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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1347573) Verfasst am: 22.08.2009, 11:44 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: | Baukunst ist sicher faszinierend. Aber sie basierte immer in der Antike auf das Übelste mit Sklavenarbeit. An der Römer Hände klebt ebenso Blut. |
Bedenke aber, daß das Christentum über die größte Zeit seiner Existenz Sklaverei theologisch rechtfertigte (hl. Thomas von Aquin, Luther, div. Päpste) und sogar in sehr großem Maßstab selbst betrieb, bis der Papst es ca. 1840 verbot (meines Wissens).
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1347574) Verfasst am: 22.08.2009, 11:52 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Baukunst ist sicher faszinierend. Aber sie basierte immer in der Antike auf das Übelste mit Sklavenarbeit. An der Römer Hände klebt ebenso Blut. |
Bedenke aber, daß das Christentum über die größte Zeit seiner Existenz Sklaverei theologisch rechtfertigte (hl. Thomas von Aquin, Luther, div. Päpste) und sogar in sehr großem Maßstab selbst betrieb, bis der Papst es ca. 1840 verbot (meines Wissens). |
Das Hervorgehobene hätte ich gerne noch belegt.
Im Falle der Pyramidenbauten ist es ja höchstwahrscheinlich totaler Quatsch, aber da bullshitlancer gerne Worte k(g)laubt: das war ja auch Altertum und nicht Antike.
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#1347575) Verfasst am: 22.08.2009, 11:52 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Kultur und Schrifttum ist ein eigenes Kapitel. Die Byzantiner waren religiöse Eiferer. |
Welche Byzantiner? Alle? |
Nein, Egon und Alfred nicht! Was für eine Frage!
ballancer hat folgendes geschrieben: |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Theologische Differenzen wurden auch schon mal in Straßenschlachten ausgetragen. Der Bilderstreit im 8. und 9. Jh. hat unendliche Zerstörungen an Kulturgütern gebracht. Gleichzeitig waren die wenigen Überbleibsel der klassischen römischen Epoche (zum Bau von Konstantinopel hatten man das halbe Reich geplündert) Zeichen eines vergangenen goldenen Zeitalters, so daß manches unverstanden überdauert hat. Aber kein Vergleich mit der Pflege und Weiterentwicklung besonders der Wissenschaften im Bereich des Islam. |
Das ist doch purer Unsinn. Konstantinopel war über Jahrhunderte die intellektuelle Hauptstadt der Welt. Vor seiner Unterwerfung hatten Antiochia und Alexandria einen vergleichbaren Ruf. Rom war schon im 4. Jahrhundert eher ein Schaten der Geschichte und fiel schließlich durch Einflüsse der Völkerwanderung. |
Lilie: Byzanz, 1999
"Konstantinopel - das "neue Rom",... das Last und Ehre Roms übernahm: die Tochter, die die erschöpfte Mutter ablöste. ... So wirkt Byzanz, trotz aller Veränderungen im einzelnen, insgesamt statisch: Es bleibt zeit seiner Existenz auf die Vergangenheit fixiert. ... Byzanz versuchte um so verzweifelter, die Vergangenheit wiederzubeleben, um sich seiner Identität zu versichern, je trostloser die zeitgenössische Realität wurde."
ballancer hat folgendes geschrieben: |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Das mit der Menschenwürde hättest du am liebsten wieder! Byzanz war eine theokratische Diktatur. Bis auf die großen Magnaten waren alle Menschen quasi Leibeigene. Ein Leben galt nichts, und war auch für hohe Adlige schnell vorbei, wenn man sich die falschen zum Feind machte. Das galt auch für die Kaiser selbst, von denen nur wenige im Bett gestorben sind. Von Nika-Aufstand mit seinen 30.000 Opfern habe ich ja schon gesprochen. |
In einer rund 800 jährigen Geschichte eines Weltreiches gab es einen Aufstand, der blutig niedergeschlagen wurde. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Nika-Aufstand
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Nicht nur bei Wikipedia schauen. Peter Schreiner: Konstantinopel. 2007
"Die Schichtung des Volkes hat Unruhen geradezu provoziert ... Mit besonderer Häufigkeit begegnet man solchen Unruhen ... zwischen dem 5. und dem 7. Jahrhundert, als sie von den ... sogenannten Zirkusparteien angefacht .. wurden. ... Erst angesichts äußerer Bedrohungen des Reiches ... nahmen auch die Volksaufstände ab." S. 68
ballancer hat folgendes geschrieben: |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Die Hagia Sophia ist ein phantastisches Bauwerk, sicherlich, so wie die ganze Stadt fasziniert. Steine zu berühren, die 1500 Jahre alt sind, und immer noch eine solche Kuppel tragen. ...Aber sie wäre eines besseren Glaubens wert gewesen. Es gibt ein Gotteshaus, daß mich viel mehr beeindruckt. Es ist älter, steht in Rom, und war allen Göttern geweiht: Der Pantheon des Hadrian. |
Baukunst ist sicher faszinierend. Aber sie basierte immer in der Antike auf das Übelste mit Sklavenarbeit. An der Römer Hände klebt ebenso Blut. |
Die Sklaverei der Antike entspricht der Leibeigenschaft von Mittelalter und der Lohnsklaverei der Neuzeit. Erst die Maschinen haben schwere körperliche Arbeit ersetzt. Großartige Bauwerke aber wurden von gut bezahlten Facharbeitern errichtet, ob die Pyramiden oder die Tempel der Antike oder die Kathedralen des Mittelalters.
_________________ "Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."
Friedrich Nietzsche
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1347578) Verfasst am: 22.08.2009, 11:59 Titel: Re: Was genau sind Christen? |
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ballancer hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: |
Da gab es schon erhebliche Unterschied. Ein Mysterienkult hat eine völlig andere Bewandnis als eine äußerst komplexe Lehre, die durch ethisches und karitatives Verhalten auffiel, und intllektuell einen einzigartigen Anreiz des Denkens bot.
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Die "äußerst komplexe Lehre" mag ja heutzutage bestehen - nachdem sie staatlicherseits seit 2 Jahrtausenden gefördert wurde. Aber wie sah das damals aus? |
Die Zeugnisse im NT aus dem 1. Jahrhundert geben ein beredten Eindruck davon. |
Von den komplexen Widersprüchen, dem inhaltlichen Nonsens, ja.
ballancer hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | Dass sie "durch ethisches und karitatives Verhalten auffiel" ist strittig; extrem vorsichtig formuliert. |
Welchen Aspekt hältst du für bedeutender? Dass sie standhaft trotz Verfolgung blieben? |
:Obergähn: Dass man christlicher Suprematieansprüche nicht anerkennt , ist keine Verfolgung.
Noseman hat folgendes geschrieben: | Dass sie "int(e)llektuell einen einzigartigen Anreiz des Denkens bot" könnte ich jetzt bestätigen, wenn mir danach zumute wäre, dich ins Lächerliche zu ziehen, aber das schaffst du ja bestens ganz alleine.
Deswegen bleib ich ausnahmsweise mal ganz ernst und frage dich, worin denn dass "Einzigartige" besteht? |
ballancer hat folgendes geschrieben: | Es gab keine vergleichbare Geistesgeschichte außerhalb des christlichen Kulturkreises. Und das, obwohl manche Kulturen durchaus bessere Startvoraussetzungen hatten. Alte Kulturen in Indien und China waren zu weiten Teilen weiter entwickelt ... und erstarrten. Der Islam übernahm ebenfalls viel vom kulturellen Erbe der Antike, der Inder ... und ließ es verfallen. |
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Yogosh Leisetreter ...und Klugscheisser
Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin
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(#1347584) Verfasst am: 22.08.2009, 12:19 Titel: Re: Was genau sind Christen? |
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ballancer hat folgendes geschrieben: | Es gab keine vergleichbare Geistesgeschichte außerhalb des christlichen Kulturkreises. Und das, obwohl manche Kulturen durchaus bessere Startvoraussetzungen hatten. Alte Kulturen in Indien und China waren zu weiten Teilen weiter entwickelt ... und erstarrten. Der Islam übernahm ebenfalls viel vom kulturellen Erbe der Antike, der Inder ... und ließ es verfallen. |
Was für ein Glück für uns, dass das Christentum so revolutionär und progressiv ist und uns mit fliegenden Fahnen aus dem dunklen Mittelalter geführt hat.
_________________ "If the King's English was good enough for Jesus Christ, it's good enough for the children of Texas!" - Miriam Amanda "Ma" Ferguson, Governor of Texas, als Begründung gegen Spanischunterricht
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Frank registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.07.2003 Beiträge: 6643
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(#1347585) Verfasst am: 22.08.2009, 12:28 Titel: |
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Aber sie lehnen die Trinität, welche vom Konzil von Chalzedon definiert wurde, ab.
Frank hat folgendes geschrieben: |
Zitat: |
Die Armenische Kirche lehrt, dass die dritte Person der Trinität (d. h. Dreieinigkeit), der Heilige Geist, nur vom Vater hervorgeht und lehnt die Lehre der Philioquie ab, womit behauptet wird, dass der Hl. Geist sowohl vom Vater als auch vom Sohn hervorgeht. Dies war eine der Hauptgründe, die zur Kirchenspaltung vom 1054 geführt hat.
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Der Streitpunkt war offenbar, von wem der imaginäre "Heilige Geist" ausgeht.
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Frank registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.07.2003 Beiträge: 6643
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(#1347586) Verfasst am: 22.08.2009, 12:41 Titel: Re: Was genau sind Christen? |
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ballancer hat folgendes geschrieben: | Da gab es schon erhebliche Unterschied. Ein Mysterienkult hat eine völlig andere Bewandnis als eine äußerst komplexe Lehre, die durch ethisches und karitatives Verhalten auffiel, und intllektuell einen einzigartigen Anreiz des Denkens bot. |
"eine äußerst komplexe Lehre"
Wenn man "Komplex" mit verworren ersetzt, wird ein Schuh daraus. Selbst für Eure monotheistischen Glaubensbrüder im Islam ist das in diesem Thread angerissene Trinitätsproblem verworren und nicht streng monotheistisch.
"die durch ethisches und karitatives Verhalten auffiel"
Über Ethik lässt sich trefflich streiten. Karitatives Verhalten gibt/gab es auch im Islam, im Nationalsozialismus, und wohl auch bei den Freibeutern.
"intllektuell einen einzigartigen Anreiz des Denkens bot"
Nun, dem Christentum haben wir die Auslöschung des kulturellen Erbes der Antike zu verdanken. Das Christentum ist für mich eine verworrene Lehre, die eher etwas für Psychiater ist, als ein Anreiz zum philosophischen Denken.
