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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#894950) Verfasst am: 28.12.2007, 13:34 Titel: Re: Evolutionstheoretische Erklärung für aufwändigen kognitiven Apparat d. Mensc |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Verstehe ich nicht, was Du damit sagen willst. Der Nutzen des Gehirnes ist mMn größer als seine Kosten (hoher Energieverbrauch), das ist alles, was ich gesagt habe. Daraus ist selbstverständlich keine "unweigerliche Entwicklung" abzuleiten (ich weiß, dass Du nicht "unweigerliche Entwicklung", sondern "unweigerlich erfolgreich" gesagt hast. Verstehe aber nicht, was Du damit sagen willst). |
Naja... der Nutzen des heutigen Gehirns ist freilich viel größer. Alles ws ich sagen wollte war, dass das Verhältnis Kosten/Nutzen halt nicht als konstant (durch die Ev. hindurch) angenommen werden kann, d.h. ich verstehe nicht, wieso du so selbstverständlich davon ausgehst (so sieht e für mich jedenfalls aus, schließlich scheinst du ja deshalb die Sinnhaftigkeit der Frage von pyrron zu bezweifeln), dass dieses Verhältnis vor >1.5 Millionen Jahren (vor 1.5 Mio. Jahren tauchen ja schon die ersten Faustkeile auf, während die ältesten Hominiden es vor >4 Mio. Jahren schon gab. Daher muss es da m.E. schon bereits vor 1.5 Mio. Jahren einen bedeutenden Unterschied bzgl. d. Gehirns gegeben haben) ebenfalls so offensichtlich günstig war. |
Ein größeres Gehirn, bzw. eine größere Gehirnleistung erscheint mir immer günstiger für das Überleben, unter der Voraussetzung, dass genug Nahrung erreichbar ist. Hätte die Erde insgesamt nur so viele Ressourcen wie es sie in der Sahara gibt, dann wäre ein energieaufwendiges Gehirn wohl eher ungünstig, dann wären Strategien zum Energiesparen günstiger.
Ein in diesem Zusammenhang vielleicht ganz interessanter Artikel:
Gerhard Roth - Ist das menschliche Gehirn mathematisierbar? hat folgendes geschrieben: | Innerhalb weniger Millionen Jahre ist das menschliche Gehirn von 450 Gramm auf rund 1.300 Gramm gewachsen.
Man weiß oder ahnt inzwischen auch, woran das liegt, nämlich an einer Verjugendlichung des menschlichen Bauplans - Pädomorphismus genannt -, in deren Rahmen beim Gehirnwachstum ein paar Zellteilungszyklen dazugekommen sind, und das führt zu einer sehr raschen Größenzunahme in fast allen Teilen des Gehirns. Die Hirnrinde als Sitz des Bewußtseins oder das Stirnhirn als Sitz von Vernunft und Verstand sind dabei zwar noch etwas größer geworden, aber auch dies unterliegt allgemeinen Wachstumsgesetzen, denn es findet sich auch bei den anderen Tieren mit sehr großen Gehirnen. Wir stellen also fest, daß die Größe unseres menschlichen Gehirns und auch der Teile, auf die wir besonders stolz sind wie die Großhirnrinde und insbesondere das Stirnhirn, ziemlich klaren Wachstumsgesetzen unterliegen, die gut mathematisierbar sind. Das menschliche Gehirn liegt "im Trend" und zeigt hierbei nirgendwo spektakuläre Ausreißer. |
Mir ist einfach immer noch nicht klar geworden, warum das Gehirn des Menschen seinen "biologischen Bedürfnissen" weniger entsprechen soll, als das Gehirn eines Menschenaffen. Daher würde es mich interessieren, die genaue Argumentation von Kutschera zu erfahren.
Warum gibt es überhaupt Leben? Und warum haben sich Bakterien weiter entwickelt? Die waren doch bereits optimal an die Umwelt angepasst, alle ihre biologischen Bedürfnisse waren erfüllt, wenn man es so sehen will. Wieso nun aber die Entwicklung des menschlichen Gehirnes so viel erstaunlicher und unverständlicher sein soll als die Entwicklung des Gehirnes von Menschenaffen ist mir wie gesagt unklar. Vielleicht gibt es ja gute Gründe für diese Sichtweise und dass ich sie nicht sehe, mag meinem Unvermögen geschuldet sein. Aber ich würde diese Gründe einfach gerne mal hören.
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pyrrhon registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2004 Beiträge: 8770
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(#894997) Verfasst am: 28.12.2007, 15:14 Titel: |
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Ich möchte den Kontext, in dem meine Frage und Kutscheras Argument steht, ein wenig aufklären.
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Wieso nun aber die Entwicklung des menschlichen Gehirnes so viel erstaunlicher und unverständlicher sein soll als die Entwicklung des Gehirnes von Menschenaffen ist mir wie gesagt unklar. Vielleicht gibt es ja gute Gründe für diese Sichtweise und dass ich sie nicht sehe, mag meinem Unvermögen geschuldet sein. Aber ich würde diese Gründe einfach gerne mal hören. |
Tut mir Leid, dass ich so spät antworte, Du hast ja schon weiter oben danach gefragt. Das mit den Menschenaffen stammt nicht von Kutschera, sondern war lediglich eine provokant gemeinte Frage von mir. Was Kutschera betrifft, so habe ich das Buch noch nicht beendet, sodass ich noch nichts über das gesamte Buch sagen kann.
Zu seinem Buch kann ich bisher sagen, dass er jede Antwort auf die großen Fragen als eine persönliche Antwort ansieht, die jeder für sich zu beantworten habe, und das gilt auch für seine eigene Antwort. Wie jede dieser Antworten bezeichnet Kutschera auch seine eigene Antwort als nur sehr bedingt verallgemeinerbar. Grundsätzlich möchte ich noch sagen, dass er bisher durchaus bestrebt ist, seine Meinungen intersubjektiv nachvollziehbar zu begründen, eventuell verweist er für ausführlichere Begründungen auf andere seiner Bücher.
