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Lissie
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Anmeldungsdatum: 20.02.2004
Beiträge: 457

Beitrag(#426173) Verfasst am: 07.03.2006, 11:43    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Lange Rede, kurzer Sinn: ich halte die meisten Versuche, psychische Probleme mit Kinderlosigkeit zu erklären, für eine Kompensation anderer persönlicher Schwierigkeiten.


Ich nicht, jedenfalls nicht grundsätzlich. Es kann natürlich jeder unerfüllte Wunsch (und ganz besonders ein so vitaler wie der nach einem eigenen Kind) auch dazu "mißbraucht" werden, Probleme zu erklären, die gar nicht oder nur indirekt damit in Zusammenhang stehen.

Aber es leuchtet mir schon ein, daß wir als Kinder der Evolution oft (nicht immer und auch nicht alle, aber eben viele!) darauf "programmiert" sind, uns fortzupflanzen. Und diese ganz spezielle Beziehung Mutter/Kind ist auch nicht einfach durch etwas anderes zu ersetzen. So wie auch eine glückliche Liebesbeziehung nicht durch eine gute Freundschaft zu ersetzen ist und vice versa, eine gute Freundschaft und soziale Kontakte nicht durch eine Katze oder einen Hund, halbwegs zufriedenstellende Wohnbedürfnisse nicht durch schöne Kleider, etc.

Ich finde, daß es zunächst mal jeder Frau (und jedem Mann natürlich auch), die den Wunsch nach einem Kind hat, zusteht, unglücklich und depressiv zu sein, wenn dieser Wunsch unerfüllt bleibt, ohne deswegen sofort andere Defizite zugesprochen zu bekommen. Der starke Wunsch nach einem eigenen Kind ist nichts grundsätzlich Ungesundes und muß auch kein Zeichen für andere psychische Baustellen im Leben sein, beispielsweise eine unglückliche Partnerschaft, fehlenden Erfolg im Beruf oder ähnl. Und auch wenn die Kunst des Lebens u.a. darin besteht, mit unerfüllten Wünschen und Träumen fertigzuwerden, ist es doch auch nicht falsch, erstmal zu trauern, wütend darüber zu sein und - sofern möglich - viel dafür zu tun, daß sie doch noch in Erfüllung gehen. Das Kunststück liegt wahrscheinlich darin, nicht zu spät, aber auch nicht zu früh, loslassen zu können. Ersteres führt vermutlich wirklich zu Neurosen, letzteres vielleicht zu dem Gefühl, Chancen unwiderruflich verpasst zu haben.
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#426177) Verfasst am: 07.03.2006, 12:08    Titel: Antworten mit Zitat

Lissie hat folgendes geschrieben:
Ich finde, daß es zunächst mal jeder Frau (und jedem Mann natürlich auch), die den Wunsch nach einem Kind hat, zusteht, unglücklich und depressiv zu sein, wenn dieser Wunsch unerfüllt bleibt, ohne deswegen sofort andere Defizite zugesprochen zu bekommen.


Hat niemand behauptet. Dennoch ist es ein anderes Kaliber als unglücklich zu sein (oder auch wütend über eine verpasste Gelegenheit), wenn man "ein Bein oder Arm hergeben würde" und/oder sich häufig langjährigen Prozeduren unterzieht, die den einzigen Zweck haben, ein eigenes Kind zu bekommen (ich habe es in dem Zusammenhang nicht so mit dem Begriff "eigen", kommt von Eigentum, hm?) und das Wesentliche (nämlich das Leben und den Sex zu genießen) zu kurz kommt.

Das kann es irgendwie nicht sein, oder? Und das meine ich wirklich nicht als Feststellung, sondern als echte und aufrichtige Frage. Sowas entzieht sich mir nämlich völlig, obwohl meine erste und einzige Schwangerschaft über 20 Jahre her ist. Schulterzucken

Ich kenne übrigens auch Leute, die keine Kinder haben, obwohl ein Kinderwunsch bestand, und die schlicht und ergreifend sagen "es hat sich halt nicht ergeben". Das sind IMHO wesentlich entspanntere Leute, die ein erfülltes Leben ohne Kinder führen. Bei Leuten, die einer Schwangerschaft nachhetzen, sehe ich eine solche Entspanntheit einfach nicht.
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Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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Femina
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Anmeldungsdatum: 24.07.2005
Beiträge: 1038

Beitrag(#426221) Verfasst am: 07.03.2006, 14:18    Titel: Antworten mit Zitat

Daisy, ich denke nicht, dass mit einer veränderten Adoptionsregelung sich die Anzahl der zur Adoption freien Kinder verdreizehnfachen würde. Aber wenn es da Verbesserungsmöglichkeiten gibt, bin ich sofort dafür. Ich kann euch hier berichten, dass im Kinderwunschforum jedes Mal ein großes Weinen und auch Wut hochkommen, wenn von so verwahrlosten und verhungerten Kindern berichtet wird. Denn es gibt so viele Paare, die eben dieses Kind so gern glücklich gemacht hätten. Ich kenne auch viele Paare, die zweigleisig fahren - Kinderwunschbehandlung und Adoptionsantrag. Egal, was davon klappt - Hauptsache es ist überhaupt einer der beiden Wege realisierbar. Ob man sich unbedingt selbst fortpflanzen will, wird also auch in unseren Reihen sehr verschieden gefühlt. Ich wünsche mir aber, dass das unabdingbare Bedürfnis, sich selbst fortzupflanzen oder auch, ein Kind auszutragen, einfach respektiert wird. Das hat uns die Natur so mitgegeben.

Dein Vergleich mit der Organspende hinkt. Gäbe es unbegrenzt viele Ersatzorgane, würde man selbstverständlich trotz aller Kosten auch 5 Versuche und mehr unternehmen. Und das fände ich auch völlig in Ordnung.

Das mit den Raucherfolgekosten habe ich dir oben und im anderen Ordner bereits erklärt. Ich habe keine Lust, mich da weiter mit dir im Kreis zu drehen. Lenkt ja hier auch vom Thema ab.
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Femina
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Anmeldungsdatum: 24.07.2005
Beiträge: 1038

Beitrag(#426229) Verfasst am: 07.03.2006, 14:29    Titel: Antworten mit Zitat

Heike, die Fragen, die du gestellt hast, habe ich mir selbst auch oft gestellt. Mir fehlt jetzt gerade die Zeit. Ich äußere mich heute Abend dazu.
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Femina
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Anmeldungsdatum: 24.07.2005
Beiträge: 1038

Beitrag(#426567) Verfasst am: 07.03.2006, 23:21    Titel: Antworten mit Zitat

Heike, zu deinen Fragen.

