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15.11. bei Kerner - Psychopathologisch betrachtet
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hehehe
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Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 674

Beitrag(#865499) Verfasst am: 21.11.2007, 18:32    Titel: Antworten mit Zitat

Blanka hat folgendes geschrieben:
eine einmalige erfahrung ist KEIN beweis für etwas, sondern nur eine einmalige erfahrung


Was Du nicht sagst!

Zitat:
und da sprichst du davon wie grenzenlos dumm es sein soll, anzunehmen daß etwas nicht existiert, wonach schon seit jahrzenten gesucht wird, aber von dem noch nie etwas anderes als zeugenaussagen von sauerstoffunterversorgten bergsteigern oder von (von den tourismuseinnahmen profitierende) bergführern vorlagen ?


Ja, stimmt. Immerhin, lesen kannst Du.

Zitat:
es muss eine grenze der plausibilität geben


Bravo, Blanka, bravo. Gut erkannt, muss ich sagen!
Daher hier noch eine sonderpädagogische Denkübung für Dich, die schon etwas kniffeliger ist: WER DARF DIE GRENZE FESTLEGEN? Kleiner Tipp: Die Antwort fängt nicht mit "B" an und hört auch nicht mit "lanka" auf!

Zitat:
etwas kann a priori vollständig blödsinnig sein (zB giraffen auf dem mond die skat spielen) oder eben noch irgendwie plausibel klingen wie zB daß in china eventuell doch noch eine überlebensfähige population an flußdelphinen existiert...


Ja fein, gute Antwort. Es gibt Dinge, die sind plausibel, und solche, die sind es nicht - gut erkannt, bravo.
Auch hier die Hausaufgabe mit der Du Dir noch Extrapunkte holen kannst: Wie geht man mit der Subjektivität des plausibel-Erscheinens um? Wer hat das Recht zu definieren, was plausibel ist und was nicht?

Zitat:
aber daß ein riesen-fell-wesen im himalaya über jahrtausende existiert haben soll, ohne daß jemals menschen davon überreste oder ein lebendes exemplar zu gesicht bekommen haben sollen, das ist vollkommener schwachsinn.


Aja, vollkommener Schwachsinn. Hier kann ich Dir, auch wenn wir als Lehrer der sonderpädagogischen Förderschule da großzügig sind, leider nur ein schwach ausreichend geben, Blanka. Denn das vernichtende Urteil "vollkommener Schwachsinn" ignoriert das Risiko, dass es auf der Welt Leute geben könnte, die NOCH MEHR AHNUNG von Yetis haben als Du, Blanka. So wie ich zum Beispiel, der bis eben gar nichts darüber wusste, und nach 1 Minute Googlen immerhin schon weiß, dass es sowohl Überreste (ein Skalp sowie Kot mit einer unidentifizierten Parasitenart) wie auch Sichtungen lebender Exemplare gibt.

Zudem noch ein praktischer sonderpädagogischer Tipp, der Dich in Zukunft intelligenter erscheinen lassen dürfte: Ob es dieses Vieh gibt oder nicht, kann Dir doch - mal Hand aufs Herz - völlig scheissegal sein. Was juckt es Dich, ob da auf den entlegensten Gipfeln Tibets irgendein Schneeaffe herumkriecht? Hat das wirklich Bedeutung für Dein praktisches Leben? Nein - also musst Du auch nicht ganz so verbissen und sauertöpfisch eine Meinung dazu haben. Einfach mal die Schnauze halten, sich mal den Luxus gönnen, nicht alles wissen zu müssen und nicht zu jedem irrelevanten Kackthema auf der Welt eine Meinung haben zu müssen - das ist ungeheuer entspannend (probiers mal aus!) und lässt Dich wesentlich intelligenter erscheinen, als wenn Du (der sich offensichtlich nichtmal die Mühe gemacht hast, 10 Sekunden zum Thema zu googlen) Dich mit so einer Meinung meilenweit zum Fenster raushängst.

Zitat:
wer sowas im wahn einmalig sieht, aber ansonsten keine beweise hat, dem empfehle ich mal eine ladung von 200 microgramm lsd, damit er lernt zu welchen halluzinationen das gehirn tatsächlich fähig ist.


Auch hier zeigt sich wieder, dass Du auf der sonderpädagogischen Förderschule völlig richtig bist. Denn warum soll sich einer, der OHNE Drogen so ein Vieh sieht, sich beweisen, dass er MIT Drogen auch eins sehen könnte? Was soll das denn bringen, Blanka, Du kleiner Scherzkeks??? WAS?

Zitat:
soetwas aber als ernstzunehmenden "beweis" für irgendetwas heranziehen zu wollen, ist typisch christlicher dreck.


Also Christentum hat nichts mit Yetis zu tun, falls Du das meinst.
Ansonsten ist mir nicht klar, was dieses Gestammel zu bedeuten hat - aber Dir wohl auch nicht.
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deirfloo
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Anmeldungsdatum: 26.06.2006
Beiträge: 1126

Beitrag(#865509) Verfasst am: 21.11.2007, 18:38    Titel: Antworten mit Zitat

Also der Ton driftet jetzt doch sehr ab.

