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Widerrechtliche Privilegien
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Cato
Der Freund der Bösen



Anmeldungsdatum: 13.08.2005
Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim

Beitrag(#573795) Verfasst am: 28.09.2006, 05:57    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Man kann ihnen das mit dem vorsichtigen Hinweis auf unsere Geschichte und christlich geprägt Kultur untersagen; wenn man letzteres jedoch verleugnet und so tut als könne man 2000 Jahre Geschichte einfach unter den Tisch kehren und durch Hohlphrasen wie "Humanismus" ersetzen, dann wird man in der Tat ein Riesenproblem haben, überhaupt nur IRGENDWELCHE Normen in unserer Gesellschaft als gemeingültig durchsetzen zu können.


Ich hatte übrigens ganz den ollen Artikel 3 des Grundgesetzes vergessen, um die Rechtswidrigkeit irgendwelcher, religiöser Privilegien herauszustreichen – also bitte sehr:

Zitat:
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
(3)Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.


Es ist also ein Irrtum zu glauben, die Bundesrepublik sei ein christlicher Staat, nur weil der Klobegriff Gott im Prolog des Grundgesetzes vorkommt, was natürlich nichts an der Notwendigkeit der Entfernung desselbigen ändert; schon allein um in Zukunft derartige Irrtümer zu vermeiden.

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Das Grundgesetz schreibt die weltanschauliche Neutralität fest. Niemand darf aufgrund der Religion/Weltanschauung benachteiligt oder bevorzugt werden. Also sind entsprechende Privilegien widerrechtlich.

Ebenso ist es widerrechtlich neue Konkordate und Staatskirchenverträge abzuschließen, da im Grundgesetz im Gegenteil die Ablösung bereits der bestehenden gefordert wird.


Was hat denn bitte das eine mit dem anderen zu tun? Weltanschaulich neutral ist die Bundesrepublik mitnichten; sie propagiert Volkssouveränität, Demokratie, die Würde des Menschen, freie Entfaltung der Person, Glaubens- und Bekenntnisfreiheit, Meinungs- und Pressefreiheit, die Freiheit der Kunst und der Wissenschaft, die Gleichheit aller vor dem Gesetz, die Gleichberechtigung von Mann und Frau, dazu bürgerliche Grundwerte (Schutz der Eigentums, der Familie und der Ehe), Föderalismus, soziale Verantwortung usw. Die Bundesrepublik bewegt sich also zwischen Republikanismus, Liberalismus, dem Naturrecht, dem Humanismus und dem Feminismus (um einmal die wichtigsten zu nennen) – sie ist also in keinem Fall weltanschaulich neutral, wenn sie sich auch nicht explizit einer einigen Weltanschauung verschrieben hat.
_________________
Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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Blanka
Xenophrasologiepreisträgerin 2007



Anmeldungsdatum: 22.09.2006
Beiträge: 1243
Wohnort: München

Beitrag(#573890) Verfasst am: 28.09.2006, 12:42    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
hehehe hat folgendes geschrieben:
Ich kann Dir hier aus Zeitgründen keine Nachhilfestunden in Theologie geben; nur soviel: Das Elend der Schöpfung ist ein Resultat des Missbrauchs seines freien Willens.

Ich kann Dir hier aus Zeitgründen keine Nachhilfestunden in Quantenphysik geben; nur soviel: Ein omnipräsenter bzw. allwissender Beobachter zwingt alle Wellenfunktionen in den klassischen Grenzfall, womit das Universum komplett deterministisch wäre. Ein Freier Wille wäre im Angesicht eines solchen Wesens unmöglich.
Auch ohne Physik, rein logisch betrachtet führt ein allwissender Schöpfer zu demselben Ergebnis. Kein Freier Wille.


ich wollte ihm doch auch nur mitteilen daß ein kleiner penis bei vielen männern zu starken glaubensausprägungen führt , induziert durch das verminderte selbstwertgefühl verfallen sie schnell sittlichkeitspropagierenden lehren und neigen dazu sich ihre positive selbstwahrnehmung durch die legiphile ausrichtung gemäs einer absolut-wahrheitslehre zu produzieren.
jedoch scheint er rationaler auseinandersetzung mit den wirkungsweisen seiner selbstfindung nicht sehr aufgeschlossen gegenüber zu stehen... da wird ihm die quantenphysik auch keine freude bereiten...
_________________
Am zweifelfreisten frei von Zweifeln sind stets die Verzweifelten !
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enpassant
registrierter User



Anmeldungsdatum: 20.07.2005
Beiträge: 522
Wohnort: leipzig

Beitrag(#573932) Verfasst am: 28.09.2006, 14:09    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Fazit: Ein paar aus dem Kontext gerissene Bibelzitate ersetzen eben doch nicht Jahrhunderte der theologischen Forschung.


Tja nun, hehehe, mal ganz abgesehen von dem überaus belustigenden Terminus "theologische Forschung": Der von dir wie auch sonst immer in für das Ansehen der christlichen Theologie unerfreulichen Situationen als letzte Rettung vorgebrachte Vorwurf fällt stets ganz schwer auf die Vorwerfer selber zurück! Denn das eigentliche Wesen der Theologie besteht ja in nichts anderem, als durch geschicktes Herauspicken und Arrangieren jeweils passender Bibelstellen (auch "Auslegung" genannt) das zu "begründen", was man gerade für angebracht hält und in die aktuelle/individuelle christliche Theologie-Fassade passt - wobei man immer (etwas leichtsinnig) davon ausgeht, dass sich die Adressaten dieser schrägen "Weisheiten" nicht in der Bibel auskennen. Das funktioniert aber leider nicht immer...

Beispiel gefällig?
hehehe hat folgendes geschrieben:
Tatsächlich ist der Mensch nach christlicher Auffassung keine Maschine, die "funktioniert", sondern Gottes Ebenbild - und von daher mit einem völlig(!) freien Willen ausgestattet. Gott schränkt seine Allmacht ein, um dem Willen des Menschen Spielraum zu verschaffen.


Ja klar, dass du das extrem dünne, oder besser gesagt: gar nicht vorhandene Brett "freier Wille" bohren würdest, war natürlich vorher zu sehen. Nur leider gibt nicht einmal die Bibel (der man sonst bekanntlich reichlich Absurditäten und Ungeheuerlichkeiten vorwerfen kann) irgend welchen Stoff für diesen lächerlichen Popanz - oder sollte dir das nicht bekannt sein?

Zunächst: Das berühmte "Ebenbild Gottes"... Diese Formulierung findet sich gleichlautend 2 mal im Schöpfungsbericht und dann noch einmal als Wiederholung in der Geschlechterauflistung Adams (1. Mose). Nur: Was meint die Bibel mit "nach seinem Bilde"? Nun, nicht nur, dass Gott ja der allmächtige Schöpfer und der Mensch das (alles andere als "allmächtige") Geschöpf ist, was allein schon einen fundamentalen Unterschied bedeutete. Darüber hinaus ist die ganze Bibel von hinten bis vorn voll der nachdrücklichsten Beteuerungen und Ermahnungen darüber, wie weit der Mensch unter dem Schöpfer steht, wie ein Wurm im Staube zu Füßen des Allmächtigen:

"Denn er weiß, was für ein Gebilde wir sind; er gedenkt daran, daß wir Staub sind. Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras, er blüht wie eine Blume auf dem Felde; wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da, und ihre Stätte kennet sie nicht mehr." (Ps. 103,14-16)

So viel zur Bedeutung der biblischen "Ebenbildlichkeit" von Gott und Mensch...