Die lassen sich mit Sicherheit nicht alle vollständig rational beantworten. Es sind einfach zu viele Gefühle dabei. Ich habe mich das auch gefragt, warum das für mich so überaus wichtig war. Denn ich erinnere mich durchaus an Phasen in meinem Leben, in denen ich mich kaum für ?eigene? (wenn ich das Wort mal benutzen darf. Dass sie nicht mein Eigentum sind, weiß ich.) Kinder interessiert habe. (Studienzeit, Einstieg ins Berufsleben, Zeit ohne Partner) Rückblickend definiere ich das als eine Mischung aus genetischem Programm und sozialen Komponenten. Ich hatte eine recht schöne Kindheit und der Gedanke an Kinder war für mich unter anderem auch damit verbunden, einen Teil meiner eigenen schönen Erlebnisse wieder zurück zu holen, auch Fähigkeiten, die ich verlernt hatte, wieder wach zu rufen. Da kommste mir wieder mit Egoismus. Aber wie du weißt, sind wir alle nicht frei davon. Für mich war / ist das sehr emotional. Nun, dies hätte sich in der Tat auch mit einem nicht selbst geborenen Kind verwirklichen lassen können. Aber das war es nicht allein.

Es stand für mich / uns außer Frage, dass wir Kinder haben würden, als ich mit meinem Mann zusammen kam. So war ich fast permanent über drei Jahre hinweg ?scheinschwanger?. Ich dachte eben immer, jetzt ist es soweit. Bis eben zur Ernüchterung. Zuerst sah ich das locker, später nicht mehr. Dieses scheinschwanger sein war begleitet mit wirklichen Symptomen, von denen ich so gehört hatte. Die Psyche spielt dann eben verrückt mit uns. Mein Kind nahm in meiner Phantasie Gestalt an und lief bereits neben mir her. Klar, das ist ein bisschen so, wie eine Gehirnwäsche. Dann plötzlich dieses: Da wird nie was draus. Keine Chance für ein Kind! Das kann wohl jemand, der / die es nicht erlebt hat, nicht nachvollziehen. Für uns - ja, für meinen Mann auch - war das so, als wäre ein geliebter bereits existierender Mensch gestorben. Einen wirklich gestorbenen Menschen kann man nicht zurückholen, aber hier? Gab es nicht doch eine Chance? Für mich war das selbstverständlich, dass ich die kleinste Chance ergreifen muss. Nur so konnte ich meinen tranceartigen Zustand überwinden. In meiner Phantasie schaute mich mein Traumkind traurig an, streckte mir verzweifelt die Arme entgegen. Da sagte ich ihm fest: Ich hole dich, versprochen! Hätte mir ein paar Jahre vorher jemand gesagt, dass ich jemals in eine solche Situation geraten werde, dem hätte ich vermutlich einen Vogel gezeigt. Zu der Zeit hatte eben nur der Kopf regiert, nicht das Gefühl. Und genauso kommt es bei mir an, wenn ich das Urteil vieler Nichtbetroffener lese. Die antworten mir nur mit dem Verstand.

Und hätte ich die leiseste Ahnung davon gehabt, WIE schön das Leben mit Kindern wirklich ist, dann wäre es für mich vermutlich noch schwerer gewesen. Und das lässt sich nicht ersetzen mit Kindern von Freunden, die einen mal für ein paar Stunden besuchen. Schon gar nicht mit Katzen und Hunden. Teil haben Dürfen an all ihren kleinen Entwicklungsschritten, an dem Gesichtsausdruck, den Fremde an meinem Kind nie zu sehen bekommen, diese kleinen Arme um meinen Hals: ?Mama, ich hab dich lieb!? Außenstehende bekommen doch nur einen Bruchteil unserer Kinder wirklich mit.

Dein Argument, ungewollt kinderlose Frauen würden häufig schwanger, wenn sie sich damit abgefunden haben, ist etwas, das gerade solchen Paaren mit handfesten organischen Ursachen sehr auf die Nerven geht. Es unterstellt ja psychische Blockaden als Ursache für die Kinderlosigkeit. Klar kommt das immer mal wieder vor, bei denen, die immerhin noch eine minimale Chance haben. Aber wer verlässt sich schon gern auf den Sechser im Lotto? - Untersuchungen zeigten, dass sich bei Paaren, die sich keine Kinder mehr wünschten beziehungsweise ein Kind adoptierten oder zur Pflege aufnahmen, nicht häufiger ?spontan? eine Schwangerschaft einstellte als bei Paaren, die weiter auf ein Kind hofften. [http:www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=33480, http://www.med.uni-heidelberg.de/psycho/medpsych/kiwulit.htm, Wischmann T, Stamme H: Der Traum vom eigenen Kind. Psychologische Hilfen bei unerfülltem Kinderwunsch. Stuttgart: Kohlhammer, 2001 ]

?Ein anderes Lebewesen als Heilmittel? mag erstmal abartig klingen. Aber wir stellen ja dieses andere Lebewesen nicht in die Ecke und kümmern uns nicht drum. Im Gegenteil bemühen sich ja Wunscheltern in ganz besonderer Weise um ihre Kinder. Es geht ja gerade um das Leben mit diesem ?anderen Lebewesen?, ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Und so hat es uns die Natur doch gegeben. Wenn diese Art Sucht nach Fortpflanzung nicht in uns verankert wäre, wären wir wohl schon ausgestorben. Ich jedenfalls bin stolz darauf, dass ich damals die Welt meiner Eltern heilen durfte.

Ob diese kinderlosen Leute, die du da kennst, nach innen alle so entspannt sind, wie sie sich nach außen geben, bezweifele ich auch. Bin selbst jahrelang mit einer Maske vor dem Gesicht herum gerannt. Aber schön für sie, wenn sie es können. Ich bin mir sicher, dass ich mich nie so richtig damit abgefunden hätte. Im Kinderwunschforum erlebe ich es öfter mal, dass sich eine Frau für immer verabschiedet, weil sie sich nun damit abfinden will. Einige Monate später taucht sie dann wieder auf ?
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Magrathea
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Anmeldungsdatum: 24.12.2005
Beiträge: 64

Beitrag(#426591) Verfasst am: 07.03.2006, 23:55    Titel: Antworten mit Zitat

Eines vorweg: ich möchte nicht in Abrede stellen, dass es für manche Leute ein hartes Los ist, kinderlos zu sein.

Aber:

Die Tatsache, dass die WHO Kinderlosigkeit als Krankheit definiert, ist absurd. Wie schon mal gesagt, es mag sein, dass der Kinderlosigkeit eine Krankheit zu Grunde liegt. (Irgendeine Art von Krankheit oder "Wehwehchen" ist es bestimmt. Es gibt auch Frauen, die jahrelang vergeblich versucht haben, schwanger zu werden, und als sie dann schließlich aufgegeben hatten, klappte es auf einmal.) Aber das ist etwas anderes.

Dass hier jemand die Frage in den Raum stellt, ob es gerechtfertigt sei, das Kinderkriegen zu verbieten, geht am Thema vorbei. Keine besonderen Anstrengungen zu unternehmen, um jemandem das Kinderkriegen zu ermöglichen, ist nicht dasselbe wie jemandem zu verbieten, Kinder zu bekommen.

Dass einem Menschen auf Grund verschiedener Paragraphen und Artikel die Freiheit zugestanden wird, sich fortzupflanzen und eine Familie zu gründen, heißt noch lange nicht, dass die Allgemeinheit für die daraus resultierenden Kosten aufzukommen hat und unter allen Umständen dafür sorgen muss, dass es auch klappt. Es gibt ja auch so etwas wie Freiheit der Berufswahl. Das heißt aber noch lange nicht, dass man jemanden dazu zwingen kann, einen als Krankenschwester einzustellen, nur weil man sich diesen Beruf ausgesucht hat.