Eine Frage trotzdem an hehehe:
Bist du der Meinung, daß, wer eine gewagte Behauptung aufstellt in der Beweislast ist oder nicht?
_________________
Skeptical scrutiny is the means, in both science and religion, by which deep thoughts can be winnowed from deep nonsense.
Carl Sagan

was ich grade höre: http://www.cantosonor.eu
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hehehe
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Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 674

Beitrag(#865521) Verfasst am: 21.11.2007, 18:49    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Bist du der Meinung, daß, wer eine gewagte Behauptung aufstellt in der Beweislast ist oder nicht?


Das ist mal endlich eine zielführende Frage!

1. Ja, er ist in der Beweislast, wenn er von anderen verlangt, seine Meinung und die daraus folgenden Konsequenzen zu teilen.

2. Nein, das ist er nicht, wenn diese Behauptung einzig in seinem persönlichen Leben Relevanz hat und er keine Forderungen anderen gegenüber daraus ableitet. Dann kann er behaupten, was er will.

Der 2. Punkt ist wichtig, weil eben nicht auszuschließen ist, dass es Behauptungen gibt, die zwar wahr sind, sich aber nicht beweisen lassen. Soweit ich Kurt Gödels Unvollständigkeitssatz richtig verstanden habe, ist das zumindest in der Mathematik sogar bewiesen: Es gibt Sätze, die wahr sind, sich aber nicht beweisen lassen.
Abgesehen von der mathematischen Einschränkung ergibt sich im praktischen Leben die Einschränkung, dass viele Phänomene viel zu komplex sind, als dass sie sich unter Laborbedingungen reproduzieren lassen könnten. Es wird also immer Fragen geben, die die Wissenschaft nicht klären kann, die aber durchaus Relevanz für den Einzelnen haben können, und bei denen dem Einzelnen daher Glaubensfreiheit einzuräumen ist.
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deirfloo
Globulisierungsgegner



Anmeldungsdatum: 26.06.2006
Beiträge: 1126

Beitrag(#865528) Verfasst am: 21.11.2007, 18:54    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Bist du der Meinung, daß, wer eine gewagte Behauptung aufstellt in der Beweislast ist oder nicht?


Das ist mal endlich eine zielführende Frage!

1. Ja, er ist in der Beweislast, wenn er von anderen verlangt, seine Meinung und die daraus folgenden Konsequenzen zu teilen.


Heißt also: der Missionar muß beweisen, was er behauptet, ansonsten darf er sich nicht drüber aufregen, wenn er nicht ernst genommen wird.
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sigi
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Anmeldungsdatum: 16.01.2005
Beiträge: 975

Beitrag(#865534) Verfasst am: 21.11.2007, 19:02    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe schrieb
Zitat:
Es wird also immer Fragen geben, die die Wissenschaft nicht klären kann, die aber durchaus Relevanz für den Einzelnen haben können, und bei denen dem Einzelnen daher Glaubensfreiheit einzuräumen ist.


Dann erzähl mal was von Deinen subjektiven Erfahrungen?
.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44766

Beitrag(#865579) Verfasst am: 21.11.2007, 19:59    Titel: Antworten mit Zitat

Robbe Piere hat folgendes geschrieben:
Sprache kann sehr viel, eins konnte sie aber noch nie, mir all deine Sinneseindrücke von deiner Welt in meine Sinneswelt hinein zu duplizieren.

Da stimme ich dir sogar zu.

Robbe Piere hat folgendes geschrieben:
Ich glaube aber nicht, das sich Realität wegdiskutieren läßt.

Ich glaube auch, dass sich ein bestimmter Begriff von Realität nicht wegdiskutieren lässt. Meine Beiträge hier hatten aber nicht nur einen darstellenden, sondern auch einen strategischen Hintergrund. Mir ging es darum, antidogmatische oder gar chaotische Elemente in ein dogmatisches Umfeld zu tragen, um es aufzusprengen.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Roter Ballon
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Beitrag(#865594) Verfasst am: 21.11.2007, 20:20    Titel: Antworten mit Zitat

@Tarvoc

selbst eine Robbe braucht eine Scholle gefrorenen Wassers um sich in ihrem Lebensraum zu behaupten,
Es ist aber immerhin ein fester Grund, dagegen weiß ich nicht wie oder wo du deinen hebel ansetzen willst ...
von wem und wie ging dieser Spruch nochmal: "... man gebe nir einen festen Stand und ich werde das Weltbild aus den Angeln heben ..." (?)
hmm ... mach mal, jeztz bin neugierig. Cool

***
@hehehe
Zitat:
2. Nein, das ist er nicht, wenn diese Behauptung einzig in seinem persönlichen Leben Relevanz hat und er keine Forderungen anderen gegenüber daraus ableitet. Dann kann er behaupten, was er will.

Dir ist schon klar was ein Priester so an Forderungen an seine Gemeinden hat
... immerhin ist er 100% davon abhängig so zu überzeugen, das er ein leben ohne Aussaat, Erwerb oder Handel führen kann.