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#1347594) Verfasst am: 22.08.2009, 14:02 Titel: Re: Was genau sind Christen? |
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ballancer hat folgendes geschrieben: |
Es gab keine vergleichbare Geistesgeschichte außerhalb des christlichen Kulturkreises. |
Klar, die Welt besteht ja auch nur aus Europa, und auch das gibts erst seit 2000 Jahren.
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Yogosh Leisetreter ...und Klugscheisser
Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin
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(#1347606) Verfasst am: 22.08.2009, 15:22 Titel: Re: Was genau sind Christen? |
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Surata hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: |
Es gab keine vergleichbare Geistesgeschichte außerhalb des christlichen Kulturkreises. |
Klar, die Welt besteht ja auch nur aus Europa, und auch das gibts erst seit 2000 Jahren. |
Und ausserdem haben wir das doch dem Zeus und seiner Geilheit zu verdanken! Errr .... und den etwas sagenwirmal ... alternativen sexuellen Vorlieben der guten Europa.
_________________ "If the King's English was good enough for Jesus Christ, it's good enough for the children of Texas!" - Miriam Amanda "Ma" Ferguson, Governor of Texas, als Begründung gegen Spanischunterricht
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Mr. Burns Be careful with superglue
Anmeldungsdatum: 09.12.2008 Beiträge: 329
Wohnort: Berg. Gladb.
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(#1347649) Verfasst am: 22.08.2009, 16:43 Titel: |
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Was genau sind Christen?
Eine Zweig einer jüdischen Sekte, das es weit gebracht hat
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=28061
Die Essener haben mehrere dutzend Parallelen mit dem Christentum davon einige wichtige:
Der heilge Geist
Finsternis-Licht Allegorien,
Beschimpfungen der etablierten Parteien
Gebot der Liebe zueinander, Feindesliebe
Gemeinschaftskasse, Gütergemeinschaft
12 Räte, werden die 12 Völker richten
Brotbrechen/Tischgebete
Bestimmung per Los(12. Jünger nach Judastod
weiße Gewänder, neben Arbeitskleidung
Aberglaube(Dämonen/Engel/Gespenster)
Keine Opfer, Hilfe an Bedürftige
Gerechtigkeitswille
Umkehr und Buße-Forderungen
Reinlichkeitsrituale/Taufe
Frauen als Gefahr
Schwören nicht, das Wort gilt aber
Mosesverehrung, Schriftlehre bis zur Verdummung
Prophezeiungen/Weissagung/Traumdeutung
baldige Endzeit/Messiaserwartungen
...
Auch hat man von den Essenern mit ihrem Dualismus, einen leichteren Hinweg zum frühchristlichen Marcionismus, der ein wichtigen Teil des Christentums ausmachte, der Königspriester Melchisedek, dem Abraham opferte und Brot und Wein und zehnt an dem Höchsten Gott abtratt, hätten Marcion die Überzeugung gebracht, der Höchste sei ein anderer als Jahwe, der andere Opfer erwartet, Marcion muss nah an dem Urchristentum dranliegen, da er die Briefe Paulus hatte, die bei den Hebräern Jesus selbst, als Priester im Range Melchizadok ansehen.
Auch werden die Essener nicht im NT genannt, aus Qumran Funde weiß man, sie hatten kleine Gemeinden in der Wüste, waren auch in Städte aktiv und empfingen Sektenangehörige anderer Städte, die kommen dort an und fühlen sich wie Zuhause, alles wird geteilt, alle arbeiten füreinander, ohne Ansehen von Rang.
Eine Gemeinde wurde Damaskus genannt, Paulus und sein Lichtwunder der Bekehrung, könnte einen Aufenthalt bei den Essener belegen, seine Angaben zu Frauen passen eins A zu der Vorurteilsvollen Esseneransicht über das schwache Geschlecht als untreu.
Sie hatten feste Regeln und waren gut strukturiert, Älteste nach Zugehörigkeit und Jünger auf Probe, eine ihrer Gemeinderegel besagte, hasse deinen Feind, Jesus zitiert es ausdrücklich, um seine allgemeine Liebe zu eröffnen. Historiker Josephus erzählt, die würden sich untereinander mehr lieben, als ihre Familienangehörigen, sie würden ihren Verstand als gottgegeben heiligen(heiliger Geist), eine strikte Sekte die den Martyrertod pflegt, im Kampf mit bösen etablierten Parteien im Pakt mit Dämonen(Teufelsbrut, Söhne Satans zu Pharisäer). während des jüdischen Krieges sind Essener beteiligt, in sein Bellum erzählt er von einem Essenerpropheten der sich nie irrte.
Also wen aus Qumran genaures kommt, müsste es sich weiter stricken lassen, die Essener sind den Christen am Nächsten, meiner Meinung nach, musste dafür die Bücher von Josephus Flavius lesen, Schriften aus Qumran, ist eigentlich recht gut zu belegen. Unterschiede sind gering und lassen sich durch den Fall des Tempels erklären, was vermutlich als erwarteter Endkampf als verloren umgedeutet werden musste, was Marcion zu seinen Heräsien verleitete.
_________________ Als Jesus nackt auf dem Kreuz verstarb, leerte sich sein Darm mit dem letzten Abendmahl auf seine Füße. Aus ästhetischen Gründen trägt er daher auf alle Darstellungen eine Windel.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22285
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(#1347685) Verfasst am: 22.08.2009, 18:10 Titel: |
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Pffft. Also mal gucken:
Mr. Burns hat folgendes geschrieben: | Der heilge Geist
Finsternis-Licht Allegorien,
Gebot der Liebe zueinander,
Brotbrechen/Tischgebete
Aberglaube(Dämonen/Engel/Gespenster)
Hilfe an Bedürftige
Gerechtigkeitswille
Umkehr und Buße-Forderungen
Mosesverehrung, Schriftlehre bis zur Verdummung
Prophezeiungen/Weissagung/Traumdeutung
baldige Endzeit/Messiaserwartungen
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Das alles, also der weit überwiegende Teil deiner Liste, sind Dinge, die entweder schlicht für das komplette Judentum zutreffen (Bsp.: Mosesverehrung, heiliger Geist, Gerechtigkeitswille ...) oder zumindest für sehr große Teile davon und jedenfalls auch noch andere Gruppen, wie zB mindestens die Pharisäer (Engel), das apokalyptische Schrifttum (Finsternis-Licht-Allegorien, baldige Endzeit) oder die Anhänger Johannes des Täufers (Umkehr- und Buße-Forderungen). All das zeigt also lediglich, dass beide Gruppen im Judentum verwurzelt sind, aber keinesfalls eine darüber hinausgehende spezifische Nähe beider Gruppen.
Mr. Burns hat folgendes geschrieben: | 12 Räte, werden die 12 Völker richten |
Leitet sich auch völlig zwanglos aus der allgemeinen jüdischen Tradition ab (12 Stämme Israels) und belegt damit nicht mehr, als dass beide Gruppen aus eben dieser Tradition herkommen.
Mr. Burns hat folgendes geschrieben: | weiße Gewänder, neben Arbeitskleidung |
Öh ... kenn ich jetzt aus dem frühen Christentum eigentlich nicht. Außer evtl. in der Apokalypse, aber da geht es ja nicht um die aktuelle Gemeinde, sondern um Gestalten in der Eschatologie - und da findet man derlei garantiert auch in anderen (jüdischen) apokalyptischen Schriften.
Mr. Burns hat folgendes geschrieben: | Frauen als Gefahr |
Sowohl unter der Jüngerschaft Jesu laut den Evangelien als auch an durchaus prominenter Stelle in den frühen Gemeinden (erkennbar aus den Paulusbriefen) gab es Frauen. (Die frauenkritischste Stelle bei Paulus 1Kor14,34 ist klar eine Glosse, weil sie den Zusammenhang stört und anderen Aussagen logisch völlig widerspricht.) Das also ist nicht wirklich eine Gemeinsamkeit, wenn es bei den Essenern so ist, sondern sogar eher ein Unterschied.
Mr. Burns hat folgendes geschrieben: | Reinlichkeitsrituale/Taufe |
Der von dir so flott gesetzte Schrägstrich unterscheidet Essener und Jesusanhänger: Die Essener haben regelmäßige (!) Reinigungsrituale ohne einen Durchführenden (die sich aus der jüdischen Tradition gut herleiten lassen), die Anhänger Jesu dagegen ein einmaliges (!) Ritual der Buße und Umkehr mit einem Täufer (das haben sie wiederum mit den Anhängern Johannes des Täufers gemeinsam, und nein, dafür dass der Essener gewesen wäre, gibt es auch keine Hinweise).
Mr. Burns hat folgendes geschrieben: | Feindesliebe |
Mr. Burns hat folgendes geschrieben: | hasse deinen Feind, Jesus zitiert es ausdrücklich, um seine allgemeine Liebe zu eröffnen |
Ja was denn nun? Ist das eine Gemeinsamkeit oder sagte Jesus das Gegenteil wie die Gemeinderegel? Da wäre schon eine Entscheidung angesagt. Und dass Jesus hier einen ziemlich allgemeinen Satz zitiert, der auch in einer Qumranschrift vorkommt, sagt noch nicht viel aus: So einen Satz kann er sonstwoher haben.
Mr. Burns hat folgendes geschrieben: | Beschimpfungen der etablierten Parteien
Gemeinschaftskasse, Gütergemeinschaft
Bestimmung per Los(12. Jünger nach Judastod
Keine Opfer,
Schwören nicht, das Wort gilt aber |
Nun gut, das sind zum Teil echte Gemeinsamkeiten (Gütergemeinschaft, aber bei beiden Gruppen ja nur begrenzt). Inwieweit diese tragen, sei aber noch dahingestellt. Eine gewisse Kritik am Schwören dürfte es mW zB auch bei vielen Phariärn gegebn haben. Losentscheid dürfte wohl auch sonst bei einigen Gruppen bekannt sein (und kommt ja auch im AT vor).
Und die Opferkritik leitet sich mE ganz unterschiedlich her: Die Leute der Qumran-Schriften opfern mW nicht, weil sie den aktuellen Tempelkult für häretisch halten, seit dort keine Zadokiden mehr als Hohepriester amtieren; die Jesusanhänger haben generell eine gewisse kritische Distanz zum Tempelkult als Heilsweg. Dass die frühe Christen, soweit sie Juden waren, in Jerusalem gar nicht am Tempelkult teilnahmen, ist aber keineswegs sicher (vgl. Apg 21).
Mr. Burns hat folgendes geschrieben: | ... aus Qumran Funde weiß man, sie hatten kleine Gemeinden in der Wüste, ... |
Es steht heute eigentlich wieder sehr in Frage, ob die Qumranfunde überhaupt etwas mit den von Josephus erwähnten Essenern zu tun haben.