Das Argument bezüglich des menschlichen Gehirns und der evolutionstheoretisch seiner Meinung nach nur sehr schwer erklärbaren energetisch sehr aufwändigen kognitiven Apparates befindet sich im ersten Kapitel, in dem es über die Anthropologie geht. Um genau zu sein, befindet es sich im Unterkapitel "Bewußtsein, Weltoffenheit, Vernunft". Er schreibt über das Problem des menschlichen Bewusstseins, dass er es für physikalisch nicht erklärbar hält, "weil die Physik nur die Inhalte, nicht aber die Subjekte von Beobachtungen beschreibt" (Kutschera, Die großen Fragen, S. 24). (Seine Argumentation ist allerdings durchaus ausführlicher.) Zum selben Schluss kommt er übrigens bezüglich einer vollständigen Theorie des Denkens. Unter 'Weltoffenheit' versteht er, dass der Mensch nicht nur für seine eigenen biologischen Bedürfnisse offen ist, sondern auch kognitiv und praktisch an Personen und Dingen Anteil nimmt, die für seine biologischen Bedürfnisse oder sein Überleben völlig gleichgültig sind. Auf Seite 25 schreibt er
Franz von Kutschera hat folgendes geschrieben: | Unsere Weltoffenheit ist biologisch ebenfalls nicht erklärbar. Weltoffenheit heißt ja nicht nur, daß die Umwelt des Menschen im Sinne Uexkülls besonders groß ist - das ließe sich evolutionär sicherlich irgendwie plausibel machen. Weltoffenheit setzt vielmehr erstens voraus, daß sich der Mensch einen energetisch außerordentlich aufwändigen kognitiven "Apparat" leistet, der für seine biologischen Bedürfnisse viel zu groß ist, und das ist evolutionstheoretisch kaum zu erklären. Zweitens heißt Weltoffenheit, daß wir an unzähligen Dingen Interesse nehmen, die uns biologisch gesehen gar nichts angehen, die insbesondere unseren Reproduktionserfolg nicht steigern. Daß uns irgendetwas bewegen sollte, unsere eigenen vitalen Bedürfnisse der Sorge für andere Menschen unterzuordnen, von denen wir keine Vorteile zu erwarten haben, oder dem Streben nach zweckfreier Erkenntnis, muß bei einer rein biologischen Sicht des Menschen völlig unverständlich bleiben. |
Ich hoffe, dass ich den Kontext, in dem meine Frage steht, damit ein wenig klären konnte.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#895008) Verfasst am: 28.12.2007, 15:32 Titel: |
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@AP: Soll ich mich jetzt wieder wiederholen? Natürlich ist die Hirnleistung des heutigen Menschen ein offensichtlich überragender Vorteil Die Fraaaaage ist doch aber, waruuuum und unter welchen Umstänen sich diese Entwicklung als immer lohnender zeigte. Wenn Nahrung im Überfluss vorhanden ist, gibt es eigentlich noch weniger Grund, Intelligenz zu entwickeln, da hast dus als große Fressmaschine leichter.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#895047) Verfasst am: 28.12.2007, 16:14 Titel: |
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P.S. die ersten Steinwerkzeuge sind sogar über zwei Mio Jahre alt
Zitat: | Sie sind nach den über zwei Mio Jahre alten Choppern und Chopping Tools das älteste Werkzeug des Menschen. Ihrer vielseitigen Funktionsweise als "Schweizer Messer" der Steinzeit ist es wohl zu verdanken, dass es sie bis ins späte Mittelpaläolithikum gibt. Wahrscheinlich erfüllten sie zahlreiche Funktionen wie Hacken, Schneiden, Schaben, Schlagen und sogar Werfen. |
http://de.wikipedia.org/wiki/Faustkeil
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Reza dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 10.09.2006 Beiträge: 4188
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(#895051) Verfasst am: 28.12.2007, 16:23 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Und wieso hat dann das Weibchen eine ebenso große Gehirnleistung wie das Männchen? Das erscheint mir irgendwie unlogisch. |
Ja, diese Frage hab ich mir auch gestellt und nach einiger Suche herausgefunden, daß erst seit etwa 0,5 Mio Jahren die Größen von Gehirn und Körper bei m und w vergleichbar bzw. im heutigen Verhältnis stehen. Deswegen hatte ich oben den extremen sexuellen Dimorphismus erwähnt, der zu der Zeit herrschte, als das Gehirn sich vergrößerte. Damals war das w extrem viel kleiner als das m. Ich bin wie gesagt kein Biologe, aber die Angleichung der Größen könnte sich später aus anderen Gründen vollzogen haben. |
Interessant, führende Paläoanthropologen wissen darüber nichts.
Laut Friedemann Schrenk tendierte man in der Gemeinde", letztes Jahr jedenfalls noch, bei Lucy nun eher zum Männchen.
Lucy gilt seit Fundzeit als Weibchen, weil klein und zart, so wurden archäologische Funde eigentlich generell eingeordnet, aus heutiger Sicht klein und zart= Weibchen, oder Waffen dabei= Männchen, Schmuck= Weibchen, so einfach war das die längste Zeit.
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#895056) Verfasst am: 28.12.2007, 16:32 Titel: |
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Reza hat folgendes geschrieben: |
Lucy gilt seit Fundzeit als Weibchen, weil klein und zart, so wurden archäologische Funde eigentlich generell eingeordnet, aus heutiger Sicht klein und zart= Weibchen, oder Waffen dabei= Männchen, Schmuck= Weibchen, so einfach war das die längste Zeit. |
Da fällt mir das ein: http://daboogiedownbronx.mlblogs.com/da_bronx_bombers/images/mrt_1.gif
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#895065) Verfasst am: 28.12.2007, 16:42 Titel: |
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Der Homo Erectus (1.85 Mio. Jahre) weist zB einen extremen Sexualdimorphismus auf, wobei es da wirklich genügend Funde gibt und das Geschlecht kann man in diesem Fall einwandfrei feststellen. Bei Lucy gibt es über das Geschlecht Zweifel? Hast du einen Artikel?
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#895072) Verfasst am: 28.12.2007, 16:48 Titel: |
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Reza hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Und wieso hat dann das Weibchen eine ebenso große Gehirnleistung wie das Männchen? Das erscheint mir irgendwie unlogisch. |
Ja, diese Frage hab ich mir auch gestellt und nach einiger Suche herausgefunden, daß erst seit etwa 0,5 Mio Jahren die Größen von Gehirn und Körper bei m und w vergleichbar bzw. im heutigen Verhältnis stehen. Deswegen hatte ich oben den extremen sexuellen Dimorphismus erwähnt, der zu der Zeit herrschte, als das Gehirn sich vergrößerte. Damals war das w extrem viel kleiner als das m. Ich bin wie gesagt kein Biologe, aber die Angleichung der Größen könnte sich später aus anderen Gründen vollzogen haben. |
Interessant, führende Paläoanthropologen wissen darüber nichts.
Laut Friedemann Schrenk tendierte man in der Gemeinde", letztes Jahr jedenfalls noch, bei Lucy nun eher zum Männchen.
