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Zumsel registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.03.2005 Beiträge: 4667
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(#1483533) Verfasst am: 10.06.2010, 10:31 Titel: |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: | Zumsel hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: |
Keine neuen Argumente, nur Insistieren - da erübrigt sich die Antwort. |
im grunde schon, aber man muss auch an die mitleser denken die die diskussion unter umständen noch verfolgen. |
Weil die zu doof sind, sich selbst eine Meinung zu bilden? |
was soll das? |
Nun ja, wir scheinen da eben andere Auffassungen zu haben. Wenn ich den Eindruck habe, alle Argumente seien zu genüge ausgetauscht, ein weiteren Erkenntnisgewinn für mich nicht zu erwarten ist und auch der Unterhaltungswert gegen Null geht, sehe ich keinen Sinn darin, eine Diskussion fortzuführen. Auch etwaige Mitleser können ja alles nachlesen. Endlos weiterzuschreiben nur um das letzte Wort zu haben, wäre reine Zeitverschwendung.
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VanHanegem Weltmeister
Anmeldungsdatum: 24.04.2006 Beiträge: 3180
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(#1483628) Verfasst am: 10.06.2010, 17:54 Titel: |
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"trial and error ist der weg auf dem religiöse Gesetze entstehen."
L.E.N. hat folgendes geschrieben: | auch, aber nicht ausschliesslich. mit logik hast du es nicht so, was? |
Aber natürlich: ausschließlich. Der Erfolg ist bei trial and error letztlich die Instanz die über Weiterbestehen einer moralischen Norm entscheidet. Das mit "Legitimation" zu umschreiben finde ich aber schon etwas gewagt.
"Die Brauchbarkeit der Gesetze wird durch den evolutionären Erfolg bestätigt."
L.E.N. hat folgendes geschrieben: | nur solange die bedingungen so bleiben wie sie sind |
Unter sich ändernden Bedingungen dürftest Du als erster Schwierigkeiten bekommen mit Deiner Einstellung, alle Menschen sollten gefälligst Deine auffassung von Fairness teilen, da jeglicher Kulturrelativismus buhao-buhao sei.
Genau andersherum: Die Religionen haben genetisch verdrahteten Kategorien der Menschlichkeit (Nächstenliebe, Empathie, Gleichheitsideen, Führung des Rudels durch Alphatiere etc.) gesammelt und dokumentiert. Die Neurowissenschaft leistet hier keinen relevanten Beitrag. Die Neuroethik darf und kann nur zu den in der jeweiligen Zeit als politisch korrekt anerkannten Ergebnissen kommen. Was erlaubt ist, bestimmt der jeweilige religiöse Hintergrund. Neuroethik liefert keine neuen moralischen Normen sondern nur a posteriori "Erklärungen" für die etablierten.
L.E.N. hat folgendes geschrieben: | wie dem auch sei, demokratien haben sich gut behauptet und tun dies weiterhin, während feudalsysteme nur bestand haben, wenn die rahmenbedinungen optimal sind. |
Wie gut können wir ja gerade in Afghanistan hautnah mitverfolgen
Seit 1776 hat sich weltweit eine Demokratie aus eigener Kraft behauptet und dank ihrer militärischen Macht andere Demokratien gestützt. Eine Deinerseits benannte Demokratie hat mehrfach äußerer Interventionen zur Wiedereinsetzung bedurft.
Von einer Entwicklung die gerade mal gute 200 Jahre alt ist kannst Du kein generelles Gesetz ableiten.
Es gab übrigens schon mal eine demokratische Weltmacht, die hat sogar über 200 Jahre gehalten und ist letztlich trotzdem gekippt.
L.E.N. hat folgendes geschrieben: | feigheit ist kein genereller zwang zu gewaltverzicht. |
Haarspaltereinen in dem Sinne, was Du als "generellen", "speziellen" und sonstigen Zwang ansiehst und was Du unter "Freiwilligkeit" verstehst, sind nicht relevant. Tatsache ist: Auch in Demokratien wie Italien und Mexiko etablieren sich zunehmend Feudalsysteme, zunächst als Staat im Staat, die natürlich auch auf der Mitwirkung der Bürger beruhen.