Alles nun, was nicht aus sich selbst heraus existiert, sondern vollständig geschaffen ist, kann natürlich auch auschließlich nur so und niemals anders wirken, als es nun eben einmal beschaffen ist. Und seine Beschaffenheit hat das Geschaffene natürlich samt und sonders vom Schöpfer. Wer nun behauptet, die Welt im Allgemeinen und der Mensch im Besonderen sei das Werk eines Schöpfers, der alles, was außer ihm existiert, aus dem Nichts geschaffen hat, der sagt damit nichts anderes, als dass der Schöpfer der einzige Anfangsgrund aller Dinge und Geschehnisse außer ihm selbst ist. Dann aber gleichzeitig zu behaupten, in der Schöpfung des Schöpfers könnten Dinge geschehen, die ihre Ursache letztendlich nicht in der Anfangsursache hätten, ist ziemlich haarsträubender Unsinn.

Genau darauf aber läuft die Behauptung eines "vollständigen freien Willens" des Geschöpfes hinaus, da eine solche Absurdität die Aussage beinhaltet, dass die Wirkungen des Geschöpfes nicht in seiner Beschaffenheit lägen, sondern entweder gar keine Gründe und Ursachen hätten oder aber solche, die nicht auf den Schöpfer zurückliefen, welches letzteres jedoch mit der Schöpferbehauptung völlig unvereinbar ist.

Ferner soll ja eine Fundamentaleigenschaftt Gottes die Allmacht sein. Dass eine solche mit einer "Willensfreiheit" der Geschöpfe nie und nimmer zusammen passt, haben z.B. sogar schon Augustinus und nach ihm Luther sehr folgerichtig erkannt. Die in diesem Zusammenhang immer wieder geworfene klägliche Nebelbome der Unterscheidung zwischen Wollen und Zulassen bei einem allmächtigen Wesen bzw. einer "Einschränkung der Allmacht", wovon die Bibel auch nicht die Spur einer Andeutung enthält, kann in der Erwartung eines Erfolges nur von Zeitgenossen geworfen werden, die ihre eigene erschreckende gedankliche Oberflächlichkeit und Dürftigkeit stillschweigend auch anderen unterstellen.

Aber einmal ganz abgesehen aber von diesen zentralen Bibelaussagen bezüglich des Verhältnisses von Gott und Mensch, bei denen es völlig ausreicht, 1 und 1 zusammen zu zählen, um die absurde Unsinnigkeit eines (auch noch "vollständigen") "freien Willens" biblisch zu belegen: In einigen Fällen wird die "Heilige Schrift" bezüglich dieser Frage sogar sehr konkret, z.B.:


Zitat:
"Ich weiß, HERR, daß des Menschen Tun nicht in seiner Gewalt steht, und es liegt in niemandes Macht, wie er wandle oder seinen Gang richte." (Jer. 10,23)


Zitat:
"Der Mensch setzt sich's wohl vor im Herzen; aber vom HERRN kommt, was die Zunge reden wird. Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der HERR allein lenkt seinen Schritt. In eines Mannes Herzen sind viele Pläne; aber zustande kommt der Ratschluß des HERRN." (Spr. 16,1.9 + 19,21)


Die dezidierteste Klarstellung zum Thema aber finden wir bei Paulus:

Zitat:
"Ehe die Kinder geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten, da wurde, damit der Ratschluß Gottes bestehen bliebe und seine freie Wahl - nicht aus Verdienst der Werke, sondern durch die Gnade des Berufenden -, zu ihr gesagt: «Der Ältere soll dienstbar werden dem Jüngeren» (1. Mose 25,23), wie geschrieben steht (Maleachi 1,2-3): «Jakob habe ich geliebt, aber Esau habe ich gehaßt.»

Was sollen wir nun hierzu sagen? Ist denn Gott ungerecht? Das sei ferne! Denn er spricht zu Mose (2. Mose 33,19): «Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig; und wessen ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich.» So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen. Denn die Schrift sagt zum Pharao (2. Mose 9,16): «Eben dazu habe ich dich erweckt, damit ich an dir meine Macht erweise und damit mein Name auf der ganzen Erde verkündigt werde.» So erbarmt er sich nun, wessen er will, und verstockt, wen er will.

Nun sagst du zu mir: Warum beschuldigt er uns dann noch? Wer kann seinem Willen widerstehen? Ja, lieber Mensch, wer bist du denn, daß du mit Gott rechten willst? Spricht auch ein Werk zu seinem Meister: Warum machst du mich so? Hat nicht ein Töpfer Macht über den Ton, aus demselben Klumpen ein Gefäß zu ehrenvollem und ein anderes zu nicht ehrenvollem Gebrauch zu machen? Da Gott seinen Zorn erzeigen und seine Macht kundtun wollte, hat er mit großer Geduld ertragen die Gefäße des Zorns, die zum Verderben bestimmt waren, damit er den Reichtum seiner Herrlichkeit kundtue an den Gefäßen der Barmherzigkeit, die er zuvor bereitet hatte zur Herrlichkeit. "
(Römer 9, 11-23)


...wie war das noch mal:
hehehe hat folgendes geschrieben:
- übrigens ein wesentlicher Unterschied zum Fatalismus im Islam, demzufolge ALLES was passiert, 100% dem Willen Gottes entspricht (keine besonders logische Auffassung).

Zitat:
"ALLES, was er will, das tut er im Himmel und auf Erden, im Meer und in allen Tiefen." (Ps 135,6)

Logik scheint keine von deinen besonderen Stärken zu sein... Lachen


hehehe hat folgendes geschrieben:
enpassant hat doch wunderbar bewiesen, dass er genau gar nichts über christliche Theologie weiss, und dennoch fleissig (fatale) Urteile darüber fällt - tolle Sache!


Gar nicht so toll kommt es vor allem an, wenn, wie bei dir, der Anspruch und die aggressive Attitüde des Auftretens im umgekehrten Verhältnis zur tatsächlichen sachlichen und gedanklichen Ultra-Leichtgewicht-Kompetenz stehen, wie du auch hier wieder wunderbar zu demonstrieren geruhtest....
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Zuletzt bearbeitet von enpassant am 28.09.2006, 18:34, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#573961) Verfasst am: 28.09.2006, 15:03    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:

Eine Ursünde, die Ursache allen Leids war, kann es aus wissenschaftlicher Sicht nicht gegeben haben, weil es leidende Wesen schon vor dem Menschen gab. Und für den Urmenschen war die Natur ein ebenso gefährlicher Feind, wie ein verfeindeter Stamm. Was immer die Theologen sich da ausgedacht haben, es stimmt nicht mit der Realität überein.


Die ursünde ist ein Bild, nicht mehr - mehr soll sie nach herrschender Meinung der protestantischen Theologie (mit dem katholizismus kenne ich mich nicht so aus) auch nicht sein.

