Anmeldungsdatum: 10.05.2005
Beiträge: 1386
Wohnort: Rechts der Böhme

Beitrag(#352648) Verfasst am: 02.10.2005, 18:07    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
matthias hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
matthias hat folgendes geschrieben:
1. "jn. kündigen" statt richtig "jm. (den Arbeitsplatz) kündigen".
Besonders im Passiv: Statt "Er wurde gekündigt." heißt es "Ihm wurde gekündigt."

Das ist kein Fehler, weil alle es so machen. zwinkern

Nun, "da werden sie geholfen" ist für einige bestimmt auch schon hoffähig. Aber Du hast natürlich insoweit recht, als die transitive Form bereits sehr weit verbreitet ist. Daß man ihr allein deswegen den Status des Richtigen zuerkennen kann, bestreite ich einstweilen.

Und genau hier liegt der Unterschied zwischen einem Philologen/Germanisten (der gerne Regeln aufstellt) und einem Linguisten (der regeln ermittelt). zwinkern

Ich sehe nicht, wo hier besondere Regeln erst aufgestellt werden. Mein aktiver Sprachgebrauch kennt nur das Verb "jemandem etwas kündigen", bei dem ggf. eines oder beide Objekte fehlen können. Das Dativobjekt ist für mich dabei immer eine Person, das Akkusativobjekt eine Sache. Ich verwende dieses Verb also analog zu "jm. etw. geben". Vielleicht ist einfach nur mein mir/mich-Detektor etwas empfindlicher.

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Die (aus meiner Sicht falsche) transitive Form konkurriert ja mit folgenden Fällen:
1. Mir wird gekündigt. Mein Arbeitgeber kündigt mir.

Kenn ich nich. Mien Arbeitgebe rkündig tmich.

Stört mich auch nicht.

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Zitat:
2. Mir wird mein Job/Arbeitsvertrag gekündigt. Mein Arbeitgeber kündigt mir meinen Job/Arbeitsvertrag.

Zu Komplex.

Ein Verb mit zwei Objekten gehört für mich eigtl. zum Standard.

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Zitat:
3. Ich kündige. Aktiv!

Das ist im Einklang verwendbar.

Stimmt.

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Zitat:
4. Ich kündige meinen Job/meinem Arbeitgeber/meinem Arbeitgeber den Job.

Die zweite und dritte Variante verstehe ich noch nicht mal.

Parlez-vous allemand?

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Wie verträgt sich das ganze eigentlich mit "ankündigen/aufkündigen/verkünden"?

Genauso wie ich Dir meine Freundschaft anbieten kann, kann ich sie Dir auch wieder (auf-)kündigen.

Ferner kann ich etwas oder jemanden oder jemandem etwas oder sogar jemandem jemanden ankündigen. Ich gebe zu, hier hat sich die transitive Form bei Bezug auf eine Person schon durchgesetzt. Wenn ich sage "ich kündige Dich an", schwingt für mich aber immer noch mit, daß ich nicht Dich als Person ankündige, sondern etwas von Dir, etwa einen Auftritt oder Deine Ankunft, also Dich als Deine eigene Synekdoche. Oder gibt es Dich auch als Programmnummer "Shadaik the Performance"? Lachen

"(jm.) etw. verkünden" geht für mich genauso wie "(jm.) etw. sagen", also immer mit der Person im Dativ.

Matthias
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Wolf
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Beitrag(#352650) Verfasst am: 02.10.2005, 18:15    Titel: Antworten mit Zitat

matthias hat folgendes geschrieben:
Das Dativobjekt ist für mich dabei immer eine Person, das Akkusativobjekt eine Sache.

Ich liebe dir.(?)
Oder war das speziell auf kündigen bezogen?
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matthias
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Beiträge: 1386
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Beitrag(#352654) Verfasst am: 02.10.2005, 18:25    Titel: Antworten mit Zitat

modorok hat folgendes geschrieben:
matthias hat folgendes geschrieben:
Das Dativobjekt ist für mich dabei immer eine Person, das Akkusativobjekt eine Sache.

Ich liebe dir.(?)
Oder war das speziell auf kündigen bezogen?

