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Attac
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kolja
der Typ im Maschinenraum
Betreiber



Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#478124) Verfasst am: 18.05.2006, 14:09    Titel: Antworten mit Zitat

Nein, liebste Susanna, mich nervt nicht Deine Meinung, sondern Dein Stil. Deinen inhaltlichen Argumenten weiche ich nicht aus, sondern ich klammere sie explizit aus, weil ich eben keine inhaltliche Diskussion führen will, sondern Deinen Stil kritisieren will.

Vielleicht hast Du bemerkt, dass ich mich selber inhaltlich überhaupt nicht positioniert habe?
_________________
Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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joyborg
registriert



Anmeldungsdatum: 20.01.2004
Beiträge: 2235

Beitrag(#478138) Verfasst am: 18.05.2006, 14:35    Titel: Antworten mit Zitat

Morrigan - der große Rabe hat folgendes geschrieben:


Und ja, ich bin der Meinung, das wenn es einem um die verhungernden Menschen geht, man bei ATTAC nicht wirklich gut aufgehoben ist. [...] Die Utopie die Welt vom Kapitalismus und der Globalisierung befreien zu können, ist nicht nur illusorisch und schwebt auf dem Teich der weiten Phantasie-Ferne, sie hilft auch nicht den aktuell Verhungernden.


Mir scheint, daß Attac nicht, wie du schreibst, "die Welt vom Kapitalismus und der Globalisierung befreien" will. Sondern daß sie versuchen, für offensichtliche Ungerechtigkeiten in den (Handels-)Beziehungen zwischen "Erster" und "Dritter" Welt eine Öffentlichkeit zu schaffen und den G8-Grinsegesichtern und ihrer Öffentlichkeitsarbeit etwas entgegenzusetzen, das nicht "aus dem Bauch" kommt, sondern faktisch fundiert ist.

Denn selbstverständlich ist die postkolonialistische Attitüde, die Weizen(-überschüsse) verschenkt (so daß dort kein Weizen mehr angebaut wird), und gleichzeitig die "bad governance" toleriert, solange die dortigen Eliten nicht allzu "unzuverlässig" werden, sehr wohl für die Zustände mitverantwortlich, auf Grund derer dort (ich habe jetzt Afrika im Sinn) Menschen krank werden oder verhungern.

Wenn du z.B. ein ghanaischer Bauer wärst, würdest du wahrscheinlich auch bald deine Karriere an den Nagel hängen und in einen Slum von Accra auswandern, solange z.B. die EU ihre - mit meinen Steuern subventionierten - Agrarexporte billiger auf den Markt wirft, als du sie produzieren kannst.

Zitat:
Wer wirklich am Welthunger und dessen Bekämpfung interessiert ist, der sollte sich lieber anschauen wo und in welchen Ländern gehungert wird und vor allem aus WELCHEN Gründen wirklich.


Eben. Aber wenn jemand glaubt, das mit einer Brotspende lösen zu können, dann halte ich das für naiv - und für gefährlich (für die Beschenkten).
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22299

Beitrag(#478186) Verfasst am: 18.05.2006, 16:02    Titel: Re: Attac Antworten mit Zitat

Um mal ein anderes Thema aufzubringen:
Stefan hat folgendes geschrieben:
...als Atheist stört es mich, daß christliche Gruppen in diesem Netzwerk eine so große Rolle spielen. Aber diese Kröte muß ich wohl schlucken. Denn das Ziel, die Folgen der Globalisierung zu kompensieren, muß dem Anliegen, Religion in die Schranken zu verweisen, wohl hintenanstehen.
Religionskritik ist bei Attac aber auch nicht das Thema.