Zum Beispiel ein Bild für die Sesshaftigkeit - das sorglose Dasein des Jägers und Sammlers ist vorbei, jetzt ist die Zivilisation entstanden - mit Hass, Neid, Krieg, Arbeit und Stress...

Eine andere Möglichkeit ist schlicht ein mythologischer Ansatz zur Deutung des bösen in der Welt - eine nette Fabel, mehr soll es nach christlicher Sicht oft auch nicht sein.

Hier (schon wieder) in diesem Thread wird die Bibel schon wieder nur gelesen, wie die Fundis es tun- man nimmt sie wörtlihc und glaubt, sie solle nach christlicher Sicht ein Tatsachenbericht sein. Das ist sie aber nur für die evangelikalen (gegen die man so allerdings durchaus argumentieren kann, von denen sich jeder enrsthzunehmende Theologe jedoch distanziert.

Und zur unwissenschaftlichkeit der Theologie - natürlich ist theologie eine Wissenschaft. Wenn man ihr den wissenschaftlichen Rang abspricht, muss man dass mit der Germanistik, der Geschichtsforschung und anderen Geisteswissenschaften auch machen.
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Sermon
panta rhei



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Beitrag(#573962) Verfasst am: 28.09.2006, 15:05    Titel: Antworten mit Zitat

phoenix hat folgendes geschrieben:
Komisch, ich hatte die Frage schon einmal gestellt, bekam aber auch damals keine Antwort. Wenn hier regelmäßig die Verfassungswidrigkeit der bestehenden Verflechtungen zwischen Staat und Kirche festgestellt wird, warum wird dann nicht dagegen geklagt?


http://ibka.org/artikel/rundbriefe02/bverfg.html
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"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#574051) Verfasst am: 28.09.2006, 16:45    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:

Und zur unwissenschaftlichkeit der Theologie - natürlich ist theologie eine Wissenschaft. Wenn man ihr den wissenschaftlichen Rang abspricht, muss man dass mit der Germanistik, der Geschichtsforschung und anderen Geisteswissenschaften auch machen.


Du meinst wohl Religionswissenschaft, nicht Theologie.
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caballito
zänkisches Monsterpony



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Beitrag(#574060) Verfasst am: 28.09.2006, 17:00    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Wenn man ihr den wissenschaftlichen Rang abspricht, muss man dass mit der Germanistik,


Beschäftigt sich mit der deutschen Sprache und Literatur. Die ist real existent.

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
der Geschichtsforschung


Beschäftigt sich mit den Ereignissen der Vergangenheit. Die haben stattgefunden.

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
und anderen Geisteswissenschaften auch machen.


Jede davon beschäftigt sich mit irgendwelchen Aspekten des realen Lebens, mit Ausnahme von Mathematik und Philosophie, die aber beide andere Entschuldigungen haben.
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Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#574066) Verfasst am: 28.09.2006, 17:06    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:

Du meinst wohl Religionswissenschaft, nicht Theologie.

Teile der Theologie sind Religionswissenschaft. Ich denke auch, dass teilbereiche der Theologie nicht iwoissenschaftlihcen Ansprüchen gerecht werden. Aber das gilt nicht für die Theologie als ganzes.

Zitat:
Beschäftigt sich mit der deutschen Sprache und Literatur. Die ist real existent.

Das sind die so genannten heiligen Schriften und die Lehren der "Kirchenväter" auch.


Zitat:
Beschäftigt sich mit den Ereignissen der Vergangenheit. Die haben stattgefunden.

Ebenso wie es ein Teilbereich der Theologie ist, die Geschichte der Religion und den historischen Gehalt hinter den Schirften zu ergründen.


Zitat:
Jede davon beschäftigt sich mit irgendwelchen Aspekten des realen Lebens, mit Ausnahme von Mathematik und Philosophie, die aber beide andere Entschuldigungen haben.

Und das mahct die Theologie auch - zumindest zum Teil.
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



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Beiträge: 4932

Beitrag(#574074) Verfasst am: 28.09.2006, 17:14    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:

Du meinst wohl Religionswissenschaft, nicht Theologie.

Teile der Theologie sind Religionswissenschaft. Ich denke auch, dass teilbereiche der Theologie nicht iwoissenschaftlihcen Ansprüchen gerecht werden. Aber das gilt nicht für die Theologie als ganzes.

Das ist jetzt aber mengentheoretisch bedenklich, was Du da verzapfst (diplomatisch ausgedrückt).

Mit der Begründung wäre Astrologie auch eine Wissenschaft. Teile davon sind wissenschaftlich, andere Teile werden wissenschaftlichen Ansprüchen nicht gerecht.

Ich wage die üble These, daß, sobald ein Teil der Chose esoterisches Dumpftum ist, der gesamte wissenschaftliche Anspruch flöten ist.
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"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#574077) Verfasst am: 28.09.2006, 17:17    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:

Du meinst wohl Religionswissenschaft, nicht Theologie.

Teile der Theologie sind Religionswissenschaft. Ich denke auch, dass teilbereiche der Theologie nicht iwoissenschaftlihcen Ansprüchen gerecht werden. Aber das gilt nicht für die Theologie als ganzes.


http://ibka.org/node/582 - Ich denke, das reicht aus, um der Theologie die Wissenschaftlichkeit abzusprechen.
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#574084) Verfasst am: 28.09.2006, 17:23    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:

Du meinst wohl Religionswissenschaft, nicht Theologie.

Teile der Theologie sind Religionswissenschaft. Ich denke auch, dass teilbereiche der Theologie nicht iwoissenschaftlihcen Ansprüchen gerecht werden. Aber das gilt nicht für die Theologie als ganzes.

Zitat:
Beschäftigt sich mit der deutschen Sprache und Literatur. Die ist real existent.

Das sind die so genannten heiligen Schriften und die Lehren der "Kirchenväter" auch.


Richtig. Aber man kann sich damit wissenschaftlich neutral befassen, wie es die Religionswissenschaft tut, oder aber unter der Voraussetzung, dass sie von realen handeln, wie es die Theologie tut, die sich eben nicht mit den Büchern befasst, sondern mit dem, wovon sie handeln. Im Gegenstaz zur Germanistik, die sich selbstverständlich mit der unendlichen Geschichte befasst, aber ebenso selbstverständlich nicht mit der Topographie Phantasiens.


Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Beschäftigt sich mit den Ereignissen der Vergangenheit. Die haben stattgefunden.

Ebenso wie es ein Teilbereich der Theologie ist, die Geschichte der Religion und den historischen Gehalt hinter den Schirften zu ergründen.


Richtig. Aber solange es dabei bleibt, hat es nichst mit Theologie zu tun, udn wo es spezifisch Theologisch wird, gilt das oben gesagte analog.

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Jede davon beschäftigt sich mit irgendwelchen Aspekten des realen Lebens, mit Ausnahme von Mathematik und Philosophie, die aber beide andere Entschuldigungen haben.

Und das mahct die Theologie auch - zumindest zum Teil.