***
@sigi und andere
ein Metzger sollte nicht zum Holzhacken seine Schlachterwerkzeug hernehmen.
Religion ist ein gesellschaftliches Phänomen - du wählst dir ein schnell stumpfwerdendes Werkzeug.
_________________
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Tarvoc
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Beiträge: 44766

Beitrag(#865595) Verfasst am: 21.11.2007, 20:22    Titel: Antworten mit Zitat

sigi hat folgendes geschrieben:
hehehe hat folgendes geschrieben:
Aus der naturwissenschaftliche METHODE, nur solche Aussagen zuzulassen die beweisbar d.h. reproduzierbar sind, wird die Behauptung abgeleitet, Dinge die sich nicht beweisen/reproduzieren lassen, könnten daher auch nicht existieren.

So ist das nunmal..


3 Können Sie, sagt der Verleger, der seinen Beruf verteidigt, den Titel eines bedeutenderen Werkes nennen, das von allen Verlegern abgelehnt und also unbekannt geblieben wäre? Aller Wahrscheinlichkeit nach kennen Sie kein Meisterwerk dieser Art, da es ja, wenn es existiert, unbekannt geblieben ist. Und wenn Sie eines zu kennen vermeinen, können Sie nicht - da es nicht an die Öffentlichkeit gelangt ist - behaupten, dass es, außer in Ihren eigenen Augen, größere Bedeutung besäße. Sie kennen also kein einziges, und der Verleger hat recht. - Das Argument entspricht formal den vorangehenden Ziffern. Die Wirklichkeit ist nicht diesem oder jenem "Subjekt" "gegeben", sie ist ein Zustand des Referenten (das, worüber man spricht), der aus dem Vollzug von Ermittlungsverfahren, die nach einem einmütig gebilligten Protokoll definiert werden, hervorgeht und daraus erwächst, dass jedermann diesen Vollzug beliebig oft wiederholen kann. Das Verlagswesen wäre eines dieser Protokolle, die Geschichtswissenschaft ein anderes.

4 Der ibanskische Augenzeuge
(aus SINOWJEWs "Gähnenden Höhen") ist entweder kein Kommunist oder er ist es doch. Wenn er es ist, braucht er nicht zu bezeugen, dass die ibanskische Gesellschaft kommunistisch ist, da er ja zugibt, dass einzig die kommunistischen Behörden maßgeblich die Ermittlungsverfahren bezüglich der Realität des kommunistischen Gepräges dieser Gesellschaft durchführen können. Er verlässt sich also auf sie, wie sich der Laie auf den Biologen oder Astronomen verlässt, wenn es um den Nachweis eines Virus oder eines Sternensystems geht. Wenn er diesen Behörden seine Zustimmung entzieht, ist er kein Kommunist mehr. Man wird dann auf den ersten Fall verwiesen: er ist kein Kommunist. Das bedeutet, dass er die Ermittlungsverfahren bezüglich des kommunistischen Gepräges der ibanskischen Gesellschaft nicht anerkennt oder nicht anerkennen will. In diesem Fall wäre seiner Zeugenschaft nicht mehr Glaubwürdigkeit einzuräumen als einem menschlichen Wesen, das erklärt, es habe sich mit Marsbewohnern verständigt. Deshalb ist es "keineswegs verwunderlich, dass der Staat die Tätigkeit der Opposition generell als ein kriminelles Vergehen betrachtet / ganz genauso wie Diebstahl, Banditentum, Spekulation und dergleichen. [...] Es ist eine apolitische Gesellschaft" (Sinowjew, Gähnende Höhen, 1981 [1976]: 783-784). Genauer gesagt ist dies der Wissenschaftsstaat (Châtelet, 1982); die Realität erkennt er nur als methodisch ermittelte, und er selbst verfügt über das Monopol der Ermittlungsverfahren bezüglich der Realität.

Jean-Francois Lyotard, Der Widerstreit, S. 18 - 19.
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Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 22.11.2007, 00:51, insgesamt einmal bearbeitet
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Tarvoc
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Beitrag(#865599) Verfasst am: 21.11.2007, 20:25    Titel: Antworten mit Zitat

Robbe Piere hat folgendes geschrieben:
Selbst eine Robbe braucht eine Scholle gefrorenen Wassers um sich in ihrem Lebensraum zu behaupten.

Zweifellos. Und ich bin in der Tat der Ansicht, dass jeder Sprechakt von unausgesprochenen Voraussetzungen ausgeht, andernfalls er sich gar nicht sinnvoll artikulieren könnte. Man könnte auch sagen: Um überhaupt Bedeutungen zu erfassen, müssen wir bereits bestimmte Tatsachen glauben. Es gibt immer eine Scholle, auf der wir sitzen.

Robbe Piere hat folgendes geschrieben:
von wem und wie ging dieser Spruch nochmal: "... man gebe nir einen festen Stand und ich werde das Weltbild aus den Angeln heben ..." (?)