Ich war selbstverständlich ganz in meiner Analyse des Verbums "kündigen" versunken.
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lupus
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Anmeldungsdatum: 07.02.2005
Beiträge: 586

Beitrag(#352676) Verfasst am: 02.10.2005, 19:51    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ja, das könnte was damit zu tun haben, woran ich derzeit nebenbei arbeite. Ein fünfter Fall im deutschen (vergleiche "der Nacht" - "des nachts")

Wäre dann auch "an Zahlungs statt" fünfter Fall?
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Shadaik
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Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#352977) Verfasst am: 03.10.2005, 16:21    Titel: Antworten mit Zitat

matthias hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
matthias hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
matthias hat folgendes geschrieben:
1. "jn. kündigen" statt richtig "jm. (den Arbeitsplatz) kündigen".
Besonders im Passiv: Statt "Er wurde gekündigt." heißt es "Ihm wurde gekündigt."

Das ist kein Fehler, weil alle es so machen. zwinkern

Nun, "da werden sie geholfen" ist für einige bestimmt auch schon hoffähig. Aber Du hast natürlich insoweit recht, als die transitive Form bereits sehr weit verbreitet ist. Daß man ihr allein deswegen den Status des Richtigen zuerkennen kann, bestreite ich einstweilen.

Und genau hier liegt der Unterschied zwischen einem Philologen/Germanisten (der gerne Regeln aufstellt) und einem Linguisten (der regeln ermittelt). zwinkern

Ich sehe nicht, wo hier besondere Regeln erst aufgestellt werden.

das ergibt sich, wiel man gegen ermittelte Regeln nicht verstoßen kann - sie sind schließlich überhaupt nicht bindend. Würde gegen sie verstoßen, würde der Satz unverständlich werden - wird er abe rnicht.

Zitat:
Vielleicht ist einfach nur mein mir/mich-Detektor etwas empfindlicher.

Das erscheint mich möglich.
<-- Rheinländerbonus Mr. Green

Zitat:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Zitat:
2. Mir wird mein Job/Arbeitsvertrag gekündigt. Mein Arbeitgeber kündigt mir meinen Job/Arbeitsvertrag.

Zu Komplex.

Ein Verb mit zwei Objekten gehört für mich eigtl. zum Standard.

Ja, aber nur wenn keine das selbe ausdrückende einfach transitive Form des selben Verbs vorhanden ist.
Das ist im Grunde vergleichbar mit Okham's Razor.

Zitat:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Zitat:
4. Ich kündige meinen Job/meinem Arbeitgeber/meinem Arbeitgeber den Job.

Die zweite und dritte Variante verstehe ich noch nicht mal.

Parlez-vous allemand?

ja. Die dritte variante besagt "Ich kündige meinem Arbeitgeber den Job" - was ich für arbeitsrechtlich problematisch halte.

Zitat:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Wie verträgt sich das ganze eigentlich mit "ankündigen/aufkündigen/verkünden"?

Genauso wie ich Dir meine Freundschaft anbieten kann, kann ich sie Dir auch wieder (auf-)kündigen.

Eben. Für die Verwendung, die du für "kündigen" vorschlägst ist "aufkündigen" das gemeinte Verb - "kündigen" ist ein anderes Verb (auf welchem in einer früheren bedeutung "aufkündigen" aber basiert).
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Shadaik
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Beitrag(#352979) Verfasst am: 03.10.2005, 16:24    Titel: Antworten mit Zitat

lupus hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ja, das könnte was damit zu tun haben, woran ich derzeit nebenbei arbeite. Ein fünfter Fall im deutschen (vergleiche "der Nacht" - "des nachts")

Wäre dann auch "an Zahlungs statt" fünfter Fall?

Nein, das ist nur antiquiert.

es geht um den Temporalfall, einen Fall, der (im deutschen) eine Zeitspanne oder einen Zeitpunkt ausdrückt.

ich konjugier nach diesem Muster mal "Nacht" durch:

die Nacht - Nominativ
die Nacht - Akkusativ
der Nacht - Dativ
der Nacht - Genitiv
des nachts - Temporal
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lupus
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Beitrag(#353108) Verfasst am: 03.10.2005, 20:56    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
die Nacht - Nominativ
die Nacht - Akkusativ
der Nacht - Dativ
der Nacht - Genitiv
des nachts - Temporal

Ganz interessant. Auf den ersten Blick ein ganz harmloser Genitiv, halt mit einer Unregelmäßigkeit beim Wort "Nacht", das hier in Analogie zu "Tag", "Abend", "Morgen" eine männliche Endung bekommt.

