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Hatiora sukkulent
Anmeldungsdatum: 16.09.2012 Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt
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(#1790819) Verfasst am: 27.10.2012, 19:51 Titel: |
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Michael:
And you just gotta remember, Sparky - no matter what they tell you - you can *never* have too much sugar.
_________________ "Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26473
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1790839) Verfasst am: 27.10.2012, 21:27 Titel: |
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Hatiora hat folgendes geschrieben: | Michael:
And you just gotta remember, Sparky - no matter what they tell you - you can *never* have too much sugar.
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Erinnert mich an einen Nachkriegsvers (Entschuldigung an Ahriman, dass ich den nicht für ihn gelassen hab)
An Zucker sparen? Grundverkehrt.
Zucker schad' nix, Zucker nährt.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1790858) Verfasst am: 27.10.2012, 22:43 Titel: |
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mat-in hat folgendes geschrieben: | Mal neu neue Frage in die Runde: Was ist der Evolutive Vorteil davon, daß wir alle auf Coca Cola und Süßspeisen abfahren, wo doch Obst viel gesünder wäre? Das muß doch einen Sinn machen und evolutiv einen Vorteil haben? |
Zucker ist ein sehr wertvoller Nährstoff und war bis in entwicklungsgeschichtlich allerjuengster Zeit fuer unsere Vorfahren erstens Mangelware und zweitens sehr oft mit anderen wertvollen Nährstoffen wie z.B. Vitaminen zusammen anzutreffen. Deshalb war es fuer unsere Vorfahren von Vorteil wenn sie bei dem Genuss suesser Nahrung einen Lustgewinn verspürten, der sie noch einmal besonders motivierte sich bei der Suche nach suesser Nahrung besonders anzustrengen.
Heutzutage, in Zeiten der schier unbegrenzten Verfügbarkeit von reinem Zucker, ist die Vorliebe des Menschen fuer Süßes, vor allem in den westlichen Ueberflussgesellschaften, eher ein Nachteil, weil sich viele Leute regelrecht mit Suessigkeiten krank fressen.
_________________ Defund the gender police!!
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1790859) Verfasst am: 27.10.2012, 22:45 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Jo, ich muss hier Spektiker zustimmen. Religiosität ist <s>ein</s> kein (edit!) biologisches Merkmal, allemal das Potential zur Religiosität und das würde ich stark als Nebenwirkung anderer Merkmale wie bspw. Kreativität ansehen. |
Nicht nur biologische Merkmale unterliegen einer Evolution, sondern auch kulturelle!
_________________ Defund the gender police!!
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I.R auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.10.2006 Beiträge: 9142
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(#1790868) Verfasst am: 28.10.2012, 00:14 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Jo, ich muss hier Spektiker zustimmen. Religiosität ist <s>ein</s> kein (edit!) biologisches Merkmal, allemal das Potential zur Religiosität und das würde ich stark als Nebenwirkung anderer Merkmale wie bspw. Kreativität ansehen. |
Nicht nur biologische Merkmale unterliegen einer Evolution, sondern auch kulturelle! |
Deshalb hast Du keine Kinder, stimmt's?
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1790892) Verfasst am: 28.10.2012, 08:33 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Nicht nur biologische Merkmale unterliegen einer Evolution, sondern auch kulturelle! |
Jaja, wann immer sich etwas entwickelt, bezeichnet es der Lateiner als Evolution.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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mat-in registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.12.2011 Beiträge: 782
Wohnort: Heidelberg
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(#1790894) Verfasst am: 28.10.2012, 09:35 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | mat-in hat folgendes geschrieben: | Mal neu neue Frage in die Runde: Was ist der Evolutive Vorteil davon, daß wir alle auf Coca Cola und Süßspeisen abfahren, wo doch Obst viel gesünder wäre? Das muß doch einen Sinn machen und evolutiv einen Vorteil haben? |
Zucker ist ein sehr wertvoller Nährstoff und war bis in entwicklungsgeschichtlich allerjuengster Zeit fuer unsere Vorfahren erstens Mangelware und zweitens sehr oft mit anderen wertvollen Nährstoffen wie z.B. Vitaminen zusammen anzutreffen. [..]