Ich glaube, das ist von Archimedes. Nur ist eben mit einem festen Stand hier nicht nur ein fester Stand gemeint. zwinkern
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hehehe
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Beiträge: 674

Beitrag(#865624) Verfasst am: 21.11.2007, 20:59    Titel: Antworten mit Zitat

@Robbe Piere
Zitat:
Dir ist schon klar was ein Priester so an Forderungen an seine Gemeinden hat
... immerhin ist er 100% davon abhängig so zu überzeugen, das er ein leben ohne Aussaat, Erwerb oder Handel führen kann.


Von mir hat noch kein Priester was gefordert. Was er anbietet, ist eine Dienstleistung oder nennen wir es besser einen Dienst: Ich als Katholik will jeden Sonntag in den Gottesdienst, und ich will Beichte, Hochzeit, Taufe, Beerdigungen usw. in Anspruch nehmen - es ist klar, dass ich dafür bezahlen muss. Dass diese Bezahlung in Deutschland über den Staat läuft, halte ich auch für Mist. Würde nicht jeden Monat die Kirchensteuer von meinem Gehalt abgezogen, würde ich direkt an die Kirche spenden (und hätte so mehr Kontrolle, was mit dem Geld passiert) - nicht weil irgendwer es von mir fordert, sondern weil ich für die Dienste bezahlen will, die ich in Anspruch nehme.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44766

Beitrag(#865628) Verfasst am: 21.11.2007, 21:01    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Dir ist schon klar was ein Priester so an Forderungen an seine Gemeinden hat
... immerhin ist er 100% davon abhängig so zu überzeugen, das er ein leben ohne Aussaat, Erwerb oder Handel führen kann.

Das Problem haben aber Politiker oder z.B. Psychotherapeuten genauso. zwinkern
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Roter Ballon
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Beiträge: 2631
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Beitrag(#865649) Verfasst am: 21.11.2007, 21:33    Titel: Antworten mit Zitat

@hehehe und Tarvoc

das seh ich anderst.
Für einen persönlichen Glauben dürfte es keine Rolle spielen ob da ein Priester ist oder nicht.
Ehrlich gesagt würd ich den Metzger der Abends die Vesper bei einem Gemeindetreffen macht respektvoller behandeln.
Bei Politikern und Psychotherapeuten (um im Beispiel zu bleiben) sehe ich grobe Probleme wenn diese Professionen amateurhaft gehandhabt werden.

Religion/Glaube an sich, haben schon ihre spezifisch historischen und soziokulturelle Berechtigung, die institutionalisierten Formen hätten sich aber mit Beginn der Renaissance aus der Gesellschaft zurückziehen können (krass meine Meinung klar) - seither bringen sie kaum mehr relavante Impulse und Ideen.
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Tarvoc
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Beiträge: 44766

Beitrag(#865652) Verfasst am: 21.11.2007, 21:37    Titel: Antworten mit Zitat

Gutes Argument. Ich kapituliere (diesbezüglich).
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#865660) Verfasst am: 21.11.2007, 21:45    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.youtube.com/watch?v=NYW6mgIN6Pk

Mr. Green
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Einsiedler
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Anmeldungsdatum: 01.03.2007
Beiträge: 1435

Beitrag(#865714) Verfasst am: 21.11.2007, 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Bist du der Meinung, daß, wer eine gewagte Behauptung aufstellt in der Beweislast ist oder nicht?

1. Ja, er ist in der Beweislast, wenn er von anderen verlangt, seine Meinung und die daraus folgenden Konsequenzen zu teilen.

2. Nein, das ist er nicht, wenn diese Behauptung einzig in seinem persönlichen Leben Relevanz hat und er keine Forderungen anderen gegenüber daraus ableitet. Dann kann er behaupten, was er will.

Wäre schön, wenn sich das mal bei allen Gläubigen (und speziell
den organisierten Religionen) herumsprechen würde ...
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sigi
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Anmeldungsdatum: 16.01.2005
Beiträge: 975

Beitrag(#865733) Verfasst am: 21.11.2007, 23:07    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe schrieb
Zitat:
Von mir hat noch kein Priester was gefordert. Was er anbietet, ist eine Dienstleistung oder nennen wir es besser einen Dienst: Ich als Katholik will jeden Sonntag in den Gottesdienst, und ich will Beichte, Hochzeit, Taufe, Beerdigungen usw. in Anspruch nehmen - es ist klar, dass ich dafür bezahlen muss.


Klar, der Glaube ist nicht umsonst. hehe

Zitat:
Dass diese Bezahlung in Deutschland über den Staat läuft, halte ich auch für Mist. Würde nicht jeden Monat die Kirchensteuer von meinem Gehalt abgezogen, würde ich direkt an die Kirche spenden (und hätte so mehr Kontrolle, was mit dem Geld passiert)


Hehe!
Ja, ja, Vertrauen ist gut, kontrolle ist besser, hehe
.
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Greasel
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Anmeldungsdatum: 13.06.2006
Beiträge: 1055

Beitrag(#865777) Verfasst am: 21.11.2007, 23:35    Titel: Antworten mit Zitat

sigi hat folgendes geschrieben:
So soll es sein!
Basis des Glaubens sind höhere Mächte, nenne wir es/sie Gott - irgendeiner/jemand muß(!!) ja für alles verantwortlich sein:.....................