_________________ Hup Holland Hup, Oranje winnt de cup (2022)
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#1483918) Verfasst am: 10.06.2010, 23:22 Titel: |
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Zumsel hat folgendes geschrieben: | Endlos weiterzuschreiben nur um das letzte Wort zu haben, wäre reine Zeitverschwendung. |
guter punkt.
wer noch fragen hat, kann sie ja hier posten.
von mir wars das bis auf weiteres.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Zumsel registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.03.2005 Beiträge: 4667
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(#1484035) Verfasst am: 11.06.2010, 10:00 Titel: |
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VanHanegem hat folgendes geschrieben: | Genau andersherum: Die Religionen haben genetisch verdrahteten Kategorien der Menschlichkeit (Nächstenliebe, Empathie, Gleichheitsideen, Führung des Rudels durch Alphatiere etc.) gesammelt und dokumentiert. |
Nur sind religiöse Gebote ja i.d.R. deutlich konkreter. "Moderne" Christen mögen sich mit dem Nächstenliebegebot begnügen, aber die Kirchen erheben sehr wohl den Ansprüch, deutlich darüberhinausgehende moralische Wahrheiten gepachtet zu haben und treten auch als Hüter dieser Wahrheiten auf. Und hier kann Vernunft, Reflexion und Wissen sehr wohl eine Veränderung des moralischen Empfindens bewirken. Zum Beispiel zu einer moralischen Akzeptanz von Abtreibung oder Stammzellenforschung führen, u.U. auch zu einer Neubewertung von Kategorien wie "Schuld" usw. Auch das Nächstenliebegebot selbst ist durchaus keine ethische Selbstverständlichkeit, vor allem die moralische Qualität des Mitgefühls ist seit jeher umstritten. Freilich vermag man den moralischen Standpunkt dabei nie gänzlich zu verlassen, worin ich aber kein Problem sehe, sofern man sich das selbst und anderen eingesteht und gar nicht erst den Anspruch erhebt, sämtliche Idiosynkrasien loszuwerden.
VanHanegem hat folgendes geschrieben: | Die Neuroethik darf und kann nur zu den in der jeweiligen Zeit als politisch korrekt anerkannten Ergebnissen kommen. |
Möglicherweise bedingen sich Erkenntnisse (womit ich nun nicht unbedingt "neuroethische" meine) und ihre Interpretation durch die herrschende "politische Korrektheit" vulgo "Moral" aber auch einander. Auch materielle Bedingungen und Lebensumstände tragen natürlich zur Entwicklung der Moral bei und je mehr man über all diese Zusammenhänge Klarheit erlangt, desto mehr lässt sich dieser Prozess auch bewusst steuern.
VanHanegem hat folgendes geschrieben: | Was erlaubt ist, bestimmt der jeweilige religiöse Hintergrund. |
Nur wenn man den Begriff der Religion so weit fasst, dass er praktisch synonym zu dem Begriff der Kultur ist. Religion im Sinne von Geisterverehrung, Beschwörungsritualen etc. muss dafür keineswegs maßgeblich sein. Und die großen Religionsgemeinschaften sind ja ebenfalls nicht aus dem Nichts entstanden. Auch sie sind nur Symtom von Umständen und Gegebenheiten, über deren Zusammenhänge es sich Klarheit zu verschaffen gilt.
VanHanegem hat folgendes geschrieben: | Auch in Demokratien wie Italien und Mexiko etablieren sich zunehmend Feudalsysteme, zunächst als Staat im Staat, die natürlich auch auf der Mitwirkung der Bürger beruhen. |
Es gibt ja die nicht völlig abwegige These, dass Italien ohne die EU schon längst keine Demokratie mehr wäre.
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