Ich persönlich habe keine Kinder und möchte auch keine. Ich bin glückliche Tante. Und ich habe es langam satt, über höhere Steuern und höhere Sozialabgaben (zumindest Pflegeversicherung) die Familienfreuden anderer mitbezahlen zu müssen. Es reicht jedenfalls mittlerweile. Jedes Kind, das in die Welt gesetzt wird, ist nämlich nicht nur ein potentieller Rentenbeitragszahler, sondern auch ein potentieller Arbeitslosengeldempfänger. Und er kostet die Gesellschaft erst einmal Geld (Kindergärten, Schulen, Universitäten). Deshalb sehe ich es nicht ein, dass wir (bald) so weit sind, dass Kinderlosigkeit bestraft wird, während (potentiellen) Eltern der Geldhahn aufgedreht wird.
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Fluse
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Anmeldungsdatum: 27.10.2003
Beiträge: 2034
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Beitrag(#426596) Verfasst am: 08.03.2006, 00:01    Titel: Antworten mit Zitat

Daisy hat folgendes geschrieben:
Ich für mich persönlich sehe keinen Sinn, eine Petition dahingehend zu unterschreiben. Wohl gemerkt - was mich betrifft. Ich bin der Meinung, daß Kinder kommen, wenn es sein soll. Ich persönlich würde der Natur nicht ins Handwerk pfuschen und irgendwie seh ich nicht ein, warum der unnatürliche Eingriff finanziell noch mehr gefördert werden soll. Ich fände es sinnvoller, wenn Adoptionen in Deutschland erleichtert werden würden.

Ist zwar ein blöder Vergleich, aber ich bin auch dafür, daß man erst mal Tiere aus dem Tierheim holt, bevor man einen skrupellosen Züchter finanziell unterstützt.


Schließe mich Daisyduck an
Mehr könnte ich dazu mündlich erteilen, aber jeden Scheiß als Krankheit zu behandeln finde ich nicht ok.
Es heißt Krankenkasse und und Fortpflanzungskasse oder?!
Adoptionen gibts ja auch!
Aber da schlägt ja der Egomanismus oft in die Eingeweide, lieber seine vermeintlichen Gene vererben gelle! Mit den Augen rollen
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#426598) Verfasst am: 08.03.2006, 00:04    Titel: Antworten mit Zitat

Magrathea hat folgendes geschrieben:

Dass hier jemand die Frage in den Raum stellt, ob es gerechtfertigt sei, das Kinderkriegen zu verbieten, geht am Thema vorbei. Keine besonderen Anstrengungen zu unternehmen, um jemandem das Kinderkriegen zu ermöglichen, ist nicht dasselbe wie jemandem zu verbieten, Kinder zu bekommen.
Du reisst meine Frage ganz schön aus den Kontext. Das die Finanzierung ein weitere Frage ist und dass das Geld, welches begrenzt ist, für andere wichtigerer Dinge (primär) verwendet werden sollte habe ich in etwa geschrieben.
Zitat:

Ich persönlich habe keine Kinder und möchte auch keine. Ich bin glückliche Tante. Und ich habe es langam satt, über höhere Steuern und höhere Sozialabgaben (zumindest Pflegeversicherung) die Familienfreuden anderer mitbezahlen zu müssen. Es reicht jedenfalls mittlerweile. Jedes Kind, das in die Welt gesetzt wird, ist nämlich nicht nur ein potentieller Rentenbeitragszahler, sondern auch ein potentieller Arbeitslosengeldempfänger. Und er kostet die Gesellschaft erst einmal Geld (Kindergärten, Schulen, Universitäten). Deshalb sehe ich es nicht ein, dass wir (bald) so weit sind, dass Kinderlosigkeit bestraft wird, während (potentiellen) Eltern der Geldhahn aufgedreht wird.
Die armen Kinderlosen haben ja überhaupt kein Geld im Vergleich zu den Familien.
Am besten geben wir denen das Kindergeld.
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Fluse
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Anmeldungsdatum: 27.10.2003
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Beitrag(#426601) Verfasst am: 08.03.2006, 00:06    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Heike: Im Großen und Ganzen sehe ich das auch so. Nur eben, dass ich die psychischen Auswirkungen der Unfruchtbarkeit wirklich als Krankheit erlebt habe. Hätte mir damals jemand angeboten, ich müsste ein Bein oder einen Arm dafür hergeben, dass ich dann wirklich mein Wunschkind bekomme, ich hätte ohne zu zögern eingewilligt. - Und von ?auf´s Unendliche hinaus? war ja nicht die Rede. Die Rückkehr zu 4 (fast) voll bezahlten Versuchen und Erweiterung auf alle ist das Ziel.


Hmm ja. Du sprichst da eine Sache an, die ich mich jedes Mal frage, wenn ich höre, wie sehr Frauen oder Partner unter einer Kinderlosigkeit leiden.

Ich will die Schwere einer psychischen Belastung überhaupt nicht klein- oder wegreden. Mir stellt sich nur die Frage, was diese Belastung auslöst? Und woher kommt die Bereitschaft, sich selbst verstümmeln zu lassen (und sei es nur symbolisch oder als Floskel dahin gesagt), um ein Kind zu bekommen?

Ist es denn wirklich ein solcher Drang, naturgegeben quasi (Das Kleingedruckte) ein Kind zu zeugen? Und warum? Weil man denkt, dass etwas von einem selber weiterlebt? Weil es solch ein überwältigendes Erlebnis ist, schwanger zu sein (das wäre ein magerer Grund, ein Lebewesen in die Welt zu setzen)? Weil man Kinder so gerne mag (solche Bedürfnisse kann man in einem sozialen Umfeld ohne Weiteres befriedigen; ich denke da noch nicht mal an Adoption)? Weil ein Kind einer Partnerschaft erst einen Sinn gibt (einen solchen Grund sehe ich als Armutszeugnis für eine Beziehung an)? Weil man ein Kind benötigt, um seinem Leben einen Sinn zu geben (genügt man sich nicht selber)?

Oder können die psychischen Probleme nicht viel eher durch diese ganze Bastelei und den Druck entstehen, endlich schwanger zu werden? Es ist doch so, dass – bevor eine künstliche Befruchtung in Betracht gezogen wird – alle anderen Methoden ausgeschöpft werden. Das beginnt mit der Feststellung des Eisprungszeitpunktes, was ja nun mal eine lange Vorarbeit voraussetzt, und geht mit Poppen nach Terminkalender weiter. Wo bleibt denn da der entspannte und lustvolle Aspekt der Sexualität? Eine solche Reduzierung über einen längeren Zeitraum hinweg würde auch ich extrem deprimierend finden.
Bezeichnenderweise ist es ja auch oft so (vorausgesetzt, es gibt keine feststellbare körperliche Ursache für die Kinderlosigkeit), dass ungewollt kinderlose Frauen plötzlich schwanger werden, wenn sich die Partner nun mit dieser Kinderlosigkeit abgefunden haben und ihr Leben auf anderes (vielleicht verstärkt auf sich selbst?) ausrichten.

