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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#398139) Verfasst am: 08.01.2006, 14:43 Titel: |
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Für mich gilt sicher nicht, daß die Kuschelchristen mein Lieblingsfeind wären. Die größte Gefahr geht mE eindeutig von den Fundamentalisten aus (Evangelikale, RKK, Islam).
Evangelikale und die (offizielle) RKK sind mE Fundamentalisten, da die allgemeinde Definition (Fundi = jemand, der bestimmte Dogmen für nicht diskutabel hält und der liberale Strömungen und Relativismus fürchtet) bei ihnen zutrifft. Daß es innerhalb der RKK wiederum noch stärker fundamentalistische Strömungen (z.B. Vaticanum-Gegner) gibt, tut dabei wenig zur Sache. Ein Sonderfall wäre evtl., falls der Papst selbst gar nicht an seine Dogmen glaubt, sie aber zum Machterhalt oder aus pastoralen Gründen dennoch verkündet.
Die RKK ist zudem auch noch totalitär, da sie antidemokratisch verfaßt ist und weltweite Macht anstrebt. Bei den Evangelikalen und Islamisten ist das nicht viel anders, auch wenn sich die Umstände unterscheiden.
Der Kuschelchrist scheint mir in gewissem Maße irrational, aber oft auch einigermaßen diskussionsfähig und persönlich harmlos, da er sich meist nicht anmaßt, andere zu seinen Auffassungen bekehren oder zwingen zu wollen. Die negativen Folgen seiner Naivität für Andere sind z.B. die Bevorzugung der Kirche durch den Staat, so daß sie ihre ökonomische und anti-aufklärerische Strategie unverhältnismäßig in Szene setzen kann.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#398158) Verfasst am: 08.01.2006, 15:40 Titel: |
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Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | Kramer hat folgendes geschrieben: | Hans-Peter hat folgendes geschrieben: |
Ist der Papst Deiner Meinung nach ein Fundamentalist? |
Ja. |
Meine Meinung: Nein. Ratzinger war der letzte unter den Kardinälen, welcher am II. Vatikanischen Konzil maßgeblich mitgewirkt hat. Dieses Konzil hat den Katholizismus vollkommen verändert. |
Ja, das waren noch Zeiten *nostalgier*
Ratze hat sich in den letzten jahrzehnten etwas verändert und von der liberalen Bewegung von damals abgewandt.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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ultramontanist registrierter User
Anmeldungsdatum: 14.11.2005 Beiträge: 278
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(#398242) Verfasst am: 08.01.2006, 18:23 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: |
Die RKK ist zudem auch noch totalitär, da sie antidemokratisch verfaßt ist und weltweite Macht anstrebt. Bei den Evangelikalen und Islamisten ist das nicht viel anders, auch wenn sich die Umstände unterscheiden.. |
Das antidemokratische an der RKK gefällt mir auchnicht. Aber die RKK quält eigentlich nur ihre Mitglieder. Aussenstehende werden von ihr kaum behelligt. Weil die RKK und auch die Evangelikalen nur auf wenigen Gebieten Macht anstreben im Staat anstreben.
zb die Verhinderung der Schwulenehe ist eines ihrer Lieblingsthemen. Bei sehrvielen anderen Themen mischen sich RKK und christliche Fundis kaum ein.
Nur eine kleine Minderheit von Calvinistisch geprägten Fundis sieht das nicht so, und fordert die Vorherrschaft der Christen im ganzen Staat (Dominionism,Christian Reconstruktionism)
Da ist der Islamismus viel gefährlicher, denn der Islam fordert islamische Gesezte im ganzen Staat.
step hat folgendes geschrieben: |
Der Kuschelchrist scheint mir in gewissem Maße irrational, aber oft auch einigermaßen diskussionsfähig und persönlich harmlos, da er sich meist nicht anmaßt, andere zu seinen Auffassungen bekehren oder zwingen zu wollen. Die negativen Folgen seiner Naivität für Andere sind z.B. die Bevorzugung der Kirche durch den Staat, so daß sie ihre ökonomische und anti-aufklärerische Strategie unverhältnismäßig in Szene setzen kann. |
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Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
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(#398255) Verfasst am: 08.01.2006, 18:40 Titel: |
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ultramontanist hat folgendes geschrieben: | Das antidemokratische an der RKK gefällt mir auchnicht. Aber die RKK quält eigentlich nur ihre Mitglieder. Aussenstehende werden von ihr kaum behelligt. Weil die RKK und auch die Evangelikalen nur auf wenigen Gebieten Macht anstreben im Staat anstreben.
zb die Verhinderung der Schwulenehe ist eines ihrer Lieblingsthemen. Bei sehrvielen anderen Themen mischen sich RKK und christliche Fundis kaum ein.