Ja. Aber wie gesagt: Zu dem Teil. der nicht spezifisch theologisch ist. Solange sie Methoden anwendet, die auch ein Nichttheologe der betreffenden Fachrichtung verwendete, solange ist es nicht spezifisch theologisch. Sobald es aber spezifisch theologisch wird, ist die Prämisse "Gott" im Spiel - und es ist nicht mehr wissenschaftlich.
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Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#574094) Verfasst am: 28.09.2006, 17:33    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:

Die ursünde ist ein Bild, nicht mehr - mehr soll sie nach herrschender Meinung der protestantischen Theologie (mit dem katholizismus kenne ich mich nicht so aus) auch nicht sein.


KKK hat folgendes geschrieben:
404 Wieso ist die Sünde Adams zur Sünde aller seiner Nachkommen geworden? Das ganze Menschengeschlecht ist in Adam ,,wie der eine Leib eines einzelnen Menschen" (Thomas v. A., mal. 4,1). Wegen dieser ,,Einheit des Menschengeschlechtes" sind alle Menschen in die Sünde Adams verstrickt, so wie alle in die Gerechtigkeit Christi einbezogen sind. Die Weitergabe der Erbsünde ist jedoch ein Geheimnis, das wir nicht völlig verstehen können. Durch die Offenbarung wissen wir aber, daß Adam die ursprüngliche Heiligkeit und Gerechtigkeit nicht für sich allein erhalten hatte, sondern für die ganze Menschennatur. Indem Adam und Eva dem Versucher nachgeben, begehen sie eine persönliche Sünde, aber diese Sünde trifft die Menschennatur, die sie in der Folge im gefallenen Zustand weitergeben [Vgl. K. v. Trient: DS 1511—1512.]. Sie ist eine Sünde, die durch Fortpflanzung an die ganze Menschheit weitergegeben wird, nämlich durch die Weitergabe einer menschlichen Natur, die der ursprünglichen Heiligkeit und Gerechtigkeit ermangelt. Deswegen ist die Erbsünde ,,Sünde" in einem übertragenen Sinn: Sie ist eine Sünde, die man ,,miterhalten", nicht aber begangen hat, ein Zustand, keine Tat.

http://www.vaticarsten.de/theologie/theologiedokumente/enzykl/Fidei%20depositum.htm


Zitat:
Zum Beispiel ein Bild für die Sesshaftigkeit - das sorglose Dasein des Jägers und Sammlers ist vorbei, jetzt ist die Zivilisation entstanden - mit Hass, Neid, Krieg, Arbeit und Stress...


Das sorglose dasein des Jägers und Sammlers? Geschockt

Zitat:
Hier (schon wieder) in diesem Thread wird die Bibel schon wieder nur gelesen, wie die Fundis es tun- man nimmt sie wörtlihc und glaubt, sie solle nach christlicher Sicht ein Tatsachenbericht sein. Das ist sie aber nur für die evangelikalen (gegen die man so allerdings durchaus argumentieren kann, von denen sich jeder enrsthzunehmende Theologe jedoch distanziert.


Was die Erbsünde betrifft... die ist auch für Katholiken eine sehr handfeste Sache und der Grund für die Erlösungsbedürftigkeit des Menschen und damit der Grund für das Kreuzesopfer. Man kann die Erbsünde nicht wegdefinieren, ohne dem Kreuzesopfer seinen Sinn zu nehmen.
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#574100) Verfasst am: 28.09.2006, 17:39    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:


Was die Erbsünde betrifft... die ist auch für Katholiken eine sehr handfeste Sache und der Grund für die Erlösungsbedürftigkeit des Menschen und damit der Grund für das Kreuzesopfer. Man kann die Erbsünde nicht wegdefinieren, ohne dem Kreuzesopfer seinen Sinn zu nehmen.


Doch - indem man Kreuzigung und Auferstehung nicht als Opfer deutet - und damit Paulus des Irrtums kennzeichnet.
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enpassant
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Anmeldungsdatum: 20.07.2005
Beiträge: 522
Wohnort: leipzig

Beitrag(#574111) Verfasst am: 28.09.2006, 17:52    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Jede davon beschäftigt sich mit irgendwelchen Aspekten des realen Lebens, mit Ausnahme von Mathematik und Philosophie, die aber beide andere Entschuldigungen haben.


Sorry, aber hier muss ich ganz entschieden widersprechen: Jede "Philosophie", welche nicht samt und sonders das höchst reale Leben zur Grundlage hat, hat mit Philosophie nichts zu tun, sondern gehört in die Kategorie der transzendenten Spekulationen unendlicher Zahl...

Und was die Theologie angeht, so besagt dieser Terminus ja eigentlich "Lehre von Gott" - weshalb sie schon per definitionem mit Wissenschaft im eigentlichen Sinne nichts zu tun hat.

Dass mittlerweile auch sprach-, kultur- und geschichtswissenschaftliche Aktivitäten darin eine wichtige Rolle spielen, ändert daran meiner Meinung nach überhaupt nichts, dafür gibt es reichlich eigene fähige Wissenschaftsbereiche.

Theologie tatsächlich immer noch an wissenschaftlichen Universitäten zu lehren, halte ich darum für einen wirklich skurrilen Anachronismus!
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Was das ewige Leben ist, weiß ich nicht - aber das gegenwärtige ist ein schlechter Spaß! (Voltaire)


Zuletzt bearbeitet von enpassant am 28.09.2006, 18:35, insgesamt einmal bearbeitet
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#574122) Verfasst am: 28.09.2006, 18:01    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:


Was die Erbsünde betrifft... die ist auch für Katholiken eine sehr handfeste Sache und der Grund für die Erlösungsbedürftigkeit des Menschen und damit der Grund für das Kreuzesopfer. Man kann die Erbsünde nicht wegdefinieren, ohne dem Kreuzesopfer seinen Sinn zu nehmen.


Doch - indem man Kreuzigung und Auferstehung nicht als Opfer deutet - und damit Paulus des Irrtums kennzeichnet.


Das ist aber gewagt, ausgerechnet dem Gründer der Religion zu widersprechen.
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#574127) Verfasst am: 28.09.2006, 18:08    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:

Das ist aber gewagt, ausgerechnet dem Gründer der Religion zu widersprechen.



Das hindert manche nicht - ich glaube Küng macht das so. Die Theorie ist dann etwa:

1. Jesus entweder Gott oder zumindest Sprachrohr Gottes - aer die Evangelien geben nur ein schwaches Bild davon, was e rgesagt getan hat.

2. Jesus erklärt ewiges Leben - nahezu für jeden.

3. Auferstehung ist ein Symbol dafür, dass das göttliche über den Tod bestand hat, außerdem ein völliges wiedereinswerden des Menschen Jesus mit Gott.

Ist doch nett, oder?

Ich finde das insofern interessant, dass theologie mcih manchmal an juristerei erinnert - man quetscht einen Text so lange, dass er irgnedwie auf die eigene Ansicht passt.