Ähm, ich wollte wissen aufgrund welcher Prämissen du Normalität im Hinblick auf die menschliche Psyche definierst. Was ist normal und was krankhaft bei einem System welches sich ständig anpassen muss um zu überleben, welches quasi einem ständigen Evolutionsdruck ausgesetzt ist?


sigi hat folgendes geschrieben:

meinst Du allen ernstes, dass das Überleben der Menschheit von einer Gottesvorstellung abhängt??
Den Steinzeitmenschen dürfte wohl mehr das Feuermachen und die Speerspitze geholfen haben zu überleben als eine Gottesvorstellung. dass Steinzeitmenschen an höhere Mächte geglaubt haben mögen, sei Ihnen entschuldigt, sie wußten es einfach nicht besser, aber heute?? Und heute sehe ich da schon pathologische Züge.


Ja, zum beispiel am Ende der letzten Eiszeit. Die Regel damals waren kleine Gruppen in Sippengröße. Die Anzahl der Mitglieder solcher Gruppen pendelte sich immer so bei ca. 30 ein. In kritischen Zeiten, z. B. strengen Wintern wurden zusätzliche Esser die schwach waren oder noch zu viel Hilfe benötigten, also Alte, Kranke und Babys in der Regel verstossen um das Überleben der Gruppe zu sichern.

Langam machte sich aber eine neue Idee breit, nämlich die, dass man mit der Zeit um so stärker wird, je mehr Mitglieder die Gruppe/Gesellschaft hat und das Arbeitsteilung und Spezialisierung deutliche Vorteile mit sich bringt. Nun gab es in dieser Zeit noch keine Schrift also auch kein funktionierendes Rechtssystem. Man musste also das Miteinander immer größer werdender Gruppen regeln. Was ist da naheliegender und effizienter als Rituale um simple Abstraktionen der beobachteten Umwelt zu bilden --> Donnergott, Regengott, Fruchtbarkeitsgöttin......

sigi hat folgendes geschrieben:

Milliarden Galaxien sind die Wirklichkeit - Frage siehe oben?


Die milliarden Galaxien die du wahrnimmst sind ein winzig kleiner, hoch selektiver Ausschnitt einer Gesamtentität die wir in ihrer Komplexität wahrscheinlich gar nicht erfassen können. Sicher kann man als physisches Wesen diese Gebilde als Galaxien wahrnehmen. Das sagt aber nichts über ihre Gesamtrealität aus. Vor einer Lautsprecherbox zu stehen und den Schalldruck zu spüren vermittelt dir nichts über die Qualität und unglaubliche Schönheit eines Liedes.

sigi hat folgendes geschrieben:

Normale Reaktionen??
Zuerst Aktion=Wahnvorstellungen dann Reaktion=Psychopathologie


Ja, normal. Die Aktion ist hier andauerndes Trommelfeuer mit deutlich über 100 Dezibel, 24 Stunden am Tag, drei Wochen lang, begleitet von ständiger Todesangst, völliger Verrohung etc. --- Die Reaktion ist hier offensichtlich eine Störung des Nervensystems, ein Versagen der Selektions und Verdrängungsmechanismen etc. So genau weiss man das bis heute nicht.

Es ist ja, analog dazu, auch nicht krankhaft auf übermäßige Hitze mit Schmerz zu reagieren.

sigi hat folgendes geschrieben:

der Gegener schaltet sich selber aus, indem er nicht mehr glaubt, also zweifelt, sondern das geglaubte für Wahr hält, ein höhere Macht habe "Alles" erschaffen


Du hast also das Definitionsmonopol darüber, welche Methodik im Hinblick auf das Erkennen und Erleben der Welt die richtige ist. Geschockt

sigi hat folgendes geschrieben:

Die "armen, kranken Menschen" haben 1500 Jahre lang selektiert ...


Ja, und da du das hier offenbar als falsch erkannt hast möchtest du diesen Fehler doch nicht wiederholen, oder?

hehehe hat folgendes geschrieben:

Es wurde eben nicht intelligent gekontert, sondern saudumm.....................................................Eine Methode, die lediglich als Hilfsmittel zur Erforschung der Realität dient, wird zur Aussage über die Realität selbst; zu einer dogmatisch-starrsinnigen Einschränkung dessen, was angeblich wahr sein kann und was nicht.


Unterschreib! Perfekt auf den Punkt gebracht. Coole Sache, das...

Blanka hat folgendes geschrieben:

.....zeugenaussagen von sauerstoffunterversorgten bergsteigern...


Der gute Reinhold war offensichtlich trotz Sauerstoffunterversorgung in der Lage, die doch immensen Gefahren auf all den Achttausendern die er bestiegen hat hinreichend richtig einzuschätzen, sonst hätte er wohl schon vor 20Jahren den Löffel abgegeben. Ich persönlich halte Messner für sehr glaubhaft.