Heutzutage, in Zeiten der schier unbegrenzten Verfügbarkeit von reinem Zucker, ist die Vorliebe des Menschen fuer Süßes, vor allem in den westlichen Ueberflussgesellschaften, eher ein Nachteil, weil sich viele Leute regelrecht mit Suessigkeiten krank fressen. | Ganz genau! Und eben so verhält es sich mit:
Sinn für Gemeinschaft / Familienzusammenhalt -> Was früher mal das Überleben der Gruppe förderte wird heute okkupiert mit Iden wie: Bruder blabla, Familie der Gläubigen, Gemeinsame Erlebnisse, ein Vater der immer da ist, selbst nach dem Tod und immer zuhört, ...
Unserem Belohnungsystem -> Was früher dafür sorgte daß wir positive Dinge wiederholen (Fortpflanzen, Essen suchen, ...) wir heute überschattet von: Jede Belohnung ist mickrig, gegen eine ewig währende Belohnung / Bestrafung im Jenseits)...
Absichtsdetektion / Entkoppelte Wahrnehmung -> Was früher sehr sinnvoll war um herauszufinden ob die Büsche im Wind rascheln oder wegen eines Raubtiers oder was uns geholfen hat einzuschätzen ob unser Gegenüber plant, uns im Schlaf einen Stein über den Kopf zu hauen oder doch nur den Steinring um das Lagerfeuer zu verstärken, wenn er mit einem Stein aus dem Wald zurück kommt... sehen wir einen "göttlichen Plan" oder lassen ihn uns von anderen einreden.
...ich finde das Konzept extrem einleuchtend und bisher habe ich keine "funktion" oder "vorteil" von Religion gefunden, der nicht etwas benutzt, was nicht schon in anderem Zusammenhang benutzt wird. Religion überlebt nicht, weil sie vorteilhaft ist, sondern weil sie Systeme die Vorteilhaft sind mit über-Reizen versieht und diese übernimmt.
Mit früher meine ich in diesem Zusammenhang nicht, daß diese Systeme heute ihre Arbeit nicht mehr tun, Absichtsdetektion funktioniert wunderbar, aber die schleppen alle etwas huckepack mit", daß kann so weit gehen, daß dann ein Selbstmordattentäter das Leben aufgibt für eine Belohnung im Jenseit und seine Biologische Familie mit sprengt für seine Glaubensfamilie...
_________________ Holz ist ein nachwachsender Rohstoff - auch in den Köpfen der Leute.
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Gingko biloba registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.06.2008 Beiträge: 22
Wohnort: Tharandt
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(#1790899) Verfasst am: 28.10.2012, 10:15 Titel: |
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Ich glaube nicht, dass die Nichtgläubigen die Ressourcen besser nutzen können als den religiösen Menschen. Es gibt genüge Beispiel für die Verschwendungssucht, die nicht mit Religionen zu tun haben. Ich denke gerade an Stuttgart 21.
_________________ Taub, aber nicht sprachlos!
Lesen gefährdet die Dummheit!
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26473
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1790971) Verfasst am: 28.10.2012, 14:38 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Nicht nur biologische Merkmale unterliegen einer Evolution, sondern auch kulturelle! |
Jaja, wann immer sich etwas entwickelt, bezeichnet es der Lateiner als Evolution. |
Ich bin ja nicht unbedingt ein bb-Fan, aber wenn Du Evolution nicht biologisch genetisch auffasst, sondern systemtheoretisch, und das kann man gut begründen - ich habe das hier auch schon ganz schlicht gemacht, bzw. auf den Mem-Thread verwiesen, wo wir uns länger mit dieser Frage beschäftigt haben.