Übrigens -wenn man bei Deschner (auch beim Hahn und gefälschten Glauben) - mal ins Literaturverzeichnis guckt, sieht man hauptäschlich Bücher katholischer Theologen. Sprich: Bei Deschner steht kaum etwas, was die Theologen nicht auch an der Uni lernen und lehren.
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Claus
die Axt im Walde



Anmeldungsdatum: 14.04.2006
Beiträge: 380
Wohnort: Waiblingen

Beitrag(#574137) Verfasst am: 28.09.2006, 18:32    Titel: Antworten mit Zitat

Sorry, aber Theologie und Religionswissenschaft sind auch für mich zwei paar Stiefel. Die sollte man nicht durcheinanderbringen. Für mich ist schon der Begriff "Theologie" eine Hochstapelei - als ob sich über Gott irgend etwas mit wissenschaftlicher Exaktheit sagen ließe!

Karlheinz Deschner hat folgendes geschrieben:
Alle Wissenschaft, die den Namen verdient, beruht auf Erfahrung. Was aber hat man von Gott erfahren - vorausgesetzt, er existiert?

_________________
Was ist das für ein Gott, für den sich Menschen faule Ausreden ausdenken müssen?!!
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CoS
Antitheist



Anmeldungsdatum: 10.07.2005
Beiträge: 2734

Beitrag(#574143) Verfasst am: 28.09.2006, 18:37    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Teile der Theologie sind Religionswissenschaft. Ich denke auch, dass teilbereiche der Theologie nicht iwoissenschaftlihcen Ansprüchen gerecht werden. Aber das gilt nicht für die Theologie als ganzes.

Das mag sein - Aber behandelt sie Weltanschaulich neutral und mit gleicher Gewichtung alle Weltreligionen. Wird quasi "Wertungslos" genau so tiefgründug über Islam und Buddhismus gelehrt?

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Ebenso wie es ein Teilbereich der Theologie ist, die Geschichte der Religion und den historischen Gehalt hinter den Schirften zu ergründen.

Tut sie das weltanschaulich Wertungslos - Rein aus geschichtlichem Interesse? Wenn ja, dann würde es aber reichen Geschichte zu studieren!
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"Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#574144) Verfasst am: 28.09.2006, 18:42    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:

Ich finde das insofern interessant, dass theologie mcih manchmal an juristerei erinnert - man quetscht einen Text so lange, dass er irgnedwie auf die eigene Ansicht passt.


Das mag ja interessant sein, aber es ist nicht wissenschaftlich.
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phoenix64
Entkommen.



Anmeldungsdatum: 24.09.2006
Beiträge: 203
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Beitrag(#574173) Verfasst am: 28.09.2006, 19:28    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:

...
Der wesentliche Punkt ist der, das man sagt: Der Mensch hat gewisse Rechte, die ihm unabhängig von der herrschenden Rechtssprechung IMMER zustehen. Diese Rechte können dann nicht einfach aus der weltlichen Rechtsprechung stammen (denn die könnte sie jederzeit abschaffen), sondern sie müssen von irgendwo kommen, wo sie unabänderlich sind - ob man nun sagt, sie liegen in der "Natur des Menschen", oder sie kommen von Gott, macht in der Praxis gar nicht mal so den großen Unterschied: Hauptsache ist, sie liegen nicht in der Hand der Menschen, sondern ausserhalb. Liegen sie allein in der Hand der Menschen, so hat die jüngere Vergangenheit ja klar genug gezeigt, dass es ausreichend Ausreden und Rationalisierungsmöglichkeiten gibt, um sie dann -natürlich der guten Sache wegen!- bestimmten Personen doch wieder abzusprechen.

Sie liegen _immer_ allein in der Hand von Menschen. Selbst wenn du einen Gott als Legislative annimmst (was schon reichlich absurd wäre, weil z.B. die Bibel selbstverständlich von Menschen geschrieben wurde), spätestens bei Judikative und Exekutive hat sich Gott lange nicht mehr blicken lassen.

Und so findet sich das "Absprechen von Rechten" schon in den ersten Ansätzen von Demokratie in Griechenland wieder (galt nicht für Frauen und Sklaven), in den Judenverfolgungen und Kreuzzügen des Mittelalters (christlich sanktioniert) ebenso wie in den Judenverfolgungen des dritten Reiches. Ein bekanntes Beispiel aus der jüngsten Vergangenheit sind Guantanamo Bay und die anderen Geheimgefängnisse der USA. Man umgeht die Genfer Konventionen, indem die Opfer einfach "umdeklariert" werden. In diesem Fall von Kriegsgefangenen - für die die Genfer Konventionen gelten würden - zu "illegalen Kombattanten", und schwupps, gelten die Gesetze nicht mehr für sie.

Das Nichtvorhandensein eines Penis, die falsche Glaubensüberzeugung, Hautfarbe, Abstammung, sexuelle Ausrichtung... alles ein "Grund", das vollwertige Menschsein wegzudeklarieren. Ja, für den christlichen Präsidenten der USA reicht es sogar schon, einfach ein "illegal" davorzusetzen, und schon ist der Gefangene kein richtiger Mensch mehr, sondern ein Untermensch, den man foltern darf.

Das Problem sind nicht die Gesetze oder "woher sie stammen", sondern wer sie ausführt.

hehehe hat folgendes geschrieben:

...
Nunja, nur mal eine Erfahrung von mir: Wenn ich hier IRGENDWAS poste, kannst Du sicher sein dass indem Schwall von Antwortpostings mindestens einmal die Kreuzzüge und die Inquisition vorkommen. Glauben diese Poster wirklich, sie seien als einzige auf der Welt so schlau, von Kreuzzügen und Inquisition zu wissen??? Ich komme mir bei diesem Phrasen-Geplapper nicht besonders ernst genommen vor, und breche die "Diskussion" ab. Man kann sich natürlich damit zufriedengeben, sich gegenseitig zu beleidigen, aber damit hat man am Ende 2 Verlierer und keinen Gewinner.

Daß dir Aussagen über die Verbrechen der Kirche unangenehm sind und du nicht gerne darüber diskutierst, glaube ich dir gern. Auch daß dir dazu recht wenige Entgegnungen außer neuerlicher Beleidigungen einfallen, wundert mich nicht.
Nun, überlassen wir es dem geneigten Leser, wer hier der Verlierer ist.

hehehe hat folgendes geschrieben:

... Dahinter steckt die Vorstellung: Wenn ich Dich mit Argumenten nicht überzeugen kann, dann verletze und beleidige ich Dich. ...


Hast das jetzt wirklich du geschrieben?
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Cato
Der Freund der Bösen



Anmeldungsdatum: 13.08.2005
Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim

Beitrag(#574229) Verfasst am: 28.09.2006, 21:11    Titel: Antworten mit Zitat

Konstrukt23 hat folgendes geschrieben:
(...)Ohne die Brutalität der Inquisition, ohne die Reibungsfläche die kirchliche Dogmen geboten haben und n.w.v. bieten, wäre kein Denker je auf das Bedürfnis nach Menschenrecht gekommen. Die Aufklärung hat zudem leider auch nicht wirklich gewonnen, sonst müsste es ja heutzutage auch keinen IBKA mehr geben. Sie hat einen großen Schritt getan, über die Treppe des Glaubens und den Kampf dagegen. Sie hat es aber leider nicht ganz geschafft, vielleicht kann sie das auch niemals, alle Menschen vom Unsinn des Glaubens und von der gewünschten deterministischen Wahrheit der Wissenschaft zu überzeugen.(...)