Gruß
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sigi
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Anmeldungsdatum: 16.01.2005
Beiträge: 975

Beitrag(#865841) Verfasst am: 22.11.2007, 00:16    Titel: Antworten mit Zitat

Greasel schrieb
Zitat:
Was ist normal und was krankhaft bei einem System welches sich ständig anpassen muss um zu überleben, welches quasi einem ständigen Evolutionsdruck ausgesetzt ist?


Krankhaft ist der religiöse Fundamentalismus: Das geglaubte wird nicht mehr geglaubt, sondern für absolut wahr gehalten. Die Folgen, siehe blutige Geschichte der Menschheit bis zum heutigen Tag.

Zitat:
Langam machte sich aber eine neue Idee breit, nämlich die, dass man mit der Zeit um so stärker wird, je mehr Mitglieder die Gruppe/Gesellschaft hat und das Arbeitsteilung und Spezialisierung deutliche Vorteile mit sich bringt. Nun gab es in dieser Zeit noch keine Schrift also auch kein funktionierendes Rechtssystem. Man musste also das Miteinander immer größer werdender Gruppen regeln. Was ist da naheliegender und effizienter als Rituale um simple Abstraktionen der beobachteten Umwelt zu bilden --> Donnergott, Regengott, Fruchtbarkeitsgöttin......


... Gott, Jesus usw.
Wie ich schon sagte, den Steinzeitmenschen sei es entschuldigt.

Zitat:
Die milliarden Galaxien die du wahrnimmst sind ein winzig kleiner, hoch selektiver Ausschnitt einer Gesamtentität die wir in ihrer Komplexität wahrscheinlich gar nicht erfassen können. Sicher kann man als physisches Wesen diese Gebilde als Galaxien wahrnehmen. Das sagt aber nichts über ihre Gesamtrealität aus. Vor einer Lautsprecherbox zu stehen und den Schalldruck zu spüren vermittelt dir nichts über die Qualität und unglaubliche Schönheit eines Liedes.


Komm auf den Punkt.

Zitat:
Die Aktion ist hier andauerndes Trommelfeuer mit deutlich über 100 Dezibel, 24 Stunden am Tag, drei Wochen lang, begleitet von ständiger Todesangst, völliger Verrohung etc. --- Die Reaktion ist hier offensichtlich eine Störung des Nervensystems, ein Versagen der Selektions und Verdrängungsmechanismen etc. So genau weiss man das bis heute nicht.


ich weiß, Wahnvorstellungen sind völlig harmlos. Kriege anzetteln, Bomben legen, Lügen und Missionieren tun andere

Zitat:
Du hast also das Definitionsmonopol darüber, welche Methodik im Hinblick auf das Erkennen und Erleben der Welt die richtige ist.


Nein, das ändert aber nichts daran, dass die Behauptung, es gäbe einen Gott der 100 Milliarden Galaxien erschaffen hat, immerhin so lächerlich ist, dass der Irrenarzt einschreiten muß.
Zitat:
sigi hat folgendes geschrieben:

Die "armen, kranken Menschen" haben 1500 Jahre lang selektiert ...


Ja, und da du das hier offenbar als falsch erkannt hast möchtest du diesen Fehler doch nicht wiederholen, oder?


Ich bin doch kein Christ!!
Immerhin anerkennst Du Wahnvorstellungen, Missioniererei und Mord als "Fehler".
.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44766

Beitrag(#865868) Verfasst am: 22.11.2007, 00:51    Titel: Antworten mit Zitat

Was ist nun deine Erwiderung auf mein Zitat von J.-F. Lyotard?
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16381
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#865873) Verfasst am: 22.11.2007, 00:54    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Im weiteren Verlauf ist es dann ein leichtes diese "armen", "kranken" Menschen, die selbst ja nicht wissen was sie tun, zu entrechten um sie dann im nächsten Schritt auszusondern. Aber soweit würdest du ja nie gehen wollen....ich weiß!


Ich nicht. Siggi hat das Pech, 60 Jahre zu spät geboren zu sein; damals hätte er einen lukrativen Job mit MP am Stacheldrahtzaun haben können, dessen Ausführung genau seine Sicht auf Andersdenkende zwingend voraussetzt.

Zitat:
Religion ist, wie Psychanalytiker Sigmund Freud es nannte: der "Ausdruck infantiler Hilflosigkeit und Illusion", dass ist die Argumentationsgrundlage.


Andersdenkende als Geisteskranke zu bezeichnen ist eben das Ende jeder Argumentationsgrundlage und der erste Schritt zum KZ oder Gulag. Da wird nämlich nicht mehr argumentiert, sondern dem kranken Abschaum seine abartigen Ideen einfach ausgetrieben...