Ansonsten weiß der Latriniker natürlich, dass E-Volution in Wirklichkeit Aus-Wickelung heißt. Weihnachtsgeschenke werden deshalb bei uns immer evoluiert. Und deshalb kann ja bei der Evolution auch nichts Neues entstehen. Das war immer schon mit im Paket. Frag die Creazzis!.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1790981) Verfasst am: 28.10.2012, 15:07 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Nicht nur biologische Merkmale unterliegen einer Evolution, sondern auch kulturelle! | Jaja, wann immer sich etwas entwickelt, bezeichnet es der Lateiner als Evolution. |
Ich bin ja nicht unbedingt ein bb-Fan, aber wenn Du Evolution nicht biologisch genetisch auffasst, sondern systemtheoretisch, und das kann man gut begründen - ich habe das hier auch schon ganz schlicht gemacht, bzw. auf den Mem-Thread verwiesen, wo wir uns länger mit dieser Frage beschäftigt haben. |
Na gut, also nicht ohne Bedenken gebe ich zu, daß auch nichtbiologische Merkmale "einer Evolution unterliegen können", wenn man diese ganz allgemein so versteht:
Evolution = zeitliche Entwicklung eines Merkmals in einer Population unter dem Einfluß, den dieses Merkmal und sein Umfeld auf seine Verbreitung hat.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1791012) Verfasst am: 28.10.2012, 16:44 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: |
Evolution = zeitliche Entwicklung eines Merkmals in einer Population unter dem Einfluß, den dieses Merkmal und sein Umfeld auf seine Verbreitung hat. |
Warum sollte man das noch Evolution nennen? Das ist doch nur irreführend.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26473
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1791016) Verfasst am: 28.10.2012, 17:00 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Nicht nur biologische Merkmale unterliegen einer Evolution, sondern auch kulturelle! | Jaja, wann immer sich etwas entwickelt, bezeichnet es der Lateiner als Evolution. |
Ich bin ja nicht unbedingt ein bb-Fan, aber wenn Du Evolution nicht biologisch genetisch auffasst, sondern systemtheoretisch, und das kann man gut begründen - ich habe das hier auch schon ganz schlicht gemacht, bzw. auf den Mem-Thread verwiesen, wo wir uns länger mit dieser Frage beschäftigt haben. |
Na gut, also nicht ohne Bedenken gebe ich zu, daß auch nichtbiologische Merkmale "einer Evolution unterliegen können", wenn man diese ganz allgemein so versteht:
Evolution = zeitliche Entwicklung eines Merkmals in einer Population unter dem Einfluß, den dieses Merkmal und sein Umfeld auf seine Verbreitung hat. | fett von mir
Es ist gar nicht so allgemein, verzichtet nur darauf, unbedingt ein lebendes Wesen als Objekt zu haben:
Wesentlich sind Reproduktionszyklen mit Variationen- Im Mem-Thread habe ich das folgendermaßen beschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben: | .....
Jede sich selbst reproduzierende Struktur, die Reproduktionsfehler zu- und damit ihre Entwicklungslinie verzweigen lässt, und die mit einer Endlichkeit ihrer Ausbreitungsmöglichkeiten kämpft, erfährt zwangsläufig durch diese Randbedingungen eine evolutionäre Entwicklung, d.h. bei der Kultur den Wettkampf ihrer eigenen Verzweigungen um die Ressource Mensch.
Die Selbstreproduktion der Kultur (meine Stegreifdefinition: Summe des gelebten Wissens einer Gesellschaft) geschieht hier nicht innerhalb eines Organismus, sondern über die Weitergabe (= Kopie) dieses Wissens von einer Trägergeneration an die nächste. Das heißt, hier liegt eine Struktur vor, die evoluiert. Die evoluieren muss.(s.o.)
.... |
Das ist schon etwas Anderes als der Missbrauch des Begriffes in Formulierungen wie "Evolution des Universums", mit dem zelig das dann vergleichen wollte.
fwo hat folgendes geschrieben: | .....
Ich rede nicht vom Universum, ich rede von Generationen schlechter Kopien im Wettbewerb um Ressourcen mit dem Ergebnis unterschiedlicher Anteile einzener Kopierlienien an der Gesamtheit bis hin zur Auslöschung einzelner Linien: Das genau ist Evolution. ... |
P.S. Gerade mal wieder das unrühmliche Ende dieses Threads gesehen. Trollerei vom Feinsten.
fwo
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1791018) Verfasst am: 28.10.2012, 17:06 Titel: |
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Aber Du nimmst explizit den Aspekt des "Survival of the fittest" heraus. Das ist bei der Anwendung im kulturellen Bereich auch notwendig, aber die Frage ist, warum man dann überhaupt noch von Evolution sprechen muss. Anders fraglich ist natürlich, inwieweit überhaupt von Selbstreproduktion gesprochen werden kann. Als Methapher mag das ja noch angehen, aber als tatsächliche Beschreibung eines Mechanismus ist es allenfalls irreführend...