Ich möchte diese Resignation nicht allzu sehr in ihren Kreisen stören, dennoch scheint es mir unvermeidlich auf gewisse Dinge hinzuweisen: Es mag zwar richtig sein, das nur 15 % der hiesigen Bevölkerung Atheisten reinsten Wassers sind und insgesamt es lediglich 30 % Konfessionslose gibt; ihnen stehen die insgesamt 60 % Bekennenden der beiden christlichen Grossekten gegenüber – doch diese Zuordnung ist eine rein formale. Von den gut 50 Millionen Christen besuchen nur noch 5 Millionen regelmäßig den einstmals obligatorischen Sonntagsgottesdienst; man kann also die Masse der angeblichen Christen zu den Agnostikern, Pantheisten und Minimalchristen rechnen, sofern Religion überhaupt noch eine Rolle in ihrem Leben spielt. Die Gründe, warum es hier keine nennenswerten Austrittswellen gibt, sind vielfältig: Zum einen haben die Christen noch ein gewisses soziokulturelles Zwangspotential, die Menschen fürchten berufliche Nachteile bei einem Kirchenaustritt. Hinzukommt ihr Ruf, als soziale Einrichtung – Kindergärten, Krankenhäuser, Pflegedienste, Altenheime und so weiter; alles firmiert unter kirchlichem Namen. Ein Ruf, der viele in der Kirche verharren lässt, da sie meinen, so deren angeblichen sozialem Engagement zu dienen. Die Masse bleibt aber in der Kirche, weil schon ihre Eltern in der Kirche waren; und dies eben dazugehöre und immer so gewesen sei – deshalb gibt es auch noch kirchliche Taufen, Hochzeiten und Patenschaften; einen religiösen Inhalt haben diese Rituale nicht mehr. Die Menschen leben in ihrer bürgerlichen Welt und praktizieren die überkommenen Rituale - in einer fast vollkommen säkularen Welt.

Ihre Identität ist weitaus mehr vom Konzept des europäischen Nationalstaats bestimmt: Würde man sie vor die Wahl stellen, zwischen ihrer Nation und ihrer christlichen Religion, die überwältigende Mehrheit würde die Nation wählen. Die panchristliche Solidarität tendiert auch gegen Null; selbst am katholischen Weltjugendtag suchen die heimischen Behörden unermüdlich nach illegalen Einwanderern, unter den Gästen des Papstes. Nicht einmal der Protest, der sonst so mächtigen Kirchen, hindert sie daran – so wie auch die Politik der CDU, die christliche Werte vertreten will, gänzlich die einer nationalbürgerlichen Partei ist und in keinem Punkt den Forderungen der Bibel entspricht (was auch schon den Dichtern aufgefallen ist: Jesus und Stoiber). Sicher, wird im südlichen Stadtviertel eine Moschee gebaut oder sollen Tiere geschächtet werden, dann echauffieren sie sich: Dass man in Saudi-Arabien keine Kirchen bauen dürfte und es verboten sei die Bibel zu lesen. Dies ist aber kein christlicher Reflex, sondern lediglich ein nationaler und xenophobischer – kämen die unterdrückten philippinischen Katholiken von dort, als Asylsuchende, in ihr Land, so würden sie bald rufen: "Das Boot ist voll!" (siehe die Argumentation von "hehehe"; was würde Jesus wohl dazu sagen?) – Die Kampflinie, in diesem Land, ist also durchaus keine religiös-konfessionelle, sondern eine zwischen einer säkularen Nation und einer religiösen Minderheit. Die christlich-abendländische Kultur ist nur ein Symbol für die heimische Nation (was deren Position aber eher aufwertet, als schwächt).
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Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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HFRudolph
Bright



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 1229

Beitrag(#574458) Verfasst am: 29.09.2006, 10:42    Titel: Re: Widerrechtliche Privilegien Antworten mit Zitat

Was geht denn hier ab? Ich habe jetzt nicht die anderen Beiträge gelesen...

hehehe hat folgendes geschrieben:

Man kann ihnen das mit dem vorsichtigen Hinweis auf unsere Geschichte und christlich geprägt Kultur untersagen;


Schon mal etwas von gemeinsamen Werten gehört, dem Grundgesetz z. B.? Auch wenn nach Art. 79 GG nur Art. 1 und 20 GG wörtlich unabänderbar sind, gilt das im Kernbereich auch für die Grundrechte! In welcher Welt lebst Du? Es gibt einen Gleichbehandlungsanspruch, Relgions- und Weltanschauungsfreiheit und eine Neutralitätspflicht des Staates, die zumindest den Charakter einer Staatszielbestimmung hat.

Du müsstest schon einen religiösen Putsch machen, um das so durchzusetzen, wie Du es schreibst!

hehehe hat folgendes geschrieben:

Hohlphrasen wie "Humanismus"


Das ist doch ganz übler Hetzstil.

Dem wird sich auch kein einziger Parlamentarier anschließen, Humanismus abzulehnen, nicht mahl der Bayrische Ministerpräsident: Du kannst es ja mal bei der Partei Bibeltreuer Christen versuchen, wobei die das wahrscheinlich schon als Beleidigung auffassen würden...

Besten Gruß
HFR
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#574465) Verfasst am: 29.09.2006, 10:55    Titel: Antworten mit Zitat

Cato hat folgendes geschrieben:
Konstrukt23 hat folgendes geschrieben:
(...)Ohne die Brutalität der Inquisition, ohne die Reibungsfläche die kirchliche Dogmen geboten haben und n.w.v. bieten, wäre kein Denker je auf das Bedürfnis nach Menschenrecht gekommen. Die Aufklärung hat zudem leider auch nicht wirklich gewonnen, sonst müsste es ja heutzutage auch keinen IBKA mehr geben. Sie hat einen großen Schritt getan, über die Treppe des Glaubens und den Kampf dagegen. Sie hat es aber leider nicht ganz geschafft, vielleicht kann sie das auch niemals, alle Menschen vom Unsinn des Glaubens und von der gewünschten deterministischen Wahrheit der Wissenschaft zu überzeugen.(...)


Ich möchte diese Resignation nicht allzu sehr in ihren Kreisen stören, dennoch scheint es mir unvermeidlich auf gewisse Dinge hinzuweisen: Es mag zwar richtig sein, das nur 15 % der hiesigen Bevölkerung Atheisten reinsten Wassers sind und insgesamt es lediglich 30 % Konfessionslose gibt; ihnen stehen die insgesamt 60 % Bekennenden der beiden christlichen Grossekten gegenüber – doch diese Zuordnung ist eine rein formale. Von den gut 50 Millionen Christen besuchen nur noch 5 Millionen regelmäßig den einstmals obligatorischen Sonntagsgottesdienst; man kann also die Masse der angeblichen Christen zu den Agnostikern, Pantheisten und Minimalchristen rechnen, sofern Religion überhaupt noch eine Rolle in ihrem Leben spielt. Die Gründe, warum es hier keine nennenswerten Austrittswellen gibt, sind vielfältig: Zum einen haben die Christen noch ein gewisses soziokulturelles Zwangspotential, die Menschen fürchten berufliche Nachteile bei einem Kirchenaustritt. Hinzukommt ihr Ruf, als soziale Einrichtung – Kindergärten, Krankenhäuser, Pflegedienste, Altenheime und so weiter; alles firmiert unter kirchlichem Namen. Ein Ruf, der viele in der Kirche verharren lässt, da sie meinen, so deren angeblichen sozialem Engagement zu dienen. Die Masse bleibt aber in der Kirche, weil schon ihre Eltern in der Kirche waren; und dies eben dazugehöre und immer so gewesen sei – deshalb gibt es auch noch kirchliche Taufen, Hochzeiten und Patenschaften; einen religiösen Inhalt haben diese Rituale nicht mehr. Die Menschen leben in ihrer bürgerlichen Welt und praktizieren die überkommenen Rituale - in einer fast vollkommen säkularen Welt.