Mr. Burns hat folgendes geschrieben: | Eine Gemeinde wurde Damaskus genannt, Paulus und sein Lichtwunder der Bekehrung, könnte einen Aufenthalt bei den Essener belegen, ... |
Du sprichst von der angeredeten Gruppe in der Damaskusschrift, nehme ich an. Nun gut, diese Schrift kenne ich inhaltlich nicht, ist aber auch egal, denn: Es ist ausgeschlossen, dass mit "Damaskus" im Zusammenhang mit Paulus etwas anderes als die Stadt gemeint ist. Das ergibt sich nicht nur aus der - ja relativ späten und historisch nicht ganz so verlässlichen (das dürfte nun gerade für legendarisches wie die konkrete Ausgestaltung des Damaskuserlebnisses inkl. Lichterscheinung gelten) - Apostelgeschichte, sondern auch schon aus Gal 1,17 und v.a. 2Kor 11,32f. Einen Hinweis auf eine andere spezielle jüdische Sondergruppe außer den Pharisäern, zu denen Paulus sich früher zählte, und den Jesusanhängern, zu denen er sich jetzt rechnet, gibt es dagegen schlicht nicht.
Mr. Burns hat folgendes geschrieben: | Auch hat man von den Essenern mit ihrem Dualismus, einen leichteren Hinweg zum frühchristlichen Marcionismus, der ein wichtigen Teil des Christentums ausmachte, der Königspriester Melchisedek, dem Abraham opferte und Brot und Wein und zehnt an dem Höchsten Gott abtratt, hätten Marcion die Überzeugung gebracht, der Höchste sei ein anderer als Jahwe, der andere Opfer erwartet, Marcion muss nah an dem Urchristentum dranliegen, da er die Briefe Paulus hatte, die bei den Hebräern Jesus selbst, als Priester im Range Melchizadok ansehen. |
Der Dualismus Marcions ist aber mW ein völlig anderer als der der Qumranschriften, indem er nämlich den Gott des Alten Testaments als Gegenspieler des Gotts Jesu sieht. Das halte ich geradezu für absolut unvereinbar.
Mr. Burns hat folgendes geschrieben: | seine Angaben zu Frauen passen eins A zu der Vorurteilsvollen Esseneransicht über das schwache Geschlecht als untreu. |
s. o.
Mr. Burns hat folgendes geschrieben: | Sie hatten feste Regeln und waren gut strukturiert, Älteste nach Zugehörigkeit und Jünger auf Probe, eine ihrer Gemeinderegel besagte, |
Das ist ja nun gerade ein definitiver Unterschied zu Jesus und seinen Jüngern. Und in den frühchristlichen Gemeinden bilden sich Strukturen auch erst langsam heraus, wie man den Paulusbriefen entnehmen kann.
Mr. Burns hat folgendes geschrieben: | während des jüdischen Krieges sind Essener beteiligt ...
|
... und Jesusanhänger nicht.
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Der beste Beleg für die Nähe von Essener und Jesusanhängern/frühen Christen ist allerdings der hier:
Mr. Burns hat folgendes geschrieben: | Auch werden die Essener nicht im NT genannt, ... |
Da muss ich mich wohl geschlagen geben.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Mr. Burns Be careful with superglue
Anmeldungsdatum: 09.12.2008 Beiträge: 329
Wohnort: Berg. Gladb.
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(#1347750) Verfasst am: 22.08.2009, 20:54 Titel: |
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tillich
Aus Qumran ist die Gemeinderegel der Essener bekannt, zusammen mit auführlichen Beschreibungen Josephus und Philon, sieht man eine Sekte sehr ähnlich des Christentums, der heilige Geist und co. kann jeder mal lesen, selbst einige Ausdrücke sind bei Christus bekannt:
http://www.qumran.org/js/qumran/hss/1qs
Ich denke, dass das NT nach dem Fall des Tempels erst erdacht wurde, mit Errinerungen und Dogmen eines Juden, der zu den Essener gehörte oder der diese als Vorblid für sein Gebäude nutzte, von Josephus abschreibt und sich was mit dem AT zusammenreimt, Jahrzehnte nach dem möglichen Tod des Wanderrabbis, um den Fall des Tempels zu erklären, so ztun als sei das Christentum real ist da was schwierig, hingegen sind die Essener belegt, lange vor Jesus, waren verbreitet und entwickelten sich, ein Teil hatte Kinder aber die Angst vor Frauen ist wohl im NT nicht nur bei einer Stelle anzutreffen.
Also auf Suche nach Erklärungen ist aktuell diese Sekte vortrefflich, vieles passt als Ideengeber für das Christentum, dafür darf man das NT aber nicht als wahre Geschichte auffassen sondern als späteres Gedankengebäude religiöser Menschen, in großen Erklärungsnöte, möglicherweise hat der erste Schreiber von Josephus über die Essener erfahren, hier kommen sie in helles Licht daher, tolle Philosophie, beste Propheten, liebende Gemeinschaften, Josephus gibt hier viele Parallelen vor, der jüdische Krieg hat da einige Stellen zu den Essener zu bieten, hast Du die gelesen?
Der erste Evangelist(Markus?) schreibt die Jesus-Biographie als anonymer Schreiber, das ist also keiner der 12 Jünger, die Augenzeugen waren, es ist ein theologisches Gebäude mit Moses als Vorbild, symbolischen Zahlen und Erfüllung von Prophezeihungen, Wunder und Zeichen, um das AT gezielt zu erfüllen. Viel passt halt auf die Essenersekte, als hätte man in Christus ein Lehrer der Gerechtigkeit, seine Jünger Räte, ihre Armenspeisungen Erfüllungen der Gemeinderegeln, Landverkauf zugunsten der Gemeinde, Bestätigung der Prophezeihungen, Moses, Engel, böse Pharisäer, heiliger Geist, man müsste auf alles einzeln eingehen, teilweise kein Problem, anderes muss ich bei dir abstreiten und man wird sich nicht einig, jedenfalls passen die Essener sehr gut.
Jesus sagt wie Moses: Diese sündige Generation, bei Moses gibts 40 Jahre Wüste, hier 40 Jahre Aufstände(Josephus), diese Schriften sind nach dem Fall des Tempels entstanden. Da seine Zerstörung verschwiegen wird, nur dunkel prophezeit, muss man sich überlegen, was der Fall des Tempels für Juden bedeutete, Exil, Sklaverei, Existenzkampf, fehlender Messias, unerfüllte Schriften und scheitern des Jahwe und seines Volkes, was geht in denen vor, die gerade ihr Heiligtum verloren haben und ihre Religion verlieren werden, wenn keiner etwas zaubert.
Jesus punktet hier und wird an Synagogen im Exil, von Juden für Juden missioniert, nur ein Teil nimmt ihn an, Heiden nehmen ihn an, von den Essener hat Josephus die letzten Errinerungen, die retten sich scheinbar nicht, nach dem Fall des Tempels, hört man nie wieder was von denen, vielleicht war es deren Konstrukt? Wieder geschlagen, verstehst Du wie es ein Kreis bildet, Essener fallen nach dem Fall des Tempels weg, tauchen nicht im NT auf?
Jesus beschreibt wie der Tempel eine Räuberhölle geworden ist, das macht ihn für Jahwe unrein, er wird unnötig, Jesus sagt sein Fall voraus: Es wird kein Stein auf den anderen bleiben, auch die Passagen wo er das Weltende ankündigt, sehe ich als Ankündigung des Unglücks, also die Wahrheit hier zu suchen wäre verkehrt, man muss symbolisch denken, rückdatiert und nicht eine Verbreitung durch Mission bis an die Grenzen der Erde von Anfang an, sondern durch den Exil und Wirren ausgelöst, uminterpretiert also, zu jüdischen Siedlungsgebiete am Mittelmeer gelangt, wo der Fall des Tempels auch eine theologische Erklärung bedurfte.
Durch Josephus ist das Problem teilweise ähnlich gelöst, Gott hat die Römer als Werkzeuge gebraucht, er existiert weiter, das NT hat hier mehr zu bieten, das AT als unbedingte Vorlage, Gott leitet alles und hat ein Ersatzbund im Ärmel, der noch einfacher einzuhalten ist, als der erste Bund. In diesem theologischen Gebäude passen die Essener als Vorchristen sehr gut, besser als andere Gruppen, einiges passt scheinbar nicht, mit ein bisschen guten Willen aber schon, ist die Frage ob man der Idee nachfolgt.
Die Parallelen sind Teil der Erklärung, sind Größer als bei anderen jüdische Richtungen, ihre Gesamtheit sagt da viel aus, ich habe aber keine Jahre Zeit, zwischen Josephus, Qumran, Neutestamentarische Schriften und andere Sekten, genaue Vergleiche anzustellen und es zu dokumentieren, das würde noch was dauern, jedenfalls sehe ich Deine Bedenken nicht sehr stichhaltig, die lassen sich auch erklären, die Evangelien sind nach dem Fall des Tempels entstanden, als neues Heil für ein Volk ohne Land, Tempel und Priester.
3 Priester sollen mit 12 Räte das Volk leiten, diese Räte werden durch das Los gezogen, Jesus wird unterschwellig als Priester dargestellt, der Brotbrechzeremonien leitet und Reinigungen ausführt, nimmt Sünden weg und heilt, Dämonen austreibt. Der 12. Jünger wird ausgelost, als Judas verstarb, woanders sind 12 lebende Personen als Jünger und Richter nicht bekannt, bei der Frage der Jünger nach ihren lohn, sollen sie die Völker richten, ich denke die 12 Räte der Essener wären da stichhaltig, wozu wird sonst ein 12ter per Los gezogen, von den 12 Aposteln gibt es nichts greifbares, eigentlich müsste man über die am Meisten wissen, von denen müssten Schriften übrig sein...
Also ich kann da richtig was damit anfangen, Deine Einwände versteh ich, aber die sind schwammig, hast Du Josephus Bellum(jüdischer Krieg) gelesen?
_________________ Als Jesus nackt auf dem Kreuz verstarb, leerte sich sein Darm mit dem letzten Abendmahl auf seine Füße. Aus ästhetischen Gründen trägt er daher auf alle Darstellungen eine Windel.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22285
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(#1347798) Verfasst am: 22.08.2009, 23:30 Titel: |
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Mr. Burns hat folgendes geschrieben: | Aus Qumran ist die Gemeinderegel der Essener bekannt ... |
Schon hier bist du zu voreilig. Aus den Höhlen bei Qumran ist eine Schrift bekannt, die Gemeinderegel genannt wird. Weder ein Bezug zu Qumran noch zu den Essenern ist unumstritten, denn beides wird im Text nicht genannt (die Rollen müssen ja nicht zu einer dort lebenden Gruppe gehört haben, sondern könnten dort zB in kriegszeiten deponiert worden sein). Und auch dass Qumran eine essenische Siedlung gewesen sei, ist durchaus umstritten.