Lange Rede, kurzer Sinn: ich halte die meisten Versuche, psychische Probleme mit Kinderlosigkeit zu erklären, für eine Kompensation anderer persönlicher Schwierigkeiten. Ich bin gerne bereit, finanziell dafür aufzukommen, dass auch psychische Störungen/Erkrankungen/Krisen behandelt werden, tue mich aber schwer damit, dafür zu sorgen, dass ein anderes Lebewesen das Heilmittel sein soll.
Und da ich jetzt bestimmt gehauen werde (nach dem Posting eh), kann ich noch eins draufsetzen: in einem solchen Fall rate ich eher zur Anschaffung eines Hundes oder einer Katze.


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Fluse
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Anmeldungsdatum: 27.10.2003
Beiträge: 2034
Wohnort: Niedersachsen

Beitrag(#426612) Verfasst am: 08.03.2006, 00:19    Titel: Antworten mit Zitat

Magrathea hat folgendes geschrieben:
Eines vorweg: ich möchte nicht in Abrede stellen, dass es für manche Leute ein hartes Los ist, kinderlos zu sein.

Aber:

Die Tatsache, dass die WHO Kinderlosigkeit als Krankheit definiert, ist absurd. Wie schon mal gesagt, es mag sein, dass der Kinderlosigkeit eine Krankheit zu Grunde liegt. (Irgendeine Art von Krankheit oder "Wehwehchen" ist es bestimmt. Es gibt auch Frauen, die jahrelang vergeblich versucht haben, schwanger zu werden, und als sie dann schließlich aufgegeben hatten, klappte es auf einmal.) Aber das ist etwas anderes.

Dass hier jemand die Frage in den Raum stellt, ob es gerechtfertigt sei, das Kinderkriegen zu verbieten, geht am Thema vorbei. Keine besonderen Anstrengungen zu unternehmen, um jemandem das Kinderkriegen zu ermöglichen, ist nicht dasselbe wie jemandem zu verbieten, Kinder zu bekommen.

Dass einem Menschen auf Grund verschiedener Paragraphen und Artikel die Freiheit zugestanden wird, sich fortzupflanzen und eine Familie zu gründen, heißt noch lange nicht, dass die Allgemeinheit für die daraus resultierenden Kosten aufzukommen hat und unter allen Umständen dafür sorgen muss, dass es auch klappt. Es gibt ja auch so etwas wie Freiheit der Berufswahl. Das heißt aber noch lange nicht, dass man jemanden dazu zwingen kann, einen als Krankenschwester einzustellen, nur weil man sich diesen Beruf ausgesucht hat.

Ich persönlich habe keine Kinder und möchte auch keine. Ich bin glückliche Tante. Und ich habe es langam satt, über höhere Steuern und höhere Sozialabgaben (zumindest Pflegeversicherung) die Familienfreuden anderer mitbezahlen zu müssen. Es reicht jedenfalls mittlerweile. Jedes Kind, das in die Welt gesetzt wird, ist nämlich nicht nur ein potentieller Rentenbeitragszahler, sondern auch ein potentieller Arbeitslosengeldempfänger. Und er kostet die Gesellschaft erst einmal Geld (Kindergärten, Schulen, Universitäten). Deshalb sehe ich es nicht ein, dass wir (bald) so weit sind, dass Kinderlosigkeit bestraft wird, während (potentiellen) Eltern der Geldhahn aufgedreht wird.


Danke schön für deine Worte Smilie
Wer schreibt die Kosten auf die für Kinder aus Sozialhilfefamilien auf, die das erlernte Sozialhilfesymdrom weiter führen!? Wo sollten diese Kinder was für die Rentenkassen nützlich sein!?
Wo sollten die Kinder überhaupt später die immer weniger werdenen Arbeitsplätzte herkriegen?
Wird doch immer mehr durch automatisierte Arbeitsgänge erledigt! Oder will jemand behaupten, es werden nur nur Einsteins geboren!?????
Daher diese Arroganz von Eltern, was sie der Gesellschaft an Segensreichtum bescheren , ist für mich der blanke Hohn!
Für private Egomatischtische Geltungssucht soll der Staat blechen, für mich schon immer einer blanker Hohn!
Kinder sind halt privater Luxus mit egozentrischen Gehalt auf eigens Risiko! !!

PS: ich könnte auch drauf wetten, wenn es kein Kindergeld mehr gäbe, nicht die genorientierten Eltern etc. von abhalten würde für den Nachwuchs in die Betten zu springen! Im Gegenteil, die nur dafür Poppen würde es evtl. davon abhalten!!!!
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Jolesch
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Beitrag(#426828) Verfasst am: 08.03.2006, 10:25    Titel: Antworten mit Zitat

Magrathea hat folgendes geschrieben:
Und ich habe es langam satt, über höhere Steuern und höhere Sozialabgaben (zumindest Pflegeversicherung) die Familienfreuden anderer mitbezahlen zu müssen. Es reicht jedenfalls mittlerweile.


Fluse hat folgendes geschrieben:
Oder will jemand behaupten, es werden nur nur Einsteins geboren!?????
Daher diese Arroganz von Eltern, was sie der Gesellschaft an Segensreichtum bescheren , ist für mich der blanke Hohn!
Für private Egomatischtische Geltungssucht soll der Staat blechen, für mich schon immer einer blanker Hohn!
Kinder sind halt privater Luxus mit egozentrischen Gehalt auf eigens Risiko! !!


Lachen Entschuldigung, aber ihr habts einen Klopfer.

Habt ihr auch nur im Mindesten eine Vorstellung davon wie unsere Gesellschaft funktioniert? (von unserer Spezies ganz zu schweigen) Allerdings....niemand wird gezwungen in einer solidarischen Gemeinschaft zu leben, in den Alpen gibt es viele schöne Höhlen für Eremiten, bitte beim österreichischen Innenministerium nachfragen zwinkern
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Beitrag(#426839) Verfasst am: 08.03.2006, 10:45    Titel: Antworten mit Zitat

Fluse hat folgendes geschrieben:
Magrathea hat folgendes geschrieben:
Eines vorweg: ich möchte nicht in Abrede stellen, dass es für manche Leute ein hartes Los ist, kinderlos zu sein.

Aber:

Die Tatsache, dass die WHO Kinderlosigkeit als Krankheit definiert, ist absurd. Wie schon mal gesagt, es mag sein, dass der Kinderlosigkeit eine Krankheit zu Grunde liegt. (Irgendeine Art von Krankheit oder "Wehwehchen" ist es bestimmt. Es gibt auch Frauen, die jahrelang vergeblich versucht haben, schwanger zu werden, und als sie dann schließlich aufgegeben hatten, klappte es auf einmal.) Aber das ist etwas anderes.

Dass hier jemand die Frage in den Raum stellt, ob es gerechtfertigt sei, das Kinderkriegen zu verbieten, geht am Thema vorbei. Keine besonderen Anstrengungen zu unternehmen, um jemandem das Kinderkriegen zu ermöglichen, ist nicht dasselbe wie jemandem zu verbieten, Kinder zu bekommen.