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26473
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1791036) Verfasst am: 28.10.2012, 18:46 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Aber Du nimmst explizit den Aspekt des "Survival of the fittest" heraus. Das ist bei der Anwendung im kulturellen Bereich auch notwendig, aber die Frage ist, warum man dann überhaupt noch von Evolution sprechen muss. Anders fraglich ist natürlich, inwieweit überhaupt von Selbstreproduktion gesprochen werden kann. Als Methapher mag das ja noch angehen, aber als tatsächliche Beschreibung eines Mechanismus ist es allenfalls irreführend... |
Das sehe ich nicht so. Wir haben mit Mensch-Kultur zwar ein mehrstufiges System (, wobei man die Kultur ja auch wieder als hierarchisch beschreiben kann), so dass die Kultur erst dem Menschen die Reproduktion ermöglicht, damit er sie an die nächste Generation weitergebe, aber gleichzeitig enthält die Kultur selbst die Regeln, in denen sie weiterzugeben ist - Kultur umfasst ja mehr, als in den Beutel passt: Sprache, technisches Wissen, Religion, Moral usw. wobei wir nicht nur in der Moral eine Vorschrift für die Weitergabe haben, sondern einzelne Teilbereich haben eigene Reproduktionsregeln. Das ist genau das, was Luhman in seiner Systemtheorie dann Autopoiesis nennt. In welche Irre das führt und warum, müsstest Du schon genauer begründen.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Landei Gesinnungspolizist
Anmeldungsdatum: 27.02.2011 Beiträge: 1180
Wohnort: Sandersdorf-Brehna
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(#1791418) Verfasst am: 30.10.2012, 10:13 Titel: Re: Wieso wird Religiosität von der Evolution nicht bestraft |
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Hatiora hat folgendes geschrieben: | AlexJ hat folgendes geschrieben: | Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben: |
Es kursiert der Spruch, in einem abstürzenden Flugzeug gibt es keine Atheisten. Ich denke, da ist was dran. |
Mit dem Gedanken liegst du aber falsch. Selbst viele gläubige, die mit einer solchen Situation konfrontiert sehen(in der sie selber nur noch auf das Eintreten, eines sich bereits abzeichnenden Unglücks, warten können.) wenden sich nicht (und schon gar nicht automatisch) ihrer Religion als vermeintlichen Trost Spender(Nachleben) oder Hoffnung Bringer(Wunder) zu.
Es gibt verdammt viel mehr mit denen Menschen sich in einer solchen Zeit beschäftigen (und eventuell ablenken) können, Religion ist nur eine solche Beschäftigung und nicht mal eine Mehrheitsreaktion. |
Selbst wenn es sich um trivialere Anlässe als einen Flugzeugabsturz handelt, die angsteinflößend sind, wird man mich unter Umständen in der Gegend herumspringen und "ogottogottogott" murmeln hören. Warum? Naja, Fight-or-flight-Syndrom mit konditionierter Lautäußerung. Ich gehe in diesen Situationen nicht davon aus, dass irgendetwas Übernatürliches geschehen wird. Ich versuche einfach, Stress abzubauen. Mantras zu murmeln kann da helfen, oder auch andere Formen von ritualisierten Verhalten. |
Ich habe sie lange nicht mehr aufgesagt, aber für den Notfall gibt es die Litanei gegen die Furcht: "Ich darf mich nicht fürchten. Die Furcht tötet das Bewusstsein. Die Furcht führt zu völliger Zerstörung. Ich werde ihr ins Gesicht sehen. Sie soll mich völlig durchdringen. Und wenn sie von mir gegangen ist, wird nichts zurückbleiben. Nichts ausser mir."
_________________ Der Islam gehört auf den Müllhaufen der Geschichte. Diese Gotteslehre eines unmoralischen Beduinen ist ein verwesender Kadaver, der unser Leben vergiftet. (Kemal Atatürk)
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Naastika RL rulez<->auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.11.2003 Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen
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(#1791424) Verfasst am: 30.10.2012, 10:58 Titel: Re: Wieso wird Religiosität von der Evolution nicht bestraft |
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Landei hat folgendes geschrieben: |
Ich habe sie lange nicht mehr aufgesagt, aber für den Notfall gibt es die Litanei gegen die Furcht: "Ich darf mich nicht fürchten. Die Furcht tötet das Bewusstsein. Die Furcht führt zu völliger Zerstörung. Ich werde ihr ins Gesicht sehen. Sie soll mich völlig durchdringen. Und wenn sie von mir gegangen ist, wird nichts zurückbleiben. Nichts ausser mir."
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Ja, benutze ich auch ab und zu... Die Mädels sind schon irgendwie cool..
quote repariert. vrolijke
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Lisa vermatscht und benebelt
Anmeldungsdatum: 23.04.2011 Beiträge: 744
Wohnort: katholisches Kaff
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(#1791447) Verfasst am: 30.10.2012, 12:49 Titel: Re: Wieso wird Religiosität von der Evolution nicht bestraft |
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Naastika hat folgendes geschrieben: | Landei hat folgendes geschrieben: |
Ich habe sie lange nicht mehr aufgesagt, aber für den Notfall gibt es die Litanei gegen die Furcht: "Ich darf mich nicht fürchten. Die Furcht tötet das Bewusstsein. Die Furcht führt zu völliger Zerstörung. Ich werde ihr ins Gesicht sehen. Sie soll mich völlig durchdringen. Und wenn sie von mir gegangen ist, wird nichts zurückbleiben. Nichts ausser mir."