Lucy gilt seit Fundzeit als Weibchen, weil klein und zart, so wurden archäologische Funde eigentlich generell eingeordnet, aus heutiger Sicht klein und zart= Weibchen, oder Waffen dabei= Männchen, Schmuck= Weibchen, so einfach war das die längste Zeit. |
Hmm ... beim Gorilla kann man andererseits solche Unterschiede heute noch beobachten ... also ich lasse mich gern widerlegen, aber hier ein paar Fundstellen:
http://de.encarta.msn.com/encnet/RefPages/RefArticle.aspx?refid=761566394
Zitat: | Die frühesten Hominidenfossilien der Gattung Australopithecus weisen auf ausgeprägte Unterschiede zwischen den Körpergrößen von Frauen und Männern hin, was einen deutlichen sexuellen Dimorphismus bei unseren frühen Vorfahren erkennen lässt. Die Skelettreste lassen bei Frauen auf eine Körpergröße von 90 bis 120 Zentimetern und ein Gewicht von etwa 30 Kilogramm schließen. Die Körpergröße der Männer dürfte bei über 150 Zentimetern gelegen, ihr Gewicht knapp 70 Kilogramm betragen haben. Die Ursachen für die Unterschiede in der Körpergröße dürften mit speziellen Verhaltensmustern in den Sozialgruppen früher Hominidenpopulationen zusammenhängen. Seit etwa einer Million Jahren bildet sich dieser extreme Dimorphismus allmählich zurück. Vor 200 000 bis 300 000 Jahren wies der Heidelbergmensch (siehe unten) bereits dasselbe Größenverhältnis zwischen Mann und Frau auf wie der Jetztmensch. |
ähnlich auch
http://de.wikipedia.org/wiki/Australopithecus
Bezüglich Lucy heißt es bei wikipedia
Zitat: | Lucy war vermutlich eine erwachsene Frau von etwa 25 Jahren Alter (obwohl einige Forscher den Fund für männlich halten). |
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Reza dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 10.09.2006 Beiträge: 4188
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(#895077) Verfasst am: 28.12.2007, 16:52 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Der Homo Erectus (1.85 Mio. Jahre) weist zB einen extremen Sexualdimorphismus auf, wobei es da wirklich genügend Funde gibt und das Geschlecht kann man in diesem Fall einwandfrei feststellen. |
Wie denn bitte?
Zitat: | Bei Lucy gibt es über das Geschlecht Zweifel? Hast du einen Artikel? |
Ich hab es aus seinem eigenen Munde gehört, aber er hat ja genügend Bücher geschrieben, vielleicht guckst du da mal.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#895083) Verfasst am: 28.12.2007, 16:59 Titel: |
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Naja, am Becken dachte ich hauptsächlich. Also wenn genügend vom Skelett übrig ist, sollte das weniger ein Problem sein.
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Reza dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 10.09.2006 Beiträge: 4188
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(#895117) Verfasst am: 28.12.2007, 17:25 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Naja, am Becken dachte ich hauptsächlich. Also wenn genügend vom Skelett übrig ist, sollte das weniger ein Problem sein. |
Wie viele komplette Skelette hat man wohl aus diesen Frühzeiten deiner Ansicht nach, dass man überhaupt Becken vergleichen könnte?
Das wäre die eine Frage, die andere wäre, wie unterschiedlich sind die Skelette heute lebender Menschenpopulationen, kleine zarte Thaimänner, ca. 1.60m und kaum mehr als 40kg z.B., und die 2m Brocken andererseits, da sind die Frauen ja auch kaum mehr hinterher...........
Alle H. sapiens sapiens, oder?
Davon abgesehen:
Zitat: | Beim neu entdeckten Schädel von Homo erectus handelt es sich nämlich um das mit Abstand kleinste aller bisher bekannten Exemplare dieser Hominidenart: Der Schädel ist nur etwa zwei Drittel so gross wie ein 1,5 Millionen Jahre alter Erectus- Schädel, der 1960 in der Olduvai-Schlucht in Tansania geborgen wurde. Wie die Autoren spekulieren, könnte dies auf einen ausgeprägten Grössenunterschied zwischen den Geschlechtern hindeuten und damit sogar Rückschlüsse auf die Sozialstruktur des Homo erectus erlauben; denn einen solch starken Sexualdimorphismus beobachtet man vor allem bei Primaten wie Pavianen oder Gorillas, deren Männchen sich polygam verhalten, nicht aber bei Schimpansen oder beim modernen Menschen. Ob der nun präsentierte Schädel tatsächlich von einem erwachsenen Weibchen – und der aus Olduvai von einem Männchen – stammt, kann jedoch nicht als gesichert gelten. Auf alle Fälle bestätigt er aber die enorme Variabilität von Homo erectus, auf die schon die früheren Erectus- Fossilien verwiesen hatten. |
Quelle
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#895304) Verfasst am: 28.12.2007, 20:07 Titel: |
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das könnte doch eigentlich auch ein genetischer Defekt sein, Zwergenwuchs zB?
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Gustav Aermel dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.04.2007 Beiträge: 1811
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(#895315) Verfasst am: 28.12.2007, 20:10 Titel: |
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pyrrhon hat folgendes geschrieben: | Wie kann man sich evolutionstheoretisch erklären, dass sich der Mensch einen energetisch außerordentlich aufwändigen kognitiven Apparat leistet, der für seine biologischen Bedürfnisse viel zu groß ist? |
Er hat einfach zu viel gegrillt.
Anders könnte ich es mir nicht erklären.
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Reza dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 10.09.2006 Beiträge: 4188
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(#895338) Verfasst am: 28.12.2007, 20:29 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | das könnte doch eigentlich auch ein genetischer Defekt sein, Zwergenwuchs zB? |
Kann alles mögliche sein, kann auch sein, dass dieses Exemplar des Homus erectus keine Lust mehr hatte weiterzuwachsen, weil ihm was gestunken hat, wie Klein Oskar, man weiß es nicht
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#895663) Verfasst am: 29.12.2007, 01:55 Titel: Re: Evolutionstheoretische Erklärung für aufwändigen kognitiven Apparat d. Mensc |
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pyrrhon hat folgendes geschrieben: | Wie kann man sich evolutionstheoretisch erklären, dass sich der Mensch einen energetisch außerordentlich aufwändigen kognitiven Apparat leistet, der für seine biologischen Bedürfnisse viel zu groß ist? |
Die Entwicklung des Hirns beim Menschen muß einen Vorteil bei der Überlebensstrategie der menschlichen Gene gehabt haben. Genauso wie ein großes Gefieder bei einem Pfau.
Nur wird die Größe des Pfauengefieders sich bei einer evolutionär stabilen Größe einpendeln (oder hat es schon getan).