Probleme hast du ...
Ich könnte die Bedenken verstehen, wenn die christlichen Gruppen attac als Vehikel benutzen würden, um das Christentum zu verbreiten. So wie ich das sehe, ist das aber gerade bei den hiesigen Eine-Welt-Gruppen praktisch nicht der Fall. Die engagieren sich doch lediglich aus ihrem Glauben für dieselben Ziele. Und so lamge man die teilt, ist doch alles in Ordnung ...
Immerhin hat dich das ja nicht abgehalten.
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Morrigan - der große Rabe
Gast






Beitrag(#478266) Verfasst am: 18.05.2006, 17:26    Titel: Antworten mit Zitat

joyborg hat folgendes geschrieben:
Mir scheint, daß Attac nicht, wie du schreibst, "die Welt vom Kapitalismus und der Globalisierung befreien" will. Sondern daß sie versuchen, für offensichtliche Ungerechtigkeiten in den (Handels-)Beziehungen zwischen "Erster" und "Dritter" Welt eine Öffentlichkeit zu schaffen und den G8-Grinsegesichtern und ihrer Öffentlichkeitsarbeit etwas entgegenzusetzen, das nicht "aus dem Bauch" kommt, sondern faktisch fundiert ist.


Nun, so haben es mir die hiesigen ATTAC Anhänger beschrieben.
hm... Soll das etwa heissen, das ausser von ATTAC, sich keine anderen Organisationen darum bemühen die "offensichtlichen Ungerechtigkeiten" zwischen erster und dritter Welt eine Öffentlichkeit zu schaffen? Das wäre mir aber Neu...

Zitat:
Denn selbstverständlich ist die postkolonialistische Attitüde, die Weizen(-überschüsse) verschenkt (so daß dort kein Weizen mehr angebaut wird),


Das war falschverstandene Entwicklungshilfe. Das weis man heute aber. zwinkern
Das in Ghana allerdings "kein Weizen mehr angebaut wird" ist mir auch Neu. Hast Du dafür eine Quelle?

Zitat:
und gleichzeitig die "bad governance" toleriert, solange die dortigen Eliten nicht allzu "unzuverlässig" werden, sehr wohl für die Zustände mitverantwortlich, auf Grund derer dort (ich habe jetzt Afrika im Sinn) Menschen krank werden oder verhungern.

Was schlägst Du vor? Einen afrikanischen Irak-Krieg? Die Probleme liegen teilweise, da hast Du völlig Recht, an den dortigen innerpolitischen Problemen. Gerade Ghana hatte nach Einführung der Demokratie mit heftigster Korruption zu kämpfen, die das Land an den Rand des Ruins gebracht hat. Teilweise liegen sie bei einigen Ländern auch an Wassermangel und Dürren, wie gerade in Ost-Afrika. Man macht es sich schlicht und ergreifend zu einfach, wenn man sich einredet die Probleme würden NUR beim pösen, pösen Westen und den ehemaligen Kolonialmächten (Vermächtnissen) liegen. zwinkern

Zitat:
Wenn du z.B. ein ghanaischer Bauer wärst, würdest du wahrscheinlich auch bald deine Karriere an den Nagel hängen und in einen Slum von Accra auswandern, solange z.B. die EU ihre - mit meinen Steuern subventionierten - Agrarexporte billiger auf den Markt wirft, als du sie produzieren kannst.

Passiert das? Ich habe eben gegoogelt und nichts dazu finden können. Was nicht unbedingt was zu heisen hat. kannst Du mir da mit Quellen helfen? Das würde mich interessieren. Und wieviel Prozent der Lebensmittel werden tatsächlich von EU-Agrarwaren billiger importiert, die dann die Eigenproduktion an Lebensmitteln im Land vernichtet? Und liegen die ghanaischen Probleme nur an Europa und den Agrar-Importen von uns?
Ich habe allerdings folgendes zu Ghana gefunden. „Verbesserung der Wettbewerbskraft von landwirtschaftlichen Produzenten“ -> http://www.gtz.de/de/weltweit/afrika/ghana/1455.htm

Zitat:
Auszug:
Ghanas landwirtschaftlicher Sektor spielt eine herausragende Rolle im Bemühen um Armutsminderung und Wirtschaftswachstum. Mehr als 70 Prozent der Bevölkerung leben von der Landwirtschaft. Eines der wesentlichen Ziele der ghanaischen Armutsminderungsstrategie ist es, die Landwirtschaft aus ihrer Subsistenzorientierung zu lösen und in einen wirtschaftlich attraktiven, rentabeln und dynamischen Sektor zu überführen.