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Ja, benutze ich auch ab und zu... Die Mädels sind schon irgendwie cool.. |
ich glaube nicht, dass ich ein so langen Spruch in einer Paniksituation noch zustandebringen würde.
quote repariert. vrolijke
_________________ Warnung: der Beitrag kann aus Gründen der Leserlichkeit generisches Maskulinum enthalten.
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"Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen wie von Feuer, und sie setzten sich auf jeden einzelnen von ihnen." Apostelgeschichte 2.1
"Brennende Personen müssen Sie sofort löschen." Handbuch zur ersten Hilfe
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Naastika RL rulez<->auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.11.2003 Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen
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(#1791475) Verfasst am: 30.10.2012, 15:11 Titel: Re: Wieso wird Religiosität von der Evolution nicht bestraft |
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Lisa hat folgendes geschrieben: | Naastika hat folgendes geschrieben: | Landei hat folgendes geschrieben: |
Ich habe sie lange nicht mehr aufgesagt, aber für den Notfall gibt es die Litanei gegen die Furcht: "Ich darf mich nicht fürchten. Die Furcht tötet das Bewusstsein. Die Furcht führt zu völliger Zerstörung. Ich werde ihr ins Gesicht sehen. Sie soll mich völlig durchdringen. Und wenn sie von mir gegangen ist, wird nichts zurückbleiben. Nichts ausser mir."
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Ja, benutze ich auch ab und zu... Die Mädels sind schon irgendwie cool.. |
ich glaube nicht, dass ich ein so langen Spruch in einer Paniksituation noch zustandebringen würde.
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Oh, ich wette, beim Flugzeugabsturz meistbenutzt Wort lautet "Scheisse!", in der Sprache des jeweiligen Passagiers.
Die Litanei der Bene Gesserit ist schon etwas kontemplativer.
quote repariert. vrolijke
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1791494) Verfasst am: 30.10.2012, 18:36 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Aber Du nimmst explizit den Aspekt des "Survival of the fittest" heraus. Das ist bei der Anwendung im kulturellen Bereich auch notwendig, aber die Frage ist, warum man dann überhaupt noch von Evolution sprechen muss. Anders fraglich ist natürlich, inwieweit überhaupt von Selbstreproduktion gesprochen werden kann. Als Methapher mag das ja noch angehen, aber als tatsächliche Beschreibung eines Mechanismus ist es allenfalls irreführend... |
Das sehe ich nicht so. Wir haben mit Mensch-Kultur zwar ein mehrstufiges System (, wobei man die Kultur ja auch wieder als hierarchisch beschreiben kann), so dass die Kultur erst dem Menschen die Reproduktion ermöglicht, damit er sie an die nächste Generation weitergebe, aber gleichzeitig enthält die Kultur selbst die Regeln, in denen sie weiterzugeben ist - Kultur umfasst ja mehr, als in den Beutel passt: Sprache, technisches Wissen, Religion, Moral usw. wobei wir nicht nur in der Moral eine Vorschrift für die Weitergabe haben, sondern einzelne Teilbereich haben eigene Reproduktionsregeln. Das ist genau das, was Luhman in seiner Systemtheorie dann Autopoiesis nennt. In welche Irre das führt und warum, müsstest Du schon genauer begründen.
fwo |
So aehnlich sehe ich das auch.
Hinzu kommt, dass wir zumindest nicht voellig ausschliessen können, dass es auch fuer kulturelle Merkmale eine genetische Grundlage geben kann, die diese beeinflusst.
Wer kann denn z.B. mit Sicherheit sagen, dass Religiositaet nicht vielleicht doch auf irgendeine Art und Weise in unser Genom eingebaut ist?
Deshalb waere ich sehr vorsichtig damit eine stringente Trennlinie zwischen biologischer und kultureller Evolution zu ziehen. Diese beiden Phaenomene koennten am Ende viel enger miteinander verzahnt sein als wir dies heute fuer moeglich halten.