Der Unterschied besteht vielleicht nur darin, dass ein Gefieder nicht über sich nachdenken kann...
Zuletzt bearbeitet von Stefan am 29.12.2007, 02:32, insgesamt einmal bearbeitet |
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#895665) Verfasst am: 29.12.2007, 01:56 Titel: |
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pyrrhon hat folgendes geschrieben: | Ich möchte den Kontext, in dem meine Frage und Kutscheras Argument steht, ein wenig aufklären. [...] Das Argument bezüglich des menschlichen Gehirns und der evolutionstheoretisch seiner Meinung nach nur sehr schwer erklärbaren energetisch sehr aufwändigen kognitiven Apparates befindet sich im ersten Kapitel, in dem es über die Anthropologie geht. Um genau zu sein, befindet es sich im Unterkapitel "Bewußtsein, Weltoffenheit, Vernunft". [...] Auf Seite 25 schreibt er
Franz von Kutschera hat folgendes geschrieben: | Unsere Weltoffenheit ist biologisch ebenfalls nicht erklärbar. Weltoffenheit heißt ja nicht nur, daß die Umwelt des Menschen im Sinne Uexkülls besonders groß ist - das ließe sich evolutionär sicherlich irgendwie plausibel machen. Weltoffenheit setzt vielmehr erstens voraus, daß sich der Mensch einen energetisch außerordentlich aufwändigen kognitiven "Apparat" leistet, der für seine biologischen Bedürfnisse viel zu groß ist, und das ist evolutionstheoretisch kaum zu erklären. Zweitens heißt Weltoffenheit, daß wir an unzähligen Dingen Interesse nehmen, die uns biologisch gesehen gar nichts angehen, die insbesondere unseren Reproduktionserfolg nicht steigern. Daß uns irgendetwas bewegen sollte, unsere eigenen vitalen Bedürfnisse der Sorge für andere Menschen unterzuordnen, von denen wir keine Vorteile zu erwarten haben, oder dem Streben nach zweckfreier Erkenntnis, muß bei einer rein biologischen Sicht des Menschen völlig unverständlich bleiben. |
Ich hoffe, dass ich den Kontext, in dem meine Frage steht, damit ein wenig klären konnte. |
Hm, Gründe kann ich hier eigentlich nicht erkennen, es ist erst einmal nur eine Behauptung: der Mensch leiste sich einen energetisch aufwendigen kognitiven Apparat, der für seine biologischen Bedürfnisse viel zu groß sei und das sei evolutionstheoretisch kaum zu erklären. Mir als Laien ist das nicht unmittelbar einsichtig. Dass das Gehirn energetisch aufwendig ist, ist zwar richtig, aber wenn der Nutzen den Aufwand lohnt, sehe ich das erst mal nicht als schlüssiges Argument. Und was genau versteht er eigentlich unter den "biologischen Bedürfnissen", so dass er einen Schluss auf die Übergröße des Gehirnes für berechtigt hält?
Seinen zweiten Punkt kann ich auch nicht nachvollziehen. Er macht die Setzung "etwas ist nur dann biologisch erklärbar, wenn es dem Reproduktionserfolg dient". Selbst wenn ich das erst einmal so hinnehme, ist mir nicht klar, inwiefern es überhaupt Dinge geben könnte, die uns "biologisch gesehen" nichts angehen. Die Sorge für andere Menschen und auch das Streben nach "zweckfreier Erkenntnis" widerspricht der Setzung jedenfalls mMn keineswegs, beides dient (vielleicht) langfristig dem Überleben der Art. Ich sehe den von ihm behaupteten Gegensatz ("muss bei einer rein biologischen Sicht des Menschen völlig unverständlich bleiben") schlicht nicht.
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Sehwolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.03.2006 Beiträge: 10077
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(#895721) Verfasst am: 29.12.2007, 08:37 Titel: Re: Evolutionstheoretische Erklärung für aufwändigen kognitiven Apparat d. Mensc |
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step hat folgendes geschrieben: | Ein zentrales Phänomen ist ja, daß sich die Gehirnvergrößerung schon lange vor der Entwicklung komplexer kultureller Leistungen (z.B. gute Werkzeuge, Sprache) zugetragen hat. Offensichtlich ist die Gehirngröße selbst evolutiv anders begründet als durch komplexe kulturelle Leistungen. Damit fallen auch Begründungen wie zunehmende soziale Komplexität (Betrugs-Wettrüsten) meines Erachtens aus, und ich halte z.B. die Sprachfähigkeit eher für eine Spätfolge der mit der Gehirngröße verbundenen Existenz von Projektionen vom Neokortex zu den motorischen Neuronen, die die Stimmbänder kontrollieren, usw. |
mhh..., könnte aber schon eine recht früh einsetzende Koevolution zwischen Kultur und Biolgoie gegegen haben. Feinmotorische Fähigkeiten uns Sprache liegen mW in den gleichen (tendenziell recht jungen) Hirnarealen.
pyrrhon hat folgendes geschrieben: | Wie kann man sich evolutionstheoretisch erklären, dass sich der Mensch einen energetisch außerordentlich aufwändigen kognitiven Apparat leistet, der für seine biologischen Bedürfnisse viel zu groß ist? |
Weiss nicht, ob man das so sagen kann, dass er zu groß ist. Eher noch könnte man sagen, dass einige höhere Funktionen - insbesondere das, was man Bewusstsein nennt - ein nicht notwendiges Spin-off, der biologischen Entwicklung sind.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#895783) Verfasst am: 29.12.2007, 11:23 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Die Sorge für andere Menschen und auch das Streben nach "zweckfreier Erkenntnis" widerspricht der Setzung jedenfalls mMn keineswegs, beides dient (vielleicht) langfristig dem Überleben der Art. |
Oder diente früher einmal dem Überleben der Art ... oder ist eine Nebenerscheinung eines anderen, evolutiv günstigen Phänomens ... oder ...