Mr. Burns hat folgendes geschrieben: | ... zusammen mit auführlichen Beschreibungen Josephus und Philon, sieht man eine Sekte sehr ähnlich des Christentums, der heilige Geist und co. ... |
Nein. Wie oben an deinen Beispielen gezeigt: Man sieht - ob die in der antiken Literatur erwähnten Essener und die Gruppe der Gemeinderegel nun dieselbe Gruppe sind oder zwei verschiedene - Gruppen, deren Ähnlichkeit keinesfalls über diejenige hinausgeht, die zu erwarten ist, weil sie nun mal beide zum Judentum gehören bzw. daraus hervorgehen.
Das gilt auch für manches, was du jetzt schreibst, aber ich mach's nicht noch mal.
Mr. Burns hat folgendes geschrieben: | Ich denke, dass das NT nach dem Fall des Tempels erst erdacht wurde, mit Errinerungen und Dogmen eines Juden, der zu den Essener gehörte oder der diese als Vorblid für sein Gebäude nutzte, von Josephus abschreibt und sich was mit dem AT zusammenreimt, Jahrzehnte nach dem möglichen Tod des Wanderrabbis, um den Fall des Tempels zu erklären, so ztun als sei das Christentum real ist da was schwierig, hingegen sind die Essener belegt, lange vor Jesus, waren verbreitet und entwickelten sich, ein Teil hatte Kinder aber die Angst vor Frauen ist wohl im NT nicht nur bei einer Stelle anzutreffen.
Also auf Suche nach Erklärungen ist aktuell diese Sekte vortrefflich, vieles passt als Ideengeber für das Christentum, dafür darf man das NT aber nicht als wahre Geschichte auffassen sondern als späteres Gedankengebäude religiöser Menschen, ... |
Dazu musst du das komplette NT zu reiner Erfindung erklären. Theoretisch kann man bezüglich antiker Literatur natürlich auch in der Tat fast alles behaupten. Aber dazu musst du eben einerseits einer so großen Schriftengruppe wie dem NT, bei dem die darin geschilderten Ereignisse sich einerseits zu einem guten Teil plausibel in die sonst bekannte Historie einordnen lassen und in denen sich andererseits die geschichtliche Entwicklung zT auch spiegelt (in den idR als echt angesehenen Paulusbriefen Röm, 1/2Kor, Gal, Phil, Phlm zB findet sich keine Spur einer Reflexion der Tempelzerstörung, in den späteren Evangelien dagegen durchaus), jeglichen historischen Gehalt absprechen.
Und dafür musst du andererseits stattdessen anderen Quellen höheren historischen Wert für die Erklärung der Entstehung des frühen Christentums einräumen, wobei 1. diese anderen Quellen keinerlei eindeutig identifizierbaren Bezug zum NT haben (zB Namen, identifizierbare historische Ereignisse o.dgl.), es 2. auch keinerlei eindeutigen Bezug des NT zu den Essenern gibt, 3. die nicht eindeutigen Bezüge, nämlich die von dir angeführten Ähnlichkeiten, sich viel einfacher durch die gemeinsame Verwurzelung im Judentum erklären lassen, und 4. diesen Ähnlichkeiten auch ganz klare Unterschiede gegenüberstehen.
Bei dieser Quellenlage ist die Vermutung der Herkunft des Christentums von den Essenern her nicht einmal wilde Spekulation bei schlechter Quellenlage, sondern freie Fiktion gegen die Quellenlage.
Mr. Burns hat folgendes geschrieben: | ... Josephus gibt hier viele Parallelen vor, der jüdische Krieg hat da einige Stellen zu den Essener zu bieten, hast Du die gelesen? |
Den ganzen Josepgus nein, Auszüge zu jüdischen Gruppen im 1. Jh., also auch den Essenern, ja (ist allerdings schon ne Weile her).
Mr. Burns hat folgendes geschrieben: | Der erste Evangelist(Markus?) schreibt die Jesus-Biographie als anonymer Schreiber, das ist also keiner der 12 Jünger, die Augenzeugen waren, es ist ein theologisches Gebäude mit Moses als Vorbild, symbolischen Zahlen und Erfüllung von Prophezeihungen, Wunder und Zeichen, um das AT gezielt zu erfüllen. |
Naja, das mit der gezielten Erfüllung von Prophezeiungen trifft noch eher bei Matthäus als bei Markus zu, aber im Groben ist das nicht ganz verkehrt. Nur: Warum sollte das eher auf die Essener hinweisen als auf eine Gruppe, die von Jüngern des Jesus von Nazareth herstammt? Oder dass dieser Jesus selbst von den Essenern herkäme?
Mr. Burns hat folgendes geschrieben: | Jesus punktet hier und wird an Synagogen im Exil, von Juden für Juden missioniert, nur ein Teil nimmt ihn an, Heiden nehmen ihn an, ... |
Dito.
Mr. Burns hat folgendes geschrieben: | ... von den Essener hat Josephus die letzten Errinerungen, die retten sich scheinbar nicht, nach dem Fall des Tempels, hört man nie wieder was von denen, vielleicht war es deren Konstrukt? Wieder geschlagen, verstehst Du wie es ein Kreis bildet, Essener fallen nach dem Fall des Tempels weg, tauchen nicht im NT auf? |
Äh ... nun, die Essener scheinen laut in der Geschichte um Jesus keine besondere Rolle zu spielen (anders als die Pharisäer und die Sadduzäer), was sich aus ihrer Beschreibung bei Josephus als eher zurückgezogene Gruppe gut verstehen lässt. Und sie scheinen nach dem Fall des Tempels insgesamt auch aus der jüdischen Geschichte zu verschwinden (wie die Sadduzäer).
Nur welcher Kreis sich da schließen soll sehe ich nicht - ich sehe nur, dass NT und Essener schlicht und einfach nichts miteinander zu tun haben außer ihrer gemeinsamen Verwurzelung im Judentum.
Mr. Burns hat folgendes geschrieben: | Jesus beschreibt wie der Tempel eine Räuberhölle geworden ist, das macht ihn für Jahwe unrein, er wird unnötig, Jesus sagt sein Fall voraus: Es wird kein Stein auf den anderen bleiben, auch die Passagen wo er das Weltende ankündigt, sehe ich als Ankündigung des Unglücks, also die Wahrheit hier zu suchen wäre verkehrt, man muss symbolisch denken, rückdatiert und nicht eine Verbreitung durch Mission bis an die Grenzen der Erde von Anfang an, sondern durch den Exil und Wirren ausgelöst, uminterpretiert also, zu jüdischen Siedlungsgebiete am Mittelmeer gelangt, wo der Fall des Tempels auch eine theologische Erklärung bedurfte. |
Nun man könnte auch einfach sagen: Jesus und seine Anhänger haben Tempelkritik geübt (das gab es im Judentum!) und waren u.a. deshalb von seinem Untergang inhaltlich nicht mitbetroffen und haben ihn gut überstanden (naja, ein paar passende rückdatierte Weissagungen mögen dazugekommen sein) - wie das entstehende rabbinische Judentum auch, das von Gruppen herkommt, für die Thora und Synagoge wichtiger waren als der Tempel.
Scheint mir die sparsamere Erklärung zu sein. Zumal man dafür nicht die Überlieferungen, die es für eine Ausbreitung der Christusbewegung weit vor dem Untergang des Tempels gibt, wegerklären muss.
Mr. Burns hat folgendes geschrieben: | In diesem theologischen Gebäude passen die Essener als Vorchristen sehr gut, besser als andere Gruppen, einiges passt scheinbar nicht, mit ein bisschen guten Willen aber schon, ist die Frage ob man der Idee nachfolgt. |
Nein. Sie passen eher schlecht, es gibt keine wirklich plausiblen Hinweise auf sie (s.o.), und vor allem: Sie sind als "Vorchristen" vollkommen überflüssig. Eine Entstehung der Jesusbewegung aus dem Kontakt mit den Gruppen, die im NT auch tatsählich erwähnt sind (Johannes der Täufer und seine Anhänger, Pharisäer, und einfach das Judentum ganz allgemein) ist vollkommen hinreichend.
Mr. Burns hat folgendes geschrieben: | 3 Priester sollen mit 12 Räte das Volk leiten, diese Räte werden durch das Los gezogen, Jesus wird unterschwellig als Priester dargestellt, der Brotbrechzeremonien leitet und Reinigungen ausführt, nimmt Sünden weg und heilt, Dämonen austreibt. Der 12. Jünger wird ausgelost, als Judas verstarb, woanders sind 12 lebende Personen als Jünger und Richter nicht bekannt, bei der Frage der Jünger nach ihren lohn, sollen sie die Völker richten, ich denke die 12 Räte der Essener wären da stichhaltig, wozu wird sonst ein 12ter per Los gezogen, von den 12 Aposteln gibt es nichts greifbares, eigentlich müsste man über die am Meisten wissen, von denen müssten Schriften übrig sein... |
Da fehlen dann ja schon mal die drei (bzw., wenn Jesus einer wäre, die beiden anderen) Priester. Aber Jesus ist eben nach Ausweis des NT kein Priester - eine entsprechende Stilisierung seiner mythologischen Rolle kommt zwar bei Paulus und Johannes, aber es gibt keinerlei Hinweis darauf, dass er es der Herkunft nach gewesen wäre, und die Schreiber der Evangelien haben eine Menge so stilisiert, dass es das erfüllte, worauf es ihnen theologisch ankam (die Geburt in Bethlehem zum Beispiel). Eine priesterliche Herkunft Jesu gehörte aber offensichtlich nicht dazu. Auf die korrekte Herkunft der Priester kam es den Qumrachleuten aber nun gerade an. Rituelles Brotbrechen ist nun überhaupt nichts ungewöhnliches (und ich weiß gar nicht, ob sie bei den Essenern eine Rolle spielten), priesterlich ist daran aber nichts. Berichte von kultisch-rituellen Reinigungen, die Jesus durchgeführt hätte, gibt es dagegen nicht (die Fußwaschung Lk 13 ist zwar eine symbolische andlung, die sich aber nicht auf eine kultische Handlung, sondern auf einen ganz alltäglichen Dienst bezieht). Die Sündenvergebung, die Jesus zuspricht, zeichnet sich gerade dadurch aus, dass sie nicht an den priesterlichen Kult gebunden ist. Usw.
Und dass es einen Zwölferkreis von herausgehobenen Jüngern gibt (anfangs nicht = Apostel!, vgl. 1Kor 15, 5 vs. 7), ob schon von Jesus eingesetzt oder nicht, ist leicht als Rückgriff auf die 12 Stämme Israels zu verstehen - ganz ohne Essener.