_________________ Defund the gender police!!
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1791500) Verfasst am: 30.10.2012, 19:40 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Wer kann denn z.B. mit Sicherheit sagen, dass Religiositaet nicht vielleicht doch auf irgendeine Art und Weise in unser Genom eingebaut ist? |
Wenn Du Religiosität weit genug definierst - zumindest einige wesentliche Bedingungen für Religosität sind sogar ziemlich sicher genetisch codiert:
- die Fähigkeit (und übertriebene Neigung), überall eine Ursache, ein System, einen Zweck zu erkennen
- Das Bedürfnis, seine Hordenhierarchie um ein imaginäres Alphamännchen, eine Beschützermutter usw. zu erweitern
- die Möglichkeit, Rauschzustände, Entgrenzungsillusionen usw. zu erleben
- ...
Man könnte sagen, da ist es nicht mehr weit bis zu einer prinitiven Religion ...
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1791502) Verfasst am: 30.10.2012, 19:45 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Wer kann denn z.B. mit Sicherheit sagen, dass Religiositaet nicht vielleicht doch auf irgendeine Art und Weise in unser Genom eingebaut ist? |
Wenn Du Religiosität weit genug definierst - zumindest einige wesentliche Bedingungen für Religosität sind sogar ziemlich sicher genetisch codiert:
- die Fähigkeit (und übertriebene Neigung), überall eine Ursache, ein System, einen Zweck zu erkennen
- Das Bedürfnis, seine Hordenhierarchie um ein imaginäres Alphamännchen, eine Beschützermutter usw. zu erweitern
- die Möglichkeit, Rauschzustände, Entgrenzungsillusionen usw. zu erleben
- ...
Man könnte sagen, da ist es nicht mehr weit bis zu einer prinitiven Religion ... |
Ich finde, das "primitiven" kannst getrost weglassen...
Oder? Sind sie eigentlich nicht alle.. primitiv?
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26473
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1791504) Verfasst am: 30.10.2012, 20:13 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Wer kann denn z.B. mit Sicherheit sagen, dass Religiositaet nicht vielleicht doch auf irgendeine Art und Weise in unser Genom eingebaut ist? |
Wenn Du Religiosität weit genug definierst - zumindest einige wesentliche Bedingungen für Religosität sind sogar ziemlich sicher genetisch codiert:
- die Fähigkeit (und übertriebene Neigung), überall eine Ursache, ein System, einen Zweck zu erkennen
- Das Bedürfnis, seine Hordenhierarchie um ein imaginäres Alphamännchen, eine Beschützermutter usw. zu erweitern
- die Möglichkeit, Rauschzustände, Entgrenzungsillusionen usw. zu erleben
- ...
Man könnte sagen, da ist es nicht mehr weit bis zu einer primitiven Religion ... |
Eine Auswirkung des kulturellen Wettbewerbs auf die biologische Evolution wäre zwar denkbar, wenn eine Kultur ursächlich für eine Gendrift verantwortlich wäre ... da bewegen wir uns allerdings in einem sehr hypothetischen Terrain. Solange ein derartiger Fall nicht in Sicht ist, würde ich das einfach auseinanderhalten.
@step: Ich habe da oben einen Punkt gefettet. Wo hast Du her, dass das genetisch begünstigt ist?
Gerade, wenn ich mir Naturreligionen ansehe, habe ich kein imaginäres Alphamännchen, sondern eine animistische Parallelwelt, die zwar Macht über uns hat, aber uns nicht vorgesetzt ist. Sie geben uns keine allgemeinen Regeln, sondern wollen nur persönlich besänftigt sein, um uns nicht zu schaden. Götter als Alphamännchen, die in alle Lebensbereiche hineinreden, unsere Frauen schwängern usw. wie sie uns bei den Griechen begegnen, sind eine relativ neue Entwicklung, die dann wahrscheinlich über Echnaton und Palästina zu dem großen Silberrückengott führt, der über alles herrscht. Das sehe ich eher als rein kulturelle Entwicklung, gerade auch, weil da sichtbar ist, wie die Kultur erst langsam durch die Einbindung psychischer Universalien auf ihre Traditionssicherheit optimiert wird.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1791509) Verfasst am: 30.10.2012, 20:30 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | @step: Ich habe da oben einen Punkt gefettet. Wo hast Du her, dass das genetisch begünstigt ist?
Gerade, wenn ich mir Naturreligionen ansehe, habe ich kein imaginäres Alphamännchen, ... |
Da hab ich mich ungenau ausgedrückt: Ich meine nicht, daß das imaginäre Alphamännchen genetisch codiert ist, sondern die basalen sozialen Hierarchiemechanismen, also z.B. die natürliche Akzeptanz sozialer Macht / Hierarchien. Imaginäre Personen (Ahnen, Götter, Dämonen usw.) werden daher mE sehr leicht in diese soziale Hierarchie eingefügt.