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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tribun registrierter User
Anmeldungsdatum: 11.09.2007 Beiträge: 495
Wohnort: Bayern
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(#895791) Verfasst am: 29.12.2007, 11:35 Titel: |
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pyrrhon hat folgendes geschrieben: |
Das Argument bezüglich des menschlichen Gehirns und der evolutionstheoretisch seiner Meinung nach nur sehr schwer erklärbaren energetisch sehr aufwändigen kognitiven Apparates befindet sich im ersten Kapitel, in dem es über die Anthropologie geht. Um genau zu sein, befindet es sich im Unterkapitel "Bewußtsein, Weltoffenheit, Vernunft". Er schreibt über das Problem des menschlichen Bewusstseins, dass er es für physikalisch nicht erklärbar hält, "weil die Physik nur die Inhalte, nicht aber die Subjekte von Beobachtungen beschreibt" (Kutschera, Die großen Fragen, S. 24). (Seine Argumentation ist allerdings durchaus ausführlicher.) Zum selben Schluss kommt er übrigens bezüglich einer vollständigen Theorie des Denkens. Unter 'Weltoffenheit' versteht er, dass der Mensch nicht nur für seine eigenen biologischen Bedürfnisse offen ist, sondern auch kognitiv und praktisch an Personen und Dingen Anteil nimmt, die für seine biologischen Bedürfnisse oder sein Überleben völlig gleichgültig sind. Auf Seite 25 schreibt er
Franz von Kutschera hat folgendes geschrieben: | Unsere Weltoffenheit ist biologisch ebenfalls nicht erklärbar. Weltoffenheit heißt ja nicht nur, daß die Umwelt des Menschen im Sinne Uexkülls besonders groß ist - das ließe sich evolutionär sicherlich irgendwie plausibel machen. Weltoffenheit setzt vielmehr erstens voraus, daß sich der Mensch einen energetisch außerordentlich aufwändigen kognitiven "Apparat" leistet, der für seine biologischen Bedürfnisse viel zu groß ist, und das ist evolutionstheoretisch kaum zu erklären. Zweitens heißt Weltoffenheit, daß wir an unzähligen Dingen Interesse nehmen, die uns biologisch gesehen gar nichts angehen, die insbesondere unseren Reproduktionserfolg nicht steigern. Daß uns irgendetwas bewegen sollte, unsere eigenen vitalen Bedürfnisse der Sorge für andere Menschen unterzuordnen, von denen wir keine Vorteile zu erwarten haben, oder dem Streben nach zweckfreier Erkenntnis, muß bei einer rein biologischen Sicht des Menschen völlig unverständlich bleiben. |
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Im Thread "Involution" habe ich ähnliche Bedenken gegen eine rein materielle Erklärung des Bewusstseins geäußert.
Es gibt Erklärungsmöglichkeiten mit anderen Existenzebenen und einer Unabhängigkeit des Geistes vom materiellen Körper, die diese Ungereimtheiten erklären könnten.
Aber das will ja niemand hören, denn was nicht sein darf, kann nicht sein.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#895847) Verfasst am: 29.12.2007, 12:07 Titel: |
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Hab jetzt nochmal ein par Quellen gelesen, vielleich waren doch mehrere Effekte nacheinander ausschlaggebend:
aufrechter Gang -> Handfreiheit -> Prim. Werkzeuge , Gesten -> mäßige Gehirnvergrößerung -> Probleme bei der Geburt -> unreife Neugeborene -> Notwendigkeit starken Soziallebens -> Begünstigung kultureller Tradition und Sprache -> weiteres Gehirnwachstum
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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(#895865) Verfasst am: 29.12.2007, 12:29 Titel: |
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tribun hat folgendes geschrieben: | pyrrhon hat folgendes geschrieben: |
Das Argument bezüglich des menschlichen Gehirns und der evolutionstheoretisch seiner Meinung nach nur sehr schwer erklärbaren energetisch sehr aufwändigen kognitiven Apparates befindet sich im ersten Kapitel, in dem es über die Anthropologie geht. Um genau zu sein, befindet es sich im Unterkapitel "Bewußtsein, Weltoffenheit, Vernunft". Er schreibt über das Problem des menschlichen Bewusstseins, dass er es für physikalisch nicht erklärbar hält, "weil die Physik nur die Inhalte, nicht aber die Subjekte von Beobachtungen beschreibt" (Kutschera, Die großen Fragen, S. 24). (Seine Argumentation ist allerdings durchaus ausführlicher.) Zum selben Schluss kommt er übrigens bezüglich einer vollständigen Theorie des Denkens. Unter 'Weltoffenheit' versteht er, dass der Mensch nicht nur für seine eigenen biologischen Bedürfnisse offen ist, sondern auch kognitiv und praktisch an Personen und Dingen Anteil nimmt, die für seine biologischen Bedürfnisse oder sein Überleben völlig gleichgültig sind. Auf Seite 25 schreibt er
Franz von Kutschera hat folgendes geschrieben: | Unsere Weltoffenheit ist biologisch ebenfalls nicht erklärbar. Weltoffenheit heißt ja nicht nur, daß die Umwelt des Menschen im Sinne Uexkülls besonders groß ist - das ließe sich evolutionär sicherlich irgendwie plausibel machen. Weltoffenheit setzt vielmehr erstens voraus, daß sich der Mensch einen energetisch außerordentlich aufwändigen kognitiven "Apparat" leistet, der für seine biologischen Bedürfnisse viel zu groß ist, und das ist evolutionstheoretisch kaum zu erklären. Zweitens heißt Weltoffenheit, daß wir an unzähligen Dingen Interesse nehmen, die uns biologisch gesehen gar nichts angehen, die insbesondere unseren Reproduktionserfolg nicht steigern. Daß uns irgendetwas bewegen sollte, unsere eigenen vitalen Bedürfnisse der Sorge für andere Menschen unterzuordnen, von denen wir keine Vorteile zu erwarten haben, oder dem Streben nach zweckfreier Erkenntnis, muß bei einer rein biologischen Sicht des Menschen völlig unverständlich bleiben. |
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Im Thread "Involution" habe ich ähnliche Bedenken gegen eine rein materielle Erklärung des Bewusstseins geäußert.
Es gibt Erklärungsmöglichkeiten mit anderen Existenzebenen und einer Unabhängigkeit des Geistes vom materiellen Körper, die diese Ungereimtheiten erklären könnten.
Aber das will ja niemand hören, denn was nicht sein darf, kann nicht sein. |
Das Gehirn gaukelt dieses Bewusstsein doch nur vor, damit es über das Belohnungssystem seinen Besitzer manipulieren kann.
