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Demokratische Marktwirtschaft vs. Dezentrale Planwirtschaft?
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
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Beitrag(#1015909) Verfasst am: 06.06.2008, 10:46    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:

aber klar kann es ohne staatliche planung einen marktplatz geben!

Mit allen Efekten, die so ein Schwarzmarkt eben mit sich bringt zwinkern
ja klar. ich befürtworte einen solchen markt nicht für die allgemeinheit.

Zitat:
Auch hier ist ein Kartell im Spiel.


nicht zwangsläufig, und wenn auch nicht unbedingt nur eins.
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Tarvoc
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Beitrag(#1015920) Verfasst am: 06.06.2008, 11:03    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
aber klar kann es ohne staatliche planung einen marktplatz geben!

Auch der Schwarzmarkt entsteht bzw. konstituiert sich im Grunde durch staatliche Eingriffe. Gäbe es zum Beispiel das staatliche Verbot oder die staatliche Reglementierung der auf dem Schwarzmarkt gehandelten Ware nicht, so gäbe es auch den Schwarzmarkt nicht.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Agnost
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Beitrag(#1015922) Verfasst am: 06.06.2008, 11:09    Titel: Antworten mit Zitat

Marktwirtschaft ohne Sicherheitsgarantien für die diversen Händler gibt es gar nicht.

Das fängt beim Schutz der Waren vor Diebstahl an, dem Schutz der Händler vor Raub, dem Schutz aller vor Mass-Betrügern und vor Falschmünzern.

Darum kann es auch keine "Freie Marktwirtschaft" geben.

Agnost
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L.E.N.
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Beiträge: 27745
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Beitrag(#1015935) Verfasst am: 06.06.2008, 11:35    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
aber klar kann es ohne staatliche planung einen marktplatz geben!

Auch der Schwarzmarkt entsteht bzw. konstituiert sich im Grunde durch staatliche Eingriffe. Gäbe es zum Beispiel das staatliche Verbot oder die staatliche Reglementierung der auf dem Schwarzmarkt gehandelten Ware nicht, so gäbe es auch den Schwarzmarkt nicht.


nein. gäbe es mangels staat keine staatlichen eingriffe, hiesse der schwarzmarkt einfach markt.
es gälte so lange das recht des stärkeren, bis sich entweder alle oder die mehrheit der händler zusammensetzen (ein beispiel dafür könnte die hanse sein) und gemeinsame regeln einführen die sie auch in der lage sind einzuhalten und durchzusetzen oder ein händler/eine händlergruppe eine derartige macht erlangt hat, dass er/sie den markt kontrolliert. ein staat ist dafür nicht notwendig.

man sollte daher zwischen staatskapitalismus und kapitalismus (=freier markt) unterscheiden, denn ein staat ist für kapitalisten im grunde nur solange interessant, solange er sie nicht behindert oder sogar unterstützt.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44759

Beitrag(#1015936) Verfasst am: 06.06.2008, 11:36    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
es gälte so lange das recht des stärkeren, bis sich entweder alle oder die mehrheit der händler zusammensetzen (ein beispiel dafür könnte die hanse sein) und gemeinsame regeln einführen die sie auch in der lage sind einzuhalten und durchzusetzen oder ein händler/eine händlergruppe eine derartige macht erlangt hat, dass er/sie den markt kontrolliert. ein staat ist dafür nicht notwendig.

Äh... was du beschreibst, ist zumindest staatsähnlich. Ich würde fast sagen: Du beschreibst einen Staat. Mit den Augen rollen
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Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 06.06.2008, 11:37, insgesamt 2-mal bearbeitet
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L.E.N.
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Beitrag(#1015937) Verfasst am: 06.06.2008, 11:37    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Marktwirtschaft ohne Sicherheitsgarantien für die diversen Händler gibt es gar nicht.

Das fängt beim Schutz der Waren vor Diebstahl an, dem Schutz der Händler vor Raub, dem Schutz aller vor Mass-Betrügern und vor Falschmünzern.

Darum kann es auch keine "Freie Marktwirtschaft" geben.

Agnost


die sicherheitsvorkehrungen müssen nicht vom staat kommen.
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Beitrag(#1015939) Verfasst am: 06.06.2008, 11:38    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
es gälte so lange das recht des stärkeren, bis sich entweder alle oder die mehrheit der händler zusammensetzen (ein beispiel dafür könnte die hanse sein) und gemeinsame regeln einführen die sie auch in der lage sind einzuhalten und durchzusetzen oder ein händler/eine händlergruppe eine derartige macht erlangt hat, dass er/sie den markt kontrolliert. ein staat ist dafür nicht notwendig.