Und zum Thema Naturreligionen: Ich finde schon, daß man da oft Alphamännchen und Übermütter findet: Die haben oft Riesenpenisse oder die entsprechenden weiblichen Supergenitalien. Und zwar lange vor Echnaton.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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kereng Privateer
Anmeldungsdatum: 12.12.2006 Beiträge: 3052
Wohnort: Hamburg
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(#1791516) Verfasst am: 30.10.2012, 20:56 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | [...] - zumindest einige wesentliche Bedingungen für Religosität sind sogar ziemlich sicher genetisch codiert:
- die Fähigkeit (und übertriebene Neigung), überall eine Ursache, ein System, einen Zweck zu erkennen
- Das Bedürfnis, seine Hordenhierarchie um ein imaginäres Alphamännchen, eine Beschützermutter usw. zu erweitern
- die Möglichkeit, Rauschzustände, Entgrenzungsillusionen usw. zu erleben
- ...
Man könnte sagen, da ist es nicht mehr weit bis zu einer prinitiven Religion ... |
Das Familienoberhaupt an der Spitze der Horde würde ich durch die Bewunderung oder das Vertrauen ersetzen, das ein Kind den Eltern entgegenbringt, und welches auf Götter übertragbar ist.
Goethe, bzw. eine gewisse Epimeleia hat folgendes geschrieben: | Ist doch ein Vater stets ein Gott! |
Als weiteren Punkt möchte ich das dualistische Weltbild von Kindern hinzufügen. Das enthält schon die unsterbliche Seele.
Dass Kleinkinder eine Trennung von Geist und Körper voraussetzen, habe ich gerade vorgestern wieder gelesen:
bps-research-digest hat folgendes geschrieben: | [...], when the children thought they were invisible by virtue of their eyes being covered, they nonetheless agreed that their head and their body were visible. They seemed to be making a distinction between their "self" that was hidden, and their body, which was still visible |
Den Plapperkäfer von Traal (der annimmt, wenn du ihn nicht siehst, kann er dich auch nicht sehen!) würden kleine Kinder also ganz normal finden.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1791521) Verfasst am: 30.10.2012, 21:04 Titel: |
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kereng hat folgendes geschrieben: | Das Familienoberhaupt an der Spitze der Horde würde ich durch die Bewunderung oder das Vertrauen ersetzen, das ein Kind den Eltern entgegenbringt, und welches auf Götter übertragbar ist. |
Stimmt, es geht nicht nur um Macht, auch um Führung/Leitung.
kereng hat folgendes geschrieben: | Als weiteren Punkt möchte ich das dualistische Weltbild von Kindern hinzufügen. Das enthält schon die unsterbliche Seele. Dass Kleinkinder eine Trennung von Geist und Körper voraussetzen, habe ich gerade vorgestern wieder gelesen:
bps-research-digest hat folgendes geschrieben: | [...], when the children thought they were invisible by virtue of their eyes being covered, they nonetheless agreed that their head and their body were visible. They seemed to be making a distinction between their "self" that was hidden, and their body, which was still visible |
Den Plapperkäfer von Traal (der annimmt, wenn du ihn nicht siehst, kann er dich auch nicht sehen!) würden kleine Kinder also ganz normal finden. |
Yep, ebenfalls ein guter Punkt. Passt auch gut zu Metzingers "personaler Illusion", die wohl unter anderem damit zusammenhängt, daß unser Gehirn ein Modell von sich als Agenten erzeugt, nicht aber von sich als Einbettung - oder so ähnlich ...
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26473
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1791530) Verfasst am: 30.10.2012, 21:46 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | ....
Und zum Thema Naturreligionen: Ich finde schon, daß man da oft Alphamännchen und Übermütter findet: Die haben oft Riesenpenisse oder die entsprechenden weiblichen Supergenitalien. Und zwar lange vor Echnaton. |
Soweit ich weiß, werde die aber eher als spezielle Fruchbarkeits-Götter angesehen, als dass man davon ausgeht, es handele sich hier allgemein um Darstellung von Macht. Da wo der Kerl dann richtig mächtig wird, ist auch von seinem Penis nichts mehr zu sehen. Die potentesten Wesen der griechischen Mythologie in den Abbildungen sind denn auch Pan und die Satyre, also die unteren Chargen, und nicht Zeus, dessen Gemächte wohlbedeckt bleibt. (Telliamed, ich bitte um Korrektur, wenn das nicht stimmt.)