Ihre Identität ist weitaus mehr vom Konzept des europäischen Nationalstaats bestimmt: Würde man sie vor die Wahl stellen, zwischen ihrer Nation und ihrer christlichen Religion, die überwältigende Mehrheit würde die Nation wählen. Die panchristliche Solidarität tendiert auch gegen Null; selbst am katholischen Weltjugendtag suchen die heimischen Behörden unermüdlich nach illegalen Einwanderern, unter den Gästen des Papstes. Nicht einmal der Protest, der sonst so mächtigen Kirchen, hindert sie daran – so wie auch die Politik der CDU, die christliche Werte vertreten will, gänzlich die einer nationalbürgerlichen Partei ist und in keinem Punkt den Forderungen der Bibel entspricht (was auch schon den Dichtern aufgefallen ist: Jesus und Stoiber). Sicher, wird im südlichen Stadtviertel eine Moschee gebaut oder sollen Tiere geschächtet werden, dann echauffieren sie sich: Dass man in Saudi-Arabien keine Kirchen bauen dürfte und es verboten sei die Bibel zu lesen. Dies ist aber kein christlicher Reflex, sondern lediglich ein nationaler und xenophobischer – kämen die unterdrückten philippinischen Katholiken von dort, als Asylsuchende, in ihr Land, so würden sie bald rufen: "Das Boot ist voll!" (siehe die Argumentation von "hehehe"; was würde Jesus wohl dazu sagen?) – Die Kampflinie, in diesem Land, ist also durchaus keine religiös-konfessionelle, sondern eine zwischen einer säkularen Nation und einer religiösen Minderheit. Die christlich-abendländische Kultur ist nur ein Symbol für die heimische Nation (was deren Position aber eher aufwertet, als schwächt).


Hey Du Götz Widman-Fan zwinkern Am 07.10.06 tritt Götz in Bonn auf, um seine neue CD und DVD vorzustellen. Ein MUSS!
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Cato
Der Freund der Bösen



Anmeldungsdatum: 13.08.2005
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Beitrag(#574912) Verfasst am: 30.09.2006, 04:04    Titel: Antworten mit Zitat

Konstrukt23 hat folgendes geschrieben:
Hey Du Götz Widman-Fan zwinkern Am 07.10.06 tritt Götz in Bonn auf, um seine neue CD und DVD vorzustellen. Ein MUSS!


Sehr schön, doch zuvor möchte ich einen kleinen Nachtrag zur säkularen Prägung dieses Landes machen:

Man betrachte sich den öffentlichen Diskurs und dessen Axiome; das Sakrale ist hier völlig verschwunden. Nehmen wir als Vergleich zwei Dokumente aus der Zeit der Reformation und der Bauernkriege: Den 12 Artikeln der Bauernschaft und Wider die räuberischen und mörderischen Rotten der Bauern von Martin Luther. Hier stellt der Wille des christlichen Gottes, wie er in der Bibel verkündet wird, das Axiom dar, auf das sich jeder in seiner Argumentation berufen muss. "Was nicht gewiesen werden kann in der Schrift, sei abgetan" rufen die Bauern und Luther hält ihnen seine Exegese der Bibel entgehen: "Es hilft auch die Baurn nicht, daß sie furgeben, 1. Mos. 1 und 2, seien alle Ding frei gemeine geschaffen, und daß wir alle gleich getauft sind, denn im Neuen Testament hält und gilt Moses nicht, sondern da steht unser Meister Christus und wirft uns mit Leib und Gut unter den Kaiser und weltlich Recht, da er spricht: Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist. So spricht auch Paulus Rom. 12 zu allen getauften Christen: Idermann sei der Gewalt untertan." - dies die damalige Argumentation. Heute, dagegen, spielt der Christengott keine Rolle mehr und man argumentiert nur noch rudimentär mit der Bibel. Die CDU reklamiert die Kanzlerschaft für Angela Merkel nicht, weil Jesus in Lukas 16, 34 sagt: "Einem jeden soll gegeben werden, was einem jeden gegeben werden soll.", sondern weil ihre Partei die meisten Stimmen auf sich vereinigt hätte – und es somit der Wille des Wählers sei. Zwar ist dies nirgends so festgelegt und Kanzler der, der die meisten Stimmen auf sich vereinigen kann, aber dies tut nichts zur Sache.

Die Axiome der Moderne sind die Menschenrechte, die Volkssouveränität, die Demokratie, die Nation, Freiheit, Gleichheit, der Schutz der Umwelt, die Emanzipation der Frau, Wirtschaftswachstum, Frieden, Sicherheit, usw. – also alles Dinge des diesseits, weltliche Dinge. Sakrale Ziele haben keinen Raum mehr im öffentlichen Diskurs. Dies ist der große Segen der europäischen Moderne: Alles muss logisch, vernunftmäßig und rational begründet werden und die Axiome sind nicht göttlicher Natur, sondern können hinterfragt werden – allgemeinverbindliche Totschlagargumente sind Vergangenheit. Und für eine solche Welt lohnt es sich zu kämpfen...
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Florian
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Anmeldungsdatum: 21.08.2006
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Beitrag(#574921) Verfasst am: 30.09.2006, 07:39    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Das Grundgesetz schreibt die weltanschauliche Neutralität fest. Niemand darf aufgrund der Religion/Weltanschauung benachteiligt oder bevorzugt werden. Also sind entsprechende Privilegien widerrechtlich.

Ebenso ist es widerrechtlich neue Konkordate und Staatskirchenverträge abzuschließen, da im Grundgesetz im Gegenteil die Ablösung bereits der bestehenden gefordert wird.


Entschuldige, hattest du schon mal ein Grundgesetz in den Händen? Wo steht den dort etwas, dass die Bundesrepublik Deutschland keine Staatsverträge mit dem Vatikan mehr abschließen darf? Mit den Augen rollen
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Die Religion hilft uns auf unseren eigenen Füßen zu stehen und uns unserer eigenen Realität zu stellen. Religion ermutigt, sich den fundamnetalen Fragen des Lebens zu stellen. Sie lehrt uns, viele Probleme des Lebens zu meistern.


Andreas Martin
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#574930) Verfasst am: 30.09.2006, 09:30    Titel: Antworten mit Zitat

Florian hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Das Grundgesetz schreibt die weltanschauliche Neutralität fest. Niemand darf aufgrund der Religion/Weltanschauung benachteiligt oder bevorzugt werden. Also sind entsprechende Privilegien widerrechtlich.