[sinniert]Wieder einmal eine Bestätigung der bekannten Usenet-Regel, Atheisten mit Nazis zu vergleichen. Grundsätzlich mag jeder glauben, was er will. Gefährlich wird es nur, wenn es an die Umsetzung geht. Manche Religiöse stellen es nun aber als Notwendigkeit dar, daß ihre Moralvorstellungen für alle Anderen - auch die Nichtreligiösen - zu gelten haben. Oder auch, daß zur Freiheit, seinen Kult oder Nichtkult wählen zu können, eben die Unterrichtung in einem bestimmten Kult gehöre. Nur ist eben die Frage, ob Kinder danach noch frei entscheiden können. Kinder glauben Menschen, die ihnen etwas erzählen, erst einmal unbesehen. Sie haben also dann schon einen "bias" dahingehend, was "die Wahrheit" (TM) ist. Besonders deutlich wird der, wenn etwa ein Kind getauft oder beschnitten wird, beides Dinge, die (Ersteres jedenfalls nach dem Verständnis der die Taufe durchführenden Kultgemeinschaft) nicht rückgängig zu machen ist Am Kopf kratzen.[/sinniert]
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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sigi
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Beitrag(#865886) Verfasst am: 22.11.2007, 01:10    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc schrieb
Zitat:
Was ist nun deine Erwiderung auf mein Zitat von J.-F. Lyotard?


Eine nette Geschichte.
.
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hehehe
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Beiträge: 674

Beitrag(#865890) Verfasst am: 22.11.2007, 01:17    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Für einen persönlichen Glauben dürfte es keine Rolle spielen ob da ein Priester ist oder nicht.
Ehrlich gesagt würd ich den Metzger der Abends die Vesper bei einem Gemeindetreffen macht respektvoller behandeln.


Doch. Wenn Du mal bei einem evangelischen Bibelkreis dabeigewesen wärst, würdest Du wissen warum: Da interpretiert jeder locker flockig die Bibel so, wie's ihm gerade in den Sinn kommt. Eben nach seinem Verständnis. Am Ende hast Du soviele Auslegungen wie Teilnehmer. Um sie auszulegen - und das haben unsere protestantischen Freunde bis heute eben nicht kapiert - braucht es eben doch einen erheblichen Level an Professionalität. Angefangen bei den Sprachkenntnissen, um die Originaltexte lesen zu können, über das Wissen um historischen Kontext, bis hin zum Wissen über die Auslegungen der Kirchenväter (die zeitlich der Sache ja am nächsten waren) - ohne das tappt man bei vielen Stellen im Dunkeln. Da es diese Professionalität braucht, braucht es eben auch Leute, die das studieren und sich "full time" damit beschäftigen. Weil man bei den Protestanten bis heute meint ,jeder brauche einfach nur die Bibel zu lesen und könne sie mal eben so interpretieren, spalten sie sich bis heute fröhlich in immer weitere Gemeinschaften auf, die sie alle anders auslegen. Allein das spricht schon dagegen, diesen Job den Metzger nach Feierabend noch nebenbei machen zu lassen!

Und das ist nur eine rein rationale Begründung, aus religiöser Sicht gibt es noch eine Ecke weiterer.
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Mario Hahna
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Beitrag(#865895) Verfasst am: 22.11.2007, 01:20    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Für einen persönlichen Glauben dürfte es keine Rolle spielen ob da ein Priester ist oder nicht.
Ehrlich gesagt würd ich den Metzger der Abends die Vesper bei einem Gemeindetreffen macht respektvoller behandeln.


Doch. Wenn Du mal bei einem evangelischen Bibelkreis dabeigewesen wärst, würdest Du wissen warum: Da interpretiert jeder locker flockig die Bibel so, wie's ihm gerade in den Sinn kommt. Eben nach seinem Verständnis. Am Ende hast Du soviele Auslegungen wie Teilnehmer. Um sie auszulegen - und das haben unsere protestantischen Freunde bis heute eben nicht kapiert - braucht es eben doch einen erheblichen Level an Professionalität. Angefangen bei den Sprachkenntnissen, um die Originaltexte lesen zu können, über das Wissen um historischen Kontext, bis hin zum Wissen über die Auslegungen der Kirchenväter (die zeitlich der Sache ja am nächsten waren) - ohne das tappt man bei vielen Stellen im Dunkeln. Da es diese Professionalität braucht, braucht es eben auch Leute, die das studieren und sich "full time" damit beschäftigen. Weil man bei den Protestanten bis heute meint ,jeder brauche einfach nur die Bibel zu lesen und könne sie mal eben so interpretieren, spalten sie sich bis heute fröhlich in immer weitere Gemeinschaften auf, die sie alle anders auslegen. Allein das spricht schon dagegen, diesen Job den Metzger nach Feierabend noch nebenbei machen zu lassen!

Und das ist nur eine rein rationale Begründung, aus religiöser Sicht gibt es noch eine Ecke weiterer.


Lieber hehehe, du vergißt eines: Am wichtigsten ist der feste Glaube an den Herrn, diesen ersetzt Wissen und Intelligenz niemals!
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sigi
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Anmeldungsdatum: 16.01.2005
Beiträge: 975

Beitrag(#865906) Verfasst am: 22.11.2007, 01:26    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe schrieb
Zitat:
Da interpretiert jeder locker flockig die Bibel so, wie's ihm gerade in den Sinn kommt.


Gottes Wort locker, flockig interpretieren?

Zitat:
Eben nach seinem Verständnis.


Klar jeder wie ers braucht.