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1791536) Verfasst am: 30.10.2012, 22:09 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: |
Die potentesten Wesen der griechischen Mythologie in den Abbildungen sind denn auch Pan und die Satyre, also die unteren Chargen, und nicht Zeus, dessen Gemächte wohlbedeckt bleibt. (Telliamed, ich bitte um Korrektur, wenn das nicht stimmt.) |
Ich bin mir über Zeus-Abbildungen nicht sicher, man darf aber nicht außer Acht lassen, wie Zeus' Charakter beschrieben wird... nämlich als Mann, der jede Frau bespringt, die nicht bei drei auf dem Baum geklettert ist...
Aber eigentlich würde ich das griechische Pantheon nicht unbedingt als natur-religiös bezeichnen. Hier sollten wir uns (für Europa) eher germanische und keltische Religionen anschauen, wobei das selbst bei diesen schon problematisch ist.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26473
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1791538) Verfasst am: 30.10.2012, 22:21 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | ....
Aber eigentlich würde ich das griechische Pantheon nicht unbedingt als natur-religiös bezeichnen. Hier sollten wir uns (für Europa) eher germanische und keltische Religionen anschauen, wobei das selbst bei diesen schon problematisch ist. |
Wenn Du ein paar Posts zurückgehst, siehst Du auch, dass ich das nicht vorhatte. Für mich ging es mit diesem Beispiel nur darum, zu zeigen, dass der Penis auch bei den dem Animismus nachfolgenden Gottheiten, bei denen er sichtbar war, nicht das Zeichen der großen Macht war, als das step ihn interpretiert hat. So nach dem Motto: Auch die öffentlichen Penisträger im Pantheon waren keine Alphatiere. Welchen Hinweis gibt es, dass ihre Vorläufer bei den Naturgottheiten Alphatiere waren?
fwo
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1791539) Verfasst am: 30.10.2012, 22:26 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | ... und nicht Zeus, dessen Gemächte wohlbedeckt bleibt. |
Tja, da hast Du wohl recht. Steinzeitkulturen hatten ja auch eher keine Schöpfergötter, sondern so was mit Werden und Vergehen, Jahreszeiten und Totems.
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smallie resistent!?
Anmeldungsdatum: 02.04.2010 Beiträge: 3726
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(#1791553) Verfasst am: 30.10.2012, 23:54 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Wer kann denn z.B. mit Sicherheit sagen, dass Religiositaet nicht vielleicht doch auf irgendeine Art und Weise in unser Genom eingebaut ist? |
Wenn Du Religiosität weit genug definierst - zumindest einige wesentliche Bedingungen für Religosität sind sogar ziemlich sicher genetisch codiert:
- die Fähigkeit (und übertriebene Neigung), überall eine Ursache, ein System, einen Zweck zu erkennen
[...]
Man könnte sagen, da ist es nicht mehr weit bis zu einer prinitiven Religion ... |
Da gibt's dies alte Experiment von B.F. Skinner, in dem er zeigt, daß sogar Tauben zum Aberglauben neigen.
Wie reagiert eine Taube, wenn zu einem zufälligen Zeitpunkt Nahrung in ihren Käfig fällt? Sie entwickelt einen abergläubischen Reflex.
Zitat: | 'SUPERSTITION' IN THE PIGEON
B. F. Skinner, 1947
If a clock is now arranged to present the food hopper at regular intervals with no reference whatsoever to the bird's behavior, operant conditioning usually takes place. In six out of eight cases the resulting responses were so clearly defined that two observers could agree perfectly in counting instances.
One bird was conditioned to turn counter-clockwise about the cage, making two or three turns between reinforcements. Another repeatedly thrust its head into one of the upper corners of the cage. A third developed a 'tossing' response, as if placing its head beneath an invisible bar and lifting it repeatedly. Two birds developed a pendulum motion of the head and body, in which the head was extended forward and swung from right to left with a sharp movement followed by a somewhat slower return. The body generally followed the movement and a few steps might be taken when it was extensive. Another bird was conditioned to make incomplete pecking or brushing movements directed toward but not touching the floor.
None of these responses appeared in any noticeable strength during adaptation to the cage or until the food hopper was periodically presented. In the remaining two cases, conditioned responses were not clearly marked.
http://psychclassics.yorku.ca/Skinner/Pigeon/ |
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