Aber jetzt versuch ich's mal mit einem anderen Adverbialgenitiv:
Das ist die Geschichte von dem Mädchen, dem ein Prinz versprochen hatte, dass er eines Tages wiederkommt, wenn sie jeden Monat eine Blume in einen bestimmten Brunnen wirft. Monat für Monat kommt sie zu dem Brunnen; sie verzweifelt schon, aber eines Monats erscheint der Prinz dann wirklich.

Schön und gut.

Der nächste Prinz ist aber anspruchsvoller, der verlangt jede Woche eine Blume:
Woche für Woche kommt sie also zu dem Brunnen; sie verzweifelt schon, aber ein.. Woch.. erscheint der Prinz dann wirklich.

Ich kann's drehen und wenden; weder mit einer männlichen noch mit einer weiblichen Endung scheint der Satz zu funktionieren.

Übrigens hab ich mich mal mit Lettisch beschäftigt. Dort wird für Zeitangaben der Akkusativ wie im Deutschen verwendet (jeden Monat, letzten Freitag,..), aber da, wo wir Genitiv verwenden (eines Tages), steht der Lokativ, der dann also eine temporale Bedeutung hat.

Wo hast du eigentlich die Reihenfolge Nominativ-Akkusativ-Dativ-Genitiv her? Das sieht für mich verdächtig nach englischsprachiger Literatur aus. In der Schule hab ich noch gelernt, dass es im Deutschen für die Kasus jeweils drei Bezeichnungen gibt:
Nominativ - Werfall - 1. Fall
Genitiv - Wesfall - 2. Fall
Dativ - Wemfall - 3. Fall
Akkusativ - Wenfall - 4. Fall

Deswegen empfinde ich deine Reihenfolge irgenwie als häretisch...
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nocquae
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Beitrag(#353115) Verfasst am: 03.10.2005, 21:07    Titel: Antworten mit Zitat

lupus hat folgendes geschrieben:
Werfall
Wesfall
Wemfall
Wenfall
Diese bezeichnungen habe ich schon immer als eine Sprachvergewaltigung allerersten Ranges empfunden, die sich wirklich nur Linguisten ausgedacht haben können ... Suspekt
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lupus
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Beiträge: 586

Beitrag(#353121) Verfasst am: 03.10.2005, 21:14    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
lupus hat folgendes geschrieben:
Werfall
Wesfall
Wemfall
Wenfall
Diese bezeichnungen habe ich schon immer als eine Sprachvergewaltigung allerersten Ranges empfunden, die sich wirklich nur Linguisten ausgedacht haben können ... Suspekt
Eher faule Grundschüler: "'Werfall' ist, wenn ich 'wer' frage..."
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FLoH
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Beitrag(#353129) Verfasst am: 03.10.2005, 21:28    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Das ist die Geschichte von dem Mädchen, dem ein Prinz versprochen hatte, dass er eines Tages wiederkommt, wenn sie jeden Monat eine Blume in einen bestimmten Brunnen wirft. Monat für Monat kommt sie zu dem Brunnen; sie verzweifelt schon, aber [strike]eines Monats[/strike] erscheint der Prinz dann wirklich.


Zitat:
Der nächste Prinz ist aber anspruchsvoller, der verlangt jede Woche eine Blume:
Woche für Woche kommt sie also zu dem Brunnen; sie verzweifelt schon, aber [strike]ein.. Woch..[/strike] erscheint der Prinz dann wirklich.