Äh... was du beschreibst, ist zumindest staatsähnlich. Ich würde fast sagen: Du beschreibst einen Staat. Mit den Augen rollen


äh, nach welcher definition? Mit den Augen rollen

gut, wenn du die hanse als staat bezeichnen möchtest... ich sehe sie nach wie vor als eine handelsföderation
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Beitrag(#1015947) Verfasst am: 06.06.2008, 11:48    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
gut, wenn du die hanse als staat bezeichnen möchtest... ich sehe sie nach wie vor als eine handelsföderation.

Schafft die Hanse einen allgemein verbindlichen Rechtsrahmen? Die Frage ist doch: Wie werden die gemeinsamen Regeln durchgesetzt? Du sagst, die Händler setzen sich einfach mal irgendwie zusammen. Du übersiehst bei deinen Beispielen, dass auch die Hanse bereits in einem staatlichen Rahmen entstand, der die Einhaltung der Verträge absichern konnte. Nehmen wir an, die Händler setzen sich in einem nichtstaatlichen Rahmen zusammen und schließen einen Vertrag mit Regeln, etc.. Stellt sich die Frage: Wie wird die Einhaltung des Vertrages in einem nichtstaatlichen Rahmen allgemein durchgesetzt? Man richtet Kontroll- und Bestrafungsinstanzen ein, etc. - und schon hat man quasi-staatliche Strukturen. Der erste Vertrag, der geschlossen wird, ist immer der Staatsvertrag.
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caballito
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Beitrag(#1015979) Verfasst am: 06.06.2008, 12:38    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:


Zitat:
Auch hier ist ein Kartell im Spiel.


nicht zwangsläufig, und wenn auch nicht unbedingt nur eins.

Ein oder mehrere spielt hier keine Rolle.

Und ja, es geht auch ohne Kartell - aber der Kartelllose Schwarzmarkt ist nichts anderes als Direktvermarktung. Und die gibt es natürlich immer und überall neben den "offiziellen" Strukturen. Das Problem ist, dass die nichtorganisierte Direktvermarktung nicht effektiv ist, weil sich Anbieter und Nachfrager nur zufällig finden. (Du kannst natürlich auch ohne Marktplatz deine Äpfel nehmen und von Haus zu Haus ziehen - und hoffen, dass du zufällig an einem Haus vorbeikommst, wo jemand Äpfel braucht) Der Unterscheid zum Marktplatz ist, dass du weißt, dass du dort Anbieter/Nachfrager findest, also nicht nach ihnen suchen musst.
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Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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L.E.N.
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Beitrag(#1015992) Verfasst am: 06.06.2008, 12:56    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
gut, wenn du die hanse als staat bezeichnen möchtest... ich sehe sie nach wie vor als eine handelsföderation.

Schafft die Hanse einen allgemein verbindlichen Rechtsrahmen? Die Frage ist doch: Wie werden die gemeinsamen Regeln durchgesetzt? Du sagst, die Händler setzen sich einfach mal irgendwie zusammen. Du übersiehst bei deinen Beispielen, dass auch die Hanse bereits in einem staatlichen Rahmen entstand, der die Einhaltung der Verträge absichern konnte. Nehmen wir an, die Händler setzen sich in einem nichtstaatlichen Rahmen zusammen und schließen einen Vertrag mit Regeln, etc.. Stellt sich die Frage: Wie wird die Einhaltung des Vertrages in einem nichtstaatlichen Rahmen allgemein durchgesetzt? Man richtet Kontroll- und Bestrafungsinstanzen ein, etc. - und schon hat man quasi-staatliche Strukturen. Der erste Vertrag, der geschlossen wird, ist immer der Staatsvertrag.


mir ist durchaus bewusst, dass es in form des hlg. röm. reiches einen staatlichen rahmen gab, halte ihn jedoch nicht für so relevant, als dass ich ihn als bedingung für das ent- und bestehen der hanse betrachte.
was den allgemein verbindlichen rechtrahmen angeht, gehe ich davon aus, dass die hanse ihn weder angestrebt, noch verwirklicht hat, sondern sich auf die notwendigen bereiche konzentriert hat in denen es klärungsbedarf gab, zumal es einen zwar schwachen, aber existierenden staat mit rechtsprechung gab.
(durch welche institution wurde Störtebeker verurteilt? zwinkern )

ich sagte nicht, dass es für einen markt keine staatlichen strukturen geben darf, sie sind zur existenz des marktes nur nicht notwendig.
ich sagte dass ein markt ohne staatliche rahmenbedingungen existieren kann, inklusive aller nebenwirkungen und schwierigkeiten die das mit sich bringt und das dieser zustand normalerweise nicht lange anhält.

außerdem halte ich es für möglich, dass in zukunft konzerne mit nationalstaaten nicht nur konkurrieren, sondern diese ersetzen.

und: quasi-staat [ungleich] staat zwinkern
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
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Beitrag(#1016005) Verfasst am: 06.06.2008, 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:


Zitat:
Auch hier ist ein Kartell im Spiel.


nicht zwangsläufig, und wenn auch nicht unbedingt nur eins.