Und schließlich: Warum hätte es von ihnen eigene Schriftzeugnisse geben "müssen"? Es gibt solche Zeugnisse nicht, sogar die Personenlisten sind in den Evangelien unterschiedlich - daraus kann man schließen, dass sie in der Urgemeinde bald keine besonders herausgehobene Rolle mehr gespielt haben, das ist aber auch alles.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1347809) Verfasst am: 23.08.2009, 01:28 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Baukunst ist sicher faszinierend. Aber sie basierte immer in der Antike auf das Übelste mit Sklavenarbeit. An der Römer Hände klebt ebenso Blut. |
Bedenke aber, daß das Christentum über die größte Zeit seiner Existenz Sklaverei theologisch rechtfertigte (hl. Thomas von Aquin, Luther, div. Päpste) und sogar in sehr großem Maßstab selbst betrieb, bis der Papst es ca. 1840 verbot (meines Wissens). |
Das erstaunt mich, denn zur Zeit der erwähnten Autoren gab es in Europa keine Sklaverei im klassischen Sinn. Thomas von Aquin widerspricht deiner Darstellung hier: Link
Auch hier: Die Natur sieht keine Unfreiheit vor.
Link
Seite 398 / 399
Die menschliche Vernunft sei die Grundlage der menschlichen Ordnung, die auch Unfreiheit vorsieht. Das ist keine theologische Begründung der Unfreiheit.
Luther gebraucht in seiner Übersetzung häufig das Wort 'Knechtschaft', was eine gewisse Nähe zur Sklaverei zu haben schien, dennoch ein anderes Feudales Institut des Mittelalters darstellte, dass von der Sklaverei klar zu unterscheiden ist.
Siehe http://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/details/quelle/WIBI/zeichen/k/referenz/23712///cache/38e80bb5c9/
Sihe auch:
Zitat: | Im frühen Mittelalter trieben Turkvölker wie die Chasaren und germanische Völker wie die Waräger und die Wikinger im europäischen und orientalischen Raum Handel mit Kriegsgefangenen und Sklaven. In Sachsen und im Ostfrankenreich entstand nach kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Slawen ein gut organisierter und sehr umfangreicher Handel mit slawischen Sklaven. Mit der Christianisierung ging die Sklaverei in hochmittelalterlichen Mitteleuropa, wo es Christen verboten war, andere Christen als Sklaven zu verkaufen oder zu erwerben, zurück. |
http://de.wikipedia.org/wiki/Sklaverei#Geschichte_der_Sklaverei
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Sklaverei
Sklaverei war keineswegs christlich stets gerechtfertigt:
Zitat: | ... wurden aber nicht nur von nichtchristlichen Händlern geraubt, sondern jahrhundertelang auch von den Kaufleuten der italienischen Seerepubliken, insbesondere Genua und Venedig, sowie von Katalanen nach Ägypten verkauft, sodass wiederholt Päpste den Handel mit christlichen Sklaven zu verbieten versuchten, so etwa Klemens V. und Martin V. (vgl. Davidson, S. 34). |
Die Abschaffung der Sklaverei ging allerdings nicht auf eine Initiative des Papstes zurück, sondern auf eine Bewegung, die in England unter den Quäkern ihren Ausgang nahm.
http://de.wikipedia.org/wiki/Abolitionismus
http://de.wikipedia.org/wiki/William_Wilberforce
Links gekürzt, Heizöl.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1347810) Verfasst am: 23.08.2009, 01:52 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Baukunst ist sicher faszinierend. Aber sie basierte immer in der Antike auf das Übelste mit Sklavenarbeit. An der Römer Hände klebt ebenso Blut. |
Bedenke aber, daß das Christentum über die größte Zeit seiner Existenz Sklaverei theologisch rechtfertigte (hl. Thomas von Aquin, Luther, div. Päpste) und sogar in sehr großem Maßstab selbst betrieb, bis der Papst es ca. 1840 verbot (meines Wissens). |
Das Hervorgehobene hätte ich gerne noch belegt.
Im Falle der Pyramidenbauten ist es ja höchstwahrscheinlich totaler Quatsch, aber da bullshitlancer gerne Worte k(g)laubt: das war ja auch Altertum und nicht Antike. |
Ich sprach tatsächlich von der Antike. Was führt dich zu derartigen Ausfälllen?
Siehe
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Sklaverei
Der massive Einsatz von Sklaven zum Bau der Monumente wurde uns von den Führern bei einer Romreise vermittelt. Die Monumente wurden zumeist in einer überraschend kurzen Bauzeit erstellt. Vermutlich hältst du aber Reiseführer als weniger zureichende Quellen ,,, aber vielleicht eher das:
Link
Link gekürzt, Heizöl.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1347824) Verfasst am: 23.08.2009, 04:07 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Baukunst ist sicher faszinierend. Aber sie basierte immer in der Antike auf das Übelste mit Sklavenarbeit. An der Römer Hände klebt ebenso Blut. |
Bedenke aber, daß das Christentum über die größte Zeit seiner Existenz Sklaverei theologisch rechtfertigte (hl. Thomas von Aquin, Luther, div. Päpste) und sogar in sehr großem Maßstab selbst betrieb, bis der Papst es ca. 1840 verbot (meines Wissens). |
Das Hervorgehobene hätte ich gerne noch belegt.
Im Falle der Pyramidenbauten ist es ja höchstwahrscheinlich totaler Quatsch, aber da bullshitlancer gerne Worte k(g)laubt: das war ja auch Altertum und nicht Antike. |
Ich sprach tatsächlich von der Antike. Was führt dich zu derartigen Ausfälllen? |
Die schlichte Tatsache, dass du immer Scheisse schreibst, dass es immer Zeitverschwendung ist, dir zu antworten und du immer simpel und einfach rumnervst.
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der kleine Fritz registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.06.2005 Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde
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(#1347832) Verfasst am: 23.08.2009, 08:20 Titel: |
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Nosemann hat folgendes geschrieben: | Die schlichte Tatsache, dass du immer Scheisse schreibst, dass es immer Zeitverschwendung ist, dir zu antworten und du immer simpel und einfach rumnervst. |
Tja, warum läßt du dich von ballancer immer wieder zu Antworten provozieren???
_________________ und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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Mr. Burns Be careful with superglue
Anmeldungsdatum: 09.12.2008 Beiträge: 329
Wohnort: Berg. Gladb.
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(#1347842) Verfasst am: 23.08.2009, 10:11 Titel: |
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tillich
Darüber müsste man Bücher schreiben, die Gegenseite noch mehr...
Die Gemeinderegel ist wohl essenisch, und in Qumran gefunden worden, zig Orte umfasst das Fundgebiet, zig Höhlen, oft nicht zuzuordnen vorher die Fragment kommen, alles ist hier umstritten, die Übersetzung auch, aber man kann daraus schon Schlüsse ziehen, wenn Du die Gemeinderegel anderen zuordnen willst ok, aber dann fällt mein Kartenhaus nicht in sich zusammen, die positiven Ausführungen des Josephus über die Essener passen da doch sehr gut.
Ob es Jesuse vor dem Tempelfall gab ist belegt, reine Erfindung ist zu weit gedacht, ein Konstrukt mit Errinerungen an einen gottgeleiteten, bei Josephus zum Beispiel, gab es einen Jesus Imitator, der dem Nachfolger Moses(Josua) beim Einzug ins heilge Lang nachmachte, er wollte über bilblische Etapen ein Menschenmenge bis nach Jerusalem führen, den Jordan teilen, die Römer verjagen.
Josephus hat Hohepriester namens Jesus, Feinde/Verräter Judas, auch beschreibt Josephus den See Genezareth sehr genau, er schildert Ausseinandersetzung mit einem Jesus der Galiläer, ein Räuberführer, eine Episode schildert wie seine Gruppe auf dem See Genezareth endet, wo ihre Fischerboote durch römische Flösse vernichtet werden, sowas hätten die Gehirne der Theologen zu dem Gesamtkonstrukt Jesus verleitet, diese hätten nach dem Fall des Tempels in Josephus eine wichtige Quelle gehabt.
Dafür sollte man allerdings den Josephus lesen, den jüd. Krieg unbedingt, vieles davon ist auch gelogen und widerspricht sich, Überteibungen und Aussparungen, aber seine Beschreibungen der Vorgänge, zeigen vieles genauer als das zeitgleiche NT auch in gr. geschrieben, auch die Könige und ihre Mätzchen, zeigen ein Fehlen an Christen dafür zi irrgegeleitete, jeder Verführer hatte seine Rott, zig falsche Propheten, Schwierigkeiten im Judentum untereinander, Königsnachfolgerstreit, Aufstände, Feindschaften und Krieg, was das nette NT alles auslässt um seinen Mann zu verkaufen, der aus dem Nichts kommt und Tote erweckt, zig tausende heilt, ohne bei den Juden als Messias beachtet worden zu sein.
Josephus schreibt wie Herodes Köpfe herumschickte(Johannes der Täufer wird auch erwähnt), wie bei Streitigkeiten 2 Parteien nach Rom geschickt werden(Paulus wird alleine geschickt), er erzählt wie Unruhen zu der Ausweisung der Römer aus Rom führte, wer wann Prokurator war, die Zeitangaben finden sich alle bei ihm, als hätten die Evangelienschreiber sich an ihm orientiert, die in der gleichen Sprache, zur gleichen Zeit schrieben, da gibt es zig Hinweise.
Worauf ich bei Josephus hinauswill, er schildert den Fall des Tempels und das hat sicher jeden Juden im Exil interessiert, seine Sichtweise reichte jedoch nicht aus, um Jahwe und diese Episode zu erklären, ein neuer Bund wäre theologisch unverzichtbar und er war als Verräter und röm. Günstling vielleicht unbeliebt, er ist aber eine Gute Quelle meiner Meinung nach und für Teile des NT benutzt worden, bei lukanische Schriften bestimmt, um den historischen Kontext zu geben, da gibt es viele Hinweise, die man auch ablehnen kann.
Fiktion ist leider schon das Judentum, hier bei den Sekten kann man also dabei bleiben, auch ist viel verloren gegangen, absichtlich verbrannt worden, Apokryphe Schriften sollten dann auch miteinbezogen werden und würden andere Schlüsse bringen, aber mit Josephus Angaben der Zeit(Bellum), seine Essener Beschreibungen, die Tora mit Propheten und etwas religiöse Fantasie, entsteht Jesus und sein NT von ganz alleine, ein jüdisches Werk, basierend auf jüdische Glauben, was sich später zu getrennten Christen entwickelte, wurde als sofortige Heidenmission verkauft. Ob jetzt 20 passende Attribute der Essener zu den späteren Christen passen und 5 ihr widersprechen, die Essener und deren Beschreibung passt besser als andere Sekten, ansonsten Mysterienkulte aus Persien aber da gibts weniger Hinweise.