Dass einem Menschen auf Grund verschiedener Paragraphen und Artikel die Freiheit zugestanden wird, sich fortzupflanzen und eine Familie zu gründen, heißt noch lange nicht, dass die Allgemeinheit für die daraus resultierenden Kosten aufzukommen hat und unter allen Umständen dafür sorgen muss, dass es auch klappt. Es gibt ja auch so etwas wie Freiheit der Berufswahl. Das heißt aber noch lange nicht, dass man jemanden dazu zwingen kann, einen als Krankenschwester einzustellen, nur weil man sich diesen Beruf ausgesucht hat.

Ich persönlich habe keine Kinder und möchte auch keine. Ich bin glückliche Tante. Und ich habe es langam satt, über höhere Steuern und höhere Sozialabgaben (zumindest Pflegeversicherung) die Familienfreuden anderer mitbezahlen zu müssen. Es reicht jedenfalls mittlerweile. Jedes Kind, das in die Welt gesetzt wird, ist nämlich nicht nur ein potentieller Rentenbeitragszahler, sondern auch ein potentieller Arbeitslosengeldempfänger. Und er kostet die Gesellschaft erst einmal Geld (Kindergärten, Schulen, Universitäten). Deshalb sehe ich es nicht ein, dass wir (bald) so weit sind, dass Kinderlosigkeit bestraft wird, während (potentiellen) Eltern der Geldhahn aufgedreht wird.


Danke schön für deine Worte Smilie
Wer schreibt die Kosten auf die für Kinder aus Sozialhilfefamilien auf, die das erlernte Sozialhilfesymdrom weiter führen!? Wo sollten diese Kinder was für die Rentenkassen nützlich sein!?
Wo sollten die Kinder überhaupt später die immer weniger werdenen Arbeitsplätzte herkriegen?
Wird doch immer mehr durch automatisierte Arbeitsgänge erledigt! Oder will jemand behaupten, es werden nur nur Einsteins geboren!?????
Daher diese Arroganz von Eltern, was sie der Gesellschaft an Segensreichtum bescheren , ist für mich der blanke Hohn!
Für private Egomatischtische Geltungssucht soll der Staat blechen, für mich schon immer einer blanker Hohn!
Kinder sind halt privater Luxus mit egozentrischen Gehalt auf eigens Risiko! !!

PS: ich könnte auch drauf wetten, wenn es kein Kindergeld mehr gäbe, nicht die genorientierten Eltern etc. von abhalten würde für den Nachwuchs in die Betten zu springen! Im Gegenteil, die nur dafür Poppen würde es evtl. davon abhalten!!!!


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Heike N.
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Wohnort: Bottrop

Beitrag(#426841) Verfasst am: 08.03.2006, 10:53    Titel: Antworten mit Zitat

Femina hat folgendes geschrieben:
Heike, zu deinen Fragen.


Danke für dein langes Posting.

Zitat:
…Da kommste mir wieder mit Egoismus.


Tu ich das? Wo? Ich sprach von nicht wegzudiskutierenden persönlichen Problemen (die wie auch immer entstehen mögen; dass ich das nicht weiß, sollte meine Fragestellungen deutlich machen)

Zitat:
Aber wie du weißt, sind wir alle nicht frei davon.


Ich halte mich für einen sehr egoistischen Menschen. Um so mehr interessiert es mich, dahinterzukommen, warum ich anderer Leuts Blagenentstehung voll mit finanzieren soll.

Zitat:
Es stand für mich / uns außer Frage, dass wir Kinder haben würden, als ich mit meinem Mann zusammen kam. So war ich fast permanent über drei Jahre hinweg ?scheinschwanger?. Ich dachte eben immer, jetzt ist es soweit. Bis eben zur Ernüchterung. Zuerst sah ich das locker, später nicht mehr. Dieses scheinschwanger sein war begleitet mit wirklichen Symptomen, von denen ich so gehört hatte. Die Psyche spielt dann eben verrückt mit uns. Mein Kind nahm in meiner Phantasie Gestalt an und lief bereits neben mir her. Klar, das ist ein bisschen so, wie eine Gehirnwäsche.


Das liest sich für mich – entschuldige bitte – wie eine extreme Fixierung. Und genau darauf zielten meine Fragen ja ab.

Zitat:
Und hätte ich die leiseste Ahnung davon gehabt, WIE schön das Leben mit Kindern wirklich ist, dann wäre es für mich vermutlich noch schwerer gewesen. Und das lässt sich nicht ersetzen mit Kindern von Freunden, die einen mal für ein paar Stunden besuchen. Schon gar nicht mit Katzen und Hunden. Teil haben Dürfen an all ihren kleinen Entwicklungsschritten, an dem Gesichtsausdruck, den Fremde an meinem Kind nie zu sehen bekommen, diese kleinen Arme um meinen Hals: ?Mama, ich hab dich lieb!?


Das beantwortet keinesfalls meine Fragen. Die Zuneigung eines Menschen kann man durchaus (und das ist auch wünschenswert) ohne ein leibliches Kind (oder ohne ein Kind überhaupt) erlangen.

Zitat:
Außenstehende bekommen doch nur einen Bruchteil unserer Kinder wirklich mit.


Ja, und das ist auch gut so. Fehlte mir noch. Mr. Green

Zitat:
Dein Argument, ungewollt kinderlose Frauen würden häufig schwanger, wenn sie sich damit abgefunden haben, ist etwas, das gerade solchen Paaren mit handfesten organischen Ursachen sehr auf die Nerven geht.


Das glaube ich dir gerne. Dennoch ist es nicht von der Hand zu weisen, oder? Und wenn ich mich recht erinnere, bezog ich mich ja durchaus auf nichtfeststellbare (als nicht diagnostizierbare Ursachen; eine organische wäre aber diagnostizierbar).


Zitat:
Es unterstellt ja psychische Blockaden als Ursache für die Kinderlosigkeit.


Schließt du das denn aus? Gibt es das nicht? Oder soll man nicht drüber reden, weil es unangenehm ist?

Zitat:
Und so hat es uns die Natur doch gegeben.


Wenn du hier wirklich von naturgegebenen Phänomenen reden möchtest, gerne: ist es dann nicht auch naturgegeben, aus irgendwelchen Gründen keine Kinder zeugen zu können (sind die organischen Probleme auf die du dich beziehst, das dann eben nicht? Und warum nicht?). Ist es dann nicht auch naturgegeben, dass sich ein Blinddarm schon mal entzündet? Und warum darf man ihn dann entfernen? Oder warum darf man der Natur ins Handwerk pfuschen, indem man den naturgegebenen Vorgang der Zeugung umgeht?

Ich möchte allerdings noch einmal deutlich machen, dass ich diese Ansicht des "naturgewollten oder -erdachten" Aspektes nicht teile. Ich habe weder Probleme mit einer lebensverlängernden Blinddarm-OP, noch mit der Verwendung von Verhütungsmitteln, einer künstlichen Befruchtung oder der medikamentösen Linderung von Geburtsschmerzen, auch wenn solche Maßnahmen "der Natur ins Handwerk pfuschen".