Hier gehst du vermutlich davon aus, dass der Ausdruck "eines Tages" ein grammatisches Kompositum ist, aber es ist eigentlich ein idiomatisches, also eine feststehende Wendung (na gut, nicht ganz, da noch ein Adjektiv dazwischengeschaltet werden kann), und daher nicht so einfach auf andere Zeitspannen übertragbar.
Obige Sätze wären meines Erachtens also umzuformulieren, etwa richtung: "sie verzweifelt schon, aber eines Tages erscheint der Prinz dann wirklich ... sie verzweifelt schon, aber in der n-ten [Woche] erscheint der Prinz dann wirklich."


FLoH.
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Peach
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Beiträge: 621

Beitrag(#353131) Verfasst am: 03.10.2005, 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

Ist ja alles hochinteressant!


Und ich dachte bisher, ich kann Deutsch!!!!!!! *heul*
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Sanne
gives peas a chance.



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Beitrag(#353137) Verfasst am: 03.10.2005, 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

lupus hat folgendes geschrieben:
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
lupus hat folgendes geschrieben:
Werfall
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Wenfall
Diese bezeichnungen habe ich schon immer als eine Sprachvergewaltigung allerersten Ranges empfunden, die sich wirklich nur Linguisten ausgedacht haben können ... Suspekt
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Der Werwolf
Ein Werwolf eines Nachts entwich
von Weib und Kind und sich begab
an eines Dorfschullehrers Grab
und bat ihn: Bitte, beuge mich!

Der Dorfschulmeister stieg hinauf
auf seines Blechschilds Messingknauf
und sprach zum Wolf, der seine Pfoten
geduldig kreuzte vor dem Toten:

»Der Werwolf« -- sprach der gute Mann,
»des Weswolfs«, Genitiv sodann,
»dem Wemwolf«, Dativ, wie man's nennt,
»den Wenwolf«, -- »damit hat's ein End«.

Dem Werwolf schmeichelten die Fälle,
er rollte seine Augenbälle.
Indessen, bat er, füge doch
zur Einzahl auch die Mehrzahl noch!

Der Dorfschulmeister aber mußte
gestehn, daß er von ihr nichts wußte.
Zwar Wölfe gäb's in großer Schar,
doch »Wer« gäb's nur im Singular.

Der Wolf erhob sich tränenblind --
er hatte ja doch Weib und Kind!!
Doch da er kein Gelehrter eben,
so schied er dankend und ergeben.

http://gutenberg.spiegel.de/morgenst/galgenli/werwolf.htm
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lupus
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Anmeldungsdatum: 07.02.2005
Beiträge: 586

Beitrag(#353144) Verfasst am: 03.10.2005, 22:22    Titel: Antworten mit Zitat

FLoH hat folgendes geschrieben:
Hier gehst du vermutlich davon aus, dass der Ausdruck "eines Tages" ein grammatisches Kompositum ist, aber es ist eigentlich ein idiomatisches, also eine feststehende Wendung (na gut, nicht ganz, da noch ein Adjektiv dazwischengeschaltet werden kann), und daher nicht so einfach auf andere Zeitspannen übertragbar.

Nun ja, meine Beobachtung war eben, dass es sich leicht auf andere Zeitspannen übertragen lässt, wenn die männl./sächl. Form des Genitivs zur Verfügung steht. Man kann die Geschichte mit "Tag", "Morgen", "Abend", ja sogar "Nacht" erzählen, es funktioniert. Steht nur eine weibliche Form zur Verfügung, dann geht es nicht.
Dass das alles Analogien zu "eines Tages" sind, mag sogar richtig sein, aber beruht nicht jedes Kasussystem letztlich auf Analogien?
FLoH hat folgendes geschrieben:
Obige Sätze wären meines Erachtens also umzuformulieren, etwa richtung: "sie verzweifelt schon, aber eines Tages erscheint der Prinz dann wirklich ... sie verzweifelt schon, aber in der n-ten [Woche] erscheint der Prinz dann wirklich."

Diese Umformulierung geht am Kern der Sache vorbei, denn die Genitivform drückt ja gerade aus, dass man beim Zählen den Faden verloren hat: "Eines Tages" bezeichnet irgendeinen nicht besonders bestimmten Tag. Ich kann also gar nicht sagen, der wievielte Monat bzw. die wievielte Woche es war.
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Abu 'L-ala Ahmad b. Abdallah al-Ma'arri (973-1057)
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