Ein oder mehrere spielt hier keine Rolle.

Und ja, es geht auch ohne Kartell - aber der Kartelllose Schwarzmarkt ist nichts anderes als Direktvermarktung. Und die gibt es natürlich immer und überall neben den "offiziellen" Strukturen. Das Problem ist, dass die nichtorganisierte Direktvermarktung nicht effektiv ist, weil sich Anbieter und Nachfrager nur zufällig finden. (Du kannst natürlich auch ohne Marktplatz deine Äpfel nehmen und von Haus zu Haus ziehen - und hoffen, dass du zufällig an einem Haus vorbeikommst, wo jemand Äpfel braucht) Der Unterscheid zum Marktplatz ist, dass du weißt, dass du dort Anbieter/Nachfrager findest, also nicht nach ihnen suchen musst.


alles richtig. das zeigt doch aber nur, dass der staat nicht den markt bedingt, sondern umgekehrt der markt den staat. was wiederum der beweis dafür ist, dass ein markt ohne staat existieren kann.

du magst Murray Rothbards kritik am staat nicht teilen, doch ist seine theorie abgesehen von den Axiomen von denen er ausgeht schlüssig

Wiki hat folgendes geschrieben:
Sein Credo besteht im Wesentlichen aus zwei Axiomen:

* (i) Jeder Mensch, ob jung ob alt, ob arm ob reich, ob männlich oder weiblich, hat ein absolutes und natürliches Recht auf sich selbst.
* (ii) Jeder Mensch, wiederum ohne Ausnahme, hat ein ebenso absolutes und natürliches Recht auf eine 'Heimstatt' (homestead).[2]

Diese beiden Axiome werden von Rothbard als nicht verhandelbar vorausgesetzt.

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Tarvoc
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Beitrag(#1016072) Verfasst am: 06.06.2008, 14:36    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
ich sagte dass ein markt ohne staatliche rahmenbedingungen existieren kann.

Und ich sage, dass er das nicht kann. Mit den Augen rollen
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L.E.N.
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Beitrag(#1016082) Verfasst am: 06.06.2008, 14:55    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
ich sagte dass ein markt ohne staatliche rahmenbedingungen existieren kann.

Und ich sage, dass er das nicht kann. Mit den Augen rollen


alle aufgaben, die ein staat übernimmt um die rahmenbedingungen für einen vor raub oder gewalt geschützten markt zu schaffen, sind auch ohne staat und zwar konkret mit hilfe von privatfirmen machbar.
nochmal: das ist nicht das, was ich als erstrebenswert erachte, doch man braucht doch nur mal die jetzige entwicklung weiterspinnen: private sicherheitsdienste statt polizei, private schulen und unis statt allgemeine staatliche (hoch)schulen, privatisierte gesundheitsversorgung statt krankenhäusern in öffentlicher hand, private medienkonzerne statt öffentlich-rechtlicher rundfunk, charity statt sozialer ausgleich durch den staat, privatisierung der energie und wasser versorgung etc.
im irak sorgen nicht soldaten sondern söldner für "ordnung"
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Tarvoc
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Beiträge: 44759

Beitrag(#1016104) Verfasst am: 06.06.2008, 15:25    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
alle aufgaben, die ein staat übernimmt um die rahmenbedingungen für einen vor raub oder gewalt geschützten markt zu schaffen, sind auch ohne staat und zwar konkret mit hilfe von privatfirmen machbar.

Sobald eine "Privatfirma" genuin staatliche Aufgaben (d.h. allgemeine Gesetzgebung, Rechtsprechung, Exekution) übernimmt, ist sie eine staatliche Institution und keine private mehr. Dass der Staat bzw. seine Organe auch in der Hand privater Einzelpersonen sein kann, ist zwar auch richtig, hat aber damit nichts zu tun.

Um die Frage, wie eigentlich deine Verträge mit allgemeinem Charakter durchgesetzt werden sollen, drückst du dich.
Wenn eine Institution sich in jeder Hinsicht so verhält wie eine staatliche Institution, dann ist sie eine staatliche Institution.
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caballito
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#1016264) Verfasst am: 06.06.2008, 19:23    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:

alle aufgaben, die ein staat übernimmt um die rahmenbedingungen für einen vor raub oder gewalt geschützten markt zu schaffen, sind auch ohne staat und zwar konkret mit hilfe von privatfirmen machbar.