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Da geht es nicht nur um Homosexuelle, sondern auch um Schwangerschaftsabbruch, Verhütungsmittel, Rolle der Frau, Rolle des Mannes, Bedeutung der Ehe, Freiheit der Kunst, Freiheit der Forschung, Medienpräsenz (z.B. Radioandachten und Kolumnen in den Zeitungen), "Heiligung" der christlichen Feiertage (ist doch seltsam, wenn Atheisten am Karfreitag nicht tanzen dürfen).
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#398263) Verfasst am: 08.01.2006, 18:51 Titel: |
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Sanne hat folgendes geschrieben: | ultramontanist hat folgendes geschrieben: | Das antidemokratische an der RKK gefällt mir auchnicht. Aber die RKK quält eigentlich nur ihre Mitglieder. Aussenstehende werden von ihr kaum behelligt. Weil die RKK und auch die Evangelikalen nur auf wenigen Gebieten Macht anstreben im Staat anstreben.
zb die Verhinderung der Schwulenehe ist eines ihrer Lieblingsthemen. Bei sehrvielen anderen Themen mischen sich RKK und christliche Fundis kaum ein.
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Da geht es nicht nur um Homosexuelle, sondern auch um Schwangerschaftsabbruch, Verhütungsmittel, Rolle der Frau, Rolle des Mannes, Bedeutung der Ehe, Freiheit der Kunst, Freiheit der Forschung, Medienpräsenz (z.B. Radioandachten und Kolumnen in den Zeitungen), "Heiligung" der christlichen Feiertage (ist doch seltsam, wenn Atheisten am Karfreitag nicht tanzen dürfen). |
Die kath. Kirche "quält" keineswegs nur ihre Mitglieder. Sie mischt sich unausgesetzt in die staatliche Gesetzgebung und in unsere Gesellschaftsordnung ein und fordert, beide nach ihren Regeln zu gestalten.
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Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
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(#398282) Verfasst am: 08.01.2006, 19:19 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: | Die kath. Kirche "quält" keineswegs nur ihre Mitglieder. Sie mischt sich unausgesetzt in die staatliche Gesetzgebung und in unsere Gesellschaftsordnung ein und fordert, beide nach ihren Regeln zu gestalten. |
Genau das meine ich.
Gilt aber auch für die meisten nichtkatholischen Kirchen.
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#398298) Verfasst am: 08.01.2006, 19:44 Titel: |
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ultramontanist hat folgendes geschrieben: | Bei sehr vielen anderen Themen mischen sich RKK und christliche Fundis kaum ein. |
Raphael und Sanne haben ja schon einen nicht unwesentlichen Teil der Themen individueller Freiheit und Moral abgedeckt, in denen sich die Kirche unabhängig von der Mitgliedschaft einmischt. Und schau Dir die Evangelikalen in USA an, die die Lehrinhalte an Schulen besetzen wollen.
ultramontanist hat folgendes geschrieben: | Da ist der Islamismus viel gefährlicher, denn der Islam fordert islamische Gesezte im ganzen Staat. |
Das ist bei den Christen auch noch nicht so lange her. Und selbst wenn der Islamismus im Moment die gefährlichere Explosivität hat, so sehe ich doch keinen wirklich prinzipiellen Unterschied. Der Auserwählheitsgedanke, die Mission, der Zweck heiligt die Mittel, die Kreuzzugsmentalität, der Haß auf das Sündige ... überall ähnlich.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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ultramontanist registrierter User
Anmeldungsdatum: 14.11.2005 Beiträge: 278
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(#398508) Verfasst am: 09.01.2006, 10:59 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | ultramontanist hat folgendes geschrieben: | Bei sehr vielen anderen Themen mischen sich RKK und christliche Fundis kaum ein. |
Raphael und Sanne haben ja schon einen nicht unwesentlichen Teil der Themen individueller Freiheit und Moral abgedeckt, in denen sich die Kirche unabhängig von der Mitgliedschaft einmischt. Und schau Dir die Evangelikalen in USA an, die die Lehrinhalte an Schulen besetzen wollen.
ultramontanist hat folgendes geschrieben: | Da ist der Islamismus viel gefährlicher, denn der Islam fordert islamische Gesezte im ganzen Staat. |
Das ist bei den Christen auch noch nicht so lange her. Und selbst wenn der Islamismus im Moment die gefährlichere Explosivität hat, so sehe ich doch keinen wirklich prinzipiellen Unterschied. Der Auserwählheitsgedanke, die Mission, der Zweck heiligt die Mittel, die Kreuzzugsmentalität, der Haß auf das Sündige ... überall ähnlich. |
Die RKK ist eine Lobbygruppe, die vieles durchsetzen will, was mir und Euch nicht passt.