Zitat:
Wenn diese Art Sucht nach Fortpflanzung nicht in uns verankert wäre, wären wir wohl schon ausgestorben.


Ich kenne einige Leute, die diese Sucht nicht besitzen (auch ich habe sie niemals besessen, meine Schwangerschaft war nicht geplant und auf eine weitere kann ich hervorragend verzichten).

Deine Argumentation über Mutter- (Eltern-)schaft scheint mir ein wenig zu mystisch, um sie nachvollziehen zu können.

Zitat:
Ich jedenfalls bin stolz darauf, dass ich damals die Welt meiner Eltern heilen durfte.


Am Kopf kratzen

Zitat:
Ob diese kinderlosen Leute, die du da kennst, nach innen alle so entspannt sind, wie sie sich nach außen geben, bezweifele ich auch. Bin selbst jahrelang mit einer Maske vor dem Gesicht herum gerannt. Aber schön für sie, wenn sie es können. Ich bin mir sicher, dass ich mich nie so richtig damit abgefunden hätte. Im Kinderwunschforum erlebe ich es öfter mal, dass sich eine Frau für immer verabschiedet, weil sie sich nun damit abfinden will. Einige Monate später taucht sie dann wieder auf ?


Es wird wohl selbsterklärend sein, dass sich Leute, die diesen Kinderwunsch aufgegeben haben oder sich im Leben nicht vorstellen können sich Kinder zu wünschen, nicht in einem solchen Forum aufhalten.
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Femina
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Beitrag(#426861) Verfasst am: 08.03.2006, 11:20    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat Magrathea: ?Und ich habe es langsam satt, über höhere Steuern und höhere Sozialabgaben (zumindest Pflegeversicherung) die Familienfreuden anderer mitbezahlen zu müssen. Es reicht jedenfalls mittlerweile. Jedes Kind, das in die Welt gesetzt wird, ist nämlich nicht nur ein potentieller Rentenbeitragszahler, sondern auch ein potentieller Arbeitslosengeldempfänger. Und er kostet die Gesellschaft erst einmal Geld (Kindergärten, Schulen, Universitäten). Deshalb sehe ich es nicht ein, dass wir (bald) so weit sind, dass Kinderlosigkeit bestraft wird, während (potentiellen) Eltern der Geldhahn aufgedreht wird.?

Huhu, da schlägt aber auch ´ne gehörige Portion Egoismus durch, nicht? Immerhin bist auch du es, die im Alter von den Kindern all dieser egoistischen Eltern versorgt werden willst. Und mal ganz streng betrachtet: Gäbe es keine Kinder mehr, könntest du dir dann mit deinen ersparten Rentenbeiträgen das Wohnzimmer tapezieren. Wo keine Leistungen mehr erbracht werden können, ist das Geld dann auch nichts mehr wert ?
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Beitrag(#426862) Verfasst am: 08.03.2006, 11:22    Titel: Antworten mit Zitat

Femina hat folgendes geschrieben:
Zitat Magrathea: ?Und ich habe es langsam satt, über höhere Steuern und höhere Sozialabgaben (zumindest Pflegeversicherung) die Familienfreuden anderer mitbezahlen zu müssen. Es reicht jedenfalls mittlerweile. Jedes Kind, das in die Welt gesetzt wird, ist nämlich nicht nur ein potentieller Rentenbeitragszahler, sondern auch ein potentieller Arbeitslosengeldempfänger. Und er kostet die Gesellschaft erst einmal Geld (Kindergärten, Schulen, Universitäten). Deshalb sehe ich es nicht ein, dass wir (bald) so weit sind, dass Kinderlosigkeit bestraft wird, während (potentiellen) Eltern der Geldhahn aufgedreht wird.?

Huhu, da schlägt aber auch ´ne gehörige Portion Egoismus durch, nicht? Immerhin bist auch du es, die im Alter von den Kindern all dieser egoistischen Eltern versorgt werden willst. Und mal ganz streng betrachtet: Gäbe es keine Kinder mehr, könntest du dir dann mit deinen ersparten Rentenbeiträgen das Wohnzimmer tapezieren. Wo keine Leistungen mehr erbracht werden können, ist das Geld dann auch nichts mehr wert ?


Oh je, das klingt jetzt aber verdammt nach Gebärmaschinenideologie und Mutterkreuz.

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Beitrag(#426865) Verfasst am: 08.03.2006, 11:23    Titel: Antworten mit Zitat

Fluse hat folgendes geschrieben:
Wer schreibt die Kosten auf die für Kinder aus Sozialhilfefamilien auf, die das erlernte Sozialhilfesymdrom weiter führen!? Wo sollten diese Kinder was für die Rentenkassen nützlich sein!?
Wo sollten die Kinder überhaupt später die immer weniger werdenen Arbeitsplätzte herkriegen?
Wird doch immer mehr durch automatisierte Arbeitsgänge erledigt! Oder will jemand behaupten, es werden nur nur Einsteins geboren!?????
Daher diese Arroganz von Eltern, was sie der Gesellschaft an Segensreichtum bescheren , ist für mich der blanke Hohn!
Für private Egomatischtische Geltungssucht soll der Staat blechen, für mich schon immer einer blanker Hohn!
Kinder sind halt privater Luxus mit egozentrischen Gehalt auf eigens Risiko! !!

PS: ich könnte auch drauf wetten, wenn es kein Kindergeld mehr gäbe, nicht die genorientierten Eltern etc. von abhalten würde für den Nachwuchs in die Betten zu springen! Im Gegenteil, die nur dafür Poppen würde es evtl. davon abhalten!!!!


Da sind sehr viele Vermutungen in satzzeichengewaltige Behauptungen verpackt.

Mich würde interessieren, ob es Statistiken darüber gibt (oder basisorientierte Überlegungen), ob und wie viele Sozialhilfeempfänger künstliche Befruchtungen zur Aufbesserung des Taschengeldes nutzen oder nutzen würden, wenn so etwas voll von den KH's getragen wird (das war jetzt bewusst polemisch).

Sehen wir mal von ungeplanten Schwangerschaften ab, so wird es doch eher so sein, dass man eine entsprechende Grundlage schafft, bevor man eine Schwangerschaft plant (nicht nur eine finanzielle, aber doch auch).

Und dass da immer Egomanie hintersteckt, möchte ich so auch nicht unterschreiben.
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Beitrag(#426867) Verfasst am: 08.03.2006, 11:26    Titel: Antworten mit Zitat

Femina hat folgendes geschrieben:
Immerhin bist auch du es, die im Alter von den Kindern all dieser egoistischen Eltern versorgt werden willst. Und mal ganz streng betrachtet: Gäbe es keine Kinder mehr, könntest du dir dann mit deinen ersparten Rentenbeiträgen das Wohnzimmer tapezieren. Wo keine Leistungen mehr erbracht werden können, ist das Geld dann auch nichts mehr wert ?


Bei allem Respekt: du bist wirklich der Ansicht, dass eine (mögliche) Altersrente für uns so finanziert wird?