Von den Jüngern weiß man nicht viel, die ändern ihre Namen, scheinen Jesus Statisten zu sein, werden als Briefe und Evangelienschreiber benutzt, die sind gegen Paulus nichtig, die 12 haben für ihre Mission wenig hinterlassen, Petrus wird als Bischof von Rom gefeiert, taucht aber in keiner Liste auf, die übrige Welt weiß nichts von dem, Plagiate wollen ihm einen besonderen Tod anhängen, während Judas sein Evangelium hat, mit konträren Ansichten.
Klar ist da wenig, nur dass die offizielle Version erdichtet ist. Wenn es eine Rückdatierte Geschichte ist, dafür gibt es zig Hinweise, was man aus dem AT kennt, wo Moses Sachen sagt, die er nicht gewusst haben kann(bis auf den heutigen Tag), dann kann man für damalige Juden einen Zeitpunkt finden, andem dieser neue Bund mit dieser wunderlichen Figur schriftlich fixiert wirklich Sinn macht, warum sollte man sonst diesen Mann als Messias feiern, als schon andere Sekten(Essener) ähnliches auslebten?
Der Fall des Tempels, dieser war unrein geworden(eine Räuberhöhle), Christos war wohl ein Sklavename, den man auch Juden gab, ein neuer Bund ohne Tempel und Land, kein Priester nötig, für Verfolgte bis an die Grenzen der Erde gedacht, ist für die Überlebenden extrem wichtig gewesen, die Ausbreitung über jüdische Siedlungen im Mittelmeerraum als Hinweis, es wäre eine symbolische Geschichte, die als Vorbild die Essener nimmt, die sich lieben, freidliebend sind, Gerechtigkeit lieben, Sklaverei verachten, aus den Alten Schriften neues hervorzaubern, Moses und Elija aus der Versenkung retten, Dämonenaustreiben, Prophezeihen können alles Heilen, den Teufel besiegen, Jahwe erneuern, seine ewige Liebe bestätigen, sein Opfern seines Sohnes für die Menschen...
Alles friede freude Eierkuchen, im Exil, in Konkurrenz zum bestehenden Judentum, unter Verfolgung von Bösen Teufelskinder, ohne Land, ohne Tempel und Priester, ohne Beschneidung(war danach verboten), dafür mit viel Glaube, wissen um erwartetes Martyrium, leid und unterdrückung...
Die Wahrheit ist jedenfalls nicht drin, andere Lösungsansätze seh ich zur Zeit nicht, vordatierte Schriften, keine Augenzeugenberichte, zuviel wunderliches, fehlende Beweise anderer Autoren, Evangelienschreiber werden als Jünger ausgegeben, Josephus wird ein weiser Jesu untergeschoben, der Versuch falsche Lehren zu säubern und diese als immer schon richtige zu verkaufen...
Es war bis zu einem bestimmten punkt jüdisch und profitierte von Fall des Tempels, aber hier ist einiges möglich und vieles wird unbekannt bleiben, wer weiß also, ich bleib an den Essener dran, das Christentum als Fortführung der Essener ist wirklich möglich, oder ist ein Abklatch davon.
_________________ Als Jesus nackt auf dem Kreuz verstarb, leerte sich sein Darm mit dem letzten Abendmahl auf seine Füße. Aus ästhetischen Gründen trägt er daher auf alle Darstellungen eine Windel.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1347850) Verfasst am: 23.08.2009, 11:10 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Bedenke aber, daß das Christentum über die größte Zeit seiner Existenz Sklaverei theologisch rechtfertigte (hl. Thomas von Aquin, Luther, div. Päpste) und sogar in sehr großem Maßstab selbst betrieb, bis der Papst es ca. 1840 verbot (meines Wissens). | Das erstaunt mich, denn zur Zeit der erwähnten Autoren gab es in Europa keine Sklaverei im klassischen Sinn. Thomas von Aquin widerspricht deiner Darstellung hier: Link
Link gekürzt, Heizöl. |
Das ist ja gar nicht von TvA, sondern von einem gewissen Eggenberger, der über B.de las Casas schreibt, einen der ersten christlichen Sklavereigegner, der wiederum sich auf TvA bezieht. Eggenberger dazu: "Man könnte meinen, Las Casas versuche nur eine Absicherung seiner These durch eine bekannte Autorität".
ballancer hat folgendes geschrieben: | [link] Die menschliche Vernunft sei die Grundlage der menschlichen Ordnung, die auch Unfreiheit vorsieht. Das ist keine theologische Begründung der Unfreiheit. |
Hierzu ist zuallererst mal zu sagen, daß TvA strikt zwischen "Freien" und "Sklaven" trennt. Letztere gelten wie Tiere. Das zeigt sein Menschenbild, welches ja in der christlichen Religion und auch in der christlichen Theologie eine zentrale Rolle einimmt, gerade in der moderneren Theologie. Des weiteren stimmt es zwar, daß TvA naturrechtlich argumentiert, aber dazu muß man wissen, das TvA die Natur wiederum als gottgewollte Ordnung verstand und daran in seinen Schriften auch kaum Zweifel ließ. Übrigens wurde in Theologenkreisen häufig "richtiges" und "falsches" Naturrecht unterschieden, und diese Unterscheidung u.a. mit der Bibel begründet, etwa mit 1 Kor 7,20-22, wo steht, man solle sich damit abfinden, von Gott als Knecht berufen zu sein.
Man kann sich also vielleicht darüber streiten, ob das eine stichfeste theologische Begründung ist, aber es ist jedenfalls eine theologische Rechtfertigung und Unbedenklichkeitsbescheinigung.
Naja, in Deinem eigenen Link unter 2.1 steht:
Zitat: | "Die soziale Stellung als Sklave oder Sklavin (→ Sklaverei) entspricht am engsten dem, was Luther mit „Knechtschaft“ wiedergibt. Allen unterschiedlichen Formen von Sklaverei (zeitlich befristete Schuldsklaverei, Sklaverei infolge von Kriegsgefangenschaft, „hausgeborene Sklaven“ usw.) ist die völlige Abhängigkeit vom Herren oder der Herrin gemeinsam." |
ballancer hat folgendes geschrieben: | Sihe auch:
Zitat: | Im frühen Mittelalter trieben Turkvölker wie die Chasaren und germanische Völker wie die Waräger und die Wikinger im europäischen und orientalischen Raum Handel mit Kriegsgefangenen und Sklaven. In Sachsen und im Ostfrankenreich entstand nach kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Slawen ein gut organisierter und sehr umfangreicher Handel mit slawischen Sklaven. Mit der Christianisierung ging die Sklaverei in hochmittelalterlichen Mitteleuropa, wo es Christen verboten war, andere Christen als Sklaven zu verkaufen oder zu erwerben, zurück. |
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Die Sklavenhaltung von Nichtchristen und Nichteuropäern, jeweils durch Christen, dauerte jedoch viel länger an. Der Papst legitimierte 1452 die Sklaverei noch einmal explizit. Erst im 16. Jhdt. begann man (auch in der Kirche), Indianer & Co. als Menschen anzusehen, und es dauerte noch bis 1839, bis auch der Kirchenstaat (ich glaube als letzter europäischer Staat) die Sklaverei offiziell abschaffte.
ballancer hat folgendes geschrieben: | Die Abschaffung der Sklaverei ging allerdings nicht auf eine Initiative des Papstes zurück, sondern auf eine Bewegung, die in England unter den Quäkern ihren Ausgang nahm. |
Richtig, wobei auch in der französischen Revolution (Erklärung der Menschenrechte) etwa zeitgleich Ähnliches passierte und dann auch zu einer Abschaffung führte, leider führte Napoleon sie dann aber wieder ein.
Übrigens war es im ganz frühen Christentum Sklaven sogar möglich, Priester zu werden, allerdings wurde das dann sehr schnell abgeschafft, und schon der hl. Martin (von Tours) um das Jahr 350 soll ja selbst 20000 Sklaven besessen haben.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1348001) Verfasst am: 23.08.2009, 17:34 Titel: Re: Was genau sind Christen? |
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step hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Die Aspekte der gewaltsamen Verbreitung des christlichen Glaubens können unterschiedlich bewertet werden, Ich glaube nicht, dass diese das Christentum beförderten, sondern dass dies das Christentum behinderte, da es sich unglaubwürdig in den Augen jener machte, die von Zwang bedroht wurden. |
Diese Deutung spielt mE wenn überhaupt erst in neuester Zeit eine Rolle. Über den längsten Teil der letzten 2000 Jahre hinweg hing dagegen die Verbreitung massiv von der weltlichen Macht (der Kirche, aber auch der Staaten) ab. Könige ließen sich aufgrund militärischer Siege oder Niederlagen taufen und übernahmen die Religion gleich mit für ihr Volk. |
In dieser Pauschalierung ist es falsch. Denn die Entwicklung des Christentums war stets durch ein Aufbegehren gegen traditionelle Vorgaben bestimmt. Im Urchristentum war dies gegen eine römisch-griechische Kultur, gegen eine 'gottgegebene' jüdische Kultur etc. unter teilweise schweren Verfolgungen möglich. Erst im Jahr 311 wurde sie den anderen Religionen im Römischen Reich gleich gestellt.
Die Dispute innerhalb der kirchlichen Entwicklung machen deutlich, dass es oft um andere Inhalte als den Machterhalt ging. Und auch die Kirchengeschichte des 2. Jahrtausend ist vol davon, dass sich Reformer unter Lebensgefahren nicht scheuten, ihrem Gewissen zu folgen.
Dass das Christentum auch als gesellschaftsstabilisierende Funktion genutzt wurde, ist offensichtlich. Die so begründeten Traditionen mögen den öffentlichen Ordnungen genutzt haben oder nicht. Das allerdings ist nicht spezifisch für das Christentum, sondern ein Standardphänomen herrschender Weltanschauungen. Das Christentum war darum besonders, dass es sich nie vollständig vereinnahmen lassen ließ.
step hat folgendes geschrieben: | Und warum sind heute in Deutschland in manchen Orten die Menschen evangelisch, in anderen katholisch? Doch nicht wegen der Glaubwürdigkeit, sondern weil ihre Vorfahren z.B. im 30-jährigen Krieg zufällig dazu gezwungen wurden, gemäß "cuius regio, eius religio". Gilt auch genauso für Orthodoxie, Islam. |
Die These vom umfassenden Zwang wird nicht dadurch richtiger, dass sie ständig wiederholt wird. Unbestreitbar ist, dass sich Traditionen stabilisierten. Die Grundlage dieser, der Glaube, wird durch diese Betrachtung nicht zureichend charakterisiert.
step hat folgendes geschrieben: | Allgemein wurde die Religion in der Bevölkerung eher nicht nach philosophischer Konsistenz oder Glaubwürdigkeit beurteilt, sondern als gottgegeben, heilig und mächtig, und teilweise unverständlich. Auch die Auswahl der zentralen Bibelstellen war immer zeitgeistig, es ist ja überhaupt kein Problem, die Bibel so zu interpretieren, daß sie mit expansivem Machtstreben und Gewaltanwendung kompatibel ist. |
Was 'allgemein' galt, ist m.E. irrelevant, wenn es um die bedeutung einer Lehre geht. Wer die 'offizielle' Religion nicht reflektierte und für sich umsetzte, wird dies vielleicht mit einer anderen Lehre ebenso gemacht haben. Diese zählen nicht, und tragen auch nicht wesentlich zur Entwicklung des Christentums bei.