Und hier: http://www.bmz.de/de/laender/partnerlaender/ghana/

Und ich hab’ noch was Interessantes gefunden:
Zitat:
Opoku, Felix Yaw, TITEL: Situationsgerechte Lehmsilos für Getreidelagerung in Ghana
In Ghana ist Getreide eines der wichtigsten Nahrungsmittel, weshalb deren Produktion und Lagerung eine große Sorge der Wirtschaft ist. Die Hauptgetreidearten, die im Land produziert werden, sind Mais, Millet, Sorghum und Reis.Trotz des hohen Produktionspotentials im ländlichen Bereich, soweit es um Getreide geht, muss Getreide ins Land importiert werden . Die Menge an Getreide reicht nicht aus, weil durch Nachernteverluste bis zu 30% der Ernte vernichtet werden. Die vorhandenen Lagerungsmethoden werden in diesem Projekt untersucht und Vorschläge zur Optimierung der Lagerung gemacht. Verschiedene Formen von Lagerungsmaßnahmen, die schon im Land existieren, werden also diskutiert. Die Technologie des Lehmsilos, sowie dessen Eignung zur Lagerung von Getreide und anderen Produkten sind in dieser Arbeit diskutiert.
Quelle: http://www.tt.fh-koeln.de/d/study/mastertheses/abstracts_thesis.htm

Obendrein verfügt Ghana über ein große Anzahl verschiedener Rohstoffe wie Gold, Silver Diamanten, Manganerz, Bauxit, Eisenerz, etc.

Zitat:
Zitat:
Wer wirklich am Welthunger und dessen Bekämpfung interessiert ist, der sollte sich lieber anschauen wo und in welchen Ländern gehungert wird und vor allem aus WELCHEN Gründen wirklich.

Eben. Aber wenn jemand glaubt, das mit einer Brotspende lösen zu können, dann halte ich das für naiv - und für gefährlich (für die Beschenkten).

Richtig. Und genau aus diesem Grunde beschäftigt sich die Welthungerhilfe nicht nur mit "Brotspenden". Dazu hatte ich bereits auch schon Texte und Links eingestellt. Braucht man eigentlich nur zu lesen. zwinkern

saluti
Susanna
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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#478285) Verfasst am: 18.05.2006, 17:34    Titel: Antworten mit Zitat

Morrigan - der große Rabe hat folgendes geschrieben:


Und ja, ich bin der Meinung, das wenn es einem um die verhungernden Menschen geht, man bei ATTAC nicht wirklich gut aufgehoben ist. [...] Die Utopie die Welt vom Kapitalismus und der Globalisierung befreien zu können, ist nicht nur illusorisch und schwebt auf dem Teich der weiten Phantasie-Ferne, sie hilft auch nicht den aktuell Verhungernden.



Attac will nicht die Globalisierung und den Kapitalismus abschaffen, sondern humaner und gerechter gestalten. Drum bezeichnen sie sich auch nicht als Globalisierungsgegner, sondern als Globalisierungskritiker. Ich habe doch den Link zu der Seite gepostet, da hättest Du dich doch informieren können, anstatt hier über mehrere Seiten unqualifizierten Kram zu schreiben. Sorry, aber ich muss Kolja beipflichten, in diesem Thread machst Du wirklich eine ganz schön schlechte Figur, inhaltlich wie vom Stil her. Versteh das bitte als konstruktive Kritik.

Attac entstand übrigens aus Initiativen zur Einführung der Tobinsteuer, die die ungeheure Menge (das vierzigfache des weltweit gehandelten Warenwertes) an höchst bedenklichen spekulativen Finanztransaktionen eindämmen soll. Die Gewinne aus der Steuer sollen in die Entwicklungshilfe fließen. Soviel zur Bekämpfung des Hungers.
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