Das Bewusstsein selbst und die gesamte Umgebung ist eine Projektion, um das Gehirn zufrieden zu stellen.
mfg Kosh
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Roter Ballon Lifted
Anmeldungsdatum: 22.12.2006 Beiträge: 2631
Wohnort: München
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(#895869) Verfasst am: 29.12.2007, 12:42 Titel: Re: Evolutionstheoretische Erklärung für aufwändigen kognitiven Apparat d. Mensc |
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Sehwolf hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Ein zentrales Phänomen ist ja, daß sich die Gehirnvergrößerung schon lange vor der Entwicklung komplexer kultureller Leistungen (z.B. gute Werkzeuge, Sprache) zugetragen hat. Offensichtlich ist die Gehirngröße selbst evolutiv anders begründet als durch komplexe kulturelle Leistungen. Damit fallen auch Begründungen wie zunehmende soziale Komplexität (Betrugs-Wettrüsten) meines Erachtens aus, und ich halte z.B. die Sprachfähigkeit eher für eine Spätfolge der mit der Gehirngröße verbundenen Existenz von Projektionen vom Neokortex zu den motorischen Neuronen, die die Stimmbänder kontrollieren, usw. |
mhh..., könnte aber schon eine recht früh einsetzende Koevolution zwischen Kultur und Biolgoie gegegen haben. Feinmotorische Fähigkeiten uns Sprache liegen mW in den gleichen (tendenziell recht jungen) Hirnarealen.
pyrrhon hat folgendes geschrieben: | Wie kann man sich evolutionstheoretisch erklären, dass sich der Mensch einen energetisch außerordentlich aufwändigen kognitiven Apparat leistet, der für seine biologischen Bedürfnisse viel zu groß ist? |
Weiss nicht, ob man das so sagen kann, dass er zu groß ist. Eher noch könnte man sagen, dass einige höhere Funktionen - insbesondere das, was man Bewusstsein nennt - ein nicht notwendiges Spin-off, der biologischen Entwicklung sind. |
Dazu steht hier (letzter Absatz im Artikel)
Evolution des Sexualverhaltens hat folgendes geschrieben: | versteckter Eisprung: ...
Sexualität zum Vergnügen: ...
Kopplung von Scham und Sexualität: ...
Diese Besonderheiten der menschlichen Sexualität können erklärt werden durch ihre Ko-Evolution mit anatomischen und Verhaltens-Merkmalen der Menschen, zwischen denen sie das Bindeglied darstellt. Zu den anatomischen Besonderheiten zählen v.a. die leistungsfähige Greifhand, das größere Gehirn, der aufrechte Gang und sehr modulationsfähige Stimmbänder als Voraussetzung des Sprechens. |
aber die kognitiven Fähigkeiten sind ja nicht die ausschlaggebenden Kriterien der Partnerwahl, eher der soziale Status
zudem find ich die Bandbreite menschlicher Verstandesleistungen, äh also IQ-zeugs viel zu durcheinander. Hirnmasse allein ist wohl nix besonderes, aber selbst hoher IQ garantiert keine Reproduktionseffizienz
also unterm Strich Luxus
oder wie ich meine, wir sind Bastarde der Evolution, ein Fauxpas da haben sich vor 250.000 Jahren wohl zwei Stammbäume gekreuzt und eigentlich hätte der Hybrid unfruchtbar sein sollen, war er aber nicht. Was dann die einzigartigkeit der menschlichen Evo verstehen hilft.
so rein sexuell.
(ich wette da mal auf eine heidelberg-neanderthalischen mit einer erectus präsapiens-Mischehe)
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ertrage die Clowns!
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#895870) Verfasst am: 29.12.2007, 12:42 Titel: |
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Der aufwendige kognitive Apparat ist m.E. u.a. auch der motorischen Entwicklung des Menschen geschuldet, genauer gesagt der Feinmotorik.
Es gibt im Tierreich kein einziges Lebewesen, das auch nur annähernd eine solch hochentwickelte Feinmotorik besitzt wie grade der Mensch. Diese Feinmotorik entwickelte sich mit der Gestaltung der Werkzeuge und vice versa war diese die entsprechende Voraussetzung.
Die Feinmotorik aktualisiert sich vor allem in den Händen, die beim Menschen und dessen Entwicklung eine überaus wichtige Rolle spielen.
Dies zeichnet sich ja auch entsprechend in der Hirnrinde ab, wo diese das größte Areal, in der Art einer "Landkarte", dort einnehmen.
Die motorischen Felder beanspruchen einen nicht unerheblichen Teil des Hirns.
Ich behaupte mal, dass mit der Entwicklung der Feinmotorik recht viele Neuronen benötigt werden, um eine dermassen gute Präzisionsarbeit der Hände vornehmen zu können, wie sie der Mensch vermag.
Meines Wissens verfügen geistig minderbemittelte Menschen oftmals nur über eine eingeschränkte Feinmotorik. (grobschlächtig, unpräzise, eingeschränkte Koordination etc.)
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Lars unregistrierter User
Anmeldungsdatum: 23.05.2004 Beiträge: 240
Wohnort: Berlin
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(#895883) Verfasst am: 29.12.2007, 13:29 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Ein zentrales Phänomen ist ja, daß sich die Gehirnvergrößerung schon lange vor der Entwicklung komplexer kultureller Leistungen (z.B. gute Werkzeuge, Sprache) zugetragen hat. Offensichtlich ist die Gehirngröße selbst evolutiv anders begründet als durch komplexe kulturelle Leistungen. Damit fallen auch Begründungen wie zunehmende soziale Komplexität (Betrugs-Wettrüsten) meines Erachtens aus, und ich halte z.B. die Sprachfähigkeit eher für eine Spätfolge der mit der Gehirngröße verbundenen Existenz von Projektionen vom Neokortex zu den motorischen Neuronen, die die Stimmbänder kontrollieren, usw. |
Ich halte diese "zentrales Phänomen" für einen Fehlschluss der sich direkt aus der falschen Gleichsetzung von "Sprache" mit "Lautsprache" ergibt.
Sicher, die anatomischen Vorraussetzungen für eine komplexe Lautsprache in der Gestaltung von Gaumen, Kelkopf und Zungenbein, entstanden erst relativ spät in der menschlichen Evolution. Komplexe Lautsprache mag daher tatsächlich nicht vor wesentlich mehr als 100000 Jahren entstanden sein.
Lautsprache ist aber selbst für den modernen Menschen nicht die einzig mögliche Weise zu sprechen. Noch viel weniger gilt das dann aber zwangsläufig für die hypothetischen Sprachen unserer frühen Vorfahren. Aus folgenden Gründen erscheint es mir sehr viel plausibler, dass die ersten menschlichen Sprachen Gebärdensprachen nach Art der heutigen Taubstummensprachen waren:
- Die anatomischen Unterschiede in der Gestaltung von Gaumen, Kehlkopf und Zungenbein zwischen uns und Schimpansen haben, so weit ich es weiß, keine andere biologische Funktion als die Erzeugung von Sprachlauten.
Damit ist es aber sehr unplausibel, dass sie evolutionär entstehen konnten, bevor unsere Vorfahren sprechen konnten.
Andererseits erscheint es sehr plausibel, dass sie als Anpassung im Rahmen einer bereits vorhandenen andersartigen Sprachfähigkeit entstanden.