Ebenso ist es widerrechtlich neue Konkordate und Staatskirchenverträge abzuschließen, da im Grundgesetz im Gegenteil die Ablösung bereits der bestehenden gefordert wird.


Entschuldige, hattest du schon mal ein Grundgesetz in den Händen? Wo steht den dort etwas, dass die Bundesrepublik Deutschland keine Staatsverträge mit dem Vatikan mehr abschließen darf? Mit den Augen rollen


Dort steht, dass die Staatsleistungen an die Kirchen abzulösen sind, also beendet werden sollen.
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der kleine Fritz
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Anmeldungsdatum: 24.06.2005
Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde

Beitrag(#574942) Verfasst am: 30.09.2006, 10:20    Titel: Antworten mit Zitat

Florian hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Die Religion hilft uns auf unseren eigenen Füßen zu stehen.......


Mit "uns" meinst du sicher diejenigen, die ohne religiöse Abhängigkeit unfähig sind auf eigenen Füßen zu stehen,

diejenigen, die die Hilfe von imaginären Figuren benötigen, weil sie ohne diese nicht in der Lage sind ihr Leben ohne Geisterglaube selbst zu meistern,

diejenigen, die zu ihrer psychischen Selbstbefriedigung Götzenhilfe benötigen,

diejenigen, die sich egoistisch von ihrem Imago Vorteile für sich im und nach dem Leben erhoffen, wenn sie ihrem Imago nur eifrig genug lobhudeln,

diejenigen, die sich Christen nennen und sich in ihrer kollektiven religiösen Selbstverdummung einen Leithammel geschaffen haben, der ihnen das logische denken abnimmt und der für nichts verantwortlich ist.

Meinst du diese Menschen mit "uns" oder wen sonst ??
Florian hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Religion ermutigt, sich den fundamnetalen Fragen des Lebens zu stellen. Sie lehrt uns, viele Probleme des Lebens zu meistern
.

Das ist das dümmste, was man über Religion aussagen kann !!
Oder hältst du nichtreligiöse Menschen für zu blöd, sich Gedanken über die Probleme des Lebens zu machen und zu diese ohne Religion zu meistern!

Das ist ja das absurde an der Religion, daß zu Probleme zuhauf schafft, die es ohne Religion gar nicht gäbe ! Sagt dir die aktuelle Situation prinzipiell nichts über die Probleme, die religiöser Fanatismus aller Couleur hervorruft ?
Und sowas braucht ihr, um auf eigenen Füßen zu stehen ....na danke !!
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Florian
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Beitrag(#575007) Verfasst am: 30.09.2006, 13:23    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Florian hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Das Grundgesetz schreibt die weltanschauliche Neutralität fest. Niemand darf aufgrund der Religion/Weltanschauung benachteiligt oder bevorzugt werden. Also sind entsprechende Privilegien widerrechtlich.

Ebenso ist es widerrechtlich neue Konkordate und Staatskirchenverträge abzuschließen, da im Grundgesetz im Gegenteil die Ablösung bereits der bestehenden gefordert wird.


Entschuldige, hattest du schon mal ein Grundgesetz in den Händen? Wo steht den dort etwas, dass die Bundesrepublik Deutschland keine Staatsverträge mit dem Vatikan mehr abschließen darf? Mit den Augen rollen


Dort steht, dass die Staatsleistungen an die Kirchen abzulösen sind, also beendet werden sollen.


In welchem Paragraphen soll den das stehen?
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Heike J
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Beiträge: 26284

Beitrag(#575011) Verfasst am: 30.09.2006, 13:35    Titel: Antworten mit Zitat

Florian hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Florian hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Das Grundgesetz schreibt die weltanschauliche Neutralität fest. Niemand darf aufgrund der Religion/Weltanschauung benachteiligt oder bevorzugt werden. Also sind entsprechende Privilegien widerrechtlich.

Ebenso ist es widerrechtlich neue Konkordate und Staatskirchenverträge abzuschließen, da im Grundgesetz im Gegenteil die Ablösung bereits der bestehenden gefordert wird.


Entschuldige, hattest du schon mal ein Grundgesetz in den Händen? Wo steht den dort etwas, dass die Bundesrepublik Deutschland keine Staatsverträge mit dem Vatikan mehr abschließen darf? Mit den Augen rollen


Dort steht, dass die Staatsleistungen an die Kirchen abzulösen sind, also beendet werden sollen.


In welchem Paragraphen soll den das stehen?




Artikel 140 GG
[Recht der Religionsgesellschaften; Glaubensfreiheit; Schutz von Sonn- und Feiertagen]
Die Bestimmungen der Artikel 136, 137, 138, 139 und 141 der deutschen Verfassung vom 11.August 1919 sind Bestandteil dieses Grundgesetzes.

Artikel 138 [Vermögen der Religionsgesellschaften] Weimarer Reichsverfassung
(1) Die auf Gesetz, Vertrag oder besonderen Rechtstiteln beruhenden Staatsleistungen an die Religionsgesellschaften werden durch die Landesgesetzgebung abgelöst. Die Grundsätze hierfür stellt das Reich auf.

(Wobei damit die Beendigung der Staatsleistungen, durchaus mit entsprechenden einmaligen Ablösezahlungen gemeint war. )
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Florian
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Anmeldungsdatum: 21.08.2006
Beiträge: 347

Beitrag(#575020) Verfasst am: 30.09.2006, 13:53    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Florian hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Florian hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Das Grundgesetz schreibt die weltanschauliche Neutralität fest. Niemand darf aufgrund der Religion/Weltanschauung benachteiligt oder bevorzugt werden. Also sind entsprechende Privilegien widerrechtlich.

Ebenso ist es widerrechtlich neue Konkordate und Staatskirchenverträge abzuschließen, da im Grundgesetz im Gegenteil die Ablösung bereits der bestehenden gefordert wird.


Entschuldige, hattest du schon mal ein Grundgesetz in den Händen? Wo steht den dort etwas, dass die Bundesrepublik Deutschland keine Staatsverträge mit dem Vatikan mehr abschließen darf? Mit den Augen rollen


Dort steht, dass die Staatsleistungen an die Kirchen abzulösen sind, also beendet werden sollen.


In welchem Paragraphen soll den das stehen?




Artikel 140 GG
[Recht der Religionsgesellschaften; Glaubensfreiheit; Schutz von Sonn- und Feiertagen]
Die Bestimmungen der Artikel 136, 137, 138, 139 und 141 der deutschen Verfassung vom 11.August 1919 sind Bestandteil dieses Grundgesetzes.

Artikel 138 [Vermögen der Religionsgesellschaften] Weimarer Reichsverfassung
(1) Die auf Gesetz, Vertrag oder besonderen Rechtstiteln beruhenden Staatsleistungen an die Religionsgesellschaften werden durch die Landesgesetzgebung abgelöst. Die Grundsätze hierfür stellt das Reich auf.

(Wobei damit die Beendigung der Staatsleistungen, durchaus mit entsprechenden einmaligen Ablösezahlungen gemeint war. )


Nur wenn die Landesgesetze es anderst reglen und weiter Stattsleistungen bezahlen, wir sind nun mal ein säkularer Staat.
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Andreas Martin
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