Ich halte das für einigermaßen naiv, auch wenn ich mit der gleichen Ansicht aufgewachsen bin. Aber eine Oma Jahrgang 1912 und eine Mutter Jahrgang 1944 hatten sicherlich noch durchaus eine Berechtigung, so etwas zu sagen.
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Beitrag(#426870) Verfasst am: 08.03.2006, 11:28    Titel: Antworten mit Zitat

Unsereins wird entweder als Soylent Green enden oder wir tauschen den Kapitalismus gegen ein besseres System aus.

Andere Optionen sehe ich nicht.
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Femina
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Beitrag(#426945) Verfasst am: 08.03.2006, 12:45    Titel: Antworten mit Zitat

Heike, ich schließe psychische Blockaden als Ursache ungewollter Kinderlosigkeit nicht aus, es ist mir auch nicht unangenehm, darüber zu sprechen, aber wie ich bereits sagte, ist es nervend, das immer wieder vorgehalten zu bekommen, wenn triftige organische Gründe vorliegen.

Die Psychotherapeuten und Psychoanalytiker Tewes Wischmann und Heike Stammer schreiben in ihrem Buch "Der Traum vom eigenen Kind":
"Der Einfluss der Psyche auf den Kinderwunsch wird weitgehend überschätzt. ...
Biologische, seelische und soziale Faktoren sind sowohl bei der Entstehung der Fruchtbarkeitsstörung als auch bei der Bewältigung dieser Störung eng miteinander verknüpft und verstärken sich wechselseitig. Die biologisch wirksamen Faktoren haben den größten Einfluss. Man unterscheidet zwischen Faktoren, die das Individuum selbst beeinflussen kann und die das Individuum schwer oder nicht beeinflussen kann (z.B. Arbeitsplatz, Infektionen, Stress, ...) ... .
Es gibt keinerlei Hinweise dafür, dass Paare mit unerfülltem Kinderwunsch im Durchschnitt eine schlechtere oder andere Beziehung zu ihren Eltern haben als Paare, die problemlos fruchtbar sind. Genauso wenig kann behauptet werden, ungewollt kinderlose Frauen hätten meistens Probleme mit der weiblichen Identität und dem eigenen Mutterbild."

Psychische Blockaden entstehen u.a. auch durch den enormen Druck, in diesem einen Versuch jetzt unbedingt schwanger werden zu müssen. Weil, wenn´s nicht klappt, werden ja die nächsten 3.000 oder 4.000 Euro fällig ...


Die naturgegebene organische Unfruchtbarkeit schließt eben nicht aus, dass die naturgegebene Psyche des Menschen trotzdem nach Fortpflanzung strebt. Wenn das so wäre, könnten wir ja zufrieden sein. Deine Ansicht, dass wir naturgegebene Umstände wie z.B. Krankheiten nicht hinnehmen müssen, teile ich voll. Hier wäre es die naturgegebene Unfruchtbarkeit, die wir nicht hinnehmen wollen. Es hängt eben von unserem Willen ab. Und unser Wille ist eben auch naturbeeinflusst ? Der Vergleich mit anderen Krankheiten ist gut. Ich will nicht wie ein Maulwurf durch die Gegend laufen - also trage ich eine Brille. Ich will nicht ständig Schmerzen haben, also nehme ich Medikamente dagegen. Ich will nicht kinderlos bleiben. Also suche ich medizinische Unterstützung ...

Ja, ich habe den Eindruck, je technisierter und profitorientierter die Gesellschaft ist, desto mehr stirbt der natürliche Wunsch nach Fortpflanzung aus. In den Diskussionen hier und anderswo kommt es ja deutlich rüber. Die Leute, die kein Verständnis dafür haben, denen ist dieses Urgefühl wohl tatsächlich abhanden gekommen. Und auch wenn ihr damit glücklich zu sein scheint - da bedauere ich euch doch ein bisschen. ...
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Beitrag(#426960) Verfasst am: 08.03.2006, 12:55    Titel: Antworten mit Zitat

Femina hat folgendes geschrieben:

Ja, ich habe den Eindruck, je technisierter und profitorientierter die Gesellschaft ist, desto mehr stirbt der natürliche Wunsch nach Fortpflanzung aus. In den Diskussionen hier und anderswo kommt es ja deutlich rüber. Die Leute, die kein Verständnis dafür haben, denen ist dieses Urgefühl wohl tatsächlich abhanden gekommen. Und auch wenn ihr damit glücklich zu sein scheint - da bedauere ich euch doch ein bisschen. ...


Nee, das ist kein Trend, das sind nur Minderheitenmeinungen. Die hat es vermutlich schon immer gegeben.
"Früher" wurden Menschen, die keine Kinder haben wollten, Mönche, Nonnen, alte Junggesellen und Jungfern.
Andere wollten eigentlich auch keine Kinder, bekamen aber trotzdem welche, die sie dann ihr Leben lang als Last empfanden, vielleicht sogar gehaßt und mißhandelt haben.

Was sich "heute" im Vergleich zu "früher" tatsächlich geändert hat, ist nur der Umstand, daß mehr Leute eine echte Wahlmöglichkeit haben, Kinder zu bekommen oder eben nicht.
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Beitrag(#426968) Verfasst am: 08.03.2006, 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

Femina hat folgendes geschrieben:
Der Vergleich mit anderen Krankheiten ist gut. Ich will nicht wie ein Maulwurf durch die Gegend laufen - also trage ich eine Brille. Ich will nicht ständig Schmerzen haben, also nehme ich Medikamente dagegen. Ich will nicht kinderlos bleiben. Also suche ich medizinische Unterstützung ...

Das finde ich irritierend, denn sowohl die Fehlsichtigkeit wie auch die Schmerzen schränken die Lebensqualität erheblich ein. Kinderlosigkeit aber nicht unbedingt. Es gibt viele Menschen, die freiwillig keine Kinder haben. Jedoch gibt es niemanden, der ohne Not starke Kurzsichtigkeit oder Schmerzen erträgt.
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Beitrag(#426969) Verfasst am: 08.03.2006, 13:09    Titel: Antworten mit Zitat

@Femina

Ich sehe, dass du nicht recht auf meine Fragen einzugehen vermagst. Besonders diesen vermeintlichen "Naturgesetz"-Aspekt vermagst du mir nicht wirklich gerne zu erklären, sondern verwendest diesen Begriff nach wie vor unreflektiert und so, dass ich ihn hinnehmen müsste (wenn ich wollte). Das akzeptiere ich. Sicherlich ist es auch zu akzeptieren, dass man die Herkunft von Emotionen oftmals nicht erklären kann. Leider gereicht ein solches Gespräch dann aber nicht, um einzusehen, warum ich eine solche Petition unterschreiben sollte.

Auf ein paar Sachen möchte ich noch eingehen:

Zitat:
Ja, ich habe den Eindruck, je technisierter und profitorientierter die Gesellschaft ist, desto mehr stirbt der natürliche Wunsch nach Fortpflanzung aus. In den Diskussionen hier und anderswo kommt es ja deutlich rüber.