Dann spielen dise Privatfirmen Staat. Was dabei dann rauskommt, kann man im Wilden Westen, und im Kaptalismus beobachten. Diese Privatfierem fördern dann nämlcih nicht mehr das Gemeinwohl, sondern den eigenen Profit.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1016306) Verfasst am: 06.06.2008, 20:07    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:

alle aufgaben, die ein staat übernimmt um die rahmenbedingungen für einen vor raub oder gewalt geschützten markt zu schaffen, sind auch ohne staat und zwar konkret mit hilfe von privatfirmen machbar.

Dann spielen dise Privatfirmen Staat. Was dabei dann rauskommt, kann man im Wilden Westen, und im Kaptalismus beobachten. Diese Privatfierem fördern dann nämlcih nicht mehr das Gemeinwohl, sondern den eigenen Profit.


Im wilden Westen haben wir ja den Staat selbst, bzw wichtige politische Aktuere als Firmenbetreiber und vor allem als Großauftraggeber. Daran kann man erkennen, was passiert, wenn der Staat entsprechende "Befugnisse" hat, Investitionen zu tätigen. Andererseits könnte das auch auf die Lösung des Problems führen, wenn es darum geht, einen zentralistischen Gegenpol zu sich politisierenden Großkonzernen und Lobbyisten zu finden Am Kopf kratzen
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
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Beitrag(#1016322) Verfasst am: 06.06.2008, 20:24    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:

alle aufgaben, die ein staat übernimmt um die rahmenbedingungen für einen vor raub oder gewalt geschützten markt zu schaffen, sind auch ohne staat und zwar konkret mit hilfe von privatfirmen machbar.

Dann spielen dise Privatfirmen Staat. Was dabei dann rauskommt, kann man im Wilden Westen, und im Kaptalismus beobachten. Diese Privatfierem fördern dann nämlcih nicht mehr das Gemeinwohl, sondern den eigenen Profit.


hmm. fragt sich nur wie und in welchem tempo sich das abspielt.

ich schätze der staat verlagert sich ohne übergangsphase von einer lobby-demokratie in richtung einer kapitalistischen diktatur.
die folgen schätze ich genauso negativ ein wie du.
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Beitrag(#1016324) Verfasst am: 06.06.2008, 20:26    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
alle aufgaben, die ein staat übernimmt um die rahmenbedingungen für einen vor raub oder gewalt geschützten markt zu schaffen, sind auch ohne staat und zwar konkret mit hilfe von privatfirmen machbar.

Sobald eine "Privatfirma" genuin staatliche Aufgaben (d.h. allgemeine Gesetzgebung, Rechtsprechung, Exekution) übernimmt, ist sie eine staatliche Institution und keine private mehr. Dass der Staat bzw. seine Organe auch in der Hand privater Einzelpersonen sein kann, ist zwar auch richtig, hat aber damit nichts zu tun.

Um die Frage, wie eigentlich deine Verträge mit allgemeinem Charakter durchgesetzt werden sollen, drückst du dich.
Wenn eine Institution sich in jeder Hinsicht so verhält wie eine staatliche Institution, dann ist sie eine staatliche Institution.


und was ist mit der phase zwischen staatlosigkeit und übernahme durch unternehmen?
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44759

Beitrag(#1016574) Verfasst am: 06.06.2008, 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
und was ist mit der phase zwischen staatlosigkeit und übernahme durch unternehmen?

Ich versteh' die Frage nicht.
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Agnost
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Beiträge: 5618

Beitrag(#1016746) Verfasst am: 06.06.2008, 23:54    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
und was ist mit der phase zwischen staatlosigkeit und übernahme durch unternehmen?

Ich versteh' die Frage nicht.


Lasst uns doch mal über den Neofeudalismus reden.

Patenthalter als Hochhadel und Manager als Amtsadel.

Agnost
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Baldur
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Beiträge: 8326

Beitrag(#1017159) Verfasst am: 07.06.2008, 16:11    Titel: Antworten mit Zitat

UMFRAGE - Deutsche zweifeln an sozialer Marktwirtschaft

SPON hat folgendes geschrieben:
Gierige Manager, Massenentlassungen und die Kluft zwischen Arm und Reich rühren an den Grundfesten der Gesellschaft. Nun steht der Konsens auf der Kippe: Die Mehrheit der Deutschen hat einer Umfrage zufolge ihren Glauben an die soziale Marktwirtschaft verloren.
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1017171) Verfasst am: 07.06.2008, 16:30    Titel: Antworten mit Zitat

Als "Doppelpack" schon seit geraumer Zeit nicht mehr kompatibel, daher das Misstrauen.
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Spartacus Leto
Ist hier raus!