- Die Lautbildung bei Schimpansen wird im Gehirn rein instinktiv im Limbischen System gesteuert. Sie haben über diese Lautbildung kaum kognitive Kontrolle.
Unsere eigenen Sprachlichen Laute haben zu dieser Steuerung im Limbischen System dagegen gar keine Beziehung, sondern entstehen in Bereichen des Neokortex, die in enger Beziehung zu Gehirnbereichen stehen, die bei uns und bei Schimpansen komplexe Bewegungen der Hände steuern. Lautsprache ist neurologisch gesehen "Gestik" mit der Zunge.
Eine evolutionäre Entstehung der Lautsprache aus einer Gebärdensprache erscheint daher auch neurologisch plausibler, als eine direkte Entstehung aus tierischen Instinktlauten.
- Die Entstehung einer Grammatik ist im Rahmen einer Gebärdenkommunikation sehr viel plausibler als im Rahmen einer Lautkommunikation, da in der Gebärdenkommunikation anders als in der Lautkommunikation nicht nur Begriffe, sondern auch Beziehungen durch Nachahmung des realen Vorgangs abgebildet und so als neue Zeichen eingeführt werden können.
- Junge Schimpansen, die in menschlichen Familien aufwachsen, lernen Lautsprache zwar weitgehend verstehen, können sie jedoch, wegen ihrer anatomischen Defizite nicht sprechen lernen.
Benutzen solche Familien dagegen eine menschliche Taubstummensprache, lernen die Schimpansen diese in enem erstaunlichen Ausmaß auch zu sprechen. Sie sind sowohl in der Lage durch Verknüpfung bekannter Begriffe spontan neue Begriffe zu erzeugen (wie WASSER-VOGEL für Ente oder STEIN-FRUCHT für Nuss), als auch Begriffe grammatisch spontan zu neuen Sätzen zu verknüpfen bis hin zu einfachen Bedingungssätzen der Art, "wenn du dieses tust, tue ich jenes".
Schimpansen besitzen also bereits die kognitiven Voraussetzungen zur Benutzung von Sprache, können diese aber nur im Rahmen einer Gebärdensprache umsetzen.
- Wilde Schimpansen benutzen zwar keine Gebärdensprache im linguistischen Sinn (offensichtlich fehlt ihnen aufgrund ihrer Lebensweise die Notwendigkeit dafür), benutzen aber durchaus mit den Händen ausgeführte Gesten als einfache Kommunikationssignale. Im Gegensatz zu den instinktgesteuerten Lautäußerungen muss diese gestische Kommunikation wilder Schimpansen wie unsere Sprache von den Jungtieren zunächst gelernt werden, und wird von verschiedenen Gruppen kulturell abgewandelt. Daher erscheint diese Gebärdenkommunikation auch vom Verhalten unserer nächsten heutigen Verwandten als ein wesentlich plausiblerer Ausgangspunkt zur Entwicklung von Sprache.
Aufgrund der ähnlichen Anatomie von Gehirn, Kopf, Hals und Händen sind aber ähnliche Voraussetzungen zur Entwicklung wie bei Schimpansen auch für die späteren Australopithecinen plausibel, zumal diese durch ihren aufrechten Gang dazu noch über größere Freiheit zur Benutzung der Hände verfügten.
Ich halte es daher für sehr plausibel dass der Beginn der Sprache (als Gebärdensprache) tatsächlich schon vor dem Schub in der Gehirnentwicklung liegt und damit zumindest teilweise nicht ihre Folge sondern ihre Ursache war; wenigstens aber durch die gleichen Veränderungen der Lebensweise ausgelöst wurde, die auch die Entwicklung des Gehirns in Gang setzten.
step hat folgendes geschrieben: | Ich vermute daher, daß die natürliche Selektion als ausschlaggebende Ursache insgesamt eher unwahrscheinlich ist, und tippe - auch wegen des extremen sexuellen Dimorphismus vor 1-2 Mio Jahren - auf sexuelle Selektion. Also nach dem Motto: großes Gehirn (oder irgendeine im Prinzip unwesentliche damit verbundene Fähigkeit) diente den Homo-Weibchen als Signal für ein genetisch gesundes Männchen, das sich ein solches Gehirn energetisch leisten kann. |
Das sehe ich sehr ähnlich, vermute aber, dass diese "unwesentliche" damit verbundene Fähigkeit, nicht irgendeine obskure heute nicht mehr nachvollziehbare Eigenschaft war, sondern eine Fähigkeit, die auch heute noch zu den zentralen Fähigkeiten, sich soziales Ansehen zu verschaffen, gehort, nämlich die Fähigkeit "eine gute Geschichte" zu erzählen.
Die Entwicklungssequenz stelle ich mir dabei so vor:
Den Ausgangspunkt stellen Ausgangspunkt stellen Australopithecinen dar, die sich hauptsächlich durch das Ausgraben nährstoffreicher unterirdischer Speicherorgane von Steppenpflanzen und durch das Suchen von Kadavern großer Tiere ernähren, und die ähnlich wie heutige Schimpansen zwar noch keine Sprache, aber bereits erlernte Gesten zur Kommunikation verwenden.
Weit mehr noch als bei heutigen Schimpansen erfordert ihre Lebensweise die Herstellung, den Transport und die Benutzung von Werkzeugen, was ihnen mit denen heutiger Schimpansen vergleichbare kognitive Fähigeiten verschafft, die wie bei heutigen Schimpansen bereits die theoretische Möglichkeit zum Erlernen einfacher Gebärdensprachen als Nebeneffekt beinhaltet.
Einige Gruppen grazilerer Australopithecinen beginnen, nicht nur Kadaver zu suchen, sondern auch aktiv zu erzeugen, etwa indem sie lebende Tiere über Klippen treiben, oder in irgendwelche "Sackgassen", wo sie sie mit Ästen oder Steinen erschlagen können.
Diese primitiven Jagdmethoden erfordern eine verbesserte Zusammenarbeit, wodurch sich aus der bereits vorhandenen gestischen Kommunikation die Anfänge einer Gebärdensprache entwickeln.
Diese "Jagdsprache" wird schließlich nicht nur während der Jagd, sondern auch zur Planung benutzt, und wird daher auch vor Gruppenmitgliedern benutzt die an der Jagd nicht beteiligt sind (zB weil sie kleine Kinder hüten). Dadurch wird es möglich, durch besonderes Herausstellen der eigenen Rolle bei der Beschreibung der Jagd, bei den nicht Beteiligten soziales Ansehen zu gewinnen.