Kurioserweise verlangst du gerade die technischen Errungenschaften einer Gesellschaft als Recht für jedermann, um sehr "naturwidrig" für Nachwuchs zu sorgen. Und natürlich sind diese Errungenschaften aus Profitorientierung entstanden (oder nimmst du ernsthaft an, dass medizinische Technik entwickelt und angeboten wird, wenn sie nicht rentabel ist?)

Zitat:
Die Leute, die kein Verständnis dafür haben, denen ist dieses Urgefühl wohl tatsächlich abhanden gekommen. Und auch wenn ihr damit glücklich zu sein scheint - da bedauere ich euch doch ein bisschen. ...


Um ein Haar hätte ich hier etwas anderes gelesen, ich sage dir mal, was ich fast gelesen hätte:

Die Leute, die kein Verständnis dafür haben, denen ist dieses göttliche Urvertrauen wohl tatsächlich abhanden gekommen. Und auch, wenn ihr glücklich zu sein scheint - da bedauere ich euch Nicht-Theisten doch ein bisschen... [um die Nähe Gottes, die ich natürlich spüre.... Ihr müsst nur fest genug glauben, dann spürt ihr es auch] (so oder ähnlich folgen dann Aussagen wie die in den eckigen Klammern).

Solche Texte sind variabel veränderbar für jegliche Glaubenskonstrukte.
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Beitrag(#426972) Verfasst am: 08.03.2006, 13:14    Titel: Antworten mit Zitat

Zur Ergänzung noch ein anderer Punkt, der mich etwas stört. Ginge es wirklich um die Herstellung der Fruchtbarkeit as Beseitigung der Krankheit Unfruchtbarkeit, so wäre bei genauer Betrachtung nur die Fähigkeit gewonnen, Nachwuchs zu zeugen, also keine Garantie auf Nachwuchs. Aber bei der Petition geht es ja darum, ein Kind in die Welt zu setzen und nicht darum, die Fähigkeit dazu zu erlangen. Seh ich das falsch?
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Beitrag(#426974) Verfasst am: 08.03.2006, 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

Und weil ja heute Internationaler Frauentag und nicht Internationaler Muttertiertag ist (noc Lachen) bringt auch die taz Passendes. Zum Beispiel etwas über den Mythos, dass Kinderlose, die ihrer "naturgemäßen" Bestimmung einfach nicht nachkommen wollen, nur eingebildet glücklich sind:

Zitat:
Wonne auch ohne Windel

http://www.taz.de/pt/2006/03/08/a0167.1/text

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Beitrag(#426976) Verfasst am: 08.03.2006, 13:23    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Zur Ergänzung noch ein anderer Punkt, der mich etwas stört. Ginge es wirklich um die Herstellung der Fruchtbarkeit as Beseitigung der Krankheit Unfruchtbarkeit, so wäre bei genauer Betrachtung nur die Fähigkeit gewonnen, Nachwuchs zu zeugen, also keine Garantie auf Nachwuchs. Aber bei der Petition geht es ja darum, ein Kind in die Welt zu setzen und nicht darum, die Fähigkeit dazu zu erlangen. Seh ich das falsch?


Wie willst du denn Unfruchtbarkeit nachweislich abstellen, ohne eine Frucht zu erzeugen?
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Beitrag(#426978) Verfasst am: 08.03.2006, 13:25    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Zur Ergänzung noch ein anderer Punkt, der mich etwas stört. Ginge es wirklich um die Herstellung der Fruchtbarkeit as Beseitigung der Krankheit Unfruchtbarkeit, so wäre bei genauer Betrachtung nur die Fähigkeit gewonnen, Nachwuchs zu zeugen, also keine Garantie auf Nachwuchs. Aber bei der Petition geht es ja darum, ein Kind in die Welt zu setzen und nicht darum, die Fähigkeit dazu zu erlangen. Seh ich das falsch?


Wie willst du denn Unfruchtbarkeit nachweislich abstellen, ohne eine Frucht zu erzeugen?


Eine organische Störung z.B. operativ beseitigen, um eine Grundlage für eine Schwangerschaft zu schaffen vielleicht.
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Beitrag(#426980) Verfasst am: 08.03.2006, 13:33    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Zur Ergänzung noch ein anderer Punkt, der mich etwas stört. Ginge es wirklich um die Herstellung der Fruchtbarkeit as Beseitigung der Krankheit Unfruchtbarkeit, so wäre bei genauer Betrachtung nur die Fähigkeit gewonnen, Nachwuchs zu zeugen, also keine Garantie auf Nachwuchs. Aber bei der Petition geht es ja darum, ein Kind in die Welt zu setzen und nicht darum, die Fähigkeit dazu zu erlangen. Seh ich das falsch?


Wie willst du denn Unfruchtbarkeit nachweislich abstellen, ohne eine Frucht zu erzeugen?


Eine organische Störung z.B. operativ beseitigen, um eine Grundlage für eine Schwangerschaft zu schaffen vielleicht.

Zum Beispiel.
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Beitrag(#426983) Verfasst am: 08.03.2006, 13:41    Titel: Antworten mit Zitat

Eileiterplastiken, verengten Muttermund weiten und dergleichen, hm? Am Kopf kratzen
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Beitrag(#426987) Verfasst am: 08.03.2006, 13:50    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Wie willst du denn Unfruchtbarkeit nachweislich abstellen, ohne eine Frucht zu erzeugen?


Eine organische Störung z.B. operativ beseitigen, um eine Grundlage für eine Schwangerschaft zu schaffen vielleicht.

Zum Beispiel.


Das ist natürlich nichts, was nachweislich zum Erfolg führt (wie Sanne anmerkte).

Muss ja auch nicht. Wenn (auch bei gesunden Frauen) zwei Drittel aller Schwangerschaften vorzeitig beendet werden (weil die befruchtete Eizelle einen Klatsch weg hat, sich aus irgendeinem Grund nicht einnisten kann etc.) sehe ich hier keinerlei Begründung, einer Frau, die auf "natürlichem" Weg keine Kinder bekommen kann, eine Garantie für eine erfolgreiche Schwangerschaft einzuräumen (schon mal gar nicht gesetzlich einklagbar).
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Beitrag(#426992) Verfasst am: 08.03.2006, 13:54    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Wie willst du denn Unfruchtbarkeit nachweislich abstellen, ohne eine Frucht zu erzeugen?


Eine organische Störung z.B. operativ beseitigen, um eine Grundlage für eine Schwangerschaft zu schaffen vielleicht.

Zum Beispiel.


Das ist natürlich nichts, was nachweislich zum Erfolg führt (wie Sanne anmerkte).

Muss ja auch nicht. Wenn (auch bei gesunden Frauen) zwei Drittel aller Schwangerschaften vorzeitig beendet werden (weil die befruchtete Eizelle einen Klatsch weg hat, sich aus irgendeinem Grund nicht einnisten kann etc.) sehe ich hier keinerlei Begründung, einer Frau, die auf "natürlichem" Weg keine Kinder bekommen kann, eine Garantie für eine erfolgreiche Schwangerschaft einzuräumen (schon mal gar nicht gesetzlich einklagbar).

Jepp.
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