Anmeldungsdatum: 27.08.2005
Beiträge: 5659

Beitrag(#1017201) Verfasst am: 07.06.2008, 17:27    Titel: Antworten mit Zitat

Soziale Marktwirtschaft war schon immer ein Oxymoron.
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
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Beitrag(#1017442) Verfasst am: 08.06.2008, 00:02    Titel: Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:
UMFRAGE - Deutsche zweifeln an sozialer Marktwirtschaft

SPON hat folgendes geschrieben:
Gierige Manager, Massenentlassungen und die Kluft zwischen Arm und Reich rühren an den Grundfesten der Gesellschaft. Nun steht der Konsens auf der Kippe: Die Mehrheit der Deutschen hat einer Umfrage zufolge ihren Glauben an die soziale Marktwirtschaft verloren.


wir haben längst keine soziale marktwirtschaft mehr. wenn die leute am jetzigen system zweifeln, dann am weitgehend liberalisierten freien markt.
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Beitrag(#1017444) Verfasst am: 08.06.2008, 00:05    Titel: Antworten mit Zitat

Leto hat folgendes geschrieben:
Soziale Marktwirtschaft war schon immer ein Oxymoron.


"sozialer kapitalismus" wäre ein oxymoron
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Beitrag(#1017450) Verfasst am: 08.06.2008, 00:16    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Leto hat folgendes geschrieben:
Soziale Marktwirtschaft war schon immer ein Oxymoron.

"sozialer kapitalismus" wäre ein oxymoron

Die interessante Frage ist: Was unterscheidet eine echt soziale Gesellschaft so fundamental vom Kapitalismus, dass sie nicht mehr als solcher bezeichnet werden kann?
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Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 08.06.2008, 00:22, insgesamt 4-mal bearbeitet
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Agnost
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Beitrag(#1017451) Verfasst am: 08.06.2008, 00:16    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Leto hat folgendes geschrieben:
Soziale Marktwirtschaft war schon immer ein Oxymoron.


"sozialer kapitalismus" wäre ein oxymoron


Freie Marktwirtschaft ist ein Oxymoron.

Soziale Marktwirtschaft war ein Marketing-Trick von Ludwig Erhard.

Die richtige Bezeichnung wäre Ordo-liberale Marktwirtschaft gewesen, aber das hätte man nichr "verkaufen" können.

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Beitrag(#1017456) Verfasst am: 08.06.2008, 00:23    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Leto hat folgendes geschrieben:
Soziale Marktwirtschaft war schon immer ein Oxymoron.


"sozialer kapitalismus" wäre ein oxymoron


Freie Marktwirtschaft ist ein Oxymoron.

Soziale Marktwirtschaft war ein Marketing-Trick von Ludwig Erhard.

Die richtige Bezeichnung wäre Ordo-liberale Marktwirtschaft gewesen, aber das hätte man nichr "verkaufen" können.

Agnost


meiner überzeugung nach ist:
freie marktwirtschaft kapitalismus
und soziale marktwirtschaft könnte gezähmter demokratisch kontrollierter kapitalismus sein.
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Beitrag(#1017459) Verfasst am: 08.06.2008, 00:28    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Leto hat folgendes geschrieben:
Soziale Marktwirtschaft war schon immer ein Oxymoron.

"sozialer kapitalismus" wäre ein oxymoron

Die interessante Frage ist: Was unterscheidet eine echt soziale Gesellschaft so fundamental vom Kapitalismus, dass sie nicht mehr als solcher bezeichnet werden kann?


in einer kapitalistischen gesellschaft ist die gier zur tugend erhoben, während sie in einer sozialen gesellschaft geächtet ist.
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Beitrag(#1017495) Verfasst am: 08.06.2008, 02:13    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Die interessante Frage ist: Was unterscheidet eine echt soziale Gesellschaft so fundamental vom Kapitalismus, dass sie nicht mehr als solcher bezeichnet werden kann?

in einer kapitalistischen gesellschaft ist die gier zur tugend erhoben, während sie in einer sozialen gesellschaft geächtet ist.

Sorry, aber das reicht mir nicht. Nicht bei dieser Fragestellung. Das ist erstmal nichts weiter als ein Symptom unter anderen.
Übrigens ist zumindest der erste Teil der Aussage nicht einmal allgemein korrekt. Nicht selten ist sogar das genaue Gegenteil der Fall.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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