Was du als zeitgeistig ansiehst, mag aus deiner deterministischen Sicht wirksam sein. Ebenso zeitgeistig war dann die Aufklärung, der heute praktizierte Atheismus etc. Dann ist sicher Alles bedeutungslos. Die Massen hätten dann eben die atheistischen Dogmen geplappert .... Entscheidend ist für mich, was andere Menschen bewegt, was sie motiviert ... im Besonderen, was mich bewegt.
Wenn also diese Diskussion, die eigene Reflektion, irgend eine Bedeutung hat, dann die, dass wir selber Entscheidungen treffen.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1348019) Verfasst am: 23.08.2009, 18:21 Titel: |
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Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Kultur und Schrifttum ist ein eigenes Kapitel. Die Byzantiner waren religiöse Eiferer. |
Welche Byzantiner? Alle? |
Nein, Egon und Alfred nicht! Was für eine Frage! |
Klartext: Du behauptest, dass die Bevölkerung des oströmischen Reiches seit dem 4. Jahrhundert bis ins 15.Jahrhundert vollständig, oder zumindest Überwiegend religiöse Eiferer gewesen seien. Meinst du nicht dass diese Position eher albern ist? Oder willst du diese ernsthaft verteidigen?
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Theologische Differenzen wurden auch schon mal in Straßenschlachten ausgetragen. Der Bilderstreit im 8. und 9. Jh. hat unendliche Zerstörungen an Kulturgütern gebracht. Gleichzeitig waren die wenigen Überbleibsel der klassischen römischen Epoche (zum Bau von Konstantinopel hatten man das halbe Reich geplündert) Zeichen eines vergangenen goldenen Zeitalters, so daß manches unverstanden überdauert hat. Aber kein Vergleich mit der Pflege und Weiterentwicklung besonders der Wissenschaften im Bereich des Islam. |
Das ist doch purer Unsinn. Konstantinopel war über Jahrhunderte die intellektuelle Hauptstadt der Welt. Vor seiner Unterwerfung hatten Antiochia und Alexandria einen vergleichbaren Ruf. Rom war schon im 4. Jahrhundert eher ein Schatten der Geschichte und fiel schließlich durch Einflüsse der Völkerwanderung. |
Lilie: Byzanz, 1999
"Konstantinopel - das "neue Rom",... das Last und Ehre Roms übernahm: die Tochter, die die erschöpfte Mutter ablöste. ... So wirkt Byzanz, trotz aller Veränderungen im einzelnen, insgesamt statisch: Es bleibt zeit seiner Existenz auf die Vergangenheit fixiert. ... Byzanz versuchte um so verzweifelter, die Vergangenheit wiederzubeleben, um sich seiner Identität zu versichern, je trostloser die zeitgenössische Realität wurde." |
Es wirkt schon eher belustigend, die 575 Seiten des Ralph-Johannes Lilie auf dieses Urteil zu reduzieren, in dem der Autor versucht, einen Gesamteindruck zusammenzufassen. Dagegen:
Klappentext 'Byzanz' hat folgendes geschrieben: |
Byzanz hat große historische Wirkungsmächtigkeit für das Abendland, weit über politische und militärische Gegebenheiten hinaus. Außerdem war Byzanz die große christliche Vormacht am südöstlichen Rand des christlichen Europa, die die Grenzen des Christentums gegen die fast ununterbrochenen Angriffe der Nomadenvölker aus dem Steppengebiet nördlich des Schwarzen Meers und gegen die muslimischen Araber und später gegen die Türken verteidigte. Die Christianisierung des Balkans und Russlands ging von Byzanz aus und hat die Geschichte und Kultur dieser Völker bis heute nachhaltig geprägt. Ohne Byzanz wüssten wir kaum etwas von dem antiken griechischen Schrifttum, das die Byzantiner erhalten haben, immer wieder kopierten und weitergaben, ... |
Hier wird die Rolle für die Geistesgeschichte angerissen, die wohl weniger zu deinen Thesen passt. Warum sollten diese 'religiösen Eiferer' ihr leben damit verschwenden, heidnisches Schriftgut zu bewahren?
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Das mit der Menschenwürde hättest du am liebsten wieder! Byzanz war eine theokratische Diktatur. Bis auf die großen Magnaten waren alle Menschen quasi Leibeigene. Ein Leben galt nichts, und war auch für hohe Adlige schnell vorbei, wenn man sich die falschen zum Feind machte. Das galt auch für die Kaiser selbst, von denen nur wenige im Bett gestorben sind. Von Nika-Aufstand mit seinen 30.000 Opfern habe ich ja schon gesprochen. |
In einer rund 800 jährigen Geschichte eines Weltreiches gab es einen Aufstand, der blutig niedergeschlagen wurde. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Nika-Aufstand
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Nicht nur bei Wikipedia schauen. Peter Schreiner: Konstantinopel. 2007
"Die Schichtung des Volkes hat Unruhen geradezu provoziert ... Mit besonderer Häufigkeit begegnet man solchen Unruhen ... zwischen dem 5. und dem 7. Jahrhundert, als sie von den ... sogenannten Zirkusparteien angefacht .. wurden. ... Erst angesichts äußerer Bedrohungen des Reiches ... nahmen auch die Volksaufstände ab." S. 68 |
Passt zwar zu den Verweisen auf Wikipedia (wo sollte da eine andere Darstellung sein?) ... aber nicht zu deiner These von den 'religiösen Eiferern' .
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Die Hagia Sophia ist ein phantastisches Bauwerk, sicherlich, so wie die ganze Stadt fasziniert. Steine zu berühren, die 1500 Jahre alt sind, und immer noch eine solche Kuppel tragen. ...Aber sie wäre eines besseren Glaubens wert gewesen. Es gibt ein Gotteshaus, daß mich viel mehr beeindruckt. Es ist älter, steht in Rom, und war allen Göttern geweiht: Der Pantheon des Hadrian. |
Baukunst ist sicher faszinierend. Aber sie basierte immer in der Antike auf das Übelste mit Sklavenarbeit. An der Römer Hände klebt ebenso Blut. |
Die Sklaverei der Antike entspricht der Leibeigenschaft von Mittelalter und der Lohnsklaverei der Neuzeit. Erst die Maschinen haben schwere körperliche Arbeit ersetzt. Großartige Bauwerke aber wurden von gut bezahlten Facharbeitern errichtet, ob die Pyramiden oder die Tempel der Antike oder die Kathedralen des Mittelalters. |
Auch diese Darstellung ist offensichtlich so stark verallgemeinernd, dass sie nur noch als falsch zu bezeichnen ist.
1. Das Charakteristische der Sklaverei ist nicht das Abhängigkeitsverhältnis oder die Dienstverpflichtung, sondern die weitgehende Rechtlosigkeit, mit der Produktionsverhältnisse zu Lasten der Arbeitenden durchgesetzt wurden.
Es ist darum im Allgemeinen nicht zulässig, einen heutigen 1-Euro-Jobber mit einem antiken Sklaven zu vergleichen, auch wenn beide unter gesellschaflichem Druck standen, Arbeiten durchzuführen. Das Institut und Rechtsstellung unterschieden sich jedoch erheblich. Dein Ansatz, hier nicht zu differenzieren, mag eine gute Erklärung abgeben, warum es so lange brauchte, die Sklaverei abzuschaffen.
2. Die antike Gesellschaft stützte sich zu weiten Teilen auf das Institut der Sklaverei. Bedeutende Teile der Werktätigen waren weitgehend rechtlos. Man mag diesen bedauerlichen Umstand als eine Voraussetzung ansehen, dass sich Kultur, Baukunst und Geistesgeschichte hatten sich entwickeln können. Man kommt dennoch nicht umhin, die antike Sklaverei einschließlich ihrer Schrecken als prägenden Wirtschaftsfaktor anzusehen.
3. Gerade die Baumonumente erforderten wegen der nicht vorhandenen Mechanisierung große Mengen an Menschen, die mit Muskelkraft arbeiten verrichteten, die heute leistungsstarke Maschinen unterstützen. Ohne Frage waren äußerst versierte Handwerker, Vorarbeiter etc. erforderlich, aber ein Großteil der Arbeit wurde von Hilfskräften erledigt, der die Knochenarbeit zum Schicksal wurde.
Im Gegensatz zu mittelalterlichen Bauwerken, die Jahrhunderte zur Fertigstellung benötigten (Kölner Dom und andere), wurden die Baumonumente vergleichbaren Umfanges unter den bauwütigen Kaisern innerhalb weniger Jahre hochgezogen. Mehrfach wurde das antike Rom großflächig umgestaltet. Was das an Arbeitskraft-Bedarf bedeutete, lässt sich kaum abschätzen. Da rekrutieren sich eben nicht nur freie Experten für Bautechnik, sondern es wurden große Kriegszüge losgetreten, um genügend Geld und Sklaven zu erbeuten. Das ist der Klartext, wenn es heißt "Trajan" Gebäude errichtete:
Zitat: | Das Wasserleitungssystem wurde ausgebaut und renoviert. Die im Jahr 109 fertiggestellte und fast 60 Kilometer lange Wasserleitung Aqua Traiana führte aus der Gegend des Lago di Bracciano im Norden Roms Wasser in den Stadtteil rechts des Tiber. Mit der Aqua Traiana band Trajan die sozial eher schlecht gestellten Wohnviertel der Regio Transtiberim an die Wasserversorgung an. Bis zum Jahr 109 entstanden Thermen von bisher unbekannten Ausmaßen. Die in der Nähe der Vergnügungsbauten des Kolosseums, des Ludus Magnus und der Titusthermen errichteten Trajansthermen übertrafen die Größe der Titusthermen um das Vierfache.[38] Dabei wurde auch der Großteil von Neros Goldenem Haus überbaut.
...
Der monumentalste Baukomplex war allerdings das Forum Traiani, das Trajan zwischen 107 und 113 durch den Architekten Apollodor von Damaskus errichten ließ. Mit einer Länge von 300 und einer Breite von 185 Metern übertraf es alle bisherigen Kaiserforen in Rom beträchtlich. |
In 4 Jahren wird in Deutschland selten ein Umgehungsstraße um eine Kleinstadt fertig, trotz Einsatz hochmechanisierter PS-starker Maschinen ...