Daraus entstehen schließlich Werbe- und andere soziale Rituale, bei denen es darum geht, die eigenene Rolle in der Gruppe (gebärden-) sprachlich möglichst eindrucksvoll darzustellen und dadurch sowohl seinen sozialeln Status zu verbessern, als auch direkt potentielle Sexualpartner zu beeindrucken.
Dies verallgemeinert sich zur Fähigkeit "eine gute Geschichte" zu erzählen", die schließlich mehr Gehirnkapazität erfordet, als die Nahrungssuche selbst. die Entwicklung von Gehirn und Sprache in Koevolution verselbstständigt sich durch sexuelle bzw. soziale Selektion. Aus Affen werden Menschen.
Erst sehr spät in dieser Entwicklung kommt es durch die zunehmende Fähigkeit, Geschichten mitreißender zu gestalten, indem es gelingt ursprüngliche Instinktlaute und später auch andere Geräusche willkürlich nachzuahmen, zur Entstehung einer zunächst zur Gebärdensprache parallelen und dann immer selbstständigeren Lautsprache.
Diese "Fähigkeit eine gute Geschichte zu erzählen" als Grundlage der Menschwerdung ist naturlich stark spekulativ, würde aber sehr zwanglos sowohl Unsere "Weltoffenheit" als auch allgemein die Rolle von Kultur in unserem Leben biologisch erklären.
_________________ 1. Mose 6, 5-6:
Und der Mensch sah, daß die Bosheit des Gottes im Himmel groß war und alles Sinnen der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag.
Und es reute den Menschen, daß er den Gott im Himmel gemacht hatte, und es bekümmerte ihn in sein Herz hinein.
(leicht aktualisiert)
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#895969) Verfasst am: 29.12.2007, 15:45 Titel: Re: Evolutionstheoretische Erklärung für aufwändigen kognitiven Apparat d. Mensc |
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Lars, was hälst du davon?
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#895981) Verfasst am: 29.12.2007, 16:06 Titel: |
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@Lars, interessante Hypothese, die mir in sich schlüssig erscheint. Wenn ich das richtig verstehe, wäre demnach der Auslöser des ersten Gehirnwachstumsschubs eine sehr früh auftretende Gebärdensprache, die über den Jagderfolg der Gruppe direkt selektiv wirkte, und in späteren Stadium eine Verselbständigung des Geschichtenerzählens, die den hohen Energieverbrauch als koevolutiven Werbungsluxus erklärt.
Merkwürdig dabei erscheint mir, daß andere Tiere mit weniger komplexen Gehirnen dennoch auch komplexe Jagdstrategien beherrschen, ähnlich den von Dir geschilderten, etwa Löwen, Hyänen u.a.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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(#895989) Verfasst am: 29.12.2007, 16:21 Titel: |
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Zitat:Lars
"Diese "Jagdsprache" wird schließlich nicht nur während der Jagd, sondern auch zur Planung benutzt, und wird daher auch vor Gruppenmitgliedern benutzt die an der Jagd nicht beteiligt sind (zB weil sie kleine Kinder hüten). Dadurch wird es möglich, durch besonderes Herausstellen der eigenen Rolle bei der Beschreibung der Jagd, bei den nicht Beteiligten soziales Ansehen zu gewinnen.
Daraus entstehen schließlich Werbe- und andere soziale Rituale, bei denen es darum geht, die eigenene Rolle in der Gruppe (gebärden-) sprachlich möglichst eindrucksvoll darzustellen und dadurch sowohl seinen sozialeln Status zu verbessern, als auch direkt potentielle Sexualpartner zu beeindrucken."
Das erklärt auch den Erfolg einiger "Bühnenexperten", wenn sie hüfteschwingend und laut singend reihenweise Teenager in Ohnmacht fallen lassen.
(Vom prähistorischem Geschichtenerzähler über die Minnesänger zum Rockstar!?)
Man muss ja auch immer bei aller (Evolutions)Theorie schauen, ob es heute noch in Fällen belegt ist.
mfg Kosh
Zuletzt bearbeitet von Botschafter Kosh am 29.12.2007, 16:56, insgesamt einmal bearbeitet |
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Reza dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 10.09.2006 Beiträge: 4188
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(#896002) Verfasst am: 29.12.2007, 16:38 Titel: |
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Lars hat folgendes geschrieben: |
Diese "Jagdsprache" wird schließlich nicht nur während der Jagd, sondern auch zur Planung benutzt, und wird daher auch vor Gruppenmitgliedern benutzt die an der Jagd nicht beteiligt sind (zB weil sie kleine Kinder hüten). Dadurch wird es möglich, durch besonderes Herausstellen der eigenen Rolle bei der Beschreibung der Jagd, bei den nicht Beteiligten soziales Ansehen zu gewinnen.
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Die gleiche Theorie gibt es auch für die Lautsprache, also, die habe sich bei der Jagd entwickelt.
Da hat die Gebärdensprache immerhin den Vorteil, dass sie nicht durch Gebrüll, ausgerechnet bei der Jagd das Wild auch gleich vertreibt.
Wer hat sich nicht an der Jagd beteiligt?
Und warum soll ausgerechnet die Jagd hauptauslösend für die Sprachentwicklung, welche nun auch immer, sein?
Die Jagd ist nicht Alltagsgeschäft, gibt es sonst nichts zu koordinieren und abzustimmen, täglich?
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#896004) Verfasst am: 29.12.2007, 16:44 Titel: |
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Die Teenager, die in Ohnmacht fallen vor den Rockstars, sind ja meist weiblich. Und die Weibchen damals waren ja auch viel zu klein für die Jagd
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#896013) Verfasst am: 29.12.2007, 16:53 Titel: |
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Die Jagd muss ein relativ seltene Situation gewesen sein, bei der Kommunikation wichtig war, aber das könnte trotzdem schon entscheidend gewesen sein. Die Bedeutung hienge dann wohl vom Verhältnis der Nahrungsversurgung Jagen/Sammeln ab. Möglicherweise, wenn es sich um wandernde Populationen handelte, spielte die Orientierung, (Ortsbezeichnungen?) noch eine Rolle, aber den sozialen Alltag halte ich da immer noch für den wesentlichsten Einsatzbereich.
step hat folgendes geschrieben: | vielleich waren doch mehrere Effekte nacheinander ausschlaggebend:
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freilich waren es mehrere. Was betrachtest du vor allem als 'komplexe kulturelle Handlung'? Steinwerkzeuge zu produzieren und vor allem sachgemäß einzusetzen (kriegt selbst ein moderner Mensch ungeübt nicht ohne Weiteres hin) war eine vergleichsweise aufwändige Angelegenheit, da können moderne Affen längst nicht mithalten und das gab es schon länger in der Hominisation, als dass es abwesend war.
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