Das ist der Bauernverband auch auch wenn die RKK mächtiger und fieser als die Landwirte agieren
Aber die RKK hat sich mit der Demokratie abgefunden, das war vor 100 Jahren nochnicbt so, aber heute ist die Rkk keine Gefahr mehr für die Demokratie.
Die überwiegende Mehrheit der Christen droht (wenn überhauptnoch) nur mit nachtodlichen Höllenstrafen. Die islamisten drohen im Jenseits und im Diesseits.
Dass es in den USA Fundis gibt, die den Islam noch zu übertreffen versuchen stimmt leider.
siehe:
http://en.wikipedia.org/wiki/Dominionism
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Hans-Peter registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.12.2004 Beiträge: 551
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(#399437) Verfasst am: 10.01.2006, 23:31 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Ratze hat sich in den letzten jahrzehnten etwas verändert und von der liberalen Bewegung von damals abgewandt. |
Woran machst Du Deine Behauptung fest?
_________________ "Ja! Nach drei Wochen Krieg in Deutschland wußten wir Bescheid: Wären die Mädchen Deutsche gewesen - jeder hätte sie vergewaltigen und danach erschiessen dürfen und es hätte fast als kriegerische Tat gegolten..."
Alexander Solschenizyn, Der Archipel GULAG
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Der unbekannte Gott apolitischer Atheist
Anmeldungsdatum: 24.07.2003 Beiträge: 1595
Wohnort: Das alte Europa
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(#399488) Verfasst am: 11.01.2006, 01:37 Titel: |
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Friedrich Nietzsche, Gesetz wider das Christenthum hat folgendes geschrieben: | Zweiter Satz.— Jede Theilnahme an einem Gottesdienste ist ein Attentat auf die öffentliche Sittlichkeit. Man soll härter gegen Protestanten als gegen Katholiken sein, härter gegen liberale Protestanten als gegen strenggläubige. Das Verbrecherische im Christ-sein nimmt in dem Maasse zu, als man sich der Wissenschaft nähert. Der Verbrecher der Verbrecher ist folglich der Philosoph. |
Klingt eigentlich, wenn man den letzten Satz wegläßt oder auf christliche Philosophen, die "irgendwo" noch Gott beibehalten wollen, ganz vernünftig. Vielleicht sollte man die liberalen Christen aber eher mit Mileid und anständiger Distanz behandeln...
_________________ "Unwissenden scheint, wer Weises sagt, nicht klug zu sein." (Euripides)
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Lissie registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.02.2004 Beiträge: 457
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(#399636) Verfasst am: 11.01.2006, 14:22 Titel: |
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Oh, mein Lieblingsthema!
Liberale Christen sind ein zweischneidiges Schwert: Auf der einen Seite gilt Deschners Worte "die guten Christen sind die gefährlichsten: Man verwechselt sie mit dem Christenum", auf der anderen Seite sorgen sie dafür, daß die Kirche intern für viele ihrer Mitglieder erträglicher wird. (Was aber wiederum gar nicht nötig wäre, wenn sie nur noch eine kleine Fundamentalistengemeinschaft wäre.)Man könnte also auch sagen: Liberale Christen sorgen dafür, daß das Christentum ein Schrecken ohne Ende bleibt (der Fuß, der der fundamentalistischen Kirchenzentrale die Tür zu Gesellschaft, Öffentlichkeit und Medien offen hält, um mich an Kramers Bild anzulehnen), aber auch, daß der Schrecken sich in Maßen hält, daß das Christentum an der sog. "Basis" verwässert und weichgespült ankommt.
Als Feinde oder Gegner erachte ich liberale Christen sicher nicht. Ich tue mir schwer damit, die Widersprüchlichkeit und Inkonsquenz zu verstehen, akzeptieren muß ich sie wohl aus menschlicher Sicht. Ein Freund von mir versuchte es mir mit folgendem Bild zu erklären: Jemand, der in der Wüste nirgendwo besseres Wasser als findet, als in einem total verdreckten, verfaulten, übelriechenden Wasserloch, wird liber das trinken als gar keines. Ich verstehe nicht, wie man in der Kirche etwas vital Notwendiges finden kann, das man meint, sonst nirgendwo zu bekommen, aber wer bin ich, die Stimmigkeit dieser Aussage für denjenigen, der es so empfindet, zu bestreiten? Einen Austritt aus der Kirche kann ich von einem solchen Menschen sicher nicht verlangen.