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#1348042) Verfasst am: 23.08.2009, 19:03 Titel: |
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Drei kurze Anmerkungen dazu:
1. Lies von Lilie nicht nur den Klappentext. Die Byzantiner waren in gewisser Weise schizophren. Sie verstanden sich einerseits als das Römische Reich, nicht nur etwa dessen Nachfolger, sondern das Reich selbst: Basileia ton Rhomaion. Daher ihre Wertschätzung der heidnischen Antike, die sich u.a. in der Bewahrung vieler alter Schriften äußerte. Und gleichzeitig die Orthodoxie, die dazu in krassem Gegensatz stand. Ein Beispiel zur politischen Bedeutung theologischer Differenzen in Konstantinopel war der Streit um die Monophysiten. Es gab zwei wichtige Zirkusparteien zur Zeit des Justinian, die Blauen und die Grünen. Die Grünen waren Monophysiten, die Blauen nicht. Justinian war der Neffen von Justin, den die Blauen an die Macht gebracht hatten und er verfolgte die Monophysiten, wie auch andere, die er als Ketzer verstand. Das war die Vorgeschichte des Nika-Aufstandes.
2. Zur Baukunst der Römer. Die außergewöhnlichen Bauleistungen beruhten eben nicht nur auf dem Einsatz von Sklaven, sondern vor allem auf dem Einsatz von etwas, daß unserem Gußbeton ziemlich ähnlich ist. Sie mauerten hohle Mauern und gossen sie dann aus. Sehr effektiv und haltbar. Ich meine, daß auch das Collosseum unter Vespasian und Titus so gebaut wurde.
3. Zu den Sklaven: Das Charakteristische der Sklaverei ist ihre Rechtlosikeit, in Rom aber immer verbunden mit der Möglichkeit, freigelassen zu werden. Und innerhalb der Sklaven gab es gewaltige soziale Unterschiede. Feld- und Bergbausklaven hatten geringe bis gar keine Chancen, Haushaltsklaven konnten, je nach Status des Hausherren bis in hohe Ämter aufsteigen.
Mein Vergleich von Sklaverei und Lohnarbeit fand nicht in einem abstrakten Reich der Ideen statt, sondern in der wirklichen Welt. Man betrachte nur die Lebensbedingungen der Baumwollsklaven in den Südstaaten der USA vor und nach der Sklavenbefreiung. Oder die Lebensbedingungen der Industriearbeiter im Europa während des 19. Jh.
_________________ "Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."
Friedrich Nietzsche
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1348065) Verfasst am: 23.08.2009, 19:37 Titel: Re: Was genau sind Christen? |
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Yogosh hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Es gab keine vergleichbare Geistesgeschichte außerhalb des christlichen Kulturkreises. Und das, obwohl manche Kulturen durchaus bessere Startvoraussetzungen hatten. Alte Kulturen in Indien und China waren zu weiten Teilen weiter entwickelt ... und erstarrten. Der Islam übernahm ebenfalls viel vom kulturellen Erbe der Antike, der Inder ... und ließ es verfallen. |
Was für ein Glück für uns, dass das Christentum so revolutionär und progressiv ist und uns mit fliegenden Fahnen aus dem dunklen Mittelalter geführt hat. |
Welches 'dunkles Mittelalter' ?
Die etwas plumpe Polemik der Aufklärung, das Mittelalter abzuwerten, sollte doch mittlerweile überwunden sein.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1348085) Verfasst am: 23.08.2009, 20:00 Titel: Re: Was genau sind Christen? |
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Frank hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Da gab es schon erhebliche Unterschied. Ein Mysterienkult hat eine völlig andere Bewandnis als eine äußerst komplexe Lehre, die durch ethisches und karitatives Verhalten auffiel, und intllektuell einen einzigartigen Anreiz des Denkens bot. |
"eine äußerst komplexe Lehre"
Wenn man "Komplex" mit verworren ersetzt, wird ein Schuh daraus. Selbst für Eure monotheistischen Glaubensbrüder im Islam ist das in diesem Thread angerissene Trinitätsproblem verworren und nicht streng monotheistisch. |
Man mag über die Trinität denken was man will, eine geistige Herausforderung war es definitiv, egal wie man dazu stand.
Das es Menschen gab, die diese Lehre damals wie heute ablehnten, ist wohl kein Geheimnis. Es gab jedoch keine Parallele in der Geistesgeschichte. Und darauf kommt es mir hier an.
Frank hat folgendes geschrieben: | "die durch ethisches und karitatives Verhalten auffiel"
Über Ethik lässt sich trefflich streiten. Karitatives Verhalten gibt/gab es auch im Islam, im Nationalsozialismus, und wohl auch bei den Freibeutern. |
Ich beziehe mich auf: http://de.wikipedia.org/wiki/Julian_Apostata#Ein_fehlgeschlagenes_Projekt_.E2.80.93_Julians_heidnische_.E2.80.9EReichskirche.E2.80.9C
Zitat: | Vor allem im Bereich der karitativen Maßnahmen wollte Julian ein Konkurrenzmodell zum Christentum aufbauen. Sein Konzept konnte aber im heidnischen Teil der Bevölkerung kaum Fuß fassen. Die von ihm ernannten Oberpriester konnten in der kurzen Zeit ihrer Tätigkeit keine Autorität gewinnen, die mit der Macht der christlichen Bischöfe vergleichbar wäre. |
Es kommt letztlich nicht darauf an, was du oder ich für karritativ beeindruckend halte, sondern wie die Zeitgenossen dieser Epochen die unterschiedlichen Gruppierungen sahen, und wohin sie sich wandten.
Frank hat folgendes geschrieben: | "intllektuell einen einzigartigen Anreiz des Denkens bot"
Nun, dem Christentum haben wir die Auslöschung des kulturellen Erbes der Antike zu verdanken. Das Christentum ist für mich eine verworrene Lehre, die eher etwas für Psychiater ist, als ein Anreiz zum philosophischen Denken. |
Das ist wohl eher dein Problem als das der Menschen dieser Zeit. Die Historiker vertreten unterschiedliche Ansichten. Die Ansicht, dass das Christentum kulturzersetzend war (Bergmeier), ist eher als extreme Außenseiter-Position gegenüber der Mehrheit, die das Christentum eher als kulturfördernd einschätzten.
Vielleicht finde ich mal Zeit, den zitierten Thread zu kommentieren ...
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1348092) Verfasst am: 23.08.2009, 20:07 Titel: Re: Was genau sind Christen? |
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Surata hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: |
Es gab keine vergleichbare Geistesgeschichte außerhalb des christlichen Kulturkreises. |
Klar, die Welt besteht ja auch nur aus Europa, und auch das gibts erst seit 2000 Jahren. |
Wenn du das meinst, dann beraubst du dich der Möglichkeit, meine These zu überprüfen.
Versuche es doch mal in Japan. Die konnten schon vor Tausenden von Jahren hervorragende Schwerter schmieden. Mit der Industrialisierung, Demokratie, Wissenschaft etc. klappte es aber erst, seit die Europäer die entscheidenden Impulse setzten. ...
Vielleicht wirst du bei den Chinesen oder Indern eher fündig? Oder die Inkas / Mayas? Die Kultur der Khmer?
Ich wäre wirklich daran interessiert, eine Kultur zu finden, die so nachhaltig die Geistesgeschichte befruchtet hat wie die Christliche.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1348102) Verfasst am: 23.08.2009, 20:15 Titel: |
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Frank hat folgendes geschrieben: |
Aber sie lehnen die Trinität, welche vom Konzil von Chalzedon definiert wurde, ab.
Frank hat folgendes geschrieben: |
Zitat: |
Die Armenische Kirche lehrt, dass die dritte Person der Trinität (d. h. Dreieinigkeit), der Heilige Geist, nur vom Vater hervorgeht und lehnt die Lehre der Philioquie ab, womit behauptet wird, dass der Hl. Geist sowohl vom Vater als auch vom Sohn hervorgeht. Dies war eine der Hauptgründe, die zur Kirchenspaltung vom 1054 geführt hat.
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Der Streitpunkt war offenbar, von wem der imaginäre "Heilige Geist" ausgeht. |
Das Thema der Trinität war im 4. Jahrhundert bereits durch.
Chalzedon beschäftigte sich mit den Nachwirkungen des Nestorianismus und mit den Miaphysiten aus Alexandria. Das sind rein christologische Themen, die eben die Frage nach Jesus als Gott und Mensch zugleich stellt.
Die Position der Armenier ist absolut im Rahmen der christlichen Kirchen. Einen wirklichen Grund der Kirchenspaltung kann ich in dem angeführten Punkt nicht erkennen. Bestenfalls einen Anlass.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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Mr Schnuffi Faule Schäfer haben gute Hunde.
Anmeldungsdatum: 18.02.2007 Beiträge: 827
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(#1348111) Verfasst am: 23.08.2009, 20:24 Titel: Re: Was genau sind Christen? |
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[quote="ballancer" postid=1348092] [quote="Surata" postid=1347594] ballancer hat folgendes geschrieben: |
....
Ich wäre wirklich daran interessiert, eine Kultur zu finden, die so nachhaltig die Geistesgeschichte befruchtet hat wie die Christliche. |
Griechenland?
_________________ Das Leben ist ein Hund, mal schwarz mal weiß mal kunterbunt
"Kleine pubertierende Mädchen, alte senile Weiber und Christen reden also meistens nicht, um Nachrichten und Informationen zu übermitteln, sondern nur um ihre Stimmung zu steigern! " Bondy, verschollene Userin
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Frank registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.07.2003 Beiträge: 6643
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(#1348114) Verfasst am: 23.08.2009, 20:36 Titel: Re: Was genau sind Christen? |
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Die Römische Kultur vor Konstantin? Das Römisches Recht!
Zuletzt bearbeitet von Frank am 23.08.2009, 20:40, insgesamt einmal bearbeitet |
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Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
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(#1348115) Verfasst am: 23.08.2009, 20:36 Titel: Re: Was genau sind Christen? |
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[quote="Mr Schnuffi" postid=1348111] [quote="ballancer" postid=1348092] Surata hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: |
....
Ich wäre wirklich daran interessiert, eine Kultur zu finden, die so nachhaltig die Geistesgeschichte befruchtet hat wie die Christliche. |
Griechenland? |
und China.
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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jagy Herb Derpington III.
Anmeldungsdatum: 26.11.2006 Beiträge: 7275
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(#1348116) Verfasst am: 23.08.2009, 20:37 Titel: Re: Was genau sind Christen? |
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Mr Schnuffi hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: |
....
Ich wäre wirklich daran interessiert, eine Kultur zu finden, die so nachhaltig die Geistesgeschichte befruchtet hat wie die Christliche. |
Griechenland? |
Frag ich mich auch, warum Balla diese so ignoriert. Insbesondere die Vorsokratiker haben einiges geleistet.
_________________ INGLIP HAS BEEN SUMMONED - IT HAS BEGUN!
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