Zitat:
Um sie auszulegen - und das haben unsere protestantischen Freunde bis heute eben nicht kapiert


"Gott sei Dank" Smilie Smilie gibt es ja euch Katholiken.

Zitat:
braucht es eben doch einen erheblichen Level an Professionalität.


Nein, eine gehörige Portion Naivität. hehe
.
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hehehe
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Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 674

Beitrag(#865911) Verfasst am: 22.11.2007, 01:35    Titel: Antworten mit Zitat

Ich sehe hier im Forum geistert ein kleiner Bub rum, der um diese Uhrheit eigentlich längst mit Schnuller im Bettchen liegen sollte. Wo sind eigentlich die Erziehungsverantwortlichen, die das verhindern müßten?
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#865912) Verfasst am: 22.11.2007, 01:40    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Ich sehe hier im Forum geistert ein kleiner Bub rum, der um diese Uhrheit eigentlich längst mit Schnuller im Bettchen liegen sollte. Wo sind eigentlich die Erziehungsverantwortlichen, die das verhindern müßten?


Möchtest Du, dass Dich ein Moderator ins Bettchen bringt? Das kostet aber extra.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#865913) Verfasst am: 22.11.2007, 01:41    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Ich sehe hier im Forum geistert ein kleiner Bub rum, der um diese Uhrheit eigentlich längst mit Schnuller im Bettchen liegen sollte. Wo sind eigentlich die Erziehungsverantwortlichen, die das verhindern müßten?


krakeel mal in dein Babyphone, vielleicht erhörst du ja die stimme des himmlischen Vaters.
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Roter Ballon
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Anmeldungsdatum: 22.12.2006
Beiträge: 2631
Wohnort: München

Beitrag(#865914) Verfasst am: 22.11.2007, 01:45    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
(...): Da interpretiert jeder locker flockig die Bibel so, wie's ihm gerade in den Sinn kommt. Eben nach seinem Verständnis.
Am Ende hast Du soviele Auslegungen wie Teilnehmer. (...)
um die Originaltexte lesen zu können, über das Wissen um historischen Kontext, (..)

mein verstand sagt mir,
- diese sogenannten Originaltexte gibt es nicht - alle Texte liefen durch hunderte von Kopierstuben
- bibelhistorisch ist selten durch archäologische Funde zu beweisen, vor allem weil die Gegendarstellungen es selten in unsere Zeit geschafft haben.
Die Bibel und ihre Ableger sind nur genial in ihrer Geschichtsrevision.
aber was soll man schin erwarten wenn jemand ernsthaft glaubt um die Welt und den menschen verstehen zu können reicht es einen einzigen beschränkt überschaubaren Kodex zusammenbasteln.

insgesamt bedeutet dein Focus auf einen Glauben einen unglaublichen Verlust an kultureller Vielfalt.

Bücherverluste in der Spätantike hat folgendes geschrieben:
Die Bücherverluste in der Spätantike (der Epoche zwischen ca. 300 und 600 n. Chr.) sind eine unwiederbringliche Einbuße für das kulturelle Erbe der klassischen Antike. Erst nach 1800 erreichten europäische Bibliotheken wieder ähnliche Bestandszahlen. Die vielen Millionen Bücher der Antike gingen verloren, als das römische Reich christlich wurde.


Das nenn ich geistige Verarmung, gehört auch zum christlichen Erbe des Abendlandes.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#865916) Verfasst am: 22.11.2007, 01:47    Titel: Antworten mit Zitat

Robbe Piere hat folgendes geschrieben:


Bücherverluste in der Spätantike hat folgendes geschrieben:
Die Bücherverluste in der Spätantike (der Epoche zwischen ca. 300 und 600 n. Chr.) sind eine unwiederbringliche Einbuße für das kulturelle Erbe der klassischen Antike. Erst nach 1800 erreichten europäische Bibliotheken wieder ähnliche Bestandszahlen. Die vielen Millionen Bücher der Antike gingen verloren, als das römische Reich christlich wurde.


Das nenn ich geistige Verarmung, gehört auch zum christlichen Erbe des Abendlandes.


Ich nenne es profane Unbildung und Dummheit.
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hehehe
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Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 674

Beitrag(#865923) Verfasst am: 22.11.2007, 02:12    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
hehehe hat folgendes geschrieben:
Ich sehe hier im Forum geistert ein kleiner Bub rum, der um diese Uhrheit eigentlich längst mit Schnuller im Bettchen liegen sollte. Wo sind eigentlich die Erziehungsverantwortlichen, die das verhindern müßten?


Möchtest Du, dass Dich ein Moderator ins Bettchen bringt? Das kostet aber extra.


Wenns ne hübsche Moderatorin ist, sehr gerne - allerdings unentgeltlich. Du hingegen darfst Dich liebevoll um den kleinen Siggi kümmern, ihm auch gerne eine Zubettgeh-Geschichte vorlesen. Der Kleine schläft dann umso besser, und wenn er noch ein paar neue Fachwörter aufschnappt, wird er er uns morgen bestimmt mit einem geistreichen Thread dazu beglücken.
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