Wünschen würde mir von liberalen Christen allerdings ein wenig mehr Offensive und Oppositionsgeist innerhalb und außerhalb der Kirche und ein wenig weniger gleichgültiges Mitläufertum. Organisationen wie IKvu oder WsK haben diesbezüglich meinen Respekt, auch wenn ich ihre Deutung des originalen christlichen Geistes nicht teilen kann, da meine Bibel- und Jesus-Lesart zu anderen Ergebnissen führt. Dennoch meine ich, ein modernisiertes, zivilisiertes, humanisiertes, liberalisiertes (und damit aus meiner Sicht verfälschstes) Christentum wäre kein so großes Problem, wenn all diese Renovierungen sich auch in den obersten Etaqgen, den Lehramtsschreiben, den Lehrplänen, dem offiziellen Engagement des organisierten Christentums niedergeschlagen hätten. Noch sind liberale Christen aber unfreiwillig und ohne sich darüber bewußt zu sein wie ein trojanisches Pferd, in dessen Bauch Päpste, Katechismen, usw. weiterhin Einzug in die Mitte der Gesellschaft halten können. Ärgerlich!
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Lissie registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.02.2004 Beiträge: 457
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(#400029) Verfasst am: 12.01.2006, 01:17 Titel: Re: Liberale Christen - Fluch oder Segen ? |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | Das entscheidende Kriterium für Fundamentalismus ist nicht recht oder links, nicht traditionell oder modern, nicht konservativ oder progressiv, nicht liberal oder restriktiv, sondern die Realitätsferne.
Ein Liberaler, der fordert, dass jeder Mensch mehrere Sexualpartner gleichzeitig haben muss und seinem Partner das auch zugestehen muss, iwäre in diesem Sinne auch ein Fundamentalist. |
Ein Fundamentalist vielleicht - aber ein Liberaler?
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#400033) Verfasst am: 12.01.2006, 01:21 Titel: Re: Liberale Christen - Fluch oder Segen ? |
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Lissie hat folgendes geschrieben: | Kramer hat folgendes geschrieben: | Das entscheidende Kriterium für Fundamentalismus ist nicht recht oder links, nicht traditionell oder modern, nicht konservativ oder progressiv, nicht liberal oder restriktiv, sondern die Realitätsferne.
Ein Liberaler, der fordert, dass jeder Mensch mehrere Sexualpartner gleichzeitig haben muss und seinem Partner das auch zugestehen muss, iwäre in diesem Sinne auch ein Fundamentalist. |
Ein Fundamentalist vielleicht - aber ein Liberaler?  |
Du hast ja Recht. Mir war dieser Hinkefuss schon meim Schreiben bewusst. Also formuliere ich es so um. Er ist kein liberaler Fundi sondern ein fundamentalistischer Anhänger des Liberalismuss. So besser?
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ultramontanist registrierter User
Anmeldungsdatum: 14.11.2005 Beiträge: 278
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(#402992) Verfasst am: 17.01.2006, 18:49 Titel: Endstation des liberalen Christentums |
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Atheisten und Freigeister, die nicht an Wunder glauben wollen sind ja nichts Besonderes.
Die liberalen Protestanten aber haben ein echtes Wunder vollbracht. Es ist ihnen gelungen eine Religion von allem Supranaturalistischem zu reinigen.
Den Urenkeln der „sola scriptura“ Fundis ist es gelungen sich von aller Schrift zu emanzipieren.
Das war das Ergebnis von 200 Jahren wissenschaftlicher Erforschung der Bibe, die zeigte, dass eine Harmonisierung der Evangelien nicht möglich ist, dass wir über den historischen Jesus nur wenig wissen können, das der aber selbst für die Autoren des NT unwichtig war.
Es bleibt nur der geglaubte Christus.
Da aber das Gewissen des Einzelnen im Protestantismus immer sehr wichtig war, kann nun jeder einzelne Christ das glauben, was ihm sein Gewissen nahe legt.
Jeder Protestant glaubt also was er will.
Das früher als fest angesehene Fundament der Schrift wurde durch die Forschung der Theologen zum bröckelnden Steinbruch.
Es bleibt den liberalen Christen nur noch die sentimentale Liebe zu den alten Jesus Geschichten, und das Bemühen ihr Gutmenschentum irgendwie mit Jesus begründen zu wollen.
Aber diesen Rest Irrationalismus sollte man den Christen